Der österreichische Mittelstand zeigt sich in einem schwierigen Marktumfeld weiterhin gut aufgestellt: 92 Prozent der Mittelständler – genauso viele wie zu Jahresbeginn – berichten von einer positiven Geschäftslage. Jedes zweite Unternehmen ist sogar uneingeschränkt zufrieden – das sind zwar weniger als noch im Jänner (58 Prozent), aber mehr als im Juli vergangenen Jahres (42 Prozent). Die Geschäftserwartungen der Unternehmen bleiben trotz leichter Eintrübung branchenübergreifend positiv, die Konjunkturaussichten haben sich gegenüber Jahresbeginn wieder verbessert. Jeder vierte Mittelständler plant zudem, in den kommenden Monaten zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Auch die Investitionsbudgets sollen steigen. Das sind die zentralen Ergebnisse des „Mittelstandsbarometers 2012“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young. Die Studie wird halbjährlich durchgeführt. Ihr liegt eine Umfrage unter 900 mittelständischen Unternehmen in Österreich zugrunde, die im Juli und August 2012 durchgeführt wurde.
Mittelstandsbarometer Austria August 2012 präsentation finalversion
1. Ernst & Young
Mittelstandsbarometer August 2012
Befragungsergebnisse zur Sommerumfrage
Helmut Maukner, Country Managing Partner
,
Erich Lehner, Partner
2. Design der Studie
► Repräsentative Befragung von 900 mittelständischen Unternehmen in Österreich.
► Befragt wurden nicht börsennotierte Unternehmen mit 30 bis 2.000 Mitarbeitern.
► Telefonische Befragung durch ein unabhängiges Marktforschungsinstitut im Juli/August 2012.
► Das Ernst & Young KMU-Barometer erscheint seit 2008, seit 2009 halbjährlich.
Barometer
> 100 Mio. Euro Befragte Unternehmen
22%
Dienstleistung 34
50 bis 100 Mio. Euro
. Handel 32
29%
Industrie 17
< 50 Mio. Euro Bau/Energie 17
49%
Angaben in Prozent
Seite 2 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
3. Zusammenfassung der Kernergebnisse:
Mittelstand trotzt Schuldenkrise - Investitionen und Beschäftigung sollen steigen
► Geschäftslage gut, aber leicht eingetrübt: 92 Prozent der Mittelständler in Österreich zeigen sich
:
mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden, das sind genauso viele wie zu Jahresbeginn. Allerdings ist
der Anteil der uneingeschränkt Zufriedenen gegenüber Januar deutlich zurückgegangen, von 58 auf
aktuell 50 Prozent, liegt aber klar über dem Niveau vom Juli 2011 (42 Prozent).
► Geschäftsprognosen weniger optimistisch, aber Konjunkturpessimismus abgeschwächt Etwa
abgeschwächt:
jeder vierte Mittelständler (28 Prozent) erwartet in den kommenden 6 Monaten eine Verbesserung der
eigenen Geschäftslage – im Juli 2011 waren es noch 40 und zu Jahresbeginn 36 Prozent. Eine
Verschlechterung prognostizieren aktuell nur 6 Prozent. Die Erwartungen für die zukünftige
Konjunkturentwicklung fallen hingegen deutlich weniger pessimistisch aus als noch zu Jahresbeginn:
22 Prozent der Mittelständler erwarten einen Konjunkturrückgang (Januar: 32 Prozent), 19 Prozent
rechnen mit einer Verbesserung.
► Investitionen und Beschäftigung sollen weiter steigen Jeder vierte Mittelständler (24 Prozent)
steigen:
plant, seine Investitionen (weiter) zu steigern; nur 8 Prozent wollen weniger investieren. Positive
Aussichten bestehen auch für den Arbeitsmarkt: 27 Prozent der Mittelständler wollen in den
kommenden 6 Monaten zusätzliche Mitarbeiter einstellen, nur 6 Prozent der Betriebe planen einen
Abbau der Beschäftigung. Allerdings zeichnet sich ein verschärfter Fachkräftemangel ab.
