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AUSGABE 01 | 2016
VISIONDAS MAGAZIN VON WORLD VISION SCHWEIZ
BOTSCHAFTERIN
FÜR KINDERRECHTE
Kinder auf der Flucht
Seite 18
ENTWICKLUNGSHILFE
UNTER DER LUPE
Wie wir Wirkung messen
Seite 10
NOT- UND
KATASTROPHEN­HILFE
Millionen leiden unter den
Folgen von El Niño
Seite 16
WORLD VISION SCHWEIZ
Das Kinderhilfswerk World Vision Schweiz steht fĂŒr höchste
Kompetenz in Kinder-, Dorf- und Themenpatenschaften.
Mit nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit unterstĂŒtzen
wir Menschen langfristig – vom ungeborenen Leben bis ins
Erwachsenenalter.
Zusammen mit privaten Spendern, Stiftungen, Philanthropen,
Unternehmen und öffentlichen Geldgebern haben wir in ĂŒber
30 Jahren weltweit Millionen von Kindern und deren Umfeld
neue Perspektiven geschaffen. Gemeinsam mit der lokalen
Bevölkerung fördern wir Selbsthilfe und Bewusstseinswandel
mit ganzheitlichen Entwicklungsprojekten. Eine Patenschaft
macht Fortschritte laufend und authentisch erlebbar.
STARKE PARTNER
Dank finanzieller Beteiligungen von starken Partnern wie
UN-Organisationen (z.B. WFP), öffentlichen und privaten
Institutionen und Firmen sowie Regierungsagenturen
(z.B. DEZA) können die von World Vision eingesetzten
Spendenmittel vervielfacht werden.
BEDARF FINANZIERUNG REALISIERUNG
90% garantieren
starke Partner
Projektkosten
100%
10% Spendengelder von
WORLD VISION SCHWEIZ
Der Wert Ihrer Spende wird vervielfacht.
INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT
World Vision arbeitet global eng mit UN-Organisationen
zusammen. Dank unserer lokalen Verankerung sind wir in
der Lage, sofortige und effiziente Not- und Katastrophen-
hilfe zu leisten.
Als Partner des weltweiten World Vision-
Netzwerks engagieren wir uns in mehr als
100 Projekten in ĂŒber 30 LĂ€ndern.
Spendenverwendung
Durchschnittlich wurden in den letzten 5 Jahren 80,7%
der Spenden fĂŒr die Projektarbeit, 12,7% fĂŒr die
Mittelbeschaffung und 6,6% fĂŒr die Verwaltung verwen-
det (Basis Jahresbericht 2015). World Vision Schweiz
hat sich zu Transparenz verpflichtet und steht fĂŒr
einen eïŹƒzienten Einsatz der anvertrauten Spenden
ein. Höchstens 7% der Spenden können fĂŒr Katastro-
phenhilfe und projektĂŒbergreifende Entwicklungsarbeit
eingesetzt werden.
80,7%
12,7%
6,6%
2  | VISION
4 | Familytrail
«Helfen macht Spass»
Entwicklungszusammenarbeit erleben
6 | Entwicklungsprojekt Aparajita
Lesen lernen mit Freude
8 | Matobo-Kezi –
Auf dem Weg zur Gesundheit
Gesundheitshelferinnen
10 | Entwicklungszusammenarbeit
unter der Lupe
Wie wir Wirkung messen
14 | Velos fĂŒr Bildung
Der Weg zur Schule wird machbar
15 | UnabhÀngig dank
eigener Fischzucht
Kleinbauern werden FischzĂŒchter
16 | Millionen Menschen leiden
unter den Folgen von El Niño
Das KlimaphÀnomen bringt grosse
Trockenheit
17 | Was der Krieg in Syrien
wirklich kostet
Wirtschaftliche und soziale Folgen
18 | GefÀhrliche Reise von
Konflikt zu Sicherheit
Kinder auf der Flucht
19 | Familienseite
20 | Der Marsch des Lebens
19 590 Franken fĂŒr Vietnam
22 | News aus aller Welt
23 | Nepal
Projektbesuch
23 Impressum
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Das KlimaphÀnomen El Niño ist in diesem Jahr so ausgeprÀgt
wie selten zuvor. Weltweit fĂŒhrt es zu starken VerĂ€nderungen
des Klimas – mit verheerenden Auswirkungen auf die Ge­-
sundheits- und ErnÀhrungssituation in EntwicklungslÀndern.
Auf diese Krisensituation reagieren wir sowohl mit unmittel-
barer Not- und Katastrophenhilfe als auch mit langfristigen
Entwicklungsprojekten. Einen spannenden und spielerischen
Einblick in solche Projekte ermöglichen wir der Schweizer
Bevölkerung ab Juli mit dem Familytrail in ZĂŒrich, Bern und
Basel. Mehr dazu erfahren Sie auf den Seiten 4 und 5.
Wie langfristige Massnahmen im Bereich Gesundheit + ErnĂ€h-
rung im Detail durchgefĂŒhrt werden und wie ihre Wirkung
gemessen wird, veranschaulichen wir auf den Seiten 10 bis
13 anhand eines konkreten Beispiels aus unserem Entwick-
lungsprojekt Makindube in Tansania.
Von nachhaltigen Wiederaufbau-Massnahmen nach einer
Katastrophe durfte ich mich kĂŒrzlich bei meinem Projekt­
besuch in Nepal, rund ein Jahr nach den schweren Erdbeben,
ĂŒberzeugen. Vor Ort konnte ich mir ferner ein Bild von
der Region Jumla machen, in der wir bald ein neues Ent-
wicklungsprojekt ins Leben rufen werden.
Ich wĂŒnsche Ihnen eine inspirierende LektĂŒre!
Herzlich
Reto Gerber
CEO / GeschĂ€ftsfĂŒhrer World Vision Schweiz
TITELBILD | Crisalda prĂ€sentiert gekochten Maniok. Sie profitiert von einem GemĂŒsegartenprojekt im
Entwicklungsprojekt Ukane in Mosambik. FOTOGRAF | Antonio Matimbe, World Vision Mosambik
AUSGABE 01 | 2016 |   3
Jahreskampagne
FAMILYTRAIL.
«HELFEN MACHT SPASS»
In ZĂŒrich, Bern und Basel rĂ€tseln sich ab Juli die Abenteurer
von Posten zu Posten. Dabei lernen sie die Stadt aus einer
neuen Perspektive und das Leben in fernen LĂ€ndern kennen.
Welche geheime Botschaft hat wohl das Huhn in ZĂŒrich
versteckt? Und wie tragen HĂŒhner z. B. in Nicaragua zu
einem gesunden Leben bei? Die Lösung entdecken Sie auf
der Schnitzeljagd.
START-DATEN
Der Familytrail startet am 21.07. in ZĂŒrich, am 28.07.
in Bern und am 11.08. in Basel. World Vision Schweiz
wĂŒnscht bereits jetzt allen Teilnehmern viel Spass
und Erfolg bei der Spurensuche!
«Gemeinsam fĂŒr einen guten
Zweck. Die Familytrails sind
einzigartig und verbinden unsere
etablierten Schnitzeljagden mit
nachhaltigen Entwicklungspro-
jekten. Wir sind mit Begeisterung
dabei!»
Christina Hanke, Betriebsleiterin Foxtrail
Gemeinsam mit dem Partner Foxtrail initiiert World
Vision Schweiz in drei Schweizer StÀdten den Family-
trail. Eine spannende Schnitzeljagd, die Gutes bewirkt.
Der Familytrail bietet einen transparenten Einblick hinter die
Kulissen unseres Kinderhilfswerks. Es liegt uns am Herzen,
der Schweizer Bevölkerung nachhaltige Entwicklungszusam-
menarbeit in Afrika, Lateinamerika, Osteuropa und Asien
nÀherzubringen. Denn aufgrund rÀumlicher Distanz und
KomplexitÀt können sich nur die wenigsten ein Bild davon
machen. Das wird sich in diesem Sommer Àndern!
S 4 | Romy Sauer S 5 | Heinz Mazenauer
ERLEBEN SIE ETWAS. UND HELFEN SIE DAMIT
DEN KINDERN AUF DER WELT.
4  | VISION
Renzo Blumenthal, Bio-Bauer und
Mister Schweiz: «Mit dem Family-
trail macht Helfen Spass!»
Nur noch wenige Wochen, dann fÀllt
der Startschuss zum Familytrail von
World Vision Schweiz. Eine der ersten
SpĂŒrnasen ist kein geringerer als Mister
Schweiz 2005, Renzo Blumenthal.
Als Botschafter einer Schnitzeljagd der
besonderen Art bringt der 39-jÀhrige
BĂŒndner Beau Schweizer Familien Ent-
wicklungszusammenarbeit nÀher.
Der Familytrail des Kinderhilfswerks
dreht sich um Renzo Blumenthals Her-
zensthemen «Gesundheit + ErnĂ€hrung».
Als Bio-Bauer und erst recht als 3-facher
Papi weiss er, wie wichtig diese Themen
gerade fĂŒr den Nachwuchs sind. Denn
eine ausgewogene ErnÀhrung wirkt
sich massgeblich auf die gesunde Ent-
wicklung eines Kindes aus. Und wÀh-
rend wir in der Schweiz im Laden um
die Ecke alles kaufen können, was das
Herz begehrt, leben die Menschen in
anderen Teilen der Welt unter oftmals
schwierigsten UmstĂ€nden – von einer
Landwirtschaft, die kaum etwas hergibt.
«Mir ist wichtig, dass unsere Kinder
wissen, dass das GĂŒggeli nicht im
Supermarkt wÀchst und dass es andere
Kinder gibt, die nicht so ein sorgloses
Leben fĂŒhren wie sie hier in der
Schweiz.»
Auf dem Familytrail können Kinder
ab 8 Jahren mit ihren Familien und
Freunden die Spuren ihrer Altersgenos-
sen z. B. aus Afrika verfolgen. Renzos
Kids sind zwar noch etwas jung
fĂŒr die Schnitzeljagd, «trotzdem
finde ich die Idee fantastisch,
unseren Nachkommen solche
wichtigen Themen auf eine
spielerische Art nahezubringen.
Denn Lernen soll Spass machen –
und Helfen auch!»
RENZO
UND ICH
FREUEN UNS
AUF EUREN
BESUCH!
AUSGABE 01 | 2016 |   5
Kinderpatenschaft
ENTWICKLUNGSPROJEKTAPARAJITA
IN INDIEN.
S 6 | Monika Hartmann	 S 7 | Ralf Strunz
IN EINEM HALBEN JAHR LESEN GELERNT
Poonam konnte kaum lesen und schreiben. Doch das
Ă€ndert sich jetzt im Leseclub.
Noch vor sechs Monaten konnte Poonam weder lesen noch
schreiben. Sie kannte gerade einmal die Buchstaben des
Alphabets. Dann startete World Vision im Entwicklungspro-
jekt Aparajita in Indien das Leseförderungsprojekt «Literacy
Boost» in Poonams Schule. Heute kann die 11-JÀhrige Texte
lesen und verstehen.
Spass beim Lernen im Leseclub
35 Kinder aus ihrem Dorf nehmen am wöchentlichen
Leseclub teil. «Der Leseclub macht viel Spass, und das Lernen
geht plötzlich ganz einfach durch die verschiedensten Akti-
vitĂ€ten: Wir singen, zeichnen, spielen – und natĂŒrlich lesen
und schreiben wir. Das mache ich am liebsten», erzÀhlt
Poonam begeistert. Ajay, der Moderator des Clubs, ergÀnzt:
«Keines der Kinder konnte gut lesen oder schreiben, als
es zum ersten Mal in den Leseclub kam. Aber in den letzten
Monaten haben alle betrÀchtliche Fortschritte gemacht.»
KINDERPATENSCHAFT
Mit einer Kinderpatenschaft unterstĂŒtzen Sie die
Projektarbeit und erleben im persönlichen Kontakt
mit einem Kind, wie sich das ganze Projekt entwickelt.
Ab CHF 60 pro Monat.
www.worldvision.ch/kinderpatenschaft
Bibliotheken und Weiterbildungen fĂŒr Lehrer
Auch Bibliotheken und Weiterbildungen fĂŒr die Lehrer gehören
zum Programm. «Man zeigt uns neue Lehrmethoden, welche
die LesequalitÀten und das SprachverstÀndnis effektiv ver­
bessern können», sagt Sharda, Poonams Lehrerin. «Poonam
war lange keine gute SchĂŒlerin. Sie war schĂŒchtern, beteiligte
sich nicht aktiv am Unterricht und kam auch nur selten zur
Schule. Aber jetzt hat sich ihre LesefÀhigkeit stark verbessert.
Sie ist nun selbstbewusster und kommt regelmÀssig in den
Unterricht.» Diese Meinung teilt die SchĂŒlerin selbst: «Ich
gehe jetzt gerne zur Schule, denn ich muss keine Angst mehr
haben, dass ich nicht lesen kann.»
1 | Poonam besucht den Leseclub und liest schon recht fliessend.
«Der Leseclub macht viel Spass, und das
Lernen geht plötzlich ganz einfach durch
die verschiedensten AktivitÀten: Wir singen,
zeichnen, spielen – und natĂŒrlich lesen und
schreiben wir. Das mache ich am liebsten.»
Poonam (11), Indien
1
6  | VISION
SCHWEIZER PATEN IN INDIEN:
«DIE HERZLICHKEIT IST ÜBERWÄLTIGEND!»
Unser Grafiker Ralf Strunz begleitete
Schweizer Paten auf einer zweiwö-
chigen Indien-Rundreise, bei der sie
ihre Patenkinder persönlich kennen-
lernen konnten.
Die erste Woche fĂŒhrte uns durch das
sagenumwobene Rajasthan, dem Land
der Maharajas und ihren prunkvollen
PalÀsten und Festungen. Und jedes
Mal, wenn wir glaubten, nach einem
beeindruckenden Erlebnis wÀre keine
Steigerung mehr möglich, setzte Indien
noch eins drauf. So wie beim Besuch
des Taj Mahal (Bild unten), einem der
Sieben Weltwunder, der fĂŒr uns alle
sicher ein Höhepunkt im Leben bedeu-
tet. Dass dieser Tag ausgerechnet von
einem World Vision Schweiz-Entwick-
lungsprojekt getoppt werden sollte –
damit hatte ­keiner gerechnet. Vor allem
nicht nach einer stundenlangen Fahrt
ĂŒber staubige Schlaglochpisten in eine
der Àrmsten Regionen Indiens, die
aktuell durch den El Niño-Effekt unter
einer grossen DĂŒrre leidet.
Begegnung mit den Patenkindern
Im Projektgebiet Aparajita wurden wir
von mehreren hundert Dorfbewohnern
empfangen, die uns mit einem Gross-
aufgebot an Farben, Musik, Tanz,
Interesse an uns und der Schweiz und
vor allem mit ĂŒberwĂ€ltigender Herz-
lichkeit ĂŒberraschten. Nach den Feier-
lichkeiten konnten wir uns bei Besuchen
in Schulen und Bio-Bauernhöfen ĂŒber
Fortschritte in den Bereichen Bildung,
ErnÀhrung und Kinderrechte wie das
Recht auf ein selbstbestimmtes Leben
ohne FrĂŒhverheiratung informieren.
Überall waren die Auswirkung unse-
rer Hilfe sichtbar, sei es in Form von
Solarlampen, hygie­nischen Toiletten
oder Brunnen mit Trinkwasser-Filter.
Schliesslich trafen die Paten im kleinen
Rahmen ihre Patenkinder mit deren
Familien, die sie bis dahin nur von
Fotos und durch Briefkontakt kannten.
Alle profitieren von unserer Hilfe
Stellvertretend fĂŒr alle Teilnehmer
möchte ich hier Nicole zitieren: «Ich
hab’s toll gefunden und bin ­komplett
ĂŒberwĂ€ltigt. Ich habe nicht damit
gerechnet, so herzlich empfangen zu
werden. Ich werde World Vision sicher
weiter unterstĂŒtzen, weil ich mit
eigenen Augen gesehen habe, wie hier
alle von unserer Hilfe profitieren.»
Menschen selbststÀndig machen
Reiseleiter Madhu, der uns bei den
Treffen als Übersetzer unterstĂŒtzte, war
vor allem vom Bewusstseinswandel
seiner Landsleute in Aparajita beein-
druckt: «World Vision schickt nicht
einfach Waren hier her, sondern macht
die Menschen selbststÀndig und selbst-
bewusst. Das brauchen wir in Indien.
Diese Tage hier sind der Höhepunkt
meines Lebens!»
Der vollstÀndigen Blog-Beitrag von
Ralf Strunz können Sie nachlesen auf:
www.worldvision.ch/blog-indien
1
2
3
1 | Ulrich trifft sein Patenkind Hanumat. 2 | Bernhard
und sein Patenkind Rinky pflanzen zusammen einen
Baum. 3 | Meena mit ihrem Patenkind Diksha beim
Besuch eines Bio-Bauernhofs in Aparajita.
AUSGABE 01 | 2016 |   7
Monika Hartmann
Dorfpatenschaft
MATOBO-KEZI –
AUF DEM WEG ZUR GESUNDHEIT.
Monika Hartmann
MATOBO-KEZI
MOSAMBIK
SAMBIA
BOTSWANA
SÜDAFRIKA
Harare
Victoria Falls
Bulawayo
Gweru
Kariba
SIMBABWE
Im Entwicklungsprojekt Matobo-Kezi, das
World Vision in Zusammenarbeit mit dem
Gesundheitsamt des Distrikts Matobo und
anderen lokalen Partnern 2015 begonnen
hat, liegt der Schwerpunkt der Projekt­
arbeit in den ersten Jahren auf der Ver-
besserung der Gesundheitsversorgung fĂŒr
MĂŒtter und Kinder. World Vision unter-
stĂŒtzt vier Gemeinden bei der Planung und
dem Bau von Gesundheitsstationen und
stattet 150 Gesundheitshelferinnen mit
robusten Velos, gefĂŒllten Arzttaschen und
Solar­lampen aus.
8  | VISION
In Simbabwe sind Ärzte und Pflegefachpersonen rar.
Darum ĂŒbernehmen Gesundheitshelferinnen eine
wichtige Funktion bei der Betreuung und Schulung der
Bevölkerung in den Dörfern.
