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http://www.greenfacts.org/              Copyright © DG Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission.         Seite 1/8
http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm




                                                                                                   Quelle:
                                              Qualität der                                         SCHER (2008)

                                             Innenraumluft                                         Übersicht & Details:
                                                                                                   GreenFacts (2008)




                                                              1. Einleitung – Einschätzung der
Kontext - Die Verunreinigung von                                 Gesundheitsrisiken von Luftverschmutzung
Innen- und Außenluft kann der                                    in Innenräumen.....................................3
Gesundheit schaden und beispielsweise                         2. Welche Faktoren bestimmen die Luftqualität
zu Atemwegserkrankungen wie Asthma                               von Innenräumen?.................................3
und Lungenkrebs führen.                                       3. Wie lässt sich wissenschaftlich feststellen, ob
                                                                 Schadstoffe in Innenräumen die Gesundheit
In Europa sind enorme Fortschritte                               gefährden?...........................................4
hinsichtlich der Qualität der Aussenluft                      4. Gibt es Menschen, die besonders anfällig auf
erzielt worden; für zahlreiche                                   Luftverschmutzung von Innenräumen
Schadstoffe existieren bereits                                   reagieren?............................................4
Grenzwerte. Nichtsdestotrotz erfordert                        5. Weshalb ist es schwierig die kombinierte
die Luftqualität in Innenräumen ebenfalls
                                                                 Wirkung von Schadstoffen in Innenräumen
unsere Aufmerksamkeit, nicht zuletzt
                                                                 zu ermitteln?........................................4
weil wir den Grossteil unserer Zeit
                                                              6. Welche chemischen Stoffe in der
drinnen verbringen.
                                                                 Innenraumluft sind besonders
Welche Schadstoffe in Innenräumen sind                           besorgniserregend?...............................5
besorgniserregend? Wie kann die                               7. Welche Haushaltschemikalien und -produkte
Luftqualität in Innenräumen ermittelt                            können die Innenluft verunreinigen?........6
werden?                                                       8. Weshalb ist Feuchtigkeit in Gebäuden ein
                                                                 Gesundheitsproblem?.............................6
Eine Stellungnahme des                                        9. Was für wissenschaftliche Untersuchungen
Wissenschaftlichen Ausschusses                                   über Luftqualität in Innenräumen werden
Gesundheit und Umweltrisiken der                                 benötigt?..............................................7
Europäischen Kommission (SCHER)                              10. Schlussfolgerungen und Empfehlungen.....7

Die Antworten auf diese Fragen sind eine sinngetreue Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Gutachtens,
  das in 2008 durch den den Wissenschaftlichen Ausschuss Gesundheit und Umweltrisiken der Europäischen
                                 Kommission (SCHER) veröffentlicht wurde:
                             "Opinion on risk assessment on indoor air quality"
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http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm




                                Die vollständige Veröffentlichung ist erhältlich unter
                      http://copublications.greenfacts.org/de/innenraum-luftverschmutzung/
                 und unter: http://ec.europa.eu/health/opinions/de/innenraum-luftverschmutzung/



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            •   Die 2. Stufe bietet ausführlichere Antworten.
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1. Einleitung – Einschätzung der Gesundheitsrisiken von Luftverschmutzung
in Innenräumen

Sowohl im privaten als auch im öffentlichen Umfeld kann man
Schadstoffen ausgesetzt sein, sei es zuhause, im Büro, in der Schule
oder in Verkehrsmitteln.

Einige Schadstoffe in Innenräumen stammen von draussen, doch
die meisten werden innerhalb von Gebäuden freigesetzt,               Gewisse Putzmittel setzen
                                                                     Chemikalien in die Luft
beispielsweise beim Putzen oder bei der Verfeuerung von              frei.
Brennstoffen zum Kochen oder Heizen. Möbel und Baumaterial              Fotokredit: Sanja Gjenero

können ebenfalls Schadstoffe freisetzen. Feuchtigkeit oder eine mangelnde Belüftung
verstärken u.U. den Schadstoffgehalt der Luft in Innenräumen.

Da die Luft in Innenräumen eine Vielzahl verschiedener Schadstoffe enthalten kann, ist es
ungemein schwierig das damit verbundene Gesundheitsrisiko einzuschätzen. Darüber hinaus
existiert keine allgemein gültige Definition für „typische Innenraumbedingungen“

Diese Stellungnahme legt dar, wie die Gesundheitsrisiken der Innenraumluft zur Zeit
eingeschätzt werden und wie sie künftig bewertet werden sollten, unter Berücksichtigung
gleichzeitiger Belastung mit mehreren Schadstoffen und besonders anfälligerer
Bevölkerungsgruppen, wie Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen.


2. Welche Faktoren bestimmen die Luftqualität von Innenräumen?

Von gewissen durch Haushaltsmittel und -geräte freigesetzte
Chemikalien weiß man, dass sie Hals-, Nasen- und Augenreizungen
hervorrufen. Allerdings fehlen für viele in der Innenluft auftretenden
Chemikalien die nötigen Informationen, um mögliche gesundheitliche
Auswirkungen durch langfristiger Belastung, wie Krebs oder
Fortpflanzungsbeeinträchtigung, einschätzen zu können.

