SlideShare uma empresa Scribd logo
1 de 22
2
Headline
Körperliche Aktivität und Training in der
Sekundärprävention und
Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen
Stand: September 2015
4
Inhalt des Vortrags
1. Einfluss von Bewegung auf koronare Krankheitsbilder
2. Geeignete / ungeeignete Sportarten
3. Indikationen, die ein Bewegungstraining erlauben
4. Einschätzung der individuellen Belastbarkeit
5. Ablauf und Ziele des Trainings in der Herzgruppe
6. Trainingsformen und deren Wirkungen
7. Belastungseinheiten/Dosierung
8. Thema Sexualität
9. Bewegung im Alltag
5
Wirkungen von regelmäßiger Bewegung
• gewichtsregulierende Wirkung
(höhere Fettverbrennung)
• Verbesserung der Stimmungslage durch
Endorphinausschüttung (Glückshormone)
• blutdruckregulierende Wirkung!
• besserer Schlaf
• neue Kraftreserven
• lebensverlängernde Wirkung
• hilft, Medikamentendosen zu verringern!
Quelle: Curriculum Koronare Herzerkrankung, Prof. Franz et.al.,
DGPR 2004
• Verbesserung der Herzleistung, Belastbarkeit nimmt wieder zu
• Verbesserung von Stoffwechselprozessen im Körper
(höhere Fließgeschwindigkeit des Blutes, Zunahme der Elastizität der Gefäße,
bessere Sauerstoffversorgung aller Organe)
6
Geeignete sportliche Aktivitäten
• Schwimmen, Aquafitness
(wenn nicht kontraindiziert)
• Moderates Rudern, Kanu fahren
• Wandern, Skifahren
(keine extremen Höhen, Hochgebirge nur
nach vorangehender Akklimatisation)
• Moderates Training an Geräten
(Kraftausdauertraining)
• Gesellschaftstänze
Alle Ausdauersportarten, je nach individueller Belastbarkeit, z.B.
• (Nordic) Walking, Jogging
• Radfahren, Fahrrad-Ergometertraining
Bildausschnitte Quelle: Curriculum Bluthochdruck, Prof. Franz et al., DGPR 2004
7
Ungeeignete Sportarten
Alle Sportarten, bei denen Leistungsspitzen mit Pressatmung nicht zu
vermeiden sind:
• Gewichtheben, Bodybuilding
• Ballsportarten wie Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, Tennis,
Squash, Badminton
• Extremes Ski Alpin
(moderate Abfahrten nach erfolgreicher Akklimatisation sind erlaubt)
• Tauchsport
• Welche Sportarten fallen dir noch ein?
Bildausschnitte Quelle: Curriculum Bluthochdruck, Prof. Franz et al., DGPR 2004
8
Indikationen, die ein Bewegungstraining erlauben
• Koronare Herzerkrankung
• Stabile Angina pectoris, Z.n. instabiler Angina pectoris
• Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), hypertensive Herzkrankheit
• Zustand nach kardiovaskulären Interventionen/Operationen, Z.n.
Herztransplantation
• nicht mehr akut behandlungsbedürftige Herzmuskelerkrankungen
• Stabile chronische Herzinsuffizienz (NYHA I-III)
• Beherrschbare Herzrhythmusstörungen
• Angeborene oder erworbene Herzfehler, operierte Herzklappenfehler
• Patienten mit erhöhtem kardiovaskulären Risikoprofil
(Adipositas, Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom,
Fettstoffwechselstörungen)
9
Kontraindikationen
• instabile Angina pectoris
• Akutes Koronarsyndrom
• Schwere Herzklappenstenose
• akut behandlungsbedürftige Herzmuskelerkrankungen
• Schwere Herzinsuffizienz (NYHA IV)
• Nicht beherrschbare Herzrhythmusstörungen
• Zunehmende Verschlechterung der Belastungstoleranz/Atemnot
• Kurz zurückliegendes embolisches Ereignis
• akute Infekte, Fieber
• Nicht kontrollierbare Blutdruck-/Blutzuckerentgleisungen
10
Vorbedingung: Einschätzung der Belastbarkeit
• Belastungs-EKG beim Hausarzt oder Kardiologen
• Einschätzung der Belastbarkeit anhand der Borg-Skala
• Errechnen des individuellen optimalen Trainingspulses*:
60-75% der beim Arzt ermittelten maximalen Herzfrequenz
unter Belastung (Fahrradergometer)
oder mittels Spiroergometrie:
40-80% der maximalen Sauerstoffaufnahme (aerober Bereich)
• Verordnung einer Herzgruppe
Herantasten an regelmäßiges körperliches Training unter ärztlicher Aufsicht
• Ziel: Regelmäßige körperliche Aktivität im Alltag, mindestens 30 Min. täglich
Zu erreichen durch: Ausdauersport, Gartenarbeit, Besorgungen zu Fuß
erledigen, Treppe statt Aufzug, Auto öfters stehen lassen
Bildausschnitt Quelle: Curriculum Bluthochdruck, Prof. Franz et al., DGPR 2004
