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Prof. Hans-Helmut Kotz
                                   Mitglied des Vorstands
                               der Deutschen Bundesbank




       Finanzstabilitätsbericht 2009 der Deutschen Bundesbank




                                      Frankfurt am Main
                                     25. November 2009




                                   – Es gilt das gesprochene Wort –
                                                                                             Seite 1 von 10

 Deutsche Bundesbank • Zentrale • Kommunikation • Wilhelm-Epstein-Straße 14 • 60431 Frankfurt am Main
www.bundesbank.de • E-Mail: presse-information@bundesbank.de • Tel.: 069 9566-3511 • Fax: 069 9566-3077
                Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
I     Deutsches Finanzsystem stabilisiert


Im Spätsommer 2008 befand sich das internationale Finanzsystem am Rande eines
Zusammenbruchs. Die Aktivität auf den Interbanken-Geldmärkten kam nahezu zum
Stillstand. In den längeren Fristen gab es kaum noch Umsätze. Die Unsicherheit war enorm.
Die Aufschläge für unbesicherte Ausleihungen lagen um das 50fache über ihren Vorkrisen-
Werten. Sämtliche Indikatoren zur Abbildung von Risiken – ob an Aktien-, Anleihe-, Kredit-
oder Derivatemärkten – wiesen historisch einmalige Stände auf. Die internationale
Finanzkrise drohte in Wechselwirkung mit einem seit mehr als einem halben Jahrhundert
nicht erfahrenen Einbruch des globalen Wachstums in eine kaum noch kontrollierbare
Abwärtsspirale zu münden.


Seit dem Frühjahr 2009 ist es aber zu einer spürbaren Stabilisierung gekommen. Diese
reflektiert jedoch ebenso beispiellose gegenhaltende Maßnahmen von Haushalts-, Geld-
und Finanzmarktpolitik. Nur dank dieser außergewöhnlichen, weltweit eingesetzten
Politikmaßnahmen konnte Schlimmeres verhindert werden. Erst nachdem der öffentliche
Sektor – auch in Deutschland – die Rolle des „Risikonehmers letzter Zuflucht“ übernommen
hatte, gelang es, sowohl das internationale als auch das deutsche Finanzsystem zu
stabilisieren. Dies ist der Hintergrund, vor dem wir den diesjährigen Bundesbank-
Finanzstabilitätsbericht präsentieren können.


Die inländischen Kreditinstitute profitieren derzeit von der Aufhellung der globalen
wirtschaftlichen Aussichten. Die Perspektiven haben sich gerade für die durch ihre hohe
Auslandsverflechtung geprägte deutsche Volkswirtschaft wieder merklich verbessert. Das
begünstigt unmittelbar die Umfeldbedingungen für die Finanzindustrie.


Dennoch haben wir noch eine schwierige Wegstrecke vor uns. Dem deutschen
Bankensystem stehen erhebliche Herausforderungen bevor. Zweck des vorliegenden
Finanzstabilitätsberichts ist es deshalb, die Risikolage und die Widerstandsfähigkeit des

                                                                                                 Seite 2 von 10

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                    Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
deutschen Finanzsystems einzuschätzen – im Lichte möglicher, aber nicht unrealistischer
ungünstiger Entwicklungen.


Die    jüngsten      Aufwärtsrevisionen        der    Wachstumsprognosen             dürfen    nicht    darüber
hinwegtäuschen, dass die globale Aufhellung hauptsächlich auf die umfangreichen
Konjunkturprogramme zurückzuführen ist. Die in Gang gekommene Sanierung des
Finanzsektors        bleibt     anfällig      gegenüber       Rückschlägen         im     realwirtschaftlichen
Erholungsprozess. Der Aufschwung ist noch keineswegs selbsttragend. Das kommende
Jahr wird zeigen, inwieweit es gelingt, die abebbenden öffentlichen Impulse durch
privatwirtschaftliche Eigendynamik – das Aufschwung-typische Zusammenspiel von
Nettoexporten, Investitionen und privatem Verbrauch – abzulösen. Das ist noch nicht
gewährleistet. Deshalb wäre es fehl am Platze, die Finanz- und die damit eng verknüpfte
Wirtschaftskrise schon als überwunden anzusehen.


Bereits eine länger währende Stagnationsphase in den wichtigsten Volkswirtschaften würde
ein bedeutsames Risiko für die Finanzstabilität darstellen. Dann wäre es wahrscheinlich,
dass die fürs Erste durchbrochene, sich selbst verstärkende Rückkoppelungsschleife
zwischen Realwirtschaft und Finanzsystem erneut auflebt. Daher ist der Ausstieg aus den
Stabilisierungsmaßnahmen nur in dem Maße zweckgerecht, in dem sich das Marktumfeld
und die Widerstandskraft des Finanzsektors nachhaltig verbessert haben.


Gleichzeitig darf nicht übersehen werden, dass in den umfangreichen stützenden und
stimulierenden Maßnahmen auch erhebliche mittel- und langfristige Risiken liegen. Dies gilt
in erster Linie für die in vielen Industrieländern rapide gestiegene Staatsverschuldung. Über
die    in   den    Haushalten       bereits     ausgewiesene        Verschuldung        hinaus     stellen      die
Bankenrettungspakete eine weitere potenzielle Belastung für den Staat dar. Transparente
und glaubwürdige Strategien für eine Rückführung der geld- und fiskalpolitischen Impulse
sowie der Stützungsmaßnahmen im Bankensektor sind daher unabdingbar. Verlöre die
Politik ihre Glaubwürdigkeit, so fände das einen Niederschlag in den Risikoprämien und im


                                                                                                   Seite 3 von 10

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                      Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
Zinsniveau. Höhere Zinsen wären mit negativen Folgen für die Investitionsausgaben und
damit das Wachstumspotenzial verbunden. Zudem würden sie unmittelbar die für längere
Fristen     erforderlichen       Konsolidierungsanstrengungen             der     öffentlichen      Haushalte
erschweren. Deshalb ist entscheidend, dass die Erwartungen der Marktteilnehmer
hinsichtlich einer stabilitätsorientierten Geld- und einer tragfähigen Fiskalpolitik fest
verankert bleiben.


II     Weitere Herausforderungen zu bewältigen


Die staatliche Unterstützung gibt dem Finanzsystem Zeit, Verluste zu verarbeiten und sich
auf abzusehende Belastungen vorzubereiten. Die öffentlichen Interventionen haben sich
zudem vorteilhaft auf die operativen Ertragsaussichten ausgewirkt. Die kurzfristigen Zinsen
weisen Tiefstände auf. Die Zinsstruktur ist ausgesprochen steil. Dies ermöglicht erhebliche
Ergebnisbeiträge aus der Fristentransformation. (                   Folie 6). Die Gebühreneinnahmen
entwickeln sich nicht zuletzt aufgrund der hohen, krisenbedingten Emissionen staatlicher
Anleihen     sehr     kräftig.   Die    Provisionseinkünfte        werden       zudem      von     der    regen
Emissionstätigkeit der Unternehmen gestärkt. Hinzu kommt die seit dem Frühjahr 2009
positive Entwicklung an den Aktien- und Kreditmärkten, welche den Banken ein
verbessertes Handelsgeschäft ermöglicht. Diese Entwicklung ist allerdings fragil. Sie basiert
auf außergewöhnlichen und deshalb korrekturbedürftigen Maßnahmen. Es ist nicht die neue
Nachkrisen-Normalität.


Hier soll aber keinesfalls der Eindruck vermittelt werden, dass die deutschen Institute den
Ernst der Lage nicht erkannt und sich zurückgelehnt hätten. Sie haben ihre Bilanzsummen
konsolidiert und ihre Eigenkapitalausstattung verbessert. So ist die durchschnittliche
Kernkapitalquote von Mitte 2007 bis Mitte 2009 um 2,4 % gestiegen (                      Folie 7). Vorteilhaft
ist weiterhin, dass die Ausgangslage für eine Bewältigung der Finanzkrise in Deutschland im
internationalen Vergleich relativ günstig ist. Zum einen ist die Verschuldung der inländischen
Unternehmen und der privaten Haushalte vergleichsweise moderat. Entsprechend gering ist


                                                                                                  Seite 4 von 10

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derzeit der Anteil notleidender Kredite. Zum anderen zeigt die Entwicklung der
Immobilienpreise in Deutschland keinerlei Anzeichen einer Blasenbildung. Das begrenzt die
Kreditrisiken im Bereich der Immobilienfinanzierung.


