2. Social Media
●
Interaktive
Internet-
kommunikation.
●
„Usergenerated“ Content.
„Mitmach“-Internet.
●
Personenzentriert.
3. Inhalte
●
Social Media
●
Sinusstudien und Internet
●
Sinusstudien und Kirche
●
Theologie der Social Media
●
„Doppelte Inkulturation“
●
Kriterien für die Kommunikation
der Kirche mittels Social Media
4. Nicht ohne Internet und Handy
Bitcom Studie Netzgesellschaft, 2011, http://bitcom.org
5. Nicht ohne Internet und Handy
Grafik von Jan Schmidt, http://www.aksb.de/upload/dateien/PPPJanSchmidtkl.pdf
6. Leitmedium Internet
Das Social Web hilft dabei, Anforderungen
unserer gegenwärtigen Gesellschaft zu
erfüllen:
●
„vernetzte Individualität“ als Leitbild
●
Informationsüberfuss als Kontext (Jan Schmidt)
Das „Selbst-, Sozial- und Weltverhältnis“
der Menschen wird über das Internet
hauptreguliert. (Bernd Trocholepczy)
7. Drei Leistungsbereiche (Jan Schmidt)
●
Identitätsmanagement: Präsentieren der
eigenen Person, von Interessen, Erlebnissen, Meinungen,
Kompetenzen, ...
●
Beziehungsmanagement: Pfege von
Kontakten und Knüpfen neuer Beziehungen (weak ties)
●
Informationsmanagement: Selektion und
Weiterverbreitung von relevanten Daten, Informationen,
Wissen‐ und Kulturgütern
8. In persönlichen Öfentlichkeiten ...
a) werden Informationen nach Kriterien der
persönlichen Relevanz ausgewählt,
[anstatt nach journalistischen Nachrichtenfaktoren]
b) richtet man sich an ein (intendiertes)
Publikum, das aus sozialen Kontakten besteht,
[anstatt des verstreuten, unbekannten,
unverbundenen Publikums der Massenmedien]
c) und befndet sich im Kommunikationsmodus
des „Konversation betreibens“.
[anstatt im Modus des „Publizierens“]
(Jan Schmidt)
9. Konnektivität
Handy, Internet, Social Media sind
●
ein verlängerter Teil der
Körperlichkeit
●
primäre Form der Kommunikation
und Vergemeinschaftung
Sozialräume ohne diese
Technologien werden defzitär
wahrgenommen.
Wie ticken Jugendliche, Sinus U 27 Studie
10. Informationen
Wenn die Nachricht
wichtig ist, dann wird
sie mich fnden.
ein US-Student, zitiert in der New York Times, 2008
11. Wertigkeit
Ein „Gefällt mir“
auf Facebook
hat (nicht nur)
für Jugendliche
die gleiche
Wertigkeit wie
positives
Feedback
Face2Face.
12. Sinusstudien
Empirisch basierte Marktforschung.
Es geht um Lebenswelten: Werte,
Wertorientierungen, Geschmack,
Lebensfeeling.
2005: Erste Kirchen-Sinus-Studie.
Seitdem einige Updates.
Seit 2010 neue Milieus.
13.
14.
15. Postmoderne Milieus
●
Steuernder Hauptwert:
Selbstmanagement
„Ego-Taktik“ (Shell-Jugendstudie)
●
Sinnmuster: Selbstreferenz ohne „shared
destiny“ und gemeinsamen Entwurf von
Gesellschaft. Sinn wird nicht gefunden,
sondern sich selbst gegeben.
●
Neuorientierung, Multi-Optionalität,
Experimentierfreude, Leben in
Paradoxien
16. Sinusstudien - Internet
●
Internet nutzen fast alle
Bevölkerungsgruppen: je
postmoderner, je mehr.
●
Social Media nutzen intensiv vor
allem postmoderne Milieus.
17. Beobachtung I
●
Internet nutzen fast alle
Bevölkerungsgruppen
●
Social Media nutzen intensiv vor
allem postmoderne Milieus
MDG-Trendmonitor 2010
18. Beobachtung I
●
Internet nutzen fast alle
Bevölkerungsgruppen
●
Social Media nutzen intensiv vor
allem postmoderne Milieus
19. Sinusstudien - Kirche
●
Die Kirche ist vor allem in
Traditionellen Milieus im
A-Segment verankert.
●
Postmoderne Milieus haben wenig
oder gar keinen unmittelbaren
Bezug zur Kirche, sind aber
genauso Sinnsucher_innen.
22. Kirche als virtuelle Basisstation
●
Instrumentielles Verhältnis der
postmodernen Milieus zur Kirche:
Kirche könnte genauso genutzt
werden wie andere Religionen,
Weltanschauungen, Ratgeber, ...
●
Aktuell sehen postmoderne Milieus
aber keinen Nutzen.
24. Weltkirche
●
Medien als Verkündigung
(Communio et Progressio 1971)
●
Internet als „Geschenk Gottes“
(Kirche und Internet 2002)
●
Ermutigung zur Nutzung von Social
Media mit einem „christlichen Stil“
und als Zeugnis (45. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel
25. Mehr als ein neuer Kommunikationskanal
„Die Neuen Medien sind jedenfalls mehr als
einfach neue Gelegenheitsstrukturen für
die Verkündigung. Sie rufen tiefgreifende
systematische und philosophische Fragen
auf den Plan, etwa nach dem ontologischen
Status von Virtualität, dem Subjekt- und
Wahrheitsbegrif sowie die soterio-
logischen Frage nach der grundlegenden
Medialität von Gnadenwirkungen“ (Matthias Sellmann)
26. Social Media als Lernfeld
Die Dynamik des Internets stellt
„die Institution Kirche vor die
Herausforderung, ihre instititutionelle
Eigendynamik sowohl in Frage stellen zu
lassen als auch kraft ihrer institutionellen
Eigendynamik die mediale Dynamik des
Internets kritisch zu unterbrechen“
(Thomas Zeilinger)
27. Praxisbeispiele
“Jesus Daily” auf Facebook: Private Initiative!