* Quelle: Bjarnason-Wehrens et al., Leitlinie körperliche Aktivität zur Sekundärprävention und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen, 2009.
11
Individuelle Belastbarkeit in der Herzgruppe
• Regelmäßige Pulskontrollen während des Trainings in der Herzgruppe mit
Unterstützung durch Arzt und Übungsleiter
• Eigenständiges Trainingsziel:
Kontrolle des Pulses durch Teilnehmer selbst; Einschätzung
der eigenen Belastbarkeit, wichtig für den Alltag
• Zu Beginn des Trainings:
Frage nach der Befindlichkeit der Teilnehmer
• Ggf. reduzierte Trainingsbelastung bei physischer oder psychischer Schwäche
• Nach Ablauf eines Jahres erneute Untersuchung des Teilnehmers bei
Hausarzt oder Kardiologen (Beurteilung der Belastbarkeit. Verbesserung?)
• Ziel: Selbstsicherheit im Umgang mit der eigenen körperlichen Belastbarkeit
durch Erlernen der eigenen Pulskontrolle
Bildquelle: DGPR
12
Ablauf des Trainings in der Herzgruppe
• Zuerst: eigene Befindlichkeit, Befragung durch Übungsleiter/Arzt
• Danach: lockeres Aufwärmtraining
• Dann: Steigerung zur normalen Trainingsbelastung
• Zwischendurch: Pulskontrollen
• Anschließend: Cooling-down mit Gelegenheit
zur Entspannungsübung
• Am Ende: Ruhepuls messen
• Dauer: 60 – 90 Min., 90 Übungseinheiten innerhalb
von zwei Jahren, in der Regel 1x pro Woche
• Verschiedene Gruppen:
Übungsgruppe (Belastbarkeit unter 75 Watt bzw. unter 1 Watt/kKG)
Trainingsgruppe (Belastbarkeit über 75 Watt bzw. über 1 Watt/kKG)
Bildquelle: DGPR
13
Ziele des Trainings in der Herzgruppe
(Therapeutische Leistungen!)
• Förderung der sozialen Teilhabe durch Sport in der Gruppe
• Krankheitsbewältigung durch gegenseitige Verstärker
(„Er/Sie hat das gleiche durchgemacht wie ich…“)
• Vermitteln von neuer Lebensfreude durch Sport in der Gruppe
(ohne Leistungsdruck, dafür mit viel Spaß und Humor)
• Erreichen eines stärkeren Selbstvertrauens
(Erkennen eigener Stärken und Schwächen, nicht nur im Sport)
• Festigung der Bereitschaft, seinen Lebensstil zu ändern
(Abbau von Risikofaktoren, Aufbau von Schutzfaktoren)
• Hilfe zur Selbsthilfe
(Vorbereitung auf die Zeit nach der Herzgruppe, Alltagsbelastbarkeit)
Bildquelle: DGPR
14
Wirkungen einzelner Trainingsformen
Ausdauertraining
• Verbesserte Sauerstoffaufnahme des Herzens
• Erhöhung des Schlagvolumens, des Herzminutenvolumens
• Senkung des Ruhepulses
• verbesserte Regulierung des Blutdrucks/Senkung des Blutdrucks
• bessere Durchblutung des Herzens, ökonomischere Arbeit des Herzens
• Verbesserung von Stoffwechselprozessen
• Bessere Fließgeschwindigkeit des Blutes
• bessere O2-Versorgung des Körpers
• Verringerung von Plaquebildung und des Thromboserisikos
• Positive Auswirkung des Sports auf unser psychisches
Wohlbefinden durch vermehrte Ausschüttung von Serotonin
(Glückshormonen)
Bildausschnitte Quelle: Curriculum Bluthochdruck, Prof. Franz et al., DGPR 2004
15
Wirkungen einzelner Trainingsformen
Kraft(ausdauer)training
• wie unter Ausdauertraining, zusätzlich:
• Verbesserung des allgemeinen physischen Zustands
• Verbesserung von Kraft, Stabilität, Belastbarkeit
• Aufbau von Muskeln
• Verbesserung der Knochendichte
• Vorbeugen altersbedingtem Verlust an Muskelmasse und Knochendichte
• Verbesserung des Stoffwechsels im Muskel
• Verbesserung der Insulinresistenz
Bildquelle: dreamstime
16
Wirkungen einzelner Trainingsformen
Bewegungsspiele
• wie unter Ausdauertraining, zusätzlich:
• Verbesserung von Koordination und Motorik und somit Beitrag zur geistigen
Flexibilität
• Verbesserung von Bewegungsabläufen (Sturzprophylaxe)
• Verbesserung der Stimmungslage durch hohen Spaßfaktor
• als Aufwärmtraining geeignet,
da alle Muskelpartien mäßig beansprucht werden
Bildquelle: DGPR
17
Belastungseinheiten/Dosierung
Ausdauertraining
• mindestens 3x/Woche
• mindestens 30 Min. Ausdauertraining
• Dauerbelastung/Empfehlung:*
25-40 Watt, mehrfach täglich, je 5-10 Min.
40-80 Watt, 1-2x täglich, je 15 Min.
> 80 Watt, 3-5x pro Woche, je 20-30 Min.