Radon kommt natürlicherweise in Teilen Europas vor. Dieser Stoff
kann in Gebäude eindringen und eventuell Krebs verursachen.
                                                                                                   Haustiere und Schädlinge
                                                                                                   sind Allergenquellen.
Schwebstaub kann gesundheitsschädigend wirken, insbesondere                                        Fotokredit: Katya Foldvaryove
auf die Atemwege.

Mikroben, wie Schimmelpilze oder Viren, können zur Entwicklung von Asthma und Allergien
beitragen.

Haustiere und Schädlinge, wie Staubmilben, Schaben und Mäuse, stellen wichtige
Allergenquellen in Innenräumen dar.

Zu trockene Luft führt zu Augenirritationen, trockener Haut und Schleimhäuten sowie
Hautausschlägen, während eine zu hohe Luftfeuchtigkeit die Entwicklung von Schimmelpilzen
und Milben fördert.

Unzureichende Belüftung, eine der Hauptursachen schlechter Innenraumluft, kann sich
sowohl auf die Gesundheit als auch auf die Arbeitsleistung negativ auswirken.

Eine zu hohe oder niedrige Innentemperatur ist unangenehm und kann auch der Gesundheit
schaden.
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3. Wie lässt sich wissenschaftlich feststellen, ob Schadstoffe in
Innenräumen die Gesundheit gefährden?

Um festzustellen, ob Schadstoffe Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnten, müssen
vier Aspekte untersucht werden.
      •    Toxizität der Schadstoffe und ihre Konzentration in der Innenraumluft.
           Die Luft in geschlossenen Räumen kann beispielsweise organische Verbindungen,
           Feinstaub oder Mikroben enthalten, die Allergien oder andere gesundheitliche
           Auswirkungen hervorrufen könnten.

        •       Belastung. Menschen setzen sich Schadstoffe in der Luft hauptsächlich aus
                indem sie diese einatmen, doch geschieht dies auch auf anderem Wege,
                beispielsweise falls Staub geschluckt wird. Die Schadstoffbelastung kann
                unterschiedlich hoch sein, so dass nicht nur durchschnittliche sondern auch sehr
                geringe und sehr hohe Belastungsgrade berücksichtigt werden müssen.
        •       Beziehungen zwischen Belastung und Wirkung. Um das Risiko eines
                Schadstoffes einschätzen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie der Körper
                auf unterschiedliche Schadstoffkonzentrationen in der Luft reagiert. Am
                Arbeitsplatz beobachtete gesundheitliche Auswirkungen von Schadstoffen sind
                für die Risikobewertung eines bestimmten Schadstoffes hilfreich. Doch sind
                solche Erkenntnisse nicht unbedingt unmittelbar auf die Allgemeinheit
                übertragbar.
        •       Risikobeschreibung. Im letzten Schritt der Risikobewertung werden sämtliche
                wissenschaftliche Erkenntnisse analysiert und die Wahrscheinlichkeit ermittelt,
                dass ein gewisser Schadstoff die Gesundheit beeinträchtigt.


4. Gibt es Menschen, die besonders anfällig auf Luftverschmutzung von
Innenräumen reagieren?

Gewisse Bevölkerungsgruppen reagieren möglicherweise
empfindlicher als andere auf Verunreinigungen der Innenraumluft,
so etwa Kinder, schwangere Frauen, ältere Menschen sowie
Herzkranke und Menschen mit Atemwegsbeschwerden.

Je nach Alter könnten Kinder empfindlicher für gewisse toxische
Substanzen (z.B. Blei oder Tabakrauch) sein als Erwachsene. Schon
bei niedrigen Konzentrationen könnten solche in der Luft enthaltenen
Schadstoffe die Entwicklung ihrer Lungen beeinträchtigen, Husten
und Bronchitis oder andere Atemwegserkrankunen hervorrufen und
                                                                                                   Gewisse
Asthma verschlimmern.                                                                              Bevölkerungsgruppen sind
                                                                                                   empfindlicher als andere
                                                                                                   auf Luftverschmutzung.
Weitere Faktoren, die – abgesehen von Alter,                                                       Fotokredit: Stephan Czuratis
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Atemwegskrankheiten – gewisse
Menschen anfälliger machen könnten als andere, schließen genetisch bedingte Merkmale,
Lebenswandel, Essgewohnheiten und andere gesundheitlichen Probleme ein.


5. Weshalb ist es schwierig die kombinierte Wirkung von Schadstoffen in
Innenräumen zu ermitteln?

Sowohl Innen- und Außenluft enthalten ein komplexes Gemisch von Schadstoffen (chemische
Substanzen, Allergene und Mikroben), die aus unterschiedlichen Quellen stammen. Dieses
Schadstoffgemisch verändert sich im Laufe der Zeit.
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Erkenntnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen einzelner Schadstoffe lassen sich
nicht ohne weiteres auf Schadstoffgemische übertragen. In der Tat könnten zwischen
verschiedenen chemische Stoffen Wechselwirkungen auftreten und die Gesamtwirkung kann
mehr (oder weniger) gesundheitsschädigend sein. Es ist sehr wenig über die Wechselwirkung
von Schadstoffen in geschlossenen Räumen bekannt.

