1. Workshop 2
17:05 – 17:30
Im Haus, Inhouseverkabelung und Technik
Dipl.-Ing. Stefan Schreiber
GF eku Kabel & Systeme GmbH & Co. KG
Der Ausbau mit Glasfasern bis in jede WE ist eine komplette,
parallele Überbauung der heute vorhandenen Cu-Strukturen bei
durchaus unterschiedlichen Architekturen der Netzstrukturen.
Das gilt über alle Netzebenen hinweg. Eben auch im Haus!
2. Ausgangsszenario
Faser ist im Haus, vorzugsweise im Keller in
einer Box abgelegt; d.h. Steckerabschluss auf einer Kpl.
Das optische Signal muss über eine Leitungsverlängerung in die jeweilige
Wohneinheit (WE) an einen „geeigneten Platz“ geführt werden.
In „wirklichen“ FTTH Netzen bekommt jeder Endteilnehmer eine oder zwei
Fasern bis in seine Wohneinheit.
Das Signal auf der Faser kann heute üblicherweise von keinem Kunden-
Endgerät wie TV oder PC direkt aufgenommen und verstanden werden.
Das optische Signal muss über eine CPE wieder in ein/mehrere elektrische
Signale umgesetzt und ggfs. in der Wohnung verteilt werden.
3. Der normative Ansatz gemäß VDE
VDE-AR-E 2800-901 FTTB/FTTH
- beschrieben ist der Anschluss von Gebäuden an optischen Glasfasernetzen
- Topologie und Technik Neutral
- berücksichtigt, dass mehrere Netzbetreiber das gleiche Netz benutzen
können – open access
Was verfolgt die VDE?
- finanzielle Einsparpotentiale
- Beschleunigung des Breitbandausbaus
- zukunftssicheres und flexibles Netz
- Planungssicherheit
- Investitionssicherheit
5. Welche kritischen Punkte ergeben sich nun für
den Glasfaserausbau durch das Gebäude?
- Zustimmungen des Gebäudeeigentümers (z.B. bei Eigentumswohnungen)
- Investition / Kosten für den Ausbau / Eigentumsfrage des inst. neuen Netzes
- Durchbrüche, Lärm, Dreck
- Leistungswegebau unter Berücksichtigung von Brandlasten und Brandfort-
leitungen; kritischer Bereich sind die Flure als Fluchtwege
- Steckerübergänge, Spleiße, Alternativen
- Abschluss in der Wohnungseinheit als UP-TA, AP-TA, integrierte Lösung
direkt mit CPE (ONU und ONT in einer Einheit), ästhetische Lösungen
- Netzverteilung in der WE (Netzebene 5) nach der Rückwandlung in
elektrische Signale (-> Homeway)
- Kupplung am Faserende in der WE,
Laserlichtschutz, Light ON Controlle, Unterstützung
der optischen Messungen im Servicefall
6. Lösungsansätze für die Verkabelung vom HÜP/APL
bis zur ONT/ONU
Standardisiert bis zu 3 Etagen Einfamilienhaus
mehr als 3 Etagen
- APL innen oder aussen?
- Verkabelung innen oder außen?
- Kabelweg mit vorheriger Leerrohrverlegung oder ohne?
- vorkonfektionierte Kabel oder Steckerkonfektion / Spleißen im Gebäude?
- VDE konform oder pragmatisch?
- mit Unterverteilungen in den Etagen oder direkte Verbindung zwischen
Gebäudehauptverteiler und Kunden TA?
- mit Faserabschluß auf einer Kupplung in der WE oder direkter Anschluß an die
ONU/ONT?
