Solidar Suisse kämpfte vor der WM für die Rechte der brasilianischen StrassenhändlerInnen. Kernstück der Kampagne war das Video, in welchem Sepp Blatter über den Fussballplatz fegt und einen Strassenhändler mit Bauchladen arg foult.
Wir lassen die Sensibilisierungskampagne Revue passieren:
Wie gingen wir bei der Konzeption, Umsetzung und Lancierung vor?
Welches war der erfolgreichste Moblisierungskanal - Facebook, Twitter, E-Mail oder Online-Werbung?
Was hat speziell gut funktioniert, was würde bei einer zukünftigen Kampagne anders gemacht?
Darum ging es:
Während der WM in Brasilien verbannte die Fifa StrassenhändlerInnen von den Stadien, wo sie normalerweise ihre Ware anbieten und entzog ihnen damit die Lebensgrundlage. Nur die Produkte der offiziellen Fifa-Sponsoren - Coca Cola, Budweiser, McDonalds - durften rund um die Stadien verkauft werden. Dies ist nur eines von vielen Beispielen dafür, wie unfair die WM für die Bevölkerung im Austragungsland ist. Vertreibungen, Menschenrechtsverletzungen und Ausbeutung überschatten die Weltmeisterschaft. Betroffen sind ausgerechnet jene, die bereits jetzt in Armut leben. Dagegen wehrt sich Solidar Suisse: Das Hilfswerk nennt die Fouls beim Namen und fordert Fairplay.
So lief es ab:
Kernstück der Kampagne war das Video, in welchem Sepp Blatter über den Fussballplatz fegte und einen Strassenhändler mit Bauchladen so foulte, dass sein ganzes Hab und Gut durch die Luft flog. Über 16'000 UnterstützerInnen haben eine Protestmail an Sepp Blatter geschickt und/oder auf der Facebook-Fanpage des Fifa World Cup einen Kommentar gepostet. Beim darauffolgenden Aufruf, Sepp Blatter auszubuhen, sindmehr als 300 Buh-Videos zusammengekommen und über 1700 Menschen haben die Aktion unterstützt. Beim Torspende-Spiel, zum Abschluss der Kampagne, konnten UnterstützerInnen ihre Lieblingsmannschaft wählen, den Spendenbetrag pro Tor festlegen und diese Informationen zusammen mit ihren Adressangaben übermitteln.
So wurde KAMPATOOLS eingesetzt:
Für den Online-Auftritt der Kampagne nutzte Solidar Suisse erstmals KAMPATOOLS, das Online-Kampagnen-Toolkit aus Drupal und Salsa von Kampaweb. Alle Aktionen der Kampagne wurden mit KAMPATOOLS realisiert. Die viersprachige Aktions-Site von Solidar Suisse kam in den Farben des WM-Gastgebers Brasilien - in blau, gelb und grün - daher. Die Site ist vollständig responsive, wird also auf allen Geräten, vom Smartphone über das Tablet bis hin zum Desktop-Computer optimiert dargestellt.
REFERENTEN
Adrian Mahlstein - Projektleiter Solidar Fifa-Kampagne 2014
Von der Konzeption über die Umsetzung bis hin zur Mobilisierung an Online-Kampagnen beteiligt. Findet an der Schnittstelle zwischen Kommunikation und Technik ständig neue und noch bessere Lösungen.
1. Soirée: Die Fifa-Kampagne von
Solidar Suisse – die Learnings.
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
2. Ablauf
> Begrüssung
> Anliegen
> Konzeption
> Kampagne
> Resultate
> Learnings
> Ausblick
> Fragerunde
> Apéro
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
3. Anliegen - Fussball-WM 2014
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
4. Anliegen - die Fifa-Fouls
> Kurz vor WM-Start war es für viele Massnahmen
schon zu spät - den StrassenhändlerInnen
konnte aber noch geholfen werden.
> Kampagne im Kontext eines langjährigen
Engagements von Solidar Suisse
> Foul #1: Profite für die Fifa, Verluste für Brasilien
> Foul #2: Vertreibungen
> Foul #3: Tote auf den Baustellen
> Foul #4: Schulden statt Aufschwung
> Foul #5: Repression
> Foul #6: Sinnlose Kosten und Umweltzerstörung
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
5. Konzeption - der Ansatz
> Wie gelingt es abstrakte Geschichte interessant
zu erzählen?
> Wie können bei UnterstützerInnen Emotionen
geweckt, und diese zum Handeln animiert
werden?
> Wie wird ein fernes Thema auch hier relevant?
> Mit welchen Mitteln kann die Fifa zum Einlenken
bewegt werden?
> Wer sind die Akteure unseres Storytelling?
> Wie kann eine Kampagne lange am Leben
gehalten werden?
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
6. Konzeption - Ideen
> Online-Game: Sepp-Zilla
> Trilogie: König, Kaiser, Papst
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
7. Konzeption - Die Idee
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
8. Konzeption - Szenarien
> Szenario 1:
> Kleinere Unruhen
> Forderung an Verantwortliche Anliegen ernsthaft zu diskutieren
> Szenario 2:
> Massive Proteste
> Protestmail-Aktionen an Verantwortliche: Stopp der Gewalt.
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
35. Learning #1 - E-Mail
> E-Mail ist und bleibt der wichtigste
Mobilisierungskanal
> Listbuilding: Grosse E-Mail-Liste aufbauen
> E-Mail-Liste sauber abarbeiten
> E-Mail-Versände im Detail durchplanen
> Genügend Zeit für die Kampagne einplanen
> Das Potential von A/B Tests nutzen
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
36. Learning #2 - Actions
> Auf Bestehendes bauen, Entwicklung
minimieren, Komplexität vermeiden
> Entwicklungsaufwand minimieren
> Gewonnene Zeit in Inhalte investieren
> Auf erprobte Actions mit grosser Akzeptanz setzen
> KISS (Keep It Simple, Stupid)
> In Details wie Sharing investieren
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
37. Learning #3 - Fundraising
> Kampagnen und Fundraising kombinieren
> Spende und Kampagne aus einem Guss
> Spenden-Aufruf als direktes Follow-Up einer
einfacheren Action
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
43. Kurs & Soirée am 15. September
> Intensivkurs: eCampaigning-Tour
> Amelia-Showalter - Obama 2012
> Duane Raymond - Gründer eCampaigning Forum
> Andreas Freimüller - Kampaweb
> Soirée: “A/B-Tests in Online-Fundraising und
Campaigning”
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014
44. Vielen Dank für Ihr Kommen.
Der Apéro steht bereit…!
Die Fifa-Kampagne von Solidar Suisse | Adrian Mahlstein | 3. September 2014