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Abenteuer in
München
5
Ina Martens ist vierzehnJahre alt.
Ihr Bruder Tim Martens ist elfJahre alt.
Ina und Tim leben in Kiel.
Niko Schulz ist sechzehnJahre alt.
Seine Schwester Sarah Schulz ist dreizehnJahre alt.
Sie leben in Hamburg.
Sarah und Niko haben eine Tante und einen Onkel.
Tante Monika und Onkel Paul wohnen in München.
Sie haben eine große Katze. Die Katze heißt Minka.
5
Ka p i t e l i
Ina und Tim fahren mit ihren Eltern im Auto von Kiel nach
Hamburg. In Hamburg besuchen sie ihre Freunde Sarah
und Niko.
Es ist Oktober. Die Kinder haben Ferien. Sie gehen nicht in
5 die Schule.
Die vier Kinder wollen die Tante und den Onkel von Sa­
rah und Niko in München besuchen. München liegt im Sü­
den von Deutschland. Sie dürfen allein mit dem Zug fahren.
Tante Monika und Onkel Paul holen sie in München ab.
10 Der Onkel und die Tante heißen auch Schulz, so wie
Sarah und Niko.
Es ist Samstag. Es ist früh am Morgen. „Wir müssen schnell
machen!“, ruft Inas Mutter. „Der Zug wartet nicht!“
Die vier Kinder und ihre Eltern steigen in die Autos. Sie
15 fahren zum Bahnhof.
Der Bahnhof hat eine Halle. Dort ist ein großes Schild. Auf
dem Schild steht, wo die Züge abfahren. Niko ruft: „Unser
der Oktober Die Monate sind: der Januar, der Februar, der März, der April, der
Mai, der Juni, der Juli, der August, der September, der Oktober, der Novem­
ber, der Dezember.
die Ferien Die Zeit, in der die Kinder nicht in die Schule gehen müssen.
der Zug die Eisenbahn; siehe Zeichnung auf Seite 7
der Samstag Die Wochentage sind: der Montag, der Dienstag, der Mittwoch, der
Donnerstag, der Freitag, der Samstag, der Sonntag.
der Bahnhof Im Bahnhof halten die Züge. Siehe Zeichnung au f Seite 7
die Halle ein großer Raum; siehe Zeichnung auf Seite 7
das Schild siehe Zeichnung auf Seite 7
6
Zug fährt von Bahnsteig fünf ab!“ Er läuft vor den Anderen
her. Sein Rucksack ist schwer, aber Niko hat viel Kraft.
„Warum rennst du denn so?“, ruft Ina. „Wir haben noch
zwanzig Minuten Zeit!“
Niko bleibt erst auf dem Bahnsteig vor einem Schild
stehen. Auf dem Schild steht, wo die Wagen des Zuges hal­
ten. „Der Wagen, in den wir einsteigen wollen, hält genau
hier“, sagt er.
„Wir müssen zusammen sitzen, das ist doch klar!“, ruft
Tim und stellt sich zu seinem großen Freund.
Jetzt hören sie eine Stimme: „Vorsicht! Am Bahnsteig
fünf fährt der Zug nach München ein!“
Die Kinder und die Eltern steigen ein. Die Eltern tragen
die Taschen der Kinder hinein. Dann steigen sie aus. Sie
wollen nicht nach München fahren.
Schon schließen sich die Türen des Wagens - das war
knappl Der Zug fährt ab. Die Kinder und die Eltern winken.
Der Zug fährt aus der Stadt Hamburg
heraus. Die Kinder sehen aus dem Fen­
ster. Tim ruft: „Der Zug fährt so schnell!
Sind wir in einem Flugzeug? Die Häu­
ser fliegen richtig vorbei!“
der Bahnsteig Hier steigen die Leute in den Zug. Siehe Zeichnung auf Seite 7
rennen, du rennst schnell laufen
die Stimme Töne die der Mensch beim Sprechen erzeugt.
tragen halten; in der Hand haben; Er trägt die Tasche.
knapp eng; nicht viel Platz; nicht viel Zeit
Ka p i t e l 2
Bald ist es langweilig. „Niko, du hast doch das Buch über
München dabei“, sagt Sarah. „Wir können es lesen. Dann
wissen wir, was wir sehen wollen!“
„Das ist eine gute Ideel Meine Schwester hat nicht nur
Luft im Kopf!“, lacht Niko. Tim denkt das auch, denn sein
Freund Niko hat immer Recht.
„Du bist so böse!“, ruft Sarah. „Große Brüder sind
schlimm!“
„Kleine Brüder auch“, sagt Ina. Sie zeigt auf Tim. Da
lachen alle.
„Wir schreiben auf, was wir sehen wollen. Die Liste zei­
gen wir Tante Monika und Onkel Paul“, sagt Niko.
„Das ist gut, dann ist die Fahrt nicht so langweilig. Und
ich dachte, dass mein Bruder nur dumme Ideen im Kopf
hat!“, lacht Sarah.
Oh weh! Niko sieht jetzt sehr böse aus! Sarah läuft zwi­
schen den Sitzen weg so schnell sie kann. Niko läuft hinter
ihr her: „Gleich habe ich dich, du kleines Monster!“
Peng! Sarah rennt in den Schaffner hinein, der die Fahr­
karten sehen will. Er fällt auf einen leeren Sitz. Er sagt erst
langweilig nicht interessant; doof
die Idee ein Gedanke; ein Einfall
schlimm nicht nett; unangenehm
die Liste Das Papier, auf dem man etwas aufschreibt, das man nicht vergessen will.
der Schaffner Ein Mann im Zug, der die Fahrkarten kontrolliert.
die Fahrkarte Die Karte, mit der man im Zug fahren darf. Sie kostet Geld.
der Rucksack
8
einmal nichts, weil er so erschrocken ist. Aber dann steht er
auf und ruft: „Das ist kein Spielplatz! Das ist ein Zug! Wenn
ihr nicht still sitzen könnt, müsst ihr im nächsten Bahnhof
aussteigen!“
5 Sarah bekommt einen roten Kopf, aber Niko rettet sie:
„Es tut uns sehr leid! Wir sind so aufgeregt, weil wir das
erste Mal allein nach München fahren. Wir machen das
nicht wieder!“
Jetzt kommt auch Tim und sieht den Mann mit großen
10 Augen an: „Bitte werfen Sie uns nicht aus dem Zug! Wir
wollen ganz lieb sein!“
Der Schaffner fragt Tim: „Wie alt bist du?“ - „Ich bin
elfJahre alt. Das ist ein richtiges Abenteuer ohne meine
Eltern!“
i5 „Ich war auch einmal jung und habe dumme Sachen ge­
macht! Jetzt zeigt mir die Fahrkarten! Dann ist alles wieder
in Ordnung!“
Tim sagt: „Vielen Dank, lieber Herr Schaffner! Sie sind
sehr nett!“ Da muss der Schaffner lachen. Die Kinder sind
20 froh, dass alles gut gegangen ist.
Dann sehen sie wieder in das Buch über München. Ina
sagt: „Die Frauenkirche ist toll. Sie hat zwei Türme. Auf
einen Turm kann man hinaufsteigen. Die Frauenkirche ist
das Wahrzeichen von München.“
25 „Was ist ein Wahrzeichen?“ Tim kennt das Wort nicht.
„Ein Wahrzeichen ist ein Haus oder etwas Anderes, das für
eine Stadt typisch ist.“
erschrecken einen Schreck bekommen; Er ist erschrocken.
die Frauenkirche eine große Kirche in München; das Wahrzeichen von München
typisch charakteristisch für ein Land oder für etwas Anderes
10
„Ach so“, meint Tim. „Ich verstehe!“
„Wir müssen auch in das Deutsche Museum gehen! Da
sind Flugzeuge und Züge, alte Tunnels im Bergwerk und
viele tolle Sachen!“
Da hören sie eine Stimme: „Der Zug kommt in zehn Mi­
nuten in München an. Die Fahrt endet hier.“
Sie nehmen ihre Taschen. Der Zug wird langsamer, und
schon hält er in der großen Bahnhofshalle.
Niko steigt als Erster aus. Er nimmt die großen Taschen
und stellt sie auf den Bahnsteig. Dann steigen Tim, Sarah
und Ina aus.
meinen sagen; eine Meinung haben; Er meint, sie meinen.
das Museum ein großes Haus mit einer Ausstellung (Plural: die Museen)
der Tunnel ein langer Gang in einem Berg, auch für Autos und Züge
das Bergwerk Hier wird Kohle abgebaut, meistens in einem Tunnel.
Ka p i t e l 3
„Hallo Kinder! Hallo! Hallo!“ Ein kleiner, dicker Mann und
eine große, dünne Frau rennen auf die Kinder zu. „Das
sind Onkel Paul und Tante Monika!“, ruft Sarah.
Tante Monika nimmt Sarah in den Arm und gibt ihr ei-
5 nen Kuss. Dann will sie Niko einen Kuss geben. Niko geht
einen Schritt zurück.
„Oh nein“, denkt er. „Ich bin sechzehn Jahre alt, nicht
sechs Jahre. Ich möchte keinen Kuss von meiner Tante!“ Er
gibt ihr die Hand.
10 „Guten Tag, Tante Monika! Vielen Dank, dass wir euch
besuchen dürfen! Wir freuen uns!“
Sie lacht fröhlich: „Guten Tag, Niko! Wir haben uns so
lange nicht gesehen! Du bist ein junger Mann geworden!“
Dann begrüßt sie Ina und Tim.
15 Nun kommt auch Onkel Paul. Er kann nicht so schnell
laufen wie Tante Monika. Er gibt den Kindern die Hand.
„Prima, dass ihr da seid! War die Fahrt gut?“
Da reden alle zur gleichen Zeit. „Halt, ich kann nur ei­
nem zuhören! Ich habe nur einen Computer im Kopf!“
20 Die Kinder lachen: Onkel Paul ist nett! Er sagt: „Sicher
habt ihr Hunger. Wir fahren jetzt nach Hause. Nach dem
Essen könnt ihr uns alles erzählen.“
Das ist eine gute Idee! Onkel Paul trägt Sarahs Tasche.
mögen wollen; Er möchte etwas tun.
12
Tante Monika trägt die Tasche von Tim. Sie gehen vor den
Kindern auf dem Bahnsteig. Sarah und Niko laufen hinter
ihnen.
Ganz hinten gehen Ina und Tim. Sie lachen leise. Tim
spielt gern Fußball. Er denkt immer an Fußball. „Onkel
Paul ist so rund wie ein Fußball! Und Tante Monika ist so
lang und dünn wie die Eckfahne auf dem Fußballfeld!“
„Und wer spielt den Eckball?“,flüstert Ina. „Ich sehe vor
mir, wie Onkel Paul in das Tor fliegt!“ Sie lachen laut los.
Niko und Sarah bleiben stehen und drehen sich um. Sa­
rah sagt: „Ihr seid so böse! Wenn Tante Monika und Onkel
Paul das hören, sind sie sehr traurig. Das ist nicht fair!“
Niko sieht Tim böse an: „Du willst mein Freund sein?
Ich habe keinen Freund, der über andere lacht, nur weil sie
nicht schön sind!“
Tim bekommt einen roten Kopf. „Es tut mir leid! Ich
sage es nie wieder!“
Niko sagt: „Das ist in Ordnung. Aber du darfst das auch
nicht denken! Nur dann bist du mein Freund!“
„Kinder, wo bleibt ihr denn?“ Onkel Paul und Tante Mo­
nika sind schon am Ende des Bahnsteigs. Die Vier laufen
schnell zu ihnen.
Onkel Paul legt seinen Arm um Tim: „Na, junger Mann,
du bist sicher müde von der langen Fahrt! Ihr seid ja viel
länger wach als Sarah und Niko. Ihr seid heute früh schon
von Kiel nach Hamburg gefahren!“
die Eckfahne die Fahne an jeder Ecke des Fußballfeldes
der Eckball Der Ball wird von der Eckfahne auf das Tor geschossen.
fiüstern sehr leise sprechen
wach, aufwachen Er ist wach: Er schläft nicht. Er wacht auf: Er schläft nicht mehr.
Tim bekommt wieder einen roten Kopf. Onkel Paul ist
so lieb. Tim sagt: „Du bist ganz prima, Onkel Paul! Ich bin
froh, dass wir euch besuchen dürfen!“
Bald sind sie auf dem Platz vor dem Bahnhof. „Ich hole
5 jetzt das Auto“, sagt Tante Monika. „Es steht in einer Straße
nahe am Bahnhof. Aber die Taschen sind so schwer. Wir
wollen sie nicht tragen.“
Nach zehn Minuten ist Tante Monika mit ihrem Auto
vor dem Bahnhof. Onkel Paul legt die Taschen hinein. Er
10 sagt: „Ich kann nicht mit euch im Auto fahren. Es hat nur
fünf Plätze, aber wir sind sechs Personen. Ich fahre mit
dem Bus. Der Bus hält genau vor unserem Haus.“
14
Ka p i t e l 4
Niko hat sehr lange Beine. Er darf vorn im Auto sitzen.
Tim und die Mädchen sitzen hinten. Tante Monika fährt
los. Sie fährt schnell und sicher. Bald halten sie vor einem
hohen Haus mitten in München. Zehn große Wohnungen
sind in dem Haus.
„Wir wohnen in der ersten Etage“, sagt Tante Monika.
„Onkel Paul kann nicht so viele Treppen steigen. Es gibt kei­
nen Lift, weil das Haus so alt ist.“
Niko und Sarah waren mit ihren Eltern schon einmal hier.
Sie kennen sich aus. Ina und Tim sehen sich um. Die Woh­
nung ist sehr groß. Es gibt zwei schöne Zimmer für Besuch.
Ina und Sarah dürfen in dem einen Zimmer schlafen, Tim
und Niko in dem anderen.
„Wir haben oft Besuch“, sagt Tante Monika. „Wir freuen
uns, wenn liebe Menschen zu uns nach München kom­
men.“
„Oh, was ist das?“, ruft Tim. Ein großes Tier kommt aus ei­
ner Ecke. Es schleicht um die Kinder herum. „Miau!“, macht
es. „Miau!“
die Wohnung der Teil eines Hauses: Zimmer, Küche, Bad
die Etage das Stockwerk; eine Ebene in einem Haus
die Treppe Die Treppe ist zwischen den Etagen. Man geht die Treppe hinauf oder
hinunter.
der Besuch das Besuchen von Freunden oder Verwandten; Er besucht den Freund.
schieichen sehr leise gehen
„Das ist unsere Katze Minka“, sagt Tante Monika.
Die Wohnungstür geht auf. Onkel Paul kommt in die Woh­
nung. Er freut sich: „Kinder, es ist schön, dass ihr da seid!“
Da ruft Tante Monika: „Es gibt Essen!“ Die Kinder haben
j großen Hunger. Sie setzen sich alle an einen langen Tisch
im Wohnzimmer.
Tante Monika hat eine gute Suppe und einen Wurstsalat
gemacht. Wurstsalat ist ein typisches Essen in Bayern. Dazu
essen sie Brot und trinken Limonade. Onkel Paul trinkt
10 Bier. Er lacht: „Ich trinke so gern Bier! Darum bin ich so
dick. Ich bin ein echter Bayerl“
Sarah meint: „Es gibt aber viele echte Bayern, die dünn
sind. Und nicht alle Bayern trinken Bier.“
Ina sagt: „Ich bin das erste Mal in Bayern. Im Fernsehen
is sind die Bayern oft laut. Sie trinken Bier und haben Leder­
hosen an. Aber hier sehen die Menschen aus wie in Kiel
und wie in Hamburg.“
„Das ist richtig“, sagt Tante Monika. „Im Fernsehen
sieht man oft Bayern, wie sie vor hundert Jahren waren.
20 Auf dem Land und in den Bergen tragen auch heute einige
Bayern Lederhosen, oder wenn sie ein Fest feiern.“
„Ich bleibe dabei: Ich bin ein echter Bayer und trinke
der Wurstsalat Eine dicke Wurst und Gurke und Zwiebeln werden klein geschnitten.
Bayern ein Teil von Deutschland; siehe Landkarte auf Seite 5
der Bayer Ein Mensch, der in Bayern lebt.
die Lederhose eine kurze Hose aus Leder
16
gern Bier!“, lacht Onkel Paul und trinkt sein Glas leer. Aber
er hat keine Lederhosen an!
Nun haben alle genug gegessen. Die Kinder erzählen von
ihrer Fahrt mit dem Zug.
„Niko hat ein Buch über München. Im Zug haben wir
eine Liste gemacht. Das hier möchten wir gern sehen!“ Sie
zeigen Onkel Paul und Tante Monika die Liste.
Tante Monika lacht: „Das ist eine lange Liste! Ihr müsst
oft zu uns kommen. Dann könnt ihr alles sehen, was auf
der Liste steht!“
Onkel Paul sagt: „Wir sehen uns die Liste morgen früh
an. Jetzt müsst ihr schlafen! Tim fallen schon die Augen
zu.“
Die Kinder sind sehr müde. Sie gehen in ihre Zimmer.
Bald sind sie eingeschlafen.
erzählen anderen Personen etwas mitteilen
-> /i^ r Pr#annrl/a _ A hentener in M ü n ch e n
17
Ka p i t e l 5
Am nächsten Morgen wachen die Kinder früh auf. Es ist
Sonntag. Onkel Paul muss nicht zur Arbeit gehen. Sie sit­
zen lange beim Frühstück.
„Heute scheint die Sonne“, sagt Tante Monika. „Wir
j wollen mit dem Bus zum Marienplatz fahren. Wir werden
auf den Turm der Frauenkirche steigen. Dann sind wir
hoch über München. Da können wir bis zu den Alpen se­
hen. Sie sind etwa 60 Kilometer von München weg.“
„Die Frauenkirche steht ganz oben auf unserer Liste“,
10 ruft Niko. „Das ist toll!“
Nach dem Frühstück fahren sie mit dem Bus. Sie sehen
breite Straßen und hohe Häuser.
„An der nächsten Station steigen wir aus“, sagt Tan­
te Monika. Sie drückt auf einen Knopf nahe der Tür. Ein
ij Schild im Bus leuchtet auf: „Bus hält.“
Niko meint: „Das muss aber heißen: Der Bus hält an der
nächsten Station.“
„Sei doch nicht so genau!“, sagt Sarah. „Wir wollen nur
wissen, dass der Bus dort hält. In der Kürze liegt die Würze!“
20 „Nun fängt sie mit Sprichwörtern an! Das ist ja schlimm!“
das Frühstück das Essen am Morgen
die Alpen hohe Berge im Süden von Deutschland; siehe Landkarte auf Seite 5
die Kürze Etwas, das sehr kurz ist.
die Würze ein Gewürz wie Salz oder Pfeffer
das Sprichwort Ein bekannter Satz, er sagt etwas Allgemeines aus.
18
Niko schüttelt sich. Aber er lacht dabei. Der Bus hält. Die
Tür geht auf, und alle steigen aus.
Sie gehen durch eine breite Straße. Hier dürfen keine Autos
fahren. Es ist warm. Es gibt viele Cafes. Viele Menschen sitzen
dort unter Sonnenschirmen. Sie essen Eis oder trinken etwas.
Bald sind Tante Monika, Onkel Paul und die vier Freun­
de auf dem Marienplatz. Es ist ein großer Platz. Alte, hohe
Häuser stehen da, auch das Rathaus. Oben an dem Rathaus
ist ein Glockenspiel. In Europa gibt es nur vier Glockenspie­
le, die größer sind. Sie sehen auf die Uhr. Bald ist es zwölf
Uhr. Um zwölf Uhr können sie das Glockenspiel hören.
das Cafe Hier kann man sitzen und Kaffee trinken.
der Sonnenschirm Ein großer Schirm, unter dem Schatten ist.
das Rathaus Das Haus, in dem die Regierung der Stadt arbeitet.
das Glockenspiel Es hat viele kleine Glocken, die ein Lied spielen. Dazu tanzen
Puppen.
der Sonnenschirm das Glockenspiel
19
Vier junge Leute machen vor dem Rathaus Musik. Sie
spielen Geige. Es klingt sehr schön. Ein Geigenkasten steht
offen auf der Straße. In dem Geigenkasten liegen viele
Geldstücke. Onkel Paul wirft drei Euro hinein. „Vielen
5 Dank“, sagen die Musiker.
Die vier Freunde mögen die Musik sehr gern. Sie reden
mit den Musikern. Ina sagt: „Ich möchte auch Geige spie­
len. Dann muss ich sicher viel üben!“
„Oh ja“, meinen die Musiker. „Ohne Fleiß kein Preis1.“
10 „Das ist schon wieder ein Sprichwort!“, ruft Niko. Er
rennt weg. Aber er kommt gleich wieder. Er hat nur Spaß
gemacht.
„Wenn du Geige spielen möchtest, musst du in das
Deutsche Museum gehen“, sagt eine Musikerin zu Ina.
is „Dort gibt es einen großen Saal mit Musikinstrumenten. In
dieser Woche ist eine sehr wertvolle Geige zu sehen, eine
Stradivari. Sie wurde vor etwa 300 Jahren von dem berühm­
ten Geigenbauer Stradivari gebaut.“
der Musiker Ein Mensch, der Musik macht.
Siehe Zeichnung au f Seite 21
der Fleiß Hauptwort für fleißig sein, nicht faul sein.
der Preis Der Gewinner bekommt einen Preis.
der Saal ein sehr großes Zim m er
das Musikinstrument Etwas, mit dem der Musiker Musik macht.
wertvoll einen Wert haben; viel Geld kosten
berühmt sehr bekannt; Ein Popstar ist berühmt.
der Geigenbauer Ein Mann, der eine Geige baut.
20
20
Ina findet das toll! „Das Deutsche Museum steht auch
auf unserer Liste. Tante Monika, ich möchte die Geige so
gern sehen!“
Da schlägt die Uhr an der Frauenkirche zwölf Mal. Am
5 Rathaus öffnen sich die Türen des Glockenspiels. Kleine
und große Glocken spielen ein schönes Lied. Dazu tanzen
Puppen in typischer bayerischer Kleidung.
Alle Menschen sehen hinauf. Nach fünf Minuten ist das
Lied zu Ende. Die Türen des Glockenspiels schließen sich.
22
Ka p i t e l 6
Die Leute reden wieder laut. Die Musiker spielen ein ande­
res Stück.