Aber auch im Fall einer andauernden konjunkturellen Erholung stehen für die deutschen
Banken noch beachtliche Belastungen aus. So ist in den Bilanzen weiterhin ein nicht
unerheblicher potenzieller Abschreibungsbedarf enthalten. Nach unserer Einschätzung
dürften die Banken die größte Welle der Abschreibungen aus Verbriefungen allerdings
hinter sich haben. Auf Basis der aktuellen Marktpreise ermitteln wir modellgestützt noch
einen Wertberichtigungsbedarf in Höhe von etwa 10 Mrd € bis 15 Mrd € (                       Folie 11). Setzt
sich die seit März 2009 anhaltende Werterholung fort, so würden sich die Verluste im
Gesamtportfolio weiter verringern.


Die zu erwartende Entwicklung im Kreditbuch steht jedoch unter anderen Vorzeichen. Hier
weisen die Abschreibungen typischerweise einen zyklischen Nachlauf auf. Deshalb dürften
die Wertberichtigungen auf Buchkredite die Ertragslage der Banken mithin noch einmal
stärker belasten. Für das Kreditbuch zeigt sich nach unseren Schätzungen ein noch zu
verarbeitender Wertberichtigungsbedarf zwischen 50 Mrd € und 75 Mrd €. Die Schätzungen
( Folie 12) unterliegen derzeit jedoch einer besonders hohen Prognoseunsicherheit. Die in
den ökonometrischen Modellen ermittelten historischen Zusammenhänge sind für
Projektionen gegenwärtig insofern nicht so belastbar, wie wir es zuvor gewohnt waren. Auf
Basis der verfügbaren Informationen kommen wir zu einer angemessenen Einschätzung
des ausstehenden Wertberichtigungsbedarfs. Verstärkt sich die konjunkturelle Erholung
weiter, wovon jüngste Prognosen ausgehen, würden die Verluste niedriger ausfallen.
Wichtig ist hier, dass der geschätzte Wertberichtigungsbedarf nicht automatisch dem
Kapitalbedarf entspricht. Zur Deckung anfallender Verluste können offenkundig auch
laufende Erträge oder vorausschauende Verlustrückstellungen herangezogen werden.




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                    Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
Dennoch entspricht es dem Vorsichtsprinzip, sich gegen mögliche negative Entwicklungen
zu wappnen. Die Kreditinstitute haben Zeit gewonnen, sich zu stärken und ihre „Altlasten“
zu verarbeiten. Sie sollten die entstandenen Spielräume in erster Linie dazu nutzen, um
Risikovorsorge zu treffen, ihre Kapitalpolster zu kräftigen und die Kosteneffizienz zu
erhöhen. Damit wäre auch die notwendige Grundlage für einen Aufschwung geschaffen. In
diesem würde die derzeit schwache Kreditnachfrage deutscher Unternehmen wieder
ansteigen. Diese sollte auf ein risikoadäquat bepreistes Kreditangebot treffen, das nicht
durch eine unzureichende Kapitaldecke begrenzt wird.


III     Makroprudenzielle Ausrichtung der Aufsicht und Regulierung


Nachdem es gelungen ist, das Finanzsystem zu stabilisieren, stehen Regierungen,
Zentralbanken und Aufsichtsbehörden weltweit nun vor der Herausforderung, die richtigen
Konsequenzen aus der Krise zu ziehen. Finanzstabilität weist die Kennzeichen eines
öffentlichen Gutes auf. Sie kann daher nicht rein privat gewährleistet werden. Es gibt einen
Unterschied zwischen privater und gesamtwirtschaftlicher Rationalität. Einzelwirtschaftlich
zweckgerechtes Handeln mag Nebenfolgen auslösen, die aus einer systemischen
Stabilitätsperspektive problematisch sind. Man kann deshalb auch nicht erwarten, dass
Finanzstabilität problemlos aus privater Interaktion entsteht. Fehlende Finanzstabilität ist
allerdings mit – wir haben es erfahren – enormen gesellschaftlichen Kosten verbunden. Wir
arbeiten daher zusammen mit nationalen und internationalen Institutionen intensiv daran,
die richtigen Lehren zu ziehen und aufgetretene Schwachstellen zu beseitigen. Da die
Ursachen der Krise vielschichtig und komplex sind, gibt es keine einfachen Antworten.
Zweckgerecht sind vielmehr detaillierte Änderungen und Ergänzungen des regulatorischen
und aufsichtlichen Regelwerks. Gründlichkeit muss dabei Vorrang vor Eile haben!


Als eine zentrale Erkenntnis aus der Krise gilt, dass die traditionelle mikroprudenzielle, also
auf das Einzelinstitut ausgerichtete Sichtweise nicht mehr angemessen ist. Sie ist durch
eine makroprudenzielle Aufsicht zu ergänzen. Die einzelwirtschaftliche Aufsichtsperspektive


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                      Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
– das muss hier eigentlich nicht erwähnt werden – bleibt zwar unabdingbar. Sie reicht für
eine wirksame Krisenvorbeugung, bei der der systemische Stress im Mittelpunkt steht, aber
bei weitem nicht aus. Ohne den Blick auf das System als Ganzes bleiben die im System,
mithin   aus    dem     Zusammenspiel          der    Finanzmarktakteure          erwachsenden         Risiken
ausgeblendet. Diese endogen geschaffenen und nicht von außen – insbesondere der
Realwirtschaft – herangetragenen Risiken erwachsen aus gleichgerichtetem Verhalten. Sie
können im Ergebnis zu einer zu großen Homogenität führen. Diese macht Systeme generell
verletzlich. Das gilt vor allem etwa für das Liquiditätsrisiko. Hier können durch
Rückkoppelungseffekte – zwischen schwieriger Refinanzierungs- und problematischer
Marktliquidität – systemische Abwärtsspiralen entstehen. Davon sind dann vor allem die
Repo-Märkte betroffen. Die systemische Perspektive hat damit insbesondere für stärker
marktorientierte     (statt   durch     Bankenintermediation          geprägte)      Finanzsysteme        eine
besondere Bedeutung.


Bei der Ausgestaltung der makroprudenziellen Aufsicht und Regulierung sind mithin
vielfältige, komplexe Fragen aufgeworfen. So können prozyklische Elemente der
Regulierung         – das        mag        die       Eigenkapitalanforderungen               aber        auch
Rechnungslegungsgrundsätze betreffen – die Auf- und Abschwünge des Finanzsystems
verstärken. Wirken die Anforderungen im Aufschwung anders als im Abschwung, so betrifft
dies unmittelbar die Realwirtschaft. Im Aufschwung kann so der Aufbau kreditfinanzierter
Ungleichgewichte       begünstigt      werden.       Die    gleichen     Mechanismen         können       auch
Rückkoppelungseffekte negativer Marktentwicklungen im Verlauf einer Krise akzentuieren.
Es folgen im Aggregat destabilisierende Wirkungen. Um diese Rückkoppelungseffekte zu
begrenzen, sollte künftig mehr Gewicht auf ausreichende und insbesondere auch
gegenzyklisch wirkende Risikopuffer gelegt werden.


Eine zweite Herausforderung liegt in der Vernetztheit des Finanzsystems. Diese ist
offenkundig ein notwendiger Bestandteil eines jeden modernen Finanzsystems. Aus dieser
unabweisbaren Interdependenz resultieren aber Nebenfolgen, gesamtwirtschaftliche


                                                                                                 Seite 7 von 10

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Kosten, die nicht individuell berücksichtigt werden. Diese systemischen Externalitäten
wachsen mit der Vernetztheit und der Größe der Institute. Der makroprudenzielle Ansatz
liefert deshalb Gründe dafür, dass Finanzintermediäre je nach ihrer Stellung im
Gesamtsystem unterschiedlich behandelt werden. Diese funktionale Sicht rechtfertigt
zudem, dass auch Akteure außerhalb des klassischen Bankensystems, sofern sie ähnliche
Funktionen erfüllen oder Rollen wahrnehmen, identisch behandelt werden. Eine besondere
Schwierigkeit stellt in diesem Zusammenhang die angemessene Regulierung und Aufsicht
großer oder stark vernetzter Institute dar, deren Zusammenbruch das gesamte
Finanzsystem gefährdet (Too-Big- bzw. Too-Interconnected-to-Fail-Problematik). Diese
Situation begründet unmittelbar eine höhere Aufsichtsintensität. Darüber hinaus sind auch
zusätzliche Eigenkapitalanforderungen analytisch naheliegend. Allerdings ist zu beachten,
dass die praktische Umsetzung dieser theoretisch zweckgerechten Ideen, übrigens ebenso
wie die Formulierung antizyklisch wirkender Eigenkapitalegeln, mit einigen Schwierigkeiten
verbunden ist. Daraus kann aber nicht folgen, dass man das Thema verdrängt. Die
möglichen gesellschaftlichen Opportunitätskosten wären gravierend.


