ineltec Forum, 08. September 2015, 10.00-11.45 Uhr
Eröffnungsanlass:
Elektrotechnik als Schlüsseldisziplin der Energiewende
Eine Veranstaltung von ineltec, EnergieSchweiz, SIA FGE, Swissgee und MeGA
Weitere Informationen zum Event finden Sie unter folgendem Link: http://www.ieu.ch/ineltec-event-reports-2015/index.php
4. Kreative
Technik
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Das Potential von «intelligenten» Gebäuden:
A
B
C
D
Hoch energieeffizi ente
Raumautomati on und
vernetzte Gewerke
Höherwertige, Gewerk-
optimierte Einzellösung,
partiell vernetzt
Standard
Raumautomati on
Referenzgrundl age
Keine Raumautomati on
nicht energieeffizi ent
-30%
-20%
100%
+34%
-13%
-7%
100%
+9%
Energieeffizienzklassen EN 15232
Einsparpotenzial
thermische Energie
Büro
Einsparpotenzial
elektrische Energie
Büro
6. Kreative
Technik
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Pilot- und Demonstrationsprojekt – Neubau HKG
Aarau
Beim Gebäude kann die Energieeffizienzklasse der
Gebäudeautomation umgeschaltet werden.
Wie wirken sich verschiedene Effizienzklassen auf den
Energieverbrauch und die Nutzerzufriedenheit aus?
7. Kreative
Technik
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Pilot- und Demonstrationsprojekt – Neubau HKG
Aarau
Rund 150 Messstellen
(Temperaturen, Energieströme etc.)
Regelmässige Befragung der Nutzenden
Heizung/
Kühlung
LüftungLichtStoren
A B C D
ß Effizienzklasse Gebäudeautomation à
8. Kreative
Technik
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Energieeffizienzklassen nach EN 15232
A
B
C
D
Lux
Hoch energieeffizi ente
Raumautomati on und
vernetzte Gewerke
Höherwertige, Gewerk-
optimierte Einzellösung,
partiell vernetzt
Standard
Raumautomati on
Referenzgrundl age
Keine Raumautomati on
nicht energieeffizi ent
°C
Heizen Kühlen
28242119
3
°C
aussen
°C
VL
°C
aussen
°C
VL
°C
aussen
°C
VL
°C
aussen
°C
ZUL
°C
aussen
°C
ZUL
°C
aussen
°C
ZUL
I0
I0
9. Kreative
Technik
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Werkstattbericht: Matrix für Nutzungen und
Verbrauchskategorien
SIA
2024
Einzelbüro Grossraumbüro ICT Korridor Cafeteria Lobby/Empfang
Nebenräume
SIA
380/4
Betriebseinrichtungen
Aktuelle
Situation
Anpassungen
Auswirkungen
auf
Bauablauf
Kosten
Empfehlung
/
Umsetzung
Beleuchtung
Aktuelle
Situation
Anpassungen
Auswirkungen
auf
Bauablauf
Kosten
Empfehlung
/
Umsetzung
Lüftung
Aktuelle
Situation
Anpassungen
Auswirkungen
auf
Bauablauf
Kosten
Empfehlung
/
Umsetzung
Wärme/Klima
Aktuelle
Situation
Anpassungen
Auswirkungen
auf
Bauablauf
Kosten
Empfehlung
/
Umsetzung
Verbrauchskategorien
Nutzungen
10. Kreative
Technik
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Werkstattbericht: Lüftungs- und Heizungszonen
Lüftung
Heizung
12. Kreative
Technik
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Werkstattbericht: Gesamtverbrauch elektrische
Energie
Differenz nach einer Woche ca.
150kWh oder ca. 15%
Energie-Klasse C Energie-Klasse A
13. Kreative
Technik
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Differenz nach einer
Woche ca. 95kWh
oder ca. 30%
Werkstattbericht: Verbrauch elektrische
Energie Licht
ineltec. 2015 13
Energie-Klasse C Energie-Klasse A
14. Kreative
Technik
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Lessons learned
ü Parametrierung der Nachtauskühlung
ü Auswahl und Platzierung der Sensoren
ü Monitoring
ü BaN
ü Lebenszyklus
ü Störgrössen / Externe Einflüsse
ü Akzeptanz
15. Kreative
Technik
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Einfluss der Energieeffizienz auf die
Behaglichkeit in Bürogebäuden
- Regelmässige Nutzerbefragungen bei allen MitarbeiterInnen
- Auswertungen erfolgen durch das ZIG
Ø Akzeptanz des Nutzers?
16. Kreative
Technik
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Gegenmassnahme in der Energieeffizienzklasse
A für mehr Licht
17. Kreative
Technik
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Gegenmassnahme in der Energieeffizienzklasse
A für mehr Licht
Geschätzte Damen und Herren, gerne möchte ich Ihnen mit dem Inputreferat einen Einblick in unser Pilot- und Demonstrationsprojekt – unser Neubau HKG in Aarau, geben.