„Jetzt setzen wir uns an diesen Tisch unter den Son­
nenschirm“, sagt Onkel Paul. Er kauft für die Kinder und
für Tante Monika Eis. Onkel Paul will kein Eis. Er isst zwei
Weißwürste und trinkt Bier dazu. Die Weißwurst ist auch
ein typisches bayerisches Essen.
„Wann steigen wir auf den Turm der Frauenkirche?“, fragt
Tim. „Es ist langweilig, unter dem Sonnenschirm zu sit­
zen.“
Onkel Paul sagt: „Ich ruhe mich hier aus. Wenn ihr nach
dem Treppensteigen müde seid, dürft ihr wieder bei mir
sitzen!“
Tante Monika geht voran. Durch eine schmale Straße kom­
men sie zu der Frauenkirche. Sie ist das Wahrzeichen von
München.
Die Kirche steht zwischen vielen alten Häusern. Der
Eingang hat große Türen aus Holz.
Rechts und links von dem Eingang stehen die hohen
Türme. Die Kinder schauen hinauf.
„Die Türme sind so breit wie richtige Häuser!“, ruft Tim.
„Unten haben sie vier Ecken, oben haben sie acht Ecken.“
„Sie sind 99 Meter hoch. Jeder Turm hat ein grünes
Dach. Das Dach hat auch acht Ecken“, sagt Niko. Er hat es
in dem Buch über München gelesen. „Diese Türme sind
typisch für die Frauenkirche.“
Tante Monika sagt: „Wir steigen auf den rechten Turm.
Wie gut, dass wir Eis gegessen haben. Nun haben wir ge­
nug Kraft für die vielen Treppen.“
„Hier ist ein Lift!“, ruft Ina. „Wir müssen keine Treppen
steigen.“
Sie fahren hinauf und sehen von dem Turm hinunter.
„Oh, das ist toll!", ruft Tim. Unter ihnen liegt München. Sie
sehen auf den Marienplatz und auf alle Straßen hinab.
„Da hinten sind viele grüne Bäume, mitten in der Stadt!
Was ist das?“, fragt Sarah. „Es sieht aus wie ein sehr langer
Garten!“
„Dort ist die Isar“, erklärt Tante Monika. „Die Isar ist ein
Fluss. Sie kommt aus den Alpen. Die Bäume bekommen
viel Wasser von der Isar. Deshalb ist alles dort so grün.“
„Können wir das Deutsche Museum von hier oben se­
hen?“, fragt Niko.
Tante Monika zeigt auf eine Stelle an der Isar: „Seht ihr
das große Haus auf der grünen Insel? Das ist das Deutsche
Museum. Am Dienstag fahren wir dorthin. Wir haben den
ganzen Tag Zeit, um alles zu sehen.“
Tante Monika zeigt den Kindern, wo ihre Wohnung ist.
Sie ist sehr weit weg.
deshalb aus diesem Grund; darum
„Wie gut, dass wir mit dem Bus gefahren sind“, sagt
Sarah. „So weit möchte ich nicht laufen.“
„Da hinten sind die Alpen!“ Jetzt gehen alle auf die Seite
des Turms, die nach Süden zeigt. Sie sehen das weite, fla­
che Land. Dahinter sind die hohen Berge.
„Auf den ganz hohen Bergen liegt Schnee“, meint Ina.
„Es ist doch noch nicht Winter!“
„Dort liegt immer Schnee, weil die Berge so hoch sind“,
sagt Tante Monika. „Es ist Herbst. Im Oktober scheint die
Sonne nicht mehr so lange wie im Juli. Dann wird es da
oben sehr kalt.“
„Ich habe es nicht gern, wenn es kalt ist“, sagt Sarah.
„Ich liebe den Frühling und den Sommer.“
der Winter Die Jahreszeiten sind: der Frühling, der Sommer, der Herbst, der
Winter.
Ka p i t e l 7
„Ich habe genug gesehen“, meint Tim. „Ich habe Hunger!“
Alle haben Hunger. Tante Monika nimmt wieder den
Lift. Die vier Freunde steigen die vielen Treppen hinunter.
Das macht Spaß! Alle laufen zurück zum Marienplatz. On-
5 kel Paul sitzt unter dem Sonnenschirm.
„Hallo, ihr Helden des Treppensteigens!“, lacht er. „Ihr
seid jetzt sicher müde.“
Die vier Freunde und Tante Monika sagen nicht, dass
sie mit dem Lift gefahren sind.
10 „Wollen wir in dem Biergarten in der Nähe von unserem
Haus etwas essen?“, fragt Tante Monika. „Wir haben Hunger.“
„Prima, das machen wir! Wir fahren mit der U-Bahn.“
Onkel Paul steht auf. „Die U-Bahn Station liegt sehr tief
unter dem Marienplatz. Es sind viele Treppen bis nach
ij unten. Wie gut, dass es da auch Rolltreppen gibt!“
Bald sind sie an dem Eingang zur U-Bahn. Sie stehen auf
der ersten Rolltreppe. Es geht sehr tief nach unten! Tim hält
sich erschrocken an Niko fest. „Das ist ja wie im Flugzeug
- nur ohne Flugzeug!“ Ina will nicht nach unten sehen.
20 Eine andere Rolltreppe bringt sie direkt auf den Bahn­
steig. Die U-Bahn kommt. Sie steigen ein. Der Zug fährt
der Held ein sehr mutiger Mensch
der Biergarten ein großer Garten, in dem man etwas essen und trinken kann
(auch Bier); siehe Zeichnung au f Seite 27
die U-Bahn die Untergrund-Bahn; Ein Zug, der unter der Erde fährt.
die Rolltreppe Diese Treppe fährt. Man steht darauf und fährt hinauf oder hinunter.
26
sehr schnell durch einen Tunnel. Bei jeder Station steigen
viele Menschen ein und aus. Dann fährt der Zug wieder in
den Tunnel hinein.
„Gleich sind wir da“, sagt Onkel Paul. Er steht auf und
5 geht langsam zu einer Tür. Der Zug hält. Die Tür geht auf.
Sie steigen aus. In dieser Station müssen sie nur eine kurze
Rolltreppe hinauffahren.
Dann sind sie in einer kleinen Straße, in der hohe Bäu­
me stehen. „Da ist der Biergarten!“, ruft Onkel Paul.
10 Viele Tische und Stühle stehen unter alten Bäumen. Sie
setzen sich an einen Tisch. Onkel Paul trinkt Bier. Tante
Monika und die vier Freunde trinken Cola und Limonade.
Sie essen Leberkäse und Brezeln.
„Der Leberkäse schmeckt gar nicht nach Käse“, meint
15 Tim. „Warum heißt er Käse?“
„Der Leberkäse ist aus Fleisch. Aber er sieht aus wie ein
großer Käse. Er wird in Scheiben geschnitten.“
„Ach so“, sagt Tim. Er isst den Leberkäse sehr gern!
„Die Brezeln sind gut“, sagt Ina. „Ich habe vorher noch nie
20 Brezeln gegessen.“
„Auch die Brezel ist ein typisches Essen in Bayern“,
meint Sarah. „In Hamburg und in Kiel kann man aber
auch Leberkäse und Brezeln kaufen.“
Nach dem Essen werden die Kinder sehr
25 müde. Sie haben viel erlebt. Der Biergarten
ist nahe bei der Wohnung. Sie müssen
nur fünf Minuten laufen.
der Leberkäse ein typisches bayerisches Essen aus Fleisch
die Brezel
6>28
Ka p i t e l 8
„Juhu! Heute gehen wir in das Deutsche Museum!“ Die
Kinc er freuen sich sehr.
Es ist Dienstag. Am Montag waren sie mit Tante Monika
im Flugzeugmuseum. Sie haben die Ausstellung der vielen
Flugzeuge besucht.
Onkel Paul ist heute schon früh mit dem Bus zur Arbeit
gefanren. Tante Monika und die vier Freunde fahren auch
mit dem Bus. Dann steigen sie in die U-Bahn.
„Ich finde es doof, dass die U-Bahn durch den Tunnel
fährt“, sagt Tim. „Ich möchte sehen, was über uns ist. Hier
ist alles dunkel.“
„Aber die Fahrt mit der U-Bahn ist schnell“, meint Ina.
„Wir müssen nicht zwischen den Autos auf der Straße
warten.“
„Wir sind schon da!“, ruft Tante Monika. Sie steigen aus
der U-Bahn aus und fahren mit der Rolltreppe nach oben.
Das Museum ist auf einer Insel in der Isar. Hohe Bäume
stehen davor.
„Das sieht toll aus, so alt und riesengroß!“, ruft Tim. „Und
es hat einen Turm mit einer Uhr!“
„Der Turm ist das Wahrzeichen des Deutschen Muse­
ums“, sagt Niko. „Das Deutsche Museum ist über 100 Jahre
alt. Hier ist nicht genug Platz, um alles zu zeigen. Deshalb
gibt es in München noch zwei Häuser, die zum Deutschen
die Ausstellung das Zeigen einer Sam m lung in einem Museum
Museum gehören. Mitten in München ist eine Ausstellung
mit Autos und Zügen. In dem Flugzeugmuseum waren wir
gestern.“
„Niko, du hast das Buch über München wohl selbst
5 geschrieben? Du kennst dich sehr gut aus“, lacht Tante
Monika. „Nun kommt! Es ist neun Uhr. Wir können jetzt
hineingehen.“
In der Eingangshalle kauft Tante Monika ein Buch über
das Deutsche Museum. In dem Buch ist ein Plan von allen
10 Etagen und den Ausstellungen.
Da ruft Sarah: „Hier ist ein Schild mit einem roten
Punkt: Treffpunkt Führungl Was heißt das?“
„Schalte bitte einmal dein Gehirn ein, liebe Schwester“,
lacht Niko. „Treffpunkt ist ein Punkt, wo Leute sich treffen,
ij Und Führung heißt, dass ein Führer Menschen herum­
führt. Kannst du dir denken, wo er das macht?“
„Oh Mann, behandle mich nicht wie ein kleines Kind!“
Sarah sieht ihren Bruder böse an. „Es ist eine Führung
durch das Museum. Der Führer ist ein Mensch, der im
20 Museum arbeitet. Ist dir jetzt klar, dass ich es weiß?“
die Eingangshalle Der Eingang des M useums führt in eine große Halle.
die Führung Bei der Führung erklärt ein Führer die Ausstellung.
30
Ka p i t e l 9
„Es gibt auch eine Führung durch den Saal mit den Musik­
instrumenten!“, ruft Ina. „Dort ist die berühmte Geige zu
sehen!“
„Diese Führung beginnt um 10 Uhr 30. Also haben wir
noch eine Stunde Zeit, etwas Anderes zu sehen“, meint
Tante Monika.
Sie gehen geradeaus in die erste Halle. Dort stehen viele
Modelle von Schiffen.
„In Kiel und in Hamburg gibt es echte Schiffe“, sagt
Tim. „Sie sind besser als die Modelle.“
„Das ist richtig“, meint Niko. „Aber hier sind auch Mo­
delle von alten Schiffen und von ganz besonderen Schif­
fen. Die können wir in Kiel oder in Hamburg nicht sehen.“
Ina und Sarah finden die Schiffe langweilig. Sie gehen mit
Tante Monika weiter. Sie kommen in eine hohe Halle.
„Oh, da sind richtige Flugzeuge!“, ruft Ina. „Sie hängen
in der Luft! Das sind sehr alte Flugzeuge. Ich glaube nicht,
dass sie schnell fliegen konnten.“
„Das sind Flugzeuge, mit denen Menschen zwischen
1918 und 1945 geflogen sind. Da waren diese Flugzeuge
ganz modern“, meint Tante Monika. „Es ist toll, wie schnell
sich alles entwickelt hat. Heute ist Fliegen so einfach wie
Autofahren.“
das Modell ein Schiff, ein Auto oder ein Flugzeug in einer kleinen Form
Nun kommen auch Niko und Tim. „Das ist super!“, ruft
Niko. Er findet Flugzeuge sehr interessant. Er kennt die
Namen aller Flugzeuge. Tim hört seinem großen Freund
genau zu. Auch Ina und Sarah finden es spannend.
5 „Wir wollen in die erste Etage gehen“, meint Tante Mo­
nika. „Dort können wir die Flugzeuge noch besser sehen.“
Sie gehen eine Treppe hinauf. Die Flugzeuge sind jetzt
genau vor ihnen.
Ina hat genug von Flugzeugen! Sie will so gern die Stradiva-
10 rigeige sehen. Der Saal mit den Musikinstrumenten ist nicht
weit von der großen Halle.
Sie geht hinein und sieht sich um. So viele Instrumente
stehen da! In der Mitte ist ein großer Kasten aus Glas. In
dem Kasten ist die Geige. Viele Menschen stehen um den
ij Kasten herum. Ina kann die Geige nicht gut sehen. Sie rennt
zu den Anderen zurück.
„Es ist 10 Uhr 15. Es sind schon viele Menschen bei den
Musikinstrumenten. Ich gehe jetzt zu dem Schild mit dem ro­
ten Punkt. Ich will einen guten Platz bei der Führung haben.“
20 Tante Monika und Sarah gehen mit ihr. Tim und Niko
finden Flugzeuge interessanter als eine Geige. Sie gehen
nicht mit.
Ina und Sarah laufen neben dem Führer her. So sehen und
hören sie alles. Der Führer erklärt die Ausstellung ganz
25 genau.
„Es gibt hier 1.800 Musikinstrumente. Davon sehen Sie
jetzt nur 750, weil wir nicht genug Platz haben. Wir zeigen im­
mer wieder andere Instrumente. So ist das Deutsche Museum
auch für die Menschen interessant, die oft hierher kommen.“
32 1
Ka p i t e l i o
Ina will nicht mehr warten. Sie waren viel zu lange bei den
anderen Musikinstrumenten. Endlich kommen sie zu der
Geige! Sie ist sehr schön!
Sie hören, dass Antonio Stradivari ein berühmter Gei­
genbauer in Italien war. Er lebte von 1644 bis 1737. Er baute
etwa 2.000 Geigen. Sie haben eine besondere Form und
Farbe. Es gibt auf der ganzen Welt nur noch etwa 600 Gei­
gen von Stradivari. Sie kosten sehr viel Geld.
„Im Jahr 2007 haben Diebe eine Stradivarigeige gestohlen.
Sie war über 2,5 Millionen Euro wert“, sagt der Führer.
„Die Polizei hat die Geige aber bald wieder gefunden. Im
Jahr 2007 hat ein sehr reicher Mann eine Stradivarigeige
für 2,7 Millionen Euro gekauft. Eine andere Geige wurde
für 2 Millionen Euro verkauft. Diese Geige hier ist auch so
viel wert!“
Ina möchte wissen, ob die Geige nur im Deutschen Mu­
seum in München zu sehen ist.
„Nein! Sie gehört einem guten Menschen. Er will sich
nicht allein an der Geige freuen. Alle sollen sie sehen! Sie
wird in den großen Museen der Welt gezeigt. Am Montag
bringt man sie mit einem sehr sicheren Auto nach Däne­
mark. In einem Museum in Kopenhagen kann man sie
zwei Wochen lang sehen.“
der Dieb Ein Mensch, der anderen etwas wegnimmt.
3 Vier Freunde-Abenteuer in München
33
„Kann niemand diese Geige stehlen?“, fragt Ina aufge­
regt.
„Nein, das ist nicht möglich. Wir haben eine sehr gute
Alarmanlage. Sie ist jetzt eingeschaltet. In der Nacht gibt es
in diesem Saal noch eine Alarmanlage, und ein Wachmann
läuft durch das Museum. Er passt auf, dass niemand in die
Nähe der Geige kommt!“
Ina sagt: „Vielen Dank! Es ist klar, dass die Geige sehr
gut bewacht werden muss.“
Nach der Führung meint Tante Monika: „Ich bin müde.
Wir wollen etwas trinken und ein Eis essen! Wir gehen in
das Cafe in der großen Halle.“
Sie setzen sich an einen Tisch. Von hier können sie die
Flugzeuge sehen.
Niko liest in dem Buch über das Deutsche Museum.
„Ich habe etwas Tolles gefunden! Hier gibt es auch eine
Führung im Bergwerk! Dort sind viele Tunnels. Wir kön­
nen sehen, wie vor vielen Hundert Jahren die Kohle abge­
baut wurde. Da sind aber auch ganz moderne Maschinen.
Die Führung fängt um 13 Uhr 45 an. Bis dahin haben wir
noch viel Zeit."
Sie bleiben in der ersten Etage. Sie gehen langsam durch
den langen Saal in der Mitte. Hier stehen viele sehr alte
Flugzeuge und Modelle von Flugzeugen. Sie können auch
alte Fotos sehen.
die Alarmanlage eine Sicherung gegen Diebe
der Wachmann Ein Mann, der in der Nacht aufpasst, dass keine Diebe kommen.
die Kohle Die Kohle ist schwarz. Sie brennt.
„Die Flügel sind ja nur aus Holz und aus Stoff!“, ruft
Tim. „Das Flugzeug dort hat keinen Motor!“
„Das ist ein Segelflugzeug“, sagt Niko. „Es wurde mit
einem Seil aus Gummi von vielen Menschen in die Luft
gezogen. Dann konnte es nach unten segeln und landen. 5
Das ging besonders gut in den Bergen.“
35
Ka p i t e l 1 1
Sie gehen in die Eingangshalle zurück. „Das Bergwerk ist
im Keller", sagt Niko. „Wir müssen die Treppe hinunterge­
hen. Ob dort ein richtiger Tunnel ist? Oder sehen wir nur
ein Modell?“
Die Ausstellung ist sehr groß. An vielen Stellen stehen
Puppen in den Kleidern von Bergleuten. Sie sehen so echt
aus! Die Bergleute mussten schwer arbeiten.
„Es ist schon 13 Uhr 30!“, ruft Ina. „Wir müssen zu dem
Schild mit dem roten Punkt gehen. Dort beginnt gleich die
Führung.“
„Ich habe das alles schon gesehen“, sagt Tante Monika.
„Meine Füße sind müde. Ich will nicht eine Stunde lang
durch die engen Tunnels kriechen. Ich setze mich wieder in
das Cafe.“
Bald wissen die Kinder, warum Tante Monika lieber im
Cafe sitzt. Sie müssen sich ab und zu ganz klein machen.
Die Führung geht durch viele Tunnels. Die Tunnels sind
zusammen 900 Meter lang.
„Die Arbeiter waren viele Hundert Meter tief unter der
Erde. Es gab viel Staub von den Kohlen. Das war nicht gut.
Viele sind sehr krank geworden“, sagt der Führer. „Heute
wird die Kohle mit modernen Maschinen abgebaut. Aber
die Arbeit im Bergwerk ist immer noch sehr geßihrlich.“
der Keller die Etage ganz unten im Haus, unter der Erde
kriechen Sich au f den Knien fortbewegen, weil ein Raum sehr niedrig ist.
gefährlich Es ist gefährlich. Es kann etwas Schlimmes geschehen.
Sie sehen auch viele Maschinen, mit denen die Kohle
weiter verarbeitet wird. Nach einer Stunde ist die Führung
zu Ende.
„Das war ja super spannend!“, ruft Tim. Die Anderen finden
das auch. Da lacht Niko leise: „Ich habe eine tolle Idee. Aber
heute sage ich euch noch nichts davon. Tante Monika und
Onkel Paul dürfen nicht wissen, dass ich einen Plan habe.“
Er sagt zu dem Führer: „Wir waren vorher bei den Mu­
sikinstrumenten. Der Saal hat zwei Alarmanlagen. Ist das
hier auch so?“
„Nein“, lacht der Führer. „Hier gibt es nichts zu stehlen.
Wir haben keine Alarmanlage im Bergwerk, auch nicht in
der Nacht. Ich glaube nicht, dass ein Dieb die Tunnels oder
die schweren Maschinen wegtragen will!“
Niko dankt ihm. Sie gehen zu Tante Monika in das Cafe.
Alle essen Wurstsalat und trinken Cola.
Dann besuchen sie eine Ausstellung, in der richtige Blit­
ze gemacht werden, wie bei einem Gewitter. Um 16 Uhr
beginnt die Führung. Die Kinder finden es toll! Es knallt
sehr laut, wenn ein großer Blitz in einen Käfig aus Metall
einschlägt. In diesem Käfig sitzt ein Mensch! Der Käfig
schützt ihn vor dem gefährlichen Blitz.
„Ein Auto ist auch so ein Käfig“, sagt der Führer. „In
einem Auto ist man bei Gewitter sicher. Der Blitz läuft über
das Metall in die Erde.“
das Gewitter schlechtes Wetter, oft im Sommer, mit Regen und Blitzen
der Blitz Bei einem Gewitter gibt es Blitze. Sie sind sehr hell und gefährlich.
der Käfig eine Box aus Metall; Ein Tier sitzt im Käfig, wenn es gefangen ist.
das Metall eine harte Substanz wie z.B. Eisen
Um 17 Uhr wird das Deutsche Museum geschlossen. Tante
Monika und die vier Freunde sind müde.
„Wir haben noch nicht alles gesehen“, sagt Niko. „Kön­
nen wir bitte noch einmal hierherkommen?“
„Das dürft ihr“, lacht Tante Monika. „Aber dann kom­
me ich nicht wieder mit. Niko, du bist schon 16 Jahre alt,
du passt auf die Anderen auf, und hier ist alles sehr sicher.
Hier kann euch nichts passieren“
„Das denkst du!“, flüstert Niko. Tante Monika hört es
nicht. Niko hat schon wieder einen Plan!
Sie gehen zur U-Bahn. Niemand merkt, dass Niko
zurückbleibt. Er geht ein Stück um das Deutsche Museum
herum. Er sieht sich das Fenster der Toilette an. Dann rennt
er hinter den Anderen her. Er lacht ganz leise.
passieren geschehen; Etwas passiert.
die Toilette Der Raum, in dem das WC ist.
Ka p i t e l 1 2
Sie kommen in der Wohnung an. Onkel Paul ist schon zu
Hause. „Seid ihr müde? Ich will meiner lieben Frau Mo­
nika etwas Gutes tun. Ich bestelle für uns alle Pizza. Dann
muss sie kein Essen machen.“
Die Pizza schmeckt ihnen heute besonders gut! Die Kinder 5
haben Hunger und essen sie schnell auf. Dann erzählen sie
Onkel Paul, was sie erlebt haben.
„Das Deutsche Museum ist so toll! Die Zeit war viel zu
kurz “, sagt Sarah.
