Es werden Call- und Put-Optionen im Detail erklärt und so dargestellt, dass man damit jede Grundlagen-Klausur im Bereich Finanzen bestehen sollte.
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3. Definition einer Option
„Eine Option bezeichnet in der Wirtschaft ein Recht, eine bestimmte Sache
zu einem späteren Zeitpunkt zu einem vereinbarten Preis zu kaufen oder zu
verkaufen. Deshalb wird es auch als bedingtes Termingeschäft bezeichnet.
Es handelt sich ausdrücklich um ein Recht und um keine Pflicht, d. h. der
Optionsinhaber entscheidet einseitig, ob er die Option ausübt oder diese
verfallen lässt“ (wikipedia.org)
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4. Begriffsklärung und Vorbemerkungen
Call: Kaufoption = Recht etwas zu best. Konditionen zu kaufen
Put: Verkaufsoption = Recht zu verkaufen
Long: Sicht des Käufers der Option (Käuferposition)
Short: Sicht des Verkäufers der Option (Verkäuferposition)
Verlust und Gewinn im Sinne von Opportunitätskosten
Käufer/Verkäufer bezieht sich auf die Option, nicht auf die Ware!
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11. Hintergrund Optionskäufer (= Long)
Der Kartoffelhändler befürchtet, dass der Preis für die Kartoffeln zum
Zeitpunkt der Ernte sehr stark gestiegen sein wird.
Er kauft (= Long) eine Kaufoption (= Call) zum Preis der Optionsprämie C.
Nun hat er das Recht, zum Zeitpunkt der Ernte, die Kartoffeln zum vorher
vereinbarten Preis (K) zu erwerben.
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12. Zukunft #1 Optionskäufer (= Long)
Liegt der Preis der Kartoffeln zum Kaufzeitpunkt unter dem Ausübungs-
preis K, so macht der Händler Verlust in Höhe der Prämie C, da er bei
diesem niedrigen Preis seine Option nicht ausüben wird (wäre nachteilig, da
höher), C aber schon gezahlt hat.
Gewinn
K
0
Basiswert
C = Marktpreis zum
Ausübungszeitpunt
Verlust
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13. Zukunft #2 Optionskäufer (= Long)
Ist der Marktpreis der Kartoffeln größer als der vereinbarte Ausübungs-
preis, so wird der Händler seine Option nutzen, da er mit dem Optionspreis
weniger zahlen muss. Gewinn macht er aber erst, sobald der Vorteil der
Option die Kosten kompensiert.
Gewinn
C
K
0
Basiswert
Verlust
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14. Zukunft #3 Optionskäufer (= Long)
Ist der Marktpreis der Kartoffeln zum Kaufzeitpunkt (Ausübungszeitpunkt)
größer als der vereinbarte Preis K + die Prämienkosten C, so macht der
Händler Gewinn. D. h.: Durch die Kostenvorteile der Option werden die
Kosten hierfür überkompensiert.
Gewinn
K+C
K
0
Basiswert
Verlust
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15. Hintergrund Optionsverkäufer (= Short)
Der Kartoffelhändler möchte (wie gesehen) eine Kaufoption vom
Kartoffelbauern erwerben. Da dieser keine steigende Preise erwartet wittert
er die Optionsprämie C und verkauft (= Short) dem Händler die Kaufoption
(= Call) zum Preis der Optionsprämie C.
Nun hat er die Pflicht, zum Zeitpunkt der Ernte, die Kartoffeln zum vorher
vereinbarten Preis (K) zu verkaufen, wenn der Optionsinhaber (= der
Händler) dies möchte.
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16. Zukunft #1 Optionsverkäufer (= Short)
Liegt der Preis der Kartoffeln zum Kaufzeitpunkt unter dem Ausübungspreis
K, so macht der Bauer Gewinn in Höhe der Prämie C, da der Händler den
normalen Marktwert (da er durch Ausübung der Option keinen Vorteil hat)
zzgl. der Optionsprämie C zahlt.
Gewinn
Basiswert
C = Marktpreis zum
Ausübungszeitpunt
0 K
Verlust
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17. Zukunft #2 Optionsverkäufer (= Short)
Ist der Marktpreis der Kartoffeln größer als der vereinbarte Ausübungspreis,
so wird der Händler seine Option nutzen. Der Bauer muss die Kartoffeln
somit günstiger verkaufen. Dieser Verlust wird zunächst aber durch die
eingenommene Prämie C kompensiert.
