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Action




   Ein Unternehmen gründen,
  Geld verdienen, Spaß haben, die
  Welt besser machen? Geht. Alles
auf einmal. Sogar viel einfacher, als
Sie glauben. Ohne Bankkredit, ohne
 High-Tech-Patent, ohne Burn-out,
     ohne Wirtschaftsstudium.
  Sagt der Wirtschaftsprofessor
      Günter Faltin aus Berlin.
    Und zeigt vor, wie es geht. Die
  Unternehmen, die der Professor
   gegründet hat, verdienen Geld,
    machen dem Professor Spaß
        und die Welt besser.
Auf Besuch bei einem radikalen
  Idealisten des Kapitalismus.
              Text: Stefan Wagner (Mitarbeit: Jan Cremer), Bilder: Norman Konrad




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                                                                                                                      Der Professor und
                                                                                                                      die Unumgänglichkeit
                                                                                                                      des Back-ups der
                     er Professor, Jahrgang 1944, hohe        „Sehen Sie?“, fragt der Professor, ein wenig stolz      Standbeine eines
                        Stirn, nach vorne gekämmtes        wie der Zauberkünstler nach gelungenem Trick.              Unternehmens, hier
                         Haar, Oberlippenbart, leise,         „Machen wir eine kleine Pause“, sagt er ins Kopf-       in der künstlerischen
                           dunkle Stimme, glucksende       nicken der Besucher. „Entschuldigen Sie mich für           Allegorie. Eins, zwei,
                                                                                                                      drei, vier, dann kann
                           Augen, schwarzes Hemd und       eine Minute?“
                                                                                                                      dich nur noch höhere
                           helle Hose, ist zunächst ein-      Der Professor, der über die bemerkenswerte Fähig-       Gewalt aus dem
                           mal ein Bilderbuchprofessor.    keit der sekundenschnellen Vertiefung in Gedanken          Gleichgewicht
                             Erklärt einen der Grund-      verfügt, dreht sich zur Tür, der professorale Ellbogen     bringen.
                         sätze eines erfolgreichen         streift ein Bein des immer noch mit dem Finden einer
                       Unternehmens, nämlich dass          komfortablen Balance auf seinem vierten Stuhlbein
                     ein Angebot mehrere Standbeine        beschäftigten Artisten, was dem Ellbogen entgeht,
                 braucht, am Beispiel seiner berühm-       dem Artisten jedoch nicht, und das vierte Standbein
ten „Teekampagne“ (200.000 Kunden, weltweit                erweist sich mit diesem ungeplanten Einfluss auf die
größter Importeur von Darjeeling-Tee höchster Qua-         Marktsituation dann doch ein wenig überfordert. Ein
lität): Die Teekampagne funktioniert über den Preis,       paar Sekunden nachdem der Professor den Raum
das ist ihr erstes und wichtigstes Standbein, über         verlassen hat, geht der Kampf um das Überleben des
die Qualität des Produkts, Standbein zwei, über die        jungen Unternehmens verloren, Sessel und Artist
garantierte Freiheit von chemischen Rückständen,           krachen vom Podest auf den Parkettboden des Pro-
drei, und über den sozialen Aspekt der fairen Ein-         fessorenbüros, so finden auch die Unwägbarkeiten
kaufspreise, Standbein vier. Dieses Back-up-System         moderner Märkte Erwähnung: Einfluss höherer
der Standbeine ist unumgänglich, erklärt der Profes-       Mächte, wenn man in der Allegorie bleiben mag.
sor, denn ein Businessmodell ist nur dann ein solides         Des Professors Assistentin hechtet mit schreck-
Businessmodell, wenn es auch dann noch funktio-            geweiteten Augen in den Raum, in der rahmenlosen
niert, wenn ein Standbein im Wettbewerb fällt.             Brille ein formatfüllender Was-ist-denn-jetzt-schon-
    Dann zieht der Professor eine eiserne Skulptur auf     wieder-passiert-Blick.
einem kleinen Podest aus dem Eck seines mit Tee-
kisten ausgestatteten Besprechungsraums in Berlin-         Der Professor heißt Günter Faltin, und einer seiner
Schöneberg: ein kleiner Artist im eisernen Hand-           Grundsätze lautet: Funktion statt Konvention.
stand auf der Lehne eines eisernen Stuhls. Artist und         Wäre Faltin Ritter und auf der Suche nach einem
Stuhl, sozusagen die Teekampagne, ruhen in solider         Wappenspruch, er würde so lauten. Funktion statt
Balance auf einem der vier Stuhlbeine, sozusagen           Konvention. Nichts bezieht seine Existenzberechti-
dem Preisstandbein.                                        gung aus seiner Existenz, alles darf, alles soll hinter-
    Der Professor hebt den Stuhl auf das zweite Bein,      fragt werden. Überall sucht die „schöpferische Zer-
Qualität, die Teekampagne pendelt folgsam in ihre          störung“ des Joseph Schumpeter nach Möglichkeiten,
Balance.                                                   Bestehendes durch Besseres zu ersetzen, Faltin bezieht
    Wechsel auf Stuhlbein drei, und tatsächlich hält       sich gerne auf das österreichische Enfant terrible der
auch die Freiheit von chemischen Rückständen Stuhl         Ökonomie des jungen 20. Jahrhunderts.
und Artist im Gleichgewicht.                                  Faltin sieht in der schumpeterschen Zerstörungs-
    Stuhlbein vier nun, das Unternehmensstandbein          wut nicht nur Chancen für junge Unternehmen. Er
des fairen Handels im Test: Die wankende Skulptur          sieht, auch wenn er es nicht so formuliert, die Chance
widersteht immer noch tapfer der Gravitation.              auf eine bessere Welt. Faltin hinterfragt die herkömm-

