SlideShare uma empresa Scribd logo
1 de 22
Page 1 © CULTUREWORK 2014© CultureWork 2013© CULTUREWORK 2014
Dr. Klaus-Dieter Dohne
31.10.2014
Psychologische Kriegsführung war
früher-
Indirekte Interventionen…
Mentales Stärken in Heidelberg
Page 2 © CULTUREWORK 2014
Modelle für indirekte Interventionen
• Hypnose Modelle nach Milton H. Erickson
• Systemische Modelle
• Selbstorganisation von sozialen Systemen
• Ambivalenz von lebenden Systemen (Verantwortungsverteilung)
• Entwicklung Innerer Bewertungssysteme und von Inneren Haltungen
• Spieltheorie (Axelrod) Kooperationsforschung „Tit for tat“
• Aufmerksamkeit: Wahrnehmung und emotionale Bedeutungsaufladung
(VAKOG)
• Veränderungsmodell der Zwei Zyklen (Frontalhirntheorien)
• Bewusst vs. Automatisierte Informationsverarbeitung (System 1 und 2,
Kahnemann)
• Modell von menschlichen Grundbedürfnissen (Neurobiologie)
Page 3 © CULTUREWORK 2014
Beispiele für indirekte Interventionen
• Partnerbeziehung (Ehemann möchte, dass sich die Frau
ändert)
• Nachfolgekonflikt in einem Unternehmen in der 7. Generation
• Fußballmannschaft (Leistungsabfall bei der Integration von
neuen Spielern in ein bisher erfolgreiches Team)
• Entwicklung von Kooperation bei Mitarbeitern in einem
Unternehmen, die nach gewonnenem Arbeitsgerichtsprozess
wieder im Team sind
Page 4 © CULTUREWORK 2014
…begrenzte Ressource!
Bewusste Aufmerksamkeit als…
Page 5 © CULTUREWORK 2014
Integration von
Emotion und Kognition
Kognitive Fähigkeiten,
sachlich-rationale Aspekte
Steuerung
emotional-sozialer
Aspekte
HEMMUNG
von unerwünschtem
Verhalten
AKTIVIERUNG
von erwünschtem
Verhalten
Page 6 © CULTUREWORK 2014
Jeder Veränderungsprozess erfordert die Integration
zweier Aspekte
Limbisches
System
Dorsolateraler Kortex
Lineare Logik (sachlich-rational)
Limbisches System
Triviale Logik (Notfallprogramme)
Bewertung: Entweder-Oder-Modus
Orbitofrontaler Kortex
Zirkuläre Logik (sozial-emotional)
Orbitofrontaler
Kortex
Dorsolateraler
Kortex
Integration
Ergebnis: variables Verhalten
(Sowohl-Als-Auch), Ausbildung von
Metakompetenzen
entweder – oder
stark – schwach
aktiv – passiv
gut – böse
Page 7 © CULTUREWORK 2014
Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource
Aufgabenerledigung
Sicherung und
Schutz
Spannungsverhältnis
Autonomie vs.
Zugehörigkeit
Erlangen von
Wertschätzung und
Anerkennung
Die Energie fließt dorthin, wo die Aufmerksamkeit
liegt und bestimmt die Handlung.
Soziale Stellung
im Team
Verwirklichung
persönlicher Interessen
Bedürfnisse der
anderen
wahrnehmen
Methoden
anwenden (z.B.
LEAN)
Page 8 © CULTUREWORK 2014
Zwei-Zyklen-Modell
Dilemma/ Ambivalenz
Innere
Haltung
Bewusste
Handlung
Sicher
fühlen
Sicher
ausführen
Klar
sehen
Sinn
finden
Potential
entfalten
Ausgewogen
handeln
Unbewusste
Handlung
Innere
Ruhe
Entscheidungsknoten
(Musterunterbrechung - Metakompetenz)
Entscheidungsknoten
(bewusst üben - Disziplin)
Lernzyklus
Routinezyklus
Zykluswechsel
Page 9 © CULTUREWORK 2014
Erinnerungsspeicher
Wohin richten wir unsere Aufmerksamkeit?
aktuell erlebte
Wirklichkeit
individuelle Bedeutungsgebung:
Die Energie fließt dorthin, wo die Aufmerksamkeit liegt und bestimmt die Handlung.
Erinnerungsspeicher
aktuell erlebte
Wirklichkeit
Page 10 © CULTUREWORK 2014
Aufmerksamkeit als begrenzte Ressource
Konflikte, soziale
Spannungen,
Mangelnde
Führungskultur
Fehlen von
Wertschätzung und
Anerkennung
alte Traumata,
Verletzungen
und Konflikte
Erschöpfung,
Hunger und
Durst
Gesichtsverlust/
Scham/ Angst
