"Man muss immerfort verändern, erneuern, verjüngen, um nicht zu verstocken.", das sagte Johann Wolfgang von Goethe. Dieses Credo stellt kein Unternehmen in Frage. Im Referat werden Reifegradmodelle als Orientierungshilfen unter die Sonne gestellt und die Sonnen- und Schattenseiten für Umsetzungsverantwortliche reflektiert.
Referent: Gennaro Quagliarelli
2. AGORA Associates GmbH
n Führung und Durchführung von Projekten, mit dem Fokus auf die
menschenzentrierte Gestaltung von komplexen Vorhaben
n Direkte und indirekte Unterstützungen zu allen Fragestellungen
ganzheitlichen Managements von Projekten, Programmen und
Projektportfolios
n Allgemeine und/oder spezifische Aus- und Weiterbildung rund um jene
Kompetenzen, welche im Management von Projekten den Erfolg
sichern
3. Agenda
n Der Einsatz eines Modells im Unternehmen: Der Versuch, eine Illusion
real werden zu lassen?
n Macht der Einsatz von Modellen Sinn?
n Worin liegen die Schwierigkeiten ein Modell (z.B. Reifegradmodell) im
Unternehmen einzuführen?
n Was wir schon lange wussten und lohnenswert ist, sich nochmals
bewusst zu machen...
4. Probleme im Einsatz von Reifegradmodellen
Theorie ist, wenn Praxis ist, wenn alles
man alles weiss, funktioniert, aber n Sture Anwendung: Die Realität
Aber nichts niemand weiss, warum. muss sich dem Modell
funktioniert. anpassen
n Hohe, falsche und/oder
unrealistische
Erwartungshaltungen
n Das Zertifikat ist wichtiger
als der dahinter stehende
Nutzen
n Zahlen-Salat: Man misst die
ganze Zeit, aber was genau?!
n Aggressive Verbesserungsziele
und ein unvorbereitetes
Bei uns sind Umfeld
Theorie und
Praxis vereint: n Um was geht es? Normen,
Nichts funktioniert Modelle?! Und was nun...?
und keiner weiss, warum!
5. Nutzen von Prozesse
n Bessere, zielgerichtete
Zusammenarbeit und
Kommunikation
n Förderung von
Synergien und
Integration
n Kontinuierliche
Verbesserung
n Mehr Proaktivität
n Grössere Flexibilität
n etc. etc.
6. Standards und ihr Nutzen
Wie nützlich sind Ist der Nutzen abhängig
Standards? von der Projektgrösse?
Anzahl Nennungen
60 Einflussfaktor Projektgrösse
5.0
40 4.5
4.0
20
3.5
3.0
stimme 2 3 4 stimme kleines mittel- grosses
nicht zu grosses
zu (Quelle: J. Theiler, VZ Zürich) (Quelle: J. Theiler, VZ Zürich)
7. Einsatz des Standards und Erfolg
Nach welcher Zeit rechnet sich Hat die Anpassung von Standards
der Einsatz? Einfluss auf den Projekterfolg?
nach Jahr(en)
Projekterfolg (Q/T/C)
100
0.5
1 80
2 60
3 40
5 20
3.0 3.5 4.0 4.5 5.0 1 2 3 4 5
Mittelwert Stärke der Anpassung
(Quelle: J. Theiler, VZ Zürich) (Quelle: J. Theiler, VZ Zürich)
8. Standardisierung: Vor-/Nachteile
Vorteile der Standardisierung: Nachteile der Standardisierung:
bessere Vergleichbarkeit fehlende Akzeptanz
einheitliche Terminologie unnötige Bürokratie
mehr Sicherheit für MA in Praxis schwer umsetzbar
höhere Prozessqualität
höherer Zeitaufwand
höhere Endproduktqualität
höhere Kundenakzeptanz zu wenig flexibel
Kostenersparnisse Mehrkosten
Zeitenersparnisse ineffiziente Prozesse
geringe Endproduktequalität
3.0 3.5 4.0 4.5
1.0 1.5 2.0 2.5 3.0
Mittelwert
Mittelwert
(Quelle: J. Theiler, VZ Zürich) (Quelle: J. Theiler, VZ Zürich)
9. Quintessenz
Der Nutzen von Rahmenwerke
(z.B. ITIL), das Sicherheit gibt,
Standards (z.B. ISO 20000),
welche Entwicklungen
ermöglichen sowie
Modelle (z.B. Reifegradmodelle),
welche in der Orientierung
helfen, stehen ausser
Diskussion...
Niemand würde die deutsche
Sprache und deren Rahmen-/
Regelwerke (Syntax, Semantik,
Duden) in Frage stellen bzw.
abschaffen wollen, oder...?
10. Gefahren einer Einführung: Die Produktivität...
Produktivität
A Potentiallücke
B
A: Erwartungslücke
B: Produktivitätslücke
gutes Changemanagement
schlechtes Changemanagement
vermeidbarer Produktivitätseinbruch
11. Veränderung – Bewegung - MOVE
E R E I
T G R N
A
H H S
N
O I A T
D S L E
E A T L
T E L
I N U
O N
N G
Logik Sinn / Werte
12. Prozesse: sinn- und nutzenstiftende Hilfsmittel
PROZESSE
INPUT OUTPUT
Daten Produkte
Information Dienstleistungen
Material Nutzen
Managementprozesse
Bearbeitung-/Verarbeitungsprozesse
Psycho-Soziale Prozesse
Informations-/Kommunikationsprozesse
etc.
14. Veränderung verläuft in drei Schritten (Lewin)
SOLL-Zustand
das Neue
ist nicht
Erhaltung
hoher
Energie-
Kräfte
aufwand
zu hohe
IST-Zustand das Alte ist Erwartungen
nicht mehr versiegen die
Veränderung Energie =>
ABSTURZ
16. Mensch und Veränderungen
Abhängig vom Charakter
sind Merkmale für
Wandlungsbereitschaft:
n optimistische Einstellung
n klare Vorstellungen
n Flexibilität in Zeiten der
Unsicherheit
n Strukturiertheit,
systematisches Vorgehen
n gestalten Veränderungen
aktiv mit, anstatt sie zu
bekämpfen
17. Die Herausforderung: Gleichgewicht
n zu viel Mensch
-> Individualität nimmt zu
n zu viel Methoden
-> Formalitäten wichtiger
als Sache
n zu viel Hilfsmittel
-> Vernachlässigung
zwischenmenschlicher
Kontakte
n zu viel Organisation
„Wir“-Gefühl geht verloren
(Konzentration auf Rollen-
und
Kompetenzschwierigkeiten)
19. Quintessenz
Sinnvoller Einsatz wenn... Sinnloser Einsatz wenn...
n das Modell als RAHMEN für n immer noch geglaubt
die Analyse und Diagnose wird, dass man etwas nur
versteht dann verbessert, wenn
n die hinter dem man es MESSEN kann
Reifegradmodell stehenden n das Ergebnis mit der
ERFOLGSFAKTOREN REALITÄT verwechselt
thematisiert und auf das wird oder
jeweilige Unternehmen n das Ergebnis
übertragen werden UNREFLEKTIERT und OHNE
n das Ganze nicht zu EINBINDUNG der
analytisch-mathematisch Mitarbeitenden in
sondern vermehrt Massnahmen übertragen
GANZHEITLICH-SYSTEMISCH wird.
angegangen wird
20. ...
Beeile dich!
Entwickle dich!
Lass dir ein
paar Flügel wachsen!
Muss ich mich
verändern... jetzt?
Wieso nicht ein
bisschen später?