SlideShare uma empresa Scribd logo
1 de 3
Pressestelle

                                                                 HAUSANSCHRIFT   Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin


             Presse-                                                       TEL
                                                                           FAX
                                                                        E-MAIL
                                                                      INTERNET
                                                                                 +49 (0)30 18 529 - 3170
                                                                                 +49 (0)30 18 529 - 3179
                                                                                 pressestelle@bmelv.bund.de
                                                                                 www.bmelv.de
                           mitteilung
    DATUM    14. Dezember 2012
  NUMMER     386
SPERRFRIST   Freitag, 11.30 Uhr




             DGE überreicht Ernährungsbericht 2012 an Ministerin Aigner

             Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), Prof. Dr. Helmut
             Heseker, hat am Freitag in Berlin Bundesernährungsministerin Ilse Aigner den
             Ernährungsbericht 2012 überreicht. Der Bericht, den die DGE seit 1969 alle vier Jahre im
             Auftrag der Bundesregierung erstellt, ist eine wissenschaftlich fundierte Bestandsaufnahme
             und Bewertung der Ernährungssituation in Deutschland: Welche Trends lassen sich im
             Ernährungsverhalten erkennen, wie sind sie ernährungsphysiologisch zu bewerten, welche
             gesundheitlichen Risiken stehen damit im Zusammenhang? Daneben wirft der Bericht immer
             auch einen genaueren Blick auf bestimmte gesellschaftliche Gruppen und deren
             Ernährungssituation. 2012 stehen Senioren mit Pflegebedarf im Privathaushalt im Fokus
             sowie die Qualität von „Essen auf Rädern“.


             Die Ernährungssituation von Seniorinnen und Senioren mit Pflegebedarf in
             Privathaushalten bewertet die DGE insgesamt als verbesserungswürdig. So wiesen nur rund
             30 Prozent dieser Gruppe einen normalen Ernährungszustand auf. Hier hat die DGE
             Empfehlungen für Hausärzte, Pflegefachkräfte und Privatpersonen, die Pflegebedürftige
             betreuen, erarbeitet. Sehr zufrieden äußerten sich Seniorinnen und Senioren, die Angebote
             von „Essen auf Rädern“ wahrnehmen - auch wenn die Angebote aus wissenschaftlicher
             Sicht nicht durchgängig den ernährungsphysiologischen Erfordernissen entsprechen. Um
             Defizite in diesem Bereich auszugleichen, hat die DGE im Rahmen von „IN FORM - die
             Initiative der Bundesregierung für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ ebenfalls
             Empfehlungen für Anbieter erarbeitet.
DATUM    14. Dezember 2012                                                                       SEITE 2 VON 3

  NUMMER     386
SPERRFRIST   Freitag, 11.30 Uhr


             „Die Aufklärung über gesunde Ernährung und mehr Bewegung ist wichtig, deshalb
             werden wir unsere Projekte mit großem Engagement fortsetzen“, sagte Aigner bei der
             Übergabe des Berichts. „Bewusstsein für gesunde Ernährung und Bewegung zu vermitteln –
             damit kann man nicht früh genug anfangen. Deshalb schafft IN FORM Angebote, die schon
             in den Kitas und Schulen ansetzen.“ Dass Übergewicht bei Kindern im Vorschulalter nach
             einer Erhebung der DGKJ zurückgeht, wertete Aigner als positives Signal, „aber ob dieser
             Trend sich bestätigt, muss sich noch zeigen“. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und
             Jugendmedizin (DGKJ) hatte Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen 2008
             ausgewertet. Bei Kindern in nahezu allen Bundesländern war Übergewicht um bis zu drei
             Prozent und Adipositas um bis zu 1,8 Prozent zurückgegangen. Als Grund für die rückläufige
             Entwicklung wird maßgeblich die intensive Aufklärungsarbeit verschiedenster Initiativen wie
             z.B. IN FORM gesehen.