„Wir möchten noch einmal hingehen“, meint Niko 10
„Aber morgen wollen wir die Ausstellung der Autos und
Züge sehen. Sie gehört auch zum Deutschen Museum,
aber sie ist nicht so groß. Sie hat nur drei Hallen.“
Tante Monika ruft: „Oh nein, meine Füße tun so weh!
Morgen kann ich nicht wieder durch ein Museum laufen. 15
Ihr müsst allein hingehen.“
„Das ist in Ordnung“, sagt Niko. Wir kennen uns jetzt
mit der U-Bahn aus.“
„Am Donnerstag können wir das Olympiastadion anse-
hen“, sagt Tante Monika „Dort waren im Sommer 1972 die 20
Olympischen Spiele. Das Stadion ist sehr interessant. Wir
können auf den Fernsehturm hinauffahren und über die
Stadt sehen. Das machen wir zusammen. Nur der arme
Onkel Paul muss leider arbeiten!“
39
„Und am Freitag gehen wir wieder ins Deutsche Muse­
um! Ich möchte so gern noch einmal die Stradivarigeige
sehen!“, ruft Ina. „Die Ausstellung der Geige ist bald zu
Ende. Am Samstag sind sicher sehr viele Menschen da.
5 Deshalb gehen wir lieber am Freitag dorthin.“
Niko lacht ganz leise. Er denkt an seinen Plan! Aber On­
kel Paul und Tante Monika dürfen davon nichts wissen.
Da sagt Onkel Paul: „Am Freitag und am Samstag könnt
ihr nicht in das Deutsche Museum gehen. Es tut mir leid!
10 Wir müssen zu meinem Vater fahren. Er wird am Freitag
75 Jahre alt. Es gibt eine große Feier. Ich gehe am Freitag
nicht zur Arbeit. Ich nehme mir frei.“
„Euer Besuch war schon so lange geplant. Da haben wir
noch nicht an den Geburtstag gedacht“, sagt Tante Monika.
15 „Der Vater von Onkel Paul wohnt in Kempten. Das ist eine
Stadt am Rand der Alpen. Kempten ist 150 Kilometer weit
weg. Unser Auto ist nicht groß genug für sechs Personen.
Niko, wir beide fahren mit dem Zug nach Kempten.“
„Müssen wir bei dem Geburtstag dabei sein?“, fragt
20 Sarah. „Da werden sicher viele lange Reden gehalten. Das
wird sehr langweilig für uns!“
„Ihr könnt aber nicht allein hierbleiben“, meint Onkel
Paul. „Wir haben euren Eltern versprochen, dass wir auf
euch aufpassen.“
25 „Aber wir sind doch keine kleinen Kinder!“ Niko steht auf
und macht sich ganz lang: „Ich bin schon 16 Jahre alt. Wir
Kempten eine Stadt in Bayern; siehe Landkarte au f Seite 5
40
sind allein mit dem Zug von Hamburg nach München ge­
fahren. Wir dürfen allein U-Bahn fahren und in das Deut­
sche Museum gehen. Ich kann sehr gut auf uns aufpassen!“
„Niko hat Recht“, sagt Tante Monika. „Was soll denn
passieren? Wir müssen aber den Eltern sagen, dass die Kin­
der eine Nacht allein sind.“
„Oh nein, das ist keine gute Idee!“, ruft Sarah. „Sie müs­
sen nicht alles wissen! Wir erzählen es, wenn wir wieder in
Hamburg sind. Wir werden ganz brav und lieb sein!“
„Minka hat doch auch Hunger“, meint Tim. „Wenn wir
hierbleiben, ist Minka nicht allein. Wir passen auf die Katze
und auf die Wohnung auf.“
„Und ich möchte so gern noch einmal die Geige se­
hen!“, sagt Ina. „Am Sonntag müssen wir schon wieder
nach Hamburg fahren. Lasst uns bitte am Freitag in das
Deutsche Museum gehen!“
Tante Monika und Onkel Paul geben auf. „Na gut,
ihr seid keine kleinen Kinder mehr“, meint Onkel Paul.
„Niko, du bist der Älteste, du passt auf! Das musst du mir
versprechen!“
Niko ist so froh! Er sieht sehr brav aus und sagt: „Ich
verspreche es dir: Die Anderen werden das tun, was ich
ihnen sage!“ Und er lügt nicht! Er hat einen Plan, und die
vier Freunde erleben gern ein Abenteuer. Deshalb werden
sie tun, was er ihnen sagt.
versprechen Sagen, dass man etwas tun wird.
lügen Nicht die Wahrheit sagen. Er lügt.
Ka p i t e l 1 3
Endlich ist Freitag! Tante Monika und Onkel Paul fahren
nach dem Frühstück mit ihrem Auto nach Kempten.
Die Katze Minka macht „Miau!“ und schleicht um Tims
Beine. Tim gibt ihr immer etwas zu essen. Minka hat alle
Menschen lieb, die ihr Essen geben.
Die Kinder setzen sich an den langen Tisch im Wohn­
zimmer. Niko fragt: „Wer hat Lust auf ein Abenteuer?“
„Ich!“, rufen alle.
„Super! Dann halte ich ja mein Versprechen: Ihr macht
das, was ich euch sage. Ich habe einen Plan: Wir wollen im
Dunkeln durch den langen Tunnel im Bergwerk kriechen.
Das ist viel besser als die langweilige Führung. Wir haben
Taschenlampen und viele Batterien. Dann können wir uns
alles genau ansehen.“
Tim, Ina und Sarah finden
es toll!
„Aber wie sollen wir das ma­
chen? Die Führer im Museum
lassen uns nicht allein in den Tun­
nel. Und das Licht ist immer an.“ die Batterie
Niko lacht. „Ich habe den Führer gefragt, ob im Bergwerk
eine Alarmanlage ist. Er hat gesagt, dass es dort nichts zu
stehlen gibt. Es ist keine Alarmanlage in dem Bergwerk.
stehlen wegnehm en; Ein Dieb will stehlen, er stiehlt.
Wir müssen uns ganz hinten im Tunnel verstecken. Um 17
Uhr schließt das Museum. Dann können wir in Ruhe alles
ansehen.“
„Und wie kommen wir hinaus? Oder willst du warten,
bis das Museum wieder aufmacht? Das ist erst am Samstag
um 9 Uhr!“
„Es ist doch klar, dass ich daran gedacht habe! Ich hatte
den Plan schon am Dienstag im Deutschen Museum. Ne­
ben der Eingangshalle ist eine Toilette. Sie ist ganz nah bei
der Treppe nach unten. Man kann das Fenster aufmachen.
Wir können dort hinaus.“
Nun reden alle zur gleichen Zeit. Sie sind sehr aufge­
regt: Endlich werden sie wieder ein Abenteuer erleben!
Niko sagt: „Sarah und Ina, ihr macht jetzt viele Brote mit
Wurst und Käse! Wir brauchen auch Äpfel und Brezeln.
Und wir nehmen zwei große Flaschen Cola mit.“
Tim und Niko packen vier Taschenlampen und viele
Batterien in Nikos Rucksack. Sie tun auch die Cola und das
Essen hinein. Niko muss den Rucksack tragen. Aber er ist
sehr stark!
Sie fahren mit dem Bus und mit der U-Bahn zum Deut­
schen Museum. Ina geht zu der berühmten Geige. Sie
steht lange davor und freut sich sehr. Wenn sie wieder in
Kiel ist, will sie Geige spielen lernen. Ihre Mutter möchte
auch, dass sie Musik macht.
Die Anderen sehen sich noch einmal die Flugzeuge
an. Dann gehen sie zusammen durch die Hallen. Es gibt
verstecken verbergen; Er versteckt sich, damit man ihn nicht sehen kann.
so viel zu sehen! Ab und zu essen sie von den Broten und
trinken Cola. Aber sie essen nicht alles.
Kurz vor 17 Uhr gehen sie zu dem Bergwerk. Kein Mensch
ist mehr in der Ausstellung. Sie sehen auch keinen Führer
und keinen Wachmann.
Vorsichtig kriechen sie in einen niedrigen Tunnel. Sie
verstecken sich hinter einer großen Maschine. Es ist sehr
eng.
„Ihr müsst jetzt die Handys ausmachen“, sagt Niko.
„Man kann das Klingeln hören. Nur mein Handy bleibt
an.“ Niko schaltet sein Handy so, dass es nicht mehr laut
klingelt.
Nun müssen sie warten. Sie hören, dass ein Wachmann
vorbeigeht. Er ruft: „Das Museum wird jetzt geschlossen!
Ist hier noch jemand? Hallo! Ist noch jemand da?“ Er hat
eine große Taschenlampe. Er sieht in jeden Tunnel.
Die Kinder kriechen eng zusammen.
Sie halten die Luft an. Endlich geht der
Mann weg. Immer wieder hören sie
Stimmen. Dann wird es ruhig. Das
Licht geht aus. Es ist sehr dunkel.
Sie sehen nichts mehr.
„Oh je, das war knapp!“, flü­
stert Ina. Dann sind sie ganz
leise.
das Handy
das Klingeln Ein Handy klingelt. Ein Telefon klingelt.
Ka p i t e l 1 4
Nach einer langen Zeit macht Niko seine Taschenlampe
an. Er sieht auf seine Uhr. „Es ist jetzt 18 Uhr. Ich glaube,
dass wir allein sind. Wir können aus unserem Versteck
herauskommen.“
„Meine Beine sind eingeschlafen“, sagt Ina. „Ich fühle
sie nicht mehr!“ Alle sind froh, dass sie sich wieder bewe­
gen können.
Sie laufen durch den Tunnel. Viele kleine Tunnels gehen
von den großen Tunnels ab. „Bei der Führung haben wir
nur einen Teil gesehen“, meint Niko. „Das Bergwerk ist viel
größer, als ich dachte.“
Oft müssen sie durch einen Tunnel kriechen. Tim hat
es leicht, er ist klein. Niko hat es nicht so leicht. Es macht
ihnen viel Spaß! Alle haben ihre Taschenlampen einge­
schaltet.
Nur Tim hat Angst. Aber er will es nicht sagen. Niko ist
sein großer Freund, und Niko hat keine Angst! Niko geht
immer als Erster, dann kommt Tim. Er hält sich an Niko
fest. So fühlt er sich sicher.
Oft ist ein Tunnel zu Ende. Es geht nicht mehr weiter
und sie müssen zurück. Sarah kriecht dann als Erste zurück
aus dem Tunnel. Dann kommt Ina, dann Tim und dann
Niko.
„Ich kann nicht mehr“, flüstert Ina. „Ich weiß nicht, ob wir
hier wieder herauskommen!“
„Morgen früh wird der Wachmann unsere Schreie hö­
ren!“, lacht Niko. Seine Stimme ist aber auch nicht mehr
so fest wie am Anfang! Er wusste nicht, dass es hier so viele
Tunnels gibt. Weil es so dunkel ist, kommen sie ihnen
noch viel länger vor.
Sarah schreit erschrocken: „Da! Da sind Männer!“ Sie
hat Angst.
„Das sind doch nur Puppen“, sagt Niko. „Sie zeigen, wie
die Männer im Bergwerk gearbeitet haben.“
Im Licht der Taschenlampen sehen die großen Maschi­
nen aus wie Monster. Die vier Freunde erschrecken sich
immer wieder! Endlich sind sie in einem Tunnel, in dem
sie stehen können.
„Das war ein echtes Abenteuer!“, lacht Niko. „Jetzt essen
wir erst einmal etwas. Wir haben noch Brote, Äpfel und
Cola. Wir müssen uns ausruhen.“
Die Kinder essen alles auf und trinken die Cola aus.
Niko packt die leeren Flaschen in seinen Rucksack.
„Meine Taschenlampe ist so dunkel“, sagt Tim. „Die
Batterien sind leer.“
„Ich lege bei allen Lampen neue Batterien ein. So sind
wir sicher.“ Niko steckt die alten Batterien in seinen Ruck­
sack. „Batterien sind giftig. Man darf sie nicht einfach weg­
werfen. Ich gebe sie dort zurück, wo ich sie gekauft habe.“
Die Kinder sehen sich noch einmal alle Maschinen und
Puppen in dem großen Tunnel an. Aber jetzt sie sind sehr
müde.
giftig Es ist Gift darin. Das ist gefährlich.
„Ich war nur kurze Zeit im Bergwerk“, meint Sarah.
„Das ist genug für das ganze Leben! Es muss sehr schlimm
sein, immer im Tunnel zu arbeiten. Wir sind ja nur im
Museum. Aber ich möchte nie in einem echten Tunnel tief
unter der Erde sein!“ 5
„Du hast Recht. Es ist genug“, sagt Niko. „Wir wollen
nach oben gehen. Dann steigen wir in der Toilette aus dem
Fenster. Aber es ist ein Wachmann im Museum. Ich sehe
nach, ob er nicht hier herumläuft. Wenn alles klar ist, win­
ke ich euch. Dann gehen wir leise zu der Treppe.“ 10
47
Ka p i t e l 15
Niko schleicht zum Eingang des Tunnels. Er sieht sich
genau um. Aber was ist das? Da ist ein rotes Licht an der
Wand neben der Treppe! Und da ist noch ein rotes Licht!
Es ist an der anderen Seite der Halle. Niko geht vorsichtig
5 zurück zu seinen Freunden.
„Wh sind gefangen!“, flüstert er. „Es gibt doch eine
Alarmanlage! Da sind zwei rote Lichter. Das sind Bewe­
gungsmelder. Sie geben Alarm, wenn sich jemand in dem
Saal bewegt. Hier im Tunnel sind wir sicher. Aber wir kön-
10 nen nicht hinaus. Ich habe am Dienstag die Bewegungs­
melder nicht gesehen. Das war sehr dumm von mir!“
Ina hat Angst. „Wenn es Alarm gibt, kommt die Polizei. Das
ist schlimm! Meine Eltern lassen uns nie wieder allein in
die Ferien fahren!“
15 „Das muss nicht sein“, sagt Niko. „Wir verstecken uns
hier bis morgen früh. Das Museum macht um neun Uhr
auf. Dann kommen viele Menschen hierher. Zwischen den
Leuten gehen wir in die Eingangshalle. Dann fahren wir
schnell mit der U-Bahn und dem Bus in die Wohnung.
20 Onkel Paul und Tante Monika kommen erst am Mittag
wieder. So wissen sie nichts von unserem Abenteuer!“
„Die arme Minka“, flüstert Tim. „Sie hat sicher Hunger!
Und wir haben auch bald Hunger. Wir haben keine Brote
und keine Cola mehr.“
der Bewegungsmelder Ein Teil der Alarmanlage. Er gibt Alarm, wenn sich etwas bewegt.
48
Sarah sieht auf die Uhr. „Oh weh, es ist schon 21 Uhr! Tan­
te Monika ruft sicher zu Hause an. Und wir sind nicht da!“
Niko nimmt sein Handy. „Ich rufe Onkel Paul auf sei­
nem Handy an. Ihr müsst ganz leise sein. Ich möchte nicht
lügen. Aber das geht jetzt nicht anders!“
Onkel Paul meldet sich. „Niko, wo seid ihr? Wir haben
immer wieder zu Hause angerufen!“
„Es tut mir leid, Onkel Paul“, sagt Niko ganz ruhig. „Es
ist alles in Ordnung. Tim war so müde. Er schläft schon.
Ich habe das Telefon leise gestellt, damit er nicht wach
wird. Wir haben das Telefon nicht gehört.“
Onkel Paul ist nicht dumm! Er sieht, dass Niko von
seinem Handy anruft. „Warum rufst du nicht von unse­
rem Telefon an? Das ist doch viel billiger! Seid ihr nicht
zu Hause?“
Oh weh! Niko denkt schnell nach. „Wir sind zu Hau­
se. Aber mein Handy ist bei dem gleichen Netz wie dein
Handy. Das ist viel billiger als von eurem Telefon. Ist die
Feier bei deinem Vater schön, Onkel Paul? Geht es Tante
Monika gut?“
Nun ist Onkel Paul ganz ruhig: Niko passt auf die Ande­
ren auf! „Ja, alles ist prima, wir haben viel Spaß! Wir sehen
uns morgen. Wir kommen zu mittags nach Hause. Gute
Nacht!“
„Das war knapp!“, sagt Niko. Er hat einen roten Kopf. Es
ist schlimm, dass er nicht die Wahrheit gesagt hat. Aber so
haben Onkel Paul und Tante Monika keine Angst um sie.
das Netz hier: das Telefon-Netz einer Telefon-Gesellschaft
4 Vier Freunde-Abenteuer in München
49
„Onkel Paul hat gleich gemerkt, dass ich von meinem
Handy anrufe. Ich finde es nicht gut, dass ich gelogen
habe! Aber nun haben wir Zeit. Das wird eine lange Nacht!
Ihr müsst euch ein Versteck suchen und schlafen. Ich passe
j hierauf.“
Niko schleicht zum Eingang des Tunnels. Er setzt sich
auf den Boden. Es ist so langweilig! Er ist böse auf sich
selbst. Er war so dumm! Es ist doch klar, dass es Bewe­
gungsmelder gibt! Er sieht das rote Licht an der Treppe
10 immer wieder an.
50
Ka p i t e l 16
Dann ist das rote Licht aus! Niko sieht auf den anderen
Bewegungsmelder: Auch dieses Licht ist aus! Er wartet. Die
roten Lichter gehen nicht wieder an.
Kommt jetzt der Wachmann in den Saal? Hat er die
Bewegungsmelder ausgeschaltet? Können die vier Freunde 5
jetzt aus dem Museum herauskommen?
Niko denkt an den netten Schaffner im Zug. Er war
nicht böse. Sicher ist der Wachmann auch nicht böse! Niko
will ihn fragen, ob er sie hinauslässt.
Aber der Wachmann kommt nicht. Die roten Lichter k
sind immer noch aus. Was ist da los? Vorsichtig geht Niko
aus dem Tunnel. Er bewegt sich vor dem Bewegungsmel­
der, aber er hört keinen Alarm.
Doch was ist das? Sind das Stimmen und leise Schritte
in der Eingangshalle? Das ist nicht gut! 15
Niko schleicht zu seinen Freunden. Sie schlafen. „Hallo,
wacht auf!“ flüstert er.
„Was ist passiert?“
„Ich weiß es nicht. Da stimmt etwas nicht! Der Alarm
ist aus. Aber der Wachmann kommt nicht in den Saal. Ich 2c
habe Schritte gehört. Jemand schleicht durch die Ein­
gangshalle. Ich glaube, das sind Einbrecher!“
der Einbrecher Ein Dieb, der in ein Haus geht, das verschlossen ist. Siehe
Zeichnung au f Seite 52.
51
Tim hält Niko ganz fest. „Ich habe Angst“, flüstert er.
„Ich habe auch Angst“, sagt Niko. „Ich sehe nach, was
da los ist. Ich verstecke mich gut. Ihr müsst hier unten
bleiben. Ihr bewegt euch nicht! Ihr kommt nicht heraus,
was auch passiert! Wenn die Einbrecher mich fangen, dann 5
sage ich, dass ich allein hier bin. Ist das klar?“
„Ja“, sagt Ina leise. „Pass auf dich auf!“
Niko geht sehr langsam zu der Treppe. Er macht die Ta­
schenlampe nicht an. Es ist ganz dunkel. Sein Herz klopft
so laut! Er denkt, dass jeder es hören kann! Da ist die Trep- 10
pe. Er kriecht sie vorsichtig hinauf.
Endlich ist er oben. Von der Straße her kommt Licht
durch die Fenster der Eingangshalle. So kann er etwas
sehen.
Was ist das? Da schleichen vier Personen! Sie haben Ta- 15
schenlampen und tragen schwarze Taschen. Sie haben
schwarze Hosen, schwarze Pullover und schwarze Mützen
an. Das sind Einbrecher! Sie haben die Alarmanlage ausge­
schaltet.
Niko macht sich ganz klein. Das war knapp! Sie haben 20
ihn aber nicht gesehen.
Die Diebe gehen die Treppe zur ersten Etage hinauf.
Niko sieht das Licht ihrer Taschenlampen. Sie gehen durch
den langen Saal mit den Flugzeugen.
Jetzt weiß er, was los ist! Sie wollen in die Halle mit den 25
Musikinstrumenten. Dort ist die Stradivarigeige! Sie wol­
len die Geige stehlen!
Da sieht er etwas an der Tür der Eingangshalle. Da steht
noch ein Mann! Sicher passt er auf, ob die Polizei kommt.
53
Ganz leise kriecht Niko die Treppe hinunter und schleicht
zu den Anderen.
„Das ist echt gefährlich! Ich habe fünf Diebe gesehen.
Vier Diebe sind in der ersten Etage. Sie wollen die Geige
5 stehlen! Das sind keine dummen Einbrecher. Sie wissen
genau, was sie tun. Sie haben die Alarmanlage abgeschal­
tet.“
„Wenn der Alarm aus ist, können wir nach Hause ge­
hen“, sagt Sarah. „Wir steigen aus dem Fenster der Toilette.
10 Das war dein Plan.“
„Das geht doch nicht! Ein Mann steht an der Tür der
Eingangshalle. Er passt auf, dass keine Polizei kommt. Der
fängt uns aufjeden Fall. Das ist unser Ende!“
Ina weint leise. „Die schöne Geige! Nun kann niemand
15 mehr die Geige sehen und sich daran freuen! Wir dürfen
das nicht erlauben! Wir müssen die Diebe fangen!“
„Bist du noch zu retten?“ Niko ist richtig böse. „Diese
Einbrecher spielen nicht mit uns. Sie sind super gefährlich!
Wir können froh sein, wenn sie uns hier nicht finden!“
54
Ka p i t e l 1 7
„Aber dein Handy geht doch“, flüstert Ina. „Du musst die
Polizei anrufen!“
Ina hat Recht! Die Einbrecher sind zwei Etagen über
ihnen bei den Musikinstrumenten. Sie können sie nicht
hören. Der Dieb in der Eingangshalle ist auch weit genug
weg.
Niko wählt 110. Das ist die Nummer der Polizei. Er redet
sehr leise: „Hier ist Niko Schulz. Im Deutschen Museum
sind fünf Einbrecher. Sie haben den Alarm ausgeschaltet.
