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In den Sozialen Medien und
schon fast im Gefängnis?
Internet-Briefing, 4. Oktober 2011

von Oliver Staffelbach
                                     1
Übersicht
  Soziale Medien und Strafrecht

  Soziale Medien und Marketing

  Persönlichkeitsverletzungen

  Arbeitnehmer in sozialen Medien




                                    2
Soziale Medien und Strafrecht (1)
Art. 67 URG1

1 Auf Antrag der in ihren Rechten verletzten Person wird mit
  Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe
  bestraft, wer vorsätzlich und unrechtmässig:
     […]
    lit. gbis ein Werk mit irgendwelchen Mitteln so zugänglich
    macht, dass Personen von Orten und zu Zeiten ihrer Wahl
    dazu Zugang haben;
     […]
1   Urheberrechtsgesetz

                                                               3
Soziale Medien und Strafrecht (2)
Art. 67 URG1

     […]
2 Wer eine Tat nach Absatz 1 gewerbsmässig begangen
  hat, wird von Amtes wegen verfolgt. Die Strafe ist
  Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe. Mit
  der Freiheitsstrafe ist eine Geldstrafe zu verbinden.




1   Urheberrechtsgesetz

                                                            4
Soziale Medien und Strafrecht (3)
Art. 23 UWG1

1 Wer vorsätzlich unlauteren Wettbewerb nach Artikel 3,
  4, 4a, 5 oder 6 begeht, wird auf Antrag mit Freiheitsstrafe
  bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.
2 Strafantrag stellen kann, wer nach den Artikeln 9 und 10
  zur Zivilklage berechtigt ist.




1   Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb

                                                                5
Soziale Medien und Strafrecht (4)
Art. 177 StGB1

1 Wer jemanden in anderer Weise durch Wort, Schrift, Bild,
  Gebärde oder Tätlichkeiten in seiner Ehre angreift, wird,
  auf Antrag, mit Geldstrafe bis zu 90 Tagessätzen
  bestraft.




1   Schweizerisches Strafgesetzbuch

                                                              6
Soziale Medien und Strafrecht (5)




                Entwarnung: Die Situation ist nicht
                so dramatisch, wie sie teilweise
                dargestellt wird.



                                                      7
Soziale Medien und Strafrecht (6)

             Praktische Umsetzung




                 Rechtsfolge




                 Tatbestand


                                    8
Soziale Medien und Strafrecht (7)
Beispiele aus der Praxis

   Verwenden von fremden Bildern in sozialen Medien
   Versenden von Massenwerbung
   Beschimpfung (Art. 177 StGB)




                                                      9
Compliance als Herausforderung




        Risiko von Strafverfahren
    Risiko von zivilrechtlichen Klagen
    Risiko von Reputationsschäden
         Unternehmenswert
      (M&A-Transaktionen, IPOs)




                                         10
Social Media und Marketing (1)




                                 11
Social Media und Marketing (2)




                                 12
Social Media und Marketing (3)
Bestehende Vorgaben (Übersicht)

                                       Ausländisches Recht        UWG1
                                                             (z.B. Art. 3 lit. o)

                                                                  DSG2
                                          Schweizer Recht      (z.B. Art. 4)
     Bestehende
      Vorgaben                                                     URG3
                                           Allgemeine
                                      Geschäftsbedingungen        Weitere



                                                   Weitere

1   Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
2   Datenschutzgesetz
3   Urheberrechtsgesetz

                                                                                    13
Social Media und Marketing (4)
Massenwerbung (i)

      Alle Arten der automatisierten elektronischen Werbung
      ("wer fernmeldetechnisch sendet oder solche Sendungen
      veranlasst")
      E-Mail an mehrere Personen (Anzahl grundsätzlich nicht
      relevant)




1   Art. 3 lit. o des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb

                                                                       14
Social Media und Marketing (5)
Massenwerbung (ii)

      Massenwerbung muss1
             nach Einwilligung des Kunden gesendet werden
             einen konkreten Absender enthalten
             einen Hinweis auf eine Ablehnungsmöglichkeit aufführen
      Sonderregel bei bestehenden Kunden
      Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren oder Geldstrafen
      als Rechtsfolge

