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Helmut Satzinger	





    Ägyptische Medizin
Ägyptische Ärzte und ägyptische Medizin waren 
im Alten Orient hoch angesehen.

Fürsten und Könige erbaten sich vom Pharao
ägyptische Ärzte.
 
Ramses II. sandte dem Hethiterkönig Ärzte; viele
Herrscher — darunter die Achämeniden-Könige
Persiens — bedienten sich ägyptischer Ärzte.
Ebenso bei den Griechen:	


Odyssee, IV. Buch, 220–30.	

	

Siehe so heilsam war die künstlich bereitete Würze,
Welche Helenen einst die Gemahlin Thons Polydamna
In Aigyptos geschenkt. Dort bringt die fruchtbare Erde
Mancherlei Säfte hervor, zu guter und schädlicher 
      	

    	

    	

   	

   	

     	

  	

Mischung;
Dort ist jeder ein Arzt, und übertrifft an Erfahrung
Alle Menschen; denn wahrlich sie sind vom Geschlechte 
      	

    	

    	

   	

   	

     	

  	

Päeons.	

 [Παιήων, Παιάν: Arzt der Götter; ein Gott der Medizin. 	

 Mit dem ägyptischen Thoth gleichgesetzt]
Über Ägypten:	

	

Die Heilkunst ist so verteilt, dass 	

jeder Arzt nicht mehr als nur je eine 	

Krankheit zu heilen versteht. Daher 	

ist alles voll von Ärzten. Da gibt es 	

besondere Ärzte für die Augen, für 	

den Kopf, für die Zähne, für den 	

Bauch und für die inneren Krankheiten.	



Herodot, Neun Bücher der Geschichte.	

II. Buch, § 84. (Besuchte Ägypten	

ca. 440 v. Chr.)
Charakteristisch für Hochkultur: Arbeitsteiligkeit und
Spezialisierung.	

Ursprung im Schamanentum (“Medizinmann“).	

	

Auch in Ägypten: 	

• enge Verbindung zw. Priester und Arzt;	

• enge Verbindung zw. Medizin und Magie.	

	

Verbindung des Arztberufes mit dem Priesterstand —
Hofarzt und Priester” und Hofarzt und Oberpriester”
aus dem Alten Reich, am Hofe Amenophis IV.: ein
Oberarzt, der zugleich erster Diener des Aton war,
also Hoherpriester des neuen Sonnengottes.
Aus einer Grabinschrift— Scheintür Wien 8009 (Altes
Reich):	

	

... Iren-achti, sein schöner Name ist Ni-anch-Pepi. 	

• Der Leibarzt des Palastes, Proktologe und Oberarzt
des Palastes Iri.	

• Der Arzt am Palast, Magier der Selkis und Oberarzt
Iri.	

• Der Hüter des Geheimnisses der Gottesworte Iri. 	

• Der Augenarzt Iri.
Aus einer Grabinschrift:	

“Ich bin Vorsteher der Priester der Sachmet,
Vorsteher der Zauberer (ḥk3.w), Oberarzt des
Königs, der täglich das Buch liest, der [jemanden
behandelt] der krank ist, der seine Hand auf den
Patienten legt, indem er ihn kennenlernt, geschickt
im Untersuchen mit der Hand (?), der Priester der
Sachmet N. N.“.
Und	
  der	
  HERR	
  sprach	
  zu	
  Mose	
  und	
  Aaron:	
  
Wenn	
  Pharao	
  zu	
  euch	
  sagen	
  wird:	
  Beweist	
  eure	
  
Wunder,	
  so	
  sollst	
  du	
  zu	
  Aaron	
  sagen:	
  Nimm	
  deinen	
  
Stab	
  und	
  wirf	
  ihn	
  vor	
  Pharao,	
  daß	
  er	
  zur	
  Schlange	
  
werde.	
  
