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Biedermeier
Von 1815-1848 in den Ländern des deutschen Bundes. Dieses Zeit beschreibt auch die
staatspolitische Entwicklung nach dem Ende der napoleonischen Zeit und die damit verknüpfte
Restauration (=Wiederherstellen alter politischer Systeme vor der Revolution). Beim Biedermeier zieht
sich das Bürgertum in die eigenen 4 Wände zurück um der staatlichen Kontrolle und Zensur zu
entkommen. Das private Glück zuhause stand im Vordergrund und Theater, Kaffeehäuser und
Heurigen lebten auf. Dies beeinflusste Mode, Innenarchitektur, Literatur und Musik, das Biedermeier
wurde nach Gottlieb Biedermaier benannt.

Die Bildende Kunst im Biedermeier zeichnet sich vor allem durch Landschaftsmalereien und Porträts
aus. Die Bilder wurden „Pseudorealistisch“ und idealisiert und verbessert, oft sahen die Porträts aus
wie Fotografien, die Aquarelltechnik war sehr beliebt im Biedermeier. Wichtige Bildnerische Künstler
des Biedermeier sind: Moritz von Schwind, Friedrich Gauermann, Eduard Gärtner,…

Auch die Musik wurde im Biedermeier durch das Bürgertum geprägt. Die Hausmusik erlangte große
Bedeutung und in beinahe jedem Wohnzimmer stand nun ein Klavier. Es wurden vor allem heitere und
leichte Stücke gespielt und die Musikbranche boomte. Das Biedermeier ist auch die Zeit des Walzers,
dessen Hochburg natürlich Wien war. Wichtige Musiker und Komponisten des Biedermeiers waren vor
allem Robert Schumann, Franz Schubert, Johann Strauß (Vater),…

Kennzeichen des Biedermeier in der Literatur ist die Betonung von Ruhe, Ordnung, bürgerlicher
Beschaulichkeit, Bescheidenheit, Mäßigung und des Leisen, Unscheinbaren; das Dämonische wird
vermieden. Demzufolge werden kleinere Formen bevorzugt, wie etwa Ballade, Roman, Skizze oder
Novelle. Bedeutende Schriftsteller des Biedermeier sind Franz Grillparzer, Karl Leberecht
Immermann, Wilhelm Müller, Johann Nepomuk Nestroy, Ferdinand Raimund und Leopold Schefer.


Johann Nestroy
Johann Nestroy (1801 – 1862) war ein österreichischer Schauspieler, Sänger, Dramatiker und
Satiriker. Sein Werk ist der literarische Höhepunkt des Alt-Wiener Volkstheaters. Wurde in einer
angesehenen Wiener Bürgerfamilie geboren, begann erst Philosophie und dann Jura zu studieren
begann dann seine Karriere jedoch als Bassist und später wurde er Opernsänger und trat auch in
verschiedenen Wiener Theatern auf. In vielen seiner Stücke gab es Gesangsstücke, sogenannte
Couplets welche mit einer eingängigen Melodie und einfachen Texten hauptsächlich dafür geschaffen
waren die allgegenwärtige Zensur zu umgehen. Von den Gesangsstellen wurden jedoch nur 2-3
Strophen niedergeschrieben, der Rest des Gesangs wurde je nach politischen Geschehen jeden
Abend verändert. Nestroys wichtigste Werke sind Zu ebener Erde und erster Stock, Der Talisman,
Einen Jux will er sich machen, …


Der Talisman
Der Talisman ist eine Posse mit Gesang in drei Aufzügen von Johann Nestroy. Die Uraufführung fand
am 16. Dezember 1840 im Theater an der Wien statt. Außerhalb Österreichs ist Der Talisman heute
das meistgespielte Werk Nestroys.