* In Anlehnung an: Dr. Roland Nebel, Praxisorientierte Empfehlungen für die kardiologische Sporttherapie, Gelsenkirchen 2009 und Bjarnason-
Wehrens et. al., Leitlinie körperliche Aktivität zur Sekundärprävention und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen, 2009.
Bildausschnitte Quelle: Curriculum Bluthochdruck, Prof. Franz et al., DGPR 2004
18
Belastungseinheiten/Dosierung
Kraft(ausdauer)training*
• mindestens 2-3x/Woche, 1-3 Sätze
• Kraftausdauer: 30-50% 1-RM
≙1 Wiederholungsmaximum
≙ Gewicht, das gerade noch gehoben/gezogen werden kann
1-3 Sätze, 12-25 Wiederholungen
• Muskelaufbau: 40-60% 1-RM,
1-3 Sätze, 8-15 Wiederholungen
Bildquelle: dreamstime
* In Anlehnung an: Dr. Roland Nebel, Praxisorientierte Empfehlungen für die kardiologische Sporttherapie, Gelsenkirchen 2009 und Bjarnason-
Wehrens et. al., Leitlinie körperliche Aktivität zur Sekundärprävention und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen, 2009.
19
Belastungseinheiten/Dosierung
Besonderheit: Hoch-Intensitäts-Intervalltraining bei Herzinsuffizienzpatienten*
• zusätzlich zum Ausdauer- und Krafttraining
• Intervalltraining insbesondere geeignet bei geringer Belastbarkeit
• Patient muss mindestens 3 Wochen stabil, medikamentös eingestellt sein
• ärztlich überwachtes Training, derzeit noch nicht Bestandteil von Herzgruppen,
aber in der Erprobungsphase
• Ablauf: 20 – 30 Sek. Belastungsphase; 40 – 60 Sek. Erholungsphase
• Belastungsintensität: zwischen 80 und 100% der maximalen
Sauerstoffaufnahme (VO2 peak)
• Wirkungen: höhere Sauerstoffaufnahme, höherer Trainingseffekt des
Herzens
* Bjarnason-Wehrens et. al., Leitlinie körperliche Aktivität zur Sekundärprävention und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen, 2009.
20
Belastungseinheiten/Dosierung
Grundsätzlich:
• 3-Phasen-Einteilung in der Herzgruppe
• Adaptations-/Anpassungsphase (8 Übungseinheiten)
• Aufbauphase (50 – 60 Übungseinheiten)
• Stabilisationsphase (20 – 30 Übungseinheiten)
• Ziele:
• langsame Belastungssteigerung
• Keine Überforderungssituationen
• ideal für zuvor sportlich Inaktive und
• für stark krankheitsbedingt eingeschränkte Teilnehmer
21
Thema Sexualität
Grundsätzlich gilt:
• wer 1 bis 2 Etagen beschwerdefrei Treppen steigen kann, muss keine Angst vor Sex
mit seinem eigenen Partner haben
• Sex mit einem fremden Partner kann durchaus mehr körperliche Ressourcen
erfordern
• Ein Herzinfarkt beim Liebesakt ist ein sehr seltenes Ereignis und tritt eher beim
außerehelichen Sex auf
• Sollten dennoch Angina-pectoris-Beschwerden auftreten, Nitrospray verwenden
• Vorsicht mit potenzsteigernden Mitteln (PDE-5-Hemmer):
die blutdrucksenkende Wirkung von Nitrospray und
PDE-5-Hemmer verstärkt sich gegenseitig und kann
zur Minderdurchblutung des Gehirns mit eintretender
Bewusstlosigkeit führen
Bildquelle: dreamstime
22
Thema Sexualität
Problematisch:
• Nach Herzinfarkt oder fortgeschrittener KHK ist Belastbarkeit eingeschränkt
• Mangel an Kraft durch kardiales Ereignis, Krankenhausaufenthalt, Mangel an
Bewegung
• Blutdrucksenkende Medikamente verursachen Müdigkeit
• mögliche Depressionen reduzieren Antrieb
• Angst vor erneutem Ereignis lähmt
Empfehlungen:
• Bei Hilflosigkeit mit Arzt über das Thema sprechen
• Körperliche Aktivität erhöhen durch Teilnahme an einer Herzgruppe
• erhöht die physische Kraft, schafft psychische Stabilität, führt zu Wohlbefinden,
Energiereserven, guter Laune, Lust und Vitalität. Auch im Liebesleben
• gegenseitiges Verständnis aufbauen, Zärtlichkeiten austauschen, auch mal nur
Kuscheln
Bildquelle: dreamstime
23
Bewegung im Alltag - Tipps
• Die WHO empfiehlt: 10.000 Schritte tgl.
• Schrittzähler zeichnet tgl. Schritte auf
Empfehlungen:
• Treppen nehmen anstelle von Aufzügen oder Rolltreppen
• eine Haltestelle früher aussteigen
• weiter weg parken und zu Fuß zum Ziel
• Auto häufiger stehen lassen
• Regelmäßige körperliche Aktivität (Sport, Gartenarbeit, Spazierengehen)
Beispiele:
1 Std. langsames Fahrradfahren ≙ ca. 4.500 Schritte
1 Std. langsames Schwimmen ≙ ca. 11.000 Schritte
1 Std. Joggen ≙ ca. 12.500 Schritte