Risikobewertungen, die die kombinierte Belastungen und kumulative Wirkungen der
Schadstoffe berücksichtigen, sind selten möglich. Trotzdem sollten bei der Risikobewertung
für jeden Einzelfall mögliche Wechselwirkungen in Betracht gezogen werden.


6. Welche chemischen Stoffe in der Innenraumluft sind besonders
besorgniserregend?

Kohlenmonoxide (CO) und Stickstoffdioxide (NO2) sind unter
den Abgasen, die bei der Verwendung von Gas-, Öl- oder
holzbetriebenen Heizungssystemen und anderen Geräten freigesetzt
werden, am bedenklichsten.

Tabakrauch enthält mehrere Arten Schadstoffe, einschließlich Benzol
sowie Fein- und Ultrafeinstaub. Bei Erwachsenen kann passives
Rauchen zu Reizungen, Atembeschwerden und koronaren
Herzerkrankungen führen. Bei Kindern kann es plötzlichen
                                                                                                   Tabakrauch enthält
Säuglingstod und Mittelohrentzündungen verursachen.                                                verschiedene Schadstoffe.
                                                                                                       Fotokredit: Vildan Uysal

Radon kommt in gewissen Regionen auf natürliche Weise vor. Dieser Schadstoff kann in
Gebäude gelangen und eventuell zu Krebs führen.

Blei, der in der Wandfarbe einiger Altbauten noch vorhanden ist, ist auch bei geringen
Belastungen für Kinder schädlich.

Pestizide mit Organophosphorpestizide, die im häuslichen Bereich häufig zur
Insektenvertilgung verwendet werden, können auf die Entwicklung des zentralen
Nervensystems einwirken und könnten für Kindern bedenklich sein.

Flüchtige organische Verbindungen (VOCs) wie Benzol, Formaldehyd und Naphthalin,
deren Auswirkungen auf die Gesundheit bekannt sind, werden durch eine Vielzahl von
Konsumgütern freigesetzt. VOCs können mit bodennahem Ozon reagieren und
Sekundärschadstoffe bilden, die Reizungen verursachen können. Im allgemein ist über die
Konzentrationen dieser VOCs und über die Auswirkungen von durch Ozon verursachten
Substanz-Mischungen bis jetzt nur wenig bekannt.
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7. Welche Haushaltschemikalien und -produkte können die Innenluft
verunreinigen?

Eine Reihe von Konsumgütern die im Haushalt verwendet werden
setzen Chemikalien in die Luft frei, so beispielsweise Putzmittel,
Bodenpflegemittel, Möbel- und Haushaltstextilien, Lufterfrischer,
Kleber, Lacke und Farben, Abbeizmittel, Körperpflegemittel,
Druckerzeugnisse, elektronische Geräte, Kerzen und
Räucherstäbchen.

Einige Studien weisen einen Zusammenhang zwischen der
Verwendung von Konsumgütern und Gesundheitsschäden auf.
                                                                                                   Gewisse Farben setzen
Allerdings ist nicht klar, inwieweit dies auf Schadstoffe                                          Chemikalien in die Luft
zurückzuführen ist, da andere Faktoren hierzu ebenfalls beitragen                                  frei.
                                                                                                         Fotokredit: Daniel Case
könnten.

Eine kürzlich erschiene Studie hat den Chemikalienausstoss einer Vielzahl unterschiedlicher
Konsumgüter untersucht. Obwohl die Konzentrationen in der Innenluft in den meisten Fällen
annehmbar war, wurden in Einzelfällen anerkannte Grenzwerte überschritten.


8. Weshalb ist Feuchtigkeit in Gebäuden ein Gesundheitsproblem?

Die Mehrzahl gesundheitlicher Beeinträchtigungen, die auf
Feuchtigkeit und Nässe in Gebäuden zurückzuführen sind, betrifft
die Atemwege. Sie reichen von Schleimhautreizungen,
Atembeschwerden und Infektionen bis zu Asthma und Allergien.
Allerdings ist noch unklar, auf welche Weise die Feuchtigkeit zu
diesen Symptomen führt und welche Substanzen hierfür in erster                                     Feuchtigkeit fördert die
                                                                                                   Entwicklung von
Linie verantwortlich sind.                                                                         Schimmelpilzen.
                                                                                                       Fotokredit: Infrogmation

Feuchtigkeitsprobleme in Gebäuden können auf Lecks, Kondensation oder die
Bodenbeschaffenheit zurückzuführen sein. Eine zu hohe Feuchtigkeit fördert die Entwicklung
von Mikroorganismen wie Schimmelpilze und Bakterien, die Schadstoffe in die Innenluft
freisetzen. Unzureichende Belüftung kann die Luftfeuchtigkeit und die
Schadstoffkonzentrationen erhöhen.