Titus wird wegen seiner roten Haare das Leben schwer gemacht, er bekommt keine Arbeit und wird
verspottet. Salome, einer Gänsehirtin geht es genauso. Als sie Titus kennen lernt, will sie ihm helfen.
Titus rettet Marquis, einen Friseur, vor seinem wild gewordenen Pferd. Dieser schenkt ihm als
Talisman eine schwarze Perücke.
Durch die Gärtnerin Flora lernt er Constantia kennen. Constantia, der Kammerfrau der Frau von
Cypressenburg gefällt der schwarzhaarige Jüngling. Sie nimmt ihn mit aufs Schloss und will ihn der
gnädigen Frau vorstellen. Während Titus wartet, kommt Marquis, der Frisör der gnädigen Frau, ins
Zimmer und sagt, er soll die Finger von seiner Constantia lassen.
Beim Warten wird Titus müde, er setzt sich auf einen Stuhl und schläft ein.
Als der Marquis zurück kommt, nimmt er dem schlafenden Titus die Perücke weg.
Dieser wird durch laute Stimmen geweckt und als er bemerkt, dass er keine Perücke mehr hat, stürzt
er ins Friseurzimmer. Im Dunkeln sucht sich Titus schnell eine blonde Perücke und stellt sich dann der
                                                                                                     1
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Frau von Cypressenburg vor.
Der gnädigen Frau gefällt der blonde Mann und sie stellt ihn als Sekretär ein und entlässt Flora,
Constantia und den Marquis auf Titus Rat hin. Als die Frau von Cypressenburg Titus bei einer Feier
ihren Gästen vorstellen will, kommen Flora, Constantia und der Marquis ins Zimmer und verraten
Titus. Dieser muss daraufhin seine Perücke abnehmen und wird wegen seiner roten Haare gefeuert.
Titus sieht eine graue Perücke, setzt sie auf und will das Schloss verlassen. Da trifft er auf seinen
Vetter, der seine grauen Haare sieht und ihm einen Teil seines Vermögen vererben will.
Plötzlich kommt Salome und sagt Titus, dass er die Perücke sofort zurückgeben soll. Sein Vetter ist
wütend als er merkt, dass Titus immer noch rote Haare hat. Als dann Titus freiwillig auf die Erbschaft
verzichten will, erkennt sein Vetter, dass Titus doch ein guter Mensch ist, trotz den roten Haaren.
Daraufhin nimmt Titus Salome in die Arme und will sie heiraten, da auch sie rote Haare hat und ihn so
akzeptiert wie er ist.


Dramagrundbegriffe und Dramaarten
Drama ist ein Oberbegriff für Texte mit verteilten Rollen. – Die Dramatik ist neben Epik und Lyrik eine
der drei grundlegenden dichterischen Gattungen. Das Hauptkennzeichen des Dramas nach
Aristoteles ist die Darstellung der Handlung durch Dialoge. Die Handlung eines Dramas ist häufig in
Akte und diese wiederum sind in Szenen oder Auftritte gegliedert. Wenn es mehrere Dekorationen pro
Akt gibt, gibt es manchmal eine zusätzliche Einteilung in Bilder. Das klassische französische Drama
(Racine, Corneille) teilt sich in fünf Akte.

Aristotelisches Drama:        streng gebaute, klassische Form des Dramas

Botenbericht:                 dramaturgisches Hilfsmittel, um Ereignisse, deren Darstellung den
                              Zusammenhang der Handlung gefährden oder die bühnentechnischen
                              Voraussetzungen übersteigen würden, in Form eines Erzählberichts

Charakter:                    Bezeichnung für in der Dichtung vorkommende, der Wirklichkeit nachgebildete
                              oder fingierte Figuren

Drama:                        neben Lyrik und Epik eine der drei literarischen Großformen; wird bestimmt
                              durch Darstellung einer meist in sich geschlossenen und sich auf Monolog und
                              Dialog stützenden Handlung, die auf einer Bühne szenisch präsentiert wird

Schauspiel:                   allgemein als Oberbegriff für Trauerspiel und Lustspiel

Akt:                          in sich einheitlicher und geschlossener Abschnitt eines Dramas