Mais conteúdo relacionado

Semelhante a Teilnehmervortrag Bewegung

Guide Muskelaufbau mit Krafttraining
Guide Muskelaufbau mit KrafttrainingGuide Muskelaufbau mit Krafttraining
Guide Muskelaufbau mit Krafttrainingessentual_fitness
 
Andreas Willer - Rehabilitation für Patienten mit CML
Andreas Willer - Rehabilitation für Patienten mit CMLAndreas Willer - Rehabilitation für Patienten mit CML
Andreas Willer - Rehabilitation für Patienten mit CMLjangeissler
 
Don´t sit be fit!
Don´t sit be fit! Don´t sit be fit!
Don´t sit be fit! Paul Falcke
 
06.13 Hypertonieschulung beim Diabetes Typ 2
06.13 Hypertonieschulung beim Diabetes Typ 2 06.13 Hypertonieschulung beim Diabetes Typ 2
06.13 Hypertonieschulung beim Diabetes Typ 2 Wolfgang Geiler
 
Anzeige muskelkraft riesa
Anzeige muskelkraft riesaAnzeige muskelkraft riesa
Anzeige muskelkraft riesaPeter Berger
 
Wie kann ich meinen Stoffwechsel aktivieren und abnehmen?
Wie kann ich meinen Stoffwechsel aktivieren und abnehmen?Wie kann ich meinen Stoffwechsel aktivieren und abnehmen?
Wie kann ich meinen Stoffwechsel aktivieren und abnehmen?Jens Baltrusch
 
Rennrad Training
Rennrad TrainingRennrad Training
Rennrad Traininghilitebikes
 
Guide Muskelaufbau Ernährung
Guide Muskelaufbau ErnährungGuide Muskelaufbau Ernährung
Guide Muskelaufbau Ernährungessentual_fitness
 
Pfeifer2011Lebensstilaenderung und Bewegung
Pfeifer2011Lebensstilaenderung und BewegungPfeifer2011Lebensstilaenderung und Bewegung
Pfeifer2011Lebensstilaenderung und Bewegungwolfganggeidl
 
HIT: High Intensity Training - nur ein neuer Trend oder die Trainingsmethode ...
HIT: High Intensity Training - nur ein neuer Trend oder die Trainingsmethode ...HIT: High Intensity Training - nur ein neuer Trend oder die Trainingsmethode ...
HIT: High Intensity Training - nur ein neuer Trend oder die Trainingsmethode ...Mario Adelt
 
Bluthochdruck,Bluthochdruck und Diabetes,Salzarme Ernährung,Blutdruckmessung,...
Bluthochdruck,Bluthochdruck und Diabetes,Salzarme Ernährung,Blutdruckmessung,...Bluthochdruck,Bluthochdruck und Diabetes,Salzarme Ernährung,Blutdruckmessung,...
Bluthochdruck,Bluthochdruck und Diabetes,Salzarme Ernährung,Blutdruckmessung,...Wolfgang Geiler
 
06.06 Therapie des Diabetes mellitus
06.06 Therapie des Diabetes mellitus06.06 Therapie des Diabetes mellitus
06.06 Therapie des Diabetes mellitusWolfgang Geiler
 
Dr.Link Katzen Spezial Diät Herzinsuffizienz und Leberinsuffizienz cardiac Renal
Dr.Link Katzen Spezial Diät Herzinsuffizienz und Leberinsuffizienz cardiac RenalDr.Link Katzen Spezial Diät Herzinsuffizienz und Leberinsuffizienz cardiac Renal
Dr.Link Katzen Spezial Diät Herzinsuffizienz und Leberinsuffizienz cardiac RenalRinku Link
 
Kraftausdauertraining mit Senioren
Kraftausdauertraining mit Senioren Kraftausdauertraining mit Senioren
Kraftausdauertraining mit Senioren RALFKRAFT2
 

Semelhante a Teilnehmervortrag Bewegung (20)

Guide Muskelaufbau mit Krafttraining
Guide Muskelaufbau mit KrafttrainingGuide Muskelaufbau mit Krafttraining
Guide Muskelaufbau mit Krafttraining
 
Sport&gesundheit s2
Sport&gesundheit s2Sport&gesundheit s2
Sport&gesundheit s2
 
Andreas Willer - Rehabilitation für Patienten mit CML
Andreas Willer - Rehabilitation für Patienten mit CMLAndreas Willer - Rehabilitation für Patienten mit CML
Andreas Willer - Rehabilitation für Patienten mit CML
 
Das Herz mehr als ein Organ!
Das Herz mehr als ein Organ!Das Herz mehr als ein Organ!
Das Herz mehr als ein Organ!
 
Biofeedback in der Psychosomatik
Biofeedback in der PsychosomatikBiofeedback in der Psychosomatik
Biofeedback in der Psychosomatik
 
Don´t sit be fit!
Don´t sit be fit! Don´t sit be fit!
Don´t sit be fit!
 