7. Fallbeispiel 1: Einfamilienhaus
- Kabeleinführung in den Keller
- Faserabschluß in einem einfachen Kunststoff APL
- ONT/ONU direkt neben dem APL, Verbindung über Jumperkabel
- Weitere Verteilung im Haus unter Nutzung der 75Ohm Coaxverkabelung,
100 Ohm TP Verkabelung für Telefon und Ethernet
8. Fallbeispiel 1: Einfamilienhaus
- theoretisch ganz ohne APL
- ONT/ONU mit Faserabschluß
- weitere Verteilung im Haus unter Nutzung der 75Ohm Coaxverkabelung,
100 Ohm TP Verkabelung für Telefon und Ethernet, integriertes
WLan Modul
Beispiel: Genexis
9. Fallbeispiel 2: kleineres Mehrfamilienhaus
- ankommendes Kabel aus der Netzebene 3 wird im APL ab-
gelegt, Anschluß mittels Spleiß gegen Pigtails, die auf
Kupplungen enden (z.B. LC APC 8° )
10. Fallbeispiel 2: kleineres Mehrfamilienhaus
- ankommendes Kabel aus der Netzebene 3 wird im APL ab-
gelegt, Anschluß mittels Spleiß gegen Pigtails, die auf
Kupplungen enden (z.B. LC APC 8° )
- Ausbau der Kabelwege im Haus mittels Lehrröhrchen
- dann z.B. Blown Fibre bis in die WE, d.h. skalierbare, erweiterbare Faserzahl;
nach dem Vorbild FTTD von ehemals BICC/Brand Rex (Erfindung für BT)
11. Fallbeispiel 3: Häuser mit vielen
WE
- benötigt werden standardisierte Lösungen
- Montage muss z.T. ohne Glasfaserfachkräfte möglich sein -> Kostenreduktion
- Einsatz von Etagenverteilern eventuell sinnvoll, um späteren horizontalen WE
Ausbau möglich zu machen
- Kabelwegebau äußerst schwierig; vertikale Verkabelung z.B. in stillgelegten
Schornsteinen
OptiRise™
Kabelbaum
12. Fallbeispiel 3: Häuser mit vielen
WE
- neben einseitig vorkonfektionierten Lösungen
gibt es für den vertikalen Ausbau auch weitere, interessante Lösungsansätze
14. Sonderlösungen Factory polish
Field fiber
- OptiSnap von Corning als Faserabschluß
- schnelle Montage Fiber stub Mechanical
- Techniker ohne GF Erfahrung in splice with
index matching
2-3 Stunden geschult gel
- sehr sichere Technik, kein Spleißen,
eren
15. Sonderlösungen
- vorversteckerte Lösung für den Outdoor Bereich
- schnelle Installationszeit
- Arial Lösung
- kein offenes System
16. Sonderlösungen
OptiTap
Drop Cable
OptiTap
Connector
On External
ONU
21. Problemfall Kupplung am Faserende in der WE
- bei Einsatz in Standard UP Dosen bei LC ist die Bautiefe oft nicht gegeben
- Konfektion einer Faser: unwirtschaftlicher Aufwand
- Staubschutz, Laserschutz, optische Kontrolle ON/OFF
- Reflektion am offenen Ende bei OTDR Kontrollmessungen
22. Zusammenfassung
- es gibt keinen Masterplan
- sehr nützlich sind Erfahrungen im Netzbau
NE4 aus den letzten Jahren bezgl. der Netzum-
rüstungen HF tauglicher Coax Netze
- der Produktmix aus vorkonfektionierten Produkten und Vor-Ort Montage
bildet den optimalen Ansatz aus Kosten und Zeit
- die Erschließung über die Aussenfassade sollte nicht von vornherein
ausgeschlossen werden, speziell wenn ohnehin eine Wärmedämmungs-
maßnahme geplant ist
- der VDE konforme Ausbau ist nicht immer die beste Lösung
- der Carrier, der die Erstinvestition in den Netzausbau NE4 und NE5 leistet,
wird sein Netz schützen wollen
- wer open access in der NE3 baut (Geschäftsmodell) hat sicherlich
hohes Interesse an offenen, zugänglichen Strukturen in der NE4