*Mit der folgenden Agenda möchte ich Sie durch dieses Referat führen:
Nach einer kurzen Einleitung gehe ich auf das Potential von „intelligenten“ Gebäude ein. Anschließend stelle ich Ihnen unser Pilot- und Demonstrationsprojekt – Neubau HKG Aarau vor, mit den verschiedenen Energieeffizienzklassen. Mit dem Werkstattbericht lasse ich Ihnen einen kurzen Einblick in die laufende Messperiode nehmen und runde das Ganze mit den lessons learned ab.
Die Elektrotechnik als Schlüsseldisziplin der Energiewende – Welche Herausforderungen treffen aufeinander?
Dies sind folgende Faktoren:
* Der Mensch
* Das Gebäude
* Die Technik
* Die Akzeptanz der Nutzer
*Dass das Potential von «intelligenten» Gebäuden eine grosse Rolle in der Energiewende hat, zeigen verschiedene Studien auf. Wie hier eine Studie der Siemens Schweiz AG zeigt, sollen Energieeinsparungen in der Energieeffizienzklasse A zu C bei der thermischen Energie in einem Bürogebäude bis zu 30% und bei der elektrischen Energie bis zu 13% möglich sein.
*Diese möglichen Einsparungen will nun HKG im Rahmen des Pilot- und Demonstrationsprojektes – HKG Neubau in Aarau, welches durch das Bundesamt für Energie (BFE) unterstützt wird, mit verschiedenen Messungen aufzeigen können.
-> Wir vertreten die These, dass das Einsparpotential abhängig ist von der Nutzung, der Lage, des Raumes und vor allem der Akzeptanz des Nutzers.
Das neue strom- und energieeffiziente Bürogebäude der HKG soll die Kompetenzen in Innovation, Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Nachhaltigkeit auf den 1‘000 m² Büroflächen reflektieren.
Um bessere und weitere Kenntnisse über die Optimierungspotentiale der Gebäudetechnik zu erhalten, führt HKG zusammen mit dem Partner „ Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) der Hochschule Luzern“ wissenschaftliche Untersuchungen bezüglich der Effizienzklassen der Gebäudeautomation durch.
*Mittels umschaltbaren Energie-Effizienzklassen in der Gebäudeautomation für die Bereiche:
Heizung/Kühlung
Lüftung
Beleuchtung
Sonnenschutz
können so verschiedene Konstellationen unter verschiedenen Nutzungsbedingungen untersucht werden.
Man verspricht sich davon noch differenzierter und spezifischer auf die Gebäude und das Nutzerverhalten mit der Gebäudetechnik reagieren zu können, und somit letztendlich einen noch effizienteren und energetisch optimierten Betrieb von Gebäuden erreichen zu können. Die Messperiode startete im April 2015 und wird im Juni 2016 abgeschlossen sein.
Die hier abgebildeten Energieeffzienz-Klassen nach EN 15232 weisen exakt das Abbild der verschiedenen Konstellationen der Gebäudeautomations-Bereiche in unserem HKG-Neubau aus.
Im Bereich der Lüftung heisst dies :
Bei der Energieeffizienzklasse A haben wir eine anwesenheitsabhängige und bedarfsabhängige (CO2-Fühler) Regelung des Luftstromes auf der Raumebene, eine Regelung der VL-Temperatur mit variablen Sollwert in Abhängigkeit von der Last und eine Regelung der Abluft.
Im Gegensatz haben wir bei der Energieeffizienzklasse D eine manuelle Regelung des Luftstromes auf Raumebene, eine konstante VL-Temperatur und keine Abluft-Regelung.
Beim Licht heisst das:
In der Energieeffizienzklasse A haben wir eine Konstantlichtregelung und Ein / - und Ausschalten über Präsenzmelder.
Im Gegensatz dazu haben wir bei der Energieeffizienzklasse D nur die Möglichkeit des manuellen Ein / - und Ausschalten des Lichts.
Den Anfang für unseren Werkstattbericht machen wir mit dieser Matrix.
Wir haben uns Rechenschaft über die verschiedenen Nutzungen in Bezug auf die Verbrauchskategorien gegeben. In dieser Matrix sind in der Abszisse die verschiedenen Raumnutzungen nach SIA 2024 und in der Ordinate die Verbrauchskategorien nach SIA 380/4 aufgeführt.
*Dabei wurden innerhalb jeder Raumnutzung definiert, welche Energieeffizienzklasse erreichbar ist, sind Einzelmessungen vorhanden und wenn nicht, in welcher Messung diese Verbrauchskategorie integriert ist.
Aufgrund dieser Erkenntnisse erfolgten dann die notwendigen baulichen Anpassungen.