► Europäische Schuldenkrise gibt Anlass zur Sorge Drei von vier Mittelständlern gehen davon aus,
Sorge:
dass sich die Schuldenkrise weiter zuspitzen wird. Immerhin jeder vierte Manager
(24 Prozent) rechnet sogar mit einem Auseinanderfallen der europäischen Währungsunion. Die
größten Konjunkturrisiken stellen jedoch nach Ansicht der Mittelständler derzeit die hohen
Rohstoffpreise und die geringe Stabilität des Finanzsektors dar.
Seite 3 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
4. Geschäftslage gut, aber leicht eingetrübt
„Wie bewerten Sie Ihre aktuelle Geschäftslage?“
?“
gut
30
eher gut Anteil „gut“ und „eher gut“
42 42 eher schlecht
48 51 50 50
61 58 schlecht Dez Aug
71
11 12
41 Dienstleistung 93 93
33 42
37 51 Industrie 84 93
42 42
31 34
25 25
Bau/Energie 95 92
14 13
3 5 4
10 7 7 6 7 7 Handel 94 89
1 3 2 1 1 1 1 1
Jän 08 Nov 08 Feb 09 Jul 09 Feb 10 Jul 10 Dez 10 Jul 11 Jän 12 Aug 12
Angaben in Prozent
► Mehr als neun von zehn österreichischen Mittelständlern (92 Prozent) bewerten die eigene
Geschäftslage derzeit positiv – das sind genauso viele wie zu Jahresbeginn. Jedes zweite
Unternehmen zeigt sich aktuell uneingeschränkt zufrieden, das sind zwar weniger als noch im
Januar (58 Prozent), aber mehr als im Juli vergangenen Jahres (42 Prozent).
Seite 4 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
5. Auch Geschäftserwartungen etwas zurückhaltender
„Wie wird sich die Geschäftslage Ihres Unternehmens in den kommenden sechs Monaten
entwickeln?“
verbessern
14 15
23 gleich bleiben Saldo aus „verbessern“ und
28
36 39 37 40 36 verschlechtern „verschlechtern“
48
Dez Aug
52 49 11 12
64
Dienstleistung 30 27
55 54 66
55 56 54 Handel 31 24
46
34 36 Industrie 15 16
6
13 9 6 7 6 10 6
Bau/Energie 20 13
Jän.08 Nov.08 Feb.09 Jul.09 Feb.10 Jul.10 Dez.10 Jul 11 Jän 12 Aug 12
Angaben in Prozent bzw. Prozentpunkten
► Gesunkene Zuversicht: Eine (weitere) Verbesserung der eigenen Geschäftslage in den
kommenden 6 Monaten erwarten zurzeit 28 Prozent der österreichischen Mittelständler – vor
einem Jahr zeigten sich noch 40 und zu Jahresbeginn 36 Prozent der Befragten optimistisch.
► Dienstleister und Handel sind zuversichtlicher als Unternehmen in Industrie und Bau/Energie.
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6. Aber: Konjunkturpessimismus schwächt sich ab
„Wie wird sich die allgemeine Wirtschaftslage in Österreich in den kommenden sechs
Monaten entwickeln?“
3 verbessern
17 19 Saldo aus „verbessern“ und
18 23 gleich bleiben
34 36 37 „verschlechtern“
verschlechtern
50
57 Dez Aug
47 11 12
45
59
Handel -6 2
49 42
79
55 Industrie -19 -1
39
37
36 Dienstleistung -7 -3
32
17 22 22
11 6 8 Bau/Energie -11 -14
Jän. 08 Feb. 09 Jul. 09 Feb. 10 Jul. 10 Dez. 10 Jul 11 Jän 12 Aug 12
Angaben in Prozent bzw. Prozentpunkten
► Istdas schlimmste schon vorbei? Die Mehrheit der Mittelständler in Österreich (59 Prozent) geht für
die kommenden 6 Monate von einer gleich bleibenden Binnenkonjunktur aus. Der Anteil der
Konjunkturpessimisten ist deutlich geringer als noch zu Jahresbeginn.
► Deutlich weniger pessimistisch als zu Jahresbeginn sind die Konjunkturerwartungen in der Industrie.