Diese knappen Anmerkungen machen deutlich, dass die Erweiterung der Mikro- um eine
Makroperspektive Zentralbanken und Aufsichtsbehörden vor große Herausforderungen
stellt. Deshalb widmet sich die Bundesbank der makroprudenziellen Analyse zukünftig mit
besonderem Engagement. Seit Mai 2009 hat sie ihre Arbeiten zu diesen Fragen
funktionsgerecht in dem neuen Zentralbereich Finanzstabilität gebündelt. Dieser Bereich
zeichnet auch für den vorliegenden Stabilitätsbericht verantwortlich.


Die richtige Ausgestaltung der makroprudenziellen Aufsicht ist tatsächlich Work in Progress.
Hier stehen wir mitten in einer Phase intensiver Erörterung. In einigen Bereichen konnten
allerdings bereits konkrete Fortschritte erzielt werden. In diesem Zusammenhang ist
insbesondere die Reformagenda zu nennen, die im Rahmen des G20-Gipfelprozesses und
zu weiten Teilen unter Federführung des Financial Stability Boards (FSB) abgearbeitet wird.
Aufgrund der erheblichen wechselseitigen und grenzüberschreitenden Einflüsse ist die


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                    Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
Regelsetzung       aus     guten     Gründen         internationalisiert.    Inkonsistenzen        laden       zu
Regulierungsarbitrage ein. Sie erhöhen damit tendenziell die systemische Verletzlichkeit.
Deshalb engagiert sich die Bundesbank intensiv in der Arbeit des FSB. Auch an dieser
Stelle will ich mich auf die Nennung zweier Aspekte beschränken, die in der internationalen
Diskussion eine einhellige Zustimmung finden.


Es besteht erstens Übereinstimmung in einem eingangs bereits erwähnten Punkt: Wir
müssen     die    Widerstandsfähigkeit         der     Finanzinstitute      stärken;    die    Kapital-       und
Liquiditätspuffer, mit denen Krisen abgewettert werden könnten, müssen größer werden.
Robustere Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen sowie eine bessere Erfassung von
Risikopositionen sind zudem notwendig, um die Gefahren, die aus übermäßigen
Fremdkapitalhebeln rühren, künftig besser zu kontrollieren. Zweckgerecht ist es, wenn bei
der Ausformulierung der Details und der Umsetzung die spezifischen Eigenschaften
nationaler Finanzsysteme Berücksichtigung finden. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf
die geplante qualitative Verbesserung der Eigenkapitalausstattung von Banken. Dabei
kommt es auf deren Funktion – die Fähigkeit zur Absorption von Verlusten – und nicht auf
Rechtsformen an. Vor dem Hintergrund der weiterhin schwierigen Umfeldbedingungen ist
auch evident, dass angemessene Übergangsfristen gewahrt werden müssen. Ansonsten
würde der Weg für eine kapitalbedingte Kreditangebotsverknappung bereitet.


Zweitens müssen wir die Anreizstrukturen im Finanzsystem stärker auf eine nachhaltige
Entwicklung ausrichten. Dem dient auch die Erhöhung der Transparenz, welche die – allein
allerdings nicht ausreichende – Marktdisziplin unterstützt. Dies gilt in besonderem Maße für
den Verbriefungsprozess. Signifikant verbesserte Qualitäts- und Integritätsstandards sind
eine entscheidende Voraussetzung, um den Verbriefungsmarkt wiederzubeleben. Die
Originatoren sollten – etwa durch eine vertikale Beteiligung an den Verbriefungen – ein
eigenes Interesse haben, dass alle Risiken (auch die des Gleichlaufs der Ausfälle) –
angemessen abgebildet sind. Sofern die Instrumente in dieser Weise anreizverträglich
ausgestaltet sind, können sie wirksam zur Refinanzierung des Bankensektors dienen. Sie


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                    Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
schaffen damit auch – worauf es aus einer Wertschöpfungsperspektive in erster Linie
ankommt – die Voraussetzung für eine verlässliche und korrekt bepreiste Kreditvergabe an
Unternehmen.


Im Ergebnis dürften die international abgestimmten Reformen die Stabilität des
Finanzsystems spürbar erhöhen. Im Mittel bedeuten sie wohl moderatere Ertragsaussichten
im Finanzsektor. Diese sollten gleichzeitig aber auch weniger volatil und damit robuster
ausfallen. Angesichts der erheblichen gesellschaftlichen Kosten, die Schieflagen von
Finanzinstituten verursachen können, erscheint dieser Preis zur Gewährleistung von
Finanzstabilität jedoch angemessen. Schließlich werden auch die Institute selbst von einer
höheren Stabilität des Finanzsystems nachhaltig profitieren.


                                                 *    *    *




                                                                                                Seite 10 von 10

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Finanzstabilitätsbericht 2009


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Mitglied des Vorstands
der Deutschen Bundesbank



Frankfurt am Main, 25. November 2009
Agenda




   1.    Gesamteinschätzung
   2.    Globale Risikofaktoren
   3.    Stabilität im deutschen Bankensystem
   4.    Herausforderungen für deutsches Bankensystem
   5.    Aufarbeitung der Krise




            25. November 2009       Finanzstabilitätsbericht 2009   2
Gesamteinschätzung


  Internationales und deutsches Finanzsystem erfolgreich stabilisiert
   – Ausgangslage im Spätsommer 2008: Finanzsystem nahe am
      systemischen Zusammenbruch, Märkte zeigen enorme Unsicherheit
   – Staat als „Risikonehmer letzter Zuflucht“
   – Außergewöhnliche haushalts-, geld- und finanzstabilitätspolitische
      Maßnahmen haben Vertrauen wiederhergestellt
  Negative Rückkoppelungsschleife fürs Erste durchbrochen
  Perspektiven zuletzt merklich verbessert
   – Rückgang der extremen Risikoabneigung
   – Weltweite Aufhellung der konjunkturellen Aussichten – allerdings
      gravierender wirtschaftlicher Einbruch
   – Günstige Refinanzierungsbedingungen
   – Aufschwung jedoch noch nicht selbsttragend
  Finanz- und Wirtschaftskrise noch nicht überwunden



              25. November 2009          Finanzstabilitätsbericht 2009    3
Globale Risikofaktoren


  Makroökonomische Risiken
   – Lang währende Stagnationsphase in wichtigen Volkswirtschaften
   – Sanierung des Finanzsektors anfällig gegenüber Rückschlägen bei
     realwirtschaftlicher Erholung

  Risiken im internationalen Finanzsystem und an den Finanzmärkten
   –   Anhaltender Anpassungsdruck durch Wertberichtigungen und (vor allem auch vom
       Markt geforderte) höhere Eigenkapitalunterlegung
   –   Angebotsbedingte Zurückhaltung bei der Kreditvergabe international ein
       potenzielles Risiko
   –   Fortdauernde Friktionen im Verbriefungsmarkt

  Weitere Kreditausfälle könnten zum Belastungsfaktor für die Anpassung im
  Finanzsystem werden
   –   In vielen Ländern Anfälligkeiten im Unternehmenssektor, bei Gewerbeimmobilien
       und bei privaten Haushalten (Bedarf an Bilanzbereinigung)




                25. November 2009               Finanzstabilitätsbericht 2009          4
Globale Risikofaktoren




  Risiken aus Stützungsmaßnahmen – mittel- bis langfristig
   –   Rapide gestiegene (explizite und implizite) Staatsverschuldung
   –   Vertrauenserosion bei unglaubwürdigen Ausstiegsstrategien