Es bedarf noch weiterer Forschung, um das Ausmaß und die Reichweite der mit
Gebäudefeuchtigkeit verbundenen Problematik auf EU-Ebene zu erfassen.
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9. Was für wissenschaftliche Untersuchungen über Luftqualität in
Innenräumen werden benötigt?

9.1 Das Datenmaterial, das zur Risikobewertung der
Luftverunreinigung in Innenräumen verfügbar ist, ist begrenzt und
häufig unzureichend. Zwar sind Informationen bezüglich der
Konzentration einiger bekannter Schadstoffe durchaus vorhanden,
doch fehlt es an Angaben für Schadstoffe, deren Wirkungen nicht
eindeutig sind. Darüber hinaus können Messungen der
Aussenluftqualität nicht extrapoliert werden, um
Schadstoffkonzentrationen in geschlossenen Räumen einzuschätzen.
                                                                                                   Auf welche Weise
                                                                                                   Menschen Schadstoffen in
                                                                                                   der Innenluft ausgesetzt
Die Messung anderer Indikatoren außer der Konzentration,                                           sind müsste untersucht
beispielsweise Luftwechselzahl, allgemeine Sauberkeit oder                                         werden.

Feuchtigkeitserscheinungen, könnte hilfreich sein. Für die wichtigsten Schadstoffe wäre die
Erarbeitung gesundheitsbezogener Richtwerte empfehlenswert.

9.2 Vorhandene Informationen über die Schadstoffbelastung in Innenräumen und
Informationen über Risikobewertungsstrategien sollten gesammelt und geordnet werden.
Es bedarf weiterer Forschung, um die Hauptschadstoffquellen in Innenräumen, einschließlich
in feuchten und wasserbeschädigten Gebäuden, zu identifizieren. Ferner müsste untersucht
werden, auf welche Weise Menschen den Schadstoffen in der Innenluft ausgesetzt sind und
wie diese Belastungen gemessen oder durch Computermodelle abgeschätzt werden könnten.

9.3 Die Gesundheitseffekte von Schadstoff-Mischungen und von weniger bekannten
Innenraum-Schadstoffen, wie Mikroben, muss noch weiter erforscht werden. Ebenfalls sollte
der Einfluss von Schadstoffen in Innenluft auf Atemwegsbeschwerden im Kindesalter sowie
die Beziehung zwischen Belastung und Wirkung, insbesondere bei anfälligeren
Bevölkerungsgruppen, untersucht werden.

9.4 Vorhandene Messstandards sollten validiert und harmonisiert werden.


10. Schlussfolgerungen und Empfehlungen

Es ist sehr schwierig, die gesundheitlichen Risiken der Luftverunreinigung in Innenräumen
einzuschätzen, da die Innenraumluft über 900 Chemikalien, sowie Feinstaub und biologische
Stoffe mit möglichen schädlichen Gesundheitsfolgen enthalten kann. Belüftung,
Putzbedingungen, Gebäudemerkmale, Haushaltsmittel, kulturelle Gepflogenheiten, Klima
und Umwelt sind Faktoren, die die Qualität der Innenraumluft beeinflussen. Aus diesem
Grunde sind breite Schwankungen innerhalb der EU zu erwarten.

Der Wissenschaftliche Ausschuss Gesundheit und Umweltrisiken der Europäischen
Kommission (SCHER) zieht folgendes Fazit:
     •    Die in der EU verwendeten Grundsätze zur Risikobewertung chemischer Stoffe
          sollten ebenfalls für Innenraumluft angewendet werden.
     •    Mehr Forschung und Datenmaterial sind erforderlich, insbesondere über
          Feinstaub, Mikroben, flüchtige organische Verbindungen, die von Konsumgütern
          freigesetzt werden, Gebäudefeuchtigkeit und Belastungsgrad und Auswirkungen
          auf anfällige Bevölkerungsgruppen.
     •    Wissens- und Forschungslücken sollten auf europäischer Ebene
          multi-disziplinarisch geschlossen werden. (vgl. Frage 9)
     •    Zu den besonders besorgniserregenden Schadstoffen in Innenluft gehören
          Kohlenmonoxid, Formaldehyd, Benzol, Stickoxide, Naphthalin, Tabakrauch,
          Radon, Blei und Organophosphorpestizide.
http://www.greenfacts.org/              Copyright © DG Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission.   Seite 8/8
http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm




Der SCHER empfiehlt des Weiteren:
     •   Datenmaterial über die kombinierte Wirkung von in Innenräumen vorkommenden
         Schadstoffen zu sammeln.
     •   Sämtliche Eintrittswege in den Körper zu berücksichtigen.
     •   Gesundheitsbezogene Richtwerte für die wichtigsten Schadstoffe festzulegen
         und weitere praktische Ratgeber zu entwickeln.
     •   Die Auswirkungen der Luftverschmutzung in Innenräumen bei der Einschätzung
         von Gesundheitsrisiken der Aussenluft ebenfalls zu berücksichtigen.
     •   Alle wichtigen Quellen, die zur Verunreinigungen der Innenraumluft beitragen,
         zu bewerten.