1   Art. 3 lit. o des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb

                                                                       15
Social Media und Marketing (6)
Fallbeispiele

   Direct Messages
   Posten auf Pinwänden




                                 16
Social Media und Marketing (7)
Bearbeitung von Personendaten

      Bei der Bearbeitung von Personendaten müssen
      insbesondere folgende Grundsätze eingehalten werden1:
            Rechtmässigkeit
            Treu und Glauben
            Transparenz
            Zweckbindung
            Verhältnismässigkeit
      Insbesondere zivilrechtliche Folgen bei Verstössen2
1   vgl. Art. 4 des Bundesgesetzes über den Datenschutz
2   vgl. Art. 33 des Bundesgesetzes über den Datenschutz

                                                              17
Social Media und Marketing (8)
Grundsatz der Zweckbindung
Der Grundsatz der Zweckbindung1 bedeutet:
      Personendaten dürfen nur zu dem Zweck bearbeitet
      werden, der
                  bei der Beschaffung angegeben wurde,
                  aus den Umständen ersichtlich oder
                  gesetzlich vorgesehen ist.
      Relevante Frage: Von welchen Bearbeitungszwecken
      durfte und musste die betroffene Person in guten
      Treuen ausgehen?
1   vgl. Art. 4 Abs. 4 des Bundesgesetzes über den Datenschutz

                                                                 18
Social Media und Marketing (9)
Fallbeispiele

   «Gefällt mir» bei Facebook
   Freunde bei Facebook oder XING
   Followers bei Twitter




                                    19
Social Media und Marketing (10)
Verwendung von fremden Inhalten (Übersicht)

                                                           Urheberrechtsgesetz


                                                           Markenschutzgesetz
     Rechtsquellen
                                                        Persönlichkeitsschutzrecht1


                                                                 Weitere




1   Art. 28 ff. Schweizerisches Zivilgesetzbuch (ZGB)

                                                                                      20
Social Media und Marketing (11)
Verwendung von fremden Inhalten (Fall 1)




                                           21
Social Media und Marketing (12)
Verwendung von fremden Inhalten (Fall 1)
BGE 130 III 168
"[Das Obergericht hält zu Recht fest,] dass die Fotografie von
Bob Marley ansprechend und interessant sei, und bezeichnet als
Grund dafür die besondere Mimik und Haltung des
Abgebildeten, vor allem die fliegenden Rasta-Locken und ihre
an eine Skulptur gemahnenden Formen, wobei ein besonderer
Akzent durch den Schatten gesetzt werde, den eine horizontal
fliegende Locke auf das Gesicht werfe. […] Aus diesen Gründen
ist die vom Kläger aufgenommene Fotografie als urheberrecht-lich
geschütztes Werk […] zu beurteilen."


                                                              22
Social Media und Marketing (13)
Verwendung von fremden Inhalten (Fall 2)




                                           23
Social Media und Marketing (14)
Verwendung von fremden Inhalten (Fall 2)
BGE 130 III 714
"Der Umstand, dass die Klägerin "zur richtigen Zeit am
richtigen Ort" war, um Christoph Meili zusammen mit den
Folianten zu fotografieren, führt nicht automatisch zum
Urheberrechtsschutz für ihre Fotografie. Darin mag eine
journalistisch wertvolle Leistung liegen, die jedoch als
solche für die Zuerkennung urheberrechtlichen Schutzes
nicht ausreicht."




                                                           24
Persönlichkeitsverletzungen (1)




        Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/digital/internet/Scheissjob-Scheissfirma-Digital-gemotzt-real-entlassen/story/13216953


                                                                                                                                     25
Persönlichkeitsverletzungen (2)

                              Zivilgesetzbuch


                              Strafgesetzbuch
 Persönlichkeitsverletzung
                             Datenschutzgesetz


                                  Weitere




                                                 26
Persönlichkeitsverletzungen (3)

                               Tatsache:
                           Falsche Tatsache

 Behauptung

                               Werturteil:
                        unnötig verletzender und
                    beleidigender Angriff auf Person
                            des Betroffenen




                                                       27
Persönlichkeitsverletzungen (4)




                                  28
Persönlichkeitsverletzungen (5)




           Quelle: http://www.nzz.ch/nachrichten/digital/prozess_st_gallerin_beschimpfung_facebook_1.10525438.html