Da	
  gingen	
  Mose	
  und	
  Aaron	
  hinein	
  zu	
  Pharao	
  und	
  
taten,	
  wie	
  ihnen	
  der	
  HERR	
  geboten	
  hatte.	
  Und	
  Aaron	
  
warf	
  seinen	
  Stab	
  vor	
  Pharao	
  und	
  vor	
  seinen	
  
Knechten,	
  und	
  er	
  ward	
  zur	
  Schlange.	
  
Da	
  forderte	
  Pharao	
  die	
  Weisen	
  und	
  Zauberer;	
  und	
  die	
  
ägyptischen	
  Zauberer	
  taten	
  auch	
  also	
  mit	
  ihrem	
  
Beschwören:	
  
ein	
  jeglicher	
  warf	
  seinen	
  Stab	
  von	
  sich,	
  da	
  wurden	
  
Schlangen	
  daraus;	
  aber	
  Aarons	
  Stab	
  verschlang	
  ihre	
  
Stäbe.	
  
Also	
  ward	
  das	
  Herz	
  Pharaos	
  verstockt,	
  und	
  er	
  hörte	
  
sie	
  nicht,	
  wie	
  denn	
  der	
  HERR	
  geredet	
  hatte.	
  
(Exodus	
  7:8-­‐12)
ÄGYPTISCHE MAGIE galt als besonders potent.

Zauber ist eine dynamische Kraft, die eng mit der
Religion verbunden ist — kein Gegensatz zwischen
Religion u. Magie.

Der „Vorlesepriester“ des Tempels — der die
liturgischen Texte rezitiert — ist professioneller
Magier ersten Ranges. 

Ägypten galt offenbar seit jeher als Land der
Magie — afrikanische Komponente?
Ägyptische Medizin ist	

    rational und methodisch:	

        	

Diagnose nach klar definierten Kriterien	

        	

Behandlung „nach Lehrbuch“	

	

Behandlung gleichzeitig durch Medikamente,
Massagen etc., 	

	

     und durch magische Handlungen.
Verletzungen durch Unfälle oder Kämpfe (wurden vom
zwnw behandelt) waren von klarer Ursache, ebenso
Skorpionstiche und Schlangenbisse (für deren
Behandlung der xrp srqt, der Exorzist der Serqet oder
Selkis, den entsprechenden Zauber und Heilmittel
wusste). Krankheiten und deren Ursachen waren
jedoch mysteriös. Die Ägypter erklärt sie als Werk der
Götter, oder hervorgerufen durch böse Geister, und der
Weg, den Körper von ihrem Einfluss zu befreien, war
die Reinigung des Körpers. Einerseits Beschwörungen,
Gebete zu den Göttern — vor allem Sachmet, Göttin
der Heilung —, Flüche und Drohungen; andererseits
die Einnahme von Medikamenten verschiedener Art.
Ein Kasten mit chirurgischen Instrumenten wird dem Gott dargebracht.	

                      Tempel von Kom Ombo.
Gesundheit bedeutete für die Ägypter Ganzheit, 	

Vollständigkeit und Unversehrtheit. 	

	

Heilung war für sie die Suche nach Ganzheit, 	

nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele, 	

die Gedanken, die Stimmung, das Umfeld. 	



     Zentralbegriff „Unversehrtheit“ —	

     	

     stark geprägt vom Horus-Auge	

     	

     und vom Osiris-Mythos
Seth tötet Osiris. Er zerstückelt seinen Leichnam.	

Isis und Anubis fügen ihn wieder zusammen und beleben ihn.
(Plutarch, c. 46 – 120 n. Chr.	

Über Isis und Osiris)	

(Seth) erkannte den Leichnam, zerriss ihn in vierzehn Stücke 	

und streute sie umher. Als Isis das vernahm, fuhr sie in einem 	

Papyrusboote durch die Sümpfe und suchte die Stücke wieder 	

zusammen (...). Aus diesem Grunde spricht man auch von 	

vielen Gräbern des Osiris in Aegypten, da Isis für jedes 	

einzelne Glied dort, wo sie es fand, ein Grab errichtete.... 	

