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Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop




Implementing the “Wiki Way”
in a course in higher education


Hendrik Kalb, Christian Kummer, Eric Schoop




DeLFI 2011
Selbstorganisiert
                     zusammenarbeiten: der Wiki Way!
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Wiki, die Anwendung                                              Way, die Zusammenarbeit
  „a freely expanable collection                                 -  Einfach und schnell
  of interlinked Web pages, a                                    -  Kollaborativ, mit einem Ziel
  hypertext system for storing
  and modifying information                                      -  selbstorganisiert und
  – a database, where each                                          (weitgehend) hierarchiefrei
  page is easily editable by
  any user with a forms-
  capable Web browser client.“




                                                                                                (Leuf & Cunningham, 2001)
 (Leuf & Cunningham, 2001, S. 14)
Wikis in der Hochschullehre?: Ein
                  alter Hut, der (noch nicht) passt!
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- Probleme (eine Auswahl)
    -  Wenn die Arbeit im Wiki freiwillig ist, arbeitet niemand
       mit. (illustrativ hierzu Ebner, Kickmeier-Rust & Holzinger, 2008)
    -  Nur eine weitere Plattform, die Aufgabe bleibt gleich.
        •  Als Beispiel: bei Projektgruppen; nach Themenausgabe
           wird die Arbeit aufgeteilt, einzeln in Word erarbeitet,
           abgestimmt und dann gepostet!
    -  Wikis kann man nicht bewerten:
       ein Wiki ist eine Gesamt- keine Einzel-
       leistung!
- Folge
    -  Wider dem Wiki Way, es wird
       Potenzial verschenkt!
Warum dennoch Wikis nutzen?
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- Zunehmende Verbreitung von Social Software in
  Unternehmen: Vorbereiten der Studierenden auf
  Berufspraxis
- Konstruktivistischer Lehransatz: die gemeinsame
  Konstruktion von Wissen wird gefördert, das
  Erreichen eines tieferen Fachverständnis ermöglicht
- (Digital Natives-Debatte)
Es gibt nur eine Gesamtnote!
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- Wir simulieren eine Kollaborationssituation im
  Berufsalltag: nicht die Einzelleistung, sondern das
  Ergebnis zählt.
- Ein Ziel: eine Ressource zum Thema
  Wissensmanagement erweitern und qualitativ
  verbessern.
- Auf das Ergebnis gibt es nur eine Gesamtnote, das
  Engagement des Einzelnen wird dazu genutzt,
  eine individuelle Note zu berechnen.
- Das Engagement wird dabei in Beiträge zum
  Gesamtergebnis gemessen.
Rahmenbedingungen
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Eckdaten                                                         Bewertung
  17 Studierende der Fakultät
  Wirtschaftswissenschaften                                                      BeitragI
  Projekt im Modul                                               NoteI = NoteG ⋅
  Wissensmanagement, parallel:
  seminaristische Vorlesung und
                                                                                 BeitragD
  Übung
  Keine Koordination durch
                                                                 -  Individuelles Engagement:
  Dozenten                                                          Zum Gesamtergebnis
  Drei Monate Bearbeitungsdauer                                     konnte in jeder Form
  Wiki bereits vorstrukturiert und                                  beigetragen werden:
  gefüllt                               €                          -  Überarbeitung von
  Zielgruppe des Wikis: Studierende,
  Praktiker, Interessierte                                            bestehenden Artikeln
  Genutzt wurde der Wiki-Baustein                                  -  Inhaltliche Erweiterung von
  der Lernplattform (OPAL) der TU
  Dresden                                                             Konzepten, illustrierenden
                                                                      Fallstudien, ...
Evaluation der Wiki-Arbeit
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- Die Studierenden hatten anfangs Probleme die
  Aufgabenstellung zu verstehen.
    -  Wie viel muss ich beitragen?
    -  Was ist ein Beitrag?
- Die Hälfte der Studierenden begann in der ersten
  Projekthälfte mit der Bearbeitung, aber nur zwei im
  ersten Viertel.
- Koordination
    -  Referenzlayout für Beiträge
    -  Zeitplan
    -  Notwendige Änderungen
    -  Vernetzte Einzelarbeiten
- Ausbildung einer Hierarchie, obwohl nicht intendiert
  und gewünscht.
Artikel
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  Nachher               30                     104                       38            36         230