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liche Art der Fortbewegung („das Automobil ist ein        die teuerste, und die in bester Qualität –, nur Groß-
Irrweg!“), hinterfragt die herkömmliche Art zu woh-       packungen. Kein Zwischenhandel, kein Lager, keine
nen („wie wir unsere Häuser bauen, wie wir sie be-        Kleinpackungen, keine Sortimentsvielfalt.
heizen, eine absurde Verschwendung!“), hinterfragt,          Faltin würde Darjeeling um rund ein Drittel des
hinterfragt, erzählt, wie er nach Alternativen sucht,     üblichen Preises anbieten können.
verrückt/nicht verrückt ist keine Kategorie, funktio-        So weit der logische Teil. Unerhört war die Sache
nell/nicht funktionell zählt. In Faltins Schublade        für Behörden, Studenten und Teehandel.
liegen Konzepte zur organisierten innerstädtischen           Deutschen Beamten war die Gründung eines Unter-
Fortbewegung auf Inlineskates, er hat Prototypen          nehmens verboten, und Faltin war als Hochschul-
von Flaschen bauen lassen, die so geformt sind, dass      professor genau das, Beamter. Er umschiffte dieses
sie als Baumaterial verwendet werden können, für          Hindernis, indem er sich auf die in Artikel 5 des Deut-
helle, sonnenbeheizte Gebäude, Architektur als            schen Grundgesetzes festgeschriebene Freiheit von
Altglasverwertung.                                        Forschung und Lehre berief: Die Teekampagne
    Faltins Denken, das so überraschende Dinge wie        wurde nicht zur Erwirtschaftung von finanziellem            Erfolgs-
Glasbauziegel und Inlineskate-Autobusse zutage
fördert, läuft nach einem einfachen, streng struktu-
                                                          Gewinn gegründet, sondern als Einrichtung zum
                                                          Gewinn von Erfahrungen.                                     storys
rierten Schema ab: Er schält ein Thema so lange aus          Als die erste Teelieferung auf dem Schiff nach           Günter Faltin hat an
allen Konventionen, bis die blanke Funktion freiliegt.    Hamburg unterwegs war, stellte der Professor seinen         der Gründung von
Dann sucht er nach Wegen, wie es denn anders ginge,       Studenten die Idee vor und lud zur Mitarbeit ein –          rund einem Dutzend
einfacher, logischer, ökologischer, ökonomischer als      ein Unternehmen als Studienobjekt, live, kann es für        Unternehmen aktiv
bisher. Er denkt nicht über neue Autos                              Wirtschaftsstudenten was Schöneres geben?         mitgearbeitet. Hier
                                                                                                                      einige Beispiele.
nach, sondern über neue Mobilität.                                       Offenbar ja. Eine Studentin raunte
Nicht über neue Häuser, sondern
über neues Wohnen. Nicht über
                                     Einer                                   halblaut durch den Hörsaal: „Jetzt
                                                                                ist er übergeschnappt. Eine Sor-
                                                                                                                      Teekampagne
                                                                                                                      Die Mutter aller Faltin-
neue Hotels, sondern über
neuen Tourismus. Und wenn
                                   wie Faltin                                     te, nur Großpackung …“ Ein
                                                                                     Student fragte, ob es für die
                                                                                                                      Gründungen. Nur der
                                                                                                                      beste Tee, nur Großpa-
er eine Idee für spannend
genug hält, baut er ein          passt in kein                                        Teilnahme am Himmel-
                                                                                       fahrtskommando wenigs-
                                                                                                                      ckungen, Direktimport,
                                                                                                                      nachhaltig gehandelt.
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Unternehmenskonzept
drum herum – oder er-         Establishment. So                                         tens ein Zeugnis gäbe.
                                                                                        Das Unternehmen war           CO²-Kampagne
zählt die Sache einfach
weiter, gibt den konzep-     einem gelingen aber                                        vierzehn Tage alt, als die
                                                                                        erste Klage eines etablier-
                                                                                                                      Aus Tee mach Energie-
                                                                                                                      sparlampen. Höchste
                                                                                                                      Produktqualität,
                              Dinge, die zugleich
tionellen Embryo zur                                                                   ten Teehändlers auf dem
                                                                                                                      minimale Auswahl,
Adoption frei. Unterneh-                                                               Tisch lag.
                                                                                                                      günstiger Preis.
menskonzepte durchzu-
denken ist auch eine Art
Hobby, sagt er, wie andere
                               logisch sind und                                    Wie man zum idealistischen
                                                                                 Kapitalisten wird: Günter
                                                                                                                      www.co2kampagne.de