Seite 6 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
7. Unternehmen wollen mehr investieren …
„Planen Sie, die Gesamtinvestitionen Ihres Unternehmens (z. B. in Ausrüstung, Maschinen
oder Bauten) bis Ende 2012 zu steigern, konstant zu halten oder zu reduzieren?“
steigern
19 17 12
22
Saldo aus „steigern“ und
27 25 24 konstant halten
28 29 „reduzieren “
42 reduzieren
Dez Aug
11 12
53 53
73
66
Handel 16 22
62 61 66 65 68
48 Industrie 8 15
Dienstleistung 19 12
28 30
10 15 12 10 10 7 10 8 Bau/Energie 18 11
Jän.08 Nov.08 Feb.09 Jul.09 Feb.10 Jul.10 Dez.10 Jul 11 Jän 12 Aug 12
Angaben in Prozent bzw. Prozentpunkten
► Jeder vierte Mittelständler plant, seine Investitionen (weiter) zu steigern, nur 8 Prozent der Betriebe
wollen weniger investieren. Gegenüber Jahresbeginn hat sich die unterm Strich positive
Investitionsbereitschaft der Unternehmen damit kaum verändert.
► Besonders gut ist das Investitionsklima derzeit im Handel.
Seite 7 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
8. … und verstärkt Mitarbeiter einstellen
„Erwarten Sie, dass die Zahl der Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen (in Österreich) in den
kommenden sechs Monaten sinken, gleich bleiben oder steigen wird?“
steigen
13 12 11
17 Saldo aus „steigen“ und
27 26 26 25 27 gleich bleiben
„sinken“
40 sinken
Dez Aug
61
11 12
66
78 Handel 21 26
75
66 67 66 68 67
51 Dienstleistung 17 22
Industrie 18 20
27
21
9 11 8 7 7 8 7 6
Bau/Energie 10 14
Jän 08 Nov 08 Feb 09 Jul 09 Feb 10 Jul 10 Dez 10 Jul 11 Jän 12 Aug 12
Angaben in Prozent bzw. Prozentpunkten
► Mehr als jeder vierte Mittelständler in Österreich plant, in den kommenden 6 Monaten zusätzliche
Mitarbeiter einzustellen. Nur 6 Prozent der Betriebe hingegen wollen Beschäftigung abbauen.
► Besonders im Handel sollen neue Stellen geschaffen werden.
Seite 8 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
9. Positive Arbeitsmarktentwicklung zu erwarten
„Erwarten Sie, dass die Zahl der Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen (in Österreich) in den
kommenden sechs Monaten sinken, gleich bleiben oder steigen wird? – Saldo aus „steigen“
und „sinken“
31
20 19 21
18 18
9
0
-8
-15
Jän 08 Nov 08 Feb 09 Jul 09 Feb 10 Jul 10 Dez 10 Jul 11 Jän 12 Aug 12
Angaben in Prozentpunkten
► Der Anteil der Unternehmen, die Neueinstellungen planen, liegt aktuell 21 Prozentpunkte über dem
Anteil derer, die Personal abbauen wollen. Damit zeichnet sich für die zweite Jahreshälfte eine
kräftige, positive Arbeitsmarktdynamik ab.
Seite 9 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
10. Folge: Fachkräftemangel nimmt weiter zu
„Wie leicht oder schwer fällt es Ihrem Unternehmen derzeit, neue und ausreichend
qualifizierte Mitarbeiter zu finden? “
leicht
Summe „eher leicht“ sehr schwer Summe „eher schwer“
4 eher leicht
& „leicht“ (2)
& „schwer“
26 18
Handel 18 (10) (24) Handel 82
Industrie 19 Industrie 81
Dienstleistung 25 Dienstleistung 75
Bau/Energie 26 52 Bau/Energie 74
(64)
eher schwer
Angaben in Prozent; Juli 2011-Werte in Klammern
► Mehr als drei Viertel aller Mittelständler in Österreich (78 Prozent) geben an, dass es ihnen „eher
schwer“ oder „sehr schwer“ fällt, neue und ausreichend qualifizierte Mitarbeitende zu finden
(Juli 2011: 74 Prozent). Jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) berichtet sogar, dass die
Fachkräfterekrutierung „sehr schwer“ sei; im vergangenen Jahr gaben dies lediglich 10 Prozent an.
Seite 10 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
11. Fast jeder zweite Mittelständler ist auch im Ausland
tätig
„Ist Ihr Unternehmen auch in irgendeiner Form im „Falls ja: Auf welchen Märkten sind Sie
Ausland tätig (mit eigener Produktion, Vertrieb, tätig?“
Joint Venture etc.)?“
Westeuropa 70
Mittel- und Osteuropa (ohne Russland) 62
8
Russland 19
Ja Nordamerika 19
44
56 China 14
Nein
Südamerika 13
Südostasien 12
Indien 11
Afrika 7
Angaben in Prozent
► 44 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Österreich sind derzeit auch im Ausland tätig,
davon die meisten in West-, Mittel- und Osteuropa.
► Von den Unternehmen mit Auslandsengagement sind genauso viele in Russland wie in
Nordamerika tätig (jeweils 19 Prozent) – nur 14 Prozent sind hingegen in China vertreten.
Seite 11 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
12. Höhere Investitionen im In und Ausland geplant
In-
„Wie werden sich die Investitionen Ihres Unternehmens im Inland / im Ausland entwickeln?“
Inland Ausland
9 5 7 1 5
stark steigen 24
28
leicht steigen
konstant bleiben
leicht zurückgehen
58 stark zurückgehen 63
Angaben in Prozent; Grundgesamtheit: Unternehmen, die auch im Ausland tätig sind
► Unterm Strich planen Unternehmen, die auch im Ausland tätig sind, sowohl im In als auch im
In-
Ausland höhere Investitionen: Im Inland will jeder dritte Betrieb mit Auslandsengagement mehr
investieren, im Ausland 29 Prozent. Weniger investieren wollen hingegen im Inland nur 9 und im
Ausland nur 8 Prozent der Unternehmen.
Seite 12 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
13. China, Südostasien und Indien die dynamischsten
Auslandsmärkte, Probleme in Westeuropa und USA
„Wie beurteilen Sie die Entwicklung in den folgenden Märkten, in denen Sie tätig sind?
sind?“
China 14 1 13 45 41 86
Südostasien 17 1 16 59 24 83
Indien 21 1 20 49 30 79
Russland 28 2 26 52 20 72
Südamerika 36 2 34 51 13 64
Mittel- und Osteuropa (ohne Russland) 40 3 37 52 8 60
Nordamerika 46 2 44 49 5 54
Westeuropa 46 2 44 50 4 54
Afrika 61 6 55 34 5 39
Geringer Rückgang Starker Rückgang Geringes Wachstum Starkes Wachstum
Angaben in Prozent; Grundgesamtheit: die in der jeweiligen Region tätigen Unternehmen
► 86 Prozent der in China tätigen Unternehmen bezeichnen den lokalen Markt als Wachstumsmarkt.
Auf den nächsten Plätzen folgen Südostasien (83 Prozent) und Indien (79 Prozent). Westeuropa
hingegen wird nur noch von 54 Prozent der Unternehmen als Wachstumsmarkt bezeichnet.
Seite 13 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
15. Nur jeder siebte Mittelständler rechnet mit baldiger
Rezession
„Denken Sie, dass es innerhalb der kommenden Monate zu einer Rezession in Österreich
kommen wird?“
ja
Anteil „ja“
15
Industrie 19
Dienstleistung 16
Bau/Energie 13
Handel 12
85
nein
Angaben in Prozent
► Die große Mehrheit der mittelständischen Unternehmen in Österreich geht nicht davon aus, dass
es innerhalb der kommenden Monate zu einer Rezession in Österreich kommen wird.
Vergleichsweise pessimistisch zeigt sich aber die Industrie, wo immerhin jeder fünfte Betrieb mit
einer Rezession rechnet.
