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Synopse
                                                                                                                                       1908


                                                                                                                                         ,   50
                                                                                 1
Biomasseschatzung in Hefezuchtungen                                         14
mittels TrubungsmeBsonden und einer                                         12
                                                                      -
KapazitanzmeBsonde
                                                                            10
                                                                      T
                                                                      cn
                                                                      v

Andre Nipkow, Carlo Andretta                                          c      a
und Othmar Kappeliquot;
                                                                      g     6
                                                                      5
Die Biomasse besitzt als ProzeBgroBe eine zentrale Bedeutung in       E      4
der Beurteilung eines ProzeBzustandes. Indirekte Methoden zu
                                                                             2
ihrer Bestimmung sind oft ungenau, direkte Methoden werden in
der Regel off-line ausgefuhrt und sind rnit einer groBen Zeitver-            0
                                                                                                    10                       20
                                                                                 0
zogerung verbunden.
                                                                                                     Zeit (h)
In Hefezuchtungen wurden funf Trubungs- und eine Kapazitanz-
mehonde auf ihre Eignung zur On-line-Biomasseschatzung in
                                                                      Abb. 1. Biomasse- und Sondensignalverlaufe wahrend einer
Bioreaktoren uberpruft. Als Kriterien dienten die Korrelation zur
                                                                      Batch-Ziichtung von Hefe im 42-1-Riihrkesselreaktor; Ruhrer-
Trockengewichtsbestimmung, das SignaVRausch-Verhaltnis und            drehzahl 800 min-l, Beluftungsrate 0,67 V(l rnin).
die Detektionsgrenzen. Die Querempfindlichkeit auf Gasblasen,
Feststoffe und Entschaumer wurde ebenfalls untersucht.                                                                                       50
                                                                                     1                                                   I
                                                                               -
                                                                            14

                                                                                                                                                  -
1 Material und Methoden                                                     12 -                                                             40
                                                                                                                                                  v
Bioreaktoren: Messungen wurden in zwei 42-1-Riihrkesseln und in       ? 10-
                                                                                                                                                  2
                                                                      m    -                                                                 30
einem kompakten Schlaufenreaktor durchgefuhrt.                        v

                                                                                                                                                  .-
                                                                                8-                                                                 cn


                                                                                                                   -
Sonden:
                                                                                                                                                  ;
                                                                                                                                                  u)
                                                                      l     n    -
optisch - Sonde TSS 30/10 rnit MeBgerat Mex 2 (Eur-Control);          $                                                                      20
                                                                                6-
         - Sonde O D 10/5 mit MeBgerat Mex 3 (Eur-Control);
                                                                      5          -                                                                c
                                                                                                                             Biornasse
                                                                      m                                                                           0
         - Sonde A F 44 rnit MeBgerat AS 81 (Aquasant);                         4-                                  Merck                         v)
                                                                                                                   1
                                                                                                                                             10
         - Merck-Sonde (Merck);                                                                                    v         TSS
                                                                                2-
         - Mini FIPPS (Ciba-Geigy);                                                                                *cD
Radiofrequenz: Bugmeter (Aber Instruments).                                                                                                  0
                                                                                0 1-
Mikroorganismen und Nahrlosungen: Die Versuche wurden rnit                                           10                      20
Saccharomyces cerevisiae in feststofffreiem, synthetischem Medi-                                      Zeit (h)
um durchgefuhrt . Die Querempfindlichkeiten wurden durch Zuga-
                                                                      Abb. 2. Biomasse- und Sondensignalverlaufe wahrend einer
be von Feststoffen oder Entschaumer sowie durch Anderung der
                                                                      Batch-Ziichtung von Hefe irn 42-I-Ruhrkesselreaktor; Ruhrer-
Ruhrerdrehzahl und der Beluftungsrate getestet.
                                                                      drehzahl 800 min-', Beluftungsrate 0,67 V(l min).