                                                                                                                      eBueroAG
Leute Puzzles legen oder Kreuz-
worträtsel lösen.
                                   unerhört.                                   Faltin hatte an Ökonomie von
                                                                            Anfang an so viel unvernünftige
                                                                                                                      Die externe Büro-
                                                                                                                      Lösung für kleine und
                                                                                                                      mittlere Unternehmen.
                                                                         Freude wie andere am Fußball oder am
                                                                                                                      250 Mitarbeiter, europa-
So einer passt natürlich in kein                                   Räuber-und-Gendarm-Spielen. In der Schule          weite Expansion.
Establishment.                                            – wir sind im Deutschland der 1950er Jahre – las er         www.ebuero.de
    So einem gelingen dafür Dinge, die logisch sind       unter der Schulbank Biografien von Unternehmern
und zugleich unerhört.                                    und Ökonomen, Ford statt Goethe, Duttweiler statt           RatioDrinkAG
    Logisch und unerhört war die Gründung von Fal-        Friedrich dem Großen, Schumpeter statt Pythagoras,          Saftkonzentrate in
                                                                                                                      höchster Qualität,
tins erstem Unternehmen, der „Teekampagne“, er            bis ihm die Lehrer die Ohren langzogen.
                                                                                                                      zum günstigen Preis
gründete es 1985 als Professor an der Freien Univer-          Nach der Schule studierte er Ökonomie, das war          in speziellen Bag-in-
sität Berlin. Faltin hatte seine Grundsätze der erfolg-   emotional unausweichlich, „weil ich ja die Ökonomie         Box-Packungen
reichen Unternehmensgründung in der Theorie               liebte“, aber das bescherte ihm Jahre mit wenig wert-       direkt vertrieben.
damals schon ausformuliert, aber fühlte sich als          vollen Erkenntnissen und viel Langeweile. „Es ging          www.ratiodrink.de
Hochschullehrer ohne Erfahrung in der Praxis wie          auf der Hochschule nicht um Wirtschaft, sondern um
                                                                                                                      The Water-
ein Seiltänzer, der auf einer auf dem Boden liegen-       Mathematik“, sagt er, „alles Theorie, furchtbar.“ Fal-
                                                                                                                      hyacinth Chair
den Schnur spaziert.                                      tin flüchtete durch das Studium und entwickelte eine         Die Wasserhyazinthe
    Als Begleiter auf dem Hochseil schien ihm Tee ge-     Routine im Zwischen-den-Stühlen-Sitzen: Für die             oder die Wandlung
eignet. Die Tradition herkömmlichen Handels hatte         Kommilitonen war er Kapitalist, für die Professoren         eines Schädlings zum
den Teepreis vom Produzenten bis zum Verkäufer ver-       Kommunist. Er promovierte 1972, in seiner Disserta-         Rohstoff für Möbel.
zehnfacht, Faltin sagte: Das muss günstiger gehen.        tion wies der 28-Jährige dem späteren Wirtschafts-          www.waterhyacinth.de
Er recherchierte Hintergründe, Handelswege, Kosten-       Nobelpreisträger Milton Friedman Fehler nach.
faktoren, nach Jahren des Herumtüftelns hatte er              Danach rutschte Faltin auf die andere Seite des
alles subtrahiert, was Kosten verursachte, ohne der       akademischen Systems. Dass er sich dem Hochschul-
guten Tasse Tee in der Hand des Teetrinkers unmittel-     betrieb überhaupt stellte, lag am Trotz, „es anders
bar zu dienen. Und stand irgendwann vor einer kon-        machen zu wollen als die, die ich kritisiert habe“.
sequent logischen, radikal einfachen Lösung: direkt           Er entwickelte seine eigenen Überlegungen zur
importierter Tee, nur eine Sorte – nämlich Darjeeling,    Wirtschaft, im Zentrum: der Unternehmer, das Unter-

                                                                                                                                              75
Action


nehmen. Faltin lehnt das Wort „Unternehmer“ als
irreführend ab, er trennt scharf zwischen Unter-
nehmensgründer und Unternehmensleiter: Der eine
muss etwas erschaffen, in einem monatelangen
schöpferischen Prozess, „es ist wie das Schreiben
eines Drehbuchs“, der andere muss das Geschaffene
verwalten, umsetzen, „kein Kameramann kann aus
einem schlechten Drehbuch einen guten Film ma-
chen“. Der eine muss im Wesen Künstler sein, der
andere Manager. Zwei verschiedene Anforderungs-
profile, die nach zwei verschiedenen Charakteren,
Erfahrungen, Vorlieben, Fähigkeiten verlangen – in
der herkömmlichen unternehmerischen Praxis aber
an ein und dieselbe Person gestellt werden.
    Faltin sagt: Das kann zwar, aber sollte nicht von
einer Person gemacht werden. Und er sagt: Alles, was
der Unternehmensgründer (er nennt ihn Entrepre-
neur, im Gegensatz zum Business Administrator, der
das Tagesgeschäft führt) selbst nicht zu leisten im-
stande ist oder nicht möchte, ist an professionelle
Helfer zu delegieren. Buchhaltung, Arbeitsrecht, Mit-
arbeiterführung, Marketing – „wer sagt, dass sich der
Entrepreneur selbst um all das kümmern muss?“.
    Vielleicht, äh, das Budget des jungen Unterneh-
mens?, fragt man.
    Es ist, sagt Faltin, Aufgabe des Unterneh-
menskonzepts, das zu tragen. Ein Entre-          „Wir
preneur hat die Chance, sich auf seine
Stärken zu konzentrieren und seine             haben
Schwächen zu delegieren – es gibt
keinen Grund, diese Chance unge-           katastrophale
nützt verstreichen zu lassen.
    Eine Idee also, Herr Professor,        Management-
muss von Anfang an ein ganzes
Unternehmen tragen? Erweist sich         fehler begangen.“
das in der Praxis nicht manchmal
als, hm, ein wenig naiver Gedanke?       Sie erwiesen sich Lage, eine Reihe von
    Wer so fragt, spielt Faltin in den
Lauf. Die Welt, sagt er, steckt voller fix-  als Glücks-       Klagen loszutreten. Drei
                                                             große Prozesse musste
fertiger Bausteine für junge Unternehmen.
Er nennt diese Bausteine Komponenten, sie         fall.    die junge Teekampagne vor
                                                         Gericht durchfechten, einen
müssen nur neu konfiguriert werden. Man                                      davon, weil die Jungunternehmer
braucht kein Patent, man braucht kein Kapital. Alle                  auf einem ihrer selbst gepinselten Tee-
Zutaten für ein Unternehmen sind vorhanden. Es hat       kampagne-Plakate Kein DDTee! titelten, „als eine
auch vor der Teekampagne Tee gegeben, es hat Händ-       Zeitschrift über Schadstoffe im Tee berichtete, hiel-
ler und Schiffe und Teetrinker gegeben. Die unter-       ten wir es für eine gute Idee, auf die Schadstofffrei-
nehmerische Leistung war, Vorhandenes neu zu kom-        heit unseres Tees hinzuweisen“.
binieren. Facebook? Eine wunderbare Kombination              Das nach Kriterien herkömmlicher öffentlicher
bestehender Komponenten, die die Welt verändert.         Kommunikation in jeder Hinsicht überzeugend ver-
Skype: zur Zeit der Gründung acht Jahre alte Soft-       unglückte Kein DDTee!-Plakat erwies sich als unbeab-
ware, mit der Erfahrung einer illegalen Musiktausch-     sichtigter Geniestreich: Kosten von 10.000 Mark für
börse zum Milliardengeschäft veredelt.                   den verlorenen Prozess (der verloren wurde, weil
                                                         sich der etablierte Teehandel wenig überraschend
Faltins Teekampagne ist 26 Jahre alt und eine so erst-   nicht als DDT-Handel bezeichnet sehen wollte) stand
klassige Erfolgsgeschichte, dass der Professor Spaß      mediale Aufmerksamkeit gegenüber, „die wir uns
daran hat, die frühen Pannen zu erzählen: Einmal         niemals hätten leisten können“. Die Prozesse waren
tauchten Schecks im Wert von 10.000 Mark in einer        eine Marketing-Rakete für das junge Unternehmen,
Schuhschachtel auf – 10.000 Mark, die nicht einmal       „die Leute fanden unseren Kampf für sauberen Tee
jemandem abgegangen waren. Gegen das Chaos der           sympathisch. Wir konnten zusehen, wie nach einem
frühen Teekampagne war jede Studenten-WG am              neuen Zeitungsartikel die Kundenzahlen stiegen“.
                                                                                                                  Das Original: Der Tee
Morgen nach einer Party eine Zinnsoldatenparade.             Sogar der Markenname war die ersten sieben Jah-
                                                                                                                  stammt aus dem
   Oder die selbstgemalten Werbeplakate der frühen       re lang ungeschützt – „Teecampagne statt Teekampa-       Himalaya, die unter-
Jahre, optisch reizvoll wie die Einladung zu einer       gne, mit c statt k, wäre kein Problem gewesen, mit k     nehmerische Idee
spätmarxistischen Selbsthilfegruppe, jedoch in der       war es juristisch gesehen ein Allerweltswort“. Tee-      dazu aus Berlin.