Zieldrama:                    Drama, das auf Katastrophe/Auflösung am Ende des Stücks hinzielt

Tragikkomödie:                dramatische Form, in der Tragik und Komik vermischt werden, um die
                              Doppelgesichtigkeit des menschlichen Lebens und der Welt zu verdeutlichen

Trauerspiel:                  im allgemeinen Sprachgebrauch gleichbedeutend mit Tragödie

Auftritt:                     Erscheinen der Schauspieler auf der Bühne

Chor:                         Gruppe von Personen, die durch Zusammenklang ihrer Stimmen eine Einheit
                              bilden und die Handlung wertend, betrachtend oder (voraus-)deutend begleitet

Drei Einheiten:               mit Bezug auf Aristoteles von frz. Klassizismus geforderter innerer
                              Zusammenhalt des Dramas durch:
                              Einheit der Handlung: vollständige Handlung mit Anfang und Ende ohne
                              Abschweifungen
                              Einheit des Ortes: gleichbleibender Spielort
                              Einheit der Zeit: 24 Stunden als Zeitvorgabe für gesamte Handlung

Exposition:                   meist im 1. Akt stattfindende Einführung in Ort, Zeit, Personen,
                              Ausgangssituation zur Klärung der Voraussetzungen der Handlung


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Tragödie:              neben der Komödie wichtigste Form des Dramas, im allgemeinen
                       Sprachgebrauch gleichbedeutend mit Trauerspiel; sie gestaltet die
                       Unausweichlichkeit des Schicksals oder einer sittlichen Weltordnung,
                       dem ein menschliches Leben am Ende unterliegt; Themen sind immer
                       existentielle Grundfragen des Menschen; in der Antike besonders von
                       Aristoteles und später in der deutschen Klassik als streng aufgebautes
                       Drama mit Ständeklausel, drei Einheiten und Katharsis gefordert

Fallhöhe:              dramaturgischer Begriff von Batteux und später Gottsched zur
                       Begründung der Ständeklausel; tragische Erschütterung der Zuschauer
                       überzeugender beim Scheitern einer Figur von hohem (meist
                       fürstlichem) Stand; Probleme der niederen Stände entbehren tragischer
                       Ausweglosigkeit, da sie sich meist durch menschliche Hilfe bewältigen
                       Ließen

Geschlossenes Drama:   Bezeichnung für ein Drama, das streng nach den drei Einheiten
                       aufgebaut ist.

Katastrophe:           Abschluss des Dramas mit Lösung des Konflikts zum Guten (Komödie) oder
                       zum Schlimmen (Tragödie)

Analytisches Drama:    Drama, das Geschehnisse aus der Vergangenheit im Verlaufe der
                       Handlung aufdeckt

Regieanweisung:        in den Dramentext eingefügte Bemerkungen des Dichters bezüglich
                       Bühnenaustattung, Mimik, Gestik, Sprechtempo, Musik, Auftreten und
                       Abtreten von Figuren

Katharis:              Begriff aus der aristotelischen Poetik: Aufgabe der Tragödie bestimmt
                       als Erregung von Mitleid und Furcht und als Reinigung dieser
                       Eigenschaften oder als Reinigung des Zuschauers von diesen
                       Eigenschaften (Übersetzung umstritten)

Ständeklausel:         Forderung vor allem der Poetik der Renaissance, nur Angehörige der
                       höheren Stände als Figuren in der Tragödie mitwirken zu lassen
                       (Grund: Fallhöhe); für den niederen bürgerlichen Stand ist Komödie
                       Vorgesehen

Szene:                 Bühne, Bestandteil des Aktes (Auftritt), allgemein: Vorgang auf der Bühne

Steigerung:            Überleitung (Ende 1. Akt und 2. Akt) von der Exposition zum
                       Höhepunkt; enthält Andeutungen über Verwicklung der Handlung

