8. KULTURBEGRIFF
▶ W. Berner1: „Kultur macht einen Unterschied – nicht nur für das
Wohlbefinden, sondern auch in harten betriebswirtschaftlichen
Zahlen.“
▶ W. Berner1: „Kultur ist der 'Charakter' eines sozialen Systems,
d.h. die Art, wie es auf die großen und kleinen Fragen des
Lebens antwortet. Sie ist das Produkt der Entscheidungen, die
es im Laufe seiner Entwicklung in Reaktion auf kritische
Erfahrungen getroffen hat.“
▶ E. Schein2: „Organisationskultur ist ein Muster gemeinsamer
Grundprämissen, das die Gruppe bei der Bewältigung ihrer
Probleme externer Anpassung und interner Integration erlernt
hat, das sich bewährt hat und somit als bindend gilt; und das
daher an neue Mitglieder als rational und emotional korrekter
Ansatz für den Umgang mit Problemen weitergegeben wird.“
Projektkultur Folie 8
1 Quelle: http://www.umsetzungsberatung.de/unternehmenskultur/unternehmenskultur.php
2 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Organisationskultur
10. LOGISCHE WIRKEBENEN
Corporate Identity
Corporate Values
Corporate Culture
Corporate Potentials
Corporate Behaviour
Corporate Mission
Environment & Context
...wie wir mit unseren Kunden, Partnern, Lieferanten
etc. in Verbindung treten.
...wie wir gemeinsam kommunizieren und
zusammen arbeiten. (inkl. Artefakte, Rituale)
...welche Potenziale unserer Mitarbeiter/innen
haben, einsetzen und entwickeln.
...woran wir glauben und festhalten (mentale
Modelle, Glaubenssätze, Bezugssysteme).
...wonach wir unser Denken und Handeln ausrichten
(Werte, Prinzipien, Prioritäten).
...wer wir sind bzw. sein möchten (Identität,
Eigenbild und -verständnis).
...wofür wir uns einsetzen und warum wir als
Organisation existieren (Sinn, Zweck, Auftrag).
Lernen&Entwicklung
Verhalten(smuster)
In Anlehnung an: Poostchi (2006): Spuren der Zukunft. Vom Systemdenken zur Teampraxis. S. 154
nach Dilts/Epstein
Projektkultur 10
11. Auf der Grundlage des Modells der Logischen Ebenen
(Dilts/Epstein) können so genannte „Wirkebenen“ in
sozialen/psycho-sozialen Systemen beschrieben werden.
Erläuterung des Modells:
1) Soziale Systeme (z.B. Organisationen, Projektteams...)
sind in eine übergeordnete Systemumwelt
eingebetetet (Umfeld, Kontext, übergeordnetes
System...). Natürliche Systeme sind nur dann
überlebensfähig, wenn
a) sie mit ihrer Umwelt im Austausch sind (offene
Systeme),
b) sie sich an einem Bedarf im übergeordneten
System ausrichten und daraus folgend
c) sie eine konkrete Funktion im größeren Ganzen
erfüllen.
2) Wenn man das Verhalten von sozialen Systemen
erforschen und beeinflussen möchte, muss man
mindestens eine Wirkebene höher ansetzen. Anders
ausgedrückt: Die Lösung liegt meist auf einer anderen
Ebene als jene, auf der das Problem sichtbar geworden
ist. (Punkt „Lernen und Entwicklung“ im Modell)
3) Die Systemkultur („corporate culture“) resultiert aus
den gelebten Werten, der Systemidentität, den damit
verbundenen tieferen Annahmen sowie der
systemischen Anbindung und dem sich daraus
ergebenden Organisationssinn. Entsprechend muss auf
diesen Ebenen angesetzt werden, um die gelebte Kultur
(Organisationskultur, Projektkultur...) ansatzweise
nachvollziehen und folglich beeinflussen zu können.
4) Das Modell der Wirkebenen ist keinesfalls mit dem
Bild einer Maschine zu vergleichen, sondern vielmehr
mit jenem eines lebenden Organismus. Entsprechend
bietet sich beispielsweise die Metapher eines Baumes
an. Um der Darstellungsform der logischen Ebenen zu
entsprechen, müssen wir den Baum aber gedanklich
umdrehen.