2 Ärzte fĂŒr 94 000 Menschen, das ist die RealitĂ€t im Dis­trikt
Matobo im sĂŒdwestlichen Simbabwe. Zum Vergleich: In der
Schweiz kommen auf 100 000 Einwohner 216 Ärzte und
51 ZahnÀrzte. Auch Hausarztpraxen wie hier gibt es in
Simbabwe nicht: Die beiden Ärzte arbeiten im Spital. Einige
Gemeinden haben Gesundheitsstationen, die von Pflegefach-
personen betrieben werden, doch fĂŒr viele Menschen sind
sie 20 bis 25 km lange FussmĂ€rsche entfernt. World Vision
unterstĂŒtzt darum vier Gemeinden bei der Planung und dem
Bau eigener Gesundheitsstationen.
Gesundheitshelferinnen – erste Anlaufstelle
fĂŒr Gesundheit
In den Dörfern sind Gesundheitshelferinnen die erste
An­laufstelle fĂŒr gesundheitliche Fragen. Sie besuchen die
Familien und schulen sie, Krankheiten zu erkennen und
zu vermeiden. Die Gesundheitshelferin Patricia Moyo ist
seit zwölf Jahren in Fumugwe tÀtig und sagt: «Die hÀufigste
Krankheit ist Durchfall, besonders bei kleinen Kindern.
Wenn sie nicht richtig behandelt werden, können sie sterben.
Dabei braucht es gar nicht viel, um Kinder vor Durchfall
zu schĂŒtzen.»
Der Beruf der Gesundheitshelferin in Simbabwe entspricht
in etwa jenem unserer Pflegehelfer. Ihre Ausbildung findet
blockweise statt: Einem achtwöchigen Grundlagenmodul
folgen mehrere einwöchige Aufbaukurse, die vom Gesund­
heits­­ministerium erteilt werden. Finanziert wird die Ausbil-
dung von diversen Organisationen.
GROSSES BILD | Die Gesundheitshelferin Patricia Moyo (rechts) hat ihre Waage an einen Ast gehÀngt, wiegt das Baby und trÀgt die Messwerte in die Gesundheits-
karte des Kindes ein. 2 | Einige Gesundheitshelferinnen posieren vor dem Lieferwagen mit den robusten Velos. 3 | Die Gesundheitshelferinnen erhalten fĂŒr ihre
EinsÀtze Material wie Solarlampen, Waagen, Fieberthermometer, Latexhandschuhe und Desinfektionsmittel.
MATOBO-KEZI
Mit einer Dorfpatenschaft fĂŒr Matobo-Kezi können
Sie das neue Projekt langfristig unterstĂŒtzen.
Ab CHF 50 pro Monat.
www.worldvision.ch/dorfpatenschaft
2 3
Vielseitige Arbeit
Eine Gesundheitshelferin ist fĂŒr ein Dorf mit etwa 100 bis
150 Haushalten mit je vier bis fĂŒnf Personen zustĂ€ndig.
Sie vermittelt Wissen ĂŒber Gesundheit, ErnĂ€hrung und
Hygiene. «Wir zeigen den Eltern zum Beispiel, wie sie eine
Zucker-Salz-Lösung fĂŒr ihr durchfallgeplagtes Kind herstel-
len und verabreichen können», erklÀrt Patricia Moyo. «Und
bei schlimmeren FĂ€llen senden wir sie zur Gesundheitssta-
tion.» Sie misst und wÀgt die Kinder, um deren Entwick-
lung zu verfolgen. Sie berÀt die Familien bei medizinischen
Fragen und behandelt leichte FĂ€lle wie Kopfweh, Ausschlag,
aber auch Malaria und sie unterstĂŒtzt Tuberkulosekranke in
deren Behandlung. Mit den Verantwortungs­trÀgern im Dorf
bespricht sie Massnahmen zur StÀrkung der Gesundheit.
Erleichterung fĂŒr die Arbeit
Damit die Gesundheitshelferinnen ihre Arbeit wirkungsvoller
ausĂŒben können, beschafft World Vision robuste Velos, die
fĂŒr die unebenen Strassen geeignet sind. Ausserdem erhĂ€lt
jede Gesundheitshelferin eine ausgestattete Arzttasche mit
Artikeln wie HĂ€ngewaage fĂŒr Kleinkinder, Thermometer und
einer Solarlampe. Patricia Moyo meint dazu: «Bisher kann
ich rund 20 Menschen betreuen, denn die Wege zwischen
den einzelnen HĂ€usern sind weit. Ich denke, dass ich mit
dem Velo bis zu 60 Personen betreuen kann, weil ich meinen
Wirkungsbereich ausdehnen kann.»
AUSGABE 01 | 2016 |   9
Monika Hartmann, Mike Nielsen (Makindube)
WIE WIR WIRKUNG MESSEN
Es gibt Leute, die behaupten, dass Entwicklungshilfe
nichts bringe. Wir aber sagen: Gut gemachte Entwick-
lungszusammenarbeit bewirkt sehr wohl etwas, und wir
können das auch aufzeigen.
Das grosse Ziel der Entwicklungszusammenarbeit ist, Men-
schen aus der Armut herauszuhelfen. World Vision möchte
zu diesem Ziel beitragen und legt als Kinderhilfswerk in
seiner gesamten Arbeit den Fokus auf das Wohl der Kinder.
Damit Kinder nicht in Armut leben und unter deren gra­
vierenden Folgen leiden mĂŒssen, muss sich das ganze Umfeld
nachhaltig verÀndern.
Hintergrund
ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT
UNTER DER LUPE.
DIE WIRKUNGSKETTE
Aber ist es ĂŒberhaupt möglich, dieses Umfeld so zu verĂ€ndern,
dass Kinder gesund, umsorgt und mit guten Bildungsmög-
lichkeiten aufwachsen können? Wir behaupten: Ja, das ist
möglich. Um das zu belegen, mĂŒssen wir bei unseren Ent-
wicklungsprojekten «Vorher» und «Nachher» vergleichen:
Wie war die Situation vor Projektbeginn und wie hat sie
sich verĂ€ndert. Und wir mĂŒssen natĂŒrlich aufzeigen, welche
Wirkung unsere Arbeit dabei hatte.
Die Wirkungskette zeigt jene Entwicklungs­ebenen, die es zur
Umwandlung von kurzfristigen Inputs und AktivitÀten in
mittel- und langfristige Ergebnisse braucht (Grafik 1).
Von Input zu Output
Am einfachsten zu messen ist, wie viel Geld wir in ein Pro-
jekt investiert (Input) und welche AktivitÀten
Die Entwicklungsebenen | Quelle: OECD Ausschuss fĂŒr Entwicklungshilfe (DAC), Glossary of Key Terms in Evaluation and Results Based Management 2010
INVESTITION
CHF FÜR GESUND-
HEIT UND ERNÄH-
RUNG
INPUT
CHF FÜR GESUND-
HEIT UND ERNÄH-
RUNG
AKTIVITÄT
Finanzielle,personel-
le oder materielle
Ressourcen fĂŒr ein
Entwicklungsprojekt.
Massnahmen (Aufga-
ben,Prozesse) werden
mithilfe der verfĂŒg-
baren Inputs geplant
und umgesetzt,um
bestimmte Resultate
zu erreichen.
CHF FÜR GESUND-
HEIT UND ERNÄH-
RUNG
OUTPUT
CHF FÜR GESUND-
HEIT UND ERNÄH-
RUNG
ERGEBNIS
(OUTCOME)
Konkrete Produkte /
Waren oder Dienst-
leistungen,die sich
aus denAktivitÀten
ergeben.
Kurz-/mittelfristige
Auswirkung als Folge
der zahlreichen Out-
puts eines Entwick-
lungsprojekts.
CHF FÜR GESUND-
HEIT UND ERNÄH-
RUNG
WIRKUNG
(IMPACT)
Mittel- und langfristige
positive oder negative
Auswirkungen von
AktivitÀten;sie können
beabsichtigt /erwĂŒnscht
oder unbeabsichtigt /
unerwĂŒnscht sein.
RESULTATE VERÄNDERUNG
Grafik 1
10  | VISION
wir in einem bestimmten Zeitraum durchgefĂŒhrt haben:
Wie viele SchulhÀuser und Brunnen haben wir gebaut oder
wie viele ErnÀhrungskurse angeboten? Doch das alleine ist
noch keine nachhaltige VerĂ€nderung. Wir mĂŒssen
auch aufzeigen, was wir mit diesen AktivitÀten erreicht
haben: Wie viele Kinder besuchen nun diese Schulen, wie
viele Menschen haben nun Zugang zu Trinkwasser oder nah-
men an ErnĂ€hrungskursen teil? Diese Zahlen darĂŒber, was
durch unsere AktivitÀten direkt ausgelöst wurde, nennen wir
Output. Doch auch das ist noch keine langfristige Wirkung.
Ergebnisse
Um die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen zu messen,
betrachten wir die Ergebnisse der Projektarbeit. Hier muss
man bei der Auswertung schon genauer hinschauen: Gehen
die Kinder bis zum Schulabschluss regelmÀssig in die Schule?
Erkranken weniger Kinder an Durchfall? Bereiten die Kurs­
teilnehmer ihren Kindern tÀglich ausgewogene und nahr-
hafte Mahlzeiten zu? Bei den Ergebnissen machen sich auch
andere EinflĂŒsse bemerkbar, denn unsere Projektarbeit
findet ja nicht unter einer Glasglocke statt. Dies können
positive EinflĂŒsse sein wie Projekte, welche die Regierung
oder andere Organisationen durchfĂŒhren, aber auch negative
EinflĂŒsse wie Naturkatastrophen, Krisen, eingesparte staatli-
che Leistungen oder sich verÀndernde Lebensgewohnheiten.
Wirkung
Der letzte und wichtigste Punkt der Wirkungskette ist die
Wirkung (Impact), die wir mit der Projektarbeit erzielen. Um
sie zu messen, muss man bei der Auswertung fragen: Wie viele
elfjÀhrige Kinder können nun lesen und schreiben und
verstehen das Gelesene, und wie viele waren es bei Projekt­
beginn? Wie stark sind die Kindersterblichkeit und der Anteil
der mangelernÀhrten Kinder in der Region ge­sunken? Zur
langfristigen Wirkung tragen nicht nur die Massnahmen von
World Vision, der Regierung und anderer Organisationen bei,
sondern auch ganz massgeblich die lokale Bevölkerung.
Wie so eine Wirkungskette konkret aussieht, illustriert
Grafik 2 am Beispiel der ErnÀhrungssicherheit. Soweit die
Theorie. Theorien nĂŒtzen aber nur dann etwas, wenn sie
auch erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden können. Am
Beispiel des Entwicklungsprojekts Makindube in Tansania
lÀsst sich die positive Wirkung unserer Arbeit aufzeigen.
ERNÄHRUNGSSICHERHEIT IN TANSANIA
2005 hat World Vision in Tansania im Distrikt Ndungu
das Entwicklungsprojekt Makindube lanciert (Input). Der
Name setzt sich aus den Anfangssilben beteiligter Gemein-
den zusammen. Die meisten Menschen leben dort als Selbst-
versorger von der Landwirtschaft, die stark von RegenfÀllen
abhÀngig ist. Die Regenzeiten sind von Oktober bis Dezem-
ber und von MÀrz bis Mai. Aber immer hÀufiger bleiben die
NiederschlÀge in diesen ZeitrÀumen gering oder fallen ganz
aus. Dadurch kommt es zu DĂŒrreperioden, die wiederum die
ErnÀhrungssicherheit der Haushalte gefÀhrden.
AktivitÀten und Output
World Vision versucht die durch DĂŒrre und geringen Nieder­
schlÀge verursachten Probleme zu lösen, indem bestehende
BewĂ€sserungskanĂ€le erneuert und erweitert werden. DarĂŒber
hinaus demonstrieren und unterstĂŒtzen wir den Bau von
Regensammelbecken, Dammsystemen und Staubecken. So
kann Regenwasser bei starken RegenfÀllen gespeichert und
die AbhÀngigkeit vom Regen reduziert werden.
Die Familien lernen, wie man einen GemĂŒsegarten anlegt und
Regensammelbecken nutzt, um das ganze Jahr ĂŒber frisches
GemĂŒse zu haben. Die Bauern erhalten darĂŒber hinaus
INPUTEBENE AKTIVITÄT OUTPUT ERGEBNIS WIRKUNG
WIRKUNGSMESSUNG
INDIKATOR
BESSERE PFLEGE
UND ERNÄH-
RUNGSPRAKTIKEN
DURCH BETREU-
UNGSPERSONEN
BESSERE
ERNÄHRUNG
DER
KINDER
RESULTAT
ANZAHL DER
TEILNEHMER
AN PD/HEARTH-
SCHULUNGEN
ANZAHL DER
DURCHGEFÜHRTEN
KOCHKURSSTUN-
DEN
CHF FÜR GESUND-
HEIT UND ERNÄH-
RUNG
ANZAHL
ANGELEGTER
GEMÜSEGÄRTEN
HAUSHALTE MIT
GANZJÄHRIGEM
ZUGANG ZU LE-
BENSMITTELN
PRÄVALENZ
VON
UNTERGEWICHT
BEI KINDERN
UNTER
5 JAHREN
ANZAHL
DURCHGEFÜHRTER
SCHULUNGEN
GENÜGEND
FINANZEN FÜR
PROJEKT-
AKTIVITÄTEN
SCHULUNG
ÜBER ANLEGEN
EINES GEMÜSE-
GARTENS
KINDER
SIND GUT
ERNÄHRT
FAMILIEN
BEWIRTSCHAFTEN
EINEN GEMÜSE-
GARTEN
ERNÄHRUNGS-
SICHERHEIT AUF
HAUSHALTSEBENE
CHF FÜR GESUND-
HEIT UND ERNÄH-
RUNG
FINANZEN
FÜR
GESUNDHEIT
UND
ERNÄHRUNG
Die Wirkungskette zeigt den Weg vom Input zur Wirkung am Beispiel der ErnĂ€hrungssicherheit auf. Grafik 2
AUSGABE 01 | 2016 |   11
Kurse zu verbesserten Anbaumethoden, beispielsweise zur
Herstellung und Nutzung von DĂŒngemitteln sowie zur
FMNR-Methode (Farmer-Managed Natural Regeneration –
Wiederaufforstung durch Regeneration abgeholzter BĂ€ume)
fĂŒr den Erhalt und die Wiederherstellung der Bodenpro-
duktivitÀt. World Vision stimmt sich bei der Schulung der
Bauern mit den landwirtschaftlichen Beratungsstellen der
Regierung ab, um sicherzustellen, dass die Massnahmen den
staatlichen Landwirtschaftsplan ergÀnzen.
Durch die GemĂŒsegĂ€rten und Regensammelbecken verbessert
sich nicht nur der Zugang zu gesunden Lebensmitteln, son-
dern die Familien haben zudem die Möglichkeit, durch den
Verkauf ĂŒberschĂŒssiger Erzeugnisse Einnahmen zu generieren.
World Vision unterstĂŒtzte die Bauern in Zusammenarbeit
mit einer Partnerorganisation dabei, Kooperativen zu bilden,
um direkten Marktanschluss zu finden, ZwischenhÀndler aus-
zuschalten und ein höheres Einkommen zu erzielen.
Wirkungsmessung
Eine Evaluation im Jahr 2013 zeigte einen deutlichen Anstieg
der Haushalte, die angaben, das ganze Jahr ĂŒber ausreichend
Nahrungsmittel fĂŒr ihre Familien zu haben. Mittlerweile
erreichen 51 % der Haushalte dieses Ziel, wĂ€hrend die Quote
vor Projektbeginn 2004 bei 10 % lag. Vergleicht man diese
Zahl mit dem laut dem Tanzania Demographic and Health
Survey Report (TDHS) 2012 herrschenden nationalen
Durchschnitt von 36 %, lĂ€sst dies darauf schliessen, dass
die in Makindube umgesetzten AnsÀtze zu diesem positiven
Resultat beigetragen haben (Grafik 3).
Aufgrund der Evaluation stellten wir fest, dass Massnahmen
mit niedrigem Technologieniveau wie beispielsweise die
Regensammelbecken und die FMNR-Methode deutlich zur
Verbesserung eines ganzjÀhrigen Zugangs zu Nahrungsmitteln
beigetragen haben. Wir erkannten aber auch, dass die Mehr-
heit der Haushalte kaum etwas unternahm, um Lebensmittel
1 | Im Entwicklungsprojekt Makindube in Tansania fĂŒhrt World Vision Projekte zur ErnĂ€hrungssicherung der Kleinbauern und ihrer Familien durch. 2 | Das Regensammel-
becken ermöglicht den GemĂŒseanbau bis weit in die Trockenzeit hinein.
Kilimandscharo
KENIA
DEMOKRATISCHE
REPUBLIK KONGO
MOSAMBIK
UGANDA
RUANDA
BURUNDI
MALAWI
Dodoma
Daressalam
Arusha
Mwanza
Mbeya
TANSANIASAMBIA
MAKINDUBE
1 2
INDIKATOR – PROZENTSATZ DER HAUSHALTE IN MAKINDUBE MIT GANZJÄHRIGEM ZUGANG
		 ZU LEBENSMITTELN
0.0% 10.0% 20.0% 30.0% 40.0% 50.0% 60.0%
Evaluation 2013
Nationaler
Durchschnitt 2012
Ausgangswert 2004
Messungen
% der Haushalte
Seit der Erhebung der Ausgangslage 2004 hat sich die Situation der Haushalte bis zur Evaluation 2013 stark verbessert und liegt jetzt deutlich ĂŒber
dem nationalen Durchschnitt. Das ist ein Hinweis darauf, dass die ProjektaktivitĂ€ten in Makindube zu diesem positiven Resultat beigetragen haben. Grafik 3
12  | VISION
zu konservieren und zu lagern. ZusÀtzliche Schulungen
ĂŒber Methoden zur Haltbarkeit von FrĂŒchten und GemĂŒse
könnten sich demnach positiv auf einen besseren ganzjÀhri-
gen Zugang zu Lebensmitteln auswirken. Um auch die
chronische MangelernÀhrung bei Kindern zu bekÀmpfen,
mĂŒssen weitere Massnahmen wie ErnĂ€hrungsschulungen
durchgefĂŒhrt werden.
Diese Erkenntnisse sind in die Planung der aktuellen Projekt-
phase eingeflossen. 2019 werden wir wieder eine Wirkungs-
messung vornehmen, um aufzuzeigen, wie die verschiedenen
Massnahmen wie ErnÀhrungssicherung, Einkommensförde-
rung oder Schulungen ĂŒber gesunde ErnĂ€hrung zur erhofften
Wirkung beitragen, dass Kinder gesund und gut ernÀhrt sind.