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Qualität der Innenraumluft

  • 1. http://www.greenfacts.org/ Copyright © DG Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission. Seite 1/8 http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm Quelle: Qualität der SCHER (2008) Innenraumluft Übersicht & Details: GreenFacts (2008) 1. Einleitung – Einschätzung der Kontext - Die Verunreinigung von Gesundheitsrisiken von Luftverschmutzung Innen- und Außenluft kann der in Innenräumen.....................................3 Gesundheit schaden und beispielsweise 2. Welche Faktoren bestimmen die Luftqualität zu Atemwegserkrankungen wie Asthma von Innenräumen?.................................3 und Lungenkrebs führen. 3. Wie lässt sich wissenschaftlich feststellen, ob Schadstoffe in Innenräumen die Gesundheit In Europa sind enorme Fortschritte gefährden?...........................................4 hinsichtlich der Qualität der Aussenluft 4. Gibt es Menschen, die besonders anfällig auf erzielt worden; für zahlreiche Luftverschmutzung von Innenräumen Schadstoffe existieren bereits reagieren?............................................4 Grenzwerte. Nichtsdestotrotz erfordert 5. Weshalb ist es schwierig die kombinierte die Luftqualität in Innenräumen ebenfalls Wirkung von Schadstoffen in Innenräumen unsere Aufmerksamkeit, nicht zuletzt zu ermitteln?........................................4 weil wir den Grossteil unserer Zeit 6. Welche chemischen Stoffe in der drinnen verbringen. Innenraumluft sind besonders Welche Schadstoffe in Innenräumen sind besorgniserregend?...............................5 besorgniserregend? Wie kann die 7. Welche Haushaltschemikalien und -produkte Luftqualität in Innenräumen ermittelt können die Innenluft verunreinigen?........6 werden? 8. Weshalb ist Feuchtigkeit in Gebäuden ein Gesundheitsproblem?.............................6 Eine Stellungnahme des 9. Was für wissenschaftliche Untersuchungen Wissenschaftlichen Ausschusses über Luftqualität in Innenräumen werden Gesundheit und Umweltrisiken der benötigt?..............................................7 Europäischen Kommission (SCHER) 10. Schlussfolgerungen und Empfehlungen.....7 Die Antworten auf diese Fragen sind eine sinngetreue Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Gutachtens, das in 2008 durch den den Wissenschaftlichen Ausschuss Gesundheit und Umweltrisiken der Europäischen Kommission (SCHER) veröffentlicht wurde: "Opinion on risk assessment on indoor air quality"
  • 2. http://www.greenfacts.org/ Copyright © DG Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission. Seite 2/8 http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm Die vollständige Veröffentlichung ist erhältlich unter http://copublications.greenfacts.org/de/innenraum-luftverschmutzung/ und unter: http://ec.europa.eu/health/opinions/de/innenraum-luftverschmutzung/ Dieses PDF Dokument ist die 1. Stufe einer Kopublikation von GreenFacts. Die Kopublikationen bestehen aus einer benutzerfreundlichen, immer detaillierter werdenden Drei-Stufen Struktur, die in verschiedenen Sprachen in einem Frage-und-Antwort Format veröffentlicht werden. • Jede Frage wird in der 1. Stufe mit einer kurzen Zusammenfassung beantwortet. • Die 2. Stufe bietet ausführlichere Antworten. • Die 3. Stufe besteht aus dem Originaldokument, dem international anerkannten wissenschaftlichen Gutachten das wahrheitsgetreu in der 2. und 1. Stufe zusammengefasst ist. Alle GreenFacts Kopublikationen sind erhältlich unter: http://copublications.greenfacts.org/de/ und unter: http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm
  • 3. http://www.greenfacts.org/ Copyright © DG Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission. Seite 3/8 http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm 1. Einleitung – Einschätzung der Gesundheitsrisiken von Luftverschmutzung in Innenräumen Sowohl im privaten als auch im öffentlichen Umfeld kann man Schadstoffen ausgesetzt sein, sei es zuhause, im Büro, in der Schule oder in Verkehrsmitteln. Einige Schadstoffe in Innenräumen stammen von draussen, doch die meisten werden innerhalb von Gebäuden freigesetzt, Gewisse Putzmittel setzen Chemikalien in die Luft beispielsweise beim Putzen oder bei der Verfeuerung von frei. Brennstoffen zum Kochen oder Heizen. Möbel und Baumaterial Fotokredit: Sanja Gjenero können ebenfalls Schadstoffe freisetzen. Feuchtigkeit oder eine mangelnde Belüftung verstärken u.U. den Schadstoffgehalt der Luft in Innenräumen. Da die Luft in Innenräumen eine Vielzahl verschiedener Schadstoffe enthalten kann, ist es ungemein