Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaft an der Universität Duisburg_Essen
Digitale Gesellschaft
1. Prof. Dr. Ilona Buchem, Gastprofessorin für Digitale Medien und Diversität
Beuth Hochschule für Technik Berlin, VDI Treffen, 02-04-2014
Schöne neue digitale Welt?
Welche Herausforderungen müssen wir beachten?
Welche positiven Aspekte können wir nutzen?
Gibt es Geschlechterunterschiede?
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
http://pixabay.com/
Tuesday, May 6, 14
2. Prof. Dr. Ilona Buchem
Gastprofessur Digital Media & Diversity
Fachbereich I // Gender- und Technikzentrum
Medienforschung : Mediendidaktik : Digitale Spaltung : Digitale Diversität
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
Tuesday, May 6, 14
3. Digitalisierung
• Digitalisierung von Daten: Erfassung, Aufbereitung und
Speicherung von analogen Daten in einem digitalen
Speichermedium (z.B. digitale Bücher).
• Digitalisierung der Infrastrukturen: Einsatz von IKT zur
Steuerung des Zusammenwirkens von Einzelkomponenten
eines System (z.B. digitale Behördennetze).
• Digitalisierung der Gesellschaft: Zugang zu und Nutzung von
digitalen Medien, souveräner und sicherer Umgang mit
digitalen Medien (z.B. digitale Kommunikation).
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
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4. Digitale Spaltung
• Zugang: Die Chancen auf den Zugang zu und Nutzung von
digitalen Medien (Internet, IKT) sind ungleich verteilt und
abhängig von sozialen, politischen, ökonomischen, kulturellen,
gesundheitlichen Faktoren (u.a. finanzieller Zugang, politischer
Zugang, Barrierefreiheit).
• Kompetenzen: Unterschiede in Bezug auf den kompetenten und
konstruktiven Umgang mit digitalen Medien, u.a. Rezipienten vs.
Produzenten von Wissen.
• Lebensgestaltung: Chancenunterschiede haben eine individuelle
und gesellschaftliche Auswirkungen, u.a. Einkommenskluft,
ungleiche Entwicklungs- und Beschäftigungschancen.
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
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5. Digitale Medien
• Digitale Medien sind Kommunikationsmedien,
welche auf der Grundlage digitaler Informations-
und Kommunikationstechnologien funktionieren
(z.B. Internet, webbasierte Medien, mobile Medien).
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
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7. NICHTNUTZER
“Diese Bundesbürger sind unerreichbar
für die politische Meinungsbildung, behördliche
Prozesse, Produktangebote - sofern diese im Internet
stattfinden. Solange es weiterhin möglich ist, den
Anwohnerparkausweis persönlich am Schalter zu bestellen
oder solange die Bank das ausgefüllte Überweisungsformular
in der Papierform entgegennimmt, wird ein Großteil der
Nichtnutzer des Internets ohne weitere Maßnahmen auch
offline bleiben.” (Studie “D21-Digital-Index”, Initative D21)
7Ilona Buchem CC BY-NC-SA
Quelle: http://www.initiatived21.de/wp-content/uploads/2013/04/digitalindex.pdf
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10. Sorgen
Angst
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Studie “D21-Digital-Index”, Initative D21
Quelle: http://www.initiatived21.de/wp-content/uploads/2013/04/digitalindex.pdf
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11. Vorteile
Nutzung
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
Studie “D21-Digital-Index”, Initative D21
Quelle: http://www.initiatived21.de/wp-content/uploads/2013/04/digitalindex.pdf
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12. • Social Media sind „eine Gruppe von
Internetanwendungen, die auf den
technologischen und ideologischen
Grundlagen des Web 2.0 aufbauen und
die Herstellung und den Austausch von
User Generated Content ermöglichen“
Kaplan, Andreas M.; Michael Haenlein (2010) "Users of the world, unite! The challenges and
opportunities of Social Media". Business Horizons 53(1): 59–68.
Social Media
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
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14. Was ist Web 2.0?
„Man kann Web 2.0 als eine
Ansammlung von Prinzipien und
Praktiken visualisieren.“
Quelle: http://www.oreilly.de/artikel/web20_trans.html
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
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15. Web 1.0 > Web 2.0
Quelle: http://www.dadalos-d.org/web20/images/web_10_20.png
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
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19. Ca. 90 bis 85% der Wikipedia-Editorinnen sind männlich
Frauen in Wikipedia
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
• Die UNU-MERIT Studie (2009): 13% / United Nations University / URL http://www.wikipediasurvey.org/docs/Wikipedia_Overview_15March2010-FINAL.pdf
• Der WMF Editors Survey (2011): 9% / Wikimedia Foundation / URL: http://meta.wikimedia.org/wiki/Editor_Survey_2011
• Die MIT/NU Studie (2013): 16% / Massachusetts Institute of Technology, Northwestern Uni: URL: http://mako.cc/academic/hill_shaw-gender_gap_revisited-DRAFT
Tuesday, May 6, 14
21. • Frauen editieren weniger als Männer (z.B. weibliche Neulinge
sorgten für nur ca. 9% der Edits in 2009);
• Frauen fokussieren andere Themengebiete in Wikipedia (z.B.