WIRKUNGSBERICHT
Der Erfolg langfristiger Entwicklungszusammenarbeit misst
sich also nicht an AktivitÀten und Outputs, sondern an der
erreichten Wirkung.
World Vision Schweiz hat zum ersten Mal einen Wirkungs-
bericht mit detaillierten Informationen zur Wirkung unserer
Entwicklungsprojekte bei Kindern und ihren Familien her-
ausgegeben. Der Bericht beschreibt unser derzeitiges Konzept
und unser VerstÀndnis, wie wir durch unsere Gesundheits-
und ErnÀhrungsprojekte eine Wirkung entfalten und diese
auch messen können.
Den Wirkungsbericht zum Herunterladen und ein Video
ĂŒber die Projektarbeit zur ErnĂ€hrungssicherung finden Sie auf:
www.worldvision.ch/wirkungsbericht
VIDEO: ErnÀhrungssicherheit in Tansania.
www.worldvision.ch/wirkungsbericht
3 | Die KleinbĂ€uerin Joyce Mulima erntet Okra in ihrem GemĂŒsegarten, den sie gemĂ€ss Anleitung von World Vision angelegt hat. 4 | Die ErnteĂŒberschĂŒsse verkauft sie auf
dem Markt, um Fleisch, Eier und Öl zu kaufen.
3 4
Der neue Wirkungsbe-
richt von World Vision
Schweiz zum Thema
Gesundheit + ErnĂ€hrung
«World Vision hat uns das
GĂ€rtnern beigebracht. Jetzt bin
ich in der Lage, einen guten
Ertrag zu erwirtschaften und
meine Kinder in die Schule zu
schicken.»
Joyce Mulima, Tansania
WIRKUNGSBERICHT
GESUNDHEIT+ERNÄHRUNG
TRANSPARENT
UND
NACHHALTIG.
AUSGABE 01 | 2016 |   13
Unternehmen und Stiftungen engagieren sich
VELOS FÜR BILDUNG.
Monika Hartmann
WENN DER WEG ZUR SCHULE MACHBAR WIRD
In Afrika, wo unendlich lange Wege zur Schule schier unĂŒberwindbare
HĂŒrden bedeuten, verĂ€ndern Velos das Leben von Kindern.
«Wir von Carbon-Connect
unterstĂŒtzen dieses wunder-
bare Velo-Projekt von
World Vision Schweiz.
Unser Besuch in Simbabwe
war eindrucksvoll.
Wir konnten vor Ort den
vertrauensvollen Einsatz
von Spendengeldern und
die Freude der Kinder
erleben. Fantastisch, was
wir zusammen bewegen
können!»
Pascal Freudenreich
CEO
Carbon-Connect AG
In lÀndlichen Gebieten in Simbabwe
und SĂŒdafrika haben viele Kinder bis
zu 20 km lange Schulwege und sind
nach den stundenlangen Fusswegen zu
mĂŒde fĂŒr den Unterricht. Viele bre-
chen darum die Schule ab. Doch ohne
Schulabschluss haben sie keine Chance,
aus der Armut herauszukommen.
Im Rahmen langfristiger Entwick-
lungsprojekte verteilt World Vision in
Zusammenarbeit mit lokalen Verant-
wortungstrÀgern, Behörden, Schulen
und anderen Organisationen robuste
Velos an Schulkinder mit sehr weiten
Schulwegen.
Die Hilfe kommt an
Dank der grosszĂŒgigen Beteiligung der
Carbon-Connect AG und vieler pri-
vater Spender konnte World Vision
25 684 SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern in
Simbabwe und SĂŒdafrika ein robustes
Velo abgeben. Die Schulwege verkĂŒrz-
ten sich auf ein Viertel der Zeit, und
bei einigen Kindern verbesserten sich
schon ihre Leistungen in der Schule.
Mehr ĂŒber das Velo-Projekt
finden Sie auf:
www.worldvision.ch/velo
1 | Gemeinsam radeln zwei Mitarbeiter von
Carbon-Connect, Reto Gerber von World Vision
Schweiz und drei SchĂŒlerinnen mit den neuen Velos
bis zum Haus einer SchĂŒlerin. 2 | Die SchĂŒlerin
Delight wohnt 20 km von der Schule entfernt und
ist sehr froh ĂŒber das Velo. 3 | Pascal Freudenreich,
der CEO von Carbon-Connect, mit einem der Velos
vor einem Schulhaus in Simbabwe.
1
2
3
14  | VISION
Monika Hartmann
4 | Diese Frauen leiten die Fischerei-Genossenschaft Chekai in Simbabwe. Hinter ihnen der Fischteich, den sie mit der UnterstĂŒtzung von World Vision angelegt
haben. 5 | Bei den anstrengenden Arbeiten helfen die MĂ€nner mit.
4
Öffentliche Geldgeber
UNABHÄNGIG DANK EIGENER
FISCHZUCHT.
Monika Hartmann
Eine Gruppe KleinbĂ€uerinnen grĂŒndet eine Genossen-
schaft, um ein zweites wirtschaftliches Standbein auf­
zubauen. Das trÀgt dazu bei, ihre Kinder ausgewogen zu
ernÀhren.
«Seit ich bei der Fischerei-Genossenschaft mitmache, habe
ich immer genĂŒgend Fisch und GemĂŒse fĂŒr meine Kinder.
Und ich verdiene Geld, um Dinge fĂŒr den Haushalt zu
kaufen und die SchulgebĂŒhren der Kinder zu bezahlen»,
erzÀhlt Kudzai Chikara. Sie ist Mitglied der Genossenschaft
Chekai in Simbabwe. 2014 hat World Vision den 56 Mit­
gliedern im Rahmen eines Fischzuchtprojekts geholfen, einen
Fischteich anzulegen.
Kleinbauern werden FischzĂŒchter
In diesem Projekt bildet World Vision in verschiedenen
Regionen Simbabwes Kleinbauern zu FischzĂŒchtern aus und
unterstĂŒtzt sie beim Anlegen von Fischteichen sowie beim
Bilden von Fischerei-Genossenschaften, die sich bei der
Regierung fĂŒr klare ZustĂ€ndigkeiten und Gesetze im Fische-
reibereich einsetzen. Zum Schulungsangebot gehören Semi-
nare in Nahrungsmittelproduktion und Vermarktung
sowie Module ĂŒber GeschĂ€ftsfĂŒhrung, Wertschöpfungskette
und Management von Genossenschaften.
Partnerschaft mit EUROPEAID
Die Generaldirektion fĂŒr Entwicklung und Zusammenarbeit
der EU (EUROPE­AID) unterstĂŒtzt World Vision dabei, der
Bevölkerung Wege aus der Armut hin zu tragfÀhigen Einkom-
mensquellen zu eröffnen. 2015 profitierten 6 466 Familien
von proteinreicher ErnÀhrung und erhöhtem Einkommen.
3 383 Bauern besuchten Kurse fĂŒr Kleinunternehmer.
Frauen machen eine gute Arbeit
In der Genossenschaft Chekai wirken hauptsÀchlich Frauen
mit. Ein mÀnnliches Mitglied sagt: «Wir haben die Frauen
im Vorstand demokratisch gewÀhlt. Ich dachte anfÀnglich,
dass sie es nicht schaffen wĂŒrden. Aber sie leisten eine sehr
gute Arbeit.»
4 5
AUSGABE 01 | 2016 |   15
Not- und Katastrophenhilfe
MILLIONEN MENSCHEN LEIDEN
UNTER DEN FOLGEN VON EL NIÑO.
Manuela Eberhard
WORLD VISION UNTERSTÜTZT BETROFFENE AUS
ÜBER 15 LÄNDERN
In vielen LÀndern herrscht wegen des KlimaphÀnomens El Niño grosse
Trockenheit. Millionen von Menschen rund um den Globus sind betroffen.
Die Auswirkungen des KlimaphÀno­
mens El Niño sind dieses Jahr so stark
und weitreichend wie nie zuvor, seit
man 1950 mit ihrer Aufzeichnung be­
gonnen hat. Die Landwirtschaft und
damit auch der ErnÀhrungszustand
von ĂŒber 60 Millionen Menschen
weltweit sind von den Wetterkaprio-
len betroffen, die zu DĂŒrren, Über-
schwemmungen und extremen
Temperaturschwankungen fĂŒh-
ren. Zwar hat das PhÀnomen seinen
Höhepunkt mittlerweile erreicht und
schwÀcht langsam ab. Doch das Aus-
mass der Katastrophe, die El Niño
hinterlÀsst, wÀchst weiter: Ernten fal-
len aus, Nutzvieh stirbt und die lokale
Wirtschaft leidet.
Weltweit leiden vor allem die Ärmsten
unter den unberechenbaren Klima-
schwankungen. Im östlichen und sĂŒd-
lichen Afrika laufen rund 11 Millionen
Kinder Gefahr zu verhungern oder
zu verdursten. Mehrere LĂ€nder wie
Simbabwe, Malawi und Lesotho haben
als Folge anfangs Jahr den Notstand
ausgerufen.
30 Millionen Menschen haben
zu wenig zu essen
World Vision reagiert in ĂŒber 15 LĂ€n-
dern auf die Krisensituation. In Zu­­-
sammen­arbeit mit dem WelternÀhrungs-
programm der Vereinten Nationen
(WFP) haben wir beispielsweise seit
September 2015 im sĂŒdlichen Afrika
mehr als 800 000 notleidende Menschen
erreicht. 68 Prozent von ihnen sind
Kinder. Doch weiterhin sind insgesamt
mindestens 30 Millionen Menschen
dringend auf Nahrungsmittelhilfe
angewiesen. Bei Kindern mehren sich
Anzeichen von UnterernÀhrung. In
den langfristigen Projekten der Ent-
wicklungszusammenarbeit unterstĂŒtzt
World Vision die Bevölkerung u. a. mit
Schulungen in Ackerbaumethoden,
die dem Klima angepasst sind: konser-
vierende Landwirtschaft, regenerative
Wiederaufforstungsmethoden, Tröpf-
chenbewÀsserung, Konservierung von
Lebensmitteln und Anbau von unter-
schiedlichen Obst- und GemĂŒsesorten.
1 | Das WetterphÀnomen El Niño löst in vielen
LĂ€ndern DĂŒrren aus. 2 | Im östlichen und sĂŒdlichen
Afrika leiden rund 11 Millionen Kinder unter
El Niño 3 | World Vision unterstĂŒtzt Bauern beim
Anlegen von Wasserspeichern fĂŒr die Landwirtschaft.
1
2
3
16  | VISION
Monika Hartmann
Syrien
WAS DER KRIEG IN SYRIEN
WIRKLICH KOSTET.
Manuela Eberhard
Die Syrienkrise jÀhrte sich in diesem
FrĂŒhling bereits zum fĂŒnften Mal. Seit
2015 haben sich die Auswirkungen
der Krise auch auf Europa ausge­
weitet. Der Bericht «The Cost of
Conflict for Children» von World
Vision und Frontier Economics
widmet sich nebst den sozialen auch
den erschreckenden wirtschaftlichen
Kosten des Syrienkriegs.
4,5 Milliarden US-Dollar kostet der
Krieg in Syrien jeden Monat – allein an
verlorenen Wirtschaftschancen. FĂŒr die
Menschen in Syrien und rund 90 Pro-
zent der syrischen FlĂŒchtlinge in der
Re­gion bedeutet dies ein Leben mit
immer weniger Ressourcen, immer
höheren Schulden, mehr GrĂŒnden zur
Flucht. Es sind erschreckende Zahlen,
die ein World Vision-Bericht im MĂ€rz
enthĂŒllte. Der Bericht «The Cost of
Conflict for Children» ist in Zusam-
menarbeit mit dem Beratungsunterneh-
men «Frontier Economics» entstanden
und berechnet die aktuellen und kĂŒnf-
tigen wirtschaftlichen Verluste fĂŒr
Syrien, den Libanon, Jordanien und
die TĂŒrkei. Es wird geschĂ€tzt, dass die
Kosten auf 1,3 Billionen US-Dollar
(1 300 000 000 000) ansteigen, sollte
der Krieg bis 2020 anhalten. Besonders
brisant ist der wirtschaftliche und sozi-
ale Niedergang im Libanon, der gemes-
sen an seiner Bevölkerung auch die
meisten FlĂŒchtlinge aufgenommen hat.
Lebenserwartung um 15 Jahre
gesunken
FĂŒnf lange Jahre dauert der Krieg in
Syrien bereits an und stellt die heran-
wachsende Generation nicht nur vor
einen gigantischen Schuldenberg, son-
dern laut dem Bericht auch vor die
schwer lösbare Aufgabe, ihr Leben und
ihr Land mit schlechterer Gesundheit
und schlechterer Bildung sowie gerin-
gerem Kapital neu aufzubauen. So ist
beispielsweise die Lebenserwartung in
Syrien um rund 15 Jahre gesunken;
medizinische Versorgung ist entweder
nicht mehr zugÀnglich oder zu teuer
und gleichzeitig von schlechterer Qua-
litÀt. Und mehr als die HÀlfte aller
geflĂŒchteten Kinder besuchte im letzten
Jahr keine Schule, in Syrien 400 000
Kinder mehr als noch im Jahr zuvor.
Im Libanon und in Jordanien finden
FlĂŒchtlinge bisher kaum Arbeits- und
Verdienstmöglichkeiten. In ihrer Ver­
zweiflung mĂŒssen viele Familien schwer­­
wiegende Entscheidungen treffen: Es
kommt zu FrĂŒhverheiratung und Kin-­
derarbeit, nur damit die Familie ĂŒber
leben kann. Kinder werden allein auf
den Weg nach Europa geschickt, weil
die Kosten der illegalen Einwanderung
fĂŒr die ganze Familie zu hoch sind.
World Vision konnte 2,37 Mio.
Menschen helfen
World Vision spricht sich mit dem
Bericht fĂŒr erleichterte Arbeitsmöglich­
keiten und mehr Bildungsförderung
fĂŒr FlĂŒchtlinge aus. Der Bericht warnt
eindringlich davor, den Krieg weiter zu
befeuern oder die Beendigung der
Gewalt an zu viele Bedingungen zu
knĂŒpfen. World Vision ist seit Kriegs­
ausbruch in Syrien und dessen Nach­
barstaaten tĂ€tig, um FlĂŒchtlingen zu
helfen. Bisher konnten ca. 2,37 Mil­
lio­­nen Menschen z. B. mit Essens­
gutscheinen und verbessertem Zugang
zu Wasser sowie SanitÀranlagen erreicht
werden. In Kinderschutzzonen können
die traumatisierten Kinder spielen und
lernen, und sie werden psycho­logisch
betreut. Lokale Koordinierungspartner
wie die UN sichern eine effiziente
Verteilung der HilfsgĂŒter.
Den vollstÀndigen Bericht in englischer
Sprache finden Sie auf:
www.worldvision.ch/syrien-konflikt
AUSGABE 01 | 2016 |   17
Romy Sauer
Botschafterin fĂŒr Kinderrechte
GEFÄHRLICHE REISE VON KONFLIKT
ZU SICHERHEIT.
«Nachts trÀume ich davon
zu ertrinken.»
Kabira (10), Syrien
1 | Ein MÀdchen zeigt stolz das Bild ihrer Familie.
Sie hat es in einer Kinderschutzzone in Serbien
gezeichnet. 2 | Der Fluchtweg fĂŒhrt viele Kinder,
alleine oder mit Angehörigen, durch Serbien. Hier
ruhen sie sich auf stillgelegten Gleisen aus.
KINDER AUF DER FLUCHT
Millionen von Kindern sind auf der
Flucht. Doch viel zu selten stehen
ihre Belange im Blickfeld der Öffent-
lichkeit. Dabei sind gerade die
JĂŒngsten stark traumatisiert. Sie
benötigen psychologische UnterstĂŒt-
zung – sowohl auf den Fluchtrouten
als auch im Ankunftsland.
Rund 60 Millionen Menschen sind
weltweit auf der Flucht vor Krieg,
Terror, wirtschaftlichem und sozialem
Elend. Die HĂ€lfte davon sind Kinder.
Sie sind geprÀgt von traumatischen
Erlebnissen in ihrer Heimat und ris-
kieren gemeinsam mit ihrer Familie
oder allein den gefÀhrlichen Weg ins
Ausland. Kinder sind unterwegs ganz
besonders den Gefahren von Miss-
brauch, VernachlÀssigung, Ausbeutung
und anderen Formen der Gewalt ausge-
setzt. Sie leiden unter dem physischen
und mentalen Stress der monatelangen
Flucht. Viele Familien werden dabei
getrennt, was zusĂ€tzliche Ängste auslöst.
Erinnerungen eines syrischen
MĂ€dchens
Kabira nahm mit ihrer Mutter, drei
Geschwistern und anderen Menschen
den Weg nach Europa ĂŒber das Mittel-
meer. Doch ihr Fischerboot geriet in
Seenot. Das Wasser stieg immer mehr
an und das Boot drohte zu kentern.
Schliesslich rettete ein grosses Schiff
ihre Familie. Doch nicht alle an Bord
ĂŒberlebten. Kabira sah Menschen ster-
ben. Auch auf der weiteren Route nach
Deutschland erlebte sie Schlimmes.
Seitdem leidet die 10-JĂ€hrige an Alb-
trÀumen.
Kindgerechte Schutzmassnahmen
Was Kabira ertragen musste, ist kein
Einzelfall. Daher setzt sich World Vision
fĂŒr den Schutz von Kindern auf der
Flucht ein. In Serbien unterhielten wir
bis zur Grenzschliessung fĂŒr FlĂŒcht-
linge Ende MĂ€rz 2016 Kinderschutz-
zonen entlang der Balkanroute. Dort
konnten Kinder und Jugendliche unter
psychologischer Betreuung spielen, ler-
nen und gleichzeitig das Erlebte verar-
beiten. Alleinreisende Kinder benötigen
individuellen Schutz, Betreuung und
altersgerechte Informationen zur Flucht
mit rechtlichen Hinweisen.
Doch auch die sicheren ZiellÀnder
mĂŒssen die Belange der traumatisierten
Kinder in den Vordergrund stellen.
Sie brauchen spezifische Hilfe bei der
Integration: Sprachkurse fĂŒr Kinder,
Zugang zu Schulen, psychologische
und rechtliche Betreuung. Hier sind
wir alle gefragt, damit ein friedliches
und bereicherndes Zusammenleben
gelingt und die Kinder eine perspekti-
venreiche Zukunft haben.
1
2
18  | VISION
ERLEBEN SIE ETWAS. UND HELFEN SIE DAMIT DEN
KINDERN AUF DER WELT.
Zusammen mit Ihrer Familie eine spannende Schnitzeljagd durch eine
Schweizer Stadt machen und dabei Kindern auf der Welt helfen – das ist
der Familytrail. Machen Sie beim Quiz mit und gewinnen Sie ein
Familienticket fĂŒr den Familytrail.
Familienseite
FAMILYTRAIL-GEWINNSPIEL!
TICKETS ZU GEWINNEN
Wenn Sie die richtigen Antworten auf unserer Web-
seite eingeben, können Sie fĂŒr sich und Ihre Familie
Tickets fĂŒr den Familytrail gewinnen:
www.familytrail.ch
WIE HEISST DAS MOTTO
VOM FAMILYTRAIL?
● Helfen macht Spass
● RĂ€tseln macht Laune
● Entwicklungshilfe erleben
WAS MACHT MAN
AUF DEM FAMILYTRAIL?
● Bootsfahrt
● Bergwanderung
● Schnitzeljagd
WO ERÖFFNEN WIR 2016
EINEN FAMILYTRAIL?
● Luzern, Genf, St. Gallen
● Bern, Basel, ZĂŒrich
● ZĂŒrich, Chur, Lugano
AUSGABE 01 | 2016 |   19
Monika Hartmann
Reisebericht
DER MARSCH DES LEBENS – UND
19 590 FRANKEN FÜR VIETNAM!
Manuela Eberhard
Im Distrikt Lang Chanh 230 km sĂŒdwest-
lich der Hauptstadt Hanoi leben rund
32 000 Menschen. World Vision fĂŒhrt dort
seit 2002 ein Entwicklungsprojekt durch.
Allein seit letztem Jahr verfĂŒgen hier 196
Familien neu ĂŒber hygienische Toiletten,
164 Schulkinder konnten von Leseför-
derungsmassnahmen profitieren und 134
Kinder lernten im Schwimmunterricht, sich
vor UnfÀllen auf ihren oftmals gefÀhrlichen
Schulwegen zu schĂŒtzen.
KAMBODSCHA
CHINA
CHINA
Ho Chi
Minh Stadt
Can Tho
Da Nang
Hanoi
THAILAND
LAOS
VIETNAM
LANG CHANH
20  | VISION
7 000 km
ZU FUSS FÜR
EINE WELT FÜR KINDER.
Zu Fuss nach Asien – das war das ambitionierte Ziel
der beiden Abenteurer Simon Niggli und Christoph
Obmascher. Angefangen hat ihre Reise am 18. Januar
2015 in der Schweiz und ihre monatelange Pilgerreise
fĂŒhrte sie zu Fuss nach China. Mit ihrem körperlichen
und mentalen Kraftakt sammelten der Schweizer und
sein österreichischer Kumpel insgesamt 19 590 Franken
fĂŒr Entwicklungsprojekte von World Vision in Vietnam.
Eine Reise um die halbe Welt
Die unglaubliche Reise fĂŒhrte die beiden unter anderem
nach Österreich, Ungarn, in die TĂŒrkei, Georgien, Armenien,
Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgistan und schliesslich in das
Reich der Mitte. Doch damit waren sie lÀngst nicht am Ziel
ihres Abenteuers – nĂ€mlich in Vietnam. 400 Tage nach dem
riesigen Start-Event im solothurnischen Wolfwil treffen die
beiden Weltenbummler schliesslich in Lang Chanh ein, dem
Entwicklungsprojekt von World Vision Schweiz. Dort erlebt
Simon Niggli bewegende Momente, als er endlich seinen
9-jĂ€hrigen Paten­jungen Xuan Khan kennen lernt. NatĂŒrlich
hat der Sportler auch ein sportliches Geschenk fĂŒr «seinen»
Buben dabei: einen Fussball, der selbstverstÀndlich gleich
ausprobiert wird.
Insgesamt ĂŒber 19 590 Franken gesammelt
Doch das ist nicht alles, was Niggli im GepÀck hat. Auf sei-
ner Reise hat der 40-JĂ€hrige rund 8 590 Franken gesammelt,
die er den lokalen World Vision-Mitarbeitenden freude­
strahlend ĂŒbergibt. «Ich weiss, dass das Geld hier in guten
HÀnden ist», so Niggli, der wenige Tage zuvor schon das
Entwicklungsprojekt von World Vision Österreich in Tram
Tau besichtigt hatte. «Ich habe gesehen, was World Vision in
Vietnam schon alles erreicht hat, und ich sehe auch, was
mit unserem Geld weiter erreicht werden kann!» Auch sein
Kumpel Christoph hat fĂŒr World Vision Österreich fleissig
GROSSES BILD | Die beiden World Vision-Paten Simon Niggli (rechts) und sein österreichischer Kumpel Christoph Obmascher legten in zehn Monaten 7 000 Kilome-
ter zu Fuss zurĂŒck. 2 | Die Weltenbummler fĂŒr den guten Zweck begeisterten ihre Patenkinder, hier Tua, mit einem echten Lederfussball. 3 | Simon Niggli, hier mit
seinem Patenbub Xuan Khan, konnte World Vision in Lang Chanh einen Scheck ĂŒber 8 590 Franken ĂŒbergeben.
gesammelt und konnte in Tram Tau 10 000 Euro (rund
11 000 Franken) ĂŒbergeben. Damit wollen die beiden den
Bau von energiesparenden Öfen unterstĂŒtzen, die gemauert
und mit einem Kamin ausgestattet sind.
«The Walk of our Life» – eine atemberaubende Reise, die in
dem Treffen der World Vision-Patenkinder von Simon Niggli
und Christoph Oberholzer in Vietnam gipfelte. Doch wirk-
lich zu Ende gegangen ist die Reise noch lange nicht – die
beiden Weltenbummler lassen sich Zeit mit ihrer Heimreise,
sind weiter unterwegs und setzen sich Schritt fĂŒr Schritt fĂŒr
EINE WELT FÜR KINDER ein.
2 3
VIDEO: Simon Niggli in Lang Chanh.
www.worldvision.ch/niggli
4
4 | Die Schulkinder im Projektgebiet profitieren von Leseförderungsmassnahmen.
AUSGABE 01 | 2016 |   21
NEWS
AUS ALLER WELT.
EU UNTERSTÜTZT WORLD VISION-PROJEKT
FÜR KINDERRECHTE
Gemeinsam mit der lokalen NGO «Zentrum fĂŒr Kinder-
und Familienberatung» (CEGID) hat World Vision ein Pro-
gramm zur Verbesserung der Kinderschutz-Mechanismen in
Senegal ausgearbeitet. Konkret werden Sensibilisierungskam-
pagnen, die auf die Rechte der Kinder aufmerksam machen,
durchgefĂŒhrt, aber auch psychologische UnterstĂŒtzung und
Rehabilitationsmassnahmen fĂŒr ausgebeutete oder sexuell
missbrauchte Kinder und Jugendliche angeboten. Polizisten
und Pflegepersonal werden darin ausgebildet, Signale im Ver-
halten eines Kindes frĂŒhzeitig zu erkennen und lösungsorien-
tierte GesprĂ€che mit den Eltern zu fĂŒhren. Die EuropĂ€ische
Union unterstĂŒtzt dieses Projekt mit 666 000 Franken.
TESTAMENTSSPENDE
Jeder steht einmal vor der Situation, den eigenen Nachlass
zu regeln. Es ist nie zu frĂŒh, sich mit diesem Thema zu
be­schĂ€f­tigen und eine bewusste Entscheidung ĂŒber das
eigene Hab und Gut zu treffen. Ein Testament sichert die
Liebsten ab. Zudem können karitative Organisationen
begĂŒnstigt und damit Perspektiven fĂŒr neue Generationen
geschaffen werden. World Vision Schweiz setzt derartig
erhaltene Mittel fĂŒr nachhaltige Entwicklungsprojekte ein.
Die neue BroschĂŒre zum Thema Testamentsspende
können Sie hier bestellen:
T +41 44 510 15 15 oder info@worldvision.ch
22  | VISION
FREMDSEIN
«Fremdsein» – 15 Geschichten ĂŒber ein GefĂŒhl, das verbin-
det. Geschrieben von bekannten deutschsprachigen Autoren
wie dem preisgekrönten Schweizer Franz Hohler. Geschichten
zu einem Thema, das viele Menschen besonders in diesen
Tagen betrifft und betroffen macht. Über Menschen auf der
Flucht und Menschen in ihrer Heimat. Es geht um die grosse
und kleine Not des Fremdseins.
Die Einnahmen fĂŒr das Buch «Fremdsein», das als E-Book
und Printbuch erhÀltlich ist, fliessen komplett in Projekte
der Hilfswerke Terre des hommes Schweiz und World Vision
Schweiz, die Kinder und ihre Familien in Syrien und dessen
NachbarlĂ€ndern unterstĂŒtzen. Weitere Informationen finden
Sie auf: www.fremdsein.net
Eine Welt fĂŒr Kinder
WORLD VISION SCHWEIZ
WORLD VISION SCHWEIZ
EINE WELT FÜR KINDER.
DORFPATENSCHAFT
KINDERPATENSCHAFT
THEMENPATENSCHAFTEN
Kinderrechte+Kinderschutz
Wasser+Hygiene
Bildung+Einkommen
Gesundheit + ErnÀhrung
Ihre Testamentsspende ermöglicht Kindern,
ihren Familien und Gemeinschaften
ein Leben in WĂŒrde.
IHR BEITRAG SCHAFFT LEBENSWERTE
BEDINGUNGEN
Mit Ihrer Testamentsspende unterstĂŒtzen Sie Entwicklungs-
rĂ€ume, in denen Eltern ihre Kinder gesund und geschĂŒtzt
heranwachsen sehen.
ZUSAMMENARBEIT FÖRDERT
NACHHALTIGE ENTWICKLUNG
GeschĂŒtzte LebensrĂ€ume können nur gemeinsam mit den
betroffenen Menschen vor Ort geschaffen werden. Daher
setzt World Vision Schweiz auf Entwicklungszusammen-
arbeit mit einheimischen Fachleuten, die unsere Projekte von
Beginn an begleiten. Die hohe QualitÀt unserer Zusammen-
arbeit basiert auf drei GrundsÀtzen:
Als verlÀsslicher Partner arbeiten wir ergebnisorientiert
zum Wohl der Kinder, ihrer Familien und Gemeinschaften.
Unsere Projekte werden gemeinsam mit der Bevölkerung
und den lokalen Behörden geplant und durchgefĂŒhrt.
Fortschritte werden regelmÀssig anhand qualitativer
und quantitativer Ziele ĂŒberprĂŒft.
53 000 SPENDER VERTRAUEN
WORLD VISION SCHWEIZ
Seit mehr als 30 Jahren bildet die durch Patenschaften und
Spenden finanzierte, langfristige Entwicklungszusammenar-
beit den Kern unserer TĂ€tigkeit. Rund 53000 Privatpersonen
und zahlreiche Unternehmen vertrauen World Vision Schweiz
und unterstĂŒtzen unsere Projekte mit Kinder-, Dorf- oder
Themenpatenschaften.
TESTAMENTSSPENDE
DIE EIGENE
VISION
VERWIRKLICHEN.
MENTSSPENDE
UTES BEWIRKEN.
Sie Ihren Nachlass verantwortungsvoll weitergeben können
n uns ist es ein Anliegen, solch wichtige Dinge im Leben frĂŒh-
entscheiden, was spÀter einmal mit dem eigenen Hab und
rsönlichen letzten Wunsch festzuhalten. Mit einem Testament
aritative Organisationen, die Ihnen am Herzen liegen und de-
tigen Entwicklungsprojekten ein, um die Vision
ren. Überall dort, wo unsere UnterstĂŒtzung am dringendsten
ent, wenn Menschen unsere Werte teilen und unser Kinder-
ksichtigen.
00155.d.WV.V03.0416
Eine Welt fĂŒr Kinder
WORLD VISION SCHWEIZ
WORLD VISION SCHWEIZ
EINE WELT FÜR KINDER.
DORFPATENSCHAFT
KINDERPATENSCHAFT
THEMENPATENSCHAFTEN
Kinderrechte+Kinderschutz
Wasser+Hygiene
Bildung+Einkommen
Gesundheit + ErnÀhrung
Ihre Testamentsspende ermöglicht Kindern,
ihren Familien und Gemeinschaften
ein Leben in WĂŒrde.
IHR BEITRAG SCHAFFT LEBENSWERTE
BEDINGUNGEN
Mit Ihrer Testamentsspende unterstĂŒtzen Sie Entwicklungs-
rĂ€ume, in denen Eltern ihre Kinder gesund und geschĂŒtzt
heranwachsen sehen.
ZUSAMMENARBEIT FÖRDERT
NACHHALTIGE ENTWICKLUNG
GeschĂŒtzte LebensrĂ€ume können nur gemeinsam mit den
betroffenen Menschen vor Ort geschaffen werden. Daher
setzt World Vision Schweiz auf Entwicklungszusammen-
arbeit mit einheimischen Fachleuten, die unsere Projekte von
Beginn an begleiten. Die hohe QualitÀt unserer Zusammen-
arbeit basiert auf drei GrundsÀtzen:
Als verlÀsslicher Partner arbeiten wir ergebnisorientiert
zum Wohl der Kinder, ihrer Familien und Gemeinschaften.
Unsere Projekte werden gemeinsam mit der Bevölkerung
und den lokalen Behörden geplant und durchgefĂŒhrt.
Fortschritte werden regelmÀssig anhand qualitativer
und quantitativer Ziele ĂŒberprĂŒft.
53 000 SPENDER VERTRAUEN
WORLD VISION SCHWEIZ
Seit mehr als 30 Jahren bildet die durch Patenschaften und
Spenden finanzierte, langfristige Entwicklungszusammenar-
beit den Kern unserer TĂ€tigkeit. Rund 53000 Privatpersonen
und zahlreiche Unternehmen vertrauen World Vision Schweiz
und unterstĂŒtzen unsere Projekte mit Kinder-, Dorf- oder
Themenpatenschaften.
TESTAMENTSSPENDE
DIE EIGENE
VISION
VERWIRKLICHEN.
MENTSSPENDE
UTES BEWIRKEN.
Sie Ihren Nachlass verantwortungsvoll weitergeben können
n uns ist es ein Anliegen, solch wichtige Dinge im Leben frĂŒh-
entscheiden, was spÀter einmal mit dem eigenen Hab und
rsönlichen letzten Wunsch festzuhalten. Mit einem Testament
aritative Organisationen, die Ihnen am Herzen liegen und de-
tigen Entwicklungsprojekten ein, um die Vision
ren. Überall dort, wo unsere UnterstĂŒtzung am dringendsten
ent, wenn Menschen unsere Werte teilen und unser Kinder-
ksichtigen.
00155.d.WV.V03.0416
Reto Gerber
PROJEKTBESUCH
IN NEPAL.
IMPRESSUM
Das Magazin VISION erscheint zweimal jĂ€hrlich. | HERAUSGEBER World Vision Schweiz, DĂŒbendorf ZH | REDAKTION Monika Hartmann (Leitung), Manuela
Eberhard, Mathias Gehrig, Heinz Mazenauer, Mike Nielsen, Romy Sauer, Ralf Strunz | KONZEPT / LAYOUT Michael Guhl | BILDNACHWEIS World Vision Schweiz,
DĂŒbendorf ZH | DRUCK Druckerei Kyburz AG, Dielsdorf | PAPIER Gedruckt auf Circle Premium Cocoon, CO2
 -neutral, 100 % Altpapier, FSC-zertifiziert
ZWISCHEN WIEDERAUFBAU
UND NEUANFANG
Kein Land könnte mich als Schweizer
mit einem Abschluss in internationaler
Landwirtschaft mehr faszinieren als der
bergige Binnenstaat Nepal. Eine atem-
beraubende Berglandschaft, die stark
an unsere Alpen erinnert, wird von
endlos anmutenden und perfekt ange-
legten Weizenfeldern und Reis­terrassen
ergĂ€nzt. Gerade letztere sind fĂŒr viele
Nepalesen eine eminent wichtige
Lebensgrundlage – so wie die Land-
wirtschaft im Allgemeinen.
Nachhaltiger Wiederaufbau nach
den Erdbeben
Die Parallelen zu unserer Schweiz sind
aber eher oberflÀchlicher Natur. Denn
Nepal ist ein Land, dessen Bewohner
1 | Reto Gerber in Bhaktapur, einem vom Erdbeben stark betroffenen Distrikt. Noch immer leben Menschen in spĂ€rlichen NotunterkĂŒnften. 2 | Viele Dörfer in
Jumla sind an steilen HĂ€ngen gebaut und nur ĂŒber schlecht ausgebaute Wege erreichbar.
nur allzu oft gegen Not und Armut
kĂ€mpfen mĂŒssen. Mein Besuch, rund
ein Jahr nach den schweren Erdbeben
im April und Mai 2015, bot mir den-
noch einige Lichtblicke: Langfristige
Wiederaufbau-AktivitÀten wie eine
neue Schule im Dorf Bhawani oder
eine wieder hergerichtete Gesundheits-
station in der Ortschaft Gaikhur waren
nur einige wenige Beispiele von nach-
haltigen ProjektaktivitÀten.
Neue Perspektiven fĂŒr Jumla
Der zweite Teil der Projektreise war
gÀnzlich dem Distrikt Jumla im Westen
Nepals gewidmet. Dort, im entlegenen
Berggebiet mit steilen HĂ€ngen und
engen TĂ€lern, starten wir bald mit
ProjektaktivitÀten in einem neuen
Dorfpatenschaftsprojekt. Die Anreise in
das Gebiet, in dem ĂŒber 100 000
Menschen leben, gestaltet sich schwie-
rig. Einige Dörfer sind nur mit einem
Fussmarsch ĂŒber enge und ungesicherte
Naturwege erreichbar, und die atembe-
raubende Landschaft ist trĂŒgerisch:
Denn der Region fehlen derzeit unter
anderem nicht nur grundlegende
Infra­strukturen, sondern auch die
Möglichkeit auf Schulbildung fĂŒr
Kinder, speziell fĂŒr MĂ€dchen. Zudem
sind rund 40 % der Kinder in der
Region mangel­ernÀhrt.