  Staatliche Unterstützung verschafft Finanzsystem Zeit
   –   Öffentliche Interventionen wirken (Zinsniveau, Zinsstruktur,
       Anleiheemissionen, Konjunkturstützung) günstig auf operative
       Ergebnisse
   –   Situation nutzen, um Verluste zu verarbeiten und sich auf
       abzusehende Belastungen vorzubereiten




               25. November 2009          Finanzstabilitätsbericht 2009   5
Stabilität im deutschen Bankensystem


                              Günstige operative
                              Ertragsaussichten


                               • Steile Zinsstrukturkurve begünstigt
                                   Fristentransformation
                               • Provisionseinkünfte profitieren von
                                   Emissionstätigkeit des Staates und
                                   der Unternehmen
                               • Verbessertes Handelsgeschäft dank
                                   vorteilhafter Entwicklung an Aktien-
                                   und Kreditmärkten
                               • Spareinlagen gestiegen




          25. November 2009   Finanzstabilitätsbericht 2009               6
Stabilität im deutschen Bankensystem


                                Anpassungsprozess im deutschen
                                Bankensystem vorangeschritten
                                   • Bilanzsummen konsolidiert
                                   • Eigenkapitalausstattung verbessert
                                   • Verschuldungsgrad spürbar gesunken

                                Zudem vergleichsweise günstige
                                Ausgangslage
                                  • Moderate Verschuldung des privaten
                                      Sektors in Deutschland
                                  • Keine Immobilienmarkt-Blase




          25. November 2009   Finanzstabilitätsbericht 2009        7
Herausforderungen für deutsches Bankensystem:
    Ausstehende Wertberichtigungen




•   Noch ausstehender Wertberichtigungsbedarf deutscher Banken

•   Schätzungen des in den Bankbilanzen verbliebenen
    Verlustpotenzials ...
         - ... aus Kreditverbriefungsinstrumenten
         - ... aus Buchkrediten
     • Datengrundlage:
         - Bankaufsichtliche Meldedaten und aktuelle Erhebungen der
           Deutschen Bundesbank
         - Veröffentlichte Informationen der einzelnen Institute



                  25. November 2009       Finanzstabilitätsbericht 2009   8
Herausforderungen für deutsches Bankensystem:
Verlustschätzungen – Vorgehensweise




                                      •    Marktwertverluste bei
                                           Verbriefungen
                                             • Erhebungen der Deutschen
                                                 Bundesbank zu Buch- und
                                                 Nominalwerten von
                                                 Verbriefungsportfolien
                                             • Abgleich mit entsprechenden
                                                 Marktwertänderungen seit 2007
                                             • Berücksichtigte Instrumenten-
                                                 klassen: CMBS/RMBS,
                                                 Verbraucher-ABS, CDOs,
                                                 sonstige Verbriefungen
                                             • Berücksichtigung besonderer
                                                 Charakteristika der Sicherheiten-
                                                 pools (Herkunft, Rating etc.)



              25. November 2009           Finanzstabilitätsbericht 2009              9
Herausforderungen für deutsches Bankensystem:
   Verlustschätzungen – Vorgehensweise




      • Einschätzung von potenziellen Verlusten aus Buchkrediten

                   • Buchkreditportfolien aller deutschen Universalbanken

                   • Makroökonomisches Szenario:
                      • BIP 2009: -5,0%, BIP 2010: +1,2%

                   • Panel-ökonometrische Schätzung von Einzelwertberichtigungen


Ln (Verlustei ,t +1 ) = 0, 92 ⋅Ln( Bilanzsummei ,t ) −      0,18 ⋅ NLQi ,t + 2, 54 ⋅Kreditquotei ,t − 10, 03 ⋅BIPi ,t +1
                     [0,89; 0,96]                        [ −0,26; − 0,11]           [ 2,39; 2,68]                [ −11,06; − 9,00]


                    + 23, 9 ⋅ΔBIPt +1 x NLQi ,t − 0, 02 ⋅ Zins1t +1 + 0, 02 ⋅Zins10t +1 + ui −                 5, 31
                      [18,6; 29,1]                [ −0,04; − 0,01]               [0,01; 0,03]               [ −6,00; − 4,63]




                             25. November 2009                              Finanzstabilitätsbericht 2009                            10
Herausforderungen für deutsches Bankensystem:
Verlustschätzungen – Ergebnisse




                                   •   Marktwertverluste

                                   •    Möglicher weiterer Abschreibungs-
                                        bedarf: 10 Mrd € bis 15 Mrd €
                                   •    Ergebnisse hängen naturgemäß ab
                                        von Annahmen über:
                                         - Marktpreisverlauf
                                         - Portfoliozusammensetzung
                                         - Berücksichtigte Instrumente




               25. November 2009       Finanzstabilitätsbericht 2009     11
Herausforderungen für deutsches Bankensystem:
Verlustschätzungen – Ergebnisse




                                   •   Kreditbuch

                                       •   Kumulierter Wertberichtigungs-
                                           bedarf für 2009 und 2010
                                           zwischen 50 Mrd € und 75 Mrd €
                                            -   Verlustquote im Jahr 2009 hoch
                                            -   2010: Rückkehr zum langfristigen
                                                historischen Mittelwert, falls
                                                Erholung wie erwartet eintritt
                                       •   Unsicherheit hoch;
                                           auf Basis verfügbarer
                                           Informationen aber angemessene
                                           Einschätzung




               25. November 2009       Finanzstabilitätsbericht 2009             12
Herausforderungen für deutsches Bankensystem:
Verlustschätzungen – Übersicht




                                                      •   Banken haben größte
                                                          Welle der
                                                          Wertberichtigungen
                                                          aus Verbriefungen
                                                          wohl überstanden, ...


                                                      •   ... aber weitere
                                                          Wertberichtigungen
                                                          auf Buchkredite
                                                          wegen konjunkturellen
                                                          Nachlaufs zu erwarten




               25. November 2009   Finanzstabilitätsbericht 2009             13
Herausforderungen für deutsches Bankensystem:
Kapitalbedarf




   Rückschluss von geschätzten Abschreibungen auf aktuellen
   Kapitalbedarf nicht unmittelbar gegeben
    –   Deckung anfallender Verluste zunächst durch laufende Erträge
        und vorausschauende Verlustrückstellungen
    –   Künftige Erträge aus operativem Geschäft – deren Prognose
        wegen hoher Marktunsicherheit allerdings nicht einfach

   Institute sollten derzeitige Spielräume nutzen und ...
    –   ... „Altlasten“ verarbeiten
    –   ... Risikovorsorge ausbauen
    –   ... Kapitalpolster aufstocken
    –   ... Kosteneffizienz erhöhen


                 25. November 2009       Finanzstabilitätsbericht 2009   14
Aufarbeitung der Krise:
Reformagenda



  Reformziele
   – Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Marktteilnehmer und
     des Finanzsystems insgesamt
   – Stabilitätskonforme Gestaltung einzelwirtschaftlicher
     Anreizstrukturen

  Internationale entwickelte Agenda
   – G20-Gipfelprozess: Umsetzung vor allem durch Financial
      Stability Board (FSB)
   – Internationalisierung der Regelsetzung – wegen struktureller
      Interdependenz – unabdingbar
   – Bundesbank intensiv und konstruktiv beteiligt


            25. November 2009       Finanzstabilitätsbericht 2009   15
Aufarbeitung der Krise:
Makroprudenzielle Ausrichtung der Aufsicht




  Wesentliche Lehre: makroprudenzielle Aufsicht unabdingbar
   – Makroprudenzieller Blickwinkel: Vorbeugung systemischen Stresses
     erfordert die Beachtung
         Endogener, aus dem Zusammenspiel entstehender Risiken
         Probleme gleichgerichteten Verhaltens
         Systemweiter Rückkoppelungen (prozyklische Eigenkapitalregeln,
         Liquiditätsspiralen)
         Externalitäten, (unberücksichtigte) Nebenfolgen aus Größe und
         Vernetzheit (Aufsichtsintensität, Eigenkapital- und
         Liquiditätsanforderungen, Insolvenzrecht)
   – International abgestimmte Reformen sollen die Stabilität erhöhen,
     dürften mit moderateren und zugleich weniger volatilen Erträgen
     verbunden sein