Sie sind in der ersten Etage. Sie stehlen die Stradivarigei­
ge. Sie sind bei der Eingangshalle hereingekommen. Dort
steht ein Mann und passt auf.“
Der Polizist fragt, von welchem Ort Niko anruft. Niko
sagt: „Wir sind im Keller des Deutschen Museums. Wir
verstecken uns in dem Bergwerk in einem Tunnel. Wir
bleiben hier, bis Sie uns herausholen. Die Diebe werden
bald fort sein. Bitte kommen Sie schnell!“
Sie kriechen ganz weit in den Tunnel hinein. Sie verstek-
ken sich hinter einer Maschine. Dann warten sie. Aber
sie können nichts hören. Sie hören nur ihr eigenes Herz
schlagen, und sie haben große Angst. Die Zeit kommt
ihnen so lang vor, als wären sie schon viele Nächte in dem
Tunnel! Sie warten und warten, und nichts passiert!
der Polizist Ein Mann, der bei der Polizei arbeitet.
Endlich geht das Licht an. „Hier ist die Polizei! Die Die­
be sind gefangen! Wo ist Niko Schulz?“
Niko kriecht aus dem Tunnel heraus und sagt: „Ich bin
Niko Schulz! Ich habe Sie von meinem Handy angerufen!“
Der Saal ist voll von Polizisten. Die Kinder sollen lang­
sam aus dem Tunnel kommen. Sie müssen ihre Hände vor
sich halten. Die Polizisten wissen ja nicht, ob die Kinder zu
den Dieben gehören!
Niko darf seinen Rucksack holen. Er zeigt seinen Aus­
weis. Nun glauben die Polizisten, dass sie keine Einbrecher
sind.
„Was habt ihr denn hier zu suchen?“, fragt eine Polizistin.
„Das Museum ist seit 17 Uhr geschlossen. Jetzt ist es 23
Uhr!“
Niko sagt, dass sie sich die Tunnels im Dunkeln anse-
hen wollten. Es war sein Plan.
„Ich habe eine große Bitte! Meine Tante und mein On­
kel sind über Nacht in Kempten. Der Vater meines Onkels
wird 75 Jahre alt. Sie machen eine große Feier. Wir sind
heute allein in ihrer Wohnung in München. Bitte rufen Sie
meinen Onkel nicht an. Er und die Tante würden mitten in
der Nacht mit dem Auto nach München fahren. Ich habe
Angst, dass ihnen dabei etwas passiert!“
„Das sehe ich ein“, sagt die Polizistin. „Aber ihr müsst alle
mit uns auf die Polizeiwache kommen. Wir müssen eure
Eltern anrufen. Ihr seid noch nicht 18 Jahre alt.“
die Polizeiwache die Polizei-Station
„Das ist ganz schlimm!“, ruft Niko. „Wir haben doch un­
sere Ausweise dabei! Müssen Sie unseren Eltern sagen, dass
wir wieder einmal etwas Schlimmes getan haben? Onkel
Paul und Tante Monika dürfen das auch nicht wissen!“
„Das geht aber nicht“, meint die Polizistin. „Es gibt ein
Sprichwort: Lügen haben kurze Beine! Das heißt, eines Ta­
ges kommt die Wahrheit heraus. Und ihr habt doch Mut!“
„Ihr seid sehr mutig gewesen“, sagt ein Polizist. „Ohne
euch hätten wir die Diebe nicht gefangen. Die schöne
Geige wäre für alle Zeit weg! Viele Menschen wären sehr
traurig. Wir sagen euren Eltern, dass ihr richtige Helden
seid. Sie können stolz auf euch sein!“
„Wo ist denn der Wachmann?“, fragt Sarah.
„Die Diebe haben seine Hände und Füße gefesselt.
Sie haben ihn in der Toilette eingesperrt. Aber es ist ihm
nichts passiert“, meint die Polizistin.
die Fessel
fessseln mit einer Fessel fesseln
5 Vier Freunde - Abenteuer in München
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Ka p i t e l 1 8
Die vier Freunde fahren mit den Polizisten zur Polizeiwa­
che. Die Polizisten schreiben auf, was sie erlebt haben.
Der Chef des Deutschen Museums kommt dazu. Er ist
sehr froh, dass die Kinder die Geige gerettet haben. Er ist
nicht böse, dass sie in dem Bergwerk waren. „Ohne euer
Abenteuer hätten die Einbrecher die wertvolle Stradivari
gestohlen! Ihr sollt eine große Belohnung bekommen!“
Eine Polizistin ruft die Eltern von Ina und Tim in Kiel
an und die Eltern von Sarah und Niko in Hamburg. Es ist
mitten in der Nacht!
Die Eltern sind sehr aufgeregt. Sie sind auch sehr böse.
Die Kinder sagen ihnen am Telefon, dass es ihnen leid
tut. Es ist gut, dass die Polizistin den Eltern sagt, dass die
Kinder echte Helden sind. Sie haben die wertvolle Stradi­
varigeige gerettet. Auch der Chef des Deutschen Museums
redet mit den Eltern. Dann sind sie nicht mehr böse. Sie
sind froh, dass ihren Kindern nichts passiert ist.
Die Polizisten fahren die vier Freunde in die Wohnung von
Onkel Paul und Tante Monika. Es ist schon zwei Uhr in der
Nacht!
Minka steht an der Tür. „Miau, miau, miau!“ Sie ist auch
sehr böse, denn sie hat Hunger. Schnell gibt Tim ihr etwas
zu essen und zu trinken. „Minka, es tut mir leid, du arme
Katze!“
die Belohnung ein Geschenk für gute Leistung
Die Freunde sind sehr müde. Sie schlafen bald ein.
Tante Monika und Onkel Paul kommen am Samstag um 13
Uhr zurück.
„Oh, ihr habt ja Essen gemacht!“, ruft Tante Monika.
„Das ist lieb von euch!“ Sie essen Wurstsalat und Brezeln.
„Wie war die Geburtstagsfeier?“, fragt Niko. Onkel Paul
und Tante Monika erzählen von der Feier. Sie sind sehr
froh, dass es Onkel Pauls Vater so gut geht.
Dann fragt Tante Monika: „War euer Tag im Deutschen
Museum interessant? Was habt ihr am Abend gemacht?“
Niko sagt: „Ich muss Farbe bekennen!“ Er merkt nicht, dass
das auch ein Sprichwort ist. Er ist sehr aufgeregt. „Ich hatte
einen Plan. Es ist viel passiert. Wir haben ein tolles Aben­
teuer erlebt. Die Anderen haben nur mitgemacht. Es tut
mir sehr leid!“
Dann erzählt Niko, wie sie durch das Bergwerk geschli­
chen sind und wie er die Einbrecher gesehen hat. Er sagt
aber nicht, dass alle so große Angst hatten.
„Niko ist ein Held!“, ruft Tim. „Er hat die Polizei ange­
rufen. Wir haben uns im Tunnel versteckt. Die Polizisten
haben die Diebe gefangen. Wir bekommen eine Beloh­
nung! Das hat der Chef des Deutschen Museums gesagt!“
Tante Monika und Onkel Paul sind sehr böse! „Niko, du
hast uns versprochen, dass du aufpasst. Du hast gelogen!“
„Ihr habt Recht“, sagt Niko. „Am Anfang habe ich nicht
bekennen beichten; Die Wahrheit sagen, auch wenn es nicht leicht ist.
gelogen. Die Anderen haben das getan, was ich gesagt
habe. Ich hatte den Plan für das Abenteuer im Bergwerk.
Aber ich habe später am Telefon gelogen. Das tut mir sehr
leid! Die Alarmanlage im Museum war an. Wir konnten
j nicht in eure Wohnung zurück. Deshalb habe ich Onkel
Paul von meinem Handy angerufen. Ich habe gelogen,
damit ihr keine Angst um uns habt. Ich will es nie wieder
tun!“
60
Ka p i t e l 19
Plötzlich fängt Onkel Paul an zu lachen. Erst lacht er leise,
dann ganz laut. „Ihr seid doch echte Abenteurer! Wir fah­
ren nur einen Tag lang weg, und schon fangt ihr gefähr­
liche Einbrecher! Ihr rettet eine Stradivarigeige, die zwei
Millionen Euro kostet! Das ist ja toll!“
Tante Monika kann nun auch nicht mehr böse sein. On­
kel Pauls Lachen ist so schön! Jetzt lacht sie auch.
„Es ist ja alles gut gegangen! Es war eine prima Idee,
dass ihr die Polizei angerufen habt und euch versteckt
habt!“
Da klingelt das Telefon. Onkel Paul nimmt den Anruf an.
Er macht große Augen. „Ja, ja! Das ist sehr gut! Das ma­
chen wir! Vielen Dank!“ Onkel Paul freut sich sehr.
„Das war der Chef des Deutschen Museums! Wir sol­
len heute Nachmittag in das Deutsche Museum kommen.
Leute von den Zeitungen und dem Fernsehen werden da
sein. Sie wollen über unsere Helden schreiben!“
Ein Mann mit einem großen Auto holt Tante Monika, On­
kel Paul und die Kinder ab. Um 16 Uhr steigen sie vor dem
Deutschen Museum aus. Viele Menschen warten auf sie
und rufen: „Bravo! Gut gemacht! Ihr seid Helden!“
Der Chef des Museums begrüßt sie in der Eingangshal­
le. Sie gehen in die erste Etage zu der Geige. Die Stradivari
ist wieder in ihrem Kasten aus Glas.
Die vier Freunde dürfen sich neben die Geige stellen.
Der Chef des Museums legt den Arm um Niko. Viele Men­
schen machen Fotos. Drei Fernsehkameras laufen.
Niko muss von ihrem Abenteuer erzählen. Auch Ina,
Sarah und Tim sollen sagen, was sie gesehen haben.
5 Ein Polizist hält eine kurze Rede. Er sagt, dass die Die­
be sehr gefährlich sind. Die Polizei hat schon lange nach
ihnen gesucht. Sie haben in Museen auf der ganzen Welt
wertvolle Sachen gestohlen. Durch den Mut der Kinder
sind sie nun gefangen! Der Polizist sagt, dass die vier
10 Freunde eine Belohnung bekommen sollen.
Dann gibt der Chef des Deutschen Museums Niko einen
großen Brief. „In dem Brief steht: Ihr und alle Menschen,
die zu euch gehören, dürfen immer in das Deutsche Mu­
seum kommen, ohne zu bezahlen. Und jeder von euch
15 bekommt ein Sparbuch. Auf den Sparbüchern ist sehr viel
Geld.“
Dann sieht er Ina an. „Liebe Ina! Ich habe gehört, dass
du Geige spielen willst.“ Er nimmt eine sehr schöne Geige
in die Hand und gibt sie Ina.
20 „Das ist ab heute deine Geige! Sie gehört dir! Und ich
bezahle in Kiel eine berühmte Lehrerin für dich, bei der du
sehr gut Geige spielen lernst.“ Ina freut sich sehr!
Alle freuen sich. Nur Niko hat einen roten Kopf. Seine Idee
war nicht so gut! Er hat gelogen und seine Freunde in Ge-
25 fahr gebracht. Er kann doch kein Held sein!
bezahlen Geld für etwas geben; etwas bezahlen
das Sparbuch Das Sparbuch zeigt, wie viel Geld du hast. Du kannst von dem
Sparbuch Geld abholen.
62
Aber es ist ja alles gut gegangen! Deshalb freut sich
Niko nun auch!
Dann fährt der Mann mit dem großen Auto sie wieder zu
der Wohnung von Tante Monika und Onkel Paul. Die vier
Freunde rufen ihre Eltern in Kiel und in Hamburg an. Sie
erzählen, was sie erlebt haben. Sie sagen, dass sie eine tolle
Belohnung bekommen haben. Die Eltern sind nun nicht
mehr böse. Sie wollen das Fernsehen einschalten und die
Zeitungen lesen.
Am Sonntag steht in allen Zeitungen die Geschichte von
der Stradivari und von den vier Freunden. Onkel Paul kauft
drei Stück von jeder Zeitung. So ein Abenteuer werden sie
ganz sicher nicht noch einmal erleben!
Nach dem Frühstück bringen Tante Monika und Onkel
Paul die vier Freunde zum Bahnhof. Sie müssen nach
Hamburg zurückfahren. Noch lange winken die Kinder
den beiden zu. Es war toll in München!
Auf der Fahrt reden sie über ihr Abenteuer im Deut­
schen Museum. „Sicher wissen unsere Freunde in der
Schule schon von der Stradivari! Das Fernsehen hat es in
ganz Deutschland gebracht. Dann werden wir auch zu
Hause als Helden gefeiert!“
Sie lachen und freuen sich auf ihre Eltern und auch auf
die Schule.
A Fragen
Bitte antworte in ganzen Sätzen! Beispiel:
Frage: Was tun die Kinder auf dem Bahnsteig?
Antwort: Sie steigen in den Zug nach München.
Kapitel 1
la) Wen wollen die Kinder in München besuchen?
lb) Was steht auf dem Schild in der Bahnhofshalle?
ic) Wofür gibt es einen Bahnsteig?
Kapitel 2
2a) Warum rennt Sarah vor Niko davon?
2b) Was sagt der Schaffner zu Tim?
2c) Was wollen die Kinder in München sehen?
Kapitel 3
3a) Warum lachen die Kinder über Onkel Paul und Tante
Monika?
3b) Warum ist Niko böse auf Tim?
3c) Warum fährt Onkel Paul mit dem Bus?
Kapitel 4
4a) Wie sieht es in der Wohnung aus?
4b) Was gibt es zum Abendessen?
4c) Warum tragen nicht alle Bayern Lederhosen?
Kapitel 5
5a) Worüber sprechen Niko und Sarah im Bus?
5b) Was machen die Musiker auf dem Marienplatz?
5c) Warum will Ina in das Deutsche Museum gehen?
Kapitel 6
6a) Onkel Paul steigt nicht auf den Turm. Was tut er?
6b) Wie sehen die Türme der Frauenkirche aus?
6c) Was sehen die Kinder von oben?
Kapitel 7
7a) Wie kommen die Freunde zu der U-Bahn unter dem
Marienplatz?
7b) Wie sieht es in dem Biergarten aus?
7c) Was essen und trinken die Kinder dort?
Kapitel 8
8a) Was haben die Kinder am Montag gemacht?
8b) Was erzählt Niko über das Deutsche Museum?
8c) Was ist eine Führung im Museum?
Kapitel 9
9a) Was sehen sie in der Halle mit den Schiffen?
9b) Welche Flugzeuge hängen in der großen Halle?
9c) Wohin geht Ina ohne die Anderen?
Kapitel 10
10a) Was sagt der Führer über die Stradivarigeige?
10b) Warum ist es nicht leicht, die Geige zu stehlen?
10c) Was erzählt Niko von dem Segelflugzeug?
Kapitel 11
11a) Warum will Tante Monika nicht in das Bergwerk?
11b) Warum ist man bei Gewitter in einem Auto sicher?
11c) Was tut Niko auf dem Weg zur U-Bahn?
65
Kapitel 12
12a) Was möchten die Kinder am Mittwoch sehen?
12b) Was will Onkel Paul am Freitag tun?
12c) Was sagen die Kinder zu Onkel Pauls Plan?
Kapitel 13
13a) Was tun die Kinder in den Rucksack?
13b) Wie wollen sie aus dem Museum herauskommen?
13c) Was ruft der Wachmann im Keller?
Kapitel 14
14a) Wie kriechen die Kinder durch die Tunnels?
14b) Wovor erschrickt Sarah?
14c) Was macht Niko mit den alten Batterien?
Kapitel 15
15a) Warum sind die Kinder im Bergwerk gefangen?
15b) Was sagt Niko am Telefon zu Onkel Paul?
15c) Was hat Onkel Paul gemerkt?
Kapitel 16
16a) Warum wartet Niko am Eingang des Tunnels auf den
Wachmann?
16b) Was sieht Niko in der Eingangshalle?
16c) Warum weint Ina?
Kapitel 17
17a) Was sagt Niko der Polizei am Handy?
17b) Die Polizistin sagt ein Sprichwort. Was bedeutet es?
17c) Was ist dem Wachmann passiert?
66
Kapitel 18
18a) Wofür bekommen die Kinder eine Belohnung?
18b) Was macht die Katze Minka?
18c) Warum sind Onkel Paul und Tante Monika böse?
Kapitel 19
19a) Was sagt der Chef des Deutschen Museums am
Telefon?
19b) Welche besondere Belohnung bekommt Ina?
19c) Warum kauft Onkel Paul so viele Zeitungen?
67
B Übungen
1. Finde Wörter, die du nicht kennst und die nicht erklärt
sind! Versuche, diese Wörter mit deinen Worten zu
erklären!
2. Du hast neue Wörter gelernt. Bilde Sätze mit den neuen
Wörtern! Wer kann den Satz mit den meisten neuen
Wörtern aufschreiben?
3. Die Frauenkirche ist das Wahrzeichen von München.
Gibt es auch Wahrzeichen in anderen Städten? Mache
eine Liste mit allen Wahrzeichen, die du kennst!
Schreibe die Stadt und das Land dazu!
4. Ina sagt ein Sprichwort: „In der Kürze liegt die Würze.“
Welche anderen Sprichwörter kommen in dem Buch
vor? Erkläre, welchen Sinn sie haben!
5. Finde Sprichwörter in deiner Sprache, für die es auch
Sprichwörter im Deutschen gibt!
6. In dem Buch kommen alle Jahreszeiten vor. Schreibe
die Monate des Jahres in der richtigen Reihenfolge und
die Jahreszeit in deinem Land dazu auf!
Ein Beispiel für Deutschland: Januar - Winter
7. Schreibe die Wochentage in der richtigen Reihenfolge
auf! An welchen Tagen hast du keine Schule?
C Rollenspiele
1. Kapitel 2: Im Zug jagt Niko seine Schwester Sarah. Sie
stößt mit dem Schaffner zusammen. Spiel mit deinen
Freunden die Szene nach! Denkt euch aus, was die
anderen Leute im Zug tun und sagen.
2. Kapitel 3: Auf dem Bahnsteig in München haben die
Kinder Streit, weil Ina und Tim über Onkel Paul und
Tante Monika lachen. Spiele mit deinen Freunden den
Streit nach! Ihr könnt etwas dazu erfinden und andere
Worte nehmen.
3. Kapitel 12: Spiele mit deinen Freunden nach, was die
Kinder und Onkel Paul und Tante Monika beim Essen
sagen. Die Kinder wollen nicht nach Kempten fahren.
Zeigt das in eurem Spiel!
4. Kapitel 13 bis Kapitel 17: Schreib ein kleines Schauspiel
für die Bühne! Denk dir aus, dass die Diebe auch in den
Keller kommen und nach den Kindern suchen! Was
kann noch passieren?
Übe das Schauspiel mit deinen Freunden!
69
D Wissen und Puzzle
1. Ist dieses Essen typisch für Bayern? Ja? Nein?
Die richtigen Buchstaben unter JA ergeben etwas, das
Onkel Paul sehr gern hat.
JA NEIN
Bigos M O
Brezeln B A
Döner Kebab J C
Feijoada F Q
Hot Dogs D X
Köttbullar V S
Leberkäse I U
Lecsö N L
Minestrone T A
Paella O G
Parjoale H Y
Porridge Z F
Schtschi W U
Smprrebrod S P
Weißwurst E K
Wurstsalat R N
70
2. Ja? Nein? Die richtigen Buchstaben ergeben etwas, das
die vier Freunde im Deutschen Museum sehen.
JA NEIN
Der Mai ist eine Jahreszeit. A B
Der Oktober ist ein Monat. E W
Das Deutsche Museum ist in Kiel. L R
Der Freitag ist ein Wochentag. G N
Die Frauenkirche ist in München. W D
Tante Monika ist sehr dick. T E
Niko ist Sarahs Bruder. R F
Minka ist ein Kind. U K
3. Welches Wort passt zu den Erklärungen?
Erklärungen:
1
2
ein langer Gang in einem Berg
Ein bekannter Satz. Er sagt etwas Allgemeines aus.
eine Sicherung gegen Diebe
nicht die Wahrheit sagen
das Essen am Morgen
Ein Mensch, der Musik macht,
eine Sammlung in einem Museum
so bekannt wie ein Popstar
der Teil eines Hauses: Zimmer, Küche, Bad
10) ein Gedanke, ein Einfall
Wörter:
a) lügen
b) die Ausstellung
c) der Musiker
71
d) die Idee
e) der Tunnel
f) die Wohnung
g) berühmt
h) das Sprichwort
i) das Frühstück
k) die Alarmanlage
4. Puzzle: Stelle jedes Wort an seinen Platz!
• Da Tim und großen an Augen den sieht Schaffner
kommt mit.
• Eckfahne so wie Tante ist dünn dem auf Monika die
Fußballfeld.
• Alpen bis von Turm der dem kann den Frauenkirche
man zu sehen.
• Am Türen öffnen die Glockenspiels Rathaus des sich.
• Etwas der unserem wir Biergarten wollen in Nähe
essen dem in von Haus?
• Tante Museum über Buch ein Monika das kauft
Deutsche.
• Einmal gern die Ina noch Stradivarigeige möchte
sehen.
• Hamburg am wieder die Sonntag nach Kinder fahren
müssen.
• Gesehen nicht die Dienstag am ich Bewegungsmelder
habe.
• Eltern an die Tim eine von Ina in ruft Kiel und Polizi­
stin.
72
tw a 11-17 Ja h r e n ,
c h e n , d ie D eu t s ch als Fr e m d ­
en t h a lt en W o r ter k lä r u n g en
nf St u f e n :
St u fe o - Au s g a n g sw o r t sc h a t z 300 W ö r ter (Ai )
St u fe 1 - Au s g a n g sw o r t sc h a t z 400 W ö r ter (A2)
St u fe 2 - Au s g a n g sw o r t sc h a t z 650 W ö r ter (A2)
St u fe 3 - Au s g a n g sw o r t sc h a t z 1200 W ö r ter (A2)
St u f e 4 - Au s g a n g sw o r t sc h a t z 1400-1800 W ö r ter (B i)
Die vier Freunde Ina, Tim, Sarah und Niko haben Ferien.
Sie fahren nach München zu Tante Monika und Onkel
Paul. Sie sehen von einem Turm der Frauenkirche bis
zu den Alpen hinüber, gehen in einen Biergarten und
besichtigen viele tolle Dinge im Deutschen Museum.
Aber sie wollen wieder ein Abenteuer erleben! Sie lassen
sich in der Nacht im Deutschen Museum einschließen.
Sie kriechen durch die Tunnels des Bergwerks
im Museum. Doch dann m
eine Geige retten, die zwei
Millionen Euro wert ist.
Sie sind in großer Gefahr!