     Vorher                             126




                    0               50               100               150               200               250
            Unbearbeitet                    Neu           Überarbeitet                  Angepasst
Action-Research-Zyklus
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                                                               (angepasst, nach McNiff & Whitehead, 2005, S. 9)
Organisatorische Anforderungen
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- Studierende hatten anfangs Probleme die Aufgabe
  und die an sie gestellten Erwartungen zu verstehen 
  sorgsames Scaffolding
- Wie bewertet man ein Wiki? Wie geht man mit
  Qualitätsunterschieden um?  Gutachtensystem
- Hierarchie nicht intendiert  kürzere
  Bearbeitungszeit oder räumliche Verteilung
- (Virtuelle) Zusammenarbeit fördern
- Anreize für qualitativ hochwertige Beiträge zu gering
   Bewertungssystem verfeinern
Technische Anforderungen
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- Verwendetes Wiki bot beschränkte Funktionalitäten
    -  Monitoring und Analyse des Projektfortschritts kaum
       möglich
    -  Zurückführen der Beiträge auf Benutzer umständlich,
       dadurch sehr zeitintensiv
- Usability des Wiki unbefriedigend
- Offenheit des Systems


 Systemwechsel
Zweiter Durchlauf:
                                 Aktuelle Entwicklungen
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-  Gleiche Veranstaltung in
   diesem Sommersemester
 -  29 Studierende der Fakultät
    Wirtschaftswissenschaften                                                                Move
-  Modifiziertes Konzept
 -  Verkürzte Projektlaufzeit
 -  Veränderte Aufgabe:                                              Modify                                     Observe
    Wikibook
 -  Vier Projektphasen
-  Neues System
 -  MediaWiki
 -  WYSIWYG-Editor                                                              Act                     Reflect
    (Erweiterung)
 -  Buch-Funktion (Erweiterung)
Projektphasen
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 Einführung (individuell, 5%)
 • Aufgabe: registrieren; Benutzerseite erstellen;
   Bild, Text und Link einstellen
 • Fakultatives Tutorium: Arbeiten mit Wikis



         Gliederung (Kleingruppe, 20%)
         • Aufgabe: vorgegebene Begriffe ergänzen und
           gliedern



                 Inhalte (Großgruppe, 65%)
                 • Aufgabe: zum Gesamtergebnis beitragen, die
                   Gliederung mit Leben füllen
                 • Wiki Way: Bewertungssystem, peer review