             25. November 2009        Finanzstabilitätsbericht 2009       16
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20091125.Kotz Finanzstabilitaet

  • 1. Prof. Hans-Helmut Kotz Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank Finanzstabilitätsbericht 2009 der Deutschen Bundesbank Frankfurt am Main 25. November 2009 – Es gilt das gesprochene Wort – Seite 1 von 10 Deutsche Bundesbank • Zentrale • Kommunikation • Wilhelm-Epstein-Straße 14 • 60431 Frankfurt am Main www.bundesbank.de • E-Mail: presse-information@bundesbank.de • Tel.: 069 9566-3511 • Fax: 069 9566-3077 Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
  • 2. I Deutsches Finanzsystem stabilisiert Im Spätsommer 2008 befand sich das internationale Finanzsystem am Rande eines Zusammenbruchs. Die Aktivität auf den Interbanken-Geldmärkten kam nahezu zum Stillstand. In den längeren Fristen gab es kaum noch Umsätze. Die Unsicherheit war enorm. Die Aufschläge für unbesicherte Ausleihungen lagen um das 50fache über ihren Vorkrisen- Werten. Sämtliche Indikatoren zur Abbildung von Risiken – ob an Aktien-, Anleihe-, Kredit- oder Derivatemärkten – wiesen historisch einmalige Stände auf. Die internationale Finanzkrise drohte in Wechselwirkung mit einem seit mehr als einem halben Jahrhundert nicht erfahrenen Einbruch des globalen Wachstums in eine kaum noch kontrollierbare Abwärtsspirale zu münden. Seit dem Frühjahr 2009 ist es aber zu einer spürbaren Stabilisierung gekommen. Diese reflektiert jedoch ebenso beispiellose gegenhaltende Maßnahmen von Haushalts-, Geld- und Finanzmarktpolitik. Nur dank dieser außergewöhnlichen, weltweit eingesetzten Politikmaßnahmen konnte Schlimmeres verhindert werden. Erst nachdem der öffentliche Sektor – auch in Deutschland – die Rolle des „Risikonehmers letzter Zuflucht“ übernommen hatte, gelang es, sowohl das internationale als auch das deutsche Finanzsystem zu stabilisieren. Dies ist der Hintergrund, vor dem wir den diesjährigen Bundesbank- Finanzstabilitätsbericht präsentieren können. Die inländischen Kreditinstitute profitieren derzeit von der Aufhellung der globalen wirtschaftlichen Aussichten. Die Perspektiven haben sich gerade für die durch ihre hohe Auslandsverflechtung geprägte deutsche Volkswirtschaft wieder merklich verbessert. Das begünstigt unmittelbar die Umfeldbedingungen für die Finanzindustrie. Dennoch haben wir noch eine schwierige Wegstrecke vor uns. Dem deutschen Bankensystem stehen erhebliche Herausforderungen bevor. Zweck des vorliegenden Finanzstabilitätsberichts ist es deshalb, die Risikolage und die Widerstandsfähigkeit des Seite 2 von 10 Deutsche Bundesbank • Zentrale • Kommunikation • Wilhelm-Epstein-Straße 14 • 60431 Frankfurt am Main www.bundesbank.de • E-Mail: presse-information@bundesbank.de • Tel.: 069 9566-3511 • Fax: 069 9566-3077 Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
  • 3. deutschen Finanzsystems einzuschätzen – im Lichte möglicher, aber nicht unrealistischer ungünstiger Entwicklungen. Die jüngsten Aufwärtsrevisionen der Wachstumsprognosen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die globale Aufhellung hauptsächlich auf die umfangreichen Konjunkturprogramme zurückzuführen ist. Die in Gang gekommene Sanierung des Finanzsektors bleibt anfällig gegenüber Rückschlägen im realwirtschaftlichen Erholungsprozess. Der Aufschwung ist noch keineswegs selbsttragend. Das kommende Jahr wird zeigen, inwieweit es gelingt, die abebbenden öffentlichen Impulse durch privatwirtschaftliche Eigendynamik – das Aufschwung-typische Zusammenspiel von Nettoexporten, Investitionen und privatem Verbrauch – abzulösen. Das ist noch nicht gewährleistet. Deshalb wäre es fehl am Platze, die Finanz- und die damit eng verknüpfte Wirtschaftskrise schon als überwunden anzusehen. Bereits eine länger währende Stagnationsphase in den wichtigsten Volkswirtschaften würde ein bedeutsames Risiko für die Finanzstabilität darstellen. Dann wäre es wahrscheinlich, dass die fürs Erste durchbrochene, sich selbst verstärkende Rückkoppelungsschleife zwischen Realwirtschaft und Finanzsystem erneut auflebt. Daher ist der Ausstieg aus den Stabilisierungsmaßnahmen nur in dem Maße zweckgerecht, in dem sich das Marktumfeld und die Widerstandskraft des Finanzsektors nachhaltig verbessert haben. Gleichzeitig darf nicht übersehen werden, dass in den umfangreichen stützenden und stimulierenden Maßnahmen auch erhebliche mittel- und langfristige Risiken liegen. Dies gilt in erster Linie für die in vielen Industrieländern rapide gestiegene Staatsverschuldung. Über die in den Haushalten bereits ausgewiesene Verschuldung hinaus stellen die Bankenrettungspakete eine weitere potenzielle Belastung für den Staat dar. Transparente und glaubwürdige Strategien für eine Rückführung der geld- und fiskalpolitischen Impulse sowie der Stützungsmaßnahmen im Bankensektor sind daher unabdingbar. Verlöre die Politik ihre Glaubwürdigkeit, so fände das einen Niederschlag in den Risikoprämien und im Seite 3 von 10 Deutsche Bundesbank • Zentrale • Kommunikation • Wilhelm-Epstein-Straße 14 • 60431 Frankfurt am Main www.bundesbank.de • E-Mail: presse-information@bundesbank.de • Tel.: 069 9566-3511 • Fax: 069 9566-3077 Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
  • 4. Zinsniveau. Höhere Zinsen wären mit negativen Folgen für die Investitionsausgaben und damit das Wachstumspotenzial verbunden. Zudem würden sie unmittelbar die für längere Fristen erforderlichen Konsolidierungsanstrengungen der öffentlichen Haushalte erschweren. Deshalb ist entscheidend, dass die Erwartungen der Marktteilnehmer hinsichtlich einer stabilitätsorientierten Geld- und einer tragfähigen Fiskalpolitik fest verankert bleiben. II Weitere Herausforderungen zu bewältigen Die staatliche Unterstützung gibt dem Finanzsystem Zeit, Verluste zu verarbeiten und sich auf abzusehende Belastungen vorzubereiten. Die öffentlichen Interventionen haben sich zudem vorteilhaft auf die operativen Ertragsaussichten ausgewirkt. Die kurzfristigen Zinsen weisen Tiefstände auf. Die Zinsstruktur ist ausgesprochen steil. Dies ermöglicht erhebliche Ergebnisbeiträge aus der Fristentransformation. ( Folie 6). Die Gebühreneinnahmen entwickeln sich nicht zuletzt aufgrund der hohen, krisenbedingten Emissionen staatlicher Anleihen sehr kräftig. Die Provisionseinkünfte werden zudem von der regen Emissionstätigkeit der Unternehmen gestärkt. Hinzu kommt die seit dem Frühjahr 2009 positive Entwicklung an den Aktien- und Kreditmärkten, welche den Banken ein verbessertes Handelsgeschäft ermöglicht. Diese Entwicklung ist allerdings fragil. Sie basiert auf außergewöhnlichen und deshalb korrekturbedürftigen Maßnahmen. Es ist nicht die neue Nachkrisen-Normalität. Hier soll aber keinesfalls der Eindruck vermittelt werden, dass die deutschen Institute den Ernst der Lage nicht erkannt und sich zurückgelehnt hätten. Sie haben ihre Bilanzsummen konsolidiert und ihre Eigenkapitalausstattung verbessert. So ist die durchschnittliche Kernkapitalquote von Mitte 2007 bis Mitte 2009 um 2,4 % gestiegen ( Folie 7). Vorteilhaft ist weiterhin, dass die Ausgangslage für eine Bewältigung der Finanzkrise in Deutschland im internationalen Vergleich relativ günstig ist. Zum einen ist die Verschuldung der inländischen Unternehmen und der privaten Haushalte vergleichsweise moderat. Entsprechend gering ist Seite 4 von 10 Deutsche Bundesbank • Zentrale • Kommunikation • Wilhelm-Epstein-Straße 14 • 60431 Frankfurt am Main www.bundesbank.de • E-Mail: presse-information@bundesbank.de • Tel.: 069 9566-3511 • Fax: 069 9566-3077 Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
