SlideShare uma empresa Scribd logo
1 de 29
Die Musikerpersönlichkeit: Angst und Lampenfieber
Begriffe  Angst als Eigenschaft (Angst) : Generelle menschliche Anlage, ängstlich zu sein  Angst als Zustand (Lampenfieber): Wie vorübergehende Angstlevels durch besondere Situationen beeinflusst werden
Cattells Angstfaktoren 6 Primärfaktoren, die auf dynamische Weise zu Angst führen:
Cattells Angstfaktoren Faktor C: Ich-Stärke  / niedrig: Emotional unbeständig Leicht aufgebracht Verantwortung ausweichend, leicht aufgebend Wankelmütig Emotional bei Frustration Beunruhigt C-
Cattells Angstfaktoren Faktor O: Schuldneigung /  hoch Beunruhigt Besorgt Unsicher Ängstlich Niedergeschlagen Sensibel für Anerkennung/Ablehnung von anderen Penibel Phobisch Einsam, grüblerisch O+
Cattells Angstfaktoren Faktor Q3: Selbstwahrnehmung  /  niedrig Unkontrolliert Lax Folgt eigenen Trieben Sorgt sich nicht  um soziale Regeln Q3-
Cattells Angstfaktoren Faktor Q4: Triebspannung  /  hoch Unkontrolliert Lax Folgt eigenen Trieben Sorgt sich nicht  um soziale Regeln Q4+
Trait anxiety in musicians  as measured by Catell´s  inventories Musical pupilsofschoolagehasindicated definite signsofadjustment Kemp:  twosubgroups conservatoireexhibitioners ( -> adjustment) Giftedpupilsat specialist musicschools    (-> persuasive profileofanxiety)
Professional musicians Distinct a continuingpatternofanxiety Consistentpatternoflowegostrength, souspiciousness, lowselfsentimentandergictensions in adult musicians Gender linkedresults: different formsofanxiety in male andfemale Full-time musicstudentsdisplaythehighestlevelsofanxiety (also confirmedbySteptoeandFidler, 1987)
Anxiety in musiciansasmeasuredbyotherinventories aremusiciansgenerallycharacterizedby a predispositiontoanxiety? -> oraretheypronetofluctuationsgeneratedbyvarioussituations? Watson and Valentine (1987) Members of a professional orchestra traitanxiety was significantlyhigherwhencomparedtothenorms Performance anxiety was negativelycorrelatedwithlengthofexperience
Marchant-Haycoxand Wilson (1992) comparedmusicianswithgroupsofactors , dancersandsingers     -> describedthemasbeingcynical, resigned andworld-weary Steptoe  Other stressors:     - separationoftheirfamilies                                      - irregularhours                                     - extensive travelling                                     - monotonyofrehearsals
Cooper and Willis (1989) foundpopularmusicianstobehigh on neuroticismas well aspsychoticism Four inferior functions: intuition/sensing/ feeling/thinking IFST tendtooverdosomething (overorganizethemselves, behaveobsessively) IFTT will becomeanalyticalandcriticalandmayfeeluselessandincompetent
Facilitatinganddebilitatinganxiety in musicians Spielberger anxietyhasmotivationalanddriveproperties thatarebeneficaltotheperformance Hamann andSobaje Increasedstateanxietyappearedtofacilitateperformance Lengthoftrainingandskillaquisition (Hamann, 1985)      -> „thehigherthetaskmasterylevelandthehigherthetraitandstatelevelsofanxietythebetter an individual will perform in a stressfulsituation.“
Periodsoflay-off canleadto an incubationeffect (McAllisterandMcAllister ,1967) ->avoidanceisthenaturaldefence but the least helpful in dealingwiththeproblem Low selfsentiment / egofragilitycombine toproducelowlevelsofself-esteem    -> panicandcatastrophizing
Mittel gegen Lampenfieber Autogenes Training Alexandertechnik Yoga/Atemübungen Auftritts coaching Hypnose Medikamente
Erregung Vegetatives Nervensystem Typische Stresssymptome Introversion und Neurotizismus(Eysenck 1967)
Introversion Hohe äusserliche Erregung Leistungsoptimum wird in Stresssituationen früher erreicht Stabile Eigenschaft Auftrittssituationen als Angstsituationen
Neurotizismus Hohe emotionale Erregung Negative Gedanken Zustandserregung
Neurobiologie Gray (1982): Introversion und Neurotizismus erzeugen aktives und sensibles Verhaltensschema-> „biological basis of anxiety“ Musiker in Auftrittssituationen:- Hemmung- Aufmerksamkeit- Vigilanz
Selbstkonzepte Eigene Identität von musikalischen Fähigkeiten trennen Künstlerische Selbstbefriedigung Hohe eigene Massstäbe erzeugen Druck(Wills & Cooper 1988) Streben nach Perfektion als extreme Form der Selbstbestrafung -> „trying-too-hard“(Babikian 1985)
Selbstkonzepte Zwei Verhaltensmuster nach Kemp: „prima donna“- hohes Selbstwertgefühl- ‚facilitating anxiety‘ Physiologische Störung- niedriges Selbstwertgefühl- ‚debilitating anxiety‘
Selbstkonzepte Entweder Erfolg oder totales Versagen-> ‚holthousing‘ (Elkind 1981/Burns 1980) Neid unter Kollegen(Piperek 1981/Steptoe 1989)
Katastrophisierung Vorstellung möglicher Katastrophen(Steptoe & Fidler 1987) Emotionale Instabilität(Gaudrey & Spielberger 1971) Angst vor der Angst(Powell & Enright 1990)
Hörstil Brodsky (1994): Auditive Wahrnehmung der Welt Entwicklung eines sensiblen Gehörs seit Kindheit Auslösung von Angst vs. Motivation
-> Physiologische, emotionale und kognitive Aspekte interagieren mit dem individuellen Charakter eines Musikers
Zusammenfassung
Umgang mit Lampenfieber Tito Gobbi über Maria Callas:     „Trotz ihrer triumphalen, unerreichten Erfolge blieb sie über die Maßen nervös. Vor jeder Aufführung rief sie mich an und sagte sie könne nicht singen, ihre Stimme sei völlig weg, oder der zweite Akt müsse vollkommen anders gegeben werden. Ich musste sie eine halbe Stunde lang trösten und ermutigen. ‚Also gut‘, sagte ich dann, ‚Du musst nicht singen. Es ist genug, wenn Du auf der Bühne erscheinst. Ich werde singen- Du brauchst nur zu schauspielern- gut, wir ändern alles was Du willst.“ HéleneGrimaud: „ Es mobilisiert alle Ressourcen, es schärft die Sinne. Eigentlich ist es dein Freund.“
Vladimir Feltsman:    Der Cellist MstislavRostropovitsch     stellt Feltsman ein Bein, um die Panik zu vertreiben -> F. fällt beim Betreten der Bühne hin:  „Meine ganze Angst war weg. Ich war bereits gefallen. Was konnte noch passieren.“ Renata Tebaldi:    „…Wie kann man nur um vier Uhr mit dem Flugzeug ankommen und um acht Uhr singen? Sie müssen nerven aus Stahl haben. Ich bin damals vor dem Tag der Aufführung immer früh ins Bett gegangen , und mehr noch, ich habe nicht einmal am Telefon mit jemandem gesprochen.“
Diskussion Helfen Techniken wie Alexandertechnik wirklich? Kann man Lampenfieber „wegtrainieren“?   Kann das Publikum auch Lampenfieber haben? / „Fremdfiebern“? Haben Kinder Lampenfieber?

Mais conteúdo relacionado

Destaque

Graphische Systeme (sk)
Graphische Systeme (sk)Graphische Systeme (sk)
Graphische Systeme (sk)zitahavranova
 
Mr marian kopp presentation winzerkonferenz rust 15 jan 2013_pdf
Mr marian kopp presentation winzerkonferenz rust 15 jan 2013_pdfMr marian kopp presentation winzerkonferenz rust 15 jan 2013_pdf
Mr marian kopp presentation winzerkonferenz rust 15 jan 2013_pdfMarian Kopp
 
„es ist sowieso schon alles gespeichert“ - Methoden der Verbraucherbildung fü...
„es ist sowieso schon alles gespeichert“ - Methoden der Verbraucherbildung fü...„es ist sowieso schon alles gespeichert“ - Methoden der Verbraucherbildung fü...
„es ist sowieso schon alles gespeichert“ - Methoden der Verbraucherbildung fü...Niels Brüggen
 
Online-Helden: On- und Offline-Kommunikation erfolgreich gestalten
Online-Helden: On- und Offline-Kommunikation erfolgreich gestaltenOnline-Helden: On- und Offline-Kommunikation erfolgreich gestalten
Online-Helden: On- und Offline-Kommunikation erfolgreich gestaltenbetterplace lab
 
Spb Mobile Shell 3
Spb Mobile Shell 3Spb Mobile Shell 3
Spb Mobile Shell 3guest29520e
 
Cristian vasquez manual de r comander en prueba de hipotesis
Cristian vasquez manual de r comander en prueba de hipotesisCristian vasquez manual de r comander en prueba de hipotesis
Cristian vasquez manual de r comander en prueba de hipotesisChristian Vasquez
 
Presentación de los resultados de la encuesta
Presentación de los resultados de la encuestaPresentación de los resultados de la encuesta
Presentación de los resultados de la encuestavictorcmc
 
Die Rolle des Zytoskeletts bei der mechanischen Belastung von humanen mesench...
Die Rolle des Zytoskeletts bei der mechanischen Belastung von humanen mesench...Die Rolle des Zytoskeletts bei der mechanischen Belastung von humanen mesench...
Die Rolle des Zytoskeletts bei der mechanischen Belastung von humanen mesench...QuDDel
 
Reinstein, “Asbestos: From Magic Mineral to Killer Dust" Izmir, Turkey
Reinstein, “Asbestos: From Magic Mineral to Killer Dust" Izmir, TurkeyReinstein, “Asbestos: From Magic Mineral to Killer Dust" Izmir, Turkey
Reinstein, “Asbestos: From Magic Mineral to Killer Dust" Izmir, TurkeyLinda Reinstein
 
Presentacion p.bioviversidad final
Presentacion p.bioviversidad finalPresentacion p.bioviversidad final
Presentacion p.bioviversidad finalgustavo echeverri
 
Onlinehelden: GoAhead! Social Media Messen und organisieren
Onlinehelden: GoAhead! Social Media Messen und organisierenOnlinehelden: GoAhead! Social Media Messen und organisieren
Onlinehelden: GoAhead! Social Media Messen und organisierenbetterplace lab
 

Destaque (20)

Mega mapas
Mega mapasMega mapas
Mega mapas
 
Ideas Mi Credo Pedagógico (John Dewey)
Ideas Mi Credo Pedagógico (John Dewey)Ideas Mi Credo Pedagógico (John Dewey)
Ideas Mi Credo Pedagógico (John Dewey)
 
Graphische Systeme (sk)
Graphische Systeme (sk)Graphische Systeme (sk)
Graphische Systeme (sk)
 
Tema1
Tema1Tema1
Tema1
 
Formación básica octubre 2009 copia
Formación básica octubre 2009   copiaFormación básica octubre 2009   copia
Formación básica octubre 2009 copia
 
Mr marian kopp presentation winzerkonferenz rust 15 jan 2013_pdf
Mr marian kopp presentation winzerkonferenz rust 15 jan 2013_pdfMr marian kopp presentation winzerkonferenz rust 15 jan 2013_pdf
Mr marian kopp presentation winzerkonferenz rust 15 jan 2013_pdf
 
„es ist sowieso schon alles gespeichert“ - Methoden der Verbraucherbildung fü...
„es ist sowieso schon alles gespeichert“ - Methoden der Verbraucherbildung fü...„es ist sowieso schon alles gespeichert“ - Methoden der Verbraucherbildung fü...
„es ist sowieso schon alles gespeichert“ - Methoden der Verbraucherbildung fü...
 
Articulo origina4
Articulo origina4Articulo origina4
Articulo origina4
 
Event
EventEvent
Event
 
Online-Helden: On- und Offline-Kommunikation erfolgreich gestalten
Online-Helden: On- und Offline-Kommunikation erfolgreich gestaltenOnline-Helden: On- und Offline-Kommunikation erfolgreich gestalten
Online-Helden: On- und Offline-Kommunikation erfolgreich gestalten
 
Spb Mobile Shell 3
Spb Mobile Shell 3Spb Mobile Shell 3
Spb Mobile Shell 3
 
Cristian vasquez manual de r comander en prueba de hipotesis
Cristian vasquez manual de r comander en prueba de hipotesisCristian vasquez manual de r comander en prueba de hipotesis
Cristian vasquez manual de r comander en prueba de hipotesis
 
Presentación de los resultados de la encuesta
Presentación de los resultados de la encuestaPresentación de los resultados de la encuesta
Presentación de los resultados de la encuesta
 
Demografia medica
Demografia medicaDemografia medica
Demografia medica
 
Die Rolle des Zytoskeletts bei der mechanischen Belastung von humanen mesench...
Die Rolle des Zytoskeletts bei der mechanischen Belastung von humanen mesench...Die Rolle des Zytoskeletts bei der mechanischen Belastung von humanen mesench...
Die Rolle des Zytoskeletts bei der mechanischen Belastung von humanen mesench...
 
PalOOCa - CeBIT 2008
PalOOCa - CeBIT 2008PalOOCa - CeBIT 2008
PalOOCa - CeBIT 2008
 
Reinstein, “Asbestos: From Magic Mineral to Killer Dust" Izmir, Turkey
Reinstein, “Asbestos: From Magic Mineral to Killer Dust" Izmir, TurkeyReinstein, “Asbestos: From Magic Mineral to Killer Dust" Izmir, Turkey
Reinstein, “Asbestos: From Magic Mineral to Killer Dust" Izmir, Turkey
 
Presentacion p.bioviversidad final
Presentacion p.bioviversidad finalPresentacion p.bioviversidad final
Presentacion p.bioviversidad final
 
Onlinehelden: GoAhead! Social Media Messen und organisieren
Onlinehelden: GoAhead! Social Media Messen und organisierenOnlinehelden: GoAhead! Social Media Messen und organisieren
Onlinehelden: GoAhead! Social Media Messen und organisieren
 
Telemedicina
TelemedicinaTelemedicina
Telemedicina
 

Angst

  • 2. Begriffe Angst als Eigenschaft (Angst) : Generelle menschliche Anlage, ängstlich zu sein Angst als Zustand (Lampenfieber): Wie vorübergehende Angstlevels durch besondere Situationen beeinflusst werden
  • 3. Cattells Angstfaktoren 6 Primärfaktoren, die auf dynamische Weise zu Angst führen:
  • 4. Cattells Angstfaktoren Faktor C: Ich-Stärke / niedrig: Emotional unbeständig Leicht aufgebracht Verantwortung ausweichend, leicht aufgebend Wankelmütig Emotional bei Frustration Beunruhigt C-
  • 5. Cattells Angstfaktoren Faktor O: Schuldneigung / hoch Beunruhigt Besorgt Unsicher Ängstlich Niedergeschlagen Sensibel für Anerkennung/Ablehnung von anderen Penibel Phobisch Einsam, grüblerisch O+
  • 6. Cattells Angstfaktoren Faktor Q3: Selbstwahrnehmung / niedrig Unkontrolliert Lax Folgt eigenen Trieben Sorgt sich nicht um soziale Regeln Q3-
  • 7. Cattells Angstfaktoren Faktor Q4: Triebspannung / hoch Unkontrolliert Lax Folgt eigenen Trieben Sorgt sich nicht um soziale Regeln Q4+
  • 8. Trait anxiety in musicians as measured by Catell´s inventories Musical pupilsofschoolagehasindicated definite signsofadjustment Kemp: twosubgroups conservatoireexhibitioners ( -> adjustment) Giftedpupilsat specialist musicschools (-> persuasive profileofanxiety)
  • 9. Professional musicians Distinct a continuingpatternofanxiety Consistentpatternoflowegostrength, souspiciousness, lowselfsentimentandergictensions in adult musicians Gender linkedresults: different formsofanxiety in male andfemale Full-time musicstudentsdisplaythehighestlevelsofanxiety (also confirmedbySteptoeandFidler, 1987)
  • 10. Anxiety in musiciansasmeasuredbyotherinventories aremusiciansgenerallycharacterizedby a predispositiontoanxiety? -> oraretheypronetofluctuationsgeneratedbyvarioussituations? Watson and Valentine (1987) Members of a professional orchestra traitanxiety was significantlyhigherwhencomparedtothenorms Performance anxiety was negativelycorrelatedwithlengthofexperience
  • 11. Marchant-Haycoxand Wilson (1992) comparedmusicianswithgroupsofactors , dancersandsingers -> describedthemasbeingcynical, resigned andworld-weary Steptoe Other stressors: - separationoftheirfamilies - irregularhours - extensive travelling - monotonyofrehearsals
  • 12. Cooper and Willis (1989) foundpopularmusicianstobehigh on neuroticismas well aspsychoticism Four inferior functions: intuition/sensing/ feeling/thinking IFST tendtooverdosomething (overorganizethemselves, behaveobsessively) IFTT will becomeanalyticalandcriticalandmayfeeluselessandincompetent
  • 13. Facilitatinganddebilitatinganxiety in musicians Spielberger anxietyhasmotivationalanddriveproperties thatarebeneficaltotheperformance Hamann andSobaje Increasedstateanxietyappearedtofacilitateperformance Lengthoftrainingandskillaquisition (Hamann, 1985) -> „thehigherthetaskmasterylevelandthehigherthetraitandstatelevelsofanxietythebetter an individual will perform in a stressfulsituation.“