                                                                                                                     29
Persönlichkeitsverletzungen (6)




                                  30
Persönlichkeitsverletzungen (7)
                                        Klage auf Unterlassung

                     Verwarnschreiben
                                         Klage auf Feststellung


                         Zivilrecht     Klage auf Schadenersatz
 Möglichkeiten des
   Betroffenen                           Klage auf Genugtuung
                        Strafrecht
                                                Weitere


                         Weitere




                                                                  31
Persönlichkeitsverletzungen (8)

  Schweiz



                             Trinidad and Tobago




                               Oberstes Gericht




                                                   32
Persönlichkeitsverletzungen (9)




                     Quelle: http://www.20min.ch/digital/dossier/facebook/story/13070397


                                                                                           33
Persönlichkeitsverletzungen (10)
Provider als Mitverantwortlicher

   Grundsatz: kommerzielle Provider kooperieren oft
   Ausnahme: Provider mit Sitz in den USA
   Sonderfall Google: grundsätzlich ist ein vollstreckbarer
   Entscheid erforderlich




                                                              34
Persönlichkeitsverletzungen (11)

      Offensiv?




                                   35
Persönlichkeitsverletzungen (12)

     Oder
   defensiv?




                                   36
Persönlichkeitsverletzungen (13)
Häufigste Irrtümer von Betroffenen

  Die Einleitung einer Klage vor einem Schweizer Gericht
  löst meine Probleme immer
  Ich kann meine Schadenersatzansprüche mit wenig
  finanziellem Aufwand erfolgreich einklagen
  Meine Gerichts- und Anwaltskosten werden mir immer
  zurückerstattet




                                                           37
Persönlichkeitsverletzungen (14)
Konkretes Vorgehen

  Fakten ermitteln
  Rechtliche Einschätzung
  Abmahn-Phase
  Prozess-Phase
  Online Reputation Management




                                   38
Arbeitnehmer in sozialen Medien (1)




                   Quelle: http://www.blick.ch/news/schweiz/bern/bund-sperrt-facebook-127870


                                                                                               39
Arbeitnehmer in sozialen Medien (2)
Risiken des Arbeitgebers

  Schädigung der Reputation des Arbeitgebers
  Haftungsrisiken
  Verschwendung von Arbeitszeit
  Verletzung von Geschäftsgeheimnissen
  Viren, Würmer, trojanische Pferde etc.
  Beanspruchung von Speicherkapazität
  Weitere



                                               40
Arbeitnehmer in sozialen Medien (3)
Chancen des Arbeitgebers

  Informationsquelle
  Teilweise Branchenüblichkeit
  Promotion von Produkten und Dienstleistungen
  Dialog mit Kunden, Geschäftspartnern und
  Meinungsmachern
  Weitere



                                                 41
Arbeitnehmer in sozialen Medien (4)

                            Social Media Richtlinien

                Präventiv
                            Schulungen / Kontrollen



  Minimierung
  von Risiken
                                  Verwarnung

                                   Kündigung
                Repressiv
                            Zivilrechtliches Vorgehen

                            Strafrechtliches Vorgehen



                                                        42
Social Media Richtlinien (1)
 Social Media Richtlinien:
 • Freiheiten aufzeigen
 • Schranken setzen




                               43
Social Media Richtlinien (2)

                               Sensibilisieren




                                                 44
Social Media Richtlinien (3)

                               Aufklären




                                           45
Social Media Richtlinien (4)

 Vorgaben machen




                               46
Social Media Richtlinien (5)
Beispiele und Checkliste

       Beispiele: Daimler1, SAP2, SRF Schweizer Radio und
       Fernsehen3
       Checkliste: Checkliste für Social Media Richtlinien4




1
    http://www.daimler.com/Projects/c2c/channel/documents/1895106_Social_Media_Leitfaden_Final.pdf
2   http://www.sapweb20.com/blog/2009/07/sap-social-media-guidelines-2009/
3   http://medienwoche.ch/beta/wp-content/uploads/2011/02/Social-Media_Leitlinien_Mitarbeitende_v1.3.pdf
4   http://www.computerworld.ch/fileadmin/downloads/Checkliste-Social-Media.pdf