Dä n e m a r k : Easy Readers,
ISBN 978-87-23-90733-2
Br a s il ie n : SB S
En g l a n d : European Schoolbooks
Publishing Ltd.,
ISBN 978-085048-441-0
H o lla n d : Practicum Educatief BV.
It a l ie n : Loescher Editore
Po l e n : W ydaw nictw o Lektorklett
Ru m ä n ie n : Fischer International
Ru ssla n d : M an ager Ltd.
Sc h w e d e n : Liber
Sp a n ie n : Arcobaleno
T ü r k e i: N üans Publishing
U n g a r n : Klett Kiado Kft.
USA: EM C Corp.
ISBN 978-08219-5790-5
D e u t sc h la n d : Ernst Klett Sprachen
ISBN 978-3-12-675703-4
ISBN 978-87-23-90733-2
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9788723907332

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1441557 1 e68e_ruge_e_vier_freunde_abenteuer_in_munchen

  • 2. 5
  • 3. Ina Martens ist vierzehnJahre alt. Ihr Bruder Tim Martens ist elfJahre alt. Ina und Tim leben in Kiel. Niko Schulz ist sechzehnJahre alt. Seine Schwester Sarah Schulz ist dreizehnJahre alt. Sie leben in Hamburg. Sarah und Niko haben eine Tante und einen Onkel. Tante Monika und Onkel Paul wohnen in München. Sie haben eine große Katze. Die Katze heißt Minka. 5
  • 4. Ka p i t e l i Ina und Tim fahren mit ihren Eltern im Auto von Kiel nach Hamburg. In Hamburg besuchen sie ihre Freunde Sarah und Niko. Es ist Oktober. Die Kinder haben Ferien. Sie gehen nicht in 5 die Schule. Die vier Kinder wollen die Tante und den Onkel von Sa­ rah und Niko in München besuchen. München liegt im Sü­ den von Deutschland. Sie dürfen allein mit dem Zug fahren. Tante Monika und Onkel Paul holen sie in München ab. 10 Der Onkel und die Tante heißen auch Schulz, so wie Sarah und Niko. Es ist Samstag. Es ist früh am Morgen. „Wir müssen schnell machen!“, ruft Inas Mutter. „Der Zug wartet nicht!“ Die vier Kinder und ihre Eltern steigen in die Autos. Sie 15 fahren zum Bahnhof. Der Bahnhof hat eine Halle. Dort ist ein großes Schild. Auf dem Schild steht, wo die Züge abfahren. Niko ruft: „Unser der Oktober Die Monate sind: der Januar, der Februar, der März, der April, der Mai, der Juni, der Juli, der August, der September, der Oktober, der Novem­ ber, der Dezember. die Ferien Die Zeit, in der die Kinder nicht in die Schule gehen müssen. der Zug die Eisenbahn; siehe Zeichnung auf Seite 7 der Samstag Die Wochentage sind: der Montag, der Dienstag, der Mittwoch, der Donnerstag, der Freitag, der Samstag, der Sonntag. der Bahnhof Im Bahnhof halten die Züge. Siehe Zeichnung au f Seite 7 die Halle ein großer Raum; siehe Zeichnung auf Seite 7 das Schild siehe Zeichnung auf Seite 7 6
  • 5.
  • 6. Zug fährt von Bahnsteig fünf ab!“ Er läuft vor den Anderen her. Sein Rucksack ist schwer, aber Niko hat viel Kraft. „Warum rennst du denn so?“, ruft Ina. „Wir haben noch zwanzig Minuten Zeit!“ Niko bleibt erst auf dem Bahnsteig vor einem Schild stehen. Auf dem Schild steht, wo die Wagen des Zuges hal­ ten. „Der Wagen, in den wir einsteigen wollen, hält genau hier“, sagt er. „Wir müssen zusammen sitzen, das ist doch klar!“, ruft Tim und stellt sich zu seinem großen Freund. Jetzt hören sie eine Stimme: „Vorsicht! Am Bahnsteig fünf fährt der Zug nach München ein!“ Die Kinder und die Eltern steigen ein. Die Eltern tragen die Taschen der Kinder hinein. Dann steigen sie aus. Sie wollen nicht nach München fahren. Schon schließen sich die Türen des Wagens - das war knappl Der Zug fährt ab. Die Kinder und die Eltern winken. Der Zug fährt aus der Stadt Hamburg heraus. Die Kinder sehen aus dem Fen­ ster. Tim ruft: „Der Zug fährt so schnell! Sind wir in einem Flugzeug? Die Häu­ ser fliegen richtig vorbei!“ der Bahnsteig Hier steigen die Leute in den Zug. Siehe Zeichnung auf Seite 7 rennen, du rennst schnell laufen die Stimme Töne die der Mensch beim Sprechen erzeugt. tragen halten; in der Hand haben; Er trägt die Tasche. knapp eng; nicht viel Platz; nicht viel Zeit
  • 7. Ka p i t e l 2 Bald ist es langweilig. „Niko, du hast doch das Buch über München dabei“, sagt Sarah. „Wir können es lesen. Dann wissen wir, was wir sehen wollen!“ „Das ist eine gute Ideel Meine Schwester hat nicht nur Luft im Kopf!“, lacht Niko. Tim denkt das auch, denn sein Freund Niko hat immer Recht. „Du bist so böse!“, ruft Sarah. „Große Brüder sind schlimm!“ „Kleine Brüder auch“, sagt Ina. Sie zeigt auf Tim. Da lachen alle. „Wir schreiben auf, was wir sehen wollen. Die Liste zei­ gen wir Tante Monika und Onkel Paul“, sagt Niko. „Das ist gut, dann ist die Fahrt nicht so langweilig. Und ich dachte, dass mein Bruder nur dumme Ideen im Kopf hat!“, lacht Sarah. Oh weh! Niko sieht jetzt sehr böse aus! Sarah läuft zwi­ schen den Sitzen weg so schnell sie kann. Niko läuft hinter ihr her: „Gleich habe ich dich, du kleines Monster!“ Peng! Sarah rennt in den Schaffner hinein, der die Fahr­ karten sehen will. Er fällt auf einen leeren Sitz. Er sagt erst langweilig nicht interessant; doof die Idee ein Gedanke; ein Einfall schlimm nicht nett; unangenehm die Liste Das Papier, auf dem man etwas aufschreibt, das man nicht vergessen will. der Schaffner Ein Mann im Zug, der die Fahrkarten kontrolliert. die Fahrkarte Die Karte, mit der man im Zug fahren darf. Sie kostet Geld.
  • 9. einmal nichts, weil er so erschrocken ist. Aber dann steht er auf und ruft: „Das ist kein Spielplatz! Das ist ein Zug! Wenn ihr nicht still sitzen könnt, müsst ihr im nächsten Bahnhof aussteigen!“ 5 Sarah bekommt einen roten Kopf, aber Niko rettet sie: „Es tut uns sehr leid! Wir sind so aufgeregt, weil wir das erste Mal allein nach München fahren. Wir machen das nicht wieder!“ Jetzt kommt auch Tim und sieht den Mann mit großen 10 Augen an: „Bitte werfen Sie uns nicht aus dem Zug! Wir wollen ganz lieb sein!“ Der Schaffner fragt Tim: „Wie alt bist du?“ - „Ich bin elfJahre alt. Das ist ein richtiges Abenteuer ohne meine Eltern!“ i5 „Ich war auch einmal jung und habe dumme Sachen ge­ macht! Jetzt zeigt mir die Fahrkarten! Dann ist alles wieder in Ordnung!“ Tim sagt: „Vielen Dank, lieber Herr Schaffner! Sie sind sehr nett!“ Da muss der Schaffner lachen. Die Kinder sind 20 froh, dass alles gut gegangen ist. Dann sehen sie wieder in das Buch über München. Ina sagt: „Die Frauenkirche ist toll. Sie hat zwei Türme. Auf einen Turm kann man hinaufsteigen. Die Frauenkirche ist das Wahrzeichen von München.“ 25 „Was ist ein Wahrzeichen?“ Tim kennt das Wort nicht. „Ein Wahrzeichen ist ein Haus oder etwas Anderes, das für eine Stadt typisch ist.“ erschrecken einen Schreck bekommen; Er ist erschrocken. die Frauenkirche eine große Kirche in München; das Wahrzeichen von München typisch charakteristisch für ein Land oder für etwas Anderes 10
  • 10. „Ach so“, meint Tim. „Ich verstehe!“ „Wir müssen auch in das Deutsche Museum gehen! Da sind Flugzeuge und Züge, alte Tunnels im Bergwerk und viele tolle Sachen!“ Da hören sie eine Stimme: „Der Zug kommt in zehn Mi­ nuten in München an. Die Fahrt endet hier.“ Sie nehmen ihre Taschen. Der Zug wird langsamer, und schon hält er in der großen Bahnhofshalle. Niko steigt als Erster aus. Er nimmt die großen Taschen und stellt sie auf den Bahnsteig. Dann steigen Tim, Sarah und Ina aus. meinen sagen; eine Meinung haben; Er meint, sie meinen. das Museum ein großes Haus mit einer Ausstellung (Plural: die Museen) der Tunnel ein langer Gang in einem Berg, auch für Autos und Züge das Bergwerk Hier wird Kohle abgebaut, meistens in einem Tunnel.
  • 11. Ka p i t e l 3 „Hallo Kinder! Hallo! Hallo!“ Ein kleiner, dicker Mann und eine große, dünne Frau rennen auf die Kinder zu. „Das sind Onkel Paul und Tante Monika!“, ruft Sarah. Tante Monika nimmt Sarah in den Arm und gibt ihr ei- 5 nen Kuss. Dann will sie Niko einen Kuss geben. Niko geht einen Schritt zurück. „Oh nein“, denkt er. „Ich bin sechzehn Jahre alt, nicht sechs Jahre. Ich möchte keinen Kuss von meiner Tante!“ Er gibt ihr die Hand. 10 „Guten Tag, Tante Monika! Vielen Dank, dass wir euch besuchen dürfen! Wir freuen uns!“ Sie lacht fröhlich: „Guten Tag, Niko! Wir haben uns so lange nicht gesehen! Du bist ein junger Mann geworden!“ Dann begrüßt sie Ina und Tim. 15 Nun kommt auch Onkel Paul. Er kann nicht so schnell laufen wie Tante Monika. Er gibt den Kindern die Hand. „Prima, dass ihr da seid! War die Fahrt gut?“ Da reden alle zur gleichen Zeit. „Halt, ich kann nur ei­ nem zuhören! Ich habe nur einen Computer im Kopf!“ 20 Die Kinder lachen: Onkel Paul ist nett! Er sagt: „Sicher habt ihr Hunger. Wir fahren jetzt nach Hause. Nach dem Essen könnt ihr uns alles erzählen.“ Das ist eine gute Idee! Onkel Paul trägt Sarahs Tasche. mögen wollen; Er möchte etwas tun. 12
  • 12. Tante Monika trägt die Tasche von Tim. Sie gehen vor den Kindern auf dem Bahnsteig. Sarah und Niko laufen hinter ihnen. Ganz hinten gehen Ina und Tim. Sie lachen leise. Tim spielt gern Fußball. Er denkt immer an Fußball. „Onkel Paul ist so rund wie ein Fußball! Und Tante Monika ist so lang und dünn wie die Eckfahne auf dem Fußballfeld!“ „Und wer spielt den Eckball?“,flüstert Ina. „Ich sehe vor mir, wie Onkel Paul in das Tor fliegt!“ Sie lachen laut los. Niko und Sarah bleiben stehen und drehen sich um. Sa­ rah sagt: „Ihr seid so böse! Wenn Tante Monika und Onkel Paul das hören, sind sie sehr traurig. Das ist nicht fair!“ Niko sieht Tim böse an: „Du willst mein Freund sein? Ich habe keinen Freund, der über andere lacht, nur weil sie nicht schön sind!“ Tim bekommt einen roten Kopf. „Es tut mir leid! Ich sage es nie wieder!“ Niko sagt: „Das ist in Ordnung. Aber du darfst das auch nicht denken! Nur dann bist du mein Freund!“ „Kinder, wo bleibt ihr denn?“ Onkel Paul und Tante Mo­ nika sind schon am Ende des Bahnsteigs. Die Vier laufen schnell zu ihnen. Onkel Paul legt seinen Arm um Tim: „Na, junger Mann, du bist sicher müde von der langen Fahrt! Ihr seid ja viel länger wach als Sarah und Niko. Ihr seid heute früh schon von Kiel nach Hamburg gefahren!“ die Eckfahne die Fahne an jeder Ecke des Fußballfeldes der Eckball Der Ball wird von der Eckfahne auf das Tor geschossen. fiüstern sehr leise sprechen wach, aufwachen Er ist wach: Er schläft nicht. Er wacht auf: Er schläft nicht mehr.
  • 13. Tim bekommt wieder einen roten Kopf. Onkel Paul ist so lieb. Tim sagt: „Du bist ganz prima, Onkel Paul! Ich bin froh, dass wir euch besuchen dürfen!“ Bald sind sie auf dem Platz vor dem Bahnhof. „Ich hole 5 jetzt das Auto“, sagt Tante Monika. „Es steht in einer Straße nahe am Bahnhof. Aber die Taschen sind so schwer. Wir wollen sie nicht tragen.“ Nach zehn Minuten ist Tante Monika mit ihrem Auto vor dem Bahnhof. Onkel Paul legt die Taschen hinein. Er 10 sagt: „Ich kann nicht mit euch im Auto fahren. Es hat nur fünf Plätze, aber wir sind sechs Personen. Ich fahre mit dem Bus. Der Bus hält genau vor unserem Haus.“ 14
  • 14. Ka p i t e l 4 Niko hat sehr lange Beine. Er darf vorn im Auto sitzen. Tim und die Mädchen sitzen hinten. Tante Monika fährt los. Sie fährt schnell und sicher. Bald halten sie vor einem hohen Haus mitten in München. Zehn große Wohnungen sind in dem Haus. „Wir wohnen in der ersten Etage“, sagt Tante Monika. „Onkel Paul kann nicht so viele Treppen steigen. Es gibt kei­ nen Lift, weil das Haus so alt ist.“ Niko und Sarah waren mit ihren Eltern schon einmal hier. Sie kennen sich aus. Ina und Tim sehen sich um. Die Woh­ nung ist sehr groß. Es gibt zwei schöne Zimmer für Besuch. Ina und Sarah dürfen in dem einen Zimmer schlafen, Tim und Niko in dem anderen. „Wir haben oft Besuch“, sagt Tante Monika. „Wir freuen uns, wenn liebe Menschen zu uns nach München kom­ men.“ „Oh, was ist das?“, ruft Tim. Ein großes Tier kommt aus ei­ ner Ecke. Es schleicht um die Kinder herum. „Miau!“, macht es. „Miau!“ die Wohnung der Teil eines Hauses: Zimmer, Küche, Bad die Etage das Stockwerk; eine Ebene in einem Haus die Treppe Die Treppe ist zwischen den Etagen. Man geht die Treppe hinauf oder hinunter. der Besuch das Besuchen von Freunden oder Verwandten; Er besucht den Freund. schieichen sehr leise gehen
  • 15. „Das ist unsere Katze Minka“, sagt Tante Monika. Die Wohnungstür geht auf. Onkel Paul kommt in die Woh­ nung. Er freut sich: „Kinder, es ist schön, dass ihr da seid!“ Da ruft Tante Monika: „Es gibt Essen!“ Die Kinder haben j großen Hunger. Sie setzen sich alle an einen langen Tisch im Wohnzimmer. Tante Monika hat eine gute Suppe und einen Wurstsalat gemacht. Wurstsalat ist ein typisches Essen in Bayern. Dazu essen sie Brot und trinken Limonade. Onkel Paul trinkt 10 Bier. Er lacht: „Ich trinke so gern Bier! Darum bin ich so dick. Ich bin ein echter Bayerl“ Sarah meint: „Es gibt aber viele echte Bayern, die dünn sind. Und nicht alle Bayern trinken Bier.“ Ina sagt: „Ich bin das erste Mal in Bayern. Im Fernsehen is sind die Bayern oft laut. Sie trinken Bier und haben Leder­ hosen an. Aber hier sehen die Menschen aus wie in Kiel und wie in Hamburg.“ „Das ist richtig“, sagt Tante Monika. „Im Fernsehen sieht man oft Bayern, wie sie vor hundert Jahren waren. 20 Auf dem Land und in den Bergen tragen auch heute einige Bayern Lederhosen, oder wenn sie ein Fest feiern.“ „Ich bleibe dabei: Ich bin ein echter Bayer und trinke der Wurstsalat Eine dicke Wurst und Gurke und Zwiebeln werden klein geschnitten. Bayern ein Teil von Deutschland; siehe Landkarte auf Seite 5 der Bayer Ein Mensch, der in Bayern lebt. die Lederhose eine kurze Hose aus Leder 16
  • 16. gern Bier!“, lacht Onkel Paul und trinkt sein Glas leer. Aber er hat keine Lederhosen an! Nun haben alle genug gegessen. Die Kinder erzählen von ihrer Fahrt mit dem Zug. „Niko hat ein Buch über München. Im Zug haben wir eine Liste gemacht. Das hier möchten wir gern sehen!“ Sie zeigen Onkel Paul und Tante Monika die Liste. Tante Monika lacht: „Das ist eine lange Liste! Ihr müsst oft zu uns kommen. Dann könnt ihr alles sehen, was auf der Liste steht!“ Onkel Paul sagt: „Wir sehen uns die Liste morgen früh an. Jetzt müsst ihr schlafen! Tim fallen schon die Augen zu.“ Die Kinder sind sehr müde. Sie gehen in ihre Zimmer. Bald sind sie eingeschlafen. erzählen anderen Personen etwas mitteilen -> /i^ r Pr#annrl/a _ A hentener in M ü n ch e n 17
  • 17. Ka p i t e l 5 Am nächsten Morgen wachen die Kinder früh auf. Es ist Sonntag. Onkel Paul muss nicht zur Arbeit gehen. Sie sit­ zen lange beim Frühstück. „Heute scheint die Sonne“, sagt Tante Monika. „Wir j wollen mit dem Bus zum Marienplatz fahren. Wir werden auf den Turm der Frauenkirche steigen. Dann sind wir hoch über München. Da können wir bis zu den Alpen se­ hen. Sie sind etwa 60 Kilometer von München weg.“ „Die Frauenkirche steht ganz oben auf unserer Liste“, 10 ruft Niko. „Das ist toll!“ Nach dem Frühstück fahren sie mit dem Bus. Sie sehen breite Straßen und hohe Häuser. „An der nächsten Station steigen wir aus“, sagt Tan­ te Monika. Sie drückt auf einen Knopf nahe der Tür. Ein ij Schild im Bus leuchtet auf: „Bus hält.“ Niko meint: „Das muss aber heißen: Der Bus hält an der nächsten Station.“ „Sei doch nicht so genau!“, sagt Sarah. „Wir wollen nur wissen, dass der Bus dort hält. In der Kürze liegt die Würze!“ 20 „Nun fängt sie mit Sprichwörtern an! Das ist ja schlimm!“ das Frühstück das Essen am Morgen die Alpen hohe Berge im Süden von Deutschland; siehe Landkarte auf Seite 5 die Kürze Etwas, das sehr kurz ist. die Würze ein Gewürz wie Salz oder Pfeffer das Sprichwort Ein bekannter Satz, er sagt etwas Allgemeines aus. 18
  • 18. Niko schüttelt sich. Aber er lacht dabei. Der Bus hält. Die Tür geht auf, und alle steigen aus. Sie gehen durch eine breite Straße. Hier dürfen keine Autos fahren. Es ist warm. Es gibt viele Cafes. Viele Menschen sitzen dort unter Sonnenschirmen. Sie essen Eis oder trinken etwas. Bald sind Tante Monika, Onkel Paul und die vier Freun­ de auf dem Marienplatz. Es ist ein großer Platz. Alte, hohe Häuser stehen da, auch das Rathaus. Oben an dem Rathaus ist ein Glockenspiel. In Europa gibt es nur vier Glockenspie­ le, die größer sind. Sie sehen auf die Uhr. Bald ist es zwölf Uhr. Um zwölf Uhr können sie das Glockenspiel hören. das Cafe Hier kann man sitzen und Kaffee trinken. der Sonnenschirm Ein großer Schirm, unter dem Schatten ist. das Rathaus Das Haus, in dem die Regierung der Stadt arbeitet. das Glockenspiel Es hat viele kleine Glocken, die ein Lied spielen. Dazu tanzen Puppen.
  • 19. der Sonnenschirm das Glockenspiel 19
  • 20. Vier junge Leute machen vor dem Rathaus Musik. Sie spielen Geige. Es klingt sehr schön. Ein Geigenkasten steht offen auf der Straße. In dem Geigenkasten liegen viele Geldstücke. Onkel Paul wirft drei Euro hinein. „Vielen 5 Dank“, sagen die Musiker. Die vier Freunde mögen die Musik sehr gern. Sie reden mit den Musikern. Ina sagt: „Ich möchte auch Geige spie­ len. Dann muss ich sicher viel üben!“ „Oh ja“, meinen die Musiker. „Ohne Fleiß kein Preis1.“ 10 „Das ist schon wieder ein Sprichwort!“, ruft Niko. Er rennt weg. Aber er kommt gleich wieder. Er hat nur Spaß gemacht. „Wenn du Geige spielen möchtest, musst du in das Deutsche Museum gehen“, sagt eine Musikerin zu Ina. is „Dort gibt es einen großen Saal mit Musikinstrumenten. In dieser Woche ist eine sehr wertvolle Geige zu sehen, eine Stradivari. Sie wurde vor etwa 300 Jahren von dem berühm­ ten Geigenbauer Stradivari gebaut.“ der Musiker Ein Mensch, der Musik macht. Siehe Zeichnung au f Seite 21 der Fleiß Hauptwort für fleißig sein, nicht faul sein. der Preis Der Gewinner bekommt einen Preis. der Saal ein sehr großes Zim m er das Musikinstrument Etwas, mit dem der Musiker Musik macht. wertvoll einen Wert haben; viel Geld kosten berühmt sehr bekannt; Ein Popstar ist berühmt. der Geigenbauer Ein Mann, der eine Geige baut. 20
  • 21. 20
  • 22.