	

Isis suchte und fand die Leichenteile des Osiris. Daraufhin
setzte sie Osiris mit Hilfe von Anubis wieder zusammen, um
ihn wiederzubeleben. Nachdem Anubis die Organe in die
Kanopen verstaut hatte, benutzte Isis ihre Magie und
versuchte, mit Flügeln dem Toten das Leben einzuhauchen.
Sie verwandelte sich zum Milan und konnte so Horus
empfangen.
Posthume Zeugung	





Isis als Mutter:	

 Beschützerin	

 Magierin
Osiris blieb in der Duat (Unterwelt) und
  wurde durch das Totengericht zum
 Herrscher über das Totenreich erklärt
„Alleinerzieherin“:	



                          Isis zieht Horus im Verbor-	

                          genen im Schilfdickicht 	

                          von Chemmis (Ach-bit) auf.




     Isis lactans	

Gottesmutter mit dem	

   göttlichen Kind
Horus auf den Krokodilen	

                          schützt vor Schlangen  Skorpionen	





Budapest, 	

Szépművészeti Múzeum
Pap. Wien 3925 mit dem Haupttext der Horus-Stelen
Wien 	

2059
Heilstatuen	





Statue Tyszkiewics	

Louvre-Museum
Ägyptisches
Museum Kairo
Der Gott Bes
„Zaubermesser“: Schutz für Mutter und Kind	

                    	

            (Mittleres Reich)
Hypo-	

cephalus	

oder 	

Kopf-	

scheibe
Hypo-	

cephalus	

oder 	

Kopf-	

scheibe
Zeugung Pharaos durch Gott Amun	

   Gott Chnum bildet das Königskind
und die Königin	

                              auf der Töpferscheibe	





            Aus dem Geburtshaus des Dendera-Tempels.
Wichtigste Quelle der Erkenntnis: 	

die erhaltenen medizinischen Papyri.	

	

Pap. med. Kahun: 17 Diagnosen über
Frauenkrankheiten, 17 Geburtsprognosen u.ä.	

12. Dynastie, um 1850 v. Chr. geschrieben. 	

32 x 100 cm.	

	

Pap. Edwin Smith: Buch über Wundbehandlung,
mit 48 Diagnosen, auf der Rückseite weitere Texte
medizinischen Inhalts.	

Um 1550 v. Chr. geschrieben. 32 x 4,70 cm
Edwin Smith-Papyrus
1862 von Edwin Smith erworben.	

	

Der Papyrus ist mit 4,7 m Länge der zweitlängste
medizinische Papyrus aus dem Alten Ägypten. Es
handelt sich um eine mittelägyptische Abschrift, die
ungefähr in die Zeit 1550 v. Chr. zu datieren ist. Das
Original stammt vermutlich aus dem Alten Reich.	

	

Die Vorderseite umfasst siebzehn Kolumnen und listet 48
chirurgische Fälle (Wundenbuch) auf, die systematisch
vom Kopf über die Schultern bis zum Oberkörper
reichen. Beim 48. Fall bricht der Text ab, theoretisch
hätten noch andere Körperpartien wie das Leibesinnere
oder die Organe folgen müssen.
Das Wundenbuch ist gemäß einem klassischen
Lehrtextes aufgebaut. Jeder Fall enthält jeweils eine
Überschrift, Anweisungen für die Untersuchung, eine
Diagnose, eine Prognose und eine mögliche Therapie.
Einige Fälle sind auch komplizierter aufgebaut und
enthalten mehrere Untersuchungen und Diagnosen.
Zahlreiche Glossen am Ende eines jeden Falls dienten
dazu, die veralteten Wörter und Ausdrücke näher zu
erläutern und den damaligen Lesern verständlich zu
machen.
Anatomische Verteilung 	

der Fälle im Wundenbuch.
P. Ebers: wichtigste Quelle.
Vollständig, ohne
Beschädigung. 	