schwierig das damit verbundene Gesundheitsrisiko einzuschätzen. Darüber hinaus existiert keine allgemein gültige Definition für „typische Innenraumbedingungen“ Diese Stellungnahme legt dar, wie die Gesundheitsrisiken der Innenraumluft zur Zeit eingeschätzt werden und wie sie künftig bewertet werden sollten, unter Berücksichtigung gleichzeitiger Belastung mit mehreren Schadstoffen und besonders anfälligerer Bevölkerungsgruppen, wie Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen. 2. Welche Faktoren bestimmen die Luftqualität von Innenräumen? Von gewissen durch Haushaltsmittel und -geräte freigesetzte Chemikalien weiß man, dass sie Hals-, Nasen- und Augenreizungen hervorrufen. Allerdings fehlen für viele in der Innenluft auftretenden Chemikalien die nötigen Informationen, um mögliche gesundheitliche Auswirkungen durch langfristiger Belastung, wie Krebs oder Fortpflanzungsbeeinträchtigung, einschätzen zu können. Radon kommt natürlicherweise in Teilen Europas vor. Dieser Stoff kann in Gebäude eindringen und eventuell Krebs verursachen. Haustiere und Schädlinge sind Allergenquellen. Schwebstaub kann gesundheitsschädigend wirken, insbesondere Fotokredit: Katya Foldvaryove auf die Atemwege. Mikroben, wie Schimmelpilze oder Viren, können zur Entwicklung von Asthma und Allergien beitragen. Haustiere und Schädlinge, wie Staubmilben, Schaben und Mäuse, stellen wichtige Allergenquellen in Innenräumen dar. Zu trockene Luft führt zu Augenirritationen, trockener Haut und Schleimhäuten sowie Hautausschlägen, während eine zu hohe Luftfeuchtigkeit die Entwicklung von Schimmelpilzen und Milben fördert. Unzureichende Belüftung, eine der Hauptursachen schlechter Innenraumluft, kann sich sowohl auf die Gesundheit als auch auf die Arbeitsleistung negativ auswirken. Eine zu hohe oder niedrige Innentemperatur ist unangenehm und kann auch der Gesundheit schaden.
  • 4. http://www.greenfacts.org/ Copyright © DG Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission. Seite 4/8 http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm 3. Wie lässt sich wissenschaftlich feststellen, ob Schadstoffe in Innenräumen die Gesundheit gefährden? Um festzustellen, ob Schadstoffe Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnten, müssen vier Aspekte untersucht werden. • Toxizität der Schadstoffe und ihre Konzentration in der Innenraumluft. Die Luft in geschlossenen Räumen kann beispielsweise organische Verbindungen, Feinstaub oder Mikroben enthalten, die Allergien oder andere gesundheitliche Auswirkungen hervorrufen könnten. • Belastung. Menschen setzen sich Schadstoffe in der Luft hauptsächlich aus indem sie diese einatmen, doch geschieht dies auch auf anderem Wege, beispielsweise falls Staub geschluckt wird. Die Schadstoffbelastung kann unterschiedlich hoch sein, so dass nicht nur durchschnittliche sondern auch sehr geringe und sehr hohe Belastungsgrade berücksichtigt werden müssen. • Beziehungen zwischen Belastung und Wirkung. Um das Risiko eines Schadstoffes einschätzen zu können, ist es wichtig zu wissen, wie der Körper auf unterschiedliche Schadstoffkonzentrationen in der Luft reagiert. Am Arbeitsplatz beobachtete gesundheitliche Auswirkungen von Schadstoffen sind für die Risikobewertung eines bestimmten Schadstoffes hilfreich. Doch sind solche Erkenntnisse nicht unbedingt unmittelbar auf die Allgemeinheit übertragbar. • Risikobeschreibung. Im letzten Schritt der Risikobewertung werden sämtliche wissenschaftliche Erkenntnisse analysiert und die Wahrscheinlichkeit ermittelt, dass ein gewisser Schadstoff die Gesundheit beeinträchtigt. 4. Gibt es Menschen, die besonders anfällig auf Luftverschmutzung von Innenräumen reagieren? Gewisse Bevölkerungsgruppen reagieren möglicherweise empfindlicher als andere auf Verunreinigungen der Innenraumluft, so etwa Kinder, schwangere Frauen, ältere Menschen sowie Herzkranke und Menschen mit Atemwegsbeschwerden. Je nach Alter könnten Kinder empfindlicher für gewisse toxische Substanzen (z.B. Blei oder Tabakrauch) sein als Erwachsene. Schon bei niedrigen Konzentrationen könnten solche in der Luft enthaltenen Schadstoffe die Entwicklung ihrer Lungen beeinträchtigen, Husten und Bronchitis oder andere Atemwegserkrankunen hervorrufen und Gewisse Asthma verschlimmern. Bevölkerungsgruppen sind empfindlicher als andere auf Luftverschmutzung. Weitere Faktoren, die – abgesehen von Alter, Fotokredit: Stephan Czuratis Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Atemwegskrankheiten – gewisse Menschen anfälliger machen könnten als andere, schließen genetisch bedingte Merkmale, Lebenswandel, Essgewohnheiten und andere gesundheitlichen Probleme ein. 5. Weshalb ist es schwierig die kombinierte Wirkung von Schadstoffen in Innenräumen zu ermitteln? Sowohl Innen- und Außenluft enthalten ein komplexes Gemisch von Schadstoffen (chemische Substanzen, Allergene und Mikroben), die aus unterschiedlichen Quellen stammen. Dieses Schadstoffgemisch verändert sich im Laufe der Zeit.