             In Deutschland zeichnet sich ein Trend zu bewussterer Ernährung ab. Dies zeigt sich zum
             Beispiel in der Zunahme des durchschnittlichen Fisch- und Gemüseverbrauchs. So
             verzeichnet die Agrarstatistik für den Gemüseverbrauch in Deutschland zwischen 2000 und
             2011 durchschnittliche jährliche Zuwächse von 1,1 Kilogramm pro Kopf. 2011 wurden pro
             Kopf rund 25 Kilogramm an Tomaten, Kohlgemüse, roten Rüben, Gurken, Zwiebeln, Blatt-
             und Stängelgemüse und frischen Hülsenfrüchten verbraucht. Positiver Effekt aus Sicht der
             Ernährungswissenschaftler: Die durchschnittliche Aufnahme an gesundheitsfördernden n-3-
             Fettsäuren und dem essenziellen Spurenelement Jod (Fisch) sowie an Vitaminen,
             Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen (Gemüse) ist damit gestiegen.


             Auf der anderen Seite zeigen Daten der Nationalen Verzehrsstudie II, dass der Pro-Kopf-
             Verbrauch von Fleisch und Wurstwaren bei Männern im Durchschnitt mit ca. 1 Kilogramm
             pro Woche deutlich oberhalb des Orientierungswertes der DGE von 300 bis 600 Gramm pro
             Woche liegt. Frauen liegen im Durchschnitt im oberen Bereich dieser Empfehlung.


             Eine zu kalorienreiche Ernährung ist ein wesentlicher Faktor für die Entstehung von
             Übergewicht und Adipositas. Das wiederum kann zu weiteren Erkrankungen, zum Beispiel
             des Herz-Kreislauf-Systems oder zu Diabetes führen. Die betroffenen Menschen leiden sehr
             unter den damit verbundenen Einschränkungen ihrer Lebensqualität, und für das
             Gesundheitssystem bedeuten ernährungsbedingte Krankheiten erhebliche Kosten. Vor
             diesem Hintergrund zeigte sich Ministerin Aigner besorgt darüber, dass der Anteil der
             übergewichtigen Menschen in den vergangenen vier Jahren auf hohem Niveau stagnierte.
             So haben rund 60 Prozent der Männer und rund 43 Prozent der Frauen in Deutschland
             Übergewicht. Dabei nimmt der Anteil der Übergewichtigen mit steigendem Alter kontinuierlich
DATUM    14. Dezember 2012                                                                  SEITE 3 VON 3

  NUMMER     386
SPERRFRIST   Freitag, 11.30 Uhr


             zu: In der Altersgruppe der 70- bis 74-Jährigen sind rund 74 Prozent der Männer und rund 63
             Prozent der Frauen übergewichtig.


             Weitere Informationen im Internet:
             www.bmelv.de
             www.dge.de

Mais conteúdo relacionado

Destaque (11)

Quiero planear mi boda descargar
Quiero planear mi boda descargarQuiero planear mi boda descargar
Quiero planear mi boda descargar
 
PI_European Bus System of the Future_EBSF.pdf
PI_European Bus System of the Future_EBSF.pdfPI_European Bus System of the Future_EBSF.pdf
PI_European Bus System of the Future_EBSF.pdf
 
954.pdf
954.pdf954.pdf
954.pdf
 
amr_AA-631-Karlsruhe-Rastatt_201210.xls.pdf
amr_AA-631-Karlsruhe-Rastatt_201210.xls.pdfamr_AA-631-Karlsruhe-Rastatt_201210.xls.pdf
amr_AA-631-Karlsruhe-Rastatt_201210.xls.pdf
 
2012-08-28 Brasanz und Tradition.pdf
2012-08-28 Brasanz und Tradition.pdf2012-08-28 Brasanz und Tradition.pdf
2012-08-28 Brasanz und Tradition.pdf
 
Pressemitteilung_Generator Hostel Hamburg.pdf
Pressemitteilung_Generator Hostel Hamburg.pdfPressemitteilung_Generator Hostel Hamburg.pdf
Pressemitteilung_Generator Hostel Hamburg.pdf
 
Presentación RVA Internacional
Presentación RVA Internacional Presentación RVA Internacional
Presentación RVA Internacional
 
Farbe und Licht.pdf
Farbe und Licht.pdfFarbe und Licht.pdf
Farbe und Licht.pdf
 
MarktkommentarRenten.pdf
MarktkommentarRenten.pdfMarktkommentarRenten.pdf
MarktkommentarRenten.pdf
 