Teichoskopie:          (gr. „Mauerschau“) Ein auf der Bühne schwer oder gar nicht
                       darstellbares Ereignis, das sich zur selben Zeit zuträgt, wird aus der
                       Perspektive eines z. B. auf einer Mauer stehenden Beobachters
                       wiedergegeben; vergleichbar mit dem Botenbericht, Unterschied:
                       Botenbericht handelt von Vergangenem

Monolog:               (aus gr. „allein“ + „Rede“) Selbstgespräch einer Figur, Gegensatz:
                       Dialog (Wechselrede)

Prolog:                (gr. „Vorwort“, „Vorspruch“) Worte vom Dichter oder von Schauspielern
                       vor dem Beginn der eigentlichen Handlung

Peripetie:             (gr. „plötzlicher Umschlag“) von Aristoteles eingeführter Begriff der
                       Poetik, bezeichnet im Drama den plötzlichen Umschwung im Schicksal
                       des Helden, findet als Höhepunkt zumeist im mittleren Akt statt, indem
                       es auf Exposition und steigende Handlung folgt und in die fallende
                       Handlung und schließlich in die Katastrophe mündet


                                                                                                   3
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Offenes Drama:           Drama, das die strenge Aufbauform des geschlossenen Dramas
                         missachtet, indem z. B. auf einen Handlungsschluss verzichtet wird
                         oder die Handlung auf mehrere Spielorte verteilt wird

Retardation:             (frz. „Verzögerung“) Handlungsverzögerung, meist im 4. Akt als
                         Gegenstück zum erregenden Moment mit dem Ziel, einen anderen
                         Ausgang als den in der Peripetie angedeuteten aufzuzeigen, wirkt
                         Spannungssteigernd

Komödie:                 komisches Bühnenstück, das durch Entlarvung menschlicher
                         Unzulänglichkeiten Heiterkeit erzielt

Lustspiel:               häufig gleichbedeutend mit Komödie, will aber nicht kritisch
                         Unzulänglichkeiten aufdecken, sondern versöhnlich stimmen; reines
                         Lachen und Heiterkeit als Ziel



                                      Höhepunkt
                                  Peripetie (Wendepunkt




     Das erregende Moment                                     Fallende Handlung
     Handlung wird eingeleitet
                                          Pyramidale
                                          Struktur des
                                          klassischen
                                            Dramas
      Exposition                                                               Schluss
Einführung, Vorgeschichte                                                      Katastrope