                        Problemeinstieg (Kleingruppe, 10%)
                        • Aufgabe: „Verfahrensanleitung“ für
                          Wissensmanagement-Probleme
Bewertungssystem
                                                                                                „Ein Schreibzwang
                                                                                                      steht im
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                                                                                                 Widerspruch zum
                                                                                                   Wiki-Prinzip.“
- Ziel: andauernde Bearbeitung während der
  Inhaltserstellung
- Restriktionen: Jeder Studierende musste mind. einen
  Artikel und ein Gutachten erstellen und 20 P. pro Woche
  erreichen
- Punktesystem                            „Anfangs war ich skeptisch,
    -  1 P. je kleine Überarbeitung                                           aber die 20-Punkte-Regel hat
       (Rechtschreibfehler, Formatfehler)                                     mich motiviert und zu einem
                                                                               besseren Ergebnis geführt.“
    -  1 P. je Link
    -  2 P. je umfangreicherer Überarbeitung (kurzer Absatz,
       inhaltliche Erweiterung sowie umfangreichere Korrektor von
       Rechtschreib- und Formatfehlern, Zitationen)
    -  2 P. je Zitation
    -  5 P. je selbstformuliertem Absatz, Grafik
    -  10 P. je Gutachten eines Artikels
    -  10 P. je neu erarbeitetem Artikel
Peer review
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Fakten
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-  40.000 Seitenaufrufe
-  Mehr als 5.500
   Seitenbearbeitungen
   (durchschnittl. 10 pro
   Seite)
-  199 Inhaltsseiten
-  Output
 -  6 Problemeinstiege
 -  Buch (linearisiertes Wiki: 140
    S.)
Co-Autoren-Netzwerk
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             Linienstärke = Stärke der Verbindung zwischen den Studierenden
             Knotengröße = Grad der Vernetzung im Gesamtnetz
Co-Autoren-Netzwerk
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Kanten = Verbindungsstärke mind. 6
          TU Dresden,                                     Vortrag | Reihe |                                          Folie 18
Knotenfarbe = Gruppenzugehörigkeit
          06.09.2011                                       Vortragender
Fazit
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Ungelöste Probleme                                               Offene Forschungsfragen
  Qualität vs. Quantität                                         -  Unterstützung bei der
 -  Gesamtnote                                                      Bewertung
 -  How to beat the system!                                      -  Weiterverwendung von
  Kollaborativ, aber allein!                                        Inhalten

  Von meinen und Deinen
  Artikeln!
Nachspeise
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Literaturnachweise                                               Christian Kummer
  Ebner, M., Kickmeier-Rust, M., &                               Folien: http://slidesha.re/pyW07A
  Holzinger, A. (2008). Utilizing
  Wiki-Systems in higher                                         Artikel: http://bit.ly/qzvt7r
  education classes: a chance for                                Kontakt: http://bit.ly/ckummer,
  universal access? Universal
  Access in the Information                                        @kummerufer
  Society, 7(4), 199-207. doi:
  10.1007/s10209-008-0115-2
  Leuf, B., & Cunningham, W.
  (2001). The Wiki Way: Quick
  Collaboration on the Web. Upper
  Saddle River, NJ: Addison-
  Wesley.
  McNiff, J., & Whitehead, J.
  (2005). All You Need To Know
  About Action Research. London:
  Sage.

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Implementing the Wiki Way in a course in higher education