2 Resultate
Korrelation Mebsignale - Biomasse: Alle Sondensignale, ausge-
nommen das der SondeTSS 30/10, gaben den zeitlichenverlauf der
Hefebiomasse wahrend einer Satzkultur ziemlich genau wieder
(Abb. 1 und 2, Bugmeter-Signal hier nicht abgebildet). In
Satzkulturen rnit Nachdosierung von Nahrstoffen war das Signal
des Bugmeters nur so lange giiltig, wie die Leitfahigkeit der
Nahrlosung 20 mS/cm nicht iiberschritt.
SignaNRausch-Verhultnis: In der Regel war eine starke Signal-
dampfung rnit Zeitkonstanten von 10 bis 60 s erforderlich, um ein
niitzliches SignaURausch-Verhaltnis zu erhalten. Diesbezuglich
                                                                                                                                   4
                                                                                                               8
                                                                                             I1
schnitten die Sonden von Merck, von Aquasant und von Eur-                                                 Zeil (h)
Control (OD 10/5) gut ab.
Sondenernpfindlichkeit: Die Empfindlichkeit der TrubungsmeB-          Abb. 3. Sondensignalverlaufe wahrend einer kontinuierlichen
sonden zeigte sich besonders bei Messungen in kontinuierlichen        Synchronkultur von Hefe irn 42-1-Ruhrkesselreaktor; Verdiin-
Synchronkulturen von Hefe, wo Schwankungen in der Biomassen-          nungsrate 0,15 h-', Ruhrerdrehzahl 800 min-I, Beliiftungsrate
                                                                      0,67 V(l min), ca. 9 g Biomasse/l.
konzentration von 10% problemlos aufgezeichnet werden konnten
(Abb. 3).
                                                                       Dynamischer Bereich: Der dynamische Bereich der optischen
                                                                       Sonden war stark von den MeBbedingungen (Blasenmuster)
* Dr. A.  Nipkow, Ingold MeBtechnik AG, CH-8902 Urdorf,
                                                                       abhangig. Unter extrem turbulenten Bedingungen (Riihrerdreh-
  Dip1.-Natw. C. Andretta, Institut fur Biotechnologie, ETH-
                                                                       zahl 2000/min) konnten noch 15 g Biomasse/l gemessen werden.
  Honggerberg, CH-8093 Zurich, und PD Dr. 0. Kuppeli, Bideco
                                                                       Bei ublichen Zuchtungsbedingungen geriet bei 33 g BiornasseA
  AG, CH-8600 Dubendorf.

1052                      Chem.-1ng.-Tech. 62 (1990) Nr. 12, S. 1052-1053            0 VCH Verlagsgesellschaft mbH, D-6940 Weinheim, 1990
                                                                                                                         +
                                                                                     0009-286X/90/1212-1052 $ 03.50 .25/0
keines der optischen Gerate in den Sattigungsbereich. Das Bug-    torgeometrie) abhangen, mussen sie fur jeden BioprozeD mit
meter konntc diese relativ geringe Zelldichte wegen der hohen     Off-line-Biomassewerten kalibriert werden. Geringe Wirkung
Leitfahigkeit des Mediums nicht messen. Das untere Detektions-    zeigten dagegen koaleszenzandernde Stoffe. An anderer Stelle [l]
limit der optischen Gerate betrug bei ublichen Ziichtungsbedin-   wurden jedoch gegenteilige Beobachtungen gemacht. Keinen
                                                                  EinfluB auf das MeBsignal hatten feste Nahrstoffe. Diese Tatsache
gungen 1 g Biomasse/l.
                                                                  weist auf die Moglichkeit hin, diese Sonden in industriellen Medien
Querernpfindlichkeit: Die Querempfindlichkeit der Aquasant-
Sonde wie auch der Sonde O D 10/5 auf die Riihrerdrehzahl war     einzusetzen.
oberhalb von 400/min ausgepragt und fur beide Sonden ahnlich.
                                                                  Eingegangen am 26. Marz 1990
Das Bugmeter reagierte auf Blasenmuster-Anderungen nicht.
Feste Nahrstoffanteile und koaleszenzandernde Stoffe zeigten
keine oder nur geringe Wirkung auf die Signale.                   Literatur
LanKzeit.stahilitutc Der Quotient SignaVBiomasse, der in einer
27-tagigen Zuchtung eingesetzten Sonden Aquasant und OD 101.5     [ l ] Metz, H.:   Chemie-Technik (Heidelberg)      10 (1981) S.
                                                                        691/696.
blieb uber die gesamte Versuchsdauer konstant. Die Optik beider
Sonden blieb sauber.
                                                                  Schliisselworte: Biomasse, Biosensor, Zelldichte. Trubungsmes-
                                                                  sung, Kapazitanzmessung.
3 Diskussion
Aus den Versuchen geht hervor, daS einige TrubungsmeSsonden
uber einen weiten Bereich zur Biomassekonzentration direkt
proportionale Signale lieferten. Da die Signale stark von den
Zuchtungsbedingungen (Riihrerdrehzahl, Beluftungsrate, Reak-




                                                                                                                                1053
Chem.-1ng.-Tech. 62 (1990) Nr. 12, S. 1052-1053

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Nipkow Chem Ing Tech1990 Biomass With5 Sensors

  • 1. Synopse 1908 , 50 1 Biomasseschatzung in Hefezuchtungen 14 mittels TrubungsmeBsonden und einer 12 - KapazitanzmeBsonde 10 T cn v Andre Nipkow, Carlo Andretta c a und Othmar Kappeliquot; g 6 5 Die Biomasse besitzt als ProzeBgroBe eine zentrale Bedeutung in E 4 der Beurteilung eines ProzeBzustandes. Indirekte Methoden zu 2 ihrer Bestimmung sind oft ungenau, direkte Methoden werden in der Regel off-line ausgefuhrt und sind rnit einer groBen Zeitver- 0 10 20 0 zogerung verbunden. Zeit (h) In Hefezuchtungen wurden funf Trubungs- und eine Kapazitanz- mehonde auf ihre Eignung zur On-line-Biomasseschatzung in Abb. 1. Biomasse- und Sondensignalverlaufe wahrend einer Bioreaktoren uberpruft. Als Kriterien dienten die Korrelation zur Batch-Ziichtung von Hefe im 42-1-Riihrkesselreaktor; Ruhrer- Trockengewichtsbestimmung, das SignaVRausch-Verhaltnis und drehzahl 800 min-l, Beluftungsrate 0,67 V(l rnin). die Detektionsgrenzen. Die Querempfindlichkeit auf Gasblasen, Feststoffe und Entschaumer wurde ebenfalls untersucht. 50 1 I - 14 - 1 Material und Methoden 12 - 40 v Bioreaktoren: Messungen wurden in zwei 42-1-Riihrkesseln und in ? 10- 2 m - 30 einem kompakten Schlaufenreaktor durchgefuhrt. v .- 8- cn - Sonden: ; u) l n - optisch - Sonde TSS 30/10 rnit MeBgerat Mex 2 (Eur-Control); $ 20 6- - Sonde O D 10/5 mit MeBgerat Mex 3 (Eur-Control); 5 - c Biornasse m 0 - Sonde A F 44 rnit MeBgerat AS 81 (Aquasant); 4- Merck v) 1 10 - Merck-Sonde (Merck); v TSS 2- - Mini FIPPS (Ciba-Geigy); *cD Radiofrequenz: Bugmeter (Aber Instruments). 0 0 1- Mikroorganismen und Nahrlosungen: Die Versuche wurden rnit 10 20 Saccharomyces cerevisiae in feststofffreiem, synthetischem Medi- Zeit (h) um durchgefuhrt . Die Querempfindlichkeiten wurden durch Zuga- Abb. 2. Biomasse- und Sondensignalverlaufe wahrend einer be von Feststoffen oder Entschaumer sowie durch Anderung der Batch-Ziichtung von Hefe irn 42-I-Ruhrkesselreaktor; Ruhrer- Ruhrerdrehzahl und der Beluftungsrate getestet. drehzahl 800 min-', Beluftungsrate 0,67 V(l min). 2 Resultate Korrelation Mebsignale - Biomasse: Alle Sondensignale, ausge- nommen das der SondeTSS 30/10, gaben den zeitlichenverlauf der Hefebiomasse wahrend einer Satzkultur ziemlich genau wieder (Abb. 1 und 2, Bugmeter-Signal hier nicht abgebildet). In Satzkulturen rnit Nachdosierung von Nahrstoffen war das Signal des Bugmeters nur so lange giiltig, wie die Leitfahigkeit der Nahrlosung 20 mS/cm nicht iiberschritt. SignaNRausch-Verhultnis: In der Regel war eine starke Signal- dampfung rnit Zeitkonstanten von 10 bis 60 s erforderlich, um ein niitzliches SignaURausch-Verhaltnis zu erhalten. Diesbezuglich 4 8 I1 schnitten die Sonden von Merck, von Aquasant und von Eur- Zeil (h) Control (OD 10/5) gut ab. Sondenernpfindlichkeit: Die Empfindlichkeit der TrubungsmeB- Abb. 3. Sondensignalverlaufe wahrend einer kontinuierlichen sonden zeigte sich besonders bei Messungen in kontinuierlichen Synchronkultur von Hefe irn 42-1-Ruhrkesselreaktor; Verdiin- Synchronkulturen von Hefe, wo Schwankungen in der Biomassen- nungsrate 0,15 h-', Ruhrerdrehzahl 800 min-I, Beliiftungsrate 0,67 V(l min), ca. 9 g Biomasse/l. konzentration von 10% problemlos aufgezeichnet werden konnten (Abb. 3). Dynamischer Bereich: Der dynamische Bereich der optischen Sonden war stark von den MeBbedingungen (Blasenmuster) * Dr. A. Nipkow, Ingold MeBtechnik AG, CH-8902 Urdorf, abhangig. Unter extrem turbulenten Bedingungen (Riihrerdreh- Dip1.-Natw. C. Andretta, Institut fur Biotechnologie, ETH- zahl 2000/min) konnten noch 15 g Biomasse/l gemessen werden. Honggerberg, CH-8093 Zurich, und PD Dr. 0. Kuppeli, Bideco Bei ublichen Zuchtungsbedingungen geriet bei 33 g BiornasseA AG, CH-8600 Dubendorf. 1052 Chem.-1ng.-Tech. 62 (1990) Nr. 12, S. 1052-1053 0 VCH Verlagsgesellschaft mbH, D-6940 Weinheim, 1990 + 0009-286X/90/1212-1052 $ 03.50 .25/0
  • 2. keines der optischen Gerate in den Sattigungsbereich. Das Bug- torgeometrie) abhangen, mussen sie fur jeden BioprozeD mit meter konntc diese relativ geringe Zelldichte wegen der hohen Off-line-Biomassewerten kalibriert werden. Geringe Wirkung Leitfahigkeit des Mediums nicht messen. Das untere Detektions- zeigten dagegen koaleszenzandernde Stoffe. An anderer Stelle [l] limit der optischen Gerate betrug bei ublichen Ziichtungsbedin- wurden jedoch gegenteilige Beobachtungen gemacht. Keinen EinfluB auf das MeBsignal hatten feste Nahrstoffe. Diese Tatsache gungen 1 g Biomasse/l. weist auf die Moglichkeit hin, diese Sonden in industriellen Medien Querernpfindlichkeit: Die Querempfindlichkeit der Aquasant- Sonde wie auch der Sonde O D 10/5 auf die Riihrerdrehzahl war einzusetzen. oberhalb von 400/min ausgepragt und fur beide Sonden ahnlich. Eingegangen am 26. Marz 1990 Das Bugmeter reagierte auf Blasenmuster-Anderungen nicht. Feste Nahrstoffanteile und koaleszenzandernde Stoffe zeigten keine oder nur geringe Wirkung auf die Signale. Literatur LanKzeit.stahilitutc Der Quotient SignaVBiomasse, der in einer 27-tagigen Zuchtung eingesetzten Sonden Aquasant und OD 101.5 [ l ] Metz, H.: Chemie-Technik (Heidelberg) 10 (1981) S. 691/696. blieb uber die gesamte Versuchsdauer konstant. Die Optik beider Sonden blieb sauber. Schliisselworte: Biomasse, Biosensor, Zelldichte. Trubungsmes- sung, Kapazitanzmessung. 3 Diskussion Aus den Versuchen geht hervor, daS einige TrubungsmeSsonden uber einen weiten Bereich zur Biomassekonzentration direkt proportionale Signale lieferten. Da die Signale stark von den Zuchtungsbedingungen (Riihrerdrehzahl, Beluftungsrate, Reak- 1053 Chem.-1ng.-Tech. 62 (1990) Nr. 12, S. 1052-1053