06.13 Hypertonieschulung beim Diabetes Typ 2
06.13 Hypertonieschulung beim Diabetes Typ 2 06.13 Hypertonieschulung beim Diabetes Typ 2
06.13 Hypertonieschulung beim Diabetes Typ 2
 
Anzeige muskelkraft riesa
Anzeige muskelkraft riesaAnzeige muskelkraft riesa
Anzeige muskelkraft riesa
 
Cooper-Test leicht gemacht!
Cooper-Test leicht gemacht!Cooper-Test leicht gemacht!
Cooper-Test leicht gemacht!
 
3842378068 fitness
3842378068 fitness3842378068 fitness
3842378068 fitness
 
3842378068 fitness
3842378068 fitness3842378068 fitness
3842378068 fitness
 
Wie kann ich meinen Stoffwechsel aktivieren und abnehmen?
Wie kann ich meinen Stoffwechsel aktivieren und abnehmen?Wie kann ich meinen Stoffwechsel aktivieren und abnehmen?
Wie kann ich meinen Stoffwechsel aktivieren und abnehmen?
 
Rennrad Training
Rennrad TrainingRennrad Training
Rennrad Training
 
Guide Muskelaufbau Ernährung
Guide Muskelaufbau ErnährungGuide Muskelaufbau Ernährung
Guide Muskelaufbau Ernährung
 
Pfeifer2011Lebensstilaenderung und Bewegung
Pfeifer2011Lebensstilaenderung und BewegungPfeifer2011Lebensstilaenderung und Bewegung
Pfeifer2011Lebensstilaenderung und Bewegung
 
HIT: High Intensity Training - nur ein neuer Trend oder die Trainingsmethode ...
HIT: High Intensity Training - nur ein neuer Trend oder die Trainingsmethode ...HIT: High Intensity Training - nur ein neuer Trend oder die Trainingsmethode ...
HIT: High Intensity Training - nur ein neuer Trend oder die Trainingsmethode ...
 
Bluthochdruck,Bluthochdruck und Diabetes,Salzarme Ernährung,Blutdruckmessung,...
Bluthochdruck,Bluthochdruck und Diabetes,Salzarme Ernährung,Blutdruckmessung,...Bluthochdruck,Bluthochdruck und Diabetes,Salzarme Ernährung,Blutdruckmessung,...
Bluthochdruck,Bluthochdruck und Diabetes,Salzarme Ernährung,Blutdruckmessung,...
 
06.06 Therapie des Diabetes mellitus
06.06 Therapie des Diabetes mellitus06.06 Therapie des Diabetes mellitus
06.06 Therapie des Diabetes mellitus
 
Dr.Link Katzen Spezial Diät Herzinsuffizienz und Leberinsuffizienz cardiac Renal
Dr.Link Katzen Spezial Diät Herzinsuffizienz und Leberinsuffizienz cardiac RenalDr.Link Katzen Spezial Diät Herzinsuffizienz und Leberinsuffizienz cardiac Renal
Dr.Link Katzen Spezial Diät Herzinsuffizienz und Leberinsuffizienz cardiac Renal
 
Kraftausdauertraining mit Senioren
Kraftausdauertraining mit Senioren Kraftausdauertraining mit Senioren
Kraftausdauertraining mit Senioren
 

Último (8)

Angewandte Philosophie an der Universität Duisburg-Essen.
Angewandte Philosophie an der Universität Duisburg-Essen.Angewandte Philosophie an der Universität Duisburg-Essen.
Angewandte Philosophie an der Universität Duisburg-Essen.
 
Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Duisburg-Essen
Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Duisburg-EssenWirtschaftsingenieurwesen an der Universität Duisburg-Essen
Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Duisburg-Essen
 
Welche KI-Kompetenzen brauchen Lehrpersonen?!
Welche KI-Kompetenzen brauchen Lehrpersonen?!Welche KI-Kompetenzen brauchen Lehrpersonen?!
Welche KI-Kompetenzen brauchen Lehrpersonen?!
 
LAKO Kreativpreis_2024_Startnummer_02_(LFS_LA).pdf
LAKO Kreativpreis_2024_Startnummer_02_(LFS_LA).pdfLAKO Kreativpreis_2024_Startnummer_02_(LFS_LA).pdf
LAKO Kreativpreis_2024_Startnummer_02_(LFS_LA).pdf
 
Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaft an der Universität Duisburg_Essen
Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaft an der Universität Duisburg_EssenAngewandte Kognitions- und Medienwissenschaft an der Universität Duisburg_Essen
Angewandte Kognitions- und Medienwissenschaft an der Universität Duisburg_Essen
 
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 12.pdf
 
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf
1029-Danh muc Sach Giao Khoa khoi 11.pdf
 
Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.) an der Universität Duisburg Essen
Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.) an der Universität Duisburg EssenBetriebswirtschaftslehre (B.Sc.) an der Universität Duisburg Essen
Betriebswirtschaftslehre (B.Sc.) an der Universität Duisburg Essen
 