Für bewusste Aufmerksamkeitsfokussierung
verfügbare Energie-Ressourcen
Für bewusste Aufmerksamkeitsfokussierung
verfügbare Energie-Ressourcen
LIMITIERT
Page 11 © CULTUREWORK 2014
Pränatale Lernerfahrung - Potenzialentfaltung
Ambivalenz
Neugiersystem
Autonomie
Wachstum
Entfaltung
eigener
Potenziale
Beziehungssystem
Nähe
Verbundenheit
Zugehörigkeit
Geborgenheit
Page 12 © CULTUREWORK 2014
Beispiele für Ambivalenzen in sozialen Systemen
Autonomie Zugehörigkeit
Risiko Sicherheit
Quantität Qualität
Nichtveränderung Veränderung
Beziehungsebene Logik und Sachebene
Expandieren Beibehaltung des Status Quo
Das richtige Maß finden zwischen Besitzstandswahrung und Musterbruch!
Page 13 © CULTUREWORK 2014
Indirekte Kommunikation
Einleitung
Lieber KP,
zunächst den Entwurf für Ihre Frau. Ich präferiere auf Grund der angespannten
Situation bei Ihrer Frau Helga für ein indirektes Vorgehen, da sie den Inhalt des
Briefes so ungefährlicher an sich heran lassen kann. Hierzu wäre es günstig, wenn
Sie ihn unauffällig irgendwo liegenlassen oder unter einem Stapel hervorgucken
lassen etc…entscheidend ist ein Weg zu finden, der es Ihnen Beiden ermöglicht, ohne
Gesichtsverlust sich einfach wieder annähern zu können..
Page 14 © CULTUREWORK 2014
Indirekte Kommunikation
Der Briefanfang…
Liebe Marie,
unsere Begegnung hat mir gut getan und mich inspiriert. Ich bin Dir zu Dank
verpflichtet für Deine Aufmerksamkeit und den intensiven Gesprächen. Besonders der
Austausch über die Themen, die mich z.Z. sehr bewegen und die ich für mich
entscheiden möchte.
Nun zu Deiner Liste mit den Fragen, mit denen ich mich auseinandersetzen soll. Mir
ist diese Art der Reflektion zwar fremd, nicht mein Stil…..nehme mir jetzt aber die Zeit
und komme Deiner Empfehlung nach, ausführlich Deine Fragen zu beantworten, statt
in meiner kurzen schnellen Art und Weise...obwohl es mir lieber wäre…...
Page 15 © CULTUREWORK 2014
Indirekte Kommunikation
1. Wie sehe ich die aktuelle Situation um meine Ehe?
Ich erlebe es so, dass Helga sich mehr und mehr zurückzieht, mir fast ausweicht und
Dinge heimlich macht. Eigentlich haben wir keine Partnerschaftliche Beziehung mehr
und leben so pseudomäßig nach außen zusammen. Mich macht diese Situation
traurig und bedaure diese Entwicklung sehr. Ich würde gern einen Weg mit Helga
finden, der uns zusammen gut alt werden lässt…
Allerdings muss ich mich bei Fortbestehen dieser Situation damit abfinden, noch
einmal andere Wege zu gehen. Es wird mir nicht leicht fallen, werde mich aber
natürlich nicht länger gegen meine Bedürfnisse und meine Gesundheit entscheiden.
Page 16 © CULTUREWORK 2014
Indirekte Kommunikation
2. Was liebe ich an Helga?
Marie, das ist für mich noch am einfachsten zu beantworten. Helga ist einfach ein
Prachtweib, ich begehre sie und finde, dass sie im Vergleich mit anderen Frauen in
ihrem Alter klasse aussieht und eine tolle Ausstrahlung hat. Was mir aber noch mehr
imponiert, ist ihr starker Wille. Wenn sie etwas will, dann kann sie hart gegen sich
selbst (und andere) sein. Stell Dir vor, um ihre Englischkenntnisse zu optimieren,
schaut sie nur Filme in Englisch. Oder beim Golf usw. Auch wenn sich diese Härte seit
längerer Zeit gegen mich richtet, spricht mich diese disziplinierte Haltung sehr an.
Findet man doch immer mehr Menschen, die verweichlichen und abschalten….
Page 17 © CULTUREWORK 2014
Indirekte Kommunikation
2. Was liebe ich an Helga?
Wofür ich allerdings wirklich dankbar bin, ist das tolle Ergebnis ihrer Erziehung
unserer beiden wunderbaren Kinder. Sie verfügen über alles, was ich mir insgeheim
gewünscht habe, Helga sei Dank. Es gibt noch mehr, aber vielleicht soll das erst mal
reichen. Ich merke gerade Marie, wie sich ein warmes Gefühl für Helga bei mir
einstellt……Du bist wirklich geschickt, mir diese Frage zu stellen……trotzdem meldet
sich auch Wehmut, das es vorbei sein könnte…
Page 18 © CULTUREWORK 2014
Indirekte Kommunikation
3. Wodurch könnte Helga verletzt worden sein und wie habe ich dazu beigetragen?
Marie, diese Frage ärgert mich und macht mich auch wütend….ich verstehe aber was
Du damit bezweckst….nun gut… es ist schwer, auf meine Anteile und Verantwortung
zuschauen, leichter wäre, wenn Helga einfach wieder wäre, wie in den ersten zehn
Jahren unserer Beziehung. Angeregt durch unseren Austausch, Marie, habe ich über
Deine Hypothesen nochmal nachgedacht. Es kann durchaus sein, dass ich mit meiner
Art schnelle Urteile und Bewertungen zu treffen und diese auch noch gleich anderen
mitzuteilen, mir nicht immer Freunde mache…ja ich denke sogar, dass mich viele für
einen anmaßenden Besserwisser halten. Es tröstet mich Marie, dass Du daneben
auch die Kompetenz in mir siehst und dass ich viele Dinge richtig einschätze und ein
sehr gutes Erinnerungsvermögen habe.
Page 19 © CULTUREWORK 2014
Indirekte Kommunikation
3. Wodurch könnte Helga verletzt worden sein und wie habe ich dazu beigetragen?
Du hast recht, dass das gerade auf unsichere Menschen, die zudem noch einen
Minderwertigkeitskomplex haben oder sich für wertlos halten, unangenehm wirkt.
Ich kann mir schon vorstellen, dass Helga über die Jahre davon zunehmend genervt
ist, zumal sie m.E. keine sinnvolle Aufgabe für sich gefunden hat, nachdem die Kinder
aus dem Haus sind…..Marie, Du wirst jetzt bestimmt schmunzeln und denken, ja ja
der K. weiß schon wieder was bei seiner Frau die Ursache ist….aber ich kann Helga
an diesem Punkt nicht helfen, obwohl ich es immer wieder getan habe. Das ist
bestimmt bei ihr nicht wertschätzend angekommen, immer Ideen und Vorschläge zu
hören…zumal sie ja, sollte meine Hypothese stimmen, sich selbst da defizitär
wahrgenommen hat…….da bin ich immer wieder in die Falle rein…ich alter Esel.
Page 20 © CULTUREWORK 2014
Indirekte Kommunikation
3. Wodurch könnte Helga verletzt worden sein und wie habe ich dazu beigetragen?
Dieser Punkt ist für mich schwer anzuschauen, Marie, ich würde sehr gern in einem
erneutem persönlichen Gespräch, diesen Punkt noch einmal mit Dir vertiefen…..auch
in Gesprächen mit den Kindern, besonders bei Alma, erlebe ich, das sie lieber das
Gegenteil zu mir machen und irgendwelchen Trotteln vertrauen, nur nicht mir, obwohl
ich recht habe…… Aber ich kann das jetzt besser verstehen, dass sie lieber autonom
bleiben wollen …., als vom Alten abhängig zu ein…. auch wenn sie sich
selbstschädigend verhalten.
Ein anderer Punkt ist noch, dass ich ganz häufig die Gründe für mein Verhalten nicht
offen gemacht habe……
Page 21 © CULTUREWORK 2014
Indirekte Kommunikation
Das Briefende …
Marie, du hast mir einiges abverlangt….doch ich freue mich auf die kommenden
Diskurse……mir dämmert mehr und mehr, was da in vielen Beziehungen nicht gut
gewirkt hat……
Bitte begleite mich in dieser wichtigen Phase meines Lebens….
Danke
Dein
K.
Page 22 © CULTUREWORK 2014
Kontakt
Dr. Klaus-Dieter Dohne
Culture Work GmbH
Wilhelm-Weber-Str. 21
D-37073 Göttingen
Tel.: +49 551 488 89 22
klaus-dieter.dohne@culture-work.com
www.culture-work.com