Für die verschiedenen Zonen der Heizung und Lüftung wurden die unterschiedlichen Nutzungen, also Grossraumbüro, Einzelbüro und Sitzungszimmer etc. berücksichtigt.
*Des Weiteren haben wir nach Möglichkeit die Lage des Raumes mit einbezogen.
Oben abgebildet zeigen sich die verschiedenen Lüftungszonen.
Unten das Abbild der verschiedenen Heizungszonen. 5 sec. Pause
Wir sehen hier den Systemschnitt eines typischen Büro’s, nach der Raumnutzung Winter (oben) und Sommer (unten).
Die folgenden Eigenschaften zeichnen ein effizientes Abbild:
Eine getrennte Beleuchtung von den Arbeitsplätzen zum Korridor.
Die Hybridebeleuchtung, das heisst wir haben LED-Deckenleuchten kombiniert mit den LED-Arbeitsplatzleuchten, garantieren tiefe Watt pro m2.
Fernwärme und Fernkälte mit einem Change-Offer.
Eine Hygienelüftung mit Zuluft auf der Innenseite und der Abluft auf der Aussenseite des Gebäudes.
Alles dimmbare LED-Leuchten.
SMI-Storen-Motoren für eine genaue Sonnenstand geführte Steuerung.
Master-Slave-Steckdosenleiste bei jedem Arbeitsplatz, d.h. dass bei einem ausgeschaltetem PC oder Laptop, alle übrigen Geräte wie Drucker, Tischleuchte, Netzadapter und Stehtische auch mit ausgeschaltet werden.
Da wir uns in der laufenden Messperiode des P+D-Projektes befinden, kann ich Ihnen hiermit einen kleinen Werkstattbericht betreffend Messergebniss abgeben:
Diese Grafik zeigt eine Auswertung mit den kumulierten Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes in der *Energieeffizienzklasse A vs. *Energieeffizienzklasse C, während einer Woche. Das momentane Ergebnis weist eine Differenz von ca. 15%, resp. von ca. 150kWh aus. Dabei ist zu beachten, dass das Ergebnis pro Nutzung sehr unterschiedlich ausfallen kann.
Dass dies so ist, zeigt die folgende Folie:
Diese Grafik zeigt die Auswertung mit den kumulierten Gesamtenergieverbrauch für das Licht in der *Energieeffizienzklasse A vs. *Energieeffizienzklasse C, während einer Woche. Das momentane Ergebnis weist eine Differenz von ca. 30%, resp. ca. 95kWh aus.
Unsere Lessons learned sind die folgenden:
* Die Auswahl und die Platzierung der Sensoren ist massgebend für die Qualität der Regelung.
* Die richtige Parametrierung der Nachtauskühlung zum Normalbetrieb ist wichtig.
* Mit einem Monitoring ist das Gebäudeverhalten und eine detaillierte Energieanalsyse erst möglich.
* Beim Betrieb ausserhalb der Nutzungszeit (BaN) ist jetzt schon nach einer kurzen Messperiode ein Potential erkennbar – auch Stand-By braucht Energie….
* Der Lebenszyklus und die Wartungskosten in der Gebäudeautomation ist zu beachten.
* Auf allfällige Störgrössen und externe Einflüsse sind zu achten. Dies sind insbesondere grosse Fensterflächen / nasse reflektierende Strassen, parkierte Autos, die eine Blendung verursachen / Auswahl der Storenlamellen etc.
* Die Akzeptanz der Nutzer ist sehr entscheidend.
Uns ist es wichtig, das wir neben all den technischen Highlights und den verschiedenen Energieeffizienzklassen auch das Nutzerverhalten erfassen und auswerten können.
Damit wir die Akzeptanz der Nutzer beurteilen können, führt das Zentrum für integrale Gebäudetechnik (ZIG) in Horw alle 2 Wochen, im gleichen Rhythmus wie die Energieeffizienzklassen, mittels einem Online-Tool, Nutzerbefragungen bei allen MitarbeiterInnen durch, welche das ZIG anschliessend auswertet.
*Kann man jetzt schon eine Aussage über die Akzeptanz der Nutzer geben?
Nur soviel:
Energieeffizienzklasse A wie Akzeptanz der Nutzer
*Energieeffizienzklasse A als Gütesiegel für die Kreativität der Mitarbeiter
Hier haben Sie ein Beispiel für eine Gegenmassnahme für mehr Licht, indem der Mitarbeiter den Präsenzmelder mit einem schwarzen A4 Blatt abdeckt hatte.
*Mit diesem abschliessenden kreativen Beispiel als weitere Gegenmassnahme in der Energieeffizienzklasse A für mehr Licht, hoffe ich, Ihnen einige Inputs für die anschliessende Podiumsdiskussion geben zu können.
Herzlichen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit.