1. Sperrfrist: 09.55 Uhr
Pressemitteilung
Nr. 037/2010 – 29. Juli 2010
Der Potsdamer Arbeitsmarkt im Juli:
Mit Beginn der Sommerferien erhöhte Arbeitslosigkeit
Durch den Beginn der Sommerferien hat sich die Arbeitslosigkeit im Bezirk der
Agentur für Arbeit Potsdam erhöht. Insgesamt 32.166 Menschen waren von Ar-
beitslosigkeit betroffen, 943 mehr als im Juni, aber 2.309 weniger als ein Jahr
zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg auf 8,5 Prozentpunkte (+0,2 zum Vormonat
und -0,7 zum Juli 2009).
„Die höhere Arbeitslosigkeit ist ausschließlich auf den Personenkreis der Ju-
gendlichen zurückzuführen. Sie kam allerdings nicht unerwartet“, erklärt Edel-
gard Woythe, Leiterin der Potsdamer Arbeitsagentur. „Wie jedes Jahr haben sich
Schulabsolventen, die noch keinen Ausbildungs- oder Studienplatz sicher haben,
bei uns gemeldet. Zugleich ist es nicht allen Unternehmen gelungen, ihre jungen
Fachkräfte nach Ausbildungsabschluss zu übernehmen“, fügt sie hinzu. Insbe-
sondere junge Bürokaufleute, Fachkräfte im Hotel- und Gaststättenwesen und
Einzelhandelskaufleute würde dies betreffen. „Hier bemühen wir uns natürlich
mit Hochdruck, sie schnell in ein anderes Unternehmen zu vermitteln“, unter-
streicht die Agenturchefin.
Die Arbeitslosigkeit im Detail
8.798 Menschen meldeten sich im Juli insgesamt arbeitslos. Dies waren 958 mehr als
im Juni und 183 mehr als im Vorjahresmonat. Mit 3.328 Personen kamen 38 Prozent di-
rekt aus einer Erwerbstätigkeit. In den ersten sieben Monaten des Jahres meldeten sich
rund 5 Prozent weniger Personen arbeitslos als im Vorjahreszeitraum. Betrachtet man
die Meldungen von Menschen, die zuvor auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig waren, liegt
der Rückgang sogar bei rund 11 Prozent.
7.858 Personen konnten im Juli ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dies waren 738 weniger
als im Juni und 283 weniger als im Juli 2009. Rund 46 Prozent davon fanden einen
neuen Arbeitsplatz und etwa 19 Prozent begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung.
Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen unter 25 lag im Juli bei 4.398 (+1.000 zum Juni
und -261 zum Juli 2009).
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Agentur für Arbeit Potsdam , Pressestelle Tel: 0331 880 4410
14462 Potsdam Fax: 0331 880 4444
www.arbeitsagentur.de/potsdam
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Rechtskreisübergreifend ist die Zahl der Arbeitslosen gestiegen. 9.794 Personen wurden
im Juli von der Agentur für Arbeit Potsdam betreut, 585 mehr als im Juni und 1.079 we-
niger als vor Jahresfrist. Die Arbeitsgemeinschaften im Bezirk waren für 22.372 Arbeits-
lose zuständig, 358 mehr als im Juni und 1.230 weniger als im Juli 2009.
Der Stellenmarkt
Mit 2.678 offenen Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt waren es 33 mehr als im Juni und
284 mehr als im Juli 2009. 1.682 Jobangebote wurden im Juli neu gemeldet, 95 mehr als
im Monat zuvor und 357 mehr als im Juli 2009.
„Auf dem Bau werden in nahezu allen Gewerken Mitarbeiter gesucht“, erklärt Edelgard
Woythe. „Im Hotel- und Gaststättengewerbe geht die Nachfrage etwas zurück. Noch vor-
handene Stellen versuchen wir mit den Ausbildungsabsolventen zu besetzen.“
Erfreuliche Neuigkeiten gebe es von der krisengezeichneten Metallverarbeitung: „Statt
neue Kurzarbeiter-Meldungen erreichen uns vermehrt zusätzliche Stellen.“
Die Kurzarbeit
Im Juni – dies sind die derzeit aktuellen Zahlen – zeigten 33 Betriebe für 380 Arbeit-
nehmer neu Kurzarbeit an. Ein Jahr zuvor hatten 114 Unternehmen für 1.293 Beschäf-
tigte gemeldet.