Die angenehm zurĂŒckhaltende Freund-
lichkeit und die uneingeschrÀnkte
Gastfreundschaft der bescheidenen
Menschen in Jumla beeindrucken mich.
Und ich freue mich, dass wir den
Bewohnern mit unserem Dorfpaten-
schaftsprojekt schon bald neue Perspek-
tiven aufzeigen können.
1 2
AUSGABE 01 | 2016 |   23
WORLD VISION SCHWEIZ
Kinderhilfswerk
Kriesbachstrasse 30
8600 DĂŒbendorf ZH
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World Vision Schweiz ist zweifach durch die unabhÀngige
Schweizerische Vereinigung fĂŒr QualitĂ€ts- und Manage-
ment-Systeme (SQS) ausgezeichnet. «ISO 9001» garantiert
höchste QualitÀtsstandards und das Schweizer «NPO-Label
fĂŒr Management Excellence» steht fĂŒr Effizienz, EffektivitĂ€t
und QualitÀt.
   
00402.d.WV.V01.0516

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  • 1. AUSGABE 01 | 2016 VISIONDAS MAGAZIN VON WORLD VISION SCHWEIZ BOTSCHAFTERIN FÜR KINDERRECHTE Kinder auf der Flucht Seite 18 ENTWICKLUNGSHILFE UNTER DER LUPE Wie wir Wirkung messen Seite 10 NOT- UND KATASTROPHEN­HILFE Millionen leiden unter den Folgen von El Niño Seite 16
  • 2. WORLD VISION SCHWEIZ Das Kinderhilfswerk World Vision Schweiz steht fĂŒr höchste Kompetenz in Kinder-, Dorf- und Themenpatenschaften. Mit nachhaltiger Entwicklungszusammenarbeit unterstĂŒtzen wir Menschen langfristig – vom ungeborenen Leben bis ins Erwachsenenalter. Zusammen mit privaten Spendern, Stiftungen, Philanthropen, Unternehmen und öffentlichen Geldgebern haben wir in ĂŒber 30 Jahren weltweit Millionen von Kindern und deren Umfeld neue Perspektiven geschaffen. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung fördern wir Selbsthilfe und Bewusstseinswandel mit ganzheitlichen Entwicklungsprojekten. Eine Patenschaft macht Fortschritte laufend und authentisch erlebbar. STARKE PARTNER Dank finanzieller Beteiligungen von starken Partnern wie UN-Organisationen (z.B. WFP), öffentlichen und privaten Institutionen und Firmen sowie Regierungsagenturen (z.B. DEZA) können die von World Vision eingesetzten Spendenmittel vervielfacht werden. BEDARF FINANZIERUNG REALISIERUNG 90% garantieren starke Partner Projektkosten 100% 10% Spendengelder von WORLD VISION SCHWEIZ Der Wert Ihrer Spende wird vervielfacht. INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT World Vision arbeitet global eng mit UN-Organisationen zusammen. Dank unserer lokalen Verankerung sind wir in der Lage, sofortige und effiziente Not- und Katastrophen- hilfe zu leisten. Als Partner des weltweiten World Vision- Netzwerks engagieren wir uns in mehr als 100 Projekten in ĂŒber 30 LĂ€ndern. Spendenverwendung Durchschnittlich wurden in den letzten 5 Jahren 80,7% der Spenden fĂŒr die Projektarbeit, 12,7% fĂŒr die Mittelbeschaffung und 6,6% fĂŒr die Verwaltung verwen- det (Basis Jahresbericht 2015). World Vision Schweiz hat sich zu Transparenz verpflichtet und steht fĂŒr einen eïŹƒzienten Einsatz der anvertrauten Spenden ein. Höchstens 7% der Spenden können fĂŒr Katastro- phenhilfe und projektĂŒbergreifende Entwicklungsarbeit eingesetzt werden. 80,7% 12,7% 6,6% 2  | VISION
  • 3. 4 | Familytrail «Helfen macht Spass» Entwicklungszusammenarbeit erleben 6 | Entwicklungsprojekt Aparajita Lesen lernen mit Freude 8 | Matobo-Kezi – Auf dem Weg zur Gesundheit Gesundheitshelferinnen 10 | Entwicklungszusammenarbeit unter der Lupe Wie wir Wirkung messen 14 | Velos fĂŒr Bildung Der Weg zur Schule wird machbar 15 | UnabhĂ€ngig dank eigener Fischzucht Kleinbauern werden FischzĂŒchter 16 | Millionen Menschen leiden unter den Folgen von El Niño Das KlimaphĂ€nomen bringt grosse Trockenheit 17 | Was der Krieg in Syrien wirklich kostet Wirtschaftliche und soziale Folgen 18 | GefĂ€hrliche Reise von Konflikt zu Sicherheit Kinder auf der Flucht 19 | Familienseite 20 | Der Marsch des Lebens 19 590 Franken fĂŒr Vietnam 22 | News aus aller Welt 23 | Nepal Projektbesuch 23 Impressum Liebe Leserinnen, liebe Leser Das KlimaphĂ€nomen El Niño ist in diesem Jahr so ausgeprĂ€gt wie selten zuvor. Weltweit fĂŒhrt es zu starken VerĂ€nderungen des Klimas – mit verheerenden Auswirkungen auf die Ge­- sundheits- und ErnĂ€hrungssituation in EntwicklungslĂ€ndern. Auf diese Krisensituation reagieren wir sowohl mit unmittel- barer Not- und Katastrophenhilfe als auch mit langfristigen Entwicklungsprojekten. Einen spannenden und spielerischen Einblick in solche Projekte ermöglichen wir der Schweizer Bevölkerung ab Juli mit dem Familytrail in ZĂŒrich, Bern und Basel. Mehr dazu erfahren Sie auf den Seiten 4 und 5. Wie langfristige Massnahmen im Bereich Gesundheit + ErnĂ€h- rung im Detail durchgefĂŒhrt werden und wie ihre Wirkung gemessen wird, veranschaulichen wir auf den Seiten 10 bis 13 anhand eines konkreten Beispiels aus unserem Entwick- lungsprojekt Makindube in Tansania. Von nachhaltigen Wiederaufbau-Massnahmen nach einer Katastrophe durfte ich mich kĂŒrzlich bei meinem Projekt­ besuch in Nepal, rund ein Jahr nach den schweren Erdbeben, ĂŒberzeugen. Vor Ort konnte ich mir ferner ein Bild von der Region Jumla machen, in der wir bald ein neues Ent- wicklungsprojekt ins Leben rufen werden. Ich wĂŒnsche Ihnen eine inspirierende LektĂŒre! Herzlich Reto Gerber CEO / GeschĂ€ftsfĂŒhrer World Vision Schweiz TITELBILD | Crisalda prĂ€sentiert gekochten Maniok. Sie profitiert von einem GemĂŒsegartenprojekt im Entwicklungsprojekt Ukane in Mosambik. FOTOGRAF | Antonio Matimbe, World Vision Mosambik AUSGABE 01 | 2016 |   3
  • 4. Jahreskampagne FAMILYTRAIL. «HELFEN MACHT SPASS» In ZĂŒrich, Bern und Basel rĂ€tseln sich ab Juli die Abenteurer von Posten zu Posten. Dabei lernen sie die Stadt aus einer neuen Perspektive und das Leben in fernen LĂ€ndern kennen. Welche geheime Botschaft hat wohl das Huhn in ZĂŒrich versteckt? Und wie tragen HĂŒhner z. B. in Nicaragua zu einem gesunden Leben bei? Die Lösung entdecken Sie auf der Schnitzeljagd. START-DATEN Der Familytrail startet am 21.07. in ZĂŒrich, am 28.07. in Bern und am 11.08. in Basel. World Vision Schweiz wĂŒnscht bereits jetzt allen Teilnehmern viel Spass und Erfolg bei der Spurensuche! «Gemeinsam fĂŒr einen guten Zweck. Die Familytrails sind einzigartig und verbinden unsere etablierten Schnitzeljagden mit nachhaltigen Entwicklungspro- jekten. Wir sind mit Begeisterung dabei!» Christina Hanke, Betriebsleiterin Foxtrail Gemeinsam mit dem Partner Foxtrail initiiert World Vision Schweiz in drei Schweizer StĂ€dten den Family- trail. Eine spannende Schnitzeljagd, die Gutes bewirkt. Der Familytrail bietet einen transparenten Einblick hinter die Kulissen unseres Kinderhilfswerks. Es liegt uns am Herzen, der Schweizer Bevölkerung nachhaltige Entwicklungszusam- menarbeit in Afrika, Lateinamerika, Osteuropa und Asien nĂ€herzubringen. Denn aufgrund rĂ€umlicher Distanz und KomplexitĂ€t können sich nur die wenigsten ein Bild davon machen. Das wird sich in diesem Sommer Ă€ndern! S 4 | Romy Sauer S 5 | Heinz Mazenauer ERLEBEN SIE ETWAS. UND HELFEN SIE DAMIT DEN KINDERN AUF DER WELT. 4  | VISION
  • 5. Renzo Blumenthal, Bio-Bauer und Mister Schweiz: «Mit dem Family- trail macht Helfen Spass!» Nur noch wenige Wochen, dann fĂ€llt der Startschuss zum Familytrail von World Vision Schweiz. Eine der ersten SpĂŒrnasen ist kein geringerer als Mister Schweiz 2005, Renzo Blumenthal. Als Botschafter einer Schnitzeljagd der besonderen Art bringt der 39-jĂ€hrige BĂŒndner Beau Schweizer Familien Ent- wicklungszusammenarbeit nĂ€her. Der Familytrail des Kinderhilfswerks dreht sich um Renzo Blumenthals Her- zensthemen «Gesundheit + ErnĂ€hrung». Als Bio-Bauer und erst recht als 3-facher Papi weiss er, wie wichtig diese Themen gerade fĂŒr den Nachwuchs sind. Denn eine ausgewogene ErnĂ€hrung wirkt sich massgeblich auf die gesunde Ent- wicklung eines Kindes aus. Und wĂ€h- rend wir in der Schweiz im Laden um die Ecke alles kaufen können, was das Herz begehrt, leben die Menschen in anderen Teilen der Welt unter oftmals schwierigsten UmstĂ€nden – von einer Landwirtschaft, die kaum etwas hergibt. «Mir ist wichtig, dass unsere Kinder wissen, dass das GĂŒggeli nicht im Supermarkt wĂ€chst und dass es andere Kinder gibt, die nicht so ein sorgloses Leben fĂŒhren wie sie hier in der Schweiz.» Auf dem Familytrail können Kinder ab 8 Jahren mit ihren Familien und Freunden die Spuren ihrer Altersgenos- sen z. B. aus Afrika verfolgen. Renzos Kids sind zwar noch etwas jung fĂŒr die Schnitzeljagd, «trotzdem finde ich die Idee fantastisch, unseren Nachkommen solche wichtigen Themen auf eine spielerische Art nahezubringen. Denn Lernen soll Spass machen – und Helfen auch!» RENZO UND ICH FREUEN UNS AUF EUREN BESUCH! AUSGABE 01 | 2016 |   5
  • 6. Kinderpatenschaft ENTWICKLUNGSPROJEKTAPARAJITA IN INDIEN. S 6 | Monika Hartmann S 7 | Ralf Strunz IN EINEM HALBEN JAHR LESEN GELERNT Poonam konnte kaum lesen und schreiben. Doch das Ă€ndert sich jetzt im Leseclub. Noch vor sechs Monaten konnte Poonam weder lesen noch schreiben. Sie kannte gerade einmal die Buchstaben des Alphabets. Dann startete World Vision im Entwicklungspro- jekt Aparajita in Indien das Leseförderungsprojekt «Literacy Boost» in Poonams Schule. Heute kann die 11-JĂ€hrige Texte lesen und verstehen. Spass beim Lernen im Leseclub 35 Kinder aus ihrem Dorf nehmen am wöchentlichen Leseclub teil. «Der Leseclub macht viel Spass, und das Lernen geht plötzlich ganz einfach durch die verschiedensten Akti- vitĂ€ten: Wir singen, zeichnen, spielen – und natĂŒrlich lesen und schreiben wir. Das mache ich am liebsten», erzĂ€hlt Poonam begeistert. Ajay, der Moderator des Clubs, ergĂ€nzt: «Keines der Kinder konnte gut lesen oder schreiben, als es zum ersten Mal in den Leseclub kam. Aber in den letzten Monaten haben alle betrĂ€chtliche Fortschritte gemacht.» KINDERPATENSCHAFT Mit einer Kinderpatenschaft unterstĂŒtzen Sie die Projektarbeit und erleben im persönlichen Kontakt mit einem Kind, wie sich das ganze Projekt entwickelt. Ab CHF 60 pro Monat. www.worldvision.ch/kinderpatenschaft Bibliotheken und Weiterbildungen fĂŒr Lehrer Auch Bibliotheken und Weiterbildungen fĂŒr die Lehrer gehören zum Programm. «Man zeigt uns neue Lehrmethoden, welche die LesequalitĂ€ten und das SprachverstĂ€ndnis effektiv ver­ bessern können», sagt Sharda, Poonams Lehrerin. «Poonam war lange keine gute SchĂŒlerin. Sie war schĂŒchtern, beteiligte sich nicht aktiv am Unterricht und kam auch nur selten zur Schule. Aber jetzt hat sich ihre LesefĂ€higkeit stark verbessert. Sie ist nun selbstbewusster und kommt regelmĂ€ssig in den Unterricht.» Diese Meinung teilt die SchĂŒlerin selbst: «Ich gehe jetzt gerne zur Schule, denn ich muss keine Angst mehr haben, dass ich nicht lesen kann.» 1 | Poonam besucht den Leseclub und liest schon recht fliessend. «Der Leseclub macht viel Spass, und das Lernen geht plötzlich ganz einfach durch die verschiedensten AktivitĂ€ten: Wir singen, zeichnen, spielen – und natĂŒrlich lesen und schreiben wir. Das mache ich am liebsten.» Poonam (11), Indien 1 6  | VISION
  • 7. SCHWEIZER PATEN IN INDIEN: «DIE HERZLICHKEIT IST ÜBERWÄLTIGEND!» Unser Grafiker Ralf Strunz begleitete Schweizer Paten auf einer zweiwö- chigen Indien-Rundreise, bei der sie ihre Patenkinder persönlich kennen- lernen konnten. Die erste Woche fĂŒhrte uns durch das sagenumwobene Rajasthan, dem Land der Maharajas und ihren prunkvollen PalĂ€sten und Festungen. Und jedes Mal, wenn wir glaubten, nach einem beeindruckenden Erlebnis wĂ€re keine Steigerung mehr möglich, setzte Indien noch eins drauf. So wie beim Besuch des Taj Mahal (Bild unten), einem der Sieben Weltwunder, der fĂŒr uns alle sicher ein Höhepunkt im Leben bedeu- tet. Dass dieser Tag ausgerechnet von einem World Vision Schweiz-Entwick- lungsprojekt getoppt werden sollte – damit hatte ­keiner gerechnet. Vor allem nicht nach einer stundenlangen Fahrt ĂŒber staubige Schlaglochpisten in eine der Ă€rmsten Regionen Indiens, die aktuell durch den El Niño-Effekt unter einer grossen DĂŒrre leidet. Begegnung mit den Patenkindern Im Projektgebiet Aparajita wurden wir von mehreren hundert Dorfbewohnern empfangen, die uns mit einem Gross- aufgebot an Farben, Musik, Tanz, Interesse an uns und der Schweiz und vor allem mit ĂŒberwĂ€ltigender Herz- lichkeit ĂŒberraschten. Nach den Feier- lichkeiten konnten wir uns bei Besuchen in Schulen und Bio-Bauernhöfen ĂŒber Fortschritte in den Bereichen Bildung, ErnĂ€hrung und Kinderrechte wie das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben ohne FrĂŒhverheiratung informieren. Überall waren die Auswirkung unse- rer Hilfe sichtbar, sei es in Form von Solarlampen, hygie­nischen Toiletten oder Brunnen mit Trinkwasser-Filter. Schliesslich trafen die Paten im kleinen Rahmen ihre Patenkinder mit deren Familien, die sie bis dahin nur von Fotos und durch Briefkontakt kannten. Alle profitieren von unserer Hilfe Stellvertretend fĂŒr alle Teilnehmer möchte ich hier Nicole zitieren: «Ich hab’s toll gefunden und bin ­komplett ĂŒberwĂ€ltigt. Ich habe nicht damit gerechnet, so herzlich empfangen zu werden. Ich werde World Vision sicher weiter unterstĂŒtzen, weil ich mit eigenen Augen gesehen habe, wie hier alle von unserer Hilfe profitieren.» Menschen selbststĂ€ndig machen Reiseleiter Madhu, der uns bei den Treffen als Übersetzer unterstĂŒtzte, war vor allem vom Bewusstseinswandel seiner Landsleute in Aparajita beein- druckt: «World Vision schickt nicht einfach Waren hier her, sondern macht die Menschen selbststĂ€ndig und selbst- bewusst. Das brauchen wir in Indien. Diese Tage hier sind der Höhepunkt meines Lebens!» Der vollstĂ€ndigen Blog-Beitrag von Ralf Strunz können Sie nachlesen auf: www.worldvision.ch/blog-indien 1 2 3 1 | Ulrich trifft sein Patenkind Hanumat. 2 | Bernhard und sein Patenkind Rinky pflanzen zusammen einen Baum. 3 | Meena mit ihrem Patenkind Diksha beim Besuch eines Bio-Bauernhofs in Aparajita. AUSGABE 01 | 2016 |   7
  • 8. Monika Hartmann Dorfpatenschaft MATOBO-KEZI – AUF DEM WEG ZUR GESUNDHEIT. Monika Hartmann MATOBO-KEZI MOSAMBIK SAMBIA BOTSWANA SÜDAFRIKA Harare Victoria Falls Bulawayo Gweru Kariba SIMBABWE Im Entwicklungsprojekt Matobo-Kezi, das World Vision in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt des Distrikts Matobo und anderen lokalen Partnern 2015 begonnen hat, liegt der Schwerpunkt der Projekt­ arbeit in den ersten Jahren auf der Ver- besserung der Gesundheitsversorgung fĂŒr MĂŒtter und Kinder. World Vision unter- stĂŒtzt vier Gemeinden bei der Planung und dem Bau von Gesundheitsstationen und stattet 150 Gesundheitshelferinnen mit robusten Velos, gefĂŒllten Arzttaschen und Solar­lampen aus. 8  | VISION