Teilnehmervortrag Bewegung

  • 1.
  • 2. 2 Headline Körperliche Aktivität und Training in der Sekundärprävention und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen Stand: September 2015
  • 3. 4 Inhalt des Vortrags 1. Einfluss von Bewegung auf koronare Krankheitsbilder 2. Geeignete / ungeeignete Sportarten 3. Indikationen, die ein Bewegungstraining erlauben 4. Einschätzung der individuellen Belastbarkeit 5. Ablauf und Ziele des Trainings in der Herzgruppe 6. Trainingsformen und deren Wirkungen 7. Belastungseinheiten/Dosierung 8. Thema Sexualität 9. Bewegung im Alltag
  • 4. 5 Wirkungen von regelmäßiger Bewegung • gewichtsregulierende Wirkung (höhere Fettverbrennung) • Verbesserung der Stimmungslage durch Endorphinausschüttung (Glückshormone) • blutdruckregulierende Wirkung! • besserer Schlaf • neue Kraftreserven • lebensverlängernde Wirkung • hilft, Medikamentendosen zu verringern! Quelle: Curriculum Koronare Herzerkrankung, Prof. Franz et.al., DGPR 2004 • Verbesserung der Herzleistung, Belastbarkeit nimmt wieder zu • Verbesserung von Stoffwechselprozessen im Körper (höhere Fließgeschwindigkeit des Blutes, Zunahme der Elastizität der Gefäße, bessere Sauerstoffversorgung aller Organe)
  • 5. 6 Geeignete sportliche Aktivitäten • Schwimmen, Aquafitness (wenn nicht kontraindiziert) • Moderates Rudern, Kanu fahren • Wandern, Skifahren (keine extremen Höhen, Hochgebirge nur nach vorangehender Akklimatisation) • Moderates Training an Geräten (Kraftausdauertraining) • Gesellschaftstänze Alle Ausdauersportarten, je nach individueller Belastbarkeit, z.B. • (Nordic) Walking, Jogging • Radfahren, Fahrrad-Ergometertraining Bildausschnitte Quelle: Curriculum Bluthochdruck, Prof. Franz et al., DGPR 2004
  • 6. 7 Ungeeignete Sportarten Alle Sportarten, bei denen Leistungsspitzen mit Pressatmung nicht zu vermeiden sind: • Gewichtheben, Bodybuilding • Ballsportarten wie Fußball, Handball, Volleyball, Basketball, Tennis, Squash, Badminton • Extremes Ski Alpin (moderate Abfahrten nach erfolgreicher Akklimatisation sind erlaubt) • Tauchsport • Welche Sportarten fallen dir noch ein? Bildausschnitte Quelle: Curriculum Bluthochdruck, Prof. Franz et al., DGPR 2004
  • 7. 8 Indikationen, die ein Bewegungstraining erlauben • Koronare Herzerkrankung • Stabile Angina pectoris, Z.n. instabiler Angina pectoris • Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), hypertensive Herzkrankheit • Zustand nach kardiovaskulären Interventionen/Operationen, Z.n. Herztransplantation • nicht mehr akut behandlungsbedürftige Herzmuskelerkrankungen • Stabile chronische Herzinsuffizienz (NYHA I-III) • Beherrschbare Herzrhythmusstörungen • Angeborene oder erworbene Herzfehler, operierte Herzklappenfehler • Patienten mit erhöhtem kardiovaskulären Risikoprofil (Adipositas, Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom, Fettstoffwechselstörungen)
  • 8. 9 Kontraindikationen • instabile Angina pectoris • Akutes Koronarsyndrom • Schwere Herzklappenstenose • akut behandlungsbedürftige Herzmuskelerkrankungen • Schwere Herzinsuffizienz (NYHA IV) • Nicht beherrschbare Herzrhythmusstörungen • Zunehmende Verschlechterung der Belastungstoleranz/Atemnot • Kurz zurückliegendes embolisches Ereignis • akute Infekte, Fieber • Nicht kontrollierbare Blutdruck-/Blutzuckerentgleisungen
  • 9. 10 Vorbedingung: Einschätzung der Belastbarkeit • Belastungs-EKG beim Hausarzt oder Kardiologen • Einschätzung der Belastbarkeit anhand der Borg-Skala • Errechnen des individuellen optimalen Trainingspulses*: 60-75% der beim Arzt ermittelten maximalen Herzfrequenz unter Belastung (Fahrradergometer) oder mittels Spiroergometrie: 40-80% der maximalen Sauerstoffaufnahme (aerober Bereich) • Verordnung einer Herzgruppe Herantasten an regelmäßiges körperliches Training unter ärztlicher Aufsicht • Ziel: Regelmäßige körperliche Aktivität im Alltag, mindestens 30 Min. täglich Zu erreichen durch: Ausdauersport, Gartenarbeit, Besorgungen zu Fuß erledigen, Treppe statt Aufzug, Auto öfters stehen lassen Bildausschnitt Quelle: Curriculum Bluthochdruck, Prof. Franz et al., DGPR 2004 * Quelle: Bjarnason-Wehrens et al., Leitlinie körperliche Aktivität zur Sekundärprävention und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen, 2009.