                                                                                                           47
Überwachung der Arbeitnehmer




            Quelle: http://www.faz.net/artikel/C30563/internet-das-buero-als-big-brother-container-30254398.html


                                                                                                                   48
Haftung des Arbeitgebers (1)




                       Quelle: http://www.20min.ch/finance/news/story/15534737


                                                                                 49
Haftung des Arbeitgebers (2)
Art. 55 Abs. 1 OR1

Der Geschäftsherr haftet für den Schaden, den seine
Arbeitnehmer […] in Ausübung ihrer dienstlichen oder
geschäftlichen Verrichtungen verursacht haben, wenn er
nicht nachweist, dass er alle nach den Umständen gebotene
Sorgfalt angewendet hat, um einen Schaden dieser Art zu
verhüten, oder dass der Schaden auch bei Anwendung dieser
Sorgfalt eingetreten wäre.



1   Schweizerisches Obligationenrecht (OR)

                                                       50
Haftung des Arbeitgebers (3)
Grundsätze zu Art. 55 Abs. 1 OR

  Eine Haftung ist möglich, wenn der Arbeitnehmer seine
  Kompetenzen überschreitet
  Eine Haftung ist möglich, wenn der Arbeitnehmer eine
  Aufgabe in irrtümlicher Annahme besorgt, er sei damit
  beauftragt




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Praktische Tipps (1)



   Schweizeri
 Urheberrec sches
           htsgesetz



                                             Allgemeine
                                       Ges chäftsbedingungen
                                            von Facebook


                                                               Staatsvert
                                                                            räge

                                       s
                        Schweizerische
                       Obligationen recht


                                                                                                          t
                                                                                                   s Rech
                                                                                            dische
                                                                                   Auslän




                                                                                                              52
Praktische Tipps (2)
  Bei einer vernünftigen Nutzung von sozialen Medien gibt
  es rechtliche Aspekte, die viel bedeutsamer sind als das
  Strafrecht
  Vorschriften über Massenwerbung beachten
  Vorsicht bei der Bearbeitung von Daten über Kunden oder
  potentielle Kunden
  Bei Verwendung von fremden Inhalten in der Regel
  Einverständnis der Berechtigten einfordern




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Praktische Tipps (3)
  Überlegtes Vorgehen bei Persönlichkeitsverletzungen
  Umgang der Arbeitnehmer mit sozialen Medien klar
  festzulegen
  Überwachung der Arbeitnehmer ist nur beschränkt
  zulässig




                                                        54
Bilderverzeichnis



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© Nicholas_T     © Nicholas_T      © jwisser   © jwisser




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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Dr. Oliver Staffelbach, LL.M.
Wenger & Vieli AG
Dufourstrasse 56, Postfach 1285, CH-8034 Zürich
T +41 (0)58 958 58 58, www.wengervieli.ch

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In den sozialen Medien und schon fast im Gefängnis