  • 9. In Simbabwe sind Ärzte und Pflegefachpersonen rar. Darum ĂŒbernehmen Gesundheitshelferinnen eine wichtige Funktion bei der Betreuung und Schulung der Bevölkerung in den Dörfern. 2 Ärzte fĂŒr 94 000 Menschen, das ist die RealitĂ€t im Dis­trikt Matobo im sĂŒdwestlichen Simbabwe. Zum Vergleich: In der Schweiz kommen auf 100 000 Einwohner 216 Ärzte und 51 ZahnĂ€rzte. Auch Hausarztpraxen wie hier gibt es in Simbabwe nicht: Die beiden Ärzte arbeiten im Spital. Einige Gemeinden haben Gesundheitsstationen, die von Pflegefach- personen betrieben werden, doch fĂŒr viele Menschen sind sie 20 bis 25 km lange FussmĂ€rsche entfernt. World Vision unterstĂŒtzt darum vier Gemeinden bei der Planung und dem Bau eigener Gesundheitsstationen. Gesundheitshelferinnen – erste Anlaufstelle fĂŒr Gesundheit In den Dörfern sind Gesundheitshelferinnen die erste An­laufstelle fĂŒr gesundheitliche Fragen. Sie besuchen die Familien und schulen sie, Krankheiten zu erkennen und zu vermeiden. Die Gesundheitshelferin Patricia Moyo ist seit zwölf Jahren in Fumugwe tĂ€tig und sagt: «Die hĂ€ufigste Krankheit ist Durchfall, besonders bei kleinen Kindern. Wenn sie nicht richtig behandelt werden, können sie sterben. Dabei braucht es gar nicht viel, um Kinder vor Durchfall zu schĂŒtzen.» Der Beruf der Gesundheitshelferin in Simbabwe entspricht in etwa jenem unserer Pflegehelfer. Ihre Ausbildung findet blockweise statt: Einem achtwöchigen Grundlagenmodul folgen mehrere einwöchige Aufbaukurse, die vom Gesund­ heits­­ministerium erteilt werden. Finanziert wird die Ausbil- dung von diversen Organisationen. GROSSES BILD | Die Gesundheitshelferin Patricia Moyo (rechts) hat ihre Waage an einen Ast gehĂ€ngt, wiegt das Baby und trĂ€gt die Messwerte in die Gesundheits- karte des Kindes ein. 2 | Einige Gesundheitshelferinnen posieren vor dem Lieferwagen mit den robusten Velos. 3 | Die Gesundheitshelferinnen erhalten fĂŒr ihre EinsĂ€tze Material wie Solarlampen, Waagen, Fieberthermometer, Latexhandschuhe und Desinfektionsmittel. MATOBO-KEZI Mit einer Dorfpatenschaft fĂŒr Matobo-Kezi können Sie das neue Projekt langfristig unterstĂŒtzen. Ab CHF 50 pro Monat. www.worldvision.ch/dorfpatenschaft 2 3 Vielseitige Arbeit Eine Gesundheitshelferin ist fĂŒr ein Dorf mit etwa 100 bis 150 Haushalten mit je vier bis fĂŒnf Personen zustĂ€ndig. Sie vermittelt Wissen ĂŒber Gesundheit, ErnĂ€hrung und Hygiene. «Wir zeigen den Eltern zum Beispiel, wie sie eine Zucker-Salz-Lösung fĂŒr ihr durchfallgeplagtes Kind herstel- len und verabreichen können», erklĂ€rt Patricia Moyo. «Und bei schlimmeren FĂ€llen senden wir sie zur Gesundheitssta- tion.» Sie misst und wĂ€gt die Kinder, um deren Entwick- lung zu verfolgen. Sie berĂ€t die Familien bei medizinischen Fragen und behandelt leichte FĂ€lle wie Kopfweh, Ausschlag, aber auch Malaria und sie unterstĂŒtzt Tuberkulosekranke in deren Behandlung. Mit den Verantwortungs­trĂ€gern im Dorf bespricht sie Massnahmen zur StĂ€rkung der Gesundheit. Erleichterung fĂŒr die Arbeit Damit die Gesundheitshelferinnen ihre Arbeit wirkungsvoller ausĂŒben können, beschafft World Vision robuste Velos, die fĂŒr die unebenen Strassen geeignet sind. Ausserdem erhĂ€lt jede Gesundheitshelferin eine ausgestattete Arzttasche mit Artikeln wie HĂ€ngewaage fĂŒr Kleinkinder, Thermometer und einer Solarlampe. Patricia Moyo meint dazu: «Bisher kann ich rund 20 Menschen betreuen, denn die Wege zwischen den einzelnen HĂ€usern sind weit. Ich denke, dass ich mit dem Velo bis zu 60 Personen betreuen kann, weil ich meinen Wirkungsbereich ausdehnen kann.» AUSGABE 01 | 2016 |   9
  • 10. Monika Hartmann, Mike Nielsen (Makindube) WIE WIR WIRKUNG MESSEN Es gibt Leute, die behaupten, dass Entwicklungshilfe nichts bringe. Wir aber sagen: Gut gemachte Entwick- lungszusammenarbeit bewirkt sehr wohl etwas, und wir können das auch aufzeigen. Das grosse Ziel der Entwicklungszusammenarbeit ist, Men- schen aus der Armut herauszuhelfen. World Vision möchte zu diesem Ziel beitragen und legt als Kinderhilfswerk in seiner gesamten Arbeit den Fokus auf das Wohl der Kinder. Damit Kinder nicht in Armut leben und unter deren gra­ vierenden Folgen leiden mĂŒssen, muss sich das ganze Umfeld nachhaltig verĂ€ndern. Hintergrund ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT UNTER DER LUPE. DIE WIRKUNGSKETTE Aber ist es ĂŒberhaupt möglich, dieses Umfeld so zu verĂ€ndern, dass Kinder gesund, umsorgt und mit guten Bildungsmög- lichkeiten aufwachsen können? Wir behaupten: Ja, das ist möglich. Um das zu belegen, mĂŒssen wir bei unseren Ent- wicklungsprojekten «Vorher» und «Nachher» vergleichen: Wie war die Situation vor Projektbeginn und wie hat sie sich verĂ€ndert. Und wir mĂŒssen natĂŒrlich aufzeigen, welche Wirkung unsere Arbeit dabei hatte. Die Wirkungskette zeigt jene Entwicklungs­ebenen, die es zur Umwandlung von kurzfristigen Inputs und AktivitĂ€ten in mittel- und langfristige Ergebnisse braucht (Grafik 1). Von Input zu Output Am einfachsten zu messen ist, wie viel Geld wir in ein Pro- jekt investiert (Input) und welche AktivitĂ€ten Die Entwicklungsebenen | Quelle: OECD Ausschuss fĂŒr Entwicklungshilfe (DAC), Glossary of Key Terms in Evaluation and Results Based Management 2010 INVESTITION CHF FÜR GESUND- HEIT UND ERNÄH- RUNG INPUT CHF FÜR GESUND- HEIT UND ERNÄH- RUNG AKTIVITÄT Finanzielle,personel- le oder materielle Ressourcen fĂŒr ein Entwicklungsprojekt. Massnahmen (Aufga- ben,Prozesse) werden mithilfe der verfĂŒg- baren Inputs geplant und umgesetzt,um bestimmte Resultate zu erreichen. CHF FÜR GESUND- HEIT UND ERNÄH- RUNG OUTPUT CHF FÜR GESUND- HEIT UND ERNÄH- RUNG ERGEBNIS (OUTCOME) Konkrete Produkte / Waren oder Dienst- leistungen,die sich aus denAktivitĂ€ten ergeben. Kurz-/mittelfristige Auswirkung als Folge der zahlreichen Out- puts eines Entwick- lungsprojekts. CHF FÜR GESUND- HEIT UND ERNÄH- RUNG WIRKUNG (IMPACT) Mittel- und langfristige positive oder negative Auswirkungen von AktivitĂ€ten;sie können beabsichtigt /erwĂŒnscht oder unbeabsichtigt / unerwĂŒnscht sein. RESULTATE VERÄNDERUNG Grafik 1 10  | VISION
  • 11. wir in einem bestimmten Zeitraum durchgefĂŒhrt haben: Wie viele SchulhĂ€user und Brunnen haben wir gebaut oder wie viele ErnĂ€hrungskurse angeboten? Doch das alleine ist noch keine nachhaltige VerĂ€nderung. Wir mĂŒssen auch aufzeigen, was wir mit diesen AktivitĂ€ten erreicht haben: Wie viele Kinder besuchen nun diese Schulen, wie viele Menschen haben nun Zugang zu Trinkwasser oder nah- men an ErnĂ€hrungskursen teil? Diese Zahlen darĂŒber, was durch unsere AktivitĂ€ten direkt ausgelöst wurde, nennen wir Output. Doch auch das ist noch keine langfristige Wirkung. Ergebnisse Um die kurz- und mittelfristigen Auswirkungen zu messen, betrachten wir die Ergebnisse der Projektarbeit. Hier muss man bei der Auswertung schon genauer hinschauen: Gehen die Kinder bis zum Schulabschluss regelmĂ€ssig in die Schule? Erkranken weniger Kinder an Durchfall? Bereiten die Kurs­ teilnehmer ihren Kindern tĂ€glich ausgewogene und nahr- hafte Mahlzeiten zu? Bei den Ergebnissen machen sich auch andere EinflĂŒsse bemerkbar, denn unsere Projektarbeit findet ja nicht unter einer Glasglocke statt. Dies können positive EinflĂŒsse sein wie Projekte, welche die Regierung oder andere Organisationen durchfĂŒhren, aber auch negative EinflĂŒsse wie Naturkatastrophen, Krisen, eingesparte staatli- che Leistungen oder sich verĂ€ndernde Lebensgewohnheiten. Wirkung Der letzte und wichtigste Punkt der Wirkungskette ist die Wirkung (Impact), die wir mit der Projektarbeit erzielen. Um sie zu messen, muss man bei der Auswertung fragen: Wie viele elfjĂ€hrige Kinder können nun lesen und schreiben und verstehen das Gelesene, und wie viele waren es bei Projekt­ beginn? Wie stark sind die Kindersterblichkeit und der Anteil der mangelernĂ€hrten Kinder in der Region ge­sunken? Zur langfristigen Wirkung tragen nicht nur die Massnahmen von World Vision, der Regierung und anderer Organisationen bei, sondern auch ganz massgeblich die lokale Bevölkerung. Wie so eine Wirkungskette konkret aussieht, illustriert Grafik 2 am Beispiel der ErnĂ€hrungssicherheit. Soweit die Theorie. Theorien nĂŒtzen aber nur dann etwas, wenn sie auch erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden können. Am Beispiel des Entwicklungsprojekts Makindube in Tansania lĂ€sst sich die positive Wirkung unserer Arbeit aufzeigen. ERNÄHRUNGSSICHERHEIT IN TANSANIA 2005 hat World Vision in Tansania im Distrikt Ndungu das Entwicklungsprojekt Makindube lanciert (Input). Der Name setzt sich aus den Anfangssilben beteiligter Gemein- den zusammen. Die meisten Menschen leben dort als Selbst- versorger von der Landwirtschaft, die stark von RegenfĂ€llen abhĂ€ngig ist. Die Regenzeiten sind von Oktober bis Dezem- ber und von MĂ€rz bis Mai. Aber immer hĂ€ufiger bleiben die NiederschlĂ€ge in diesen ZeitrĂ€umen gering oder fallen ganz aus. Dadurch kommt es zu DĂŒrreperioden, die wiederum die ErnĂ€hrungssicherheit der Haushalte gefĂ€hrden. AktivitĂ€ten und Output World Vision versucht die durch DĂŒrre und geringen Nieder­ schlĂ€ge verursachten Probleme zu lösen, indem bestehende BewĂ€sserungskanĂ€le erneuert und erweitert werden. DarĂŒber hinaus demonstrieren und unterstĂŒtzen wir den Bau von Regensammelbecken, Dammsystemen und Staubecken. So kann Regenwasser bei starken RegenfĂ€llen gespeichert und die AbhĂ€ngigkeit vom Regen reduziert werden. Die Familien lernen, wie man einen GemĂŒsegarten anlegt und Regensammelbecken nutzt, um das ganze Jahr ĂŒber frisches GemĂŒse zu haben. Die Bauern erhalten darĂŒber hinaus INPUTEBENE AKTIVITÄT OUTPUT ERGEBNIS WIRKUNG WIRKUNGSMESSUNG INDIKATOR BESSERE PFLEGE UND ERNÄH- RUNGSPRAKTIKEN DURCH BETREU- UNGSPERSONEN BESSERE ERNÄHRUNG DER KINDER RESULTAT ANZAHL DER TEILNEHMER AN PD/HEARTH- SCHULUNGEN ANZAHL DER DURCHGEFÜHRTEN KOCHKURSSTUN- DEN CHF FÜR GESUND- HEIT UND ERNÄH- RUNG ANZAHL ANGELEGTER GEMÜSEGÄRTEN HAUSHALTE MIT GANZJÄHRIGEM ZUGANG ZU LE- BENSMITTELN PRÄVALENZ VON UNTERGEWICHT BEI KINDERN UNTER 5 JAHREN ANZAHL DURCHGEFÜHRTER SCHULUNGEN GENÜGEND FINANZEN FÜR PROJEKT- AKTIVITÄTEN SCHULUNG ÜBER ANLEGEN EINES GEMÜSE- GARTENS KINDER SIND GUT ERNÄHRT FAMILIEN BEWIRTSCHAFTEN EINEN GEMÜSE- GARTEN ERNÄHRUNGS- SICHERHEIT AUF HAUSHALTSEBENE CHF FÜR GESUND- HEIT UND ERNÄH- RUNG FINANZEN FÜR GESUNDHEIT UND ERNÄHRUNG Die Wirkungskette zeigt den Weg vom Input zur Wirkung am Beispiel der ErnĂ€hrungssicherheit auf. Grafik 2 AUSGABE 01 | 2016 |   11
  • 12. Kurse zu verbesserten Anbaumethoden, beispielsweise zur Herstellung und Nutzung von DĂŒngemitteln sowie zur FMNR-Methode (Farmer-Managed Natural Regeneration – Wiederaufforstung durch Regeneration abgeholzter BĂ€ume) fĂŒr den Erhalt und die Wiederherstellung der Bodenpro- duktivitĂ€t. World Vision stimmt sich bei der Schulung der Bauern mit den landwirtschaftlichen Beratungsstellen der Regierung ab, um sicherzustellen, dass die Massnahmen den staatlichen Landwirtschaftsplan ergĂ€nzen. Durch die GemĂŒsegĂ€rten und Regensammelbecken verbessert sich nicht nur der Zugang zu gesunden Lebensmitteln, son- dern die Familien haben zudem die Möglichkeit, durch den Verkauf ĂŒberschĂŒssiger Erzeugnisse Einnahmen zu generieren. World Vision unterstĂŒtzte die Bauern in Zusammenarbeit mit einer Partnerorganisation dabei, Kooperativen zu bilden, um direkten Marktanschluss zu finden, ZwischenhĂ€ndler aus- zuschalten und ein höheres Einkommen zu erzielen. Wirkungsmessung Eine Evaluation im Jahr 2013 zeigte einen deutlichen Anstieg der Haushalte, die angaben, das ganze Jahr ĂŒber ausreichend Nahrungsmittel fĂŒr ihre Familien zu haben. Mittlerweile erreichen 51 % der Haushalte dieses Ziel, wĂ€hrend die Quote vor Projektbeginn 2004 bei 10 % lag. Vergleicht man diese Zahl mit dem laut dem Tanzania Demographic and Health Survey Report (TDHS) 2012 herrschenden nationalen Durchschnitt von 36 %, lĂ€sst dies darauf schliessen, dass die in Makindube umgesetzten AnsĂ€tze zu diesem positiven Resultat beigetragen haben (Grafik 3). Aufgrund der Evaluation stellten wir fest, dass Massnahmen mit niedrigem Technologieniveau wie beispielsweise die Regensammelbecken und die FMNR-Methode deutlich zur Verbesserung eines ganzjĂ€hrigen Zugangs zu Nahrungsmitteln beigetragen haben. Wir erkannten aber auch, dass die Mehr- heit der Haushalte kaum etwas unternahm, um Lebensmittel 1 | Im Entwicklungsprojekt Makindube in Tansania fĂŒhrt World Vision Projekte zur ErnĂ€hrungssicherung der Kleinbauern und ihrer Familien durch. 2 | Das Regensammel- becken ermöglicht den GemĂŒseanbau bis weit in die Trockenzeit hinein. Kilimandscharo KENIA DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO MOSAMBIK UGANDA RUANDA BURUNDI MALAWI Dodoma Daressalam Arusha Mwanza Mbeya TANSANIASAMBIA MAKINDUBE 1 2 INDIKATOR – PROZENTSATZ DER HAUSHALTE IN MAKINDUBE MIT GANZJÄHRIGEM ZUGANG ZU LEBENSMITTELN 0.0% 10.0% 20.0% 30.0% 40.0% 50.0% 60.0% Evaluation 2013 Nationaler Durchschnitt 2012 Ausgangswert 2004 Messungen % der Haushalte Seit der Erhebung der Ausgangslage 2004 hat sich die Situation der Haushalte bis zur Evaluation 2013 stark verbessert und liegt jetzt deutlich ĂŒber dem nationalen Durchschnitt. Das ist ein Hinweis darauf, dass die ProjektaktivitĂ€ten in Makindube zu diesem positiven Resultat beigetragen haben. Grafik 3 12  | VISION
  • 13. zu konservieren und zu lagern. ZusĂ€tzliche Schulungen ĂŒber Methoden zur Haltbarkeit von FrĂŒchten und GemĂŒse könnten sich demnach positiv auf einen besseren ganzjĂ€hri- gen Zugang zu Lebensmitteln auswirken. Um auch die chronische MangelernĂ€hrung bei Kindern zu bekĂ€mpfen, mĂŒssen weitere Massnahmen wie ErnĂ€hrungsschulungen durchgefĂŒhrt werden. Diese Erkenntnisse sind in die Planung der aktuellen Projekt- phase eingeflossen. 2019 werden wir wieder eine Wirkungs- messung vornehmen, um aufzuzeigen, wie die verschiedenen Massnahmen wie ErnĂ€hrungssicherung, Einkommensförde- rung oder Schulungen ĂŒber gesunde ErnĂ€hrung zur erhofften Wirkung beitragen, dass Kinder gesund und gut ernĂ€hrt sind. WIRKUNGSBERICHT Der Erfolg langfristiger Entwicklungszusammenarbeit misst sich also nicht an AktivitĂ€ten und Outputs, sondern an der erreichten Wirkung. World Vision Schweiz hat zum ersten Mal einen Wirkungs- bericht mit detaillierten Informationen zur Wirkung unserer Entwicklungsprojekte bei Kindern und ihren Familien her- ausgegeben. Der Bericht beschreibt unser derzeitiges Konzept und unser VerstĂ€ndnis, wie wir durch unsere Gesundheits- und ErnĂ€hrungsprojekte eine Wirkung entfalten und diese auch messen können. Den Wirkungsbericht zum Herunterladen und ein Video ĂŒber die Projektarbeit zur ErnĂ€hrungssicherung finden Sie auf: www.worldvision.ch/wirkungsbericht VIDEO: ErnĂ€hrungssicherheit in Tansania. www.worldvision.ch/wirkungsbericht 3 | Die KleinbĂ€uerin Joyce Mulima erntet Okra in ihrem GemĂŒsegarten, den sie gemĂ€ss Anleitung von World Vision angelegt hat. 4 | Die ErnteĂŒberschĂŒsse verkauft sie auf dem Markt, um Fleisch, Eier und Öl zu kaufen. 3 4 Der neue Wirkungsbe- richt von World Vision Schweiz zum Thema Gesundheit + ErnĂ€hrung «World Vision hat uns das GĂ€rtnern beigebracht. Jetzt bin ich in der Lage, einen guten Ertrag zu erwirtschaften und meine Kinder in die Schule zu schicken.» Joyce Mulima, Tansania WIRKUNGSBERICHT GESUNDHEIT+ERNÄHRUNG TRANSPARENT UND NACHHALTIG. AUSGABE 01 | 2016 |   13
