kardio-intermezzo, hubert wallner, 29.05.2010, kardiologie, adipositas

2. Adipositas-EpidemieBedeutung für das Gesundheitssystem Risiko von Adipositas assoziierten Gesundheitsstörungen in den Industrienationen Hubert Wallner St. Johann im Pongau, 29. Mai 2010

3. Adipositas - Definition Adipositas ist ein Zustand, der durch eine übermäßige Ansammlung von Fettgewebe im Körper gekennzeichnet ist. Die Adipositas wird heute als eine chronische Gesundheitsstörung verstanden. Sie beruht auf einer polygenetischen Veranlagung, geht mit einer hohen Begleit- und Folgemorbididtät einher und erfordert ein langfristiges Behandlungs- und Betreuungskonzept. Übergewicht und Adipositas sind in der Bevölkerung epidemisch verbreitet. Etwa jeder dritte Erwachsene ist deutlich übergewichtig und sollte aus medizinischen Gründen Gewicht reduzieren.

4. Metabolisches Syndrom - Definition Weiter Taillenumfang Hohe Triglyzeride Niedriges HDL-Cholesterin Erhöhter Blutdruck Erhöhte Nüchternglukose Konsensusdefinition WHO, AHA, NHLBI, IDF, IAG

5. Die Krankmacher von Arm und ReichDie zehn wichtigsten Gesundheitsrisiken Industrieländer Entwicklungsländer Anteil am Verlust gesunder Lebensjahre in % Untergewicht, Unterernährung Tabak, Zigaretten 14,9 12,2 ungeschützter Geschlechtsverkehr Bluthochdruck 10,2 10,9 kein Zugang zu sauberem Trinkwasser/sanitären Anlagen 5,5 9,2 Alkohol Rauch durch Verbrennung fester Brennstoffein Innenräumen hoher Cholesterinwert 3,6 7,6 Zinkmangel Übergewicht, Fettleibigkeit 3,2 7,4 Eisenmangel 3,1 zu wenig Obst und Gemüse 3,9 3 Vitamin-A-Mangel 3,3 Bewegungsmangel Bluthochdruck 2,5 1,8 illegale Drogen ungeschützter Tabak, Zigaretten 0,8 2 Geschlechtsverkehr Eisenmangel 0,7 1,9 hoher Cholesterinwert Quelle: WHO Weltgesundheitsreport 2002

6. Adipositas – Häufigkeit Übergewicht und Fettleibigkeit in 25 EU-Staaten(Stand: März 2007)

7. Übergewicht/Adipositas (BMI) in Deutschland 2005 Frauen Männer Übergewicht Adipositas Übergewicht Adipositas

8. Adipositas – Häufigkeit

9. Adipositas – im Kindes- Jugendalter Weit mehr adipöse Kinder als bisher angenommen 21 % der Buben und 18 % der Mädchen haben ein zu hohes Körpergewicht

10. Übergewicht Großer Handlungsbedarf bei 10- bis 12-Jährigen Adipositas weiblich Übergewicht weiblich Übergewicht männlich Adipositas männlich 7,6 7,7 6,8 9,2 10,0 8,3 6,0 9,6 9,5 9,5 7,1 8,8 11,4 9,5 7,3 10,7 12,6 8,7 6,9 11,6 13,4 8,8 8,1 11,3 11,6 8,3 7,4 11,6 12,3 8,3 10,5 8,2 11,5 9,4 8,1 9,7

11. Hauptschüler doppelt so häufig von Adipositas betroffen wie AHS-Schüler % Adipositas männlich Übergewicht männlich Adipositas weiblich Übergewicht weiblich

13. Adipositas ist Symbol des Scheiterns an gesellschaftlichen Anforderungen wie Selbstdisziplin, Triebverzicht und Bedürfnisaufschub

14. Adipositas ist Symbol für zunehmende gesellschaftliche Ungleichheit

17. Adipositas - Geschichte Broca Formel Körpergröße in cm minus 100  Normalgewicht Körpergröße in cm minus 110  Idealgewicht

18. Adipositas - Geschichte Anfang/Mitte des 20 Jahrhunderts Erhebung von Daten amerikanischer Lebensversicherungen als Indexwert 170 cm Mann  58-73Kg

19. Body massindex: WHO classificationofbodycomposition L.A.J. Quetelet, Belgianmathematicanandastronomer ca. 1830 Weight (kg) Height² (m²) Normal18.5 – 24,9 kg/m²

20. Mitte der 80er Einführung des BMI als Leitlinie für Übergewicht

21. Relationen CVD – BMI Diabetes – BMI

22. BMI – im Kindes- Jugendalter Perzentilenkurvennach Kromeyer-Hauschild 2001

23. BMI – im Kindes- Jugendalter Adipositas: BMI  97. Perzentil P97 P90 Kurven gelten für Mädchen P75 P50 P25 P10 P3 Eine 16-Jährige hat einen BMI von 22,5 kg/m². Das entspricht dem 75. Prozentrang (Perzentil): 25% der Gleichaltrigen sind schwerer, 75% sind leichter. Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) Kromeyer-Hauschild et al. (2001); Monatsschrift Kinderheilkunde 149: 807ff Manfred Niedermeier: Online BMI-, BMI-Perzentile- und SDS-Berechnung http//www.mybmi.de

24. BMI 31kg/m²

25. Adipositas – Defintionaktuell Fettverteilungsmuster Intraabdominales Fett / Viszerales Fettgewebe Bauchumfang Männer ab 102cm (erhöht ab 94cm) Frauen ab 88cm (erhöht ab 80cm)