Vs. 100 Kolumnen, Rs. 8
Kolumnen. Sammelwerk: sehr
zahlreiche Diagnosen und
Rezepte. Am Ende: über das
Herz, über das Gefäßsystem;
Diagnosen über Geschwülste.	

Um 1550 v. Chr. geschrieben.
30 cm x 20 m.
Papyrus Hearst: 	

Sammelwerk. Anfang verloren, 16 Kolumnen und
Schluss erhalten.	

Um 1550 v. Chr. 3,50 m lang.	

	

Pap. med. Berlin: 	

Sammelhandschrift mit Rezepten, Diagnosen,
Sprüchen usw.	

Um 1300 v. Chr. geschrieben. 20 x 520 cm (urspr.
länger).
Pap. Chester Beatty VI: 	

Rezepte für Erkrankungen des Afters. Rs. magische
Besprechungen und sonstige Rezepte.	

Um 1300 v. Chr. geschrieben. 21 x 135 cm (urspr.
länger).	

	

P. med. London: 	

Wenige Rezepte, viele Zaubersprüche.	

Um 1350 v. Chr. geschrieben. 17 x 210 cm.	

	

Pap. Carlsberg VIII: 	

Fragmente; Augenkrankheiten, Geburtsprognosen.	

Um 1200 v. Chr. geschrieben.
Für die Prognose wurde eine von drei Floskeln
verwendet, die die Krankheit klassifizierten und die
weitere Behandlung bestimmten:	

 	

•„Eine Krankheit, die ich behandeln werde.“	

	

•„Eine Krankheit, mit der ich kämpfen werde.“	

	

•„Eine Krankheit, die nicht behandelt wird.“
Zaubersprüche
Medizinische Betreuung durch ausgebildete Fachärzte
war zumindest für die Oberschicht eine
Selbstverständlichkeit.	

	

Die ärmeren Schichten hatte wohl ihre eigenen Heiler,
„Kräuterdokter“ und Bader.	

	

	

	

Aus einem Liebeslied des Neuen Reiches:
Sieben Tage bis gestern habe ich meine ,Schwester‘ nicht     
                                               gesehen,	

so dass Krankheit mich befällt.	

All mein Leib ist schwer,	

mein Körper hat mich im Stich gelassen.	

	

Wenn die Ärzte zu mir kommen,	

weist mein Herz ihre Arzneien zurück.	

Die Magier-Priester wissen keinen Ausweg.	

Meine Krankheit ist nicht zu bestimmen.
Nur eine Meldung „Sie ist hier!“ würde mich beleben,	

nur ihr Name ließe mich aufstehen!	

Nur wenn ihre Botschaften hin- und hergingen,	

würde das mein Herz wieder leben machen!	

	

Meine ,Schwester‘ tut mir besser als alle Rezepte,	

sie ist mir wichtiger als die gesamte Medizin.	

Wenn sie von draußen herein kommt, das ist mein 	

       	

   	

    	

    	

   	

   	

   	

Amulett,	

ihr Anblick lässt mich genesen!
Ausblick	

Aus unvoreingenommener heutiger Sicht ist man geneigt
anzunehmen, dass vieles von den alten ägyptischen Arzneien und
medizinischen Praktiken unwirksam, wenn nicht gar schädlich war:
z.B. wird sich Kot, in der Medizin verwendet, nur in den seltensten
Fällen als gesund erweisen, und wenn als Wundverband angewendet
kann er sehr wohl zu Tetanus-Vergiftung führen, allerdings wurde
Dung in Europa bis ins Mittelalter verwendet. 	