Ende März, die Bestandszahlen werden mit zeitlicher Verzögerung quartalsweise erho-
ben, haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Potsdam 7.392 Menschen in 742 Unter-
nehmen Kurzarbeitergeld bezogen. Die absolute Spitze lag im Juli 2009. Hier waren
7.890 Menschen von Kurzarbeit betroffen. „Ich gehe davon aus, dass die Zahlen des
zweiten Quartals einen deutlichen Abwärtstrend zeigen werden“, prognostiziert Woythe.
Mit den Zahlen sei allerdings erst im August zu rechnen.
Arbeitsmarktpolitische Instrumente
Auch über die Kurzarbeit hinaus leisteten die arbeitsmarktpolitischen Instrumente einen
wirksamen Beitrag zur Begrenzung der Arbeitslosigkeit. Insgesamt wurden 12.147 Teil-
nehmer gefördert (-398 zum Vormonat und -122 zum Vorjahr). Allein für 2.348 Personen
wurden Eingliederungszuschüsse zur Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Be-
schäftigung gezahlt. Mitte des Monats wurden 1.471 Existenzgründer finanziell unter-
stützt.
4.990 Personen fanden im Berichtsmonat durch Arbeitsgelegenheiten eine vorüberge-
hende Beschäftigung. Das waren 64 Teilnehmer mehr als im Vormonat und 139 weniger
als vor einem Jahr. 2.164 Personen profitierten im Juli zudem von Qualifizierungsmaß-
nahmen (-295 zum Juni und -7 zum Juli 2009).
Der Ausbildungsmarkt
Aufgrund umfangreicher „Last Minute“-Aktionen für Lehrstellenbewerber konnte der Aus-
gleich auf dem regionalen Ausbildungsmarkt im Juli ein gutes Stück vorangetrieben werden.
Allein die Zahl der nicht vermittelten Bewerber hat sich um 228 auf 1.244 gesenkt. Die Zahl
der vakanten Lehrstellen ging im gleichen Zeitraum um 423 auf 1.149 zurück.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober haben sich 3.306 ausbildungsinteres-
sierte Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, 488 weniger als im gleichen Zeitraum
3
3. -3-
des Vorjahres. Auf der anderen Seite wurden 3.417 regionale Ausbildungsplätze gemeldet,
329 weniger als ein Jahr zuvor. Damit fielen 1,03 Lehrstellen auf einen Bewerber.
„Wir werden auch kurz vor dem Ausbildungsstart alle Anstrengungen unternehmen, Ju-
gendliche und Ausbildungsbetriebe zusammenzuführen. Der Fakt, dass die Zahl der Schul-
abgänger im Vergleich zu vor zwei Jahren sage und schreibe um 40 Prozent zurückgegan-
gen ist, macht es natürlich nicht einfacher, für jeden Ausbildungsplatz einen geeigneten Ju-
gendlichen zu finden“, konstatiert Woythe.
4. Arbeitsmarkt in Zahlen
Sperrfrist: 29.07.2010, 09:55 Uhr
Arbeitsmarktreport
Agentur für Arbeit Potsdam
Juli 2010
6. Arbeitsmarktreport
Abkürzungen und Zeichenerklärung
AA Agentur für Arbeit
ABM Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
AGH Arbeitsgelegenheiten
BA Bundesagentur für Arbeit
BSI Beschäftigung schaffende Infrastrukturmaßnahmen
dar. darunter
dav. davon
GSt Geschäftsstelle
HA Hauptagentur
IT Informationstechnologie
PSA Personal-Service-Agentur
SGB Sozialgesetzbuch
zkT zugelassene kommunale Träger
I insgesamt
M Männer
F Frauen
MD Monatsdurchschnitt
ME Monatsende
MS Monatssumme
MM Monatsmitte
MA Monatsanfang
JA Jahresanfang
JD Jahresdurchschnitt
JE Jahresende
JS Jahressumme
r berichtigte Zahl
s geschätzte Zahl
u unzuverlässige oder ungewisse Daten
0 mehr als nichts, aber weniger als die Hälfte der
kleinsten Einheit, die in der Tabelle zur Darstellung
gebracht werden kann
- nichts vorhanden
. kein Nachweis vorhanden
… Angaben fallen später an
* Zahlenwerte kleiner 3 und korrespondierende
Werte werden aus Datenschutzgründen nicht ausgewiesen
x Nachweis nicht sinnvoll
Abweichungen in den Summen ergeben sich durch Runden der Zahlen.
