Keine einheitliche und allgemein anerkannte Definition
Pionier bringt die technologische Neuheit auf den Markt
Wichtig ist genaue Beurteilung der Marktposition des Pioniers
Beobachtung des Marktes, insbesondere Markteintrittsbarrieren des Pioniers:
Aufbau einer Kosten- und Preisdegression(je höher die produzierte Stückzahl, desto günstiger die Produktionskosten, diese hat der Folger am Anfang noch nicht) generieren Kostennachteile für den Folger
Produktdifferenzierung und Profilierung der Pionier-Produkte, dadurch hohe Bekanntheit sind nur durch hohe Marktinvestitionen auszugleichen
Sicherung der Investitionen z. B. durch Patente bedeutet hohes Verlustrisiko beim Folger
Zugang zu den Distributionskanälen und Sicherung der Absatzwege z. B. durch lange Lieferantenverträge marketingstrategische Nachteile, Notwendigkeit des Aufbaus eigener Vertriebskanäle, niedrigere Preis und Servicezugeständnisse
stellen ein großes Risiko dar. Marktbarrieren des Pioniers können sein:
vgl. Schäppi, Kichgeorg: „Handbuch Produktentwicklung“; Wien 2005
Marktrisiko ist geringer, da die Markterschießungskosten größtenteils beim Pionier liegen
Informations- und Erfahrungspool des Pioniers zur Marktentwicklung und den Marktpotentialen ist nutzbar
Beim Frühen Folger steht der Produktlebenszyklus steht noch am Anfang – die Marktpositionen sind unter Umständen noch nicht abschließend verteilt, damit ist noch immer die Erlangung der Marktführerschaft möglich
eigene Produktmodifikationen können den Produktnutzen steigern
die eigenen Problemlösungen können als Technologiestandard etabliert werden
Effizienzsteigerungen bei den Produktionsverfahren können Kostenvorteile generieren.
Um Markteintrittsbarrieren so gering wie möglich zu halten, ist eine schnelle Reaktion des Folgers umgehend nach dem Markteintritt des Pioniers erforderlich
Folger muss sich klar an der Strategie des Pioniers auszurichten hat, um sich klar abzugrenzen
es ist notwendig, den Komparativen Konkurrenzvorteil (KKV) gegenüber dem Pionier klar herauszustellen
Es ist mit dem schnellen Markteintritt weiterer Wettbewerber zu rechnen, was die Wettbewerbssituation weiter verschärft und das Verlustrisiko erhöht
Die Anlehnung an festgelegte Standards verhindert das Risiko, den falschen, nicht durchsetzungsfähigen zu wählen (vgl. bspw. BluRay vs. HD-DVD)
der bereits existierende Markt einschl. der damit verbundenen Standards schließt das Risiko aus, auf einen falschen, nicht durchsetzungsfähigen Standard zu setzen
Die vorhandene Branchenerfahrungskurve erlaubt Rückschlüsse auf die Marktentwicklung
entsprechende Risiken werden minimiert.
Nachteilig sind bereits verteilte Märkte mit etablierten Wettbewerbsfirmen
Als Nachahmer könnten Imageschäden eintreten
Die fehlende F&E-Aufwendungen führen wiederum zu einem geringeren technischen Know How.
Ausbleibendem Markterfolg folgen hohe, nicht rentierliche Investitionen in Produktionsanlagen
Bis Ende der 1970er Jahre wurden Computer ausschließlich für eine unternehmerische Klientel entwickelt und produziert. Der erste „tragbare“ Computer, damals von IBM, wog bei seinem Erscheinen 1975 volle 25 Kilogramm.
Im Jahre 1976 entwickelten Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Wayne den „Apple I“, der zunächst 666,66 Dollar kostete
Der Erfolg war noch sehr gering, doch schon mit der Weiterentwicklung, dem Apple II gelang 1977 der Durchbruch
Im Juni 1977 stand der Apple II für 1.298 $ in den Regalen
Das Produkt wurde 2 Millionen Mal verkauft und gilt heute als erfolgreichster Personal-Computer seiner Zeit.
IBM hatte bis dahin nur für kommerzielle Kunden gearbeitet
(die Produkte waren nicht mit preiswerteren und flexibleren Systemen wie dem Apple II vergleichbar)
Technik unterschied sich im Übrigen kaum vom Apples II
Das Mainboard enthält Prozessor und Speicher, ROMs und einen Kassettenrekorderanschluss. Mit reiner Textdarstellung von 80 Zeichen in 25 Zeilen erreicht der PC das Niveau von Apple II.
Das einzige herausragende Merkmal war der 8088-Prozessor, der mit 4,77 MHz deutlich höher getaktet war als der Prozessor des Konkurrenten.
vermeintlich nachteilige Wettbewerbssituation aufgrund vieler neuer Marktteilnehmer, den Späten Folgern, sorgte jedoch mit den Nachbauten für eine weite Verbreitung dieser Systemarchitektur
IBM-PC entwickelte sich zu einem inoffiziellen Industriestandard
durfte ohne Lizenzierung von IBM nachgebaut werden
auch das Betriebssystem des IBM-PC nicht unter Kontrolle von IBM konnte auf jedem vergleichbaren Gerät installiert werden
(Das Betriebssystem DOS 1.0 war ursprünglich von Microsoft entwickelt worden)
Mit der rasanten Verbreitung der Architektur und des Begriffes IBM-PC wurde die Auffassung geprägt, was ein PC ist
Ab Mitte der 80er Jahre waren PCs, die nicht IBM-kompatibel waren, schlicht unverkäuflich
Für die zugesicherte Eigenschaft „IBM-kompatibel“ der Hersteller von Nachbauten eines IBM-PC gab es allerdings nie offizielle Tests oder Zertifizierungen