  • 23. Ina findet das toll! „Das Deutsche Museum steht auch auf unserer Liste. Tante Monika, ich möchte die Geige so gern sehen!“ Da schlägt die Uhr an der Frauenkirche zwölf Mal. Am 5 Rathaus öffnen sich die Türen des Glockenspiels. Kleine und große Glocken spielen ein schönes Lied. Dazu tanzen Puppen in typischer bayerischer Kleidung. Alle Menschen sehen hinauf. Nach fünf Minuten ist das Lied zu Ende. Die Türen des Glockenspiels schließen sich. 22
  • 24. Ka p i t e l 6 Die Leute reden wieder laut. Die Musiker spielen ein ande­ res Stück. „Jetzt setzen wir uns an diesen Tisch unter den Son­ nenschirm“, sagt Onkel Paul. Er kauft für die Kinder und für Tante Monika Eis. Onkel Paul will kein Eis. Er isst zwei Weißwürste und trinkt Bier dazu. Die Weißwurst ist auch ein typisches bayerisches Essen. „Wann steigen wir auf den Turm der Frauenkirche?“, fragt Tim. „Es ist langweilig, unter dem Sonnenschirm zu sit­ zen.“ Onkel Paul sagt: „Ich ruhe mich hier aus. Wenn ihr nach dem Treppensteigen müde seid, dürft ihr wieder bei mir sitzen!“ Tante Monika geht voran. Durch eine schmale Straße kom­ men sie zu der Frauenkirche. Sie ist das Wahrzeichen von München. Die Kirche steht zwischen vielen alten Häusern. Der Eingang hat große Türen aus Holz. Rechts und links von dem Eingang stehen die hohen Türme. Die Kinder schauen hinauf.
  • 25. „Die Türme sind so breit wie richtige Häuser!“, ruft Tim. „Unten haben sie vier Ecken, oben haben sie acht Ecken.“ „Sie sind 99 Meter hoch. Jeder Turm hat ein grünes Dach. Das Dach hat auch acht Ecken“, sagt Niko. Er hat es in dem Buch über München gelesen. „Diese Türme sind typisch für die Frauenkirche.“ Tante Monika sagt: „Wir steigen auf den rechten Turm. Wie gut, dass wir Eis gegessen haben. Nun haben wir ge­ nug Kraft für die vielen Treppen.“ „Hier ist ein Lift!“, ruft Ina. „Wir müssen keine Treppen steigen.“ Sie fahren hinauf und sehen von dem Turm hinunter. „Oh, das ist toll!", ruft Tim. Unter ihnen liegt München. Sie sehen auf den Marienplatz und auf alle Straßen hinab. „Da hinten sind viele grüne Bäume, mitten in der Stadt! Was ist das?“, fragt Sarah. „Es sieht aus wie ein sehr langer Garten!“ „Dort ist die Isar“, erklärt Tante Monika. „Die Isar ist ein Fluss. Sie kommt aus den Alpen. Die Bäume bekommen viel Wasser von der Isar. Deshalb ist alles dort so grün.“ „Können wir das Deutsche Museum von hier oben se­ hen?“, fragt Niko. Tante Monika zeigt auf eine Stelle an der Isar: „Seht ihr das große Haus auf der grünen Insel? Das ist das Deutsche Museum. Am Dienstag fahren wir dorthin. Wir haben den ganzen Tag Zeit, um alles zu sehen.“ Tante Monika zeigt den Kindern, wo ihre Wohnung ist. Sie ist sehr weit weg. deshalb aus diesem Grund; darum
  • 26. „Wie gut, dass wir mit dem Bus gefahren sind“, sagt Sarah. „So weit möchte ich nicht laufen.“ „Da hinten sind die Alpen!“ Jetzt gehen alle auf die Seite des Turms, die nach Süden zeigt. Sie sehen das weite, fla­ che Land. Dahinter sind die hohen Berge. „Auf den ganz hohen Bergen liegt Schnee“, meint Ina. „Es ist doch noch nicht Winter!“ „Dort liegt immer Schnee, weil die Berge so hoch sind“, sagt Tante Monika. „Es ist Herbst. Im Oktober scheint die Sonne nicht mehr so lange wie im Juli. Dann wird es da oben sehr kalt.“ „Ich habe es nicht gern, wenn es kalt ist“, sagt Sarah. „Ich liebe den Frühling und den Sommer.“ der Winter Die Jahreszeiten sind: der Frühling, der Sommer, der Herbst, der Winter.
  • 27. Ka p i t e l 7 „Ich habe genug gesehen“, meint Tim. „Ich habe Hunger!“ Alle haben Hunger. Tante Monika nimmt wieder den Lift. Die vier Freunde steigen die vielen Treppen hinunter. Das macht Spaß! Alle laufen zurück zum Marienplatz. On- 5 kel Paul sitzt unter dem Sonnenschirm. „Hallo, ihr Helden des Treppensteigens!“, lacht er. „Ihr seid jetzt sicher müde.“ Die vier Freunde und Tante Monika sagen nicht, dass sie mit dem Lift gefahren sind. 10 „Wollen wir in dem Biergarten in der Nähe von unserem Haus etwas essen?“, fragt Tante Monika. „Wir haben Hunger.“ „Prima, das machen wir! Wir fahren mit der U-Bahn.“ Onkel Paul steht auf. „Die U-Bahn Station liegt sehr tief unter dem Marienplatz. Es sind viele Treppen bis nach ij unten. Wie gut, dass es da auch Rolltreppen gibt!“ Bald sind sie an dem Eingang zur U-Bahn. Sie stehen auf der ersten Rolltreppe. Es geht sehr tief nach unten! Tim hält sich erschrocken an Niko fest. „Das ist ja wie im Flugzeug - nur ohne Flugzeug!“ Ina will nicht nach unten sehen. 20 Eine andere Rolltreppe bringt sie direkt auf den Bahn­ steig. Die U-Bahn kommt. Sie steigen ein. Der Zug fährt der Held ein sehr mutiger Mensch der Biergarten ein großer Garten, in dem man etwas essen und trinken kann (auch Bier); siehe Zeichnung au f Seite 27 die U-Bahn die Untergrund-Bahn; Ein Zug, der unter der Erde fährt. die Rolltreppe Diese Treppe fährt. Man steht darauf und fährt hinauf oder hinunter. 26
  • 28.
  • 29. sehr schnell durch einen Tunnel. Bei jeder Station steigen viele Menschen ein und aus. Dann fährt der Zug wieder in den Tunnel hinein. „Gleich sind wir da“, sagt Onkel Paul. Er steht auf und 5 geht langsam zu einer Tür. Der Zug hält. Die Tür geht auf. Sie steigen aus. In dieser Station müssen sie nur eine kurze Rolltreppe hinauffahren. Dann sind sie in einer kleinen Straße, in der hohe Bäu­ me stehen. „Da ist der Biergarten!“, ruft Onkel Paul. 10 Viele Tische und Stühle stehen unter alten Bäumen. Sie setzen sich an einen Tisch. Onkel Paul trinkt Bier. Tante Monika und die vier Freunde trinken Cola und Limonade. Sie essen Leberkäse und Brezeln. „Der Leberkäse schmeckt gar nicht nach Käse“, meint 15 Tim. „Warum heißt er Käse?“ „Der Leberkäse ist aus Fleisch. Aber er sieht aus wie ein großer Käse. Er wird in Scheiben geschnitten.“ „Ach so“, sagt Tim. Er isst den Leberkäse sehr gern! „Die Brezeln sind gut“, sagt Ina. „Ich habe vorher noch nie 20 Brezeln gegessen.“ „Auch die Brezel ist ein typisches Essen in Bayern“, meint Sarah. „In Hamburg und in Kiel kann man aber auch Leberkäse und Brezeln kaufen.“ Nach dem Essen werden die Kinder sehr 25 müde. Sie haben viel erlebt. Der Biergarten ist nahe bei der Wohnung. Sie müssen nur fünf Minuten laufen. der Leberkäse ein typisches bayerisches Essen aus Fleisch die Brezel 6>28
  • 30. Ka p i t e l 8 „Juhu! Heute gehen wir in das Deutsche Museum!“ Die Kinc er freuen sich sehr. Es ist Dienstag. Am Montag waren sie mit Tante Monika im Flugzeugmuseum. Sie haben die Ausstellung der vielen Flugzeuge besucht. Onkel Paul ist heute schon früh mit dem Bus zur Arbeit gefanren. Tante Monika und die vier Freunde fahren auch mit dem Bus. Dann steigen sie in die U-Bahn. „Ich finde es doof, dass die U-Bahn durch den Tunnel fährt“, sagt Tim. „Ich möchte sehen, was über uns ist. Hier ist alles dunkel.“ „Aber die Fahrt mit der U-Bahn ist schnell“, meint Ina. „Wir müssen nicht zwischen den Autos auf der Straße warten.“ „Wir sind schon da!“, ruft Tante Monika. Sie steigen aus der U-Bahn aus und fahren mit der Rolltreppe nach oben. Das Museum ist auf einer Insel in der Isar. Hohe Bäume stehen davor. „Das sieht toll aus, so alt und riesengroß!“, ruft Tim. „Und es hat einen Turm mit einer Uhr!“ „Der Turm ist das Wahrzeichen des Deutschen Muse­ ums“, sagt Niko. „Das Deutsche Museum ist über 100 Jahre alt. Hier ist nicht genug Platz, um alles zu zeigen. Deshalb gibt es in München noch zwei Häuser, die zum Deutschen die Ausstellung das Zeigen einer Sam m lung in einem Museum
  • 31. Museum gehören. Mitten in München ist eine Ausstellung mit Autos und Zügen. In dem Flugzeugmuseum waren wir gestern.“ „Niko, du hast das Buch über München wohl selbst 5 geschrieben? Du kennst dich sehr gut aus“, lacht Tante Monika. „Nun kommt! Es ist neun Uhr. Wir können jetzt hineingehen.“ In der Eingangshalle kauft Tante Monika ein Buch über das Deutsche Museum. In dem Buch ist ein Plan von allen 10 Etagen und den Ausstellungen. Da ruft Sarah: „Hier ist ein Schild mit einem roten Punkt: Treffpunkt Führungl Was heißt das?“ „Schalte bitte einmal dein Gehirn ein, liebe Schwester“, lacht Niko. „Treffpunkt ist ein Punkt, wo Leute sich treffen, ij Und Führung heißt, dass ein Führer Menschen herum­ führt. Kannst du dir denken, wo er das macht?“ „Oh Mann, behandle mich nicht wie ein kleines Kind!“ Sarah sieht ihren Bruder böse an. „Es ist eine Führung durch das Museum. Der Führer ist ein Mensch, der im 20 Museum arbeitet. Ist dir jetzt klar, dass ich es weiß?“ die Eingangshalle Der Eingang des M useums führt in eine große Halle. die Führung Bei der Führung erklärt ein Führer die Ausstellung. 30
  • 32. Ka p i t e l 9 „Es gibt auch eine Führung durch den Saal mit den Musik­ instrumenten!“, ruft Ina. „Dort ist die berühmte Geige zu sehen!“ „Diese Führung beginnt um 10 Uhr 30. Also haben wir noch eine Stunde Zeit, etwas Anderes zu sehen“, meint Tante Monika. Sie gehen geradeaus in die erste Halle. Dort stehen viele Modelle von Schiffen. „In Kiel und in Hamburg gibt es echte Schiffe“, sagt Tim. „Sie sind besser als die Modelle.“ „Das ist richtig“, meint Niko. „Aber hier sind auch Mo­ delle von alten Schiffen und von ganz besonderen Schif­ fen. Die können wir in Kiel oder in Hamburg nicht sehen.“ Ina und Sarah finden die Schiffe langweilig. Sie gehen mit Tante Monika weiter. Sie kommen in eine hohe Halle. „Oh, da sind richtige Flugzeuge!“, ruft Ina. „Sie hängen in der Luft! Das sind sehr alte Flugzeuge. Ich glaube nicht, dass sie schnell fliegen konnten.“ „Das sind Flugzeuge, mit denen Menschen zwischen 1918 und 1945 geflogen sind. Da waren diese Flugzeuge ganz modern“, meint Tante Monika. „Es ist toll, wie schnell sich alles entwickelt hat. Heute ist Fliegen so einfach wie Autofahren.“ das Modell ein Schiff, ein Auto oder ein Flugzeug in einer kleinen Form
  • 33. Nun kommen auch Niko und Tim. „Das ist super!“, ruft Niko. Er findet Flugzeuge sehr interessant. Er kennt die Namen aller Flugzeuge. Tim hört seinem großen Freund genau zu. Auch Ina und Sarah finden es spannend. 5 „Wir wollen in die erste Etage gehen“, meint Tante Mo­ nika. „Dort können wir die Flugzeuge noch besser sehen.“ Sie gehen eine Treppe hinauf. Die Flugzeuge sind jetzt genau vor ihnen. Ina hat genug von Flugzeugen! Sie will so gern die Stradiva- 10 rigeige sehen. Der Saal mit den Musikinstrumenten ist nicht weit von der großen Halle. Sie geht hinein und sieht sich um. So viele Instrumente stehen da! In der Mitte ist ein großer Kasten aus Glas. In dem Kasten ist die Geige. Viele Menschen stehen um den ij Kasten herum. Ina kann die Geige nicht gut sehen. Sie rennt zu den Anderen zurück. „Es ist 10 Uhr 15. Es sind schon viele Menschen bei den Musikinstrumenten. Ich gehe jetzt zu dem Schild mit dem ro­ ten Punkt. Ich will einen guten Platz bei der Führung haben.“ 20 Tante Monika und Sarah gehen mit ihr. Tim und Niko finden Flugzeuge interessanter als eine Geige. Sie gehen nicht mit. Ina und Sarah laufen neben dem Führer her. So sehen und hören sie alles. Der Führer erklärt die Ausstellung ganz 25 genau. „Es gibt hier 1.800 Musikinstrumente. Davon sehen Sie jetzt nur 750, weil wir nicht genug Platz haben. Wir zeigen im­ mer wieder andere Instrumente. So ist das Deutsche Museum auch für die Menschen interessant, die oft hierher kommen.“ 32 1
  • 34. Ka p i t e l i o Ina will nicht mehr warten. Sie waren viel zu lange bei den anderen Musikinstrumenten. Endlich kommen sie zu der Geige! Sie ist sehr schön! Sie hören, dass Antonio Stradivari ein berühmter Gei­ genbauer in Italien war. Er lebte von 1644 bis 1737. Er baute etwa 2.000 Geigen. Sie haben eine besondere Form und Farbe. Es gibt auf der ganzen Welt nur noch etwa 600 Gei­ gen von Stradivari. Sie kosten sehr viel Geld. „Im Jahr 2007 haben Diebe eine Stradivarigeige gestohlen. Sie war über 2,5 Millionen Euro wert“, sagt der Führer. „Die Polizei hat die Geige aber bald wieder gefunden. Im Jahr 2007 hat ein sehr reicher Mann eine Stradivarigeige für 2,7 Millionen Euro gekauft. Eine andere Geige wurde für 2 Millionen Euro verkauft. Diese Geige hier ist auch so viel wert!“ Ina möchte wissen, ob die Geige nur im Deutschen Mu­ seum in München zu sehen ist. „Nein! Sie gehört einem guten Menschen. Er will sich nicht allein an der Geige freuen. Alle sollen sie sehen! Sie wird in den großen Museen der Welt gezeigt. Am Montag bringt man sie mit einem sehr sicheren Auto nach Däne­ mark. In einem Museum in Kopenhagen kann man sie zwei Wochen lang sehen.“ der Dieb Ein Mensch, der anderen etwas wegnimmt. 3 Vier Freunde-Abenteuer in München 33
  • 35. „Kann niemand diese Geige stehlen?“, fragt Ina aufge­ regt. „Nein, das ist nicht möglich. Wir haben eine sehr gute Alarmanlage. Sie ist jetzt eingeschaltet. In der Nacht gibt es in diesem Saal noch eine Alarmanlage, und ein Wachmann läuft durch das Museum. Er passt auf, dass niemand in die Nähe der Geige kommt!“ Ina sagt: „Vielen Dank! Es ist klar, dass die Geige sehr gut bewacht werden muss.“ Nach der Führung meint Tante Monika: „Ich bin müde. Wir wollen etwas trinken und ein Eis essen! Wir gehen in das Cafe in der großen Halle.“ Sie setzen sich an einen Tisch. Von hier können sie die Flugzeuge sehen. Niko liest in dem Buch über das Deutsche Museum. „Ich habe etwas Tolles gefunden! Hier gibt es auch eine Führung im Bergwerk! Dort sind viele Tunnels. Wir kön­ nen sehen, wie vor vielen Hundert Jahren die Kohle abge­ baut wurde. Da sind aber auch ganz moderne Maschinen. Die Führung fängt um 13 Uhr 45 an. Bis dahin haben wir noch viel Zeit." Sie bleiben in der ersten Etage. Sie gehen langsam durch den langen Saal in der Mitte. Hier stehen viele sehr alte Flugzeuge und Modelle von Flugzeugen. Sie können auch alte Fotos sehen. die Alarmanlage eine Sicherung gegen Diebe der Wachmann Ein Mann, der in der Nacht aufpasst, dass keine Diebe kommen. die Kohle Die Kohle ist schwarz. Sie brennt.
  • 36. „Die Flügel sind ja nur aus Holz und aus Stoff!“, ruft Tim. „Das Flugzeug dort hat keinen Motor!“ „Das ist ein Segelflugzeug“, sagt Niko. „Es wurde mit einem Seil aus Gummi von vielen Menschen in die Luft gezogen. Dann konnte es nach unten segeln und landen. 5 Das ging besonders gut in den Bergen.“ 35
  • 37. Ka p i t e l 1 1 Sie gehen in die Eingangshalle zurück. „Das Bergwerk ist im Keller", sagt Niko. „Wir müssen die Treppe hinunterge­ hen. Ob dort ein richtiger Tunnel ist? Oder sehen wir nur ein Modell?“ Die Ausstellung ist sehr groß. An vielen Stellen stehen Puppen in den Kleidern von Bergleuten. Sie sehen so echt aus! Die Bergleute mussten schwer arbeiten. „Es ist schon 13 Uhr 30!“, ruft Ina. „Wir müssen zu dem Schild mit dem roten Punkt gehen. Dort beginnt gleich die Führung.“ „Ich habe das alles schon gesehen“, sagt Tante Monika. „Meine Füße sind müde. Ich will nicht eine Stunde lang durch die engen Tunnels kriechen. Ich setze mich wieder in das Cafe.“ Bald wissen die Kinder, warum Tante Monika lieber im Cafe sitzt. Sie müssen sich ab und zu ganz klein machen. Die Führung geht durch viele Tunnels. Die Tunnels sind zusammen 900 Meter lang. „Die Arbeiter waren viele Hundert Meter tief unter der Erde. Es gab viel Staub von den Kohlen. Das war nicht gut. Viele sind sehr krank geworden“, sagt der Führer. „Heute wird die Kohle mit modernen Maschinen abgebaut. Aber die Arbeit im Bergwerk ist immer noch sehr geßihrlich.“ der Keller die Etage ganz unten im Haus, unter der Erde kriechen Sich au f den Knien fortbewegen, weil ein Raum sehr niedrig ist. gefährlich Es ist gefährlich. Es kann etwas Schlimmes geschehen.
  • 38. Sie sehen auch viele Maschinen, mit denen die Kohle weiter verarbeitet wird. Nach einer Stunde ist die Führung zu Ende. „Das war ja super spannend!“, ruft Tim. Die Anderen finden das auch. Da lacht Niko leise: „Ich habe eine tolle Idee. Aber heute sage ich euch noch nichts davon. Tante Monika und Onkel Paul dürfen nicht wissen, dass ich einen Plan habe.“ Er sagt zu dem Führer: „Wir waren vorher bei den Mu­ sikinstrumenten. Der Saal hat zwei Alarmanlagen. Ist das hier auch so?“ „Nein“, lacht der Führer. „Hier gibt es nichts zu stehlen. Wir haben keine Alarmanlage im Bergwerk, auch nicht in der Nacht. Ich glaube nicht, dass ein Dieb die Tunnels oder die schweren Maschinen wegtragen will!“ Niko dankt ihm. Sie gehen zu Tante Monika in das Cafe. Alle essen Wurstsalat und trinken Cola. Dann besuchen sie eine Ausstellung, in der richtige Blit­ ze gemacht werden, wie bei einem Gewitter. Um 16 Uhr beginnt die Führung. Die Kinder finden es toll! Es knallt sehr laut, wenn ein großer Blitz in einen Käfig aus Metall einschlägt. In diesem Käfig sitzt ein Mensch! Der Käfig schützt ihn vor dem gefährlichen Blitz. „Ein Auto ist auch so ein Käfig“, sagt der Führer. „In einem Auto ist man bei Gewitter sicher. Der Blitz läuft über das Metall in die Erde.“ das Gewitter schlechtes Wetter, oft im Sommer, mit Regen und Blitzen der Blitz Bei einem Gewitter gibt es Blitze. Sie sind sehr hell und gefährlich. der Käfig eine Box aus Metall; Ein Tier sitzt im Käfig, wenn es gefangen ist. das Metall eine harte Substanz wie z.B. Eisen
  • 39. Um 17 Uhr wird das Deutsche Museum geschlossen. Tante Monika und die vier Freunde sind müde. „Wir haben noch nicht alles gesehen“, sagt Niko. „Kön­ nen wir bitte noch einmal hierherkommen?“ „Das dürft ihr“, lacht Tante Monika. „Aber dann kom­ me ich nicht wieder mit. Niko, du bist schon 16 Jahre alt, du passt auf die Anderen auf, und hier ist alles sehr sicher. Hier kann euch nichts passieren“ „Das denkst du!“, flüstert Niko. Tante Monika hört es nicht. Niko hat schon wieder einen Plan! Sie gehen zur U-Bahn. Niemand merkt, dass Niko zurückbleibt. Er geht ein Stück um das Deutsche Museum herum. Er sieht sich das Fenster der Toilette an. Dann rennt er hinter den Anderen her. Er lacht ganz leise. passieren geschehen; Etwas passiert. die Toilette Der Raum, in dem das WC ist.