76
wIR MÜSSEN
kampagnen-Plagiate füllen in einem Nebenzimmer
des Büros von Faltin ein ganzes Wandregal. Die Pla-
                                                                                              DRAUSSEN BLEIBEN!
giate gibt’s nicht mehr, die Teekampagne immer
noch, mit k, und mit braven Gewinnen.
   „Wir haben zu Beginn katastrophale Management-
fehler begangen“, sagt Faltin. „Wir hätten sie niemals
überlebt, wäre unser Konzept nicht so klar und stabil
gewesen. Unsere Fehler haben den Beweis der Stärke
des Konzepts geliefert.“ Als Unternehmer haben ihm
                                                                                                                                                                                                                                        SOMMER 2011


                                                                                                                                                                                                                                        3,5 0 €
die Fehler schlaflose Nächte gebracht. Als Professor                          www. festiv alguid
                                                                                                                      e.de
                                                                                                                                                                                                                                        A: 3,90 €
                                                                                                                                                                                                                                        NL: 3,90 €
                                                                                                                                                                                                                                        CH: 4,80 CHF



waren sie das Beste, was ihm passieren konnte.                                                   BE                     VON
                                                                              EINE   SONDERAUSGA




                                                                                                                                                                                                                                         4 196176 003
                                                                                                                                                                                                                     4 196176 003
   Faltin schwärmt beinahe von den Erfahrungen,




                                                         www. festiv alguid
                                                                                                                     BEIT MIT
                                                                               IN ZUSAMMENAR




die er im Alltag eines Jungunternehmers gesammelt




                                                                                                                                                                                                                                                      504
                                                                                                                                                                                                                                  504
hat. Etwa vom Erlebniswert der Albträume, die ihn




                                                               e.de




                                                                                                                                                                                                                                                                 01
                                                                                                                                                                                                                                                            01
plagten, „so was steht in keinem BWL-Lehrbuch!“.




                                                                                                                                                                                                                                                   >
                                                                                                                                                                                                                               >
Faltin alleine auf einem einsamen Strand, kein Hafen
weit und breit, am offenen Meer ein kleiner schwar-
zer Punkt, der immer größer wird … das Frachtschiff
mit der Teelieferung vom Himalaya. Wie die Ladung
löschen, allein? Panik, Verzweiflung, bis Faltin                                                        TOP 50
schweißgebadet aufwachte. „Das Aushalten, das                                                           DIE BESTEN                                                                                                     Die grüne
Durchhalten, das ist der größte Unterschied zwi-                                                        BANDS DES                                                                                                     Revolution
                                                                                                        SOMMERS                                                                                                      bei Openairs
schen Theorie und Praxis. Die Praxis ist eine andere
Dimension als die Theorie.“
                                                                                                                    Im Test:                                                                                                               Sex-Tipps
                                                                                                                    Einweg-                                                                                                                für’s Zelt
Faltin hat in den letzten Jahrzehnten an der Grün-                                                                   Grills
dung von rund einem Dutzend Unternehmen mit-
                                                                                     EIN SERVIC




gearbeitet, an manchen ist er nach wie vor beteiligt,                                                                Festival-
                                                                                                E VON




er hat Entrepreneure in ganz Europa ermutigt, sein                                                                   Urlaub
                                                                                                                     in aller Welt
Lieblingsstudent gründet derzeit sein 21. Unterneh-
                                                                                                   IN ZUSAMMENAR




men, viele der bisherigen 20 hat er mit hohem Ge-
winn verkauft. Faltin hat viele Menschen wohlhabend                                                                                                        K:
                                                                                                                        IM ÜBERBLIC
                                                                                                         BEIT MIT




                                                                                                                         A LLE F E S TI
gemacht. Er bietet mit seiner „Projektwerkstatt“ ein
unternehmerisches Dach für verschiedene Unterneh-                                                                                                               thside • Mel
                                                                                                                                                                            t! • Splash! •
                                                                                                                                                                                             Wacken • SMS
                                                                                                                                                                                                            u.v.m.