  • 5. derzeit der Anteil notleidender Kredite. Zum anderen zeigt die Entwicklung der Immobilienpreise in Deutschland keinerlei Anzeichen einer Blasenbildung. Das begrenzt die Kreditrisiken im Bereich der Immobilienfinanzierung. Aber auch im Fall einer andauernden konjunkturellen Erholung stehen für die deutschen Banken noch beachtliche Belastungen aus. So ist in den Bilanzen weiterhin ein nicht unerheblicher potenzieller Abschreibungsbedarf enthalten. Nach unserer Einschätzung dürften die Banken die größte Welle der Abschreibungen aus Verbriefungen allerdings hinter sich haben. Auf Basis der aktuellen Marktpreise ermitteln wir modellgestützt noch einen Wertberichtigungsbedarf in Höhe von etwa 10 Mrd € bis 15 Mrd € ( Folie 11). Setzt sich die seit März 2009 anhaltende Werterholung fort, so würden sich die Verluste im Gesamtportfolio weiter verringern. Die zu erwartende Entwicklung im Kreditbuch steht jedoch unter anderen Vorzeichen. Hier weisen die Abschreibungen typischerweise einen zyklischen Nachlauf auf. Deshalb dürften die Wertberichtigungen auf Buchkredite die Ertragslage der Banken mithin noch einmal stärker belasten. Für das Kreditbuch zeigt sich nach unseren Schätzungen ein noch zu verarbeitender Wertberichtigungsbedarf zwischen 50 Mrd € und 75 Mrd €. Die Schätzungen ( Folie 12) unterliegen derzeit jedoch einer besonders hohen Prognoseunsicherheit. Die in den ökonometrischen Modellen ermittelten historischen Zusammenhänge sind für Projektionen gegenwärtig insofern nicht so belastbar, wie wir es zuvor gewohnt waren. Auf Basis der verfügbaren Informationen kommen wir zu einer angemessenen Einschätzung des ausstehenden Wertberichtigungsbedarfs. Verstärkt sich die konjunkturelle Erholung weiter, wovon jüngste Prognosen ausgehen, würden die Verluste niedriger ausfallen. Wichtig ist hier, dass der geschätzte Wertberichtigungsbedarf nicht automatisch dem Kapitalbedarf entspricht. Zur Deckung anfallender Verluste können offenkundig auch laufende Erträge oder vorausschauende Verlustrückstellungen herangezogen werden. Seite 5 von 10 Deutsche Bundesbank • Zentrale • Kommunikation • Wilhelm-Epstein-Straße 14 • 60431 Frankfurt am Main www.bundesbank.de • E-Mail: presse-information@bundesbank.de • Tel.: 069 9566-3511 • Fax: 069 9566-3077 Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
  • 6. Dennoch entspricht es dem Vorsichtsprinzip, sich gegen mögliche negative Entwicklungen zu wappnen. Die Kreditinstitute haben Zeit gewonnen, sich zu stärken und ihre „Altlasten“ zu verarbeiten. Sie sollten die entstandenen Spielräume in erster Linie dazu nutzen, um Risikovorsorge zu treffen, ihre Kapitalpolster zu kräftigen und die Kosteneffizienz zu erhöhen. Damit wäre auch die notwendige Grundlage für einen Aufschwung geschaffen. In diesem würde die derzeit schwache Kreditnachfrage deutscher Unternehmen wieder ansteigen. Diese sollte auf ein risikoadäquat bepreistes Kreditangebot treffen, das nicht durch eine unzureichende Kapitaldecke begrenzt wird. III Makroprudenzielle Ausrichtung der Aufsicht und Regulierung Nachdem es gelungen ist, das Finanzsystem zu stabilisieren, stehen Regierungen, Zentralbanken und Aufsichtsbehörden weltweit nun vor der Herausforderung, die richtigen Konsequenzen aus der Krise zu ziehen. Finanzstabilität weist die Kennzeichen eines öffentlichen Gutes auf. Sie kann daher nicht rein privat gewährleistet werden. Es gibt einen Unterschied zwischen privater und gesamtwirtschaftlicher Rationalität. Einzelwirtschaftlich zweckgerechtes Handeln mag Nebenfolgen auslösen, die aus einer systemischen Stabilitätsperspektive problematisch sind. Man kann deshalb auch nicht erwarten, dass Finanzstabilität problemlos aus privater Interaktion entsteht. Fehlende Finanzstabilität ist allerdings mit – wir haben es erfahren – enormen gesellschaftlichen Kosten verbunden. Wir arbeiten daher zusammen mit nationalen und internationalen Institutionen intensiv daran, die richtigen Lehren zu ziehen und aufgetretene Schwachstellen zu beseitigen. Da die Ursachen der Krise vielschichtig und komplex sind, gibt es keine einfachen Antworten. Zweckgerecht sind vielmehr detaillierte Änderungen und Ergänzungen des regulatorischen und aufsichtlichen Regelwerks. Gründlichkeit muss dabei Vorrang vor Eile haben! Als eine zentrale Erkenntnis aus der Krise gilt, dass die traditionelle mikroprudenzielle, also auf das Einzelinstitut ausgerichtete Sichtweise nicht mehr angemessen ist. Sie ist durch eine makroprudenzielle Aufsicht zu ergänzen. Die einzelwirtschaftliche Aufsichtsperspektive Seite 6 von 10 Deutsche Bundesbank • Zentrale • Kommunikation • Wilhelm-Epstein-Straße 14 • 60431 Frankfurt am Main www.bundesbank.de • E-Mail: presse-information@bundesbank.de • Tel.: 069 9566-3511 • Fax: 069 9566-3077 Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
  • 7. – das muss hier eigentlich nicht erwähnt werden – bleibt zwar unabdingbar. Sie reicht für eine wirksame Krisenvorbeugung, bei der der systemische Stress im Mittelpunkt steht, aber bei weitem nicht aus. Ohne den Blick auf das System als Ganzes bleiben die im System, mithin aus dem Zusammenspiel der Finanzmarktakteure erwachsenden Risiken ausgeblendet. Diese endogen geschaffenen und nicht von außen – insbesondere der Realwirtschaft – herangetragenen Risiken erwachsen aus gleichgerichtetem Verhalten. Sie können im Ergebnis zu einer zu großen Homogenität führen. Diese macht Systeme generell verletzlich. Das gilt vor allem etwa für das Liquiditätsrisiko. Hier können durch Rückkoppelungseffekte – zwischen schwieriger Refinanzierungs- und problematischer Marktliquidität – systemische Abwärtsspiralen entstehen. Davon sind dann vor allem die Repo-Märkte betroffen. Die systemische Perspektive hat damit insbesondere für stärker marktorientierte (statt durch Bankenintermediation geprägte) Finanzsysteme eine besondere Bedeutung. Bei der Ausgestaltung der makroprudenziellen Aufsicht und Regulierung sind mithin vielfältige, komplexe Fragen aufgeworfen. So können prozyklische Elemente der Regulierung – das mag die Eigenkapitalanforderungen aber auch Rechnungslegungsgrundsätze betreffen – die Auf- und Abschwünge des Finanzsystems verstärken. Wirken die Anforderungen im Aufschwung anders als im Abschwung, so betrifft dies unmittelbar die Realwirtschaft. Im Aufschwung kann so der Aufbau kreditfinanzierter Ungleichgewichte begünstigt werden. Die gleichen Mechanismen können auch Rückkoppelungseffekte negativer Marktentwicklungen im Verlauf einer Krise akzentuieren. Es folgen im Aggregat destabilisierende Wirkungen. Um diese Rückkoppelungseffekte zu begrenzen, sollte künftig mehr Gewicht auf ausreichende und insbesondere auch gegenzyklisch wirkende Risikopuffer gelegt werden. Eine zweite Herausforderung liegt in der Vernetztheit des Finanzsystems. Diese ist offenkundig ein notwendiger Bestandteil eines jeden modernen Finanzsystems. Aus dieser unabweisbaren Interdependenz resultieren aber Nebenfolgen, gesamtwirtschaftliche Seite 7 von 10 Deutsche Bundesbank • Zentrale • Kommunikation • Wilhelm-Epstein-Straße 14 • 60431 Frankfurt am Main www.bundesbank.de • E-Mail: presse-information@bundesbank.de • Tel.: 069 9566-3511 • Fax: 069 9566-3077 Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
