Zwischen formalen Bildungsangeboten in Form von Workshops, Seminaren und Web-based Trainings, in denen wir uns grundlegend und geführt mit einem Thema auseinandersetzen, und den informellen Lernprozessen, in denen wir oft beiläufig und unbewusst Dinge aufnehmen, gibt es einen weiteren Bereich. Die Rede ist von Performance Support oder arbeitsplatzintegriertem Lernen: Das umfasst FAQs, Checklisten, Weblinks und PDFs. Das sind aber häufig auch kontextsensitive Hilfen in den Systemen selbst, mit denen wir täglich arbeiten. Auch Mobile Learning gewinnt hier als „mSupport“ mehr und mehr an Bedeutung. Das Ziel dabei ist immer im Moment des Bedarfes zu lernen - wenn eine spezielle Handlung oder Aufgabe ausgeführt wird.
Der Bildungsexperte Dr. Jochen Robes (Weiterbildungsblog) erläutert in diesem Foliensatz, was Performance Support umfasst und wie man es in eine moderne Lernumgebung einordnet. Anschließend werden durch Thomas Jenewein von SAP-Education entlang der vorgestellten Trends Erfahrungen aus dem SAP Umfeld - incl. neuester Produkte- erläutert.
Performance Support – Arbeitsplatzintegriertes Lernen bei Bedarf: Was verbirgt sich dahinter?
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www.hq.de
Performance Support – Arbeitsplatzintegriertes
Lernen bei Bedarf: Was verbirgt sich dahinter?
SAP-Webseminare, 06. Mai 2014
Dr. Jochen Robes, Weiterbildungsblog
Quelle: SAP
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Themen & Stichworte
1. Einführung
2. Einordnung
4. Herausforderungen
3. Umsetzung
Performance
Support
Bildquellen: Rosenberg, SAP, Tam
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1. Einführung: Was ist Performance Support?
“Performance support is a tool or other
resource, from print to technology-
supported, which provides just the right
amount of task guidance, support,
and productivity benefits to the user,
precisely at the moment of need.”
“We now recognize solutions and
approaches that provide direct support for
human performance in the workplace as
increasingly important in the overall
learning and performance strategy
of an enterprise. Collectively, we call this
field performance support.”
(Marc J. Rosenberg, 2013)
Rosenberg, 2013
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1. Einführung: Einige weitere Anmerkungen
Performance Support bedeutet nicht
automatisch Lernen (kann aber
Lernprozesse initiieren oder unterstützen!)
Performance Support ist schwer zu
übersetzen:
„Arbeitsprozessunterstützung“?
„Arbeitsplatz-integriertes Lernen bei
Bedarf“?
„Lernen am Arbeitsplatz“?
Performance Support findet sich nicht in
Wikipedia – es gibt jedoch einen Eintrag zu
„electronic performance support systems“
(EPSS, siehe auch Gloria Gery)
Gery, 1991
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1. Einführung: Warum steht es heute auf der
Agenda?
... weil der Umfang an Informationen über neue
Systeme, Produkte und Prozesse kontinuierlich
steigt
... weil klassisches Training nicht die Lösung für
alle Performance-Probleme darstellt
... weil häufig Schnelligkeit mehr zählt (und
manchmal Qualität und Didaktik weniger)
... weil neue, mobile Technlogien neue
Möglichkeiten des “anytime, anywhere”
erlauben
... weil Social Media- und Social Networking-
Plattformen die Mitarbeiter in den Performance
Support einbeziehen
... weil neue Systeme und Tools die schnelle
inhouse-Entwicklung integrierter Performance
Support-Lösungen ermöglichen
Quelle: Alan Cleaver
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1. Einführung: Warum steht es heute auf der
Agenda?
Hermann Ebbinghaus,
deutscher Psychologe, gilt als
Begründer der experimentellen
Erforschung des Gedächtnisses.
“Seine Ergebnisse besagen
grob, dass wir bereits 20
Minuten nach dem Lernen nur
noch 60 % des Gelernten
abrufen können. Nach einer
Stunde sind nur noch 45 % und
nach einem Tag gar nur 34 %
des Gelernten im Gedächtnis.
Quelle: Wikipedia
Sechs Tage nach dem Lernen wiederum ist das
Erinnerungs-vermögen bereits auf 23 % geschrumpft;
dauerhaft werden nur 15 % des Erlernten gespeichert.“
(Wikipedia)
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1. Einführung: Warum steht es heute auf der
Agenda?
... weil es nach wie vor eine große
Diskrepanz gibt: zwischen den Zielen und
Anforderungen an eine passgenaue
Arbeitsplatzunterstützung einerseits und
der täglichen Arbeitspraxis andererseits
Towards Maturity/ Epic, 2014
IDC, 2001
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1. Einführung: Auszüge aus dem aktuellen
Spielplan
Masie Center, 2013
Gottfredson/ Mosher, 2011
Symposium
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Wird in Ihrem Unternehmen oder in Ihrer
Organisation bereits systematisch
Performance Support angeboten?
Kurzabfrage
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2. Einordnung: Training, KM & Performance
Support
Rosenberg, 2013
Performance Support unterscheidet sich von
formalem Training und Wissensmanagement:
Performance Support unterscheidet sich von System- oder
Tool-immanenten Online-Hilfen, indem es Nutzer bei der
Ausführung systemübergreifender Arbeitsprozesse
unterstützt.
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2. Einordnung: Blended, Mobile, Social, Micro
Während Blended Learning vor allem die Verbindung von Präsenz- und
Online-Lernen im Auge hat, zielt Blended Learning 2.0 auf die
umfassende Integration von formellen und informellen Lernaktivitäten,
auch mit Blick auf den Arbeitsprozess der Mitarbeiter.