                                                                                              4

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  • 1. Lernzettel 2010-05-18 Biedermeier Von 1815-1848 in den Ländern des deutschen Bundes. Dieses Zeit beschreibt auch die staatspolitische Entwicklung nach dem Ende der napoleonischen Zeit und die damit verknüpfte Restauration (=Wiederherstellen alter politischer Systeme vor der Revolution). Beim Biedermeier zieht sich das Bürgertum in die eigenen 4 Wände zurück um der staatlichen Kontrolle und Zensur zu entkommen. Das private Glück zuhause stand im Vordergrund und Theater, Kaffeehäuser und Heurigen lebten auf. Dies beeinflusste Mode, Innenarchitektur, Literatur und Musik, das Biedermeier wurde nach Gottlieb Biedermaier benannt. Die Bildende Kunst im Biedermeier zeichnet sich vor allem durch Landschaftsmalereien und Porträts aus. Die Bilder wurden „Pseudorealistisch“ und idealisiert und verbessert, oft sahen die Porträts aus wie Fotografien, die Aquarelltechnik war sehr beliebt im Biedermeier. Wichtige Bildnerische Künstler des Biedermeier sind: Moritz von Schwind, Friedrich Gauermann, Eduard Gärtner,… Auch die Musik wurde im Biedermeier durch das Bürgertum geprägt. Die Hausmusik erlangte große Bedeutung und in beinahe jedem Wohnzimmer stand nun ein Klavier. Es wurden vor allem heitere und leichte Stücke gespielt und die Musikbranche boomte. Das Biedermeier ist auch die Zeit des Walzers, dessen Hochburg natürlich Wien war. Wichtige Musiker und Komponisten des Biedermeiers waren vor allem Robert Schumann, Franz Schubert, Johann Strauß (Vater),… Kennzeichen des Biedermeier in der Literatur ist die Betonung von Ruhe, Ordnung, bürgerlicher Beschaulichkeit, Bescheidenheit, Mäßigung und des Leisen, Unscheinbaren; das Dämonische wird vermieden. Demzufolge werden kleinere Formen bevorzugt, wie etwa Ballade, Roman, Skizze oder Novelle. Bedeutende Schriftsteller des Biedermeier sind Franz Grillparzer, Karl Leberecht Immermann, Wilhelm Müller, Johann Nepomuk Nestroy, Ferdinand Raimund und Leopold Schefer. Johann Nestroy Johann Nestroy (1801 – 1862) war ein österreichischer Schauspieler, Sänger, Dramatiker und Satiriker. Sein Werk ist der literarische Höhepunkt des Alt-Wiener Volkstheaters. Wurde in einer angesehenen Wiener Bürgerfamilie geboren, begann erst Philosophie und dann Jura zu studieren begann dann seine Karriere jedoch als Bassist und später wurde er Opernsänger und trat auch in verschiedenen Wiener Theatern auf. In vielen seiner Stücke gab es Gesangsstücke, sogenannte Couplets welche mit einer eingängigen Melodie und einfachen Texten hauptsächlich dafür geschaffen waren die allgegenwärtige Zensur zu umgehen. Von den Gesangsstellen wurden jedoch nur 2-3 Strophen niedergeschrieben, der Rest des Gesangs wurde je nach politischen Geschehen jeden Abend verändert. Nestroys wichtigste Werke sind Zu ebener Erde und erster Stock, Der Talisman, Einen Jux will er sich machen, … Der Talisman Der Talisman ist eine Posse mit Gesang in drei Aufzügen von Johann Nestroy. Die Uraufführung fand am 16. Dezember 1840 im Theater an der Wien statt. Außerhalb Österreichs ist Der Talisman heute das meistgespielte Werk Nestroys. Titus wird wegen seiner roten Haare das Leben schwer gemacht, er bekommt keine Arbeit und wird verspottet. Salome, einer Gänsehirtin geht es genauso. Als sie Titus kennen lernt, will sie ihm helfen. Titus rettet Marquis, einen Friseur, vor seinem wild gewordenen Pferd. Dieser schenkt ihm als Talisman eine schwarze Perücke. Durch die Gärtnerin Flora lernt er Constantia kennen. Constantia, der Kammerfrau der Frau von Cypressenburg gefällt der schwarzhaarige Jüngling. Sie nimmt ihn mit aufs Schloss und will ihn der gnädigen Frau vorstellen. Während Titus wartet, kommt Marquis, der Frisör der gnädigen Frau, ins Zimmer und sagt, er soll die Finger von seiner Constantia lassen. Beim Warten wird Titus müde, er setzt sich auf einen Stuhl und schläft ein. Als der Marquis zurück kommt, nimmt er dem schlafenden Titus die Perücke weg. Dieser wird durch laute Stimmen geweckt und als er bemerkt, dass er keine Perücke mehr hat, stürzt er ins Friseurzimmer. Im Dunkeln sucht sich Titus schnell eine blonde Perücke und stellt sich dann der 1