Man könnte annehmen, dass die Abhängigkeit von Magie und
Religion die Entwicklung rationaler Ansichten über die Ursachen von
Krankheiten und deren Heilung verzögert hat. Auf der anderen Seite
hat sicherlich die starke Überzeugung des Patienten vom göttlichen
Ursprung der Krankheit wie der Kur auch eine große Rolle in ihrer
Wirksamkeit gespielt. Offensichtlich hat man großes Gewicht auf die
Selbstheilung des Organismus gelegt und sie möglichst kräftig
unterstützt; wobei Magie und Glaube durchaus förderlich waren.
Im römischen Imperium spielten griechische Ärzte eine große
Rolle; ihre Kunst war vermutlich weitgehend von der
ägyptischen Medizin beeinflusst. Einerseits über sie,
andererseits über die arabisch-islamische Kultur ist schließlich
vieles ins europäische Mittelalter gelangt.	

	

Eine Anzahl von Wörtern für Drogen u. Ähnliches ist so vom
Alten Ägypten auf uns gekommen. Z.B.	

        	

Natron, Nitrat	

        	

Gummi (arabicum)	

        	

Stibium	

        	

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Altägyptische Medizin

  • 1. Helmut Satzinger Ägyptische Medizin
  • 2. Ägyptische Ärzte und ägyptische Medizin waren im Alten Orient hoch angesehen. Fürsten und Könige erbaten sich vom Pharao ägyptische Ärzte. Ramses II. sandte dem Hethiterkönig Ärzte; viele Herrscher — darunter die Achämeniden-Könige Persiens — bedienten sich ägyptischer Ärzte.
  • 3. Ebenso bei den Griechen: Odyssee, IV. Buch, 220–30. Siehe so heilsam war die künstlich bereitete Würze, Welche Helenen einst die Gemahlin Thons Polydamna In Aigyptos geschenkt. Dort bringt die fruchtbare Erde Mancherlei Säfte hervor, zu guter und schädlicher Mischung; Dort ist jeder ein Arzt, und übertrifft an Erfahrung Alle Menschen; denn wahrlich sie sind vom Geschlechte Päeons. [Παιήων, Παιάν: Arzt der Götter; ein Gott der Medizin. Mit dem ägyptischen Thoth gleichgesetzt]
  • 4. Über Ägypten: Die Heilkunst ist so verteilt, dass jeder Arzt nicht mehr als nur je eine Krankheit zu heilen versteht. Daher ist alles voll von Ärzten. Da gibt es besondere Ärzte für die Augen, für den Kopf, für die Zähne, für den Bauch und für die inneren Krankheiten. Herodot, Neun Bücher der Geschichte. II. Buch, § 84. (Besuchte Ägypten ca. 440 v. Chr.)
  • 5. Charakteristisch für Hochkultur: Arbeitsteiligkeit und Spezialisierung. Ursprung im Schamanentum (“Medizinmann“). Auch in Ägypten: • enge Verbindung zw. Priester und Arzt; • enge Verbindung zw. Medizin und Magie. Verbindung des Arztberufes mit dem Priesterstand — Hofarzt und Priester” und Hofarzt und Oberpriester” aus dem Alten Reich, am Hofe Amenophis IV.: ein Oberarzt, der zugleich erster Diener des Aton war, also Hoherpriester des neuen Sonnengottes.
  • 6. Aus einer Grabinschrift— Scheintür Wien 8009 (Altes Reich): ... Iren-achti, sein schöner Name ist Ni-anch-Pepi. • Der Leibarzt des Palastes, Proktologe und Oberarzt des Palastes Iri. • Der Arzt am Palast, Magier der Selkis und Oberarzt Iri. • Der Hüter des Geheimnisses der Gottesworte Iri. • Der Augenarzt Iri.