  • 10. 11 Individuelle Belastbarkeit in der Herzgruppe • Regelmäßige Pulskontrollen während des Trainings in der Herzgruppe mit Unterstützung durch Arzt und Übungsleiter • Eigenständiges Trainingsziel: Kontrolle des Pulses durch Teilnehmer selbst; Einschätzung der eigenen Belastbarkeit, wichtig für den Alltag • Zu Beginn des Trainings: Frage nach der Befindlichkeit der Teilnehmer • Ggf. reduzierte Trainingsbelastung bei physischer oder psychischer Schwäche • Nach Ablauf eines Jahres erneute Untersuchung des Teilnehmers bei Hausarzt oder Kardiologen (Beurteilung der Belastbarkeit. Verbesserung?) • Ziel: Selbstsicherheit im Umgang mit der eigenen körperlichen Belastbarkeit durch Erlernen der eigenen Pulskontrolle Bildquelle: DGPR
  • 11. 12 Ablauf des Trainings in der Herzgruppe • Zuerst: eigene Befindlichkeit, Befragung durch Übungsleiter/Arzt • Danach: lockeres Aufwärmtraining • Dann: Steigerung zur normalen Trainingsbelastung • Zwischendurch: Pulskontrollen • Anschließend: Cooling-down mit Gelegenheit zur Entspannungsübung • Am Ende: Ruhepuls messen • Dauer: 60 – 90 Min., 90 Übungseinheiten innerhalb von zwei Jahren, in der Regel 1x pro Woche • Verschiedene Gruppen: Übungsgruppe (Belastbarkeit unter 75 Watt bzw. unter 1 Watt/kKG) Trainingsgruppe (Belastbarkeit über 75 Watt bzw. über 1 Watt/kKG) Bildquelle: DGPR
  • 12. 13 Ziele des Trainings in der Herzgruppe (Therapeutische Leistungen!) • Förderung der sozialen Teilhabe durch Sport in der Gruppe • Krankheitsbewältigung durch gegenseitige Verstärker („Er/Sie hat das gleiche durchgemacht wie ich…“) • Vermitteln von neuer Lebensfreude durch Sport in der Gruppe (ohne Leistungsdruck, dafür mit viel Spaß und Humor) • Erreichen eines stärkeren Selbstvertrauens (Erkennen eigener Stärken und Schwächen, nicht nur im Sport) • Festigung der Bereitschaft, seinen Lebensstil zu ändern (Abbau von Risikofaktoren, Aufbau von Schutzfaktoren) • Hilfe zur Selbsthilfe (Vorbereitung auf die Zeit nach der Herzgruppe, Alltagsbelastbarkeit) Bildquelle: DGPR
  • 13. 14 Wirkungen einzelner Trainingsformen Ausdauertraining • Verbesserte Sauerstoffaufnahme des Herzens • Erhöhung des Schlagvolumens, des Herzminutenvolumens • Senkung des Ruhepulses • verbesserte Regulierung des Blutdrucks/Senkung des Blutdrucks • bessere Durchblutung des Herzens, ökonomischere Arbeit des Herzens • Verbesserung von Stoffwechselprozessen • Bessere Fließgeschwindigkeit des Blutes • bessere O2-Versorgung des Körpers • Verringerung von Plaquebildung und des Thromboserisikos • Positive Auswirkung des Sports auf unser psychisches Wohlbefinden durch vermehrte Ausschüttung von Serotonin (Glückshormonen) Bildausschnitte Quelle: Curriculum Bluthochdruck, Prof. Franz et al., DGPR 2004
  • 14. 15 Wirkungen einzelner Trainingsformen Kraft(ausdauer)training • wie unter Ausdauertraining, zusätzlich: • Verbesserung des allgemeinen physischen Zustands • Verbesserung von Kraft, Stabilität, Belastbarkeit • Aufbau von Muskeln • Verbesserung der Knochendichte • Vorbeugen altersbedingtem Verlust an Muskelmasse und Knochendichte • Verbesserung des Stoffwechsels im Muskel • Verbesserung der Insulinresistenz Bildquelle: dreamstime
  • 15. 16 Wirkungen einzelner Trainingsformen Bewegungsspiele • wie unter Ausdauertraining, zusätzlich: • Verbesserung von Koordination und Motorik und somit Beitrag zur geistigen Flexibilität • Verbesserung von Bewegungsabläufen (Sturzprophylaxe) • Verbesserung der Stimmungslage durch hohen Spaßfaktor • als Aufwärmtraining geeignet, da alle Muskelpartien mäßig beansprucht werden Bildquelle: DGPR
  • 16. 17 Belastungseinheiten/Dosierung Ausdauertraining • mindestens 3x/Woche • mindestens 30 Min. Ausdauertraining • Dauerbelastung/Empfehlung:* 25-40 Watt, mehrfach täglich, je 5-10 Min. 40-80 Watt, 1-2x täglich, je 15 Min. > 80 Watt, 3-5x pro Woche, je 20-30 Min. * In Anlehnung an: Dr. Roland Nebel, Praxisorientierte Empfehlungen für die kardiologische Sporttherapie, Gelsenkirchen 2009 und Bjarnason- Wehrens et. al., Leitlinie körperliche Aktivität zur Sekundärprävention und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen, 2009. Bildausschnitte Quelle: Curriculum Bluthochdruck, Prof. Franz et al., DGPR 2004