Mobile Endgeräte und Mobile Learning unterstützen das
situationsbezogene Lernen der Mitarbeiter – zum Beispiel durch Location-
based Services, Augmented Reality und nicht zuletzt durch Apps.
Social Media und Social Learning beziehen die Mitarbeiter in den
Performance Support ein: indem sie Plattformen für Fragen, Antworten
und Kommentare öffnen, das Teilen von Informationen und Erfahrungen
ermöglichen und interne Experten sichtbar machen.
Learning Nuggets (Microlearning) sind ideale Formate, um sich
schnell über eine Sache zu informieren – auch abseits der klassischen
Lernplattformen.
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3. Umsetzung: Performance Support-Typologien
Unterschieden wird, ob ...
... Performance Support zur Vorbereitung auf eine Aufgabe (z.B.
Checklisten) oder während der Durchführung einer Aufgabe (z.B.
Online-Hilfen) zur Verfügung steht
... Performance Support extern, semi-integriert oder vollständig
integriert angeboten wird:
extern (der Nutzer muss die Arbeit unterbrechen): z.B.
Benutzerhandbücher
semi-integriert (in ein System, aber nicht in einen Arbeitsprozess
integriert): z.B. Online-Hilfen, Online-Nachschlagewerke, Online-
Suchen
vollständig integriert: Online-Assistenten
... Performance Support als Aufgaben- und Prozesshilfe (z.B.
interaktive Flow Charts) oder als Entscheidungshilfe (z.B.
Kalkulatoren) vorliegt
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3. Umsetzung:
E-Learning und Performance Support verbinden
Das Dilemma: Ein einstündiger Online-Kurs wird in der Regel einmal
bearbeitet, aber anschließend nur noch selten aufgerufen. Das Gelernte
gerät in Vergessenheit. Wenn es im Arbeitsalltag benötigt wird, steht es
nicht schnell zur Verfügung.
Die Konzeption:
Die Inhalte des Online-Kurses werden so aufbereitet, dass sie auch im
Nachhinein schnell und zielgenau aufgerufen werden können.
So berücksichtigt die Konzeption zum Beispiel eine modulare
Aufbereitung der Inhalte, die Verteilung der Inhalte auf definierte
Medien und Formate, die Möglichkeit schneller Updates und
Ergänzungen sowie ihre zielgruppen- und situationsgerechte
Umsetzung.
“2 clicks or 10 seconds”: Die Inhalte stehen Mitarbeitern dort zur
Verfügung, wo sie diese benötigen. Das muss nicht der Ort sein, an
dem der Online-Kurs aufgerufen wird ...
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3. Umsetzung: Wo die Reise hingehen könnte ...
Level 4: “Performation Support is the default”, “extensive
integration” und “single source authoring”
Nguyen, 2012
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Performance Support steht nicht auf der Agenda der
Personalentwicklung (Bildungsexperten,
Programmmanagern ...).
Performance Support fehlt die „didaktische
Perspektive“:
Im Vordergrund steht der schnelle, situations- und
zielgruppengerechte Zugriff auf Informationen.
Performance Support wird deshalb häufig
Projektmanagern, System-, Produkt- und
Prozessentwicklern überlassen.
Performance Support ist situationsabhängig – deshalb
existieren keine verbindlichen Typologien,
Systematisierungen oder Standards.
Autorenwerkzeuge („rapid authoring systems“) und
Multi-Kanal-Strategien („multi-channel-publishing“)
unterstützen die effiziente Umsetzung, sind aber noch
4. Herausforderungen
Quelle: Susanica Tam
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4. Herausforderungen:
Performance Consultancy & Improvement
American Society for
Training &
Development (ASTD,
2013)
„Performance Consultancy“ als neue Rolle für Bildungsexperten
„Although there will continue to be a need for training, individuals
will need to become more proficient as Performance Consultants
to identify the root cause of a business problem and help
devise an appropriate solution, which won‘t necessarily be a
‚training‘ solution.“ (Jane Hart, Social Learning Handbook, 2011)
„Performance Improvement“
als Area of Expertise
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Lektüretipps
Towards Maturity/ Epic: LearningNow - 25 tips for delivering Performance
Support, April 2014, Link
Marc Rosenberg: At the Moment of Need: The Case for Performance
Support, 2013, Link
Marc Rosenberg: Marc My Words: Five Reasons to Use Performance
Support. Learning Solutions Magazine, Juli 2013, Link
Frank Nguyen: Twenty-Five Years Later: Performance Support Adoption.
Learning Solutions Magazine, August 2013, Link
Jane Hart: Supporting continuous learning and performance improvement –
a vital new area of work. C4LPT, April 2013, Link
Conrad Gottfredson, Bob Mosher: Are You Meeting All Five Moments of
Learning Need? Juni 2012, Link
Elliott Masie (Elliott Masie over Performance Support), YouTube, 2012, Link
Steve Rayson and Mark Harrison: When Learning becomes Performance
Support, 2007, Link
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Der Referent
Jochen Robes (Frankfurt),
Berater mit den Schwerpunkten Human Resources/
Corporate Learning, e-Learning, Knowledge
Management, Social Media und MOOCs
Weiterbildungsblog: www.weiterbildungsblog.de
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HQ Interaktive Mediensysteme GmbH: www.hq.de
24. Jochen Robes, Weiterbildungsblog; Thomas Jenewein, SAP Education
07.05.2014
Performance Support – Arbeitsplatzintegriertes
Lernen bei Bedarf: Was verbirgt sich dahinter?