3. 3
ÜBERBLICK
AUFBAU/DESIGN
Weber Shandwick hat eine deutschlandweite Onlineumfrage unter
zufällig ausgewählten Personen zum Thema Datenschutz in sozialen
Netzwerken durchgeführt. Dazu wurden 1.009 Menschen über das
respondi-Online-Panel angeschrieben und haben den Fragebogen
vollständig ausgefüllt.
Diese Studie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Unternehmen Weber
Shandwick und respondi sowie Valentin Hungrichhaußen und
Philip Hirschfeld von der Rheinischen Fachhochschule Köln.
THEMATIK
In dem vorliegenden Band werden vor allem die Ergebnisse zum Punkt
Datenschutz vorgestellt.
Vorrangiges Forschungsziel der Gesamtstudie war die Untersuchung
der Demographie und des Nutzerverhaltens sowie der
Interaktionsmöglichkeiten mit Unternehmen, Marken oder Produkten in
den in Deutschland wichtigsten sozialen Netzwerken.
Auch der Berichtsband zu den Ergebnissen des Nutzerverhaltens kann
kostenlos über kontakt@webershandwick.com angefordert werden.
Folgende Netzwerke wurden untersucht:
StudiVZ/MeinVZ
Schüler VZ
Facebook
Twitter
Stayfriends
MySpace
Lokalisten
wer-kennt-wen
LinkedIn
XING
METHODIK
Online-Umfrage über das respondi-Panel.
1.009 vollständig ausgefüllte Fragebögen.
Umfragezeitraum: August 2010 (6. bis 17. August 2010).
Datenschutz in sozialen Netzwerken
September 2010
4. 4
INTENTION
Bundesinnenminister Thomas de Maizière fordert einen “digitalen
Radiergummi“, Ilse Aigner, Bundesministerin für Verbraucherschutz,
löscht ihr Facebook-Profil, weil sie Lücken im Datenschutz des
Netzwerks befürchtet.
Blogger Sascha Lobo nennt das in einer Diskussion mit der Ministerin
einen hilflosen Schritt und Google-CEO Eric Schmitt wünscht sich noch
mehr Daten von den Usern.
Datenschutz ist ein derzeit heiß diskutiertes Thema in Deutschland. Vor
allem, wenn es um die Informationen geht, die wir in sozialen
Netzwerken, wie zum Beispiel Facebook oder Twitter, hinterlegen.
Im Rahmen der Studie “Mediaplanung in sozialen Netzwerken“ ist
Weber Shandwick auf interessante Ergebnisse gestoßen, die in diesem
Berichtsband noch einmal gesondert dargestellt werden sollen.
Grundlage der Befragung war ein Online-Panel, in dem die Teilnehmer
danach gefiltert wurden, welches soziale Netzwerk sie nutzen. Die
angewandte Methode lässt keine repräsentativen Aussagen für die
deutsche Bevölkerung zu, macht aber die Netzwerke untereinander
vergleichbar.
.
Datenschutz in sozialen Netzwerken
September 2010
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HIGHLIGHTS DER STUDIE
Facebook genießt am wenigsten Vertrauen in Sachen Datenschutz.
Berufsnetzwerke wie LinkedIn und Xing sowie das Bezahlnetzwerk
Stayfriends genießen am meisten Vertrauen.
Jüngere und ältere User zweifeln gleichstark an der Sicherheit ihrer
Daten auf sozialen Plattformen.
„Light User“ haben weniger Vertrauen in den Datenschutz, als „Heavy
User“.
Mit häufigerer Aktualisierung der eigenen Privatsphäreeinstellungen
geht mehr Vertrauen in die Sicherheit der Netzwerke einher.
Schüler und andere Befragte ohne Schulabschluss überprüfen ihre
Datenschutzeinstellungen seltener, als andere Gruppen.
„Heavy User“ befassen sich regelmäßiger mit den eigenen Einstellungen
zur Privatsphäre in sozialen Netzwerken.
Datenschutz in sozialen Netzwerken
September 2010
6. 6
VERTRAUEN IN DIE DATENSICHERHEIT SOZIALER
NETZWERKE
Die Diskussion um Datenschutz ist durch Pannen und
Missbrauch in den vergangenen Monaten immer wieder entfacht
worden. Den Tenor dieser Diskussionen gibt auch die hier
vorliegende Studie wieder.
