2. Die „Free Burma“-Blogaktion
• Hintergrund: Verhaftung von oppositionellen
Bloggern und Niederschlagung von
Demonstrationen gegen das Regime
• Ursprüngliche Protestidee: „Blogschweigen“
• Dann: Banner, Texte für Burma in 100.000
Blogs weltweit, unabhängig
• Online-Befragung: 263 vollständige
Fragebögen, 70% beteiligte BloggerInnen
3. Die Protestblogger
• Der typische Teilnehmer war …
– männlich (78%)
– 33 Jahre alt (aber mehr >50 als <20)
– Universitätsabsolvent (40%, 37% Abitur)
– angestellt (38%, 28% selbständig, 27% Schüler bzw.
Studenten)
– aus Deutschland (86%, 7% CH, 5% AT)
– 7h täglich online (alle täglich im Internet)
– seit 20 Monaten BloggerIn (aber ein Viertel kürzer als
ein halbes Jahr dabei)
6. Lerneffekte
• Die Free-Burma-Blogaktion …
– ist geeignet Aufmerksamkeit herzustellen: 18%
– hat den Kenntnisstand verbessert: 48%
– macht sensibel für ähnliche Krisen: 18%
• Aber Primat des Agendasetting bleibt bei den
etablierten Medien
7. Engagement
• Besteht eine Verbindung von Online- und Offline
Engagement?
• Aber: nur 5% beabsichtigen ähnliches Engagement in
Zukunft
Bisheriges Engagement
noch nie
gelegentlich
regelmäßig
8. Interpretation I
• Empathie-Altruismus-Hypothese?
• Eher: kognitive Identifikation mit den
(entfernten) Hilfsbedürftigen („Oneness“)
• Bloggen ist als soziale Praxis ein verbindendes
Element
– abstrakte (Mit-)Betroffenheit
– Verantwortungsdiffusion dadurch reduziert?
9. Interpretation II
• Protestbloggen als Mikroaktivismus
– Authentizität, Identitäts- und
Beziehungsmanagement
– Jeder ist Kampagnenmanager im „Mitdenkweb“
– „Politischer Aktivismus 2.0“
– Neue Herausforderung für „Makroaktivisten“
durch Marktlogik des digitalen Protestes
– Begrenzte Reichweite