26. Waistcircumference 110 cm Triglycerides 175 mg/dl HDL-cholesterol 34 mg/dl PlasmaFasting Glucose 112 mg/dl Männer über 94 cm Frauen über 80 cm

27. 25 GerinnungsaktiveWirkungen des Insulins

29. Waist to Hip Ratio(WHR)

30. Skinfold Measurements

31. Bioelectrical Impedance Analysis (BIA)

34. Thermogenese (25%)

35. Physische Aktivität (20%)

36. Längenwachstum (Kinder)Körper verteidigt dieses Gleichgewicht, so dass Gewichtsverluste schwer zu erzielen sind

37. Energie-Imbalance EktopesFett in Muskel und Leber Hypertrophie und Hyperplasie intraabdominellerFettzellen

38. Portionsgröße des Hauptgerichts in „Das letzte Abendmahl“ - 52 Gemälde - Hauptgericht 2,5 4,3 - Brotgröße 1,0 1,3 Relative Size of Main Dish - Tellergröße 1,2 1,9 Estimated Year ofPrinting

39. Wansink, B IJO 2010

41. Fettgewebe TNF-α Leptin IL-6 Fettgewebe AdiponectinResistin Adipokine Aromatase Fettgewebe 5α-Reduktase 17-Hydroxylase Enzyme

42. Adipositas ist definiert als BMI > 30 kg/m² IOTF/WHO 2000

43. Relatives Risiko (RR) von Adipositas-assoziierten Gesundheitsstörungen in den Industrienationen

44. Relatives Risiko (RR) von Adipositas-assoziierten Gesundheitsstörungen in den Industrienationen

45. Relatives Risiko (RR) von Adipositas-assoziierten Gesundheitsstörungen in den Industrienationen

47. Kliniken v.a. im Reha-Bereich

48. Ernährungsfachkräfte

49. Kommerzielle Anbieter (Optifast, Precon, WW u.a.)

50. Apotheken, Reformhäuser (Formula, Schlankheitsmittel)

51. Diätindustrie

52. Pharmaindustrie

53. Fitness-Studios

54. Verlage,Buchhandel

56. Adipositas ist ein zentraler Risikofaktor für Stoffwechsel-, Herz-, Kreislauf- und bestimmte Karzinomerkrankungen

57. Die entstehenden Kosten sind enorm und machen zwischen 5 und 10% aller Ausgaben im Gesundheitssystem aus

59. BMI, Bauchumfang

60. Begleit- und Folgekrankheiten

61. Ernährungsanamnese

62. Essverhalten (Essstörungen)

63. Informationen zu adipositasassoziierten Krankheiten und Therapie

64. Abklärung der Motivation des Patienten

65. Festlegung der Therapieziele

66. Multifaktorieller Therapieansatz

67. Vermittlung von Fertigkeiten zur Therapie (z.B. Kochen, Bewegungsarten)

68. Therapiekontrolle und Motivationssteigerung Protokolle zu:

69. Gewicht

70. Ernährung

71. Bewegung

72. Strategien zu Gewichtserhaltung

74. Schlussfolgerung aus Studien mit verschiedener Nährstoffrelation Die Gewichtsabnahmen hängen unwesentlich mit der Makro-Nährstoffzusammensetzung zusammen Die Nährstoffrelation hat deshalb keine bzw. eine unwesentliche Bedeutung hinsichtlich der Gewichtsabnahme

76. verfügbar

77. bezahlbar

78. zubereitbar

79. schmecken

80. sozial akzeptierbar

81. sättigen

82. nachhaltig sättigenStimmt ein Kriterium nicht, ist Misserfolg programmiert!

83. NahrungsmittelWurstwaren/Schinken Energiedichte (kcal/g) Energiedichte von Nahrungsmitteln Energiedichte=Energie pro Gewichtseinheit(kcal/g)

84. Bei einem konstanten Energiedefizit geht das Gewicht nicht kontinuierlich nach unten! Lineare Gewichtsgleichung Dynamische Gewichtsgleichung

86. Abnahme der Thermogenese

87. Abnahme des Sympathikotonus

89. Nicht nur Ausdauer-, sondern auch Krafttraining empfehlen! Ausdauer-training Kraft-training

91. 15 Wochen

92. HIIE = „highintensityintermittendexercise“ 8 Sek. Sprint, 12 Sek. Langsam, Widerstand maximal 20 Min. Pro Sitzung, 3 Einheiten pro Woche

93. SSE = „steadystateexercise“: 60% VO2 peak 40 Min. pro Sitzung, 3 Einheiten pro WochePlasmainsulin (µu/ml) HIIE SSE K Trapp, EG et al. IJO 2008;32:684

95. gelenksschonend

96. Wärmeentzug

97. RadfahrenErgometertraining

98. Skilanglauf

99. Rudern

100. Tanzen

101. Gehen, WandernNordic WalkingJoggingFussballVolleyballBasketballBadmintonTennis Ski Alpin

102. Kraftsport

103. Squash

105. Anteil der Makronährstoffe der Lebensmittel ist sekundär

106. Zu wenig beachtet: Portionsgröße, Essmenge

107. Sehr wichtig: Akzeptanz der Nahrungsmittel (Geschmack, Kochaufwand, Kosten) Sättigung u.a.

108. Vermehrte Alltagsaktivität und Sport verbessert Langzeiterfolg deutlich

109. Beides Ausdauer- und Krafttraining sind wichtig

110. Hohe Aktivitäten sind effektiver als geringe

111. Die richtige Sportart hängt von Begleitkrankheiten, Vorlieben, Möglichkeiten und Erfahrungen mit Sportarten abOptimal: Reduktionskost + körperliche Aktivität + soziale Unterstützung