                                                                                                                                                   Hurricane/Sou
men: von der Teekampagne über die CO²-Kampagne,                                                                           Rock am Rin
                                                                                                                                     g/im Park •


eine auf Energiesparlampen umgelegte Analogie der
Teekampagne, bis zum Handel mit Möbeln, die aus
der Wasserhyazinthe hergestellt werden – einer Pflan-
ze, die nach Südostasien eingeschleppt wurde, dort
zu einem Umweltproblem wuchs, bis man entdeckte,
dass der Schädling ein Rohstoff ist.
   Faltin lädt in Berlin regelmäßig zu seinem „Labor
für Entrepreneurship“, das sind Abende, an denen
sich Gründungswillige zum Austausch treffen, an
denen er angehende Entrepreneure berät, erfolg-
reiche Konzepte vorstellt.
   Faltin hat sich sein Lebenswerk von der Seele ge-
schrieben: die Theorien zum Entrepreneurship, unter-
                                                                              MAGAZIN & QUARTETT
füttert durch unternehmerische Praxis von Aristoteles
und Ford bis zur CO²-Kampagne. „Kopf schlägt Kapi-
                                                                                 FÜR NUR € 3,50
tal“ heißt das idealistische Manifest, 50.000 Stück
sind verkauft, die achte Auflage ist die aktuelle, es                              AB 19.05.2011
gibt eine Hörbuchversion. Dazu Piratenscans im Inter-
net, egal, „das Ding soll ja gelesen werden“.                                  IM ZEITSCHRIFTEN-
   In den Niederlanden startete das Buch erfolgreich,
die englische und die spanische Übersetzung sind                                    HANDEL.
im Laufen, vor kurzem ist ein Paket mit Büchern aus
Fernost in Berlin gelandet. Zuerst wusste niemand im                                                                      Der Festivalguide ist dein Freund, wenn es
Büro etwas damit anzufangen, dann erkannte man                                                                           um alle Infos zu den Open Airs der aktuellen
das Bild des Professors auf dem Umschlag: „Kopf                                                                         Saison geht. Auch als iPhone App und natürlich
schlägt Kapital“, jetzt auch in China. Da erobert und
                                                                                                                                     laufend frisch im Netz:
verbessert einer die Welt zur gleichen Zeit.
Günter Faltin im Internet: www.entrepreneurship.de
www.projektwerkstatt.com
                                                                                               w w w . F E S T I vA L G U I D E . D E

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Red Bull Magazin - Ein Unternehmen gründen

