Fernbus als Chance für Nordhessen IHK Arbeitskreis kassel 11 6 2013
1. Chancen und Risiken des
Fernbus-Verkehrs
für die Region Nordhessen
IHK- Arbeitskreis Verkehr, 11.6.2013 in Kassel
Alfred Fuhr
Das Fuhrwerk, Bureau für Kundensoziologie der mobilen Gesellschaft
2. Was macht ein Kundensoziologe?
Meine Kernkompetenz :
gesellschaftliche Risikofeststellungen
Aufmerksamkeit für
”superwicked problems“
3. Beispiel für Risiko-Feststellung:
Demografischer Wandel
Der Bevölkerungsrückgang entsteht durch die
gesellschaftliche ˮIgnoranz des Vitalvermögens“.
(Franz Xaver Kaufmann,
Frankfurt am Main 2005)
Bevölkerungsschrumpfungen und ihre Folgen
wurden daher politisch lange verdrängt,
bagatellisiert und zum ˮdemografischen
Wandel“ erklärt.
Dafür sind dann Alle, d.h. Niemand mehr zuständig
4. Beispiel für Risiko-Feststellung:
Buskrise 2003, Fernbus 2013
Unternehmens -Beratung
über die Veränderungsprozesse
der automobilen Gesellschaft:
ˮDemografie“ (RDA+ LHO)
ˮSocial Media“ (LHO)
ˮFernbus “ (LHO)
2010- 2013
Krisenmanagement:
Mitgestaltung der
ˮRDA- AvD- Buspilot“ Kampagne
2003: Krise in der Bustouristik
5. Chancen und Risiken des
Fernbus-Verkehrs
für die Region Nordhessen
Welche Chancen stecken im Fernbus für Nordhessen?
Politikum Fernbus in Deutschland
Entwicklung des Fernbusmarktes in Deutschland
Auch der Fernbusmarkt ist durch das Internet
ein anderer geworden
Fazit
6. Der Minister ist begeistert
http://www.welt.de/wirtschaft/article114937760/Ramsauer-sieht-Aufbruchstimmung-im-Fernbusverkehr.html
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sieht
nach der weitgehenden Marktfreigabe für Fernbuslinien
in der Branche eine "Aufbruchstimmung".
Der Markt sei "von seinen Jahrzehnte alten Fesseln befreit"
worden, erklärte Ramsauer.
7. Der mittelständische Verband
reagiert merkwürdig
BDO zitiert in einer Pressemitteilung
Karsten Schulze, den
geschäftsführenden Gesellschafter
von HARU Reisen.
Der andere Gesellschafter ist die
Deutsche Bahn AG
ˮGerade unter dem Aspekt, dass
Minister Ramsauer regelmäßig die
Chancen für den deutschen
Mittelstand in dem neu entstehenden
Markt besonders hervorgehoben hat,
erscheint die aktuelle Entwicklung
diskussionswürdig“
http://www.omnibusrevue.de/briefmarken-bald-mit-fernbus-aufschlag-1189078.html
10. Gesellschaftliche Akzeptanz für
Fernbus?
In verschiedenen regionalen Medien wird über
massive Widerstände gegen Fernbusse berichtet:
Stuttgarter Zeitung, 24.4.2013:
Bezirksbeirat von Stuttgart-Vaihingen will die seit ca. 1 Jahr zwischen
Stuttgart und Lörrach (Schweizer Grenze) verkehrenden Busse wieder abschaffen
und bittet darum, dass keine weiteren Lizenzen erteilt werden (1
Man hatte sich dafür eingesetzt, dass die Busse über Stuttgart-Flughafen fahren
Quellen:
1) http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.vaihingen-beiraete-wollen-keine-fernbusse.3c4afe43-09c6-479f-810b-f83520e59e29.html
2) http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12517577/60889/Keine-Haltestellen-an-Autobahnraststaetten-Daempfer-fuer-Fernbus-Projekt.html
Märkische Allgemeine, 16.5.2013:
Keine Fernbushaltestellen an Autobahnraststätten! Dadurch wird einer
brandenburgischen Gemeinde der günstige Zugang zum Flughafen BER
unmöglich gemacht(2
11. Das Difu legt den Finger in die
Wunde:
Quelle: http://www.difu.de/publikationen/difu-berichte-12013/fernbusterminals-neue-visitenkarten-der-staedte.html
In der Kommunalpolitik hat der Fernbus oft kein so gutes Image
wie der Flughafen oder der Bahnhof, wenn
die Fernerreichbarkeit der Stadt diskutiert wird.
Es geht um eine Facette der Erreichbarkeit der Städte,
nicht selten auch um den Busbahnhof als Visitenkarte der Stadt
Dies wird in der Stadt- und Verkehrsplanung kontrovers diskutiert.
Schließlich machen die vielen Touristenbusse in der City
der kommunalen Verkehrsplanung schon genug Sorgen.
12. Risiko Chance:
Die Facebook Revolution
38 Jahre dauerte es, bis das Radio weltweit
50 Millionen Menschen erreichte.
Beim Fernsehen brauchte es 13 Jahre,
um diese Marke zu erreichen.
Im Vergleich dazu verbreitet sich das Social Web
mit Lichtgeschwindigkeit.