Kunst);
• Frauen sind kommunikativer (z.B. schreiben mehr
Nachrichten);
• Frauen sind sozial involviert in gemeinschaftlichen Bereichen
(z.B. mehr Frauen betreuen Neulinge als Mentorinnen);
• Frauen verlassen Wikipedia früher als Männer.
Frauen in der Wikipedia
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22. Frauen in Facebook
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Quelle: http://www.bitkom.org/files/documents/SozialeNetzwerke_2013.pdf
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23. BILDUNG 2.0
• Lehrende und Schülerinnen setzen
immer häufiger digitale Medien zur
Vorbereitung ein.
• In Schulen sind digitale Medien
zugänglich, werden aber selten im
Unterricht eingesetzt.
• Digitale Medien werden häufig für
die Recherche und Präsentation
eingesetzt, selten für die
Kollaboration und Gestaltung.
• Studierende an HS informieren sich
vor allem in Wikipedia und in
Online Zeitschriften.
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24. POLITIK 2.0
• Bundestag: Die Mehrheit sind
digital wenige aktive bzw.
inaktive, ältere Abgeordnete.
Die Minderheit sind jüngere,
digitale aktive Abgeordnete.
• In DE nutzen in 2012 45% der
Onliner E-Government
Angebote, 70% in Schweden.
• Die Mehrheit der Bürger in DE
sind die digitalen Beobachter
und die digitalen Unbeteiligten.
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25. KONSUMENTEN 2.0
• Prosumenten (engl. prosumers)
produzieren und konsumieren
gleichzeitig.
• Prosumenten möchten aktiv sein
und aktiviert werden (z.B. Online
Kollaboration, Interaktion mit
Menschen und Technik).
• Prosumenten wollen vernetzt und
immer erreichbar sein (“always
online”)
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27. SHARE-ECONOMY
• Mit dem Teilen, Tauschen, Leihen,
Verschenken, Vermieten in Social
Media entstehen neue
Wirtschaftspraktiken.
• In der Sharing-Economy spielt die
Gemeinschaft und Reputation eine
entscheidende Rolle.
• Gemeinschaftskonsum statt
individueller Konsum; Produktnutzung
statt Produkteigentum.
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29. PATIENTEN 2.0
• Ratgebergemeinschaften und Foren sind
am beliebtesten (bei ca. 30% beliebter als
Ärzegespräche)
• Social Media, insbes.
Präventionsratschläge und Praxistipps und
als Informationskanäle sind bei allen
Generationen gefragt.
• Glaubwürdigkeit und Datenschutz sind
die wichtigsten Voraussetzungen.
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Tuesday, May 6, 14
31. • In den persönlichen Öffentlichkeiten gelten andere Kriterien, z.B.
es wird im Modus der Konversation (Dialog, Diskurs) und weniger
im Moduls des Publizierens kommuniziert.
• Nutzer wollen mit Hilfe von persönlichen Öffentlichkeiten ihre
sozialen Beziehungen aus dem “echten Leben” artikulieren,
pflegen und erweitern.
• Im Web 2.0 treten die meisten Menschen mit den “echten”
Identitäten auf, um auffindbar zu sein und die Selbstpräsentation
ggf. auch Reputation an eigene Person zu koppeln.
ÖFFENTLICHKEIT 2.0
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
Tuesday, May 6, 14
33. GENERATION 2.0
• Digital Natives (im Gegensatz zu Digital
Immigrants) wachsen von klein auf mit
digitalen Medien.
• Digital Natives möchten schnell und
direkt auf Informationen zugreifen können.
• Digital Natives lernen und arbeiten nach
dem Multitasking Prinzip (verteilte
Aufmerksamkeit).
• Digital Natives bevorzugen interaktive
Formate (Spiele) u. visuelle Formate (Video)
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
Tuesday, May 6, 14
34. ENTWICKLUNG 2.0
• Informationen zu Kindern werden noch
prenatal (vor der Geburt) in Social Media
ausgetauscht (u.a. Eltern tauschen
Ultraschallbilder aus).
• Facebook-Babies: Kinder wachsen von
klein auf mit der digitalen Dokumentation
der eignen Entwicklung (u.a. Eltern
tauschen Fotos von ihren Kindern).
• Digitale Babysitter: Eltern nutzen digitale
Medien, u.a. Filme auf YouTube, um Kinder
zu beschäftigen.
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
Tuesday, May 6, 14
40. Schreib! Aber was?
Hier ist
Chantal
... ich bin 18 Jahre alt
LÜGE UND WAHRHEIT
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
Tuesday, May 6, 14
41. • Mensch als Maschinenbediener
• Befreiung von der Last
monotoner Tätigkeiten
• Computer als Instrument zur
Formalisierung und Optimierung
• Mensch als aktiver Gestalter
• Förderung der Kreativität,
Selbstbestimmung, Partizipation
• Computer als Raum zur
persönlichen Entfaltung und
sozialer Interaktion
Quelle: Schelhowe, Heidi (2008). Digitale Medien als kulturelle Medien.
PARTIZIPATION
Ilona Buchem CC BY-NC-SA
Tuesday, May 6, 14