  • 1. Action Ein Unternehmen gründen, Geld verdienen, Spaß haben, die Welt besser machen? Geht. Alles auf einmal. Sogar viel einfacher, als Sie glauben. Ohne Bankkredit, ohne High-Tech-Patent, ohne Burn-out, ohne Wirtschaftsstudium. Sagt der Wirtschaftsprofessor Günter Faltin aus Berlin. Und zeigt vor, wie es geht. Die Unternehmen, die der Professor gegründet hat, verdienen Geld, machen dem Professor Spaß und die Welt besser. Auf Besuch bei einem radikalen Idealisten des Kapitalismus. Text: Stefan Wagner (Mitarbeit: Jan Cremer), Bilder: Norman Konrad 72
  • 2.
  • 3. D Der Professor und die Unumgänglichkeit des Back-ups der er Professor, Jahrgang 1944, hohe „Sehen Sie?“, fragt der Professor, ein wenig stolz Standbeine eines Stirn, nach vorne gekämmtes wie der Zauberkünstler nach gelungenem Trick. Unternehmens, hier Haar, Oberlippenbart, leise, „Machen wir eine kleine Pause“, sagt er ins Kopf- in der künstlerischen dunkle Stimme, glucksende nicken der Besucher. „Entschuldigen Sie mich für Allegorie. Eins, zwei, drei, vier, dann kann Augen, schwarzes Hemd und eine Minute?“ dich nur noch höhere helle Hose, ist zunächst ein- Der Professor, der über die bemerkenswerte Fähig- Gewalt aus dem mal ein Bilderbuchprofessor. keit der sekundenschnellen Vertiefung in Gedanken Gleichgewicht Erklärt einen der Grund- verfügt, dreht sich zur Tür, der professorale Ellbogen bringen. sätze eines erfolgreichen streift ein Bein des immer noch mit dem Finden einer Unternehmens, nämlich dass komfortablen Balance auf seinem vierten Stuhlbein ein Angebot mehrere Standbeine beschäftigten Artisten, was dem Ellbogen entgeht, braucht, am Beispiel seiner berühm- dem Artisten jedoch nicht, und das vierte Standbein ten „Teekampagne“ (200.000 Kunden, weltweit erweist sich mit diesem ungeplanten Einfluss auf die größter Importeur von Darjeeling-Tee höchster Qua- Marktsituation dann doch ein wenig überfordert. Ein lität): Die Teekampagne funktioniert über den Preis, paar Sekunden nachdem der Professor den Raum das ist ihr erstes und wichtigstes Standbein, über verlassen hat, geht der Kampf um das Überleben des die Qualität des Produkts, Standbein zwei, über die jungen Unternehmens verloren, Sessel und Artist garantierte Freiheit von chemischen Rückständen, krachen vom Podest auf den Parkettboden des Pro- drei, und über den sozialen Aspekt der fairen Ein- fessorenbüros, so finden auch die Unwägbarkeiten kaufspreise, Standbein vier. Dieses Back-up-System moderner Märkte Erwähnung: Einfluss höherer der Standbeine ist unumgänglich, erklärt der Profes- Mächte, wenn man in der Allegorie bleiben mag. sor, denn ein Businessmodell ist nur dann ein solides Des Professors Assistentin hechtet mit schreck- Businessmodell, wenn es auch dann noch funktio- geweiteten Augen in den Raum, in der rahmenlosen niert, wenn ein Standbein im Wettbewerb fällt. Brille ein formatfüllender Was-ist-denn-jetzt-schon- Dann zieht der Professor eine eiserne Skulptur auf wieder-passiert-Blick. einem kleinen Podest aus dem Eck seines mit Tee- kisten ausgestatteten Besprechungsraums in Berlin- Der Professor heißt Günter Faltin, und einer seiner Schöneberg: ein kleiner Artist im eisernen Hand- Grundsätze lautet: Funktion statt Konvention. stand auf der Lehne eines eisernen Stuhls. Artist und Wäre Faltin Ritter und auf der Suche nach einem Stuhl, sozusagen die Teekampagne, ruhen in solider Wappenspruch, er würde so lauten. Funktion statt Balance auf einem der vier Stuhlbeine, sozusagen Konvention. Nichts bezieht seine Existenzberechti- dem Preisstandbein. gung aus seiner Existenz, alles darf, alles soll hinter- Der Professor hebt den Stuhl auf das zweite Bein, fragt werden. Überall sucht die „schöpferische Zer- Qualität, die Teekampagne pendelt folgsam in ihre störung“ des Joseph Schumpeter nach Möglichkeiten, Balance. Bestehendes durch Besseres zu ersetzen, Faltin bezieht Wechsel auf Stuhlbein drei, und tatsächlich hält sich gerne auf das österreichische Enfant terrible der auch die Freiheit von chemischen Rückständen Stuhl Ökonomie des jungen 20. Jahrhunderts. und Artist im Gleichgewicht. Faltin sieht in der schumpeterschen Zerstörungs- Stuhlbein vier nun, das Unternehmensstandbein wut nicht nur Chancen für junge Unternehmen. Er des fairen Handels im Test: Die wankende Skulptur sieht, auch wenn er es nicht so formuliert, die Chance widersteht immer noch tapfer der Gravitation. auf eine bessere Welt. Faltin hinterfragt die herkömm- 74
  • 4. Action liche Art der Fortbewegung („das Automobil ist ein die teuerste, und die in bester Qualität –, nur Groß- Irrweg!“), hinterfragt die herkömmliche Art zu woh- packungen. Kein Zwischenhandel, kein Lager, keine nen („wie wir unsere Häuser bauen, wie wir sie be- Kleinpackungen, keine Sortimentsvielfalt. heizen, eine absurde Verschwendung!“), hinterfragt, Faltin würde Darjeeling um rund ein Drittel des hinterfragt, erzählt, wie er nach Alternativen sucht, üblichen Preises anbieten können. verrückt/nicht verrückt ist keine Kategorie, funktio- So weit der logische Teil. Unerhört war die Sache nell/nicht funktionell zählt. In Faltins Schublade für Behörden, Studenten und Teehandel. liegen Konzepte zur organisierten innerstädtischen Deutschen Beamten war die Gründung eines Unter- Fortbewegung auf Inlineskates, er hat Prototypen nehmens verboten, und Faltin war als Hochschul- von Flaschen bauen lassen, die so geformt sind, dass professor genau das, Beamter. Er umschiffte dieses sie als Baumaterial verwendet werden können, für Hindernis, indem er sich auf die in Artikel 5 des Deut- helle, sonnenbeheizte Gebäude, Architektur als schen Grundgesetzes festgeschriebene Freiheit von Altglasverwertung. Forschung und Lehre berief: Die Teekampagne Faltins Denken, das so überraschende Dinge wie wurde nicht zur Erwirtschaftung von finanziellem Erfolgs- Glasbauziegel und Inlineskate-Autobusse zutage fördert, läuft nach einem einfachen, streng struktu- Gewinn gegründet, sondern als Einrichtung zum Gewinn von Erfahrungen. storys rierten Schema ab: Er schält ein Thema so lange aus Als die erste Teelieferung auf dem Schiff nach Günter Faltin hat an allen Konventionen, bis die blanke Funktion freiliegt. Hamburg unterwegs war, stellte der Professor seinen der Gründung von Dann sucht er nach Wegen, wie es denn anders ginge, Studenten die Idee vor und lud zur Mitarbeit ein – rund einem Dutzend einfacher, logischer, ökologischer, ökonomischer als ein Unternehmen als Studienobjekt, live, kann es für Unternehmen aktiv bisher. Er denkt nicht über neue Autos Wirtschaftsstudenten was Schöneres geben? mitgearbeitet. Hier einige Beispiele. nach, sondern über neue Mobilität. Offenbar ja. Eine Studentin raunte Nicht über neue Häuser, sondern über neues Wohnen. Nicht über Einer halblaut durch den Hörsaal: „Jetzt ist er übergeschnappt. Eine Sor- Teekampagne Die Mutter aller Faltin- neue Hotels, sondern über neuen Tourismus. Und wenn wie Faltin te, nur Großpackung …“ Ein Student fragte, ob es für die Gründungen. Nur der beste Tee, nur Großpa- er eine Idee für spannend genug hält, baut er ein passt in kein Teilnahme am Himmel- fahrtskommando wenigs- ckungen, Direktimport, nachhaltig gehandelt. www.teekampagne.de Unternehmenskonzept drum herum – oder er- Establishment. So tens ein Zeugnis gäbe. Das Unternehmen war CO²-Kampagne zählt die Sache einfach weiter, gibt den konzep- einem gelingen aber vierzehn Tage alt, als die erste Klage eines etablier- Aus Tee mach Energie- sparlampen. Höchste Produktqualität, Dinge, die zugleich tionellen Embryo zur ten Teehändlers auf dem minimale Auswahl, Adoption frei. Unterneh- Tisch lag. günstiger Preis. menskonzepte durchzu- denken ist auch eine Art Hobby, sagt er, wie andere logisch sind und Wie man zum idealistischen Kapitalisten wird: Günter www.co2kampagne.de eBueroAG Leute Puzzles legen oder Kreuz- worträtsel lösen. unerhört. Faltin hatte an Ökonomie von Anfang an so viel unvernünftige Die externe Büro- Lösung für kleine und mittlere Unternehmen. Freude wie andere am Fußball oder am 250 Mitarbeiter, europa- So einer passt natürlich in kein Räuber-und-Gendarm-Spielen. In der Schule weite Expansion. Establishment. – wir sind im Deutschland der 1950er Jahre – las er www.ebuero.de So einem gelingen dafür Dinge, die logisch sind unter der Schulbank Biografien von Unternehmern und zugleich unerhört. und Ökonomen, Ford statt Goethe, Duttweiler statt RatioDrinkAG Logisch und unerhört war die Gründung von Fal- Friedrich dem Großen, Schumpeter statt Pythagoras, Saftkonzentrate in höchster Qualität, tins erstem Unternehmen, der „Teekampagne“, er bis ihm die Lehrer die Ohren langzogen. zum günstigen Preis gründete es 1985 als Professor an der Freien Univer- Nach der Schule studierte er Ökonomie, das war in speziellen Bag-in- sität Berlin. Faltin hatte seine Grundsätze der erfolg- emotional unausweichlich, „weil ich ja die Ökonomie Box-Packungen reichen Unternehmensgründung in der Theorie liebte“, aber das bescherte ihm Jahre mit wenig wert- direkt vertrieben. damals schon ausformuliert, aber fühlte sich als vollen Erkenntnissen und viel Langeweile. „Es ging www.ratiodrink.de Hochschullehrer ohne Erfahrung in der Praxis wie auf der Hochschule nicht um Wirtschaft, sondern um The Water- ein Seiltänzer, der auf einer auf dem Boden liegen- Mathematik“, sagt er, „alles Theorie, furchtbar.“ Fal- hyacinth Chair den Schnur spaziert. tin flüchtete durch das Studium und entwickelte eine Die Wasserhyazinthe Als Begleiter auf dem Hochseil schien ihm Tee ge- Routine im Zwischen-den-Stühlen-Sitzen: Für die oder die Wandlung eignet. Die Tradition herkömmlichen Handels hatte Kommilitonen war er Kapitalist, für die Professoren eines Schädlings zum den Teepreis vom Produzenten bis zum Verkäufer ver- Kommunist. Er promovierte 1972, in seiner Disserta- Rohstoff für Möbel. zehnfacht, Faltin sagte: Das muss günstiger gehen. tion wies der 28-Jährige dem späteren Wirtschafts- www.waterhyacinth.de Er recherchierte Hintergründe, Handelswege, Kosten- Nobelpreisträger Milton Friedman Fehler nach. faktoren, nach Jahren des Herumtüftelns hatte er Danach rutschte Faltin auf die andere Seite des alles subtrahiert, was Kosten verursachte, ohne der akademischen Systems. Dass er sich dem Hochschul- guten Tasse Tee in der Hand des Teetrinkers unmittel- betrieb überhaupt stellte, lag am Trotz, „es anders bar zu dienen. Und stand irgendwann vor einer kon- machen zu wollen als die, die ich kritisiert habe“. sequent logischen, radikal einfachen Lösung: direkt Er entwickelte seine eigenen Überlegungen zur importierter Tee, nur eine Sorte – nämlich Darjeeling, Wirtschaft, im Zentrum: der Unternehmer, das Unter- 75
  • 5. Action nehmen. Faltin lehnt das Wort „Unternehmer“ als irreführend ab, er trennt scharf zwischen Unter- nehmensgründer und Unternehmensleiter: Der eine muss etwas erschaffen, in einem monatelangen schöpferischen Prozess, „es ist wie das Schreiben eines Drehbuchs“, der andere muss das Geschaffene verwalten, umsetzen, „kein Kameramann kann aus einem schlechten Drehbuch einen guten Film ma- chen“. Der eine muss im Wesen Künstler sein, der andere Manager. Zwei verschiedene Anforderungs- profile, die nach zwei verschiedenen Charakteren, Erfahrungen, Vorlieben, Fähigkeiten verlangen – in der herkömmlichen unternehmerischen Praxis aber an ein und dieselbe Person gestellt werden. Faltin sagt: Das kann zwar, aber sollte nicht von einer Person gemacht werden. Und er sagt: Alles, was der Unternehmensgründer (er nennt ihn Entrepre- neur, im Gegensatz zum Business Administrator, der das Tagesgeschäft führt) selbst nicht zu leisten im- stande ist oder nicht möchte, ist an professionelle Helfer zu delegieren. Buchhaltung, Arbeitsrecht, Mit- arbeiterführung, Marketing – „wer sagt, dass sich der Entrepreneur selbst um all das kümmern muss?“. Vielleicht, äh, das Budget des jungen Unterneh- mens?, fragt man. Es ist, sagt Faltin, Aufgabe des Unterneh- menskonzepts, das zu tragen. Ein Entre- „Wir preneur hat die Chance, sich auf seine Stärken zu konzentrieren und seine haben Schwächen zu delegieren – es gibt keinen Grund, diese Chance unge- katastrophale nützt verstreichen zu lassen. Eine Idee also, Herr Professor, Management- muss von Anfang an ein ganzes Unternehmen tragen? Erweist sich fehler begangen.