  • 40. Ka p i t e l 1 2 Sie kommen in der Wohnung an. Onkel Paul ist schon zu Hause. „Seid ihr müde? Ich will meiner lieben Frau Mo­ nika etwas Gutes tun. Ich bestelle für uns alle Pizza. Dann muss sie kein Essen machen.“ Die Pizza schmeckt ihnen heute besonders gut! Die Kinder 5 haben Hunger und essen sie schnell auf. Dann erzählen sie Onkel Paul, was sie erlebt haben. „Das Deutsche Museum ist so toll! Die Zeit war viel zu kurz “, sagt Sarah. „Wir möchten noch einmal hingehen“, meint Niko 10 „Aber morgen wollen wir die Ausstellung der Autos und Züge sehen. Sie gehört auch zum Deutschen Museum, aber sie ist nicht so groß. Sie hat nur drei Hallen.“ Tante Monika ruft: „Oh nein, meine Füße tun so weh! Morgen kann ich nicht wieder durch ein Museum laufen. 15 Ihr müsst allein hingehen.“ „Das ist in Ordnung“, sagt Niko. Wir kennen uns jetzt mit der U-Bahn aus.“ „Am Donnerstag können wir das Olympiastadion anse- hen“, sagt Tante Monika „Dort waren im Sommer 1972 die 20 Olympischen Spiele. Das Stadion ist sehr interessant. Wir können auf den Fernsehturm hinauffahren und über die Stadt sehen. Das machen wir zusammen. Nur der arme Onkel Paul muss leider arbeiten!“ 39
  • 41. „Und am Freitag gehen wir wieder ins Deutsche Muse­ um! Ich möchte so gern noch einmal die Stradivarigeige sehen!“, ruft Ina. „Die Ausstellung der Geige ist bald zu Ende. Am Samstag sind sicher sehr viele Menschen da. 5 Deshalb gehen wir lieber am Freitag dorthin.“ Niko lacht ganz leise. Er denkt an seinen Plan! Aber On­ kel Paul und Tante Monika dürfen davon nichts wissen. Da sagt Onkel Paul: „Am Freitag und am Samstag könnt ihr nicht in das Deutsche Museum gehen. Es tut mir leid! 10 Wir müssen zu meinem Vater fahren. Er wird am Freitag 75 Jahre alt. Es gibt eine große Feier. Ich gehe am Freitag nicht zur Arbeit. Ich nehme mir frei.“ „Euer Besuch war schon so lange geplant. Da haben wir noch nicht an den Geburtstag gedacht“, sagt Tante Monika. 15 „Der Vater von Onkel Paul wohnt in Kempten. Das ist eine Stadt am Rand der Alpen. Kempten ist 150 Kilometer weit weg. Unser Auto ist nicht groß genug für sechs Personen. Niko, wir beide fahren mit dem Zug nach Kempten.“ „Müssen wir bei dem Geburtstag dabei sein?“, fragt 20 Sarah. „Da werden sicher viele lange Reden gehalten. Das wird sehr langweilig für uns!“ „Ihr könnt aber nicht allein hierbleiben“, meint Onkel Paul. „Wir haben euren Eltern versprochen, dass wir auf euch aufpassen.“ 25 „Aber wir sind doch keine kleinen Kinder!“ Niko steht auf und macht sich ganz lang: „Ich bin schon 16 Jahre alt. Wir Kempten eine Stadt in Bayern; siehe Landkarte au f Seite 5 40
  • 42. sind allein mit dem Zug von Hamburg nach München ge­ fahren. Wir dürfen allein U-Bahn fahren und in das Deut­ sche Museum gehen. Ich kann sehr gut auf uns aufpassen!“ „Niko hat Recht“, sagt Tante Monika. „Was soll denn passieren? Wir müssen aber den Eltern sagen, dass die Kin­ der eine Nacht allein sind.“ „Oh nein, das ist keine gute Idee!“, ruft Sarah. „Sie müs­ sen nicht alles wissen! Wir erzählen es, wenn wir wieder in Hamburg sind. Wir werden ganz brav und lieb sein!“ „Minka hat doch auch Hunger“, meint Tim. „Wenn wir hierbleiben, ist Minka nicht allein. Wir passen auf die Katze und auf die Wohnung auf.“ „Und ich möchte so gern noch einmal die Geige se­ hen!“, sagt Ina. „Am Sonntag müssen wir schon wieder nach Hamburg fahren. Lasst uns bitte am Freitag in das Deutsche Museum gehen!“ Tante Monika und Onkel Paul geben auf. „Na gut, ihr seid keine kleinen Kinder mehr“, meint Onkel Paul. „Niko, du bist der Älteste, du passt auf! Das musst du mir versprechen!“ Niko ist so froh! Er sieht sehr brav aus und sagt: „Ich verspreche es dir: Die Anderen werden das tun, was ich ihnen sage!“ Und er lügt nicht! Er hat einen Plan, und die vier Freunde erleben gern ein Abenteuer. Deshalb werden sie tun, was er ihnen sagt. versprechen Sagen, dass man etwas tun wird. lügen Nicht die Wahrheit sagen. Er lügt.
  • 43. Ka p i t e l 1 3 Endlich ist Freitag! Tante Monika und Onkel Paul fahren nach dem Frühstück mit ihrem Auto nach Kempten. Die Katze Minka macht „Miau!“ und schleicht um Tims Beine. Tim gibt ihr immer etwas zu essen. Minka hat alle Menschen lieb, die ihr Essen geben. Die Kinder setzen sich an den langen Tisch im Wohn­ zimmer. Niko fragt: „Wer hat Lust auf ein Abenteuer?“ „Ich!“, rufen alle. „Super! Dann halte ich ja mein Versprechen: Ihr macht das, was ich euch sage. Ich habe einen Plan: Wir wollen im Dunkeln durch den langen Tunnel im Bergwerk kriechen. Das ist viel besser als die langweilige Führung. Wir haben Taschenlampen und viele Batterien. Dann können wir uns alles genau ansehen.“ Tim, Ina und Sarah finden es toll! „Aber wie sollen wir das ma­ chen? Die Führer im Museum lassen uns nicht allein in den Tun­ nel. Und das Licht ist immer an.“ die Batterie Niko lacht. „Ich habe den Führer gefragt, ob im Bergwerk eine Alarmanlage ist. Er hat gesagt, dass es dort nichts zu stehlen gibt. Es ist keine Alarmanlage in dem Bergwerk. stehlen wegnehm en; Ein Dieb will stehlen, er stiehlt.
  • 44. Wir müssen uns ganz hinten im Tunnel verstecken. Um 17 Uhr schließt das Museum. Dann können wir in Ruhe alles ansehen.“ „Und wie kommen wir hinaus? Oder willst du warten, bis das Museum wieder aufmacht? Das ist erst am Samstag um 9 Uhr!“ „Es ist doch klar, dass ich daran gedacht habe! Ich hatte den Plan schon am Dienstag im Deutschen Museum. Ne­ ben der Eingangshalle ist eine Toilette. Sie ist ganz nah bei der Treppe nach unten. Man kann das Fenster aufmachen. Wir können dort hinaus.“ Nun reden alle zur gleichen Zeit. Sie sind sehr aufge­ regt: Endlich werden sie wieder ein Abenteuer erleben! Niko sagt: „Sarah und Ina, ihr macht jetzt viele Brote mit Wurst und Käse! Wir brauchen auch Äpfel und Brezeln. Und wir nehmen zwei große Flaschen Cola mit.“ Tim und Niko packen vier Taschenlampen und viele Batterien in Nikos Rucksack. Sie tun auch die Cola und das Essen hinein. Niko muss den Rucksack tragen. Aber er ist sehr stark! Sie fahren mit dem Bus und mit der U-Bahn zum Deut­ schen Museum. Ina geht zu der berühmten Geige. Sie steht lange davor und freut sich sehr. Wenn sie wieder in Kiel ist, will sie Geige spielen lernen. Ihre Mutter möchte auch, dass sie Musik macht. Die Anderen sehen sich noch einmal die Flugzeuge an. Dann gehen sie zusammen durch die Hallen. Es gibt verstecken verbergen; Er versteckt sich, damit man ihn nicht sehen kann.
  • 45. so viel zu sehen! Ab und zu essen sie von den Broten und trinken Cola. Aber sie essen nicht alles. Kurz vor 17 Uhr gehen sie zu dem Bergwerk. Kein Mensch ist mehr in der Ausstellung. Sie sehen auch keinen Führer und keinen Wachmann. Vorsichtig kriechen sie in einen niedrigen Tunnel. Sie verstecken sich hinter einer großen Maschine. Es ist sehr eng. „Ihr müsst jetzt die Handys ausmachen“, sagt Niko. „Man kann das Klingeln hören. Nur mein Handy bleibt an.“ Niko schaltet sein Handy so, dass es nicht mehr laut klingelt. Nun müssen sie warten. Sie hören, dass ein Wachmann vorbeigeht. Er ruft: „Das Museum wird jetzt geschlossen! Ist hier noch jemand? Hallo! Ist noch jemand da?“ Er hat eine große Taschenlampe. Er sieht in jeden Tunnel. Die Kinder kriechen eng zusammen. Sie halten die Luft an. Endlich geht der Mann weg. Immer wieder hören sie Stimmen. Dann wird es ruhig. Das Licht geht aus. Es ist sehr dunkel. Sie sehen nichts mehr. „Oh je, das war knapp!“, flü­ stert Ina. Dann sind sie ganz leise. das Handy das Klingeln Ein Handy klingelt. Ein Telefon klingelt.
  • 46. Ka p i t e l 1 4 Nach einer langen Zeit macht Niko seine Taschenlampe an. Er sieht auf seine Uhr. „Es ist jetzt 18 Uhr. Ich glaube, dass wir allein sind. Wir können aus unserem Versteck herauskommen.“ „Meine Beine sind eingeschlafen“, sagt Ina. „Ich fühle sie nicht mehr!“ Alle sind froh, dass sie sich wieder bewe­ gen können. Sie laufen durch den Tunnel. Viele kleine Tunnels gehen von den großen Tunnels ab. „Bei der Führung haben wir nur einen Teil gesehen“, meint Niko. „Das Bergwerk ist viel größer, als ich dachte.“ Oft müssen sie durch einen Tunnel kriechen. Tim hat es leicht, er ist klein. Niko hat es nicht so leicht. Es macht ihnen viel Spaß! Alle haben ihre Taschenlampen einge­ schaltet. Nur Tim hat Angst. Aber er will es nicht sagen. Niko ist sein großer Freund, und Niko hat keine Angst! Niko geht immer als Erster, dann kommt Tim. Er hält sich an Niko fest. So fühlt er sich sicher. Oft ist ein Tunnel zu Ende. Es geht nicht mehr weiter und sie müssen zurück. Sarah kriecht dann als Erste zurück aus dem Tunnel. Dann kommt Ina, dann Tim und dann Niko. „Ich kann nicht mehr“, flüstert Ina. „Ich weiß nicht, ob wir hier wieder herauskommen!“
  • 47. „Morgen früh wird der Wachmann unsere Schreie hö­ ren!“, lacht Niko. Seine Stimme ist aber auch nicht mehr so fest wie am Anfang! Er wusste nicht, dass es hier so viele Tunnels gibt. Weil es so dunkel ist, kommen sie ihnen noch viel länger vor. Sarah schreit erschrocken: „Da! Da sind Männer!“ Sie hat Angst. „Das sind doch nur Puppen“, sagt Niko. „Sie zeigen, wie die Männer im Bergwerk gearbeitet haben.“ Im Licht der Taschenlampen sehen die großen Maschi­ nen aus wie Monster. Die vier Freunde erschrecken sich immer wieder! Endlich sind sie in einem Tunnel, in dem sie stehen können. „Das war ein echtes Abenteuer!“, lacht Niko. „Jetzt essen wir erst einmal etwas. Wir haben noch Brote, Äpfel und Cola. Wir müssen uns ausruhen.“ Die Kinder essen alles auf und trinken die Cola aus. Niko packt die leeren Flaschen in seinen Rucksack. „Meine Taschenlampe ist so dunkel“, sagt Tim. „Die Batterien sind leer.“ „Ich lege bei allen Lampen neue Batterien ein. So sind wir sicher.“ Niko steckt die alten Batterien in seinen Ruck­ sack. „Batterien sind giftig. Man darf sie nicht einfach weg­ werfen. Ich gebe sie dort zurück, wo ich sie gekauft habe.“ Die Kinder sehen sich noch einmal alle Maschinen und Puppen in dem großen Tunnel an. Aber jetzt sie sind sehr müde. giftig Es ist Gift darin. Das ist gefährlich.
  • 48. „Ich war nur kurze Zeit im Bergwerk“, meint Sarah. „Das ist genug für das ganze Leben! Es muss sehr schlimm sein, immer im Tunnel zu arbeiten. Wir sind ja nur im Museum. Aber ich möchte nie in einem echten Tunnel tief unter der Erde sein!“ 5 „Du hast Recht. Es ist genug“, sagt Niko. „Wir wollen nach oben gehen. Dann steigen wir in der Toilette aus dem Fenster. Aber es ist ein Wachmann im Museum. Ich sehe nach, ob er nicht hier herumläuft. Wenn alles klar ist, win­ ke ich euch. Dann gehen wir leise zu der Treppe.“ 10 47
  • 49. Ka p i t e l 15 Niko schleicht zum Eingang des Tunnels. Er sieht sich genau um. Aber was ist das? Da ist ein rotes Licht an der Wand neben der Treppe! Und da ist noch ein rotes Licht! Es ist an der anderen Seite der Halle. Niko geht vorsichtig 5 zurück zu seinen Freunden. „Wh sind gefangen!“, flüstert er. „Es gibt doch eine Alarmanlage! Da sind zwei rote Lichter. Das sind Bewe­ gungsmelder. Sie geben Alarm, wenn sich jemand in dem Saal bewegt. Hier im Tunnel sind wir sicher. Aber wir kön- 10 nen nicht hinaus. Ich habe am Dienstag die Bewegungs­ melder nicht gesehen. Das war sehr dumm von mir!“ Ina hat Angst. „Wenn es Alarm gibt, kommt die Polizei. Das ist schlimm! Meine Eltern lassen uns nie wieder allein in die Ferien fahren!“ 15 „Das muss nicht sein“, sagt Niko. „Wir verstecken uns hier bis morgen früh. Das Museum macht um neun Uhr auf. Dann kommen viele Menschen hierher. Zwischen den Leuten gehen wir in die Eingangshalle. Dann fahren wir schnell mit der U-Bahn und dem Bus in die Wohnung. 20 Onkel Paul und Tante Monika kommen erst am Mittag wieder. So wissen sie nichts von unserem Abenteuer!“ „Die arme Minka“, flüstert Tim. „Sie hat sicher Hunger! Und wir haben auch bald Hunger. Wir haben keine Brote und keine Cola mehr.“ der Bewegungsmelder Ein Teil der Alarmanlage. Er gibt Alarm, wenn sich etwas bewegt. 48
  • 50. Sarah sieht auf die Uhr. „Oh weh, es ist schon 21 Uhr! Tan­ te Monika ruft sicher zu Hause an. Und wir sind nicht da!“ Niko nimmt sein Handy. „Ich rufe Onkel Paul auf sei­ nem Handy an. Ihr müsst ganz leise sein. Ich möchte nicht lügen. Aber das geht jetzt nicht anders!“ Onkel Paul meldet sich. „Niko, wo seid ihr? Wir haben immer wieder zu Hause angerufen!“ „Es tut mir leid, Onkel Paul“, sagt Niko ganz ruhig. „Es ist alles in Ordnung. Tim war so müde. Er schläft schon. Ich habe das Telefon leise gestellt, damit er nicht wach wird. Wir haben das Telefon nicht gehört.“ Onkel Paul ist nicht dumm! Er sieht, dass Niko von seinem Handy anruft. „Warum rufst du nicht von unse­ rem Telefon an? Das ist doch viel billiger! Seid ihr nicht zu Hause?“ Oh weh! Niko denkt schnell nach. „Wir sind zu Hau­ se. Aber mein Handy ist bei dem gleichen Netz wie dein Handy. Das ist viel billiger als von eurem Telefon. Ist die Feier bei deinem Vater schön, Onkel Paul? Geht es Tante Monika gut?“ Nun ist Onkel Paul ganz ruhig: Niko passt auf die Ande­ ren auf! „Ja, alles ist prima, wir haben viel Spaß! Wir sehen uns morgen. Wir kommen zu mittags nach Hause. Gute Nacht!“ „Das war knapp!“, sagt Niko. Er hat einen roten Kopf. Es ist schlimm, dass er nicht die Wahrheit gesagt hat. Aber so haben Onkel Paul und Tante Monika keine Angst um sie. das Netz hier: das Telefon-Netz einer Telefon-Gesellschaft 4 Vier Freunde-Abenteuer in München 49
  • 51. „Onkel Paul hat gleich gemerkt, dass ich von meinem Handy anrufe. Ich finde es nicht gut, dass ich gelogen habe! Aber nun haben wir Zeit. Das wird eine lange Nacht! Ihr müsst euch ein Versteck suchen und schlafen. Ich passe j hierauf.“ Niko schleicht zum Eingang des Tunnels. Er setzt sich auf den Boden. Es ist so langweilig! Er ist böse auf sich selbst. Er war so dumm! Es ist doch klar, dass es Bewe­ gungsmelder gibt! Er sieht das rote Licht an der Treppe 10 immer wieder an. 50
  • 52. Ka p i t e l 16 Dann ist das rote Licht aus! Niko sieht auf den anderen Bewegungsmelder: Auch dieses Licht ist aus! Er wartet. Die roten Lichter gehen nicht wieder an. Kommt jetzt der Wachmann in den Saal? Hat er die Bewegungsmelder ausgeschaltet? Können die vier Freunde 5 jetzt aus dem Museum herauskommen? Niko denkt an den netten Schaffner im Zug. Er war nicht böse. Sicher ist der Wachmann auch nicht böse! Niko will ihn fragen, ob er sie hinauslässt. Aber der Wachmann kommt nicht. Die roten Lichter k sind immer noch aus. Was ist da los? Vorsichtig geht Niko aus dem Tunnel. Er bewegt sich vor dem Bewegungsmel­ der, aber er hört keinen Alarm. Doch was ist das? Sind das Stimmen und leise Schritte in der Eingangshalle? Das ist nicht gut! 15 Niko schleicht zu seinen Freunden. Sie schlafen. „Hallo, wacht auf!“ flüstert er. „Was ist passiert?“ „Ich weiß es nicht. Da stimmt etwas nicht! Der Alarm ist aus. Aber der Wachmann kommt nicht in den Saal. Ich 2c habe Schritte gehört. Jemand schleicht durch die Ein­ gangshalle. Ich glaube, das sind Einbrecher!“ der Einbrecher Ein Dieb, der in ein Haus geht, das verschlossen ist. Siehe Zeichnung au f Seite 52. 51
  • 53.
  • 54. Tim hält Niko ganz fest. „Ich habe Angst“, flüstert er. „Ich habe auch Angst“, sagt Niko. „Ich sehe nach, was da los ist. Ich verstecke mich gut. Ihr müsst hier unten bleiben. Ihr bewegt euch nicht! Ihr kommt nicht heraus, was auch passiert! Wenn die Einbrecher mich fangen, dann 5 sage ich, dass ich allein hier bin. Ist das klar?“ „Ja“, sagt Ina leise. „Pass auf dich auf!“ Niko geht sehr langsam zu der Treppe. Er macht die Ta­ schenlampe nicht an. Es ist ganz dunkel. Sein Herz klopft so laut! Er denkt, dass jeder es hören kann! Da ist die Trep- 10 pe. Er kriecht sie vorsichtig hinauf. Endlich ist er oben. Von der Straße her kommt Licht durch die Fenster der Eingangshalle. So kann er etwas sehen. Was ist das? Da schleichen vier Personen! Sie haben Ta- 15 schenlampen und tragen schwarze Taschen. Sie haben schwarze Hosen, schwarze Pullover und schwarze Mützen an. Das sind Einbrecher! Sie haben die Alarmanlage ausge­ schaltet. Niko macht sich ganz klein. Das war knapp! Sie haben 20 ihn aber nicht gesehen. Die Diebe gehen die Treppe zur ersten Etage hinauf. Niko sieht das Licht ihrer Taschenlampen. Sie gehen durch den langen Saal mit den Flugzeugen. Jetzt weiß er, was los ist! Sie wollen in die Halle mit den 25 Musikinstrumenten. Dort ist die Stradivarigeige! Sie wol­ len die Geige stehlen! Da sieht er etwas an der Tür der Eingangshalle. Da steht noch ein Mann! Sicher passt er auf, ob die Polizei kommt. 53
  • 55. Ganz leise kriecht Niko die Treppe hinunter und schleicht zu den Anderen. „Das ist echt gefährlich! Ich habe fünf Diebe gesehen. Vier Diebe sind in der ersten Etage. Sie wollen die Geige 5 stehlen! Das sind keine dummen Einbrecher. Sie wissen genau, was sie tun. Sie haben die Alarmanlage abgeschal­ tet.“ „Wenn der Alarm aus ist, können wir nach Hause ge­ hen“, sagt Sarah. „Wir steigen aus dem Fenster der Toilette. 10 Das war dein Plan.“ „Das geht doch nicht! Ein Mann steht an der Tür der Eingangshalle. Er passt auf, dass keine Polizei kommt. Der fängt uns aufjeden Fall. Das ist unser Ende!“ Ina weint leise. „Die schöne Geige! Nun kann niemand 15 mehr die Geige sehen und sich daran freuen! Wir dürfen das nicht erlauben! Wir müssen die Diebe fangen!“ „Bist du noch zu retten?“ Niko ist richtig böse. „Diese Einbrecher spielen nicht mit uns. Sie sind super gefährlich! Wir können froh sein, wenn sie uns hier nicht finden!“ 54
  • 56. Ka p i t e l 1 7 „Aber dein Handy geht doch“, flüstert Ina. „Du musst die Polizei anrufen!“ Ina hat Recht! Die Einbrecher sind zwei Etagen über ihnen bei den Musikinstrumenten. Sie können sie nicht hören. Der Dieb in der Eingangshalle ist auch weit genug weg. Niko wählt 110. Das ist die Nummer der Polizei. Er redet sehr leise: „Hier ist Niko Schulz. Im Deutschen Museum sind fünf Einbrecher. Sie haben den Alarm ausgeschaltet. Sie sind in der ersten Etage. Sie stehlen die Stradivarigei­ ge. Sie sind bei der Eingangshalle hereingekommen. Dort steht ein Mann und passt auf.“ Der Polizist fragt, von welchem Ort Niko anruft. Niko sagt: „Wir sind im Keller des Deutschen Museums. Wir verstecken uns in dem Bergwerk in einem Tunnel. Wir bleiben hier, bis Sie uns herausholen. Die Diebe werden bald fort sein. Bitte kommen Sie schnell!“ Sie kriechen ganz weit in den Tunnel hinein. Sie verstek- ken sich hinter einer Maschine. Dann warten sie. Aber sie können nichts hören. Sie hören nur ihr eigenes Herz schlagen, und sie haben große Angst. Die Zeit kommt ihnen so lang vor, als wären sie schon viele Nächte in dem Tunnel! Sie warten und warten, und nichts passiert! der Polizist Ein Mann, der bei der Polizei arbeitet.