Facebook, häufig im Mittelpunkt der Debatten um Datenschutz,
genießt das geringste Vertrauen im Vergleich zu den restlichen
erhobenen Netzwerken.
Das größte Vertrauen bringen Nutzer von XING, LinkedIn und
Stayfriends ihren teils kostenpflichtigen Netzwerken entgegen.
Der Umstand, für einen Dienst zu zahlen, scheint eine damit
einhergehende höhere Datensicherheit zu suggerieren.
Ich habe volles
Vertrauen
Ich habe kein
Vertrauen
Vertrauen Sie dem Netzwerk hinsichtlich der Sicherheit Ihrer Daten?; n = 1009
Datenschutz in sozialen Netzwerken
September 2010
7. 7
VERTRAUEN IN VERSCHIEDENEN ALTERSGRUPPEN
Es existieren kaum maßgebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen
Altersgruppen. Im Allgemeinen ist das Vertrauen weder besonders hoch,
noch besonders niedrig.
Vor allem Menschen zwischen 60 und 65 vertrauen den sozialen Netzwerken
in ähnlicher Weise wie die jüngeren Nutzer.
Eine mögliche Erklärung wäre, dass sie im Alter mehr Zeit für die
Auseinandersetzung mit der Technik haben, die der Altersgruppe 55-59 fehlt.
Ich habe
volles
Vertrauen = 6
5
4
3
2
Ich habe kein
Vertrauen = 1
1 bis 20 bis 25 bis 30 bis 35 bis 40 bis 45 bis 50 bis 55 bis 60 bis 65 bis Alter in
19 24 29 34 39 44 49 54 59 64 69 Jahren
n = 1009
Datenschutz in sozialen Netzwerken
September 2010
8. 8
VERTRAUEN NACH BILDUNGSGRAD
Hinsichtlich des Bildungsgrades zeigt sich ein leichter Trend, dass das
Vertrauen mit höheren Abschlüssen steigt. Größere Unterschiede sind jedoch
nicht zu verzeichnen.
Ich habe
volles
Vertrauen = 6
5
4
3
2
Ich habe kein
Vertrauen = 1
n = 1009
Datenschutz in sozialen Netzwerken
September 2010
9. 9
VERTRAUEN BEI UNTERSCHIEDLICHER NUTZUNG
Das Vertrauen gegenüber dem Datenschutz auf sozialen Plattformen bleibt
über alle Nutzungsweisen in etwa gleich.
Den höchsten Vertrauenswert weisen User auf, die soziale Netzwerke
ausschließlich beruflich nutzen – also auch vermutlich weniger persönliche
Daten dort gespeichert haben.
Ich habe
volles
Vertrauen = 6
5
4
3
2
Ich habe kein
Vertrauen = 1
Privat Beruflich Sowohl Privat als auch
Beruflich
Nutzen Sie die Plattform privat oder beruflich?
n = 1009
Datenschutz in sozialen Netzwerken
September 2010
10. 10
VERTRAUEN IN SICHERHEIT DER DATEN – LIGHT VS.
HEAVY USER
Nutzer, die soziale Netzwerke seltener frequentieren und
weniger intensiv nutzen – sogenannte „Light User“* – vertrauen
den sozialen Netzwerken weniger, als ihr Gegenpart, die „Heavy
User“**.
38% der Heavy User haben so gut wie keine Bedenken, nur 23%
der Light User teilen diese Einstellung.
35%
30%
25%
20%
15% Light User
Heavy User
10%
5%
0%
1 - Ich 2 3 4 5 6 - Ich
habe sehr
habe kein habe
habe volles
große
Vertrauen keinerlei
Vertrauen
Bedenken Bedenken
Vertrauen Sie dem Netzwerk hinsichtlich der Sicherheit Ihrer Daten?
* Light User: Dauer des Besuchs maximal 5 Minuten; Häufigkeit des Besuchs: mehrmals
monatlich und seltener (n = 309)
**Heavy User: Dauer des Besuchs ca. 10 Minuten oder länger; Häufigkeit des Besuchs:
mehrmals wöchentlich und mehrmals täglich (n = 307)
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11. 11
AUSEINANDERSETZUNG MIT DEN PRIVATSPHÄREEINSTELLUNGEN
SCHAFFT VERTRAUEN IN NETZWERKE
Es besteht eine Verbindung zwischen der Aktualisierung der
Privatsphäreeinstellungen durch den Nutzer und dessen Vertrauen in die
Datensicherheit des Netzwerkes.