  • 2. Lernzettel 2010-05-18 Frau von Cypressenburg vor. Der gnädigen Frau gefällt der blonde Mann und sie stellt ihn als Sekretär ein und entlässt Flora, Constantia und den Marquis auf Titus Rat hin. Als die Frau von Cypressenburg Titus bei einer Feier ihren Gästen vorstellen will, kommen Flora, Constantia und der Marquis ins Zimmer und verraten Titus. Dieser muss daraufhin seine Perücke abnehmen und wird wegen seiner roten Haare gefeuert. Titus sieht eine graue Perücke, setzt sie auf und will das Schloss verlassen. Da trifft er auf seinen Vetter, der seine grauen Haare sieht und ihm einen Teil seines Vermögen vererben will. Plötzlich kommt Salome und sagt Titus, dass er die Perücke sofort zurückgeben soll. Sein Vetter ist wütend als er merkt, dass Titus immer noch rote Haare hat. Als dann Titus freiwillig auf die Erbschaft verzichten will, erkennt sein Vetter, dass Titus doch ein guter Mensch ist, trotz den roten Haaren. Daraufhin nimmt Titus Salome in die Arme und will sie heiraten, da auch sie rote Haare hat und ihn so akzeptiert wie er ist. Dramagrundbegriffe und Dramaarten Drama ist ein Oberbegriff für Texte mit verteilten Rollen. – Die Dramatik ist neben Epik und Lyrik eine der drei grundlegenden dichterischen Gattungen. Das Hauptkennzeichen des Dramas nach Aristoteles ist die Darstellung der Handlung durch Dialoge. Die Handlung eines Dramas ist häufig in Akte und diese wiederum sind in Szenen oder Auftritte gegliedert. Wenn es mehrere Dekorationen pro Akt gibt, gibt es manchmal eine zusätzliche Einteilung in Bilder. Das klassische französische Drama (Racine, Corneille) teilt sich in fünf Akte. Aristotelisches Drama: streng gebaute, klassische Form des Dramas Botenbericht: dramaturgisches Hilfsmittel, um Ereignisse, deren Darstellung den Zusammenhang der Handlung gefährden oder die bühnentechnischen Voraussetzungen übersteigen würden, in Form eines Erzählberichts Charakter: Bezeichnung für in der Dichtung vorkommende, der Wirklichkeit nachgebildete oder fingierte Figuren Drama: neben Lyrik und Epik eine der drei literarischen Großformen; wird bestimmt durch Darstellung einer meist in sich geschlossenen und sich auf Monolog und Dialog stützenden Handlung, die auf einer Bühne szenisch präsentiert wird Schauspiel: allgemein als Oberbegriff für Trauerspiel und Lustspiel Akt: in sich einheitlicher und geschlossener Abschnitt eines Dramas Zieldrama: Drama, das auf Katastrophe/Auflösung am Ende des Stücks hinzielt Tragikkomödie: dramatische Form, in der Tragik und Komik vermischt werden, um die Doppelgesichtigkeit des menschlichen Lebens und der Welt zu verdeutlichen Trauerspiel: im allgemeinen Sprachgebrauch gleichbedeutend mit Tragödie Auftritt: Erscheinen der Schauspieler auf der Bühne Chor: Gruppe von Personen, die durch Zusammenklang ihrer Stimmen eine Einheit bilden und die Handlung wertend, betrachtend oder (voraus-)deutend begleitet Drei Einheiten: mit Bezug auf Aristoteles von frz. Klassizismus geforderter innerer Zusammenhalt des Dramas durch: Einheit der Handlung: vollständige Handlung mit Anfang und Ende ohne Abschweifungen Einheit des Ortes: gleichbleibender Spielort Einheit der Zeit: 24 Stunden als Zeitvorgabe für gesamte Handlung Exposition: meist im 1. Akt stattfindende Einführung in Ort, Zeit, Personen, Ausgangssituation zur Klärung der Voraussetzungen der Handlung 2