7. Arbeitsmarktreport
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsmarktreport
Agentur für Arbeit Potsdam
Juli 2010
Seite
Eckwerte des Arbeitsmarktes 5
Eckwerte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB III 6
Eckwerte des Arbeitsmarktes im Rechtskreis SGB II 7
Bestand an Arbeitslosen nach Rechtskreisen 8
Bestand an Arbeitslosen nach Personengruppen 9
Zugang in und Abgang aus Arbeitslosigkeit 10
Gemeldete Arbeitsstellen 11
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen 12
Ausbildungsstellenmarkt 13
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks 14
Hauptagentur Potsdam 15
Geschäftsstelle Belzig 18
Geschäftsstelle Brandenburg 21
Geschäftsstelle Königs Wusterhausen 24
Geschäftsstelle Luckenwalde 27
Geschäftsstelle Zossen 30
12. Arbeitsmarktreport
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Bestand an Arbeitslosen nach Personengruppen
Agentur für Arbeit Potsdam
Juli 2010
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk unterschiedlich. Die Veränderungsspanne reicht
im Juli von -9% bei Männern bis -3% bei Frauen. Auch der Anteil der ausgewählten Personengruppen am Arbeitslosenbestand
ist unterschiedlich groß. Bei der Interpretation der Daten ist zu berücksichtigen, dass Mehrfachzählungen möglich sind, da ein
Arbeitsloser in der Regel mehreren der hier abgebildeten Personengruppen angehört. Somit kann die individuelle Situation von
Arbeitslosen von der Entwicklung der jeweiligen Personengruppe abweichen.
Veränderung der Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen gegenüber dem Vorjahresmonat
Arbeitslose insgesamt -6,7%
Männer -9,4%
Frauen -3,1%
15 bis unter 25 Jahre -5,6%
25 bis unter 50 Jahre -8,5%
50 bis unter 65 Jahre -3,8%
Deutsche -6,8%
Ausländer -4,6%
Anteil ausgewählter Personengruppen an allen Arbeitslosen nach Rechtskreisen
Männer Frauen
Insgesamt 55,0% 45,0%
SGB III 51,4% 48,6%
SGB II 56,5% 43,5%
Deutsche Ausländer
Insgesamt 95,7% 4,2%
SGB III 98,1% 1,9%
SGB II 94,7% 5,3%
15 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 65 Jahre
Insgesamt 13,7% 56,1% 30,2%
SGB III 17,8% 40,8% 41,4%
SGB II 11,8% 62,9% 25,3%
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17. Arbeitsmarktreport
zurück zum Inhalt
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks
Agentur für Arbeit Potsdam
Juli 2010
Im Agenturbezirk Potsdam stellt sich der Arbeitsmarkt im Juli recht unterschiedlich dar. Vergleichsweise günstig entwickelte
sich die Arbeitslosigkeit in Luckenwalde; dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 14%. Dem
gegenüber steht die Entwicklung in Potsdam mit einer Abnahme von 1%.
Veränderung des Bestandes an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat
GSt Luckenwalde-14,0%
GSt Zossen -13,2%
GSt Belzig -10,2%
GSt Brandenburg -7,7%
AA Potsdam -6,7%
GSt Königs Wusterhausen -3,5%
HA Potsdam -0,9%
Dementsprechend änderten sich auch die Arbeitslosenquoten in den Dienststellen des Agenturbezirks. Die Spanne reichte im
Juli von 6,9% in Zossen bis 12,3% in Brandenburg.
Arbeitslosenquoten1) im Agenturbezirk aufsteigend sortiert
Juli 2010 Juli 2009
6,9%
GSt Zossen
8,1%
7,1%
HA Potsdam
7,3%
7,6%
GSt Königs Wusterhausen
8,0%
8,5%
AA Potsdam
9,2%
9,6%
GSt Belzig
10,8%
11,0%
GSt Luckenwalde
12,7%
12,3%
GSt Brandenburg
13,4%
1) Arbeitslose bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen (abhängige zivile Erwerbspersonen plus Selbständige und mithelfende Familienangehörige).
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