Facebook schaffte es innerhalb eines Jahres,
50 Millionen Menschen von seinem Konzept zu überzeugen,( …)
17. Chance Mobilität:
Wirtschaftsstandort Nordhessen
Mobilitätswirtschaft Nordhessen
„Mehr als 4.600 Unternehmen, 67.000 Beschäftigte und 6 Mrd. € Umsatz sind
Kennzeichen dieses Wirtschaftsbereiches. Damit ist dies der stärkste
Wirtschaftsbereich in Nordhessen.“
Quelle. http://www.mowin.net/mowinnet/mobilitaetswirtschaft-nordhessen/
20. Dabei wäre Nordhessen ein
Top Standort für ein Fernbusterminal
Top-Logistikflächen
Die Regionalmanagement Nordhessen GmbH bündelt Ihre Aktivitäten und richtet diese auf ein großes Ziel aus: Die Etablierung
Nordhessens als eines der größten Logistikzentren Europas bis zum Jahr 2015. Dafür hat das Regionalmanagement gemeinsam mit der
Arbeitsgemeinschaft der nordhessischen Wirtschaftsförderer die TopLogistikflächen der Region Nordhessen präsentiert.
Diese Flächen sind sofort verfügbar, bieten ausreichend Areal für logistische Großvorhaben und haben eine sehr gute verkehrliche
Erreichbarkeit.
Quelle: http://www.mowin.net/mowinnet/mobilitaetswirtschaft-nordhessen/
21. Risiko Chance Demografie:
ˮDie Region Nordhessen wird schrumpfen.“
http://www.ihk-
kassel.de/solva_docs/wn10_05_s26_27.pdf
26. Fernbus = Greyhound?
Soziologisch gesehen ist der ˮGreyhound“ das Verkehrsmittel der
US-amerikanischen Unterschicht…
Das Unternehmen ist ein ˮBig Data“ Pionier und nutzt
modernstes Datenmanagement, um seine Auslastung voherzusagen
31. Entwicklung neuer Angebote
Dein Bus.de . Linien- Geschäftsmodell??
Idee: Organisation von Busfahrten nur bei Bedarf, wenn sich genügend
Mitfahrer via Internet finden.
Angebot und Buchung nur über Internet möglich.
34. Die grüne Variante:
Mein Fernbus
Das Berliner Startup plant ein bundesweites Netz mit mittelständischen
Busunternehmen. Die Busse bieten 70 cm Sitzabstand und WLAN an Bord.
Bereits acht Linien sind per Ausnahmegenehmigung im Betrieb – etwa die Linien
München-Zürich und München-Freiburg mit mehr als 100.000 Fahrgästen in 2012.
35. Verflixt, es gibt ja auch noch die
Blauen!
Flixbus vormals Go- Bus wurde von zwei
Beratern der internationalen
Strategieberatung
The Boston Consulting Group und einem
ehemaligen Microsoft-Manager aus
München gegründet.
Sie fanden die Investoren: Graf
v.d.Schulenburg,
Ex-GF DB Stadtverkehr!
Heinz Raufer, Internet-Unternehmer
(hotel.de)!
38. Der ADAC – Deutsche Post Bus kommt
Die Deutsche Post und der Allgemeine Deutsche Automobilclub
(ADAC) steigen Anfang November 2013 mit ersten
Städteverbindungen in den neu geöffneten Fernbusmarkt ein. Der
ADAC Postbus, so der Name des künftigen, gemeinsamen
Linienangebots, startet auf folgenden Strecken:
- Köln-Bonn-Frankfurt/M-Stuttgart-München
- Bremen-Hamburg-Berlin
- Köln-Dortmund-Hannover-Berlin
- Berlin-Leipzig-Dresden
- Frankfurt/M-Nürnberg-München.
40. Ist der Fernbus ein
Nischenverkehrsmittel?
Nein.
Das Geschäftsmodell der Fernbuslinien strahlt
auf die Angebote anderer Anbieter aus.
Die Fernbuskunden tauschen sich online aus, und
vor Allem vergleichen sie die Preise.
46. Köln ist unter den deutschen
Großstädten eine Ausnahme
Aber auch hier reicht der Platz schon lange nicht mehr
47. Ohne Terminal kein Fernbus
Das sind Terminals, die diesen Namen verdienen!
48. Fazit 1
1. Schneller
2. Komfortabel
3. verlässlicher
3. Preiswerter
4. Ökologischer
Der Fernbus hat das Potenzial, zu einer
sozialen + geselligen + innovativen + demografie-gerechten
Alternative zu Auto, Bahn und Flugzeug in Nordhessen zu reifen.
wahrgenommen werden.
Dafür muss er zunächst von neuen (Auto/Bahn) Kunden als
49. Fazit 2
2. Für neue Zielgruppen: Schüler- Umschüler- Studenten- / 75 +/
Tagestouristen zu realisieren:
1. Verkehrspolitische Maßnahmen.
Die Gesamtfahrzeit des Fernbus gegenüber Autoverkehr verkürzen.
Fernbus Angebote in den regionalen/ kommunalen ÖPNV integrieren
Anbindung an die Servicestruktur des Autobahn- Fernverkehrs,
(Autohöfe, Rasthöfe, Park- Ride Parkplätze, Autobahnknoten- Abfahrten)
2. Wirtschaftliche Kooperation – Public Private Partnership –
Kooperationen mit Fernbusbetreibern
Schaffung neuer Service Angebote!
1. Für überregionale Ziele
50. Fazit 3:
Meine Empfehlungen
Auswahl eines Anbieters für eine Fernlinie durch Kassel, z.B:
Uni-Linie Nord: Frankfurt- Gießen- Marburg - Kassel
Oranier-Route
Medizin/Gesundheits/Wellness-Linie:
Nordhessen – Rhein/Main
Business/Flughafenlinie:
Kassel Calden – Rhein/Main – Hahn