  • 1. In den Sozialen Medien und schon fast im Gefängnis? Internet-Briefing, 4. Oktober 2011 von Oliver Staffelbach 1
  • 2. Übersicht Soziale Medien und Strafrecht Soziale Medien und Marketing Persönlichkeitsverletzungen Arbeitnehmer in sozialen Medien 2
  • 3. Soziale Medien und Strafrecht (1) Art. 67 URG1 1 Auf Antrag der in ihren Rechten verletzten Person wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft, wer vorsätzlich und unrechtmässig: […] lit. gbis ein Werk mit irgendwelchen Mitteln so zugänglich macht, dass Personen von Orten und zu Zeiten ihrer Wahl dazu Zugang haben; […] 1 Urheberrechtsgesetz 3
  • 4. Soziale Medien und Strafrecht (2) Art. 67 URG1 […] 2 Wer eine Tat nach Absatz 1 gewerbsmässig begangen hat, wird von Amtes wegen verfolgt. Die Strafe ist Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe. Mit der Freiheitsstrafe ist eine Geldstrafe zu verbinden. 1 Urheberrechtsgesetz 4
  • 5. Soziale Medien und Strafrecht (3) Art. 23 UWG1 1 Wer vorsätzlich unlauteren Wettbewerb nach Artikel 3, 4, 4a, 5 oder 6 begeht, wird auf Antrag mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft. 2 Strafantrag stellen kann, wer nach den Artikeln 9 und 10 zur Zivilklage berechtigt ist. 1 Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb 5
  • 6. Soziale Medien und Strafrecht (4) Art. 177 StGB1 1 Wer jemanden in anderer Weise durch Wort, Schrift, Bild, Gebärde oder Tätlichkeiten in seiner Ehre angreift, wird, auf Antrag, mit Geldstrafe bis zu 90 Tagessätzen bestraft. 1 Schweizerisches Strafgesetzbuch 6
  • 7. Soziale Medien und Strafrecht (5) Entwarnung: Die Situation ist nicht so dramatisch, wie sie teilweise dargestellt wird. 7
  • 8. Soziale Medien und Strafrecht (6) Praktische Umsetzung Rechtsfolge Tatbestand 8
  • 9. Soziale Medien und Strafrecht (7) Beispiele aus der Praxis Verwenden von fremden Bildern in sozialen Medien Versenden von Massenwerbung Beschimpfung (Art. 177 StGB) 9
  • 10. Compliance als Herausforderung Risiko von Strafverfahren Risiko von zivilrechtlichen Klagen Risiko von Reputationsschäden Unternehmenswert (M&A-Transaktionen, IPOs) 10
  • 11. Social Media und Marketing (1) 11
  • 12. Social Media und Marketing (2) 12
  • 13. Social Media und Marketing (3) Bestehende Vorgaben (Übersicht) Ausländisches Recht UWG1 (z.B. Art. 3 lit. o) DSG2 Schweizer Recht (z.B. Art. 4) Bestehende Vorgaben URG3 Allgemeine Geschäftsbedingungen Weitere Weitere 1 Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb 2 Datenschutzgesetz 3 Urheberrechtsgesetz 13
  • 14. Social Media und Marketing (4) Massenwerbung (i) Alle Arten der automatisierten elektronischen Werbung ("wer fernmeldetechnisch sendet oder solche Sendungen veranlasst") E-Mail an mehrere Personen (Anzahl grundsätzlich nicht relevant) 1 Art. 3 lit. o des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb 14
  • 15. Social Media und Marketing (5) Massenwerbung (ii) Massenwerbung muss1 nach Einwilligung des Kunden gesendet werden einen konkreten Absender enthalten einen Hinweis auf eine Ablehnungsmöglichkeit aufführen Sonderregel bei bestehenden Kunden Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren oder Geldstrafen als Rechtsfolge 1 Art. 3 lit. o des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb 15
  • 16. Social Media und Marketing (6) Fallbeispiele Direct Messages Posten auf Pinwänden 16
  • 17. Social Media und Marketing (7) Bearbeitung von Personendaten Bei der Bearbeitung von Personendaten müssen insbesondere folgende Grundsätze eingehalten werden1: Rechtmässigkeit Treu und Glauben Transparenz Zweckbindung Verhältnismässigkeit Insbesondere zivilrechtliche Folgen bei Verstössen2 1 vgl. Art. 4 des Bundesgesetzes über den Datenschutz 2 vgl. Art. 33 des Bundesgesetzes über den Datenschutz 17