  • 8. Kosten, die nicht individuell berücksichtigt werden. Diese systemischen Externalitäten wachsen mit der Vernetztheit und der Größe der Institute. Der makroprudenzielle Ansatz liefert deshalb Gründe dafür, dass Finanzintermediäre je nach ihrer Stellung im Gesamtsystem unterschiedlich behandelt werden. Diese funktionale Sicht rechtfertigt zudem, dass auch Akteure außerhalb des klassischen Bankensystems, sofern sie ähnliche Funktionen erfüllen oder Rollen wahrnehmen, identisch behandelt werden. Eine besondere Schwierigkeit stellt in diesem Zusammenhang die angemessene Regulierung und Aufsicht großer oder stark vernetzter Institute dar, deren Zusammenbruch das gesamte Finanzsystem gefährdet (Too-Big- bzw. Too-Interconnected-to-Fail-Problematik). Diese Situation begründet unmittelbar eine höhere Aufsichtsintensität. Darüber hinaus sind auch zusätzliche Eigenkapitalanforderungen analytisch naheliegend. Allerdings ist zu beachten, dass die praktische Umsetzung dieser theoretisch zweckgerechten Ideen, übrigens ebenso wie die Formulierung antizyklisch wirkender Eigenkapitalegeln, mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist. Daraus kann aber nicht folgen, dass man das Thema verdrängt. Die möglichen gesellschaftlichen Opportunitätskosten wären gravierend. Diese knappen Anmerkungen machen deutlich, dass die Erweiterung der Mikro- um eine Makroperspektive Zentralbanken und Aufsichtsbehörden vor große Herausforderungen stellt. Deshalb widmet sich die Bundesbank der makroprudenziellen Analyse zukünftig mit besonderem Engagement. Seit Mai 2009 hat sie ihre Arbeiten zu diesen Fragen funktionsgerecht in dem neuen Zentralbereich Finanzstabilität gebündelt. Dieser Bereich zeichnet auch für den vorliegenden Stabilitätsbericht verantwortlich. Die richtige Ausgestaltung der makroprudenziellen Aufsicht ist tatsächlich Work in Progress. Hier stehen wir mitten in einer Phase intensiver Erörterung. In einigen Bereichen konnten allerdings bereits konkrete Fortschritte erzielt werden. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Reformagenda zu nennen, die im Rahmen des G20-Gipfelprozesses und zu weiten Teilen unter Federführung des Financial Stability Boards (FSB) abgearbeitet wird. Aufgrund der erheblichen wechselseitigen und grenzüberschreitenden Einflüsse ist die Seite 8 von 10 Deutsche Bundesbank • Zentrale • Kommunikation • Wilhelm-Epstein-Straße 14 • 60431 Frankfurt am Main www.bundesbank.de • E-Mail: presse-information@bundesbank.de • Tel.: 069 9566-3511 • Fax: 069 9566-3077 Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
  • 9. Regelsetzung aus guten Gründen internationalisiert. Inkonsistenzen laden zu Regulierungsarbitrage ein. Sie erhöhen damit tendenziell die systemische Verletzlichkeit. Deshalb engagiert sich die Bundesbank intensiv in der Arbeit des FSB. Auch an dieser Stelle will ich mich auf die Nennung zweier Aspekte beschränken, die in der internationalen Diskussion eine einhellige Zustimmung finden. Es besteht erstens Übereinstimmung in einem eingangs bereits erwähnten Punkt: Wir müssen die Widerstandsfähigkeit der Finanzinstitute stärken; die Kapital- und Liquiditätspuffer, mit denen Krisen abgewettert werden könnten, müssen größer werden. Robustere Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen sowie eine bessere Erfassung von Risikopositionen sind zudem notwendig, um die Gefahren, die aus übermäßigen Fremdkapitalhebeln rühren, künftig besser zu kontrollieren. Zweckgerecht ist es, wenn bei der Ausformulierung der Details und der Umsetzung die spezifischen Eigenschaften nationaler Finanzsysteme Berücksichtigung finden. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die geplante qualitative Verbesserung der Eigenkapitalausstattung von Banken. Dabei kommt es auf deren Funktion – die Fähigkeit zur Absorption von Verlusten – und nicht auf Rechtsformen an. Vor dem Hintergrund der weiterhin schwierigen Umfeldbedingungen ist auch evident, dass angemessene Übergangsfristen gewahrt werden müssen. Ansonsten würde der Weg für eine kapitalbedingte Kreditangebotsverknappung bereitet. Zweitens müssen wir die Anreizstrukturen im Finanzsystem stärker auf eine nachhaltige Entwicklung ausrichten. Dem dient auch die Erhöhung der Transparenz, welche die – allein allerdings nicht ausreichende – Marktdisziplin unterstützt. Dies gilt in besonderem Maße für den Verbriefungsprozess. Signifikant verbesserte Qualitäts- und Integritätsstandards sind eine entscheidende Voraussetzung, um den Verbriefungsmarkt wiederzubeleben. Die Originatoren sollten – etwa durch eine vertikale Beteiligung an den Verbriefungen – ein eigenes Interesse haben, dass alle Risiken (auch die des Gleichlaufs der Ausfälle) – angemessen abgebildet sind. Sofern die Instrumente in dieser Weise anreizverträglich ausgestaltet sind, können sie wirksam zur Refinanzierung des Bankensektors dienen. Sie Seite 9 von 10 Deutsche Bundesbank • Zentrale • Kommunikation • Wilhelm-Epstein-Straße 14 • 60431 Frankfurt am Main www.bundesbank.de • E-Mail: presse-information@bundesbank.de • Tel.: 069 9566-3511 • Fax: 069 9566-3077 Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
  • 10. schaffen damit auch – worauf es aus einer Wertschöpfungsperspektive in erster Linie ankommt – die Voraussetzung für eine verlässliche und korrekt bepreiste Kreditvergabe an Unternehmen. Im Ergebnis dürften die international abgestimmten Reformen die Stabilität des Finanzsystems spürbar erhöhen. Im Mittel bedeuten sie wohl moderatere Ertragsaussichten im Finanzsektor. Diese sollten gleichzeitig aber auch weniger volatil und damit robuster ausfallen. Angesichts der erheblichen gesellschaftlichen Kosten, die Schieflagen von Finanzinstituten verursachen können, erscheint dieser Preis zur Gewährleistung von Finanzstabilität jedoch angemessen. Schließlich werden auch die Institute selbst von einer höheren Stabilität des Finanzsystems nachhaltig profitieren. * * * Seite 10 von 10 Deutsche Bundesbank • Zentrale • Kommunikation • Wilhelm-Epstein-Straße 14 • 60431 Frankfurt am Main www.bundesbank.de • E-Mail: presse-information@bundesbank.de • Tel.: 069 9566-3511 • Fax: 069 9566-3077 Bei publizistischer Verwertung wird um die Angabe der Quelle gebeten.
  • 11. Finanzstabilitätsbericht 2009 Prof. Hans-Helmut Kotz Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank Frankfurt am Main, 25. November 2009
  • 12. Agenda 1. Gesamteinschätzung 2. Globale Risikofaktoren 3. Stabilität im deutschen Bankensystem 4. Herausforderungen für deutsches Bankensystem 5. Aufarbeitung der Krise 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 2
  • 13. Gesamteinschätzung Internationales und deutsches Finanzsystem erfolgreich stabilisiert – Ausgangslage im Spätsommer 2008: Finanzsystem nahe am systemischen Zusammenbruch, Märkte zeigen enorme Unsicherheit – Staat als „Risikonehmer letzter Zuflucht“ – Außergewöhnliche haushalts-, geld- und finanzstabilitätspolitische Maßnahmen haben Vertrauen wiederhergestellt Negative Rückkoppelungsschleife fürs Erste durchbrochen Perspektiven zuletzt merklich verbessert – Rückgang der extremen Risikoabneigung – Weltweite Aufhellung der konjunkturellen Aussichten – allerdings gravierender wirtschaftlicher Einbruch – Günstige Refinanzierungsbedingungen – Aufschwung jedoch noch nicht selbsttragend Finanz- und Wirtschaftskrise noch nicht überwunden 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 3