  • 5. http://www.greenfacts.org/ Copyright © DG Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission. Seite 5/8 http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm Erkenntnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen einzelner Schadstoffe lassen sich nicht ohne weiteres auf Schadstoffgemische übertragen. In der Tat könnten zwischen verschiedenen chemische Stoffen Wechselwirkungen auftreten und die Gesamtwirkung kann mehr (oder weniger) gesundheitsschädigend sein. Es ist sehr wenig über die Wechselwirkung von Schadstoffen in geschlossenen Räumen bekannt. Risikobewertungen, die die kombinierte Belastungen und kumulative Wirkungen der Schadstoffe berücksichtigen, sind selten möglich. Trotzdem sollten bei der Risikobewertung für jeden Einzelfall mögliche Wechselwirkungen in Betracht gezogen werden. 6. Welche chemischen Stoffe in der Innenraumluft sind besonders besorgniserregend? Kohlenmonoxide (CO) und Stickstoffdioxide (NO2) sind unter den Abgasen, die bei der Verwendung von Gas-, Öl- oder holzbetriebenen Heizungssystemen und anderen Geräten freigesetzt werden, am bedenklichsten. Tabakrauch enthält mehrere Arten Schadstoffe, einschließlich Benzol sowie Fein- und Ultrafeinstaub. Bei Erwachsenen kann passives Rauchen zu Reizungen, Atembeschwerden und koronaren Herzerkrankungen führen. Bei Kindern kann es plötzlichen Tabakrauch enthält Säuglingstod und Mittelohrentzündungen verursachen. verschiedene Schadstoffe. Fotokredit: Vildan Uysal Radon kommt in gewissen Regionen auf natürliche Weise vor. Dieser Schadstoff kann in Gebäude gelangen und eventuell zu Krebs führen. Blei, der in der Wandfarbe einiger Altbauten noch vorhanden ist, ist auch bei geringen Belastungen für Kinder schädlich. Pestizide mit Organophosphorpestizide, die im häuslichen Bereich häufig zur Insektenvertilgung verwendet werden, können auf die Entwicklung des zentralen Nervensystems einwirken und könnten für Kindern bedenklich sein. Flüchtige organische Verbindungen (VOCs) wie Benzol, Formaldehyd und Naphthalin, deren Auswirkungen auf die Gesundheit bekannt sind, werden durch eine Vielzahl von Konsumgütern freigesetzt. VOCs können mit bodennahem Ozon reagieren und Sekundärschadstoffe bilden, die Reizungen verursachen können. Im allgemein ist über die Konzentrationen dieser VOCs und über die Auswirkungen von durch Ozon verursachten Substanz-Mischungen bis jetzt nur wenig bekannt.
  • 6. http://www.greenfacts.org/ Copyright © DG Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission. Seite 6/8 http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm 7. Welche Haushaltschemikalien und -produkte können die Innenluft verunreinigen? Eine Reihe von Konsumgütern die im Haushalt verwendet werden setzen Chemikalien in die Luft frei, so beispielsweise Putzmittel, Bodenpflegemittel, Möbel- und Haushaltstextilien, Lufterfrischer, Kleber, Lacke und Farben, Abbeizmittel, Körperpflegemittel, Druckerzeugnisse, elektronische Geräte, Kerzen und Räucherstäbchen. Einige Studien weisen einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Konsumgütern und Gesundheitsschäden auf. Gewisse Farben setzen Allerdings ist nicht klar, inwieweit dies auf Schadstoffe Chemikalien in die Luft zurückzuführen ist, da andere Faktoren hierzu ebenfalls beitragen frei. Fotokredit: Daniel Case könnten. Eine kürzlich erschiene Studie hat den Chemikalienausstoss einer Vielzahl unterschiedlicher Konsumgüter untersucht. Obwohl die Konzentrationen in der Innenluft in den meisten Fällen annehmbar war, wurden in Einzelfällen anerkannte Grenzwerte überschritten. 8. Weshalb ist Feuchtigkeit in Gebäuden ein Gesundheitsproblem? Die Mehrzahl gesundheitlicher Beeinträchtigungen, die auf Feuchtigkeit und Nässe in Gebäuden zurückzuführen sind, betrifft die Atemwege. Sie reichen von Schleimhautreizungen, Atembeschwerden und Infektionen bis zu Asthma und Allergien. Allerdings ist noch unklar, auf welche Weise die Feuchtigkeit zu diesen Symptomen führt und welche Substanzen hierfür in erster Feuchtigkeit fördert die Entwicklung von Linie verantwortlich sind. Schimmelpilzen. Fotokredit: Infrogmation Feuchtigkeitsprobleme in Gebäuden können auf Lecks, Kondensation oder die Bodenbeschaffenheit zurückzuführen sein. Eine zu hohe Feuchtigkeit fördert die Entwicklung von Mikroorganismen wie Schimmelpilze und Bakterien, die Schadstoffe in die Innenluft freisetzen. Unzureichende Belüftung kann die Luftfeuchtigkeit und die Schadstoffkonzentrationen erhöhen. Es bedarf noch weiterer Forschung, um das Ausmaß und die Reichweite der mit Gebäudefeuchtigkeit verbundenen Problematik auf EU-Ebene zu erfassen.