Mais conteúdo relacionado

Semelhante a Psychologische Kriegsführung war früher - Indirekte Interventionen

Emotionen spiegeln unser selbst verständnis
Emotionen spiegeln unser selbst verständnisEmotionen spiegeln unser selbst verständnis
Emotionen spiegeln unser selbst verständnisLehrer-Spiegel
 
Emotionen in der Schule
Emotionen in der SchuleEmotionen in der Schule
Emotionen in der SchuleLehrer-Spiegel
 
Die Bedeutung der inneren Haltung bei Führungskräften
Die Bedeutung der inneren Haltung bei FührungskräftenDie Bedeutung der inneren Haltung bei Führungskräften
Die Bedeutung der inneren Haltung bei FührungskräftenCulture Work GmbH
 
snapshox | interaktion
snapshox | interaktionsnapshox | interaktion
snapshox | interaktionKonzeption
 
Referart wertemodell schulz von thun
Referart wertemodell schulz von thunReferart wertemodell schulz von thun
Referart wertemodell schulz von thunFelicitas04
 
Entwicklung & Bildung2 2010 06 23 zusammenfassung
Entwicklung & Bildung2 2010 06 23 zusammenfassungEntwicklung & Bildung2 2010 06 23 zusammenfassung
Entwicklung & Bildung2 2010 06 23 zusammenfassungThomas Stephenson
 
Beziehungen - Beziehungskrisen erfolgreich überwinden
Beziehungen - Beziehungskrisen erfolgreich überwindenBeziehungen - Beziehungskrisen erfolgreich überwinden
Beziehungen - Beziehungskrisen erfolgreich überwindenHeiko Gärtner
 
Kommunikation ohne Gewalt
Kommunikation ohne GewaltKommunikation ohne Gewalt
Kommunikation ohne Gewaltevoluzzer
 
Gute Gesprächsführung und Lernmotivation für Zahnärzte und ZMP
Gute Gesprächsführung und Lernmotivation für Zahnärzte und ZMPGute Gesprächsführung und Lernmotivation für Zahnärzte und ZMP
Gute Gesprächsführung und Lernmotivation für Zahnärzte und ZMPKatja Bett
 
Leseprobe Buch: „Brevier für Pauline“ bei Pax et Bonum Verlag Berlin
Leseprobe Buch: „Brevier für Pauline“ bei Pax et Bonum Verlag BerlinLeseprobe Buch: „Brevier für Pauline“ bei Pax et Bonum Verlag Berlin
Leseprobe Buch: „Brevier für Pauline“ bei Pax et Bonum Verlag BerlinIngolf Ludmann-Schneider
 

Semelhante a Psychologische Kriegsführung war früher - Indirekte Interventionen (20)

Rogers1973b
Rogers1973bRogers1973b
Rogers1973b
 
Emotionen spiegeln unser selbst verständnis
Emotionen spiegeln unser selbst verständnisEmotionen spiegeln unser selbst verständnis
Emotionen spiegeln unser selbst verständnis
 
Rogers1980a
Rogers1980aRogers1980a
Rogers1980a
 
Emotionen in der Schule
Emotionen in der SchuleEmotionen in der Schule
Emotionen in der Schule
 
Trennung
TrennungTrennung
Trennung
 
Die Bedeutung der inneren Haltung bei Führungskräften
Die Bedeutung der inneren Haltung bei FührungskräftenDie Bedeutung der inneren Haltung bei Führungskräften
Die Bedeutung der inneren Haltung bei Führungskräften
 
snapshox | interaktion
snapshox | interaktionsnapshox | interaktion
snapshox | interaktion
 
Karmalegung
KarmalegungKarmalegung
Karmalegung
 
Kommunikationsworkshop - FÖHR Agentur für Wissenstransfer
Kommunikationsworkshop - FÖHR Agentur für WissenstransferKommunikationsworkshop - FÖHR Agentur für Wissenstransfer
Kommunikationsworkshop - FÖHR Agentur für Wissenstransfer
 
Faq der persönlichkeit
Faq der persönlichkeitFaq der persönlichkeit
Faq der persönlichkeit
 