“ das in der Praxis nicht manchmal als, hm, ein wenig naiver Gedanke? Sie erwiesen sich Lage, eine Reihe von Wer so fragt, spielt Faltin in den Lauf. Die Welt, sagt er, steckt voller fix- als Glücks- Klagen loszutreten. Drei große Prozesse musste fertiger Bausteine für junge Unternehmen. Er nennt diese Bausteine Komponenten, sie fall. die junge Teekampagne vor Gericht durchfechten, einen müssen nur neu konfiguriert werden. Man davon, weil die Jungunternehmer braucht kein Patent, man braucht kein Kapital. Alle auf einem ihrer selbst gepinselten Tee- Zutaten für ein Unternehmen sind vorhanden. Es hat kampagne-Plakate Kein DDTee! titelten, „als eine auch vor der Teekampagne Tee gegeben, es hat Händ- Zeitschrift über Schadstoffe im Tee berichtete, hiel- ler und Schiffe und Teetrinker gegeben. Die unter- ten wir es für eine gute Idee, auf die Schadstofffrei- nehmerische Leistung war, Vorhandenes neu zu kom- heit unseres Tees hinzuweisen“. binieren. Facebook? Eine wunderbare Kombination Das nach Kriterien herkömmlicher öffentlicher bestehender Komponenten, die die Welt verändert. Kommunikation in jeder Hinsicht überzeugend ver- Skype: zur Zeit der Gründung acht Jahre alte Soft- unglückte Kein DDTee!-Plakat erwies sich als unbeab- ware, mit der Erfahrung einer illegalen Musiktausch- sichtigter Geniestreich: Kosten von 10.000 Mark für börse zum Milliardengeschäft veredelt. den verlorenen Prozess (der verloren wurde, weil sich der etablierte Teehandel wenig überraschend Faltins Teekampagne ist 26 Jahre alt und eine so erst- nicht als DDT-Handel bezeichnet sehen wollte) stand klassige Erfolgsgeschichte, dass der Professor Spaß mediale Aufmerksamkeit gegenüber, „die wir uns daran hat, die frühen Pannen zu erzählen: Einmal niemals hätten leisten können“. Die Prozesse waren tauchten Schecks im Wert von 10.000 Mark in einer eine Marketing-Rakete für das junge Unternehmen, Schuhschachtel auf – 10.000 Mark, die nicht einmal „die Leute fanden unseren Kampf für sauberen Tee jemandem abgegangen waren. Gegen das Chaos der sympathisch. Wir konnten zusehen, wie nach einem frühen Teekampagne war jede Studenten-WG am neuen Zeitungsartikel die Kundenzahlen stiegen“. Das Original: Der Tee Morgen nach einer Party eine Zinnsoldatenparade. Sogar der Markenname war die ersten sieben Jah- stammt aus dem Oder die selbstgemalten Werbeplakate der frühen re lang ungeschützt – „Teecampagne statt Teekampa- Himalaya, die unter- Jahre, optisch reizvoll wie die Einladung zu einer gne, mit c statt k, wäre kein Problem gewesen, mit k nehmerische Idee spätmarxistischen Selbsthilfegruppe, jedoch in der war es juristisch gesehen ein Allerweltswort“. Tee- dazu aus Berlin. 76
  • 6. wIR MÜSSEN kampagnen-Plagiate füllen in einem Nebenzimmer des Büros von Faltin ein ganzes Wandregal. Die Pla- DRAUSSEN BLEIBEN! giate gibt’s nicht mehr, die Teekampagne immer noch, mit k, und mit braven Gewinnen. „Wir haben zu Beginn katastrophale Management- fehler begangen“, sagt Faltin. „Wir hätten sie niemals überlebt, wäre unser Konzept nicht so klar und stabil gewesen. Unsere Fehler haben den Beweis der Stärke des Konzepts geliefert.“ Als Unternehmer haben ihm SOMMER 2011 3,5 0 € die Fehler schlaflose Nächte gebracht. Als Professor www. festiv alguid e.de A: 3,90 € NL: 3,90 € CH: 4,80 CHF waren sie das Beste, was ihm passieren konnte. BE VON EINE SONDERAUSGA 4 196176 003 4 196176 003 Faltin schwärmt beinahe von den Erfahrungen, www. festiv alguid BEIT MIT IN ZUSAMMENAR die er im Alltag eines Jungunternehmers gesammelt 504 504 hat. Etwa vom Erlebniswert der Albträume, die ihn e.de 01 01 plagten, „so was steht in keinem BWL-Lehrbuch!“. > > Faltin alleine auf einem einsamen Strand, kein Hafen weit und breit, am offenen Meer ein kleiner schwar- zer Punkt, der immer größer wird … das Frachtschiff mit der Teelieferung vom Himalaya. Wie die Ladung löschen, allein? Panik, Verzweiflung, bis Faltin TOP 50 schweißgebadet aufwachte. „Das Aushalten, das DIE BESTEN Die grüne Durchhalten, das ist der größte Unterschied zwi- BANDS DES Revolution SOMMERS bei Openairs schen Theorie und Praxis. Die Praxis ist eine andere Dimension als die Theorie.“ Im Test: Sex-Tipps Einweg- für’s Zelt Faltin hat in den letzten Jahrzehnten an der Grün- Grills dung von rund einem Dutzend Unternehmen mit- EIN SERVIC gearbeitet, an manchen ist er nach wie vor beteiligt, Festival- E VON er hat Entrepreneure in ganz Europa ermutigt, sein Urlaub in aller Welt Lieblingsstudent gründet derzeit sein 21. Unterneh- IN ZUSAMMENAR men, viele der bisherigen 20 hat er mit hohem Ge- winn verkauft. Faltin hat viele Menschen wohlhabend K: IM ÜBERBLIC BEIT MIT A LLE F E S TI gemacht. Er bietet mit seiner „Projektwerkstatt“ ein unternehmerisches Dach für verschiedene Unterneh- thside • Mel t! • Splash! • Wacken • SMS u.v.m. Hurricane/Sou men: von der Teekampagne über die CO²-Kampagne, Rock am Rin g/im Park • eine auf Energiesparlampen umgelegte Analogie der Teekampagne, bis zum Handel mit Möbeln, die aus der Wasserhyazinthe hergestellt werden – einer Pflan- ze, die nach Südostasien eingeschleppt wurde, dort zu einem Umweltproblem wuchs, bis man entdeckte, dass der Schädling ein Rohstoff ist. Faltin lädt in Berlin regelmäßig zu seinem „Labor für Entrepreneurship“, das sind Abende, an denen sich Gründungswillige zum Austausch treffen, an denen er angehende Entrepreneure berät, erfolg- reiche Konzepte vorstellt. Faltin hat sich sein Lebenswerk von der Seele ge- schrieben: die Theorien zum Entrepreneurship, unter- MAGAZIN & QUARTETT füttert durch unternehmerische Praxis von Aristoteles und Ford bis zur CO²-Kampagne. „Kopf schlägt Kapi- FÜR NUR € 3,50 tal“ heißt das idealistische Manifest, 50.000 Stück sind verkauft, die achte Auflage ist die aktuelle, es AB 19.05.2011 gibt eine Hörbuchversion. Dazu Piratenscans im Inter- net, egal, „das Ding soll ja gelesen werden“. IM ZEITSCHRIFTEN- In den Niederlanden startete das Buch erfolgreich, die englische und die spanische Übersetzung sind HANDEL. im Laufen, vor kurzem ist ein Paket mit Büchern aus Fernost in Berlin gelandet. Zuerst wusste niemand im Der Festivalguide ist dein Freund, wenn es Büro etwas damit anzufangen, dann erkannte man um alle Infos zu den Open Airs der aktuellen das Bild des Professors auf dem Umschlag: „Kopf Saison geht. Auch als iPhone App und natürlich schlägt Kapital“, jetzt auch in China. Da erobert und laufend frisch im Netz: verbessert einer die Welt zur gleichen Zeit. Günter Faltin im Internet: www.entrepreneurship.de www.projektwerkstatt.com w w w . F E S T I vA L G U I D E . D E