2. Strukturwandel-Was ist das?
Unter einem Strukturwandel versteht man die Veränderung der relativen Anteile
der Wirtschaftssektoren im Zeitverlauf. Man unterscheidet in der Wirtschaft drei
Sektoren.
Primärer Sektor Sekundärer Sektor
Tertiärer Sektor
Entwicklung zur
„Dienstleistungsgesellschaft“
• Neue Sektoren steigen auf (Dienstleistungen)
• Bedeutungsverlust älterer Branchen (Bergbau)
• Durch technischen Fortschritt und dem internationalen
Wettbewerb beschleunigt
3. Strukturwandel-Was ist das?
Um wirtschaftliche Krisen vorzubeugen, strebt man eine möglichst vielseitige
Wirtschaftsstruktur an. Die Umstellung einer einseitigen Wirtschaftsstruktur auf
eine Wirtschaft, die von vielen Branchen getragen wird, nennt man Strukturwandel.
Beispiel: Ruhrgebiet
Strukturwandel
Montanindustrie Viele Branchen
4. Vergangenheit des Ruhrgebiets
Thyssen Eisenwerke
Duisburg
Römische Belagerung zur
Sicherung des
Rheinübergangs und der Einsetzen der
Ruhrmündung Kohleabbau um Industrialisierung
Dortmund
80.000
Zeitwende 10. Jh. 11. Jh. 12. Jh. 13. Jh. 14. Jh. 15. Jh. 16. Jh. 17. Jh. 18. Jh. 19. Jh.
v. Chr.
Salzgewinnung
Erste Besiedlung Reglementierung der bei Unna
Schifffahrt und Erster Hochofen in
Gründung des Oberhausen
„Werner Bundes“
Krupp eröffnet erstes
Stahlwerk in Essen
5. Vor und nach dem Zweitem Weltkrieg
Vor dem zweiten Weltkrieg Nach dem Zweitem Weltkrieg
Ruhrgebiet: Ruhrgebiet
• wichtiger industrieller Ballungsraum • „alte“ Industrieform wird beibehalten
• hohe Bevölkerungsdichte • Zeit des Wiederaufbaus & des
Wirtschaft: „Wirtschaftswunder“ richtige
Entscheidung
• Groß angelegte Kohleförderung
• Stahlverarbeitende Industrie
Wirtschaft
• Wirtschaft boomte
• Für Wiederaufbau wurde viel Kohle
und Stahl benötigt
6. Wie kam es zum Strukturwandel?
Hohe Förderkosten Kohle wird weniger bei
ausländischer Tagebau der Verhüttung von
billiger Eisenerz genutzt (bessere
Technik) Keine Konkurrenzfähigkeit
gegen Erdöl/Erdgas
Stahl- und Kohlekrise
Strukturwandel
• Neue Technologien
• Neue Wirtschaftszweige
7. Kohlekrise im Ruhrgebiet
• Ende der 50er Jahre
• Preise und Nachfrage nach
Ruhrkohle sanken
• Existenzgrundlage vieler
Menschen bedroht
bezogen ihr Einkommen
aus Kohle
Die Gründe:
• Monostruktur
• sinkende Nachfrage
nach Kohle
• Stilllegung vieler Zechen
• Massenentlassung
Strukturkrise
10. Reaktion auf die Krise
Zunächst: alte Struktur Wirtschaft erholt sich
soll beibehalten werden
• Keine neuen • Ansiedlung von
Marktbedingungen Wachstumsindustrie
• Sicherung der • Rationalisierung der
Kohlemärkte Montanindustrie
Staat greift mit
Wirtschaft „geht den Bach runter“
Entwicklungsprogramm ein
11. Das Ruhrgebiet heute
Primärer
Sektor Sekundärer
1% Sektor
25%
Primärer Sektor
Sekundärer Sektor
Tertiärer Sektor
Tertiärer
Sektor • strukturell
74% • schwache
angepasst
Finanzlage der
• ausgebaute
Kommunen
Infrastruktur
• hohe
• verbesserter
Arbeitslosigkeit
Lebensstandard
12. Die Zukunft im Ruhrgebiet
Technologieparks für Versorgung und Freizeit Bildung und Forschung
Zukunftstechnologien
• Umwelttechnologie • Einkaufszentren • Neugründung von 6
(Reinhaltung von Wasser und Universitäten
Luft)
• Automobilindustrie • Kulturzentren • Forschungseinrichtung
• Informations- und • Musicaltheater • Bergbau- und
Kommunikations-technologie Industriemuseen
• Mikroelektronik • Industrietourismus • 9 Fachhochschulen (seit 1960)
• Werkstofftechnologie • Revierparks (Freizeitparks)
• Biotechnologie (z.B. • Flächenrecycling (Sanierung
Messgeräte zur Untersuchung und Rekultivierung
von Körpergewebe und ehemaliger Fabrikgelände)
-flüssigkeiten)
• Sportarenen
13. Vor- und Nachteile des Strukturwandels
Pro Contra
• Eindämmung der Luft- und • Hohe Arbeitslosenquote
Umweltverschmutzung
• Renaturierung von Flüsse • Kosten der Sanierungen der
ehemaligen Fabrikgelände
• Sanierung von Wohnvierteln
• Entstehen von Parkanlagen
• Schaffung von neuen
Arbeitsplätzen durch den
Dienstleistungssektor
• Erfolg (21,8% des
Bruttoinlandsproduktes im
Ruhrgebiet erwirtschaftet)
• Modernisierung
• Verbesserung des • Fehlen von Arbeitsplätzen
Lebensstandards
14. Image der Region Freizeitangebot
(Guter oder (Sport? ,Berge und
schlechter Ruf?) Seen im Umland?)
Rohstoffe
(vorhanden?, Länge Wohnqualität
Grundstück der Transportwege (Angebot? ,Preise?)
(vorhanden?, passende
Größe)
Verkehrslage
(Transportkosten?)
Die Qualität der
Standortfaktoren
Arbeitskräfte bestimmt die Auswahl
(Fachkräfte?) des Standortes
Wirtschaftsförderungen
(Subventionen?
Steuervorteile?)
Bildungsangebot Absatzmärkte Zulieferer
(Schulen? (Lage?) (Lage?)
Hochschulen?)
Kulturangebot
Umweltqualität (Theater?, Kino?)
(Lärm?
Luftverschmutzung?
15. Standortfaktoren für den wirtschaftlichen
Aufstieg des Ruhrgebiets
Verkehrslage
(z.B. Ruhr Zulieferer für große
und Hellweg) Unternehmen (im
Rohstoffe Bereich Stahlindustrie)
(z.B. sind vorhanden
Kohle, Erze)
Standortfaktoren
Stahlindustrie siedelt sich im Ruhrgebiet an
(z.B. Krupp und Thyssen)
16. Begriffserklärung
Monostruktur
Wirtschaft, die durch einen
(Mono)Industriezweig oder einer Branche
bestimmt oder beherrscht wird.
Montanindustrie
Zusammenfassende Bezeichnung für die
Eisen- und Stahlindustrie sowie für den
Steinkohlenbergbau (mit angeschlossenen
Kokereien)
Agglomeration
Ballungsraum/Ballungsgebiet