DÍA DE LOS MUERTOS
DÍA DE LOS MUERTOSDÍA DE LOS MUERTOS
DÍA DE LOS MUERTOS
 
Udemy
UdemyUdemy
Udemy
 

Mais de unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH

Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdfunn | UNITED NEWS NETWORK GmbH
 

Mais de unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH (20)

Über den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdfÜber den Valentinstag.pdf
Über den Valentinstag.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf130124_zoll_weltzolltag.pdf
130124_zoll_weltzolltag.pdf
 
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdfAL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
AL-KO Pressemeldung Vertragsverlaengerung FCA.pdf
 
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdfPresseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
Presseinformation Honda Modelle auf der Motorradwelt Boden….pdf
 
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdfPresseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
Presseinformation MSX125 auf den HMT 23-01-13.pdf
 
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
130121RettedeinenNächstenRotary.pdf
 
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdfVerkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
Verkostungen bei der ProWein 2013 Gemeinschaftsstand Pfalz.pdf
 
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdfZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
ZLB_PM_IsraellnachderWahl.pdf
 
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_MINUTE_REPEATER_DE-email.pdf
 
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdfV.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
V.COM_PIAGET_ALTIPLANO_SIHH_2013_DE-email.pdf
 
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
4549 - Pflanzenroller-Modellreihe.pdf
 
PI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdfPI Daimler Mobility Services.pdf
PI Daimler Mobility Services.pdf
 
PM.pdf
PM.pdfPM.pdf
PM.pdf
 
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
36_imm cologne_Schlussbericht.pdf
 
01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf01-21-AI-Graziano.pdf
01-21-AI-Graziano.pdf
 
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdfPresseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
Presseinformation Honda Neue Führerscheinregularien 18-01-….pdf
 
Text EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdfText EÖ-PK 2013 .pdf
Text EÖ-PK 2013 .pdf
 
PM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdfPM4 INVENTA Garden.pdf
PM4 INVENTA Garden.pdf
 
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf
01-10-MÜ-Abschlusskongress-Tourismusperspektiven_im_ländlichen_Raum-Flyer.pdf
 