  • 3. Lernzettel 2010-05-18 Tragödie: neben der Komödie wichtigste Form des Dramas, im allgemeinen Sprachgebrauch gleichbedeutend mit Trauerspiel; sie gestaltet die Unausweichlichkeit des Schicksals oder einer sittlichen Weltordnung, dem ein menschliches Leben am Ende unterliegt; Themen sind immer existentielle Grundfragen des Menschen; in der Antike besonders von Aristoteles und später in der deutschen Klassik als streng aufgebautes Drama mit Ständeklausel, drei Einheiten und Katharsis gefordert Fallhöhe: dramaturgischer Begriff von Batteux und später Gottsched zur Begründung der Ständeklausel; tragische Erschütterung der Zuschauer überzeugender beim Scheitern einer Figur von hohem (meist fürstlichem) Stand; Probleme der niederen Stände entbehren tragischer Ausweglosigkeit, da sie sich meist durch menschliche Hilfe bewältigen Ließen Geschlossenes Drama: Bezeichnung für ein Drama, das streng nach den drei Einheiten aufgebaut ist. Katastrophe: Abschluss des Dramas mit Lösung des Konflikts zum Guten (Komödie) oder zum Schlimmen (Tragödie) Analytisches Drama: Drama, das Geschehnisse aus der Vergangenheit im Verlaufe der Handlung aufdeckt Regieanweisung: in den Dramentext eingefügte Bemerkungen des Dichters bezüglich Bühnenaustattung, Mimik, Gestik, Sprechtempo, Musik, Auftreten und Abtreten von Figuren Katharis: Begriff aus der aristotelischen Poetik: Aufgabe der Tragödie bestimmt als Erregung von Mitleid und Furcht und als Reinigung dieser Eigenschaften oder als Reinigung des Zuschauers von diesen Eigenschaften (Übersetzung umstritten) Ständeklausel: Forderung vor allem der Poetik der Renaissance, nur Angehörige der höheren Stände als Figuren in der Tragödie mitwirken zu lassen (Grund: Fallhöhe); für den niederen bürgerlichen Stand ist Komödie Vorgesehen Szene: Bühne, Bestandteil des Aktes (Auftritt), allgemein: Vorgang auf der Bühne Steigerung: Überleitung (Ende 1. Akt und 2. Akt) von der Exposition zum Höhepunkt; enthält Andeutungen über Verwicklung der Handlung Teichoskopie: (gr. „Mauerschau“) Ein auf der Bühne schwer oder gar nicht darstellbares Ereignis, das sich zur selben Zeit zuträgt, wird aus der Perspektive eines z. B. auf einer Mauer stehenden Beobachters wiedergegeben; vergleichbar mit dem Botenbericht, Unterschied: Botenbericht handelt von Vergangenem Monolog: (aus gr. „allein“ + „Rede“) Selbstgespräch einer Figur, Gegensatz: Dialog (Wechselrede) Prolog: (gr. „Vorwort“, „Vorspruch“) Worte vom Dichter oder von Schauspielern vor dem Beginn der eigentlichen Handlung Peripetie: (gr. „plötzlicher Umschlag“) von Aristoteles eingeführter Begriff der Poetik, bezeichnet im Drama den plötzlichen Umschwung im Schicksal des Helden, findet als Höhepunkt zumeist im mittleren Akt statt, indem es auf Exposition und steigende Handlung folgt und in die fallende Handlung und schließlich in die Katastrophe mündet 3
  • 4. Lernzettel 2010-05-18 Offenes Drama: Drama, das die strenge Aufbauform des geschlossenen Dramas missachtet, indem z. B. auf einen Handlungsschluss verzichtet wird oder die Handlung auf mehrere Spielorte verteilt wird Retardation: (frz. „Verzögerung“) Handlungsverzögerung, meist im 4. Akt als Gegenstück zum erregenden Moment mit dem Ziel, einen anderen Ausgang als den in der Peripetie angedeuteten aufzuzeigen, wirkt Spannungssteigernd Komödie: komisches Bühnenstück, das durch Entlarvung menschlicher Unzulänglichkeiten Heiterkeit erzielt Lustspiel: häufig gleichbedeutend mit Komödie, will aber nicht kritisch Unzulänglichkeiten aufdecken, sondern versöhnlich stimmen; reines Lachen und Heiterkeit als Ziel Höhepunkt Peripetie (Wendepunkt Das erregende Moment Fallende Handlung Handlung wird eingeleitet Pyramidale Struktur des klassischen Dramas Exposition Schluss Einführung, Vorgeschichte Katastrope 4