  • 14. Unternehmen und Stiftungen engagieren sich VELOS FÜR BILDUNG. Monika Hartmann WENN DER WEG ZUR SCHULE MACHBAR WIRD In Afrika, wo unendlich lange Wege zur Schule schier unĂŒberwindbare HĂŒrden bedeuten, verĂ€ndern Velos das Leben von Kindern. «Wir von Carbon-Connect unterstĂŒtzen dieses wunder- bare Velo-Projekt von World Vision Schweiz. Unser Besuch in Simbabwe war eindrucksvoll. Wir konnten vor Ort den vertrauensvollen Einsatz von Spendengeldern und die Freude der Kinder erleben. Fantastisch, was wir zusammen bewegen können!» Pascal Freudenreich CEO Carbon-Connect AG In lĂ€ndlichen Gebieten in Simbabwe und SĂŒdafrika haben viele Kinder bis zu 20 km lange Schulwege und sind nach den stundenlangen Fusswegen zu mĂŒde fĂŒr den Unterricht. Viele bre- chen darum die Schule ab. Doch ohne Schulabschluss haben sie keine Chance, aus der Armut herauszukommen. Im Rahmen langfristiger Entwick- lungsprojekte verteilt World Vision in Zusammenarbeit mit lokalen Verant- wortungstrĂ€gern, Behörden, Schulen und anderen Organisationen robuste Velos an Schulkinder mit sehr weiten Schulwegen. Die Hilfe kommt an Dank der grosszĂŒgigen Beteiligung der Carbon-Connect AG und vieler pri- vater Spender konnte World Vision 25 684 SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern in Simbabwe und SĂŒdafrika ein robustes Velo abgeben. Die Schulwege verkĂŒrz- ten sich auf ein Viertel der Zeit, und bei einigen Kindern verbesserten sich schon ihre Leistungen in der Schule. Mehr ĂŒber das Velo-Projekt finden Sie auf: www.worldvision.ch/velo 1 | Gemeinsam radeln zwei Mitarbeiter von Carbon-Connect, Reto Gerber von World Vision Schweiz und drei SchĂŒlerinnen mit den neuen Velos bis zum Haus einer SchĂŒlerin. 2 | Die SchĂŒlerin Delight wohnt 20 km von der Schule entfernt und ist sehr froh ĂŒber das Velo. 3 | Pascal Freudenreich, der CEO von Carbon-Connect, mit einem der Velos vor einem Schulhaus in Simbabwe. 1 2 3 14  | VISION
  • 15. Monika Hartmann 4 | Diese Frauen leiten die Fischerei-Genossenschaft Chekai in Simbabwe. Hinter ihnen der Fischteich, den sie mit der UnterstĂŒtzung von World Vision angelegt haben. 5 | Bei den anstrengenden Arbeiten helfen die MĂ€nner mit. 4 Öffentliche Geldgeber UNABHÄNGIG DANK EIGENER FISCHZUCHT. Monika Hartmann Eine Gruppe KleinbĂ€uerinnen grĂŒndet eine Genossen- schaft, um ein zweites wirtschaftliches Standbein auf­ zubauen. Das trĂ€gt dazu bei, ihre Kinder ausgewogen zu ernĂ€hren. «Seit ich bei der Fischerei-Genossenschaft mitmache, habe ich immer genĂŒgend Fisch und GemĂŒse fĂŒr meine Kinder. Und ich verdiene Geld, um Dinge fĂŒr den Haushalt zu kaufen und die SchulgebĂŒhren der Kinder zu bezahlen», erzĂ€hlt Kudzai Chikara. Sie ist Mitglied der Genossenschaft Chekai in Simbabwe. 2014 hat World Vision den 56 Mit­ gliedern im Rahmen eines Fischzuchtprojekts geholfen, einen Fischteich anzulegen. Kleinbauern werden FischzĂŒchter In diesem Projekt bildet World Vision in verschiedenen Regionen Simbabwes Kleinbauern zu FischzĂŒchtern aus und unterstĂŒtzt sie beim Anlegen von Fischteichen sowie beim Bilden von Fischerei-Genossenschaften, die sich bei der Regierung fĂŒr klare ZustĂ€ndigkeiten und Gesetze im Fische- reibereich einsetzen. Zum Schulungsangebot gehören Semi- nare in Nahrungsmittelproduktion und Vermarktung sowie Module ĂŒber GeschĂ€ftsfĂŒhrung, Wertschöpfungskette und Management von Genossenschaften. Partnerschaft mit EUROPEAID Die Generaldirektion fĂŒr Entwicklung und Zusammenarbeit der EU (EUROPE­AID) unterstĂŒtzt World Vision dabei, der Bevölkerung Wege aus der Armut hin zu tragfĂ€higen Einkom- mensquellen zu eröffnen. 2015 profitierten 6 466 Familien von proteinreicher ErnĂ€hrung und erhöhtem Einkommen. 3 383 Bauern besuchten Kurse fĂŒr Kleinunternehmer. Frauen machen eine gute Arbeit In der Genossenschaft Chekai wirken hauptsĂ€chlich Frauen mit. Ein mĂ€nnliches Mitglied sagt: «Wir haben die Frauen im Vorstand demokratisch gewĂ€hlt. Ich dachte anfĂ€nglich, dass sie es nicht schaffen wĂŒrden. Aber sie leisten eine sehr gute Arbeit.» 4 5 AUSGABE 01 | 2016 |   15
  • 16. Not- und Katastrophenhilfe MILLIONEN MENSCHEN LEIDEN UNTER DEN FOLGEN VON EL NIÑO. Manuela Eberhard WORLD VISION UNTERSTÜTZT BETROFFENE AUS ÜBER 15 LÄNDERN In vielen LĂ€ndern herrscht wegen des KlimaphĂ€nomens El Niño grosse Trockenheit. Millionen von Menschen rund um den Globus sind betroffen. Die Auswirkungen des KlimaphĂ€no­ mens El Niño sind dieses Jahr so stark und weitreichend wie nie zuvor, seit man 1950 mit ihrer Aufzeichnung be­ gonnen hat. Die Landwirtschaft und damit auch der ErnĂ€hrungszustand von ĂŒber 60 Millionen Menschen weltweit sind von den Wetterkaprio- len betroffen, die zu DĂŒrren, Über- schwemmungen und extremen Temperaturschwankungen fĂŒh- ren. Zwar hat das PhĂ€nomen seinen Höhepunkt mittlerweile erreicht und schwĂ€cht langsam ab. Doch das Aus- mass der Katastrophe, die El Niño hinterlĂ€sst, wĂ€chst weiter: Ernten fal- len aus, Nutzvieh stirbt und die lokale Wirtschaft leidet. Weltweit leiden vor allem die Ärmsten unter den unberechenbaren Klima- schwankungen. Im östlichen und sĂŒd- lichen Afrika laufen rund 11 Millionen Kinder Gefahr zu verhungern oder zu verdursten. Mehrere LĂ€nder wie Simbabwe, Malawi und Lesotho haben als Folge anfangs Jahr den Notstand ausgerufen. 30 Millionen Menschen haben zu wenig zu essen World Vision reagiert in ĂŒber 15 LĂ€n- dern auf die Krisensituation. In Zu­­- sammen­arbeit mit dem WelternĂ€hrungs- programm der Vereinten Nationen (WFP) haben wir beispielsweise seit September 2015 im sĂŒdlichen Afrika mehr als 800 000 notleidende Menschen erreicht. 68 Prozent von ihnen sind Kinder. Doch weiterhin sind insgesamt mindestens 30 Millionen Menschen dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Bei Kindern mehren sich Anzeichen von UnterernĂ€hrung. In den langfristigen Projekten der Ent- wicklungszusammenarbeit unterstĂŒtzt World Vision die Bevölkerung u. a. mit Schulungen in Ackerbaumethoden, die dem Klima angepasst sind: konser- vierende Landwirtschaft, regenerative Wiederaufforstungsmethoden, Tröpf- chenbewĂ€sserung, Konservierung von Lebensmitteln und Anbau von unter- schiedlichen Obst- und GemĂŒsesorten. 1 | Das WetterphĂ€nomen El Niño löst in vielen LĂ€ndern DĂŒrren aus. 2 | Im östlichen und sĂŒdlichen Afrika leiden rund 11 Millionen Kinder unter El Niño 3 | World Vision unterstĂŒtzt Bauern beim Anlegen von Wasserspeichern fĂŒr die Landwirtschaft. 1 2 3 16  | VISION
  • 17. Monika Hartmann Syrien WAS DER KRIEG IN SYRIEN WIRKLICH KOSTET. Manuela Eberhard Die Syrienkrise jĂ€hrte sich in diesem FrĂŒhling bereits zum fĂŒnften Mal. Seit 2015 haben sich die Auswirkungen der Krise auch auf Europa ausge­ weitet. Der Bericht «The Cost of Conflict for Children» von World Vision und Frontier Economics widmet sich nebst den sozialen auch den erschreckenden wirtschaftlichen Kosten des Syrienkriegs. 4,5 Milliarden US-Dollar kostet der Krieg in Syrien jeden Monat – allein an verlorenen Wirtschaftschancen. FĂŒr die Menschen in Syrien und rund 90 Pro- zent der syrischen FlĂŒchtlinge in der Re­gion bedeutet dies ein Leben mit immer weniger Ressourcen, immer höheren Schulden, mehr GrĂŒnden zur Flucht. Es sind erschreckende Zahlen, die ein World Vision-Bericht im MĂ€rz enthĂŒllte. Der Bericht «The Cost of Conflict for Children» ist in Zusam- menarbeit mit dem Beratungsunterneh- men «Frontier Economics» entstanden und berechnet die aktuellen und kĂŒnf- tigen wirtschaftlichen Verluste fĂŒr Syrien, den Libanon, Jordanien und die TĂŒrkei. Es wird geschĂ€tzt, dass die Kosten auf 1,3 Billionen US-Dollar (1 300 000 000 000) ansteigen, sollte der Krieg bis 2020 anhalten. Besonders brisant ist der wirtschaftliche und sozi- ale Niedergang im Libanon, der gemes- sen an seiner Bevölkerung auch die meisten FlĂŒchtlinge aufgenommen hat. Lebenserwartung um 15 Jahre gesunken FĂŒnf lange Jahre dauert der Krieg in Syrien bereits an und stellt die heran- wachsende Generation nicht nur vor einen gigantischen Schuldenberg, son- dern laut dem Bericht auch vor die schwer lösbare Aufgabe, ihr Leben und ihr Land mit schlechterer Gesundheit und schlechterer Bildung sowie gerin- gerem Kapital neu aufzubauen. So ist beispielsweise die Lebenserwartung in Syrien um rund 15 Jahre gesunken; medizinische Versorgung ist entweder nicht mehr zugĂ€nglich oder zu teuer und gleichzeitig von schlechterer Qua- litĂ€t. Und mehr als die HĂ€lfte aller geflĂŒchteten Kinder besuchte im letzten Jahr keine Schule, in Syrien 400 000 Kinder mehr als noch im Jahr zuvor. Im Libanon und in Jordanien finden FlĂŒchtlinge bisher kaum Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten. In ihrer Ver­ zweiflung mĂŒssen viele Familien schwer­­ wiegende Entscheidungen treffen: Es kommt zu FrĂŒhverheiratung und Kin-­ derarbeit, nur damit die Familie ĂŒber leben kann. Kinder werden allein auf den Weg nach Europa geschickt, weil die Kosten der illegalen Einwanderung fĂŒr die ganze Familie zu hoch sind. World Vision konnte 2,37 Mio. Menschen helfen World Vision spricht sich mit dem Bericht fĂŒr erleichterte Arbeitsmöglich­ keiten und mehr Bildungsförderung fĂŒr FlĂŒchtlinge aus. Der Bericht warnt eindringlich davor, den Krieg weiter zu befeuern oder die Beendigung der Gewalt an zu viele Bedingungen zu knĂŒpfen. World Vision ist seit Kriegs­ ausbruch in Syrien und dessen Nach­ barstaaten tĂ€tig, um FlĂŒchtlingen zu helfen. Bisher konnten ca. 2,37 Mil­ lio­­nen Menschen z. B. mit Essens­ gutscheinen und verbessertem Zugang zu Wasser sowie SanitĂ€ranlagen erreicht werden. In Kinderschutzzonen können die traumatisierten Kinder spielen und lernen, und sie werden psycho­logisch betreut. Lokale Koordinierungspartner wie die UN sichern eine effiziente Verteilung der HilfsgĂŒter. Den vollstĂ€ndigen Bericht in englischer Sprache finden Sie auf: www.worldvision.ch/syrien-konflikt AUSGABE 01 | 2016 |   17
  • 18. Romy Sauer Botschafterin fĂŒr Kinderrechte GEFÄHRLICHE REISE VON KONFLIKT ZU SICHERHEIT. «Nachts trĂ€ume ich davon zu ertrinken.» Kabira (10), Syrien 1 | Ein MĂ€dchen zeigt stolz das Bild ihrer Familie. Sie hat es in einer Kinderschutzzone in Serbien gezeichnet. 2 | Der Fluchtweg fĂŒhrt viele Kinder, alleine oder mit Angehörigen, durch Serbien. Hier ruhen sie sich auf stillgelegten Gleisen aus. KINDER AUF DER FLUCHT Millionen von Kindern sind auf der Flucht. Doch viel zu selten stehen ihre Belange im Blickfeld der Öffent- lichkeit. Dabei sind gerade die JĂŒngsten stark traumatisiert. Sie benötigen psychologische UnterstĂŒt- zung – sowohl auf den Fluchtrouten als auch im Ankunftsland. Rund 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg, Terror, wirtschaftlichem und sozialem Elend. Die HĂ€lfte davon sind Kinder. Sie sind geprĂ€gt von traumatischen Erlebnissen in ihrer Heimat und ris- kieren gemeinsam mit ihrer Familie oder allein den gefĂ€hrlichen Weg ins Ausland. Kinder sind unterwegs ganz besonders den Gefahren von Miss- brauch, VernachlĂ€ssigung, Ausbeutung und anderen Formen der Gewalt ausge- setzt. Sie leiden unter dem physischen und mentalen Stress der monatelangen Flucht. Viele Familien werden dabei getrennt, was zusĂ€tzliche Ängste auslöst. Erinnerungen eines syrischen MĂ€dchens Kabira nahm mit ihrer Mutter, drei Geschwistern und anderen Menschen den Weg nach Europa ĂŒber das Mittel- meer. Doch ihr Fischerboot geriet in Seenot. Das Wasser stieg immer mehr an und das Boot drohte zu kentern. Schliesslich rettete ein grosses Schiff ihre Familie. Doch nicht alle an Bord ĂŒberlebten. Kabira sah Menschen ster- ben. Auch auf der weiteren Route nach Deutschland erlebte sie Schlimmes. Seitdem leidet die 10-JĂ€hrige an Alb- trĂ€umen. Kindgerechte Schutzmassnahmen Was Kabira ertragen musste, ist kein Einzelfall. Daher setzt sich World Vision fĂŒr den Schutz von Kindern auf der Flucht ein. In Serbien unterhielten wir bis zur Grenzschliessung fĂŒr FlĂŒcht- linge Ende MĂ€rz 2016 Kinderschutz- zonen entlang der Balkanroute. Dort konnten Kinder und Jugendliche unter psychologischer Betreuung spielen, ler- nen und gleichzeitig das Erlebte verar- beiten. Alleinreisende Kinder benötigen individuellen Schutz, Betreuung und altersgerechte Informationen zur Flucht mit rechtlichen Hinweisen. Doch auch die sicheren ZiellĂ€nder mĂŒssen die Belange der traumatisierten Kinder in den Vordergrund stellen. Sie brauchen spezifische Hilfe bei der Integration: Sprachkurse fĂŒr Kinder, Zugang zu Schulen, psychologische und rechtliche Betreuung. Hier sind wir alle gefragt, damit ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben gelingt und die Kinder eine perspekti- venreiche Zukunft haben. 1 2 18  | VISION
  • 19. ERLEBEN SIE ETWAS. UND HELFEN SIE DAMIT DEN KINDERN AUF DER WELT. Zusammen mit Ihrer Familie eine spannende Schnitzeljagd durch eine Schweizer Stadt machen und dabei Kindern auf der Welt helfen – das ist der Familytrail. Machen Sie beim Quiz mit und gewinnen Sie ein Familienticket fĂŒr den Familytrail. Familienseite FAMILYTRAIL-GEWINNSPIEL! TICKETS ZU GEWINNEN Wenn Sie die richtigen Antworten auf unserer Web- seite eingeben, können Sie fĂŒr sich und Ihre Familie Tickets fĂŒr den Familytrail gewinnen: www.familytrail.ch WIE HEISST DAS MOTTO VOM FAMILYTRAIL? ● Helfen macht Spass ● RĂ€tseln macht Laune ● Entwicklungshilfe erleben WAS MACHT MAN AUF DEM FAMILYTRAIL? ● Bootsfahrt ● Bergwanderung ● Schnitzeljagd WO ERÖFFNEN WIR 2016 EINEN FAMILYTRAIL? ● Luzern, Genf, St. Gallen ● Bern, Basel, ZĂŒrich ● ZĂŒrich, Chur, Lugano AUSGABE 01 | 2016 |   19
  • 20. Monika Hartmann Reisebericht DER MARSCH DES LEBENS – UND 19 590 FRANKEN FÜR VIETNAM! Manuela Eberhard Im Distrikt Lang Chanh 230 km sĂŒdwest- lich der Hauptstadt Hanoi leben rund 32 000 Menschen. World Vision fĂŒhrt dort seit 2002 ein Entwicklungsprojekt durch. Allein seit letztem Jahr verfĂŒgen hier 196 Familien neu ĂŒber hygienische Toiletten, 164 Schulkinder konnten von Leseför- derungsmassnahmen profitieren und 134 Kinder lernten im Schwimmunterricht, sich vor UnfĂ€llen auf ihren oftmals gefĂ€hrlichen Schulwegen zu schĂŒtzen. KAMBODSCHA CHINA CHINA Ho Chi Minh Stadt Can Tho Da Nang Hanoi THAILAND LAOS VIETNAM LANG CHANH 20  | VISION 7 000 km ZU FUSS FÜR EINE WELT FÜR KINDER.