  • 7. Aus einer Grabinschrift: “Ich bin Vorsteher der Priester der Sachmet, Vorsteher der Zauberer (ḥk3.w), Oberarzt des Königs, der täglich das Buch liest, der [jemanden behandelt] der krank ist, der seine Hand auf den Patienten legt, indem er ihn kennenlernt, geschickt im Untersuchen mit der Hand (?), der Priester der Sachmet N. N.“.
  • 8.
  • 9. Und  der  HERR  sprach  zu  Mose  und  Aaron:   Wenn  Pharao  zu  euch  sagen  wird:  Beweist  eure   Wunder,  so  sollst  du  zu  Aaron  sagen:  Nimm  deinen   Stab  und  wirf  ihn  vor  Pharao,  daß  er  zur  Schlange   werde.   Da  gingen  Mose  und  Aaron  hinein  zu  Pharao  und   taten,  wie  ihnen  der  HERR  geboten  hatte.  Und  Aaron   warf  seinen  Stab  vor  Pharao  und  vor  seinen   Knechten,  und  er  ward  zur  Schlange.  
  • 10. Da  forderte  Pharao  die  Weisen  und  Zauberer;  und  die   ägyptischen  Zauberer  taten  auch  also  mit  ihrem   Beschwören:   ein  jeglicher  warf  seinen  Stab  von  sich,  da  wurden   Schlangen  daraus;  aber  Aarons  Stab  verschlang  ihre   Stäbe.   Also  ward  das  Herz  Pharaos  verstockt,  und  er  hörte   sie  nicht,  wie  denn  der  HERR  geredet  hatte.   (Exodus  7:8-­‐12)
  • 11. ÄGYPTISCHE MAGIE galt als besonders potent. Zauber ist eine dynamische Kraft, die eng mit der Religion verbunden ist — kein Gegensatz zwischen Religion u. Magie. Der „Vorlesepriester“ des Tempels — der die liturgischen Texte rezitiert — ist professioneller Magier ersten Ranges. Ägypten galt offenbar seit jeher als Land der Magie — afrikanische Komponente?
  • 12. Ägyptische Medizin ist rational und methodisch: Diagnose nach klar definierten Kriterien Behandlung „nach Lehrbuch“ Behandlung gleichzeitig durch Medikamente, Massagen etc., und durch magische Handlungen.
  • 13. Verletzungen durch Unfälle oder Kämpfe (wurden vom zwnw behandelt) waren von klarer Ursache, ebenso Skorpionstiche und Schlangenbisse (für deren Behandlung der xrp srqt, der Exorzist der Serqet oder Selkis, den entsprechenden Zauber und Heilmittel wusste). Krankheiten und deren Ursachen waren jedoch mysteriös. Die Ägypter erklärt sie als Werk der Götter, oder hervorgerufen durch böse Geister, und der Weg, den Körper von ihrem Einfluss zu befreien, war die Reinigung des Körpers. Einerseits Beschwörungen, Gebete zu den Göttern — vor allem Sachmet, Göttin der Heilung —, Flüche und Drohungen; andererseits die Einnahme von Medikamenten verschiedener Art.
  • 14. Ein Kasten mit chirurgischen Instrumenten wird dem Gott dargebracht. Tempel von Kom Ombo.
  • 15. Gesundheit bedeutete für die Ägypter Ganzheit, Vollständigkeit und Unversehrtheit. Heilung war für sie die Suche nach Ganzheit, nicht nur für den Körper, sondern auch für die Seele, die Gedanken, die Stimmung, das Umfeld. Zentralbegriff „Unversehrtheit“ — stark geprägt vom Horus-Auge und vom Osiris-Mythos
  • 16. Seth tötet Osiris. Er zerstückelt seinen Leichnam. Isis und Anubis fügen ihn wieder zusammen und beleben ihn.