  • 1. Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop Implementing the “Wiki Way” in a course in higher education Hendrik Kalb, Christian Kummer, Eric Schoop DeLFI 2011
  • 2. Selbstorganisiert zusammenarbeiten: der Wiki Way! Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop Wiki, die Anwendung Way, die Zusammenarbeit   „a freely expanable collection -  Einfach und schnell of interlinked Web pages, a -  Kollaborativ, mit einem Ziel hypertext system for storing and modifying information -  selbstorganisiert und – a database, where each (weitgehend) hierarchiefrei page is easily editable by any user with a forms- capable Web browser client.“ (Leuf & Cunningham, 2001) (Leuf & Cunningham, 2001, S. 14)
  • 3. Wikis in der Hochschullehre?: Ein alter Hut, der (noch nicht) passt! Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop - Probleme (eine Auswahl) -  Wenn die Arbeit im Wiki freiwillig ist, arbeitet niemand mit. (illustrativ hierzu Ebner, Kickmeier-Rust & Holzinger, 2008) -  Nur eine weitere Plattform, die Aufgabe bleibt gleich. •  Als Beispiel: bei Projektgruppen; nach Themenausgabe wird die Arbeit aufgeteilt, einzeln in Word erarbeitet, abgestimmt und dann gepostet! -  Wikis kann man nicht bewerten: ein Wiki ist eine Gesamt- keine Einzel- leistung! - Folge -  Wider dem Wiki Way, es wird Potenzial verschenkt!
  • 4. Warum dennoch Wikis nutzen? Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop - Zunehmende Verbreitung von Social Software in Unternehmen: Vorbereiten der Studierenden auf Berufspraxis - Konstruktivistischer Lehransatz: die gemeinsame Konstruktion von Wissen wird gefördert, das Erreichen eines tieferen Fachverständnis ermöglicht - (Digital Natives-Debatte)
  • 5. Es gibt nur eine Gesamtnote! Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop - Wir simulieren eine Kollaborationssituation im Berufsalltag: nicht die Einzelleistung, sondern das Ergebnis zählt. - Ein Ziel: eine Ressource zum Thema Wissensmanagement erweitern und qualitativ verbessern. - Auf das Ergebnis gibt es nur eine Gesamtnote, das Engagement des Einzelnen wird dazu genutzt, eine individuelle Note zu berechnen. - Das Engagement wird dabei in Beiträge zum Gesamtergebnis gemessen.
  • 6. Rahmenbedingungen Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop Eckdaten Bewertung   17 Studierende der Fakultät Wirtschaftswissenschaften BeitragI   Projekt im Modul NoteI = NoteG ⋅ Wissensmanagement, parallel: seminaristische Vorlesung und BeitragD Übung   Keine Koordination durch -  Individuelles Engagement: Dozenten Zum Gesamtergebnis   Drei Monate Bearbeitungsdauer konnte in jeder Form   Wiki bereits vorstrukturiert und beigetragen werden: gefüllt € -  Überarbeitung von   Zielgruppe des Wikis: Studierende, Praktiker, Interessierte bestehenden Artikeln   Genutzt wurde der Wiki-Baustein -  Inhaltliche Erweiterung von der Lernplattform (OPAL) der TU Dresden Konzepten, illustrierenden Fallstudien, ...
  • 7. Evaluation der Wiki-Arbeit Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop - Die Studierenden hatten anfangs Probleme die Aufgabenstellung zu verstehen. -  Wie viel muss ich beitragen? -  Was ist ein Beitrag? - Die Hälfte der Studierenden begann in der ersten Projekthälfte mit der Bearbeitung, aber nur zwei im ersten Viertel. - Koordination -  Referenzlayout für Beiträge -  Zeitplan -  Notwendige Änderungen -  Vernetzte Einzelarbeiten - Ausbildung einer Hierarchie, obwohl nicht intendiert und gewünscht.
  • 8. Artikel Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop Nachher 30 104 38 36 230 Vorher 126 0 50 100 150 200 250 Unbearbeitet Neu Überarbeitet Angepasst
  • 9. Action-Research-Zyklus Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop (angepasst, nach McNiff & Whitehead, 2005, S. 9)
  • 10. Organisatorische Anforderungen Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop - Studierende hatten anfangs Probleme die Aufgabe und die an sie gestellten Erwartungen zu verstehen  sorgsames Scaffolding - Wie bewertet man ein Wiki? Wie geht man mit Qualitätsunterschieden um?  Gutachtensystem - Hierarchie nicht intendiert  kürzere Bearbeitungszeit oder räumliche Verteilung - (Virtuelle) Zusammenarbeit fördern - Anreize für qualitativ hochwertige Beiträge zu gering  Bewertungssystem verfeinern