„Wirkebenen sind wie ein um 180° gedrehter Baum“
LOGISCHE WIRKEBENEN
Projektkultur Folie 11
Erläuterung
12. BAUM-METAPHER
Projektkultur Folie 12
Werte
Herkunft
Sinn und Zweck
Glaubenssätze
sichtbares Verhalten, Rituale...
Potenziale
Regeln
Beitrag
Umfeld
Kompetenzen
ERFOLG / Misserfolg
Identität
Grundannahmen
1
2
3
4
Blüten, Früchte, Blätter...
Ökosystem
Stamm, Äste, Strukturen
Wurzeln, Aufnahme von
Nähr-/Giftstoffen, DNA ...
Methoden
Prozesse
13. Im Zusammenhang mit der gelebten Projektkultur in
Organisationen kann die Baum-Metapher folgende
Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung liefern:
Umfeld / Ökosystem
▶ In welche übergeordneten Systeme ist unser Projekt
eingebettet (Organisation, Märkte, Gesellschaft)?
▶ Welchen Bedarf im übergeordneten System
adressiert unser Projekt?
▶ Welche Funktion hat unser Projekt? Warum macht
das Projekt „Sinn“?
▶ Wie verhält sich unser Projekt(team) im
Zusammenspiel mit den übergeordneten
Systemen?
▶ Welche externen Einflüsse wirken auf unser Projekt?
Wurzeln – Ursprünge unserer Projektkultur
▶ Was hat uns in der Vergangenheit erfolgreich
gemacht?
▶ Welche Werte, Glaubenssätze, Haltungen und
Überzeugungen prägen das Führungs- und
Managementverhalten in Projekten?
Projektkultur gestalten, entwicken, „kultivieren“
▶ Wie wird Führung in unserem Projekt
wahrgenommen? (Kundenorganisation, Linien-
Führungskräfte, Projektauftraggeber, Projektleiter...)
▶ Gibt es vereinbarte Werte und Spielregeln für die
Zusammenarbeit in Projekten?
▶ Werden Potenziale der Teammitglieder bewusst
gefördert und in die Leistungserbringung
einbezogen?
▶ Werden Verhaltensweisen, die Kooperation und
Zusammenarbeit behindern, konsequent
angesprochen und von der Führung geahndet?
Früchte einer Projektkultur
▶ Sind unsere Projekte erfolgreich? Wenn ja, worauf
beruht dieser Erfolg?
▶ Wenn nein, welche Symptome zeigen sich? Welche
Ursprünge hat Fehlverhalten in Projekten?
▶ Lernen wir aus gemachten Fehlern? Sind wir in der
Lage, gewünschtes Verhalten in der gesamten
Organisation zu verankern?
ERLÄUTERUNG BAUM-METAPHER
Projektkultur Folie 13
1
2
3
4
14. PROJEKTKULTUR
Projektkultur Folie 14
Denken in Systemebenen!
Projekt
Unternehmen
Projektumfeld
Gesellschaft
Projektkunde(n), Markt,
externe Einflüsse ...
Leitbild, Werte, Haltungen,
Strategie, Struktur, Kultur, Prozesse,
Potenziale, Fähigkeiten...
gesellschaftlich – wirtschaftlich –
technologisch – ökologisch
▶ Wie arbeiten wir zusammen?
▶ Wie gehen wir mit Fehlern, Widersprüchen
▶ und Konflikten um?
▶ Wie kommunizieren wir?
▶ ...
▶ Was sagen Kunden über unser
Unternehmen?
▶ Wie wird Führung in unserer
Organisation wahrgenommen?
▶ Welche Werte werden in unserer
Organisation gelebt?
▶ Wie ist unser Unternehmen in puncto
Strategie, Struktur, Systeme und
Prozesse „aufgestellt“?
▶ ...
▶ Welchen Beitrag leistet unser Projekt?
▶ Was / wer beeinflusst unser Projekt?
▶ ...
▶ Welchen Beitrag leistet unser Unternhemen in
einem größeren Kontext?
▶ ...
25. BUCHEMPFEHLUNGEN
▶ Hüther 2013: Was wir sind und was wir sein könnten.
▶ Schein 2010: Organisationskultur.
▶ Wallner/Völkl 2013: Das innere Spiel.
▶ Senge 2011: Die fünfte Disziplin.
▶ Scharmer 2011: Theorie U.
▶ Sprenger 2012: Radikal führen.
▶ Hinz 2013: Der Projekt-Kapitän.
▶ Schreckeneder 2011: Projektführung für Profis.
Projektkultur Folie 25