So haben Nutzer, die ihre Privatsphäreeinstellungen regelmäßig
aktualisieren, mehr Vertrauen in das Netzwerk als Nutzer, die seltener prüfen.
Eine regelmäßige Aktualisierung kann insofern sinnvoll sein, als dass soziale
Netzwerke gelegentlich ihre Richtlinien ändern – auch ohne die User
entsprechend zu informieren.
6
Vertrauen Sie dem
Netzwerk
5 hinsichtlich der
Sicherheit Ihrer
Daten?
4
6 = Ich habe
keinerlei Bedenken
3 1 = Ich habe sehr
große Bedenken
2
1
1 (nie) 2 3 4 5 (sehr
häufig)
Wie häufig aktualisieren Sie ihre Privatsphäre Einstellungen?
n = 1009
Datenschutz in sozialen Netzwerken
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12. 12
AUSEINANDERSETZUNG MIT DEN PRIVATSPHÄREEINSTELLUNGEN
NACH ALTER
Die Beschäftigung mit den eigenen Einstellungen sinkt mit zunehmendem
Alter.
Dies könnte sowohl der Komplexität der Privatsphäreeinstellungen geschuldet
sein, als auch dem Umstand, dass ältere User die Dienste insgesamt seltener
nutzen als jüngere.
Sehr häufig = 5
4
3
2
Nie = 1
1 bis 20 bis 25 bis 30 bis 35 bis 40 bis 45 bis 50 bis 55 bis 60 bis 65 bis
19 24 29 34 39 44 49 54 59 64 69
n = 1009
Datenschutz in sozialen Netzwerken
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13. 13
AUSEINANDERSETZUNG MIT DEN PRIVATSPHÄREEINSTELLUNGEN
NACH BILDUNGSGRAD
In Bezug auf die Akutalisierung der eigenen Datenschutzeinstellungen zeigt
sich ein sehr einheitliches Bild – lediglich Schüler und Befragte ohne
Schulabschluss bilden eine deutliche Ausnahme. Sie aktualisieren ihre
Einstellungen wesentlich seltener, als alle anderen Gruppen.
Sehr häufig = 5
4
3
2
Nie = 1
n = 1009
Datenschutz in sozialen Netzwerken
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14. 14
AUSEINANDERSETZUNG MIT DEN PRIVATSPHÄREEINSTELLUNGEN
NACH UNTERSCHIEDLICHER NUTZUNG
User, die soziale Netzwerke sowohl beruflich, als auch privat nutzen,
aktualisieren ihre Einstellungen am häufigsten.
Es ist naheliegend, dass der Grund für diese Pflege in der Menge an Daten
liegt, die „Dual-User“ auf diese Weise auf den Plattformen hinterlegen: Wer
eine Vielzahl persönlicher Angaben online speichert, möchte durch häufige
Kontrolle das Risiko eines Missbrauchs vermindern.
Sehr häufig = 5
4
3
2
Nie = 1
Privat Beruflich Sowohl Privat als auch
Beruflich
Nutzen Sie die Plattform privat oder beruflich?
n = 1009
Datenschutz in sozialen Netzwerken
September 2010
15. 15
AUSEINANDERSETZUNG MIT DEN
PRIVATSPHÄREEINSTELLUNGEN – LIGHT VS. HEAVY
USER
Light User, also jene Nutzer, die soziale Netzwerke weniger oft
und von der Dauer her kürzer nutzen, überprüfen ihre
Datenschutzeinstellungen seltener, als Heavy User.
Nur 22% der Light User aktualisieren ihre Einstellungen häufig
bis sehr häufig, während bei den Heavy Usern etwa 54%
angeben, sie (sehr) häufig zu aktualisieren.
35%
30%
25%
20%
Light User
15% Heavy User
10%
5%
0%
1 (nie) 2 3 4 5 (sehr
häufig)
Wie häufig aktualisieren Sie Ihre Privatsphäreeinstellungen?
Datenschutz in sozialen Netzwerken
September 2010