  • 7. http://www.greenfacts.org/ Copyright © DG Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission. Seite 7/8 http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm 9. Was für wissenschaftliche Untersuchungen über Luftqualität in Innenräumen werden benötigt? 9.1 Das Datenmaterial, das zur Risikobewertung der Luftverunreinigung in Innenräumen verfügbar ist, ist begrenzt und häufig unzureichend. Zwar sind Informationen bezüglich der Konzentration einiger bekannter Schadstoffe durchaus vorhanden, doch fehlt es an Angaben für Schadstoffe, deren Wirkungen nicht eindeutig sind. Darüber hinaus können Messungen der Aussenluftqualität nicht extrapoliert werden, um Schadstoffkonzentrationen in geschlossenen Räumen einzuschätzen. Auf welche Weise Menschen Schadstoffen in der Innenluft ausgesetzt Die Messung anderer Indikatoren außer der Konzentration, sind müsste untersucht beispielsweise Luftwechselzahl, allgemeine Sauberkeit oder werden. Feuchtigkeitserscheinungen, könnte hilfreich sein. Für die wichtigsten Schadstoffe wäre die Erarbeitung gesundheitsbezogener Richtwerte empfehlenswert. 9.2 Vorhandene Informationen über die Schadstoffbelastung in Innenräumen und Informationen über Risikobewertungsstrategien sollten gesammelt und geordnet werden. Es bedarf weiterer Forschung, um die Hauptschadstoffquellen in Innenräumen, einschließlich in feuchten und wasserbeschädigten Gebäuden, zu identifizieren. Ferner müsste untersucht werden, auf welche Weise Menschen den Schadstoffen in der Innenluft ausgesetzt sind und wie diese Belastungen gemessen oder durch Computermodelle abgeschätzt werden könnten. 9.3 Die Gesundheitseffekte von Schadstoff-Mischungen und von weniger bekannten Innenraum-Schadstoffen, wie Mikroben, muss noch weiter erforscht werden. Ebenfalls sollte der Einfluss von Schadstoffen in Innenluft auf Atemwegsbeschwerden im Kindesalter sowie die Beziehung zwischen Belastung und Wirkung, insbesondere bei anfälligeren Bevölkerungsgruppen, untersucht werden. 9.4 Vorhandene Messstandards sollten validiert und harmonisiert werden. 10. Schlussfolgerungen und Empfehlungen Es ist sehr schwierig, die gesundheitlichen Risiken der Luftverunreinigung in Innenräumen einzuschätzen, da die Innenraumluft über 900 Chemikalien, sowie Feinstaub und biologische Stoffe mit möglichen schädlichen Gesundheitsfolgen enthalten kann. Belüftung, Putzbedingungen, Gebäudemerkmale, Haushaltsmittel, kulturelle Gepflogenheiten, Klima und Umwelt sind Faktoren, die die Qualität der Innenraumluft beeinflussen. Aus diesem Grunde sind breite Schwankungen innerhalb der EU zu erwarten. Der Wissenschaftliche Ausschuss Gesundheit und Umweltrisiken der Europäischen Kommission (SCHER) zieht folgendes Fazit: • Die in der EU verwendeten Grundsätze zur Risikobewertung chemischer Stoffe sollten ebenfalls für Innenraumluft angewendet werden. • Mehr Forschung und Datenmaterial sind erforderlich, insbesondere über Feinstaub, Mikroben, flüchtige organische Verbindungen, die von Konsumgütern freigesetzt werden, Gebäudefeuchtigkeit und Belastungsgrad und Auswirkungen auf anfällige Bevölkerungsgruppen. • Wissens- und Forschungslücken sollten auf europäischer Ebene multi-disziplinarisch geschlossen werden. (vgl. Frage 9) • Zu den besonders besorgniserregenden Schadstoffen in Innenluft gehören Kohlenmonoxid, Formaldehyd, Benzol, Stickoxide, Naphthalin, Tabakrauch, Radon, Blei und Organophosphorpestizide.
  • 8. http://www.greenfacts.org/ Copyright © DG Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission. Seite 8/8 http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/policy/opinions_plain_language/index_de.htm Der SCHER empfiehlt des Weiteren: • Datenmaterial über die kombinierte Wirkung von in Innenräumen vorkommenden Schadstoffen zu sammeln. • Sämtliche Eintrittswege in den Körper zu berücksichtigen. • Gesundheitsbezogene Richtwerte für die wichtigsten Schadstoffe festzulegen und weitere praktische Ratgeber zu entwickeln. • Die Auswirkungen der Luftverschmutzung in Innenräumen bei der Einschätzung von Gesundheitsrisiken der Aussenluft ebenfalls zu berücksichtigen. • Alle wichtigen Quellen, die zur Verunreinigungen der Innenraumluft beitragen, zu bewerten.