  • 14. Globale Risikofaktoren Makroökonomische Risiken – Lang währende Stagnationsphase in wichtigen Volkswirtschaften – Sanierung des Finanzsektors anfällig gegenüber Rückschlägen bei realwirtschaftlicher Erholung Risiken im internationalen Finanzsystem und an den Finanzmärkten – Anhaltender Anpassungsdruck durch Wertberichtigungen und (vor allem auch vom Markt geforderte) höhere Eigenkapitalunterlegung – Angebotsbedingte Zurückhaltung bei der Kreditvergabe international ein potenzielles Risiko – Fortdauernde Friktionen im Verbriefungsmarkt Weitere Kreditausfälle könnten zum Belastungsfaktor für die Anpassung im Finanzsystem werden – In vielen Ländern Anfälligkeiten im Unternehmenssektor, bei Gewerbeimmobilien und bei privaten Haushalten (Bedarf an Bilanzbereinigung) 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 4
  • 15. Globale Risikofaktoren Risiken aus Stützungsmaßnahmen – mittel- bis langfristig – Rapide gestiegene (explizite und implizite) Staatsverschuldung – Vertrauenserosion bei unglaubwürdigen Ausstiegsstrategien Staatliche Unterstützung verschafft Finanzsystem Zeit – Öffentliche Interventionen wirken (Zinsniveau, Zinsstruktur, Anleiheemissionen, Konjunkturstützung) günstig auf operative Ergebnisse – Situation nutzen, um Verluste zu verarbeiten und sich auf abzusehende Belastungen vorzubereiten 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 5
  • 16. Stabilität im deutschen Bankensystem Günstige operative Ertragsaussichten • Steile Zinsstrukturkurve begünstigt Fristentransformation • Provisionseinkünfte profitieren von Emissionstätigkeit des Staates und der Unternehmen • Verbessertes Handelsgeschäft dank vorteilhafter Entwicklung an Aktien- und Kreditmärkten • Spareinlagen gestiegen 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 6
  • 17. Stabilität im deutschen Bankensystem Anpassungsprozess im deutschen Bankensystem vorangeschritten • Bilanzsummen konsolidiert • Eigenkapitalausstattung verbessert • Verschuldungsgrad spürbar gesunken Zudem vergleichsweise günstige Ausgangslage • Moderate Verschuldung des privaten Sektors in Deutschland • Keine Immobilienmarkt-Blase 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 7
  • 18. Herausforderungen für deutsches Bankensystem: Ausstehende Wertberichtigungen • Noch ausstehender Wertberichtigungsbedarf deutscher Banken • Schätzungen des in den Bankbilanzen verbliebenen Verlustpotenzials ... - ... aus Kreditverbriefungsinstrumenten - ... aus Buchkrediten • Datengrundlage: - Bankaufsichtliche Meldedaten und aktuelle Erhebungen der Deutschen Bundesbank - Veröffentlichte Informationen der einzelnen Institute 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 8
  • 19. Herausforderungen für deutsches Bankensystem: Verlustschätzungen – Vorgehensweise • Marktwertverluste bei Verbriefungen • Erhebungen der Deutschen Bundesbank zu Buch- und Nominalwerten von Verbriefungsportfolien • Abgleich mit entsprechenden Marktwertänderungen seit 2007 • Berücksichtigte Instrumenten- klassen: CMBS/RMBS, Verbraucher-ABS, CDOs, sonstige Verbriefungen • Berücksichtigung besonderer Charakteristika der Sicherheiten- pools (Herkunft, Rating etc.) 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 9
  • 20. Herausforderungen für deutsches Bankensystem: Verlustschätzungen – Vorgehensweise • Einschätzung von potenziellen Verlusten aus Buchkrediten • Buchkreditportfolien aller deutschen Universalbanken • Makroökonomisches Szenario: • BIP 2009: -5,0%, BIP 2010: +1,2% • Panel-ökonometrische Schätzung von Einzelwertberichtigungen Ln (Verlustei ,t +1 ) = 0, 92 ⋅Ln( Bilanzsummei ,t ) − 0,18 ⋅ NLQi ,t + 2, 54 ⋅Kreditquotei ,t − 10, 03 ⋅BIPi ,t +1 [0,89; 0,96] [ −0,26; − 0,11] [ 2,39; 2,68] [ −11,06; − 9,00] + 23, 9 ⋅ΔBIPt +1 x NLQi ,t − 0, 02 ⋅ Zins1t +1 + 0, 02 ⋅Zins10t +1 + ui − 5, 31 [18,6; 29,1] [ −0,04; − 0,01] [0,01; 0,03] [ −6,00; − 4,63] 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 10
  • 21. Herausforderungen für deutsches Bankensystem: Verlustschätzungen – Ergebnisse • Marktwertverluste • Möglicher weiterer Abschreibungs- bedarf: 10 Mrd € bis 15 Mrd € • Ergebnisse hängen naturgemäß ab von Annahmen über: - Marktpreisverlauf - Portfoliozusammensetzung - Berücksichtigte Instrumente 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 11
  • 22. Herausforderungen für deutsches Bankensystem: Verlustschätzungen – Ergebnisse • Kreditbuch • Kumulierter Wertberichtigungs- bedarf für 2009 und 2010 zwischen 50 Mrd € und 75 Mrd € - Verlustquote im Jahr 2009 hoch - 2010: Rückkehr zum langfristigen historischen Mittelwert, falls Erholung wie erwartet eintritt • Unsicherheit hoch; auf Basis verfügbarer Informationen aber angemessene Einschätzung 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 12
  • 23. Herausforderungen für deutsches Bankensystem: Verlustschätzungen – Übersicht • Banken haben größte Welle der Wertberichtigungen aus Verbriefungen wohl überstanden, ... • ... aber weitere Wertberichtigungen auf Buchkredite wegen konjunkturellen Nachlaufs zu erwarten 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 13
  • 24. Herausforderungen für deutsches Bankensystem: Kapitalbedarf Rückschluss von geschätzten Abschreibungen auf aktuellen Kapitalbedarf nicht unmittelbar gegeben – Deckung anfallender Verluste zunächst durch laufende Erträge und vorausschauende Verlustrückstellungen – Künftige Erträge aus operativem Geschäft – deren Prognose wegen hoher Marktunsicherheit allerdings nicht einfach Institute sollten derzeitige Spielräume nutzen und ... – ... „Altlasten“ verarbeiten – ... Risikovorsorge ausbauen – ... Kapitalpolster aufstocken – ... Kosteneffizienz erhöhen 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 14
  • 25. Aufarbeitung der Krise: Reformagenda Reformziele – Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Marktteilnehmer und des Finanzsystems insgesamt – Stabilitätskonforme Gestaltung einzelwirtschaftlicher Anreizstrukturen Internationale entwickelte Agenda – G20-Gipfelprozess: Umsetzung vor allem durch Financial Stability Board (FSB) – Internationalisierung der Regelsetzung – wegen struktureller Interdependenz – unabdingbar – Bundesbank intensiv und konstruktiv beteiligt 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 15
  • 26. Aufarbeitung der Krise: Makroprudenzielle Ausrichtung der Aufsicht Wesentliche Lehre: makroprudenzielle Aufsicht unabdingbar – Makroprudenzieller Blickwinkel: Vorbeugung systemischen Stresses erfordert die Beachtung Endogener, aus dem Zusammenspiel entstehender Risiken Probleme gleichgerichteten Verhaltens Systemweiter Rückkoppelungen (prozyklische Eigenkapitalregeln, Liquiditätsspiralen) Externalitäten, (unberücksichtigte) Nebenfolgen aus Größe und Vernetzheit (Aufsichtsintensität, Eigenkapital- und Liquiditätsanforderungen, Insolvenzrecht) – International abgestimmte Reformen sollen die Stabilität erhöhen, dürften mit moderateren und zugleich weniger volatilen Erträgen verbunden sein 25. November 2009 Finanzstabilitätsbericht 2009 16