  • 17. 18 Belastungseinheiten/Dosierung Kraft(ausdauer)training* • mindestens 2-3x/Woche, 1-3 Sätze • Kraftausdauer: 30-50% 1-RM ≙1 Wiederholungsmaximum ≙ Gewicht, das gerade noch gehoben/gezogen werden kann 1-3 Sätze, 12-25 Wiederholungen • Muskelaufbau: 40-60% 1-RM, 1-3 Sätze, 8-15 Wiederholungen Bildquelle: dreamstime * In Anlehnung an: Dr. Roland Nebel, Praxisorientierte Empfehlungen für die kardiologische Sporttherapie, Gelsenkirchen 2009 und Bjarnason- Wehrens et. al., Leitlinie körperliche Aktivität zur Sekundärprävention und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen, 2009.
  • 18. 19 Belastungseinheiten/Dosierung Besonderheit: Hoch-Intensitäts-Intervalltraining bei Herzinsuffizienzpatienten* • zusätzlich zum Ausdauer- und Krafttraining • Intervalltraining insbesondere geeignet bei geringer Belastbarkeit • Patient muss mindestens 3 Wochen stabil, medikamentös eingestellt sein • ärztlich überwachtes Training, derzeit noch nicht Bestandteil von Herzgruppen, aber in der Erprobungsphase • Ablauf: 20 – 30 Sek. Belastungsphase; 40 – 60 Sek. Erholungsphase • Belastungsintensität: zwischen 80 und 100% der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2 peak) • Wirkungen: höhere Sauerstoffaufnahme, höherer Trainingseffekt des Herzens * Bjarnason-Wehrens et. al., Leitlinie körperliche Aktivität zur Sekundärprävention und Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen, 2009.
  • 19. 20 Belastungseinheiten/Dosierung Grundsätzlich: • 3-Phasen-Einteilung in der Herzgruppe • Adaptations-/Anpassungsphase (8 Übungseinheiten) • Aufbauphase (50 – 60 Übungseinheiten) • Stabilisationsphase (20 – 30 Übungseinheiten) • Ziele: • langsame Belastungssteigerung • Keine Überforderungssituationen • ideal für zuvor sportlich Inaktive und • für stark krankheitsbedingt eingeschränkte Teilnehmer
  • 20. 21 Thema Sexualität Grundsätzlich gilt: • wer 1 bis 2 Etagen beschwerdefrei Treppen steigen kann, muss keine Angst vor Sex mit seinem eigenen Partner haben • Sex mit einem fremden Partner kann durchaus mehr körperliche Ressourcen erfordern • Ein Herzinfarkt beim Liebesakt ist ein sehr seltenes Ereignis und tritt eher beim außerehelichen Sex auf • Sollten dennoch Angina-pectoris-Beschwerden auftreten, Nitrospray verwenden • Vorsicht mit potenzsteigernden Mitteln (PDE-5-Hemmer): die blutdrucksenkende Wirkung von Nitrospray und PDE-5-Hemmer verstärkt sich gegenseitig und kann zur Minderdurchblutung des Gehirns mit eintretender Bewusstlosigkeit führen Bildquelle: dreamstime
  • 21. 22 Thema Sexualität Problematisch: • Nach Herzinfarkt oder fortgeschrittener KHK ist Belastbarkeit eingeschränkt • Mangel an Kraft durch kardiales Ereignis, Krankenhausaufenthalt, Mangel an Bewegung • Blutdrucksenkende Medikamente verursachen Müdigkeit • mögliche Depressionen reduzieren Antrieb • Angst vor erneutem Ereignis lähmt Empfehlungen: • Bei Hilflosigkeit mit Arzt über das Thema sprechen • Körperliche Aktivität erhöhen durch Teilnahme an einer Herzgruppe • erhöht die physische Kraft, schafft psychische Stabilität, führt zu Wohlbefinden, Energiereserven, guter Laune, Lust und Vitalität. Auch im Liebesleben • gegenseitiges Verständnis aufbauen, Zärtlichkeiten austauschen, auch mal nur Kuscheln Bildquelle: dreamstime
  • 22. 23 Bewegung im Alltag - Tipps • Die WHO empfiehlt: 10.000 Schritte tgl. • Schrittzähler zeichnet tgl. Schritte auf Empfehlungen: • Treppen nehmen anstelle von Aufzügen oder Rolltreppen • eine Haltestelle früher aussteigen • weiter weg parken und zu Fuß zum Ziel • Auto häufiger stehen lassen • Regelmäßige körperliche Aktivität (Sport, Gartenarbeit, Spazierengehen) Beispiele: 1 Std. langsames Fahrradfahren ≙ ca. 4.500 Schritte 1 Std. langsames Schwimmen ≙ ca. 11.000 Schritte 1 Std. Joggen ≙ ca. 12.500 Schritte