  • 57. Endlich geht das Licht an. „Hier ist die Polizei! Die Die­ be sind gefangen! Wo ist Niko Schulz?“ Niko kriecht aus dem Tunnel heraus und sagt: „Ich bin Niko Schulz! Ich habe Sie von meinem Handy angerufen!“ Der Saal ist voll von Polizisten. Die Kinder sollen lang­ sam aus dem Tunnel kommen. Sie müssen ihre Hände vor sich halten. Die Polizisten wissen ja nicht, ob die Kinder zu den Dieben gehören! Niko darf seinen Rucksack holen. Er zeigt seinen Aus­ weis. Nun glauben die Polizisten, dass sie keine Einbrecher sind. „Was habt ihr denn hier zu suchen?“, fragt eine Polizistin. „Das Museum ist seit 17 Uhr geschlossen. Jetzt ist es 23 Uhr!“ Niko sagt, dass sie sich die Tunnels im Dunkeln anse- hen wollten. Es war sein Plan. „Ich habe eine große Bitte! Meine Tante und mein On­ kel sind über Nacht in Kempten. Der Vater meines Onkels wird 75 Jahre alt. Sie machen eine große Feier. Wir sind heute allein in ihrer Wohnung in München. Bitte rufen Sie meinen Onkel nicht an. Er und die Tante würden mitten in der Nacht mit dem Auto nach München fahren. Ich habe Angst, dass ihnen dabei etwas passiert!“ „Das sehe ich ein“, sagt die Polizistin. „Aber ihr müsst alle mit uns auf die Polizeiwache kommen. Wir müssen eure Eltern anrufen. Ihr seid noch nicht 18 Jahre alt.“ die Polizeiwache die Polizei-Station
  • 58. „Das ist ganz schlimm!“, ruft Niko. „Wir haben doch un­ sere Ausweise dabei! Müssen Sie unseren Eltern sagen, dass wir wieder einmal etwas Schlimmes getan haben? Onkel Paul und Tante Monika dürfen das auch nicht wissen!“ „Das geht aber nicht“, meint die Polizistin. „Es gibt ein Sprichwort: Lügen haben kurze Beine! Das heißt, eines Ta­ ges kommt die Wahrheit heraus. Und ihr habt doch Mut!“ „Ihr seid sehr mutig gewesen“, sagt ein Polizist. „Ohne euch hätten wir die Diebe nicht gefangen. Die schöne Geige wäre für alle Zeit weg! Viele Menschen wären sehr traurig. Wir sagen euren Eltern, dass ihr richtige Helden seid. Sie können stolz auf euch sein!“ „Wo ist denn der Wachmann?“, fragt Sarah. „Die Diebe haben seine Hände und Füße gefesselt. Sie haben ihn in der Toilette eingesperrt. Aber es ist ihm nichts passiert“, meint die Polizistin. die Fessel fessseln mit einer Fessel fesseln 5 Vier Freunde - Abenteuer in München 57
  • 59. Ka p i t e l 1 8 Die vier Freunde fahren mit den Polizisten zur Polizeiwa­ che. Die Polizisten schreiben auf, was sie erlebt haben. Der Chef des Deutschen Museums kommt dazu. Er ist sehr froh, dass die Kinder die Geige gerettet haben. Er ist nicht böse, dass sie in dem Bergwerk waren. „Ohne euer Abenteuer hätten die Einbrecher die wertvolle Stradivari gestohlen! Ihr sollt eine große Belohnung bekommen!“ Eine Polizistin ruft die Eltern von Ina und Tim in Kiel an und die Eltern von Sarah und Niko in Hamburg. Es ist mitten in der Nacht! Die Eltern sind sehr aufgeregt. Sie sind auch sehr böse. Die Kinder sagen ihnen am Telefon, dass es ihnen leid tut. Es ist gut, dass die Polizistin den Eltern sagt, dass die Kinder echte Helden sind. Sie haben die wertvolle Stradi­ varigeige gerettet. Auch der Chef des Deutschen Museums redet mit den Eltern. Dann sind sie nicht mehr böse. Sie sind froh, dass ihren Kindern nichts passiert ist. Die Polizisten fahren die vier Freunde in die Wohnung von Onkel Paul und Tante Monika. Es ist schon zwei Uhr in der Nacht! Minka steht an der Tür. „Miau, miau, miau!“ Sie ist auch sehr böse, denn sie hat Hunger. Schnell gibt Tim ihr etwas zu essen und zu trinken. „Minka, es tut mir leid, du arme Katze!“ die Belohnung ein Geschenk für gute Leistung
  • 60. Die Freunde sind sehr müde. Sie schlafen bald ein. Tante Monika und Onkel Paul kommen am Samstag um 13 Uhr zurück. „Oh, ihr habt ja Essen gemacht!“, ruft Tante Monika. „Das ist lieb von euch!“ Sie essen Wurstsalat und Brezeln. „Wie war die Geburtstagsfeier?“, fragt Niko. Onkel Paul und Tante Monika erzählen von der Feier. Sie sind sehr froh, dass es Onkel Pauls Vater so gut geht. Dann fragt Tante Monika: „War euer Tag im Deutschen Museum interessant? Was habt ihr am Abend gemacht?“ Niko sagt: „Ich muss Farbe bekennen!“ Er merkt nicht, dass das auch ein Sprichwort ist. Er ist sehr aufgeregt. „Ich hatte einen Plan. Es ist viel passiert. Wir haben ein tolles Aben­ teuer erlebt. Die Anderen haben nur mitgemacht. Es tut mir sehr leid!“ Dann erzählt Niko, wie sie durch das Bergwerk geschli­ chen sind und wie er die Einbrecher gesehen hat. Er sagt aber nicht, dass alle so große Angst hatten. „Niko ist ein Held!“, ruft Tim. „Er hat die Polizei ange­ rufen. Wir haben uns im Tunnel versteckt. Die Polizisten haben die Diebe gefangen. Wir bekommen eine Beloh­ nung! Das hat der Chef des Deutschen Museums gesagt!“ Tante Monika und Onkel Paul sind sehr böse! „Niko, du hast uns versprochen, dass du aufpasst. Du hast gelogen!“ „Ihr habt Recht“, sagt Niko. „Am Anfang habe ich nicht bekennen beichten; Die Wahrheit sagen, auch wenn es nicht leicht ist.
  • 61. gelogen. Die Anderen haben das getan, was ich gesagt habe. Ich hatte den Plan für das Abenteuer im Bergwerk. Aber ich habe später am Telefon gelogen. Das tut mir sehr leid! Die Alarmanlage im Museum war an. Wir konnten j nicht in eure Wohnung zurück. Deshalb habe ich Onkel Paul von meinem Handy angerufen. Ich habe gelogen, damit ihr keine Angst um uns habt. Ich will es nie wieder tun!“ 60
  • 62. Ka p i t e l 19 Plötzlich fängt Onkel Paul an zu lachen. Erst lacht er leise, dann ganz laut. „Ihr seid doch echte Abenteurer! Wir fah­ ren nur einen Tag lang weg, und schon fangt ihr gefähr­ liche Einbrecher! Ihr rettet eine Stradivarigeige, die zwei Millionen Euro kostet! Das ist ja toll!“ Tante Monika kann nun auch nicht mehr böse sein. On­ kel Pauls Lachen ist so schön! Jetzt lacht sie auch. „Es ist ja alles gut gegangen! Es war eine prima Idee, dass ihr die Polizei angerufen habt und euch versteckt habt!“ Da klingelt das Telefon. Onkel Paul nimmt den Anruf an. Er macht große Augen. „Ja, ja! Das ist sehr gut! Das ma­ chen wir! Vielen Dank!“ Onkel Paul freut sich sehr. „Das war der Chef des Deutschen Museums! Wir sol­ len heute Nachmittag in das Deutsche Museum kommen. Leute von den Zeitungen und dem Fernsehen werden da sein. Sie wollen über unsere Helden schreiben!“ Ein Mann mit einem großen Auto holt Tante Monika, On­ kel Paul und die Kinder ab. Um 16 Uhr steigen sie vor dem Deutschen Museum aus. Viele Menschen warten auf sie und rufen: „Bravo! Gut gemacht! Ihr seid Helden!“ Der Chef des Museums begrüßt sie in der Eingangshal­ le. Sie gehen in die erste Etage zu der Geige. Die Stradivari ist wieder in ihrem Kasten aus Glas. Die vier Freunde dürfen sich neben die Geige stellen.
  • 63. Der Chef des Museums legt den Arm um Niko. Viele Men­ schen machen Fotos. Drei Fernsehkameras laufen. Niko muss von ihrem Abenteuer erzählen. Auch Ina, Sarah und Tim sollen sagen, was sie gesehen haben. 5 Ein Polizist hält eine kurze Rede. Er sagt, dass die Die­ be sehr gefährlich sind. Die Polizei hat schon lange nach ihnen gesucht. Sie haben in Museen auf der ganzen Welt wertvolle Sachen gestohlen. Durch den Mut der Kinder sind sie nun gefangen! Der Polizist sagt, dass die vier 10 Freunde eine Belohnung bekommen sollen. Dann gibt der Chef des Deutschen Museums Niko einen großen Brief. „In dem Brief steht: Ihr und alle Menschen, die zu euch gehören, dürfen immer in das Deutsche Mu­ seum kommen, ohne zu bezahlen. Und jeder von euch 15 bekommt ein Sparbuch. Auf den Sparbüchern ist sehr viel Geld.“ Dann sieht er Ina an. „Liebe Ina! Ich habe gehört, dass du Geige spielen willst.“ Er nimmt eine sehr schöne Geige in die Hand und gibt sie Ina. 20 „Das ist ab heute deine Geige! Sie gehört dir! Und ich bezahle in Kiel eine berühmte Lehrerin für dich, bei der du sehr gut Geige spielen lernst.“ Ina freut sich sehr! Alle freuen sich. Nur Niko hat einen roten Kopf. Seine Idee war nicht so gut! Er hat gelogen und seine Freunde in Ge- 25 fahr gebracht. Er kann doch kein Held sein! bezahlen Geld für etwas geben; etwas bezahlen das Sparbuch Das Sparbuch zeigt, wie viel Geld du hast. Du kannst von dem Sparbuch Geld abholen. 62
  • 64. Aber es ist ja alles gut gegangen! Deshalb freut sich Niko nun auch! Dann fährt der Mann mit dem großen Auto sie wieder zu der Wohnung von Tante Monika und Onkel Paul. Die vier Freunde rufen ihre Eltern in Kiel und in Hamburg an. Sie erzählen, was sie erlebt haben. Sie sagen, dass sie eine tolle Belohnung bekommen haben. Die Eltern sind nun nicht mehr böse. Sie wollen das Fernsehen einschalten und die Zeitungen lesen. Am Sonntag steht in allen Zeitungen die Geschichte von der Stradivari und von den vier Freunden. Onkel Paul kauft drei Stück von jeder Zeitung. So ein Abenteuer werden sie ganz sicher nicht noch einmal erleben! Nach dem Frühstück bringen Tante Monika und Onkel Paul die vier Freunde zum Bahnhof. Sie müssen nach Hamburg zurückfahren. Noch lange winken die Kinder den beiden zu. Es war toll in München! Auf der Fahrt reden sie über ihr Abenteuer im Deut­ schen Museum. „Sicher wissen unsere Freunde in der Schule schon von der Stradivari! Das Fernsehen hat es in ganz Deutschland gebracht. Dann werden wir auch zu Hause als Helden gefeiert!“ Sie lachen und freuen sich auf ihre Eltern und auch auf die Schule.
  • 65. A Fragen Bitte antworte in ganzen Sätzen! Beispiel: Frage: Was tun die Kinder auf dem Bahnsteig? Antwort: Sie steigen in den Zug nach München. Kapitel 1 la) Wen wollen die Kinder in München besuchen? lb) Was steht auf dem Schild in der Bahnhofshalle? ic) Wofür gibt es einen Bahnsteig? Kapitel 2 2a) Warum rennt Sarah vor Niko davon? 2b) Was sagt der Schaffner zu Tim? 2c) Was wollen die Kinder in München sehen? Kapitel 3 3a) Warum lachen die Kinder über Onkel Paul und Tante Monika? 3b) Warum ist Niko böse auf Tim? 3c) Warum fährt Onkel Paul mit dem Bus? Kapitel 4 4a) Wie sieht es in der Wohnung aus? 4b) Was gibt es zum Abendessen? 4c) Warum tragen nicht alle Bayern Lederhosen? Kapitel 5 5a) Worüber sprechen Niko und Sarah im Bus? 5b) Was machen die Musiker auf dem Marienplatz? 5c) Warum will Ina in das Deutsche Museum gehen?
  • 66. Kapitel 6 6a) Onkel Paul steigt nicht auf den Turm. Was tut er? 6b) Wie sehen die Türme der Frauenkirche aus? 6c) Was sehen die Kinder von oben? Kapitel 7 7a) Wie kommen die Freunde zu der U-Bahn unter dem Marienplatz? 7b) Wie sieht es in dem Biergarten aus? 7c) Was essen und trinken die Kinder dort? Kapitel 8 8a) Was haben die Kinder am Montag gemacht? 8b) Was erzählt Niko über das Deutsche Museum? 8c) Was ist eine Führung im Museum? Kapitel 9 9a) Was sehen sie in der Halle mit den Schiffen? 9b) Welche Flugzeuge hängen in der großen Halle? 9c) Wohin geht Ina ohne die Anderen? Kapitel 10 10a) Was sagt der Führer über die Stradivarigeige? 10b) Warum ist es nicht leicht, die Geige zu stehlen? 10c) Was erzählt Niko von dem Segelflugzeug? Kapitel 11 11a) Warum will Tante Monika nicht in das Bergwerk? 11b) Warum ist man bei Gewitter in einem Auto sicher? 11c) Was tut Niko auf dem Weg zur U-Bahn? 65
  • 67. Kapitel 12 12a) Was möchten die Kinder am Mittwoch sehen? 12b) Was will Onkel Paul am Freitag tun? 12c) Was sagen die Kinder zu Onkel Pauls Plan? Kapitel 13 13a) Was tun die Kinder in den Rucksack? 13b) Wie wollen sie aus dem Museum herauskommen? 13c) Was ruft der Wachmann im Keller? Kapitel 14 14a) Wie kriechen die Kinder durch die Tunnels? 14b) Wovor erschrickt Sarah? 14c) Was macht Niko mit den alten Batterien? Kapitel 15 15a) Warum sind die Kinder im Bergwerk gefangen? 15b) Was sagt Niko am Telefon zu Onkel Paul? 15c) Was hat Onkel Paul gemerkt? Kapitel 16 16a) Warum wartet Niko am Eingang des Tunnels auf den Wachmann? 16b) Was sieht Niko in der Eingangshalle? 16c) Warum weint Ina? Kapitel 17 17a) Was sagt Niko der Polizei am Handy? 17b) Die Polizistin sagt ein Sprichwort. Was bedeutet es? 17c) Was ist dem Wachmann passiert? 66
  • 68. Kapitel 18 18a) Wofür bekommen die Kinder eine Belohnung? 18b) Was macht die Katze Minka? 18c) Warum sind Onkel Paul und Tante Monika böse? Kapitel 19 19a) Was sagt der Chef des Deutschen Museums am Telefon? 19b) Welche besondere Belohnung bekommt Ina? 19c) Warum kauft Onkel Paul so viele Zeitungen? 67
  • 69. B Übungen 1. Finde Wörter, die du nicht kennst und die nicht erklärt sind! Versuche, diese Wörter mit deinen Worten zu erklären! 2. Du hast neue Wörter gelernt. Bilde Sätze mit den neuen Wörtern! Wer kann den Satz mit den meisten neuen Wörtern aufschreiben? 3. Die Frauenkirche ist das Wahrzeichen von München. Gibt es auch Wahrzeichen in anderen Städten? Mache eine Liste mit allen Wahrzeichen, die du kennst! Schreibe die Stadt und das Land dazu! 4. Ina sagt ein Sprichwort: „In der Kürze liegt die Würze.“ Welche anderen Sprichwörter kommen in dem Buch vor? Erkläre, welchen Sinn sie haben! 5. Finde Sprichwörter in deiner Sprache, für die es auch Sprichwörter im Deutschen gibt! 6. In dem Buch kommen alle Jahreszeiten vor. Schreibe die Monate des Jahres in der richtigen Reihenfolge und die Jahreszeit in deinem Land dazu auf! Ein Beispiel für Deutschland: Januar - Winter 7. Schreibe die Wochentage in der richtigen Reihenfolge auf! An welchen Tagen hast du keine Schule?
  • 70. C Rollenspiele 1. Kapitel 2: Im Zug jagt Niko seine Schwester Sarah. Sie stößt mit dem Schaffner zusammen. Spiel mit deinen Freunden die Szene nach! Denkt euch aus, was die anderen Leute im Zug tun und sagen. 2. Kapitel 3: Auf dem Bahnsteig in München haben die Kinder Streit, weil Ina und Tim über Onkel Paul und Tante Monika lachen. Spiele mit deinen Freunden den Streit nach! Ihr könnt etwas dazu erfinden und andere Worte nehmen. 3. Kapitel 12: Spiele mit deinen Freunden nach, was die Kinder und Onkel Paul und Tante Monika beim Essen sagen. Die Kinder wollen nicht nach Kempten fahren. Zeigt das in eurem Spiel! 4. Kapitel 13 bis Kapitel 17: Schreib ein kleines Schauspiel für die Bühne! Denk dir aus, dass die Diebe auch in den Keller kommen und nach den Kindern suchen! Was kann noch passieren? Übe das Schauspiel mit deinen Freunden! 69
  • 71. D Wissen und Puzzle 1. Ist dieses Essen typisch für Bayern? Ja? Nein? Die richtigen Buchstaben unter JA ergeben etwas, das Onkel Paul sehr gern hat. JA NEIN Bigos M O Brezeln B A Döner Kebab J C Feijoada F Q Hot Dogs D X Köttbullar V S Leberkäse I U Lecsö N L Minestrone T A Paella O G Parjoale H Y Porridge Z F Schtschi W U Smprrebrod S P Weißwurst E K Wurstsalat R N 70
  • 72. 2. Ja? Nein? Die richtigen Buchstaben ergeben etwas, das die vier Freunde im Deutschen Museum sehen. JA NEIN Der Mai ist eine Jahreszeit. A B Der Oktober ist ein Monat. E W Das Deutsche Museum ist in Kiel. L R Der Freitag ist ein Wochentag. G N Die Frauenkirche ist in München. W D Tante Monika ist sehr dick. T E Niko ist Sarahs Bruder. R F Minka ist ein Kind. U K 3. Welches Wort passt zu den Erklärungen? Erklärungen: 1 2 ein langer Gang in einem Berg Ein bekannter Satz. Er sagt etwas Allgemeines aus. eine Sicherung gegen Diebe nicht die Wahrheit sagen das Essen am Morgen Ein Mensch, der Musik macht, eine Sammlung in einem Museum so bekannt wie ein Popstar der Teil eines Hauses: Zimmer, Küche, Bad 10) ein Gedanke, ein Einfall Wörter: a) lügen b) die Ausstellung c) der Musiker 71
  • 73. d) die Idee e) der Tunnel f) die Wohnung g) berühmt h) das Sprichwort i) das Frühstück k) die Alarmanlage 4. Puzzle: Stelle jedes Wort an seinen Platz! • Da Tim und großen an Augen den sieht Schaffner kommt mit. • Eckfahne so wie Tante ist dünn dem auf Monika die Fußballfeld. • Alpen bis von Turm der dem kann den Frauenkirche man zu sehen. • Am Türen öffnen die Glockenspiels Rathaus des sich. • Etwas der unserem wir Biergarten wollen in Nähe essen dem in von Haus? • Tante Museum über Buch ein Monika das kauft Deutsche. • Einmal gern die Ina noch Stradivarigeige möchte sehen. • Hamburg am wieder die Sonntag nach Kinder fahren müssen. • Gesehen nicht die Dienstag am ich Bewegungsmelder habe. • Eltern an die Tim eine von Ina in ruft Kiel und Polizi­ stin. 72
  • 74. tw a 11-17 Ja h r e n , c h e n , d ie D eu t s ch als Fr e m d ­ en t h a lt en W o r ter k lä r u n g en nf St u f e n : St u fe o - Au s g a n g sw o r t sc h a t z 300 W ö r ter (Ai ) St u fe 1 - Au s g a n g sw o r t sc h a t z 400 W ö r ter (A2) St u fe 2 - Au s g a n g sw o r t sc h a t z 650 W ö r ter (A2) St u fe 3 - Au s g a n g sw o r t sc h a t z 1200 W ö r ter (A2) St u f e 4 - Au s g a n g sw o r t sc h a t z 1400-1800 W ö r ter (B i) Die vier Freunde Ina, Tim, Sarah und Niko haben Ferien. Sie fahren nach München zu Tante Monika und Onkel Paul. Sie sehen von einem Turm der Frauenkirche bis zu den Alpen hinüber, gehen in einen Biergarten und besichtigen viele tolle Dinge im Deutschen Museum. Aber sie wollen wieder ein Abenteuer erleben! Sie lassen sich in der Nacht im Deutschen Museum einschließen. Sie kriechen durch die Tunnels des Bergwerks im Museum. Doch dann m eine Geige retten, die zwei Millionen Euro wert ist. Sie sind in großer Gefahr! Dä n e m a r k : Easy Readers, ISBN 978-87-23-90733-2 Br a s il ie n : SB S En g l a n d : European Schoolbooks Publishing Ltd., ISBN 978-085048-441-0 H o lla n d : Practicum Educatief BV. It a l ie n : Loescher Editore Po l e n : W ydaw nictw o Lektorklett Ru m ä n ie n : Fischer International Ru ssla n d : M an ager Ltd. Sc h w e d e n : Liber Sp a n ie n : Arcobaleno T ü r k e i: N üans Publishing U n g a r n : Klett Kiado Kft. USA: EM C Corp. ISBN 978-08219-5790-5 D e u t sc h la n d : Ernst Klett Sprachen ISBN 978-3-12-675703-4 ISBN 978-87-23-90733-2 9 788723 907332 II 9788723907332