12-386-AI-Ernährungsbericht2012.pdf

  • 1. Pressestelle HAUSANSCHRIFT Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin Presse- TEL FAX E-MAIL INTERNET +49 (0)30 18 529 - 3170 +49 (0)30 18 529 - 3179 pressestelle@bmelv.bund.de www.bmelv.de mitteilung DATUM 14. Dezember 2012 NUMMER 386 SPERRFRIST Freitag, 11.30 Uhr DGE überreicht Ernährungsbericht 2012 an Ministerin Aigner Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), Prof. Dr. Helmut Heseker, hat am Freitag in Berlin Bundesernährungsministerin Ilse Aigner den Ernährungsbericht 2012 überreicht. Der Bericht, den die DGE seit 1969 alle vier Jahre im Auftrag der Bundesregierung erstellt, ist eine wissenschaftlich fundierte Bestandsaufnahme und Bewertung der Ernährungssituation in Deutschland: Welche Trends lassen sich im Ernährungsverhalten erkennen, wie sind sie ernährungsphysiologisch zu bewerten, welche gesundheitlichen Risiken stehen damit im Zusammenhang? Daneben wirft der Bericht immer auch einen genaueren Blick auf bestimmte gesellschaftliche Gruppen und deren Ernährungssituation. 2012 stehen Senioren mit Pflegebedarf im Privathaushalt im Fokus sowie die Qualität von „Essen auf Rädern“. Die Ernährungssituation von Seniorinnen und Senioren mit Pflegebedarf in Privathaushalten bewertet die DGE insgesamt als verbesserungswürdig. So wiesen nur rund 30 Prozent dieser Gruppe einen normalen Ernährungszustand auf. Hier hat die DGE Empfehlungen für Hausärzte, Pflegefachkräfte und Privatpersonen, die Pflegebedürftige betreuen, erarbeitet. Sehr zufrieden äußerten sich Seniorinnen und Senioren, die Angebote von „Essen auf Rädern“ wahrnehmen - auch wenn die Angebote aus wissenschaftlicher Sicht nicht durchgängig den ernährungsphysiologischen Erfordernissen entsprechen. Um Defizite in diesem Bereich auszugleichen, hat die DGE im Rahmen von „IN FORM - die Initiative der Bundesregierung für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ ebenfalls Empfehlungen für Anbieter erarbeitet.
  • 2. DATUM 14. Dezember 2012 SEITE 2 VON 3 NUMMER 386 SPERRFRIST Freitag, 11.30 Uhr „Die Aufklärung über gesunde Ernährung und mehr Bewegung ist wichtig, deshalb werden wir unsere Projekte mit großem Engagement fortsetzen“, sagte Aigner bei der Übergabe des Berichts. „Bewusstsein für gesunde Ernährung und Bewegung zu vermitteln – damit kann man nicht früh genug anfangen. Deshalb schafft IN FORM Angebote, die schon in den Kitas und Schulen ansetzen.“ Dass Übergewicht bei Kindern im Vorschulalter nach einer Erhebung der DGKJ zurückgeht, wertete Aigner als positives Signal, „aber ob dieser Trend sich bestätigt, muss sich noch zeigen“. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) hatte Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen 2008 ausgewertet. Bei Kindern in nahezu allen Bundesländern war Übergewicht um bis zu drei Prozent und Adipositas um bis zu 1,8 Prozent zurückgegangen. Als Grund für die rückläufige Entwicklung wird maßgeblich die intensive Aufklärungsarbeit verschiedenster Initiativen wie z.B. IN FORM gesehen. In Deutschland zeichnet sich ein Trend zu bewussterer Ernährung ab. Dies zeigt sich zum Beispiel in der Zunahme des durchschnittlichen Fisch- und Gemüseverbrauchs. So verzeichnet die Agrarstatistik für den Gemüseverbrauch in Deutschland zwischen 2000 und 2011 durchschnittliche jährliche Zuwächse von 1,1 Kilogramm pro Kopf. 2011 wurden pro Kopf rund 25 Kilogramm an Tomaten, Kohlgemüse, roten Rüben, Gurken, Zwiebeln, Blatt- und Stängelgemüse und frischen Hülsenfrüchten verbraucht. Positiver Effekt aus Sicht der Ernährungswissenschaftler: Die durchschnittliche Aufnahme an gesundheitsfördernden n-3- Fettsäuren und dem essenziellen Spurenelement Jod (Fisch) sowie an Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Ballaststoffen (Gemüse) ist damit gestiegen. Auf der anderen Seite zeigen Daten der Nationalen Verzehrsstudie II, dass der Pro-Kopf- Verbrauch von Fleisch und Wurstwaren bei Männern im Durchschnitt mit ca. 1 Kilogramm pro Woche deutlich oberhalb des Orientierungswertes der DGE von 300 bis 600 Gramm pro Woche liegt. Frauen liegen im Durchschnitt im oberen Bereich dieser Empfehlung. Eine zu kalorienreiche Ernährung ist ein wesentlicher Faktor für die Entstehung von Übergewicht und Adipositas. Das wiederum kann zu weiteren Erkrankungen, zum Beispiel des Herz-Kreislauf-Systems oder zu Diabetes führen. Die betroffenen Menschen leiden sehr unter den damit verbundenen Einschränkungen ihrer Lebensqualität, und für das Gesundheitssystem bedeuten ernährungsbedingte Krankheiten erhebliche Kosten. Vor diesem Hintergrund zeigte sich Ministerin Aigner besorgt darüber, dass der Anteil der übergewichtigen Menschen in den vergangenen vier Jahren auf hohem Niveau stagnierte. So haben rund 60 Prozent der Männer und rund 43 Prozent der Frauen in Deutschland Übergewicht. Dabei nimmt der Anteil der Übergewichtigen mit steigendem Alter kontinuierlich
  • 3. DATUM 14. Dezember 2012 SEITE 3 VON 3 NUMMER 386 SPERRFRIST Freitag, 11.30 Uhr zu: In der Altersgruppe der 70- bis 74-Jährigen sind rund 74 Prozent der Männer und rund 63 Prozent der Frauen übergewichtig. Weitere Informationen im Internet: www.bmelv.de www.dge.de