  • 17. (Plutarch, c. 46 – 120 n. Chr. Über Isis und Osiris) (Seth) erkannte den Leichnam, zerriss ihn in vierzehn Stücke und streute sie umher. Als Isis das vernahm, fuhr sie in einem Papyrusboote durch die Sümpfe und suchte die Stücke wieder zusammen (...). Aus diesem Grunde spricht man auch von vielen Gräbern des Osiris in Aegypten, da Isis für jedes einzelne Glied dort, wo sie es fand, ein Grab errichtete.... Isis suchte und fand die Leichenteile des Osiris. Daraufhin setzte sie Osiris mit Hilfe von Anubis wieder zusammen, um ihn wiederzubeleben. Nachdem Anubis die Organe in die Kanopen verstaut hatte, benutzte Isis ihre Magie und versuchte, mit Flügeln dem Toten das Leben einzuhauchen. Sie verwandelte sich zum Milan und konnte so Horus empfangen.
  • 18. Posthume Zeugung Isis als Mutter: Beschützerin Magierin
  • 19. Osiris blieb in der Duat (Unterwelt) und wurde durch das Totengericht zum Herrscher über das Totenreich erklärt
  • 20. „Alleinerzieherin“: Isis zieht Horus im Verbor- genen im Schilfdickicht von Chemmis (Ach-bit) auf. Isis lactans Gottesmutter mit dem göttlichen Kind
  • 21. Horus auf den Krokodilen schützt vor Schlangen Skorpionen Budapest, Szépművészeti Múzeum
  • 22.
  • 23. Pap. Wien 3925 mit dem Haupttext der Horus-Stelen
  • 28.
  • 29.
  • 30. „Zaubermesser“: Schutz für Mutter und Kind (Mittleres Reich)
  • 33. Zeugung Pharaos durch Gott Amun Gott Chnum bildet das Königskind und die Königin auf der Töpferscheibe Aus dem Geburtshaus des Dendera-Tempels.
  • 34. Wichtigste Quelle der Erkenntnis: die erhaltenen medizinischen Papyri. Pap. med. Kahun: 17 Diagnosen über Frauenkrankheiten, 17 Geburtsprognosen u.ä. 12. Dynastie, um 1850 v. Chr. geschrieben. 32 x 100 cm. Pap. Edwin Smith: Buch über Wundbehandlung, mit 48 Diagnosen, auf der Rückseite weitere Texte medizinischen Inhalts. Um 1550 v. Chr. geschrieben. 32 x 4,70 cm
  • 36. 1862 von Edwin Smith erworben. Der Papyrus ist mit 4,7 m Länge der zweitlängste medizinische Papyrus aus dem Alten Ägypten. Es handelt sich um eine mittelägyptische Abschrift, die ungefähr in die Zeit 1550 v. Chr. zu datieren ist. Das Original stammt vermutlich aus dem Alten Reich. Die Vorderseite umfasst siebzehn Kolumnen und listet 48 chirurgische Fälle (Wundenbuch) auf, die systematisch vom Kopf über die Schultern bis zum Oberkörper reichen. Beim 48. Fall bricht der Text ab, theoretisch hätten noch andere Körperpartien wie das Leibesinnere oder die Organe folgen müssen.
  • 37. Das Wundenbuch ist gemäß einem klassischen Lehrtextes aufgebaut. Jeder Fall enthält jeweils eine Überschrift, Anweisungen für die Untersuchung, eine Diagnose, eine Prognose und eine mögliche Therapie. Einige Fälle sind auch komplizierter aufgebaut und enthalten mehrere Untersuchungen und Diagnosen. Zahlreiche Glossen am Ende eines jeden Falls dienten dazu, die veralteten Wörter und Ausdrücke näher zu erläutern und den damaligen Lesern verständlich zu machen.
  • 38. Anatomische Verteilung der Fälle im Wundenbuch.
  • 39. P. Ebers: wichtigste Quelle. Vollständig, ohne Beschädigung. Vs. 100 Kolumnen, Rs. 8 Kolumnen. Sammelwerk: sehr zahlreiche Diagnosen und Rezepte. Am Ende: über das Herz, über das Gefäßsystem; Diagnosen über Geschwülste. Um 1550 v. Chr. geschrieben. 30 cm x 20 m.
  • 40. Papyrus Hearst: Sammelwerk. Anfang verloren, 16 Kolumnen und Schluss erhalten. Um 1550 v. Chr. 3,50 m lang. Pap. med. Berlin: Sammelhandschrift mit Rezepten, Diagnosen, Sprüchen usw. Um 1300 v. Chr. geschrieben. 20 x 520 cm (urspr. länger).