Entwicklung und die innere Instanz des Bewusstseins im Schamanismus
Entwicklung und die innere Instanz des Bewusstseins im SchamanismusEntwicklung und die innere Instanz des Bewusstseins im Schamanismus
Entwicklung und die innere Instanz des Bewusstseins im Schamanismus
 
Referart wertemodell schulz von thun
Referart wertemodell schulz von thunReferart wertemodell schulz von thun
Referart wertemodell schulz von thun
 
Wertschätzung
WertschätzungWertschätzung
Wertschätzung
 
Karma legmuster zur analyse schicksalhafter ereignisse
Karma legmuster zur analyse schicksalhafter ereignisseKarma legmuster zur analyse schicksalhafter ereignisse
Karma legmuster zur analyse schicksalhafter ereignisse
 
Entwicklung & Bildung2 2010 06 23 zusammenfassung
Entwicklung & Bildung2 2010 06 23 zusammenfassungEntwicklung & Bildung2 2010 06 23 zusammenfassung
Entwicklung & Bildung2 2010 06 23 zusammenfassung
 
Rogers1975a
Rogers1975aRogers1975a
Rogers1975a
 
Beziehungen - Beziehungskrisen erfolgreich überwinden
Beziehungen - Beziehungskrisen erfolgreich überwindenBeziehungen - Beziehungskrisen erfolgreich überwinden
Beziehungen - Beziehungskrisen erfolgreich überwinden
 
Kommunikation ohne Gewalt
Kommunikation ohne GewaltKommunikation ohne Gewalt
Kommunikation ohne Gewalt
 
Gute Gesprächsführung und Lernmotivation für Zahnärzte und ZMP
Gute Gesprächsführung und Lernmotivation für Zahnärzte und ZMPGute Gesprächsführung und Lernmotivation für Zahnärzte und ZMP
Gute Gesprächsführung und Lernmotivation für Zahnärzte und ZMP
 
Leseprobe Buch: „Brevier für Pauline“ bei Pax et Bonum Verlag Berlin
Leseprobe Buch: „Brevier für Pauline“ bei Pax et Bonum Verlag BerlinLeseprobe Buch: „Brevier für Pauline“ bei Pax et Bonum Verlag Berlin
Leseprobe Buch: „Brevier für Pauline“ bei Pax et Bonum Verlag Berlin
 

Mais de Culture Work GmbH

Das haben wir noch NIE so gemacht
Das haben wir noch NIE so gemachtDas haben wir noch NIE so gemacht
Das haben wir noch NIE so gemachtCulture Work GmbH
 
Wandel gestalten - mit Daten und Bauchgefühl
Wandel gestalten - mit Daten und BauchgefühlWandel gestalten - mit Daten und Bauchgefühl
Wandel gestalten - mit Daten und BauchgefühlCulture Work GmbH
 
Der Mensch im Mittelpunkt der Veränderung
Der Mensch im Mittelpunkt der VeränderungDer Mensch im Mittelpunkt der Veränderung
Der Mensch im Mittelpunkt der VeränderungCulture Work GmbH
 
Lean Thinking für Digitalisierungsprojekte
Lean Thinking für DigitalisierungsprojekteLean Thinking für Digitalisierungsprojekte
Lean Thinking für DigitalisierungsprojekteCulture Work GmbH
 
Two lean transitions - a retrospective
Two lean transitions - a retrospectiveTwo lean transitions - a retrospective
Two lean transitions - a retrospectiveCulture Work GmbH
 

Mais de Culture Work GmbH (6)

Das haben wir noch NIE so gemacht
Das haben wir noch NIE so gemachtDas haben wir noch NIE so gemacht
Das haben wir noch NIE so gemacht
 
Wandel gestalten - mit Daten und Bauchgefühl
Wandel gestalten - mit Daten und BauchgefühlWandel gestalten - mit Daten und Bauchgefühl
Wandel gestalten - mit Daten und Bauchgefühl
 
Der Mensch im Mittelpunkt der Veränderung
Der Mensch im Mittelpunkt der VeränderungDer Mensch im Mittelpunkt der Veränderung
Der Mensch im Mittelpunkt der Veränderung
 
Lean Thinking für Digitalisierungsprojekte
Lean Thinking für DigitalisierungsprojekteLean Thinking für Digitalisierungsprojekte
Lean Thinking für Digitalisierungsprojekte
 
Two lean transitions - a retrospective
Two lean transitions - a retrospectiveTwo lean transitions - a retrospective
Two lean transitions - a retrospective
 