  • 21. Zu Fuss nach Asien – das war das ambitionierte Ziel der beiden Abenteurer Simon Niggli und Christoph Obmascher. Angefangen hat ihre Reise am 18. Januar 2015 in der Schweiz und ihre monatelange Pilgerreise fĂŒhrte sie zu Fuss nach China. Mit ihrem körperlichen und mentalen Kraftakt sammelten der Schweizer und sein österreichischer Kumpel insgesamt 19 590 Franken fĂŒr Entwicklungsprojekte von World Vision in Vietnam. Eine Reise um die halbe Welt Die unglaubliche Reise fĂŒhrte die beiden unter anderem nach Österreich, Ungarn, in die TĂŒrkei, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgistan und schliesslich in das Reich der Mitte. Doch damit waren sie lĂ€ngst nicht am Ziel ihres Abenteuers – nĂ€mlich in Vietnam. 400 Tage nach dem riesigen Start-Event im solothurnischen Wolfwil treffen die beiden Weltenbummler schliesslich in Lang Chanh ein, dem Entwicklungsprojekt von World Vision Schweiz. Dort erlebt Simon Niggli bewegende Momente, als er endlich seinen 9-jĂ€hrigen Paten­jungen Xuan Khan kennen lernt. NatĂŒrlich hat der Sportler auch ein sportliches Geschenk fĂŒr «seinen» Buben dabei: einen Fussball, der selbstverstĂ€ndlich gleich ausprobiert wird. Insgesamt ĂŒber 19 590 Franken gesammelt Doch das ist nicht alles, was Niggli im GepĂ€ck hat. Auf sei- ner Reise hat der 40-JĂ€hrige rund 8 590 Franken gesammelt, die er den lokalen World Vision-Mitarbeitenden freude­ strahlend ĂŒbergibt. «Ich weiss, dass das Geld hier in guten HĂ€nden ist», so Niggli, der wenige Tage zuvor schon das Entwicklungsprojekt von World Vision Österreich in Tram Tau besichtigt hatte. «Ich habe gesehen, was World Vision in Vietnam schon alles erreicht hat, und ich sehe auch, was mit unserem Geld weiter erreicht werden kann!» Auch sein Kumpel Christoph hat fĂŒr World Vision Österreich fleissig GROSSES BILD | Die beiden World Vision-Paten Simon Niggli (rechts) und sein österreichischer Kumpel Christoph Obmascher legten in zehn Monaten 7 000 Kilome- ter zu Fuss zurĂŒck. 2 | Die Weltenbummler fĂŒr den guten Zweck begeisterten ihre Patenkinder, hier Tua, mit einem echten Lederfussball. 3 | Simon Niggli, hier mit seinem Patenbub Xuan Khan, konnte World Vision in Lang Chanh einen Scheck ĂŒber 8 590 Franken ĂŒbergeben. gesammelt und konnte in Tram Tau 10 000 Euro (rund 11 000 Franken) ĂŒbergeben. Damit wollen die beiden den Bau von energiesparenden Öfen unterstĂŒtzen, die gemauert und mit einem Kamin ausgestattet sind. «The Walk of our Life» – eine atemberaubende Reise, die in dem Treffen der World Vision-Patenkinder von Simon Niggli und Christoph Oberholzer in Vietnam gipfelte. Doch wirk- lich zu Ende gegangen ist die Reise noch lange nicht – die beiden Weltenbummler lassen sich Zeit mit ihrer Heimreise, sind weiter unterwegs und setzen sich Schritt fĂŒr Schritt fĂŒr EINE WELT FÜR KINDER ein. 2 3 VIDEO: Simon Niggli in Lang Chanh. www.worldvision.ch/niggli 4 4 | Die Schulkinder im Projektgebiet profitieren von Leseförderungsmassnahmen. AUSGABE 01 | 2016 |   21
  • 22. NEWS AUS ALLER WELT. EU UNTERSTÜTZT WORLD VISION-PROJEKT FÜR KINDERRECHTE Gemeinsam mit der lokalen NGO «Zentrum fĂŒr Kinder- und Familienberatung» (CEGID) hat World Vision ein Pro- gramm zur Verbesserung der Kinderschutz-Mechanismen in Senegal ausgearbeitet. Konkret werden Sensibilisierungskam- pagnen, die auf die Rechte der Kinder aufmerksam machen, durchgefĂŒhrt, aber auch psychologische UnterstĂŒtzung und Rehabilitationsmassnahmen fĂŒr ausgebeutete oder sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche angeboten. Polizisten und Pflegepersonal werden darin ausgebildet, Signale im Ver- halten eines Kindes frĂŒhzeitig zu erkennen und lösungsorien- tierte GesprĂ€che mit den Eltern zu fĂŒhren. Die EuropĂ€ische Union unterstĂŒtzt dieses Projekt mit 666 000 Franken. TESTAMENTSSPENDE Jeder steht einmal vor der Situation, den eigenen Nachlass zu regeln. Es ist nie zu frĂŒh, sich mit diesem Thema zu be­schĂ€f­tigen und eine bewusste Entscheidung ĂŒber das eigene Hab und Gut zu treffen. Ein Testament sichert die Liebsten ab. Zudem können karitative Organisationen begĂŒnstigt und damit Perspektiven fĂŒr neue Generationen geschaffen werden. World Vision Schweiz setzt derartig erhaltene Mittel fĂŒr nachhaltige Entwicklungsprojekte ein. Die neue BroschĂŒre zum Thema Testamentsspende können Sie hier bestellen: T +41 44 510 15 15 oder info@worldvision.ch 22  | VISION FREMDSEIN «Fremdsein» – 15 Geschichten ĂŒber ein GefĂŒhl, das verbin- det. Geschrieben von bekannten deutschsprachigen Autoren wie dem preisgekrönten Schweizer Franz Hohler. Geschichten zu einem Thema, das viele Menschen besonders in diesen Tagen betrifft und betroffen macht. Über Menschen auf der Flucht und Menschen in ihrer Heimat. Es geht um die grosse und kleine Not des Fremdseins. Die Einnahmen fĂŒr das Buch «Fremdsein», das als E-Book und Printbuch erhĂ€ltlich ist, fliessen komplett in Projekte der Hilfswerke Terre des hommes Schweiz und World Vision Schweiz, die Kinder und ihre Familien in Syrien und dessen NachbarlĂ€ndern unterstĂŒtzen. Weitere Informationen finden Sie auf: www.fremdsein.net Eine Welt fĂŒr Kinder WORLD VISION SCHWEIZ WORLD VISION SCHWEIZ EINE WELT FÜR KINDER. DORFPATENSCHAFT KINDERPATENSCHAFT THEMENPATENSCHAFTEN Kinderrechte+Kinderschutz Wasser+Hygiene Bildung+Einkommen Gesundheit + ErnĂ€hrung Ihre Testamentsspende ermöglicht Kindern, ihren Familien und Gemeinschaften ein Leben in WĂŒrde. IHR BEITRAG SCHAFFT LEBENSWERTE BEDINGUNGEN Mit Ihrer Testamentsspende unterstĂŒtzen Sie Entwicklungs- rĂ€ume, in denen Eltern ihre Kinder gesund und geschĂŒtzt heranwachsen sehen. ZUSAMMENARBEIT FÖRDERT NACHHALTIGE ENTWICKLUNG GeschĂŒtzte LebensrĂ€ume können nur gemeinsam mit den betroffenen Menschen vor Ort geschaffen werden. Daher setzt World Vision Schweiz auf Entwicklungszusammen- arbeit mit einheimischen Fachleuten, die unsere Projekte von Beginn an begleiten. Die hohe QualitĂ€t unserer Zusammen- arbeit basiert auf drei GrundsĂ€tzen: Als verlĂ€sslicher Partner arbeiten wir ergebnisorientiert zum Wohl der Kinder, ihrer Familien und Gemeinschaften. Unsere Projekte werden gemeinsam mit der Bevölkerung und den lokalen Behörden geplant und durchgefĂŒhrt. Fortschritte werden regelmĂ€ssig anhand qualitativer und quantitativer Ziele ĂŒberprĂŒft. 53 000 SPENDER VERTRAUEN WORLD VISION SCHWEIZ Seit mehr als 30 Jahren bildet die durch Patenschaften und Spenden finanzierte, langfristige Entwicklungszusammenar- beit den Kern unserer TĂ€tigkeit. Rund 53000 Privatpersonen und zahlreiche Unternehmen vertrauen World Vision Schweiz und unterstĂŒtzen unsere Projekte mit Kinder-, Dorf- oder Themenpatenschaften. TESTAMENTSSPENDE DIE EIGENE VISION VERWIRKLICHEN. MENTSSPENDE UTES BEWIRKEN. Sie Ihren Nachlass verantwortungsvoll weitergeben können n uns ist es ein Anliegen, solch wichtige Dinge im Leben frĂŒh- entscheiden, was spĂ€ter einmal mit dem eigenen Hab und rsönlichen letzten Wunsch festzuhalten. Mit einem Testament aritative Organisationen, die Ihnen am Herzen liegen und de- tigen Entwicklungsprojekten ein, um die Vision ren. Überall dort, wo unsere UnterstĂŒtzung am dringendsten ent, wenn Menschen unsere Werte teilen und unser Kinder- ksichtigen. 00155.d.WV.V03.0416 Eine Welt fĂŒr Kinder WORLD VISION SCHWEIZ WORLD VISION SCHWEIZ EINE WELT FÜR KINDER. DORFPATENSCHAFT KINDERPATENSCHAFT THEMENPATENSCHAFTEN Kinderrechte+Kinderschutz Wasser+Hygiene Bildung+Einkommen Gesundheit + ErnĂ€hrung Ihre Testamentsspende ermöglicht Kindern, ihren Familien und Gemeinschaften ein Leben in WĂŒrde. IHR BEITRAG SCHAFFT LEBENSWERTE BEDINGUNGEN Mit Ihrer Testamentsspende unterstĂŒtzen Sie Entwicklungs- rĂ€ume, in denen Eltern ihre Kinder gesund und geschĂŒtzt heranwachsen sehen. ZUSAMMENARBEIT FÖRDERT NACHHALTIGE ENTWICKLUNG GeschĂŒtzte LebensrĂ€ume können nur gemeinsam mit den betroffenen Menschen vor Ort geschaffen werden. Daher setzt World Vision Schweiz auf Entwicklungszusammen- arbeit mit einheimischen Fachleuten, die unsere Projekte von Beginn an begleiten. Die hohe QualitĂ€t unserer Zusammen- arbeit basiert auf drei GrundsĂ€tzen: Als verlĂ€sslicher Partner arbeiten wir ergebnisorientiert zum Wohl der Kinder, ihrer Familien und Gemeinschaften. Unsere Projekte werden gemeinsam mit der Bevölkerung und den lokalen Behörden geplant und durchgefĂŒhrt. Fortschritte werden regelmĂ€ssig anhand qualitativer und quantitativer Ziele ĂŒberprĂŒft. 53 000 SPENDER VERTRAUEN WORLD VISION SCHWEIZ Seit mehr als 30 Jahren bildet die durch Patenschaften und Spenden finanzierte, langfristige Entwicklungszusammenar- beit den Kern unserer TĂ€tigkeit. Rund 53000 Privatpersonen und zahlreiche Unternehmen vertrauen World Vision Schweiz und unterstĂŒtzen unsere Projekte mit Kinder-, Dorf- oder Themenpatenschaften. TESTAMENTSSPENDE DIE EIGENE VISION VERWIRKLICHEN. MENTSSPENDE UTES BEWIRKEN. Sie Ihren Nachlass verantwortungsvoll weitergeben können n uns ist es ein Anliegen, solch wichtige Dinge im Leben frĂŒh- entscheiden, was spĂ€ter einmal mit dem eigenen Hab und rsönlichen letzten Wunsch festzuhalten. Mit einem Testament aritative Organisationen, die Ihnen am Herzen liegen und de- tigen Entwicklungsprojekten ein, um die Vision ren. Überall dort, wo unsere UnterstĂŒtzung am dringendsten ent, wenn Menschen unsere Werte teilen und unser Kinder- ksichtigen. 00155.d.WV.V03.0416
  • 23. Reto Gerber PROJEKTBESUCH IN NEPAL. IMPRESSUM Das Magazin VISION erscheint zweimal jĂ€hrlich. | HERAUSGEBER World Vision Schweiz, DĂŒbendorf ZH | REDAKTION Monika Hartmann (Leitung), Manuela Eberhard, Mathias Gehrig, Heinz Mazenauer, Mike Nielsen, Romy Sauer, Ralf Strunz | KONZEPT / LAYOUT Michael Guhl | BILDNACHWEIS World Vision Schweiz, DĂŒbendorf ZH | DRUCK Druckerei Kyburz AG, Dielsdorf | PAPIER Gedruckt auf Circle Premium Cocoon, CO2  -neutral, 100 % Altpapier, FSC-zertifiziert ZWISCHEN WIEDERAUFBAU UND NEUANFANG Kein Land könnte mich als Schweizer mit einem Abschluss in internationaler Landwirtschaft mehr faszinieren als der bergige Binnenstaat Nepal. Eine atem- beraubende Berglandschaft, die stark an unsere Alpen erinnert, wird von endlos anmutenden und perfekt ange- legten Weizenfeldern und Reis­terrassen ergĂ€nzt. Gerade letztere sind fĂŒr viele Nepalesen eine eminent wichtige Lebensgrundlage – so wie die Land- wirtschaft im Allgemeinen. Nachhaltiger Wiederaufbau nach den Erdbeben Die Parallelen zu unserer Schweiz sind aber eher oberflĂ€chlicher Natur. Denn Nepal ist ein Land, dessen Bewohner 1 | Reto Gerber in Bhaktapur, einem vom Erdbeben stark betroffenen Distrikt. Noch immer leben Menschen in spĂ€rlichen NotunterkĂŒnften. 2 | Viele Dörfer in Jumla sind an steilen HĂ€ngen gebaut und nur ĂŒber schlecht ausgebaute Wege erreichbar. nur allzu oft gegen Not und Armut kĂ€mpfen mĂŒssen. Mein Besuch, rund ein Jahr nach den schweren Erdbeben im April und Mai 2015, bot mir den- noch einige Lichtblicke: Langfristige Wiederaufbau-AktivitĂ€ten wie eine neue Schule im Dorf Bhawani oder eine wieder hergerichtete Gesundheits- station in der Ortschaft Gaikhur waren nur einige wenige Beispiele von nach- haltigen ProjektaktivitĂ€ten. Neue Perspektiven fĂŒr Jumla Der zweite Teil der Projektreise war gĂ€nzlich dem Distrikt Jumla im Westen Nepals gewidmet. Dort, im entlegenen Berggebiet mit steilen HĂ€ngen und engen TĂ€lern, starten wir bald mit ProjektaktivitĂ€ten in einem neuen Dorfpatenschaftsprojekt. Die Anreise in das Gebiet, in dem ĂŒber 100 000 Menschen leben, gestaltet sich schwie- rig. Einige Dörfer sind nur mit einem Fussmarsch ĂŒber enge und ungesicherte Naturwege erreichbar, und die atembe- raubende Landschaft ist trĂŒgerisch: Denn der Region fehlen derzeit unter anderem nicht nur grundlegende Infra­strukturen, sondern auch die Möglichkeit auf Schulbildung fĂŒr Kinder, speziell fĂŒr MĂ€dchen. Zudem sind rund 40 % der Kinder in der Region mangel­ernĂ€hrt. Die angenehm zurĂŒckhaltende Freund- lichkeit und die uneingeschrĂ€nkte Gastfreundschaft der bescheidenen Menschen in Jumla beeindrucken mich. Und ich freue mich, dass wir den Bewohnern mit unserem Dorfpaten- schaftsprojekt schon bald neue Perspek- tiven aufzeigen können. 1 2 AUSGABE 01 | 2016 |   23
  • 24. WORLD VISION SCHWEIZ Kinderhilfswerk Kriesbachstrasse 30 8600 DĂŒbendorf ZH T +41 44 510 15 15 info@worldvision.ch www.worldvision.ch   facebook.com / WorldVisionSchweiz   twitter.com / WorldVisionCH   youtube.com / WorldVisionSchweiz Spendenkonto: PC-Konto 80-142-0 WORLDVISION.CH World Vision Schweiz ist zweifach durch die unabhĂ€ngige Schweizerische Vereinigung fĂŒr QualitĂ€ts- und Manage- ment-Systeme (SQS) ausgezeichnet. «ISO 9001» garantiert höchste QualitĂ€tsstandards und das Schweizer «NPO-Label fĂŒr Management Excellence» steht fĂŒr Effizienz, EffektivitĂ€t und QualitĂ€t.     00402.d.WV.V01.0516