  • 14. Periodsoflay-off canleadto an incubationeffect (McAllisterandMcAllister ,1967) ->avoidanceisthenaturaldefence but the least helpful in dealingwiththeproblem Low selfsentiment / egofragilitycombine toproducelowlevelsofself-esteem -> panicandcatastrophizing
  • 15. Mittel gegen Lampenfieber Autogenes Training Alexandertechnik Yoga/Atemübungen Auftritts coaching Hypnose Medikamente
  • 16. Erregung Vegetatives Nervensystem Typische Stresssymptome Introversion und Neurotizismus(Eysenck 1967)
  • 17. Introversion Hohe äusserliche Erregung Leistungsoptimum wird in Stresssituationen früher erreicht Stabile Eigenschaft Auftrittssituationen als Angstsituationen
  • 18. Neurotizismus Hohe emotionale Erregung Negative Gedanken Zustandserregung
  • 19. Neurobiologie Gray (1982): Introversion und Neurotizismus erzeugen aktives und sensibles Verhaltensschema-> „biological basis of anxiety“ Musiker in Auftrittssituationen:- Hemmung- Aufmerksamkeit- Vigilanz
  • 20. Selbstkonzepte Eigene Identität von musikalischen Fähigkeiten trennen Künstlerische Selbstbefriedigung Hohe eigene Massstäbe erzeugen Druck(Wills & Cooper 1988) Streben nach Perfektion als extreme Form der Selbstbestrafung -> „trying-too-hard“(Babikian 1985)
  • 21. Selbstkonzepte Zwei Verhaltensmuster nach Kemp: „prima donna“- hohes Selbstwertgefühl- ‚facilitating anxiety‘ Physiologische Störung- niedriges Selbstwertgefühl- ‚debilitating anxiety‘
  • 22. Selbstkonzepte Entweder Erfolg oder totales Versagen-> ‚holthousing‘ (Elkind 1981/Burns 1980) Neid unter Kollegen(Piperek 1981/Steptoe 1989)
  • 23. Katastrophisierung Vorstellung möglicher Katastrophen(Steptoe & Fidler 1987) Emotionale Instabilität(Gaudrey & Spielberger 1971) Angst vor der Angst(Powell & Enright 1990)
  • 24. Hörstil Brodsky (1994): Auditive Wahrnehmung der Welt Entwicklung eines sensiblen Gehörs seit Kindheit Auslösung von Angst vs. Motivation
  • 25. -> Physiologische, emotionale und kognitive Aspekte interagieren mit dem individuellen Charakter eines Musikers
  • 27. Umgang mit Lampenfieber Tito Gobbi über Maria Callas: „Trotz ihrer triumphalen, unerreichten Erfolge blieb sie über die Maßen nervös. Vor jeder Aufführung rief sie mich an und sagte sie könne nicht singen, ihre Stimme sei völlig weg, oder der zweite Akt müsse vollkommen anders gegeben werden. Ich musste sie eine halbe Stunde lang trösten und ermutigen. ‚Also gut‘, sagte ich dann, ‚Du musst nicht singen. Es ist genug, wenn Du auf der Bühne erscheinst. Ich werde singen- Du brauchst nur zu schauspielern- gut, wir ändern alles was Du willst.“ HéleneGrimaud: „ Es mobilisiert alle Ressourcen, es schärft die Sinne. Eigentlich ist es dein Freund.“
  • 28. Vladimir Feltsman: Der Cellist MstislavRostropovitsch stellt Feltsman ein Bein, um die Panik zu vertreiben -> F. fällt beim Betreten der Bühne hin: „Meine ganze Angst war weg. Ich war bereits gefallen. Was konnte noch passieren.“ Renata Tebaldi: „…Wie kann man nur um vier Uhr mit dem Flugzeug ankommen und um acht Uhr singen? Sie müssen nerven aus Stahl haben. Ich bin damals vor dem Tag der Aufführung immer früh ins Bett gegangen , und mehr noch, ich habe nicht einmal am Telefon mit jemandem gesprochen.“
  • 29. Diskussion Helfen Techniken wie Alexandertechnik wirklich? Kann man Lampenfieber „wegtrainieren“? Kann das Publikum auch Lampenfieber haben? / „Fremdfiebern“? Haben Kinder Lampenfieber?