  • 18. Social Media und Marketing (8) Grundsatz der Zweckbindung Der Grundsatz der Zweckbindung1 bedeutet: Personendaten dürfen nur zu dem Zweck bearbeitet werden, der bei der Beschaffung angegeben wurde, aus den Umständen ersichtlich oder gesetzlich vorgesehen ist. Relevante Frage: Von welchen Bearbeitungszwecken durfte und musste die betroffene Person in guten Treuen ausgehen? 1 vgl. Art. 4 Abs. 4 des Bundesgesetzes über den Datenschutz 18
  • 19. Social Media und Marketing (9) Fallbeispiele «Gefällt mir» bei Facebook Freunde bei Facebook oder XING Followers bei Twitter 19
  • 20. Social Media und Marketing (10) Verwendung von fremden Inhalten (Übersicht) Urheberrechtsgesetz Markenschutzgesetz Rechtsquellen Persönlichkeitsschutzrecht1 Weitere 1 Art. 28 ff. Schweizerisches Zivilgesetzbuch (ZGB) 20
  • 21. Social Media und Marketing (11) Verwendung von fremden Inhalten (Fall 1) 21
  • 22. Social Media und Marketing (12) Verwendung von fremden Inhalten (Fall 1) BGE 130 III 168 "[Das Obergericht hält zu Recht fest,] dass die Fotografie von Bob Marley ansprechend und interessant sei, und bezeichnet als Grund dafür die besondere Mimik und Haltung des Abgebildeten, vor allem die fliegenden Rasta-Locken und ihre an eine Skulptur gemahnenden Formen, wobei ein besonderer Akzent durch den Schatten gesetzt werde, den eine horizontal fliegende Locke auf das Gesicht werfe. […] Aus diesen Gründen ist die vom Kläger aufgenommene Fotografie als urheberrecht-lich geschütztes Werk […] zu beurteilen." 22
  • 23. Social Media und Marketing (13) Verwendung von fremden Inhalten (Fall 2) 23
  • 24. Social Media und Marketing (14) Verwendung von fremden Inhalten (Fall 2) BGE 130 III 714 "Der Umstand, dass die Klägerin "zur richtigen Zeit am richtigen Ort" war, um Christoph Meili zusammen mit den Folianten zu fotografieren, führt nicht automatisch zum Urheberrechtsschutz für ihre Fotografie. Darin mag eine journalistisch wertvolle Leistung liegen, die jedoch als solche für die Zuerkennung urheberrechtlichen Schutzes nicht ausreicht." 24
  • 25. Persönlichkeitsverletzungen (1) Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/digital/internet/Scheissjob-Scheissfirma-Digital-gemotzt-real-entlassen/story/13216953 25
  • 26. Persönlichkeitsverletzungen (2) Zivilgesetzbuch Strafgesetzbuch Persönlichkeitsverletzung Datenschutzgesetz Weitere 26
  • 27. Persönlichkeitsverletzungen (3) Tatsache: Falsche Tatsache Behauptung Werturteil: unnötig verletzender und beleidigender Angriff auf Person des Betroffenen 27
  • 29. Persönlichkeitsverletzungen (5) Quelle: http://www.nzz.ch/nachrichten/digital/prozess_st_gallerin_beschimpfung_facebook_1.10525438.html 29
  • 31. Persönlichkeitsverletzungen (7) Klage auf Unterlassung Verwarnschreiben Klage auf Feststellung Zivilrecht Klage auf Schadenersatz Möglichkeiten des Betroffenen Klage auf Genugtuung Strafrecht Weitere Weitere 31
  • 32. Persönlichkeitsverletzungen (8) Schweiz Trinidad and Tobago Oberstes Gericht 32
  • 33. Persönlichkeitsverletzungen (9) Quelle: http://www.20min.ch/digital/dossier/facebook/story/13070397 33
  • 34. Persönlichkeitsverletzungen (10) Provider als Mitverantwortlicher Grundsatz: kommerzielle Provider kooperieren oft Ausnahme: Provider mit Sitz in den USA Sonderfall Google: grundsätzlich ist ein vollstreckbarer Entscheid erforderlich 34
  • 37. Persönlichkeitsverletzungen (13) Häufigste Irrtümer von Betroffenen Die Einleitung einer Klage vor einem Schweizer Gericht löst meine Probleme immer Ich kann meine Schadenersatzansprüche mit wenig finanziellem Aufwand erfolgreich einklagen Meine Gerichts- und Anwaltskosten werden mir immer zurückerstattet 37
  • 38. Persönlichkeitsverletzungen (14) Konkretes Vorgehen Fakten ermitteln Rechtliche Einschätzung Abmahn-Phase Prozess-Phase Online Reputation Management 38