  • 11. Technische Anforderungen Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop - Verwendetes Wiki bot beschränkte Funktionalitäten -  Monitoring und Analyse des Projektfortschritts kaum möglich -  Zurückführen der Beiträge auf Benutzer umständlich, dadurch sehr zeitintensiv - Usability des Wiki unbefriedigend - Offenheit des Systems  Systemwechsel
  • 12. Zweiter Durchlauf: Aktuelle Entwicklungen Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop -  Gleiche Veranstaltung in diesem Sommersemester -  29 Studierende der Fakultät Wirtschaftswissenschaften Move -  Modifiziertes Konzept -  Verkürzte Projektlaufzeit -  Veränderte Aufgabe: Modify Observe Wikibook -  Vier Projektphasen -  Neues System -  MediaWiki -  WYSIWYG-Editor Act Reflect (Erweiterung) -  Buch-Funktion (Erweiterung)
  • 13. Projektphasen Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop Einführung (individuell, 5%) • Aufgabe: registrieren; Benutzerseite erstellen; Bild, Text und Link einstellen • Fakultatives Tutorium: Arbeiten mit Wikis Gliederung (Kleingruppe, 20%) • Aufgabe: vorgegebene Begriffe ergänzen und gliedern Inhalte (Großgruppe, 65%) • Aufgabe: zum Gesamtergebnis beitragen, die Gliederung mit Leben füllen • Wiki Way: Bewertungssystem, peer review Problemeinstieg (Kleingruppe, 10%) • Aufgabe: „Verfahrensanleitung“ für Wissensmanagement-Probleme
  • 14. Bewertungssystem „Ein Schreibzwang steht im Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop Widerspruch zum Wiki-Prinzip.“ - Ziel: andauernde Bearbeitung während der Inhaltserstellung - Restriktionen: Jeder Studierende musste mind. einen Artikel und ein Gutachten erstellen und 20 P. pro Woche erreichen - Punktesystem „Anfangs war ich skeptisch, -  1 P. je kleine Überarbeitung aber die 20-Punkte-Regel hat (Rechtschreibfehler, Formatfehler) mich motiviert und zu einem besseren Ergebnis geführt.“ -  1 P. je Link -  2 P. je umfangreicherer Überarbeitung (kurzer Absatz, inhaltliche Erweiterung sowie umfangreichere Korrektor von Rechtschreib- und Formatfehlern, Zitationen) -  2 P. je Zitation -  5 P. je selbstformuliertem Absatz, Grafik -  10 P. je Gutachten eines Artikels -  10 P. je neu erarbeitetem Artikel
  • 15. Peer review Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop
  • 16. Fakten Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop -  40.000 Seitenaufrufe -  Mehr als 5.500 Seitenbearbeitungen (durchschnittl. 10 pro Seite) -  199 Inhaltsseiten -  Output -  6 Problemeinstiege -  Buch (linearisiertes Wiki: 140 S.)
  • 17. Co-Autoren-Netzwerk Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop Linienstärke = Stärke der Verbindung zwischen den Studierenden Knotengröße = Grad der Vernetzung im Gesamtnetz
  • 18. Co-Autoren-Netzwerk Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop Kanten = Verbindungsstärke mind. 6 TU Dresden, Vortrag | Reihe | Folie 18 Knotenfarbe = Gruppenzugehörigkeit 06.09.2011 Vortragender
  • 19. Fazit Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop Ungelöste Probleme Offene Forschungsfragen   Qualität vs. Quantität -  Unterstützung bei der -  Gesamtnote Bewertung -  How to beat the system! -  Weiterverwendung von   Kollaborativ, aber allein! Inhalten   Von meinen und Deinen Artikeln!
  • 20. Nachspeise Fakultät Wirtschaftswissenschaften | Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbes. Informationsmanagement | Prof. Schoop Literaturnachweise Christian Kummer   Ebner, M., Kickmeier-Rust, M., & Folien: http://slidesha.re/pyW07A Holzinger, A. (2008). Utilizing Wiki-Systems in higher Artikel: http://bit.ly/qzvt7r education classes: a chance for Kontakt: http://bit.ly/ckummer, universal access? Universal Access in the Information @kummerufer Society, 7(4), 199-207. doi: 10.1007/s10209-008-0115-2   Leuf, B., & Cunningham, W. (2001). The Wiki Way: Quick Collaboration on the Web. Upper Saddle River, NJ: Addison- Wesley.   McNiff, J., & Whitehead, J. (2005). All You Need To Know About Action Research. London: Sage.