Culture Work Firmenprofil
Culture Work FirmenprofilCulture Work Firmenprofil
Culture Work Firmenprofil
 

Psychologische Kriegsführung war früher - Indirekte Interventionen

  • 1. Page 1 © CULTUREWORK 2014© CultureWork 2013© CULTUREWORK 2014 Dr. Klaus-Dieter Dohne 31.10.2014 Psychologische Kriegsführung war früher- Indirekte Interventionen… Mentales Stärken in Heidelberg
  • 2. Page 2 © CULTUREWORK 2014 Modelle für indirekte Interventionen • Hypnose Modelle nach Milton H. Erickson • Systemische Modelle • Selbstorganisation von sozialen Systemen • Ambivalenz von lebenden Systemen (Verantwortungsverteilung) • Entwicklung Innerer Bewertungssysteme und von Inneren Haltungen • Spieltheorie (Axelrod) Kooperationsforschung „Tit for tat“ • Aufmerksamkeit: Wahrnehmung und emotionale Bedeutungsaufladung (VAKOG) • Veränderungsmodell der Zwei Zyklen (Frontalhirntheorien) • Bewusst vs. Automatisierte Informationsverarbeitung (System 1 und 2, Kahnemann) • Modell von menschlichen Grundbedürfnissen (Neurobiologie)
  • 3. Page 3 © CULTUREWORK 2014 Beispiele für indirekte Interventionen • Partnerbeziehung (Ehemann möchte, dass sich die Frau ändert) • Nachfolgekonflikt in einem Unternehmen in der 7. Generation • Fußballmannschaft (Leistungsabfall bei der Integration von neuen Spielern in ein bisher erfolgreiches Team) • Entwicklung von Kooperation bei Mitarbeitern in einem Unternehmen, die nach gewonnenem Arbeitsgerichtsprozess wieder im Team sind
  • 4. Page 4 © CULTUREWORK 2014 …begrenzte Ressource! Bewusste Aufmerksamkeit als…
  • 5. Page 5 © CULTUREWORK 2014 Integration von Emotion und Kognition Kognitive Fähigkeiten, sachlich-rationale Aspekte Steuerung emotional-sozialer Aspekte HEMMUNG von unerwünschtem Verhalten AKTIVIERUNG von erwünschtem Verhalten
  • 6. Page 6 © CULTUREWORK 2014 Jeder Veränderungsprozess erfordert die Integration zweier Aspekte Limbisches System Dorsolateraler Kortex Lineare Logik (sachlich-rational) Limbisches System Triviale Logik (Notfallprogramme) Bewertung: Entweder-Oder-Modus Orbitofrontaler Kortex Zirkuläre Logik (sozial-emotional) Orbitofrontaler Kortex Dorsolateraler Kortex Integration Ergebnis: variables Verhalten (Sowohl-Als-Auch), Ausbildung von Metakompetenzen entweder – oder stark – schwach aktiv – passiv gut – böse
  • 7. Page 7 © CULTUREWORK 2014 Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource Aufgabenerledigung Sicherung und Schutz Spannungsverhältnis Autonomie vs. Zugehörigkeit Erlangen von Wertschätzung und Anerkennung Die Energie fließt dorthin, wo die Aufmerksamkeit liegt und bestimmt die Handlung. Soziale Stellung im Team Verwirklichung persönlicher Interessen Bedürfnisse der anderen wahrnehmen Methoden anwenden (z.B. LEAN)
  • 8. Page 8 © CULTUREWORK 2014 Zwei-Zyklen-Modell Dilemma/ Ambivalenz Innere Haltung Bewusste Handlung Sicher fühlen Sicher ausführen Klar sehen Sinn finden Potential entfalten Ausgewogen handeln Unbewusste Handlung Innere Ruhe Entscheidungsknoten (Musterunterbrechung - Metakompetenz) Entscheidungsknoten (bewusst üben - Disziplin) Lernzyklus Routinezyklus Zykluswechsel
  • 9. Page 9 © CULTUREWORK 2014 Erinnerungsspeicher Wohin richten wir unsere Aufmerksamkeit? aktuell erlebte Wirklichkeit individuelle Bedeutungsgebung: Die Energie fließt dorthin, wo die Aufmerksamkeit liegt und bestimmt die Handlung. Erinnerungsspeicher aktuell erlebte Wirklichkeit