Gewinn
Basiswert
0 K
C
Verlust
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18. Zukunft #3 Optionsverkäufer (= Short)
Ist der Marktpreis der Kartoffeln zum Kaufzeitpunkt (Ausübungszeitpunkt)
größer als der vereinbarte Preis K + die Prämienkosten C, so macht der
Bauer Verlust, da die Einnahme aus der Prämie den Verlust nicht mehr
decken kann.
Gewinn
K+C
Basiswert
0 K
Verlust
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19. Übersicht Call
Gewinn K
Long
K+C
C
Basiswert
0
C
Short
Verlust
C
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21. Hintergrund Optionskäufer (= Long)
Der Kartoffelbauer befürchtet, dass der Preis für die Kartoffeln zum Zeitpunkt
der Ernte sehr stark gefallen sein wird.
Er kauft (= Long) daher eine Verkaufsoption (= Put) zum Preis der
Optionsprämie P.
Nun hat er das Recht, zum Zeitpunkt der Ernte, die Kartoffeln zum vorher
vereinbarten Preis (K) zu verkaufen.
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22. Zukunft #1 Optionskäufer (= Long)
Ist der Marktpreis der Kartoffeln zum Kaufzeitpunkt (Ausübungszeitpunkt)
größer als der vereinbarte Preis K, so macht der Bauer Verlust in Höhe der
Prämienkosten P, da er die Option aufgrund des hohen Marktpreises nicht
ausübt (wäre nachteilig), P aber zahlen muss.
Gewinn
Basiswert
K-P = Marktpreis zum
K Ausübungszeitpunt
0
P
Verlust
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23. Zukunft #2 Optionskäufer (= Long)
Ist der Marktpreis der Kartoffeln kleiner als der vereinbarte Ausübungspreis,
so wird der Bauer seine Option nutzen, um höhere Preise verlangen zu
können. Solange dieser Gewinn die Prämienkosten P aber nicht
kompensiert, befindet er sich im Verlustbereich.
Gewinn
K-P
K Basiswert
0
Verlust P
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24. Zukunft #3 Optionskäufer (= Long)
Liegt der Marktpreis der Kartoffeln zum Kaufzeitpunkt unter dem Ausübungs-
preis K abzüglich der Prämienkosten P, so macht der Bauer Gewinn, da
sein Gewinn durch den höheren Ausübungspreis verglichen mit dem
niedrigen Marktpreis die Prämienkosten P überkompensieren.
Gewinn
K-P
K Basiswert
0
Verlust
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25. Hintergrund Optionsverkäufer (= Short)
Da der Kartoffelhändler die Meinung des Bauern nicht teilt und von
steigenden oder gleichen Preisen ausgeht, verkauft (= Short) er dem
Bauern die Verkausoption (= Put) zum Preis der Optionsprämie P.
Er hat nun die Pflicht, die Kartoffeln zum Zeitpunkt der Ernte zum vorher
vereinbarten Preis (K) abzunehmen.
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26. Zukunft #1 Optionsverkäufer (= Short)
Ist der Marktpreis der Kartoffeln zum Kaufzeitpunkt (Ausübungszeitpunkt)
größer als der vereinbarte Preis K, so macht der Händler Gewinn in Höhe
der Prämienkosten P, da der Bauer die Option aufgrund des hohen Markt-
preises nicht ausübt (wäre nachteilig), P aber zahlen muss.
Gewinn
K-P
P
0
K Basiswert
= Marktpreis zum
Ausübungszeitpunt
Verlust
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27. Zukunft #2 Optionsverkäufer (= Short)
Ist der Marktpreis der Kartoffeln kleiner als der vereinbarte Ausübungs-
preis, so wird der Bauer seine Option nutzen, um höhere Preise verlangen
zu können. Bis zum Punkt K – P kompensiert die Einnahme durch die
Prämienoption P aber den Verlust des Händlers.
Gewinn
K-P
0
K Basiswert
P
Verlust
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28. Zukunft #3 Optionsverkäufer (= Short)
Liegt der Marktpreis der Kartoffeln zum Kaufzeitpunkt unter dem Aus-
übungspreis K abzüglich der Prämienkosten P, so macht der Händler
Verlust, da er die Kartoffeln zum Preis K kaufen muss, der Marktpreis aber
niedriger wäre. Die Prämie P kann diesen Verlust nicht mehr kompensieren.
Gewinn
K-P
0
K Basiswert
Verlust
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29. Übersicht Put
Gewinn
K-P K
Short
P
Basiswert
0
P
Long
Verlust P
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30. Anmerkung
In der Praxis werden Optionen oftmals nur für reine Spekulationszwecke
genutzt.
Die tatsächliche Absicherung des Austauschs von Waren oder Wertpapieren
steht hierbei im Hintergrund.
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