11.006.861 Fans, eine der größte Facebook-Seiten.
Followerzahlen auf Twitter
@kathpress: 881 @AbtMartin: 4.418
@kirche20: 843 @bluehirsch: 284
@KathKircheOOe: 241 @sprichmitmir: 384
@schellcomAT: 224
@andreame: 1.454
Stand: 20.1.2012
28. Netzinkulturation (Jürgen Pelzer)
●
Es gibt aktive religiöse
Internetnutzer_innen, die in dieser Form
der Kommunikation ihr Charisma (1 Kor
12,3 – 30) haben.
●
II. Vatikanum: Priestertum alle Getauften
und Gefrmten
●
Der Fokus liegt „nicht mehr so sehr auf der
Kirche als Sender, sondern auf der Kirche
als Unterstützer der Internetnutzer, die
bereits aktiv sind“ (Jürgen Pelzer)
29. Doppelte Inkulturation
Kirche in Social Media braucht eine
doppelte Inkulturationsleistung:
●
Einstellen auf die Sinnwelt und
Ästhetik der postmodernen Milieus.
●
Aktives Einlassen auf die
Kommunikationskultur in Social
Media.
30. Distinktion als Hindernis?
Geht diese doppelte Inkulturation überhaupt?
●
Es gibt Ekelgrenzen zwischen den Milieus, das
Milieu defniert sich aus der Abgrenzung.
Nach Luhmann ist Kommunikation zwischen
den Systemen möglich, aber das System
bleibt selbstreferentiell.
●
Ofene Frage: Würde es nicht vielmehr Digital
Natives aus postmodernen Milieus als
pastorale Mitarbeiter_innen brauchen? Wie
ist das mit Ehrenamtlichen?
31. Kriterien der Kommunikation
Ziel: Eröfnung eines positiven
Kommunikationsraums der Kirche
mit Digital Residents, mit
postmodernen Milieus.
Mission ist dafür ein zu großes Wort.
32. Person, nicht Institution
Kriterien
Die Institution Kirche tritt in den
Hintergrund, im Mittelpunkt steht
die Person, die dann auch als
Repräsentant_in der Kirche
wahrgenommen wird.
33. Inhalte
Kriterien
Inhaltliche Ausrichtung an (religiösen)
Themen, die potentiell interessant für
postmoderne Milieus sind.
●
Twitterfasten
●
Theodizee-Frage anhand aktueller
Ereignisse
●
konkretes soziales Engagement
●
Klöster als Oasen, ...
34. Ästhetik
Kriterien
●
Aktuelles Design.
●
Technische Umsetzung als „State
of the Art“ z.B. durch
Optimierung für die mobile
Nutzung mit Smartphones und
TablettPCs.
37. Transmediales Storytelling
Kriterien
●
Nicht Fakten präsentieren,
sondern mit allen Medien
Geschichten erzählen und dabei
an der Lebenswelt der Menschen
anknüpfen.
●
Anknüpfungspunkt die narrative
Grundstruktur des christlichen
Glaubens.
38. Interaktivität
Interaktive Websites/Blogs
Kriterien
●
●
Aktive, persönliche Kommunikation
in bestehenden Netzwerken.
●
Ernstgemeinte
Partizipationsmöglichkeiten.
●
Übertragung von Verantwortung an
die Produser_innen.
●
„Schick es raus, bevor es keine
Nachricht mehr ist“ (Luca Hammer)
39. Projektorientierung
Involvierung nicht von „der Wiege
Kriterien
●
bis zur Bahre“.
●
Wenn das Projekt abgeschlossen
ist, damit rechnen, dass sich die
Produser_innen auch wieder
verabschieden können.
●
Neue Online-Engagement-
Formen nutzen.
41. Die „Generation Beneft“
●
Persönlicher, biografsch
Kriterien
orientierter Nutzen wird
gewünscht.
●
„Akku auftanken“ als Bedarf der
Digital Residents.
●
Professionalität von Support-
Angeboten. Pastorale
Mitarbeiter_innen als
Expert_innen „mit Tiefgang“.
42. Ofine-Angebote
Kriterien
●
Rückbindung an milieusensible
Ofine-Angebote.
●
Barcamps, Webmontage, …
zeigen den Bedarf nach Face-to-
Face-Kommunikation.
●
Was online versprochen wird,
muss ofine eingehalten werden.
43. Rückbindung an die Kirche
Glaubwürdiger Rückkanal an die
Kriterien
●
Institution Kirche.
●
Lernt Kirche von postmodernen
Milieus? Wie stark wird das
Feedback in der Hierachie der
Kirche ernst genommen?
●
Verändert sich Kirche mit
postmodernen Milieus, mit dem
Internet?
46. Credits Bilder
Foto Like: Flickr CC BY-NC-SA sofabudapest
Foto Internet Strasse: Flickr CC BY-NC-ND transCam
Foto iPads Foto: Flickr CC BY-NC-SA waferbaby
Foto YouTube Generation: Flickr CC BY jonsson
Netzwerkgrafk: CC BY Helge Fahrnberger
Die Zitate aus der Literatur sind auf den jeweiligen
Folien kurz vermerkt. Eine noch sehr rudimentäre
Literaturliste fndet sich auf
http://andreame.at/literaturliste.