  • 39. Arbeitnehmer in sozialen Medien (1) Quelle: http://www.blick.ch/news/schweiz/bern/bund-sperrt-facebook-127870 39
  • 40. Arbeitnehmer in sozialen Medien (2) Risiken des Arbeitgebers Schädigung der Reputation des Arbeitgebers Haftungsrisiken Verschwendung von Arbeitszeit Verletzung von Geschäftsgeheimnissen Viren, Würmer, trojanische Pferde etc. Beanspruchung von Speicherkapazität Weitere 40
  • 41. Arbeitnehmer in sozialen Medien (3) Chancen des Arbeitgebers Informationsquelle Teilweise Branchenüblichkeit Promotion von Produkten und Dienstleistungen Dialog mit Kunden, Geschäftspartnern und Meinungsmachern Weitere 41
  • 42. Arbeitnehmer in sozialen Medien (4) Social Media Richtlinien Präventiv Schulungen / Kontrollen Minimierung von Risiken Verwarnung Kündigung Repressiv Zivilrechtliches Vorgehen Strafrechtliches Vorgehen 42
  • 43. Social Media Richtlinien (1) Social Media Richtlinien: • Freiheiten aufzeigen • Schranken setzen 43
  • 44. Social Media Richtlinien (2) Sensibilisieren 44
  • 45. Social Media Richtlinien (3) Aufklären 45
  • 46. Social Media Richtlinien (4) Vorgaben machen 46
  • 47. Social Media Richtlinien (5) Beispiele und Checkliste Beispiele: Daimler1, SAP2, SRF Schweizer Radio und Fernsehen3 Checkliste: Checkliste für Social Media Richtlinien4 1 http://www.daimler.com/Projects/c2c/channel/documents/1895106_Social_Media_Leitfaden_Final.pdf 2 http://www.sapweb20.com/blog/2009/07/sap-social-media-guidelines-2009/ 3 http://medienwoche.ch/beta/wp-content/uploads/2011/02/Social-Media_Leitlinien_Mitarbeitende_v1.3.pdf 4 http://www.computerworld.ch/fileadmin/downloads/Checkliste-Social-Media.pdf 47
  • 48. Überwachung der Arbeitnehmer Quelle: http://www.faz.net/artikel/C30563/internet-das-buero-als-big-brother-container-30254398.html 48
  • 49. Haftung des Arbeitgebers (1) Quelle: http://www.20min.ch/finance/news/story/15534737 49
  • 50. Haftung des Arbeitgebers (2) Art. 55 Abs. 1 OR1 Der Geschäftsherr haftet für den Schaden, den seine Arbeitnehmer […] in Ausübung ihrer dienstlichen oder geschäftlichen Verrichtungen verursacht haben, wenn er nicht nachweist, dass er alle nach den Umständen gebotene Sorgfalt angewendet hat, um einen Schaden dieser Art zu verhüten, oder dass der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt eingetreten wäre. 1 Schweizerisches Obligationenrecht (OR) 50
  • 51. Haftung des Arbeitgebers (3) Grundsätze zu Art. 55 Abs. 1 OR Eine Haftung ist möglich, wenn der Arbeitnehmer seine Kompetenzen überschreitet Eine Haftung ist möglich, wenn der Arbeitnehmer eine Aufgabe in irrtümlicher Annahme besorgt, er sei damit beauftragt 51
  • 52. Praktische Tipps (1) Schweizeri Urheberrec sches htsgesetz Allgemeine Ges chäftsbedingungen von Facebook Staatsvert räge s Schweizerische Obligationen recht t s Rech dische Auslän 52
  • 53. Praktische Tipps (2) Bei einer vernünftigen Nutzung von sozialen Medien gibt es rechtliche Aspekte, die viel bedeutsamer sind als das Strafrecht Vorschriften über Massenwerbung beachten Vorsicht bei der Bearbeitung von Daten über Kunden oder potentielle Kunden Bei Verwendung von fremden Inhalten in der Regel Einverständnis der Berechtigten einfordern 53
  • 54. Praktische Tipps (3) Überlegtes Vorgehen bei Persönlichkeitsverletzungen Umgang der Arbeitnehmer mit sozialen Medien klar festzulegen Überwachung der Arbeitnehmer ist nur beschränkt zulässig 54
  • 55. Bilderverzeichnis © fPat © fPat © jwisser © Nicholas_T © Nicholas_T © Nicholas_T © jwisser © jwisser 55
  • 56. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Oliver Staffelbach, LL.M. Wenger & Vieli AG Dufourstrasse 56, Postfach 1285, CH-8034 Zürich T +41 (0)58 958 58 58, www.wengervieli.ch 56