  • 10. Page 10 © CULTUREWORK 2014 Aufmerksamkeit als begrenzte Ressource Konflikte, soziale Spannungen, Mangelnde Führungskultur Fehlen von Wertschätzung und Anerkennung alte Traumata, Verletzungen und Konflikte Erschöpfung, Hunger und Durst Gesichtsverlust/ Scham/ Angst Für bewusste Aufmerksamkeitsfokussierung verfügbare Energie-Ressourcen Für bewusste Aufmerksamkeitsfokussierung verfügbare Energie-Ressourcen LIMITIERT
  • 11. Page 11 © CULTUREWORK 2014 Pränatale Lernerfahrung - Potenzialentfaltung Ambivalenz Neugiersystem Autonomie Wachstum Entfaltung eigener Potenziale Beziehungssystem Nähe Verbundenheit Zugehörigkeit Geborgenheit
  • 12. Page 12 © CULTUREWORK 2014 Beispiele für Ambivalenzen in sozialen Systemen Autonomie Zugehörigkeit Risiko Sicherheit Quantität Qualität Nichtveränderung Veränderung Beziehungsebene Logik und Sachebene Expandieren Beibehaltung des Status Quo Das richtige Maß finden zwischen Besitzstandswahrung und Musterbruch!
  • 13. Page 13 © CULTUREWORK 2014 Indirekte Kommunikation Einleitung Lieber KP, zunächst den Entwurf für Ihre Frau. Ich präferiere auf Grund der angespannten Situation bei Ihrer Frau Helga für ein indirektes Vorgehen, da sie den Inhalt des Briefes so ungefährlicher an sich heran lassen kann. Hierzu wäre es günstig, wenn Sie ihn unauffällig irgendwo liegenlassen oder unter einem Stapel hervorgucken lassen etc…entscheidend ist ein Weg zu finden, der es Ihnen Beiden ermöglicht, ohne Gesichtsverlust sich einfach wieder annähern zu können..
  • 14. Page 14 © CULTUREWORK 2014 Indirekte Kommunikation Der Briefanfang… Liebe Marie, unsere Begegnung hat mir gut getan und mich inspiriert. Ich bin Dir zu Dank verpflichtet für Deine Aufmerksamkeit und den intensiven Gesprächen. Besonders der Austausch über die Themen, die mich z.Z. sehr bewegen und die ich für mich entscheiden möchte. Nun zu Deiner Liste mit den Fragen, mit denen ich mich auseinandersetzen soll. Mir ist diese Art der Reflektion zwar fremd, nicht mein Stil…..nehme mir jetzt aber die Zeit und komme Deiner Empfehlung nach, ausführlich Deine Fragen zu beantworten, statt in meiner kurzen schnellen Art und Weise...obwohl es mir lieber wäre…...
  • 15. Page 15 © CULTUREWORK 2014 Indirekte Kommunikation 1. Wie sehe ich die aktuelle Situation um meine Ehe? Ich erlebe es so, dass Helga sich mehr und mehr zurückzieht, mir fast ausweicht und Dinge heimlich macht. Eigentlich haben wir keine Partnerschaftliche Beziehung mehr und leben so pseudomäßig nach außen zusammen. Mich macht diese Situation traurig und bedaure diese Entwicklung sehr. Ich würde gern einen Weg mit Helga finden, der uns zusammen gut alt werden lässt… Allerdings muss ich mich bei Fortbestehen dieser Situation damit abfinden, noch einmal andere Wege zu gehen. Es wird mir nicht leicht fallen, werde mich aber natürlich nicht länger gegen meine Bedürfnisse und meine Gesundheit entscheiden.
  • 16. Page 16 © CULTUREWORK 2014 Indirekte Kommunikation 2. Was liebe ich an Helga? Marie, das ist für mich noch am einfachsten zu beantworten. Helga ist einfach ein Prachtweib, ich begehre sie und finde, dass sie im Vergleich mit anderen Frauen in ihrem Alter klasse aussieht und eine tolle Ausstrahlung hat. Was mir aber noch mehr imponiert, ist ihr starker Wille. Wenn sie etwas will, dann kann sie hart gegen sich selbst (und andere) sein. Stell Dir vor, um ihre Englischkenntnisse zu optimieren, schaut sie nur Filme in Englisch. Oder beim Golf usw. Auch wenn sich diese Härte seit längerer Zeit gegen mich richtet, spricht mich diese disziplinierte Haltung sehr an. Findet man doch immer mehr Menschen, die verweichlichen und abschalten….