  • 41. Pap. Chester Beatty VI: Rezepte für Erkrankungen des Afters. Rs. magische Besprechungen und sonstige Rezepte. Um 1300 v. Chr. geschrieben. 21 x 135 cm (urspr. länger). P. med. London: Wenige Rezepte, viele Zaubersprüche. Um 1350 v. Chr. geschrieben. 17 x 210 cm. Pap. Carlsberg VIII: Fragmente; Augenkrankheiten, Geburtsprognosen. Um 1200 v. Chr. geschrieben.
  • 42. Für die Prognose wurde eine von drei Floskeln verwendet, die die Krankheit klassifizierten und die weitere Behandlung bestimmten:   •„Eine Krankheit, die ich behandeln werde.“ •„Eine Krankheit, mit der ich kämpfen werde.“ •„Eine Krankheit, die nicht behandelt wird.“
  • 43.
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  • 62. Medizinische Betreuung durch ausgebildete Fachärzte war zumindest für die Oberschicht eine Selbstverständlichkeit. Die ärmeren Schichten hatte wohl ihre eigenen Heiler, „Kräuterdokter“ und Bader. Aus einem Liebeslied des Neuen Reiches:
  • 63. Sieben Tage bis gestern habe ich meine ,Schwester‘ nicht gesehen, so dass Krankheit mich befällt. All mein Leib ist schwer, mein Körper hat mich im Stich gelassen. Wenn die Ärzte zu mir kommen, weist mein Herz ihre Arzneien zurück. Die Magier-Priester wissen keinen Ausweg. Meine Krankheit ist nicht zu bestimmen.
  • 64. Nur eine Meldung „Sie ist hier!“ würde mich beleben, nur ihr Name ließe mich aufstehen! Nur wenn ihre Botschaften hin- und hergingen, würde das mein Herz wieder leben machen! Meine ,Schwester‘ tut mir besser als alle Rezepte, sie ist mir wichtiger als die gesamte Medizin. Wenn sie von draußen herein kommt, das ist mein Amulett, ihr Anblick lässt mich genesen!
  • 65. Ausblick Aus unvoreingenommener heutiger Sicht ist man geneigt anzunehmen, dass vieles von den alten ägyptischen Arzneien und medizinischen Praktiken unwirksam, wenn nicht gar schädlich war: z.B. wird sich Kot, in der Medizin verwendet, nur in den seltensten Fällen als gesund erweisen, und wenn als Wundverband angewendet kann er sehr wohl zu Tetanus-Vergiftung führen, allerdings wurde Dung in Europa bis ins Mittelalter verwendet. Man könnte annehmen, dass die Abhängigkeit von Magie und Religion die Entwicklung rationaler Ansichten über die Ursachen von Krankheiten und deren Heilung verzögert hat. Auf der anderen Seite hat sicherlich die starke Überzeugung des Patienten vom göttlichen Ursprung der Krankheit wie der Kur auch eine große Rolle in ihrer Wirksamkeit gespielt. Offensichtlich hat man großes Gewicht auf die Selbstheilung des Organismus gelegt und sie möglichst kräftig unterstützt; wobei Magie und Glaube durchaus förderlich waren.
  • 66. Im römischen Imperium spielten griechische Ärzte eine große Rolle; ihre Kunst war vermutlich weitgehend von der ägyptischen Medizin beeinflusst. Einerseits über sie, andererseits über die arabisch-islamische Kultur ist schließlich vieles ins europäische Mittelalter gelangt. Eine Anzahl von Wörtern für Drogen u. Ähnliches ist so vom Alten Ägypten auf uns gekommen. Z.B. Natron, Nitrat Gummi (arabicum) Stibium Chemie