  • 17. Page 17 © CULTUREWORK 2014 Indirekte Kommunikation 2. Was liebe ich an Helga? Wofür ich allerdings wirklich dankbar bin, ist das tolle Ergebnis ihrer Erziehung unserer beiden wunderbaren Kinder. Sie verfügen über alles, was ich mir insgeheim gewünscht habe, Helga sei Dank. Es gibt noch mehr, aber vielleicht soll das erst mal reichen. Ich merke gerade Marie, wie sich ein warmes Gefühl für Helga bei mir einstellt……Du bist wirklich geschickt, mir diese Frage zu stellen……trotzdem meldet sich auch Wehmut, das es vorbei sein könnte…
  • 18. Page 18 © CULTUREWORK 2014 Indirekte Kommunikation 3. Wodurch könnte Helga verletzt worden sein und wie habe ich dazu beigetragen? Marie, diese Frage ärgert mich und macht mich auch wütend….ich verstehe aber was Du damit bezweckst….nun gut… es ist schwer, auf meine Anteile und Verantwortung zuschauen, leichter wäre, wenn Helga einfach wieder wäre, wie in den ersten zehn Jahren unserer Beziehung. Angeregt durch unseren Austausch, Marie, habe ich über Deine Hypothesen nochmal nachgedacht. Es kann durchaus sein, dass ich mit meiner Art schnelle Urteile und Bewertungen zu treffen und diese auch noch gleich anderen mitzuteilen, mir nicht immer Freunde mache…ja ich denke sogar, dass mich viele für einen anmaßenden Besserwisser halten. Es tröstet mich Marie, dass Du daneben auch die Kompetenz in mir siehst und dass ich viele Dinge richtig einschätze und ein sehr gutes Erinnerungsvermögen habe.
  • 19. Page 19 © CULTUREWORK 2014 Indirekte Kommunikation 3. Wodurch könnte Helga verletzt worden sein und wie habe ich dazu beigetragen? Du hast recht, dass das gerade auf unsichere Menschen, die zudem noch einen Minderwertigkeitskomplex haben oder sich für wertlos halten, unangenehm wirkt. Ich kann mir schon vorstellen, dass Helga über die Jahre davon zunehmend genervt ist, zumal sie m.E. keine sinnvolle Aufgabe für sich gefunden hat, nachdem die Kinder aus dem Haus sind…..Marie, Du wirst jetzt bestimmt schmunzeln und denken, ja ja der K. weiß schon wieder was bei seiner Frau die Ursache ist….aber ich kann Helga an diesem Punkt nicht helfen, obwohl ich es immer wieder getan habe. Das ist bestimmt bei ihr nicht wertschätzend angekommen, immer Ideen und Vorschläge zu hören…zumal sie ja, sollte meine Hypothese stimmen, sich selbst da defizitär wahrgenommen hat…….da bin ich immer wieder in die Falle rein…ich alter Esel.
  • 20. Page 20 © CULTUREWORK 2014 Indirekte Kommunikation 3. Wodurch könnte Helga verletzt worden sein und wie habe ich dazu beigetragen? Dieser Punkt ist für mich schwer anzuschauen, Marie, ich würde sehr gern in einem erneutem persönlichen Gespräch, diesen Punkt noch einmal mit Dir vertiefen…..auch in Gesprächen mit den Kindern, besonders bei Alma, erlebe ich, das sie lieber das Gegenteil zu mir machen und irgendwelchen Trotteln vertrauen, nur nicht mir, obwohl ich recht habe…… Aber ich kann das jetzt besser verstehen, dass sie lieber autonom bleiben wollen …., als vom Alten abhängig zu ein…. auch wenn sie sich selbstschädigend verhalten. Ein anderer Punkt ist noch, dass ich ganz häufig die Gründe für mein Verhalten nicht offen gemacht habe……
  • 21. Page 21 © CULTUREWORK 2014 Indirekte Kommunikation Das Briefende … Marie, du hast mir einiges abverlangt….doch ich freue mich auf die kommenden Diskurse……mir dämmert mehr und mehr, was da in vielen Beziehungen nicht gut gewirkt hat…… Bitte begleite mich in dieser wichtigen Phase meines Lebens…. Danke Dein K.
  • 22. Page 22 © CULTUREWORK 2014 Kontakt Dr. Klaus-Dieter Dohne Culture Work GmbH Wilhelm-Weber-Str. 21 D-37073 Göttingen Tel.: +49 551 488 89 22 klaus-dieter.dohne@culture-work.com www.culture-work.com