Seite 15 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
16. Größte Konjunkturrisiken: Hohe Rohstoffpreise und
geringe Finanzsektorstabilität
„Was sind aus Ihrer Sicht derzeit die größten Gefahren für die konjunkturelle Entwicklung in
Österreich?“
Hohe Rohstoffpreise 53 21 74
Geringe Stabilität des Finanzsektors 51 20 71
Hohe Energiepreise 50 19 69
Verunsicherung der Verbraucher wg. Staatsschuldenkrise in Europa 49 18 67
Verunsicherung der Unternehmen/Investoren wg. Staatsschuldenkrise in Europa 50 13 63
Geringes Wirtschaftswachstum bzw. Rezession in europäischen Ländern 48 11 59
Folgen der Sparprogramme in einigen europäischen Ländern 46 11 57
Basel III bzw. restriktivere Kreditvergabe der Banken 44 11 55
Abschwächung des Wachstums im aussereuropäischen Ausland 36 5 41
(z. B. China, USA)
Eher große Gefahr Sehr große Gefahr Angaben in Prozent
Seite 16 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
17. Mittelstand sieht sich gut gerüstet …
„Wie gut ist Ihr Unternehmen für eine mögliche Abkühlung der Wirtschaft oder eine (weitere)
Währungskrise im Vergleich zum Wettbewerb gerüstet?“
Überhaupt nicht Sehr gut
Schlecht
4
Anteil „gut“ & „sehr gut“
6 17
Dienstleistung 92
Handel 91
Industrie 90
Bau/Energie 84
73
Gut
Angaben in Prozent bzw. Prozentpunkten
► Neun von zehn österreichischen Mittelständlern sehen sich derzeit für eine mögliche Abkühlung der
Wirtschaft oder eine (weitere) Währungskrise „gut“ oder „sehr gut“ gerüstet. Auf 10 Prozent der
Unternehmen trifft dies allerdings nicht zu: Sie sehen sich „schlecht“ oder „überhaupt nicht“ auf ein
solches (Krisen-)Szenario vorbereitet.
Seite 17 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
18. … und setzt auf Kosteneinsparungen
„Welche Maßnahmen haben Sie getroffen bzw. werden Sie treffen, um sich auf eine mögliche
Abkühlung der Wirtschaft vorzubereiten?“
Durchführung v. Kostensenkungs- & Effizienzsteigerungsprogrammen 61
Verstärktes Risikomanagement 50
Wachstums- bzw. Vertriebsinitiativen 45
Verstärktes Liquiditätsmanagement 23
Entwicklung/ Einführung neuer Produkte 19
Keine Veränderungen zu erwarten 17
Erschliessung neuer Auslandsmärkte/ Internationalisierung 5
Verlagerung von Geschäftsbereichen ins Ausland 4
Adjustierung des Geschäftsmodells 4
Angaben in Prozent; Mehrfachnennungen möglich
► Kosteneinsparungen und ein verstärktes Risikomanagement: Diese beiden Strategien werden von
den befragten Unternehmen angesichts einer drohenden Konjunkturabkühlung favorisiert.
► Immerhin 45 Prozent der Mittelständler setzen derzeit auf Wachstums bzw. Vertriebsinitiativen; die
Wachstums-
Erschließung neuer Auslandsmärkte streben jedoch lediglich 5 Prozent der Betriebe an.
Seite 18 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
19. Mittelstand gewinnt weiter an Stabilität
„Wie würden Sie den aktuellen Zustand Ihres Unternehmens bezeichnen?“
sehr stabil
Anteil „eher“ und „sehr“
eher stabil
31 34 kritisch
41 41 42 eher kritisch
sehr kritisch Jan Aug
12 12
Industrie 8 6
63
63
55 53 55
Bau/Energie 4 5
Handel 7 3
6 5 Dienstleistung 5 2
3 4 1 3
Jul 09 Feb 10 Dez 10 Dez 11 Aug 12
Angaben in Prozent bzw. Prozentpunkten
► Fast alle Mittelständler in Österreich (97 Prozent) bewerten den eigenen Zustand als „eher stabil“
oder „sehr stabil“. Der Anteil der Unternehmen, die sich als „sehr stabil“ bezeichnen, ist sogar zum
vierten Mal in Folge gestiegen - auf aktuell 42 Prozent.
Seite 19 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
21. Mehr als jeder Dritte mit Umsatzeinbußen durch
Schuldenkrise
„Führen die aktuelle Schuldenkrise und die entsprechend schwache Konjunkturentwicklung in
den betroffenen Ländern derzeit zu Umsatzeinbußen für Ihr Unternehmen? “
Ja, zu erheblichen
(mehr als 3%)
Anteil „ja“
8
Dienstleistung 39
Ja, zu geringen
28 (bis zu 3%) Handel 38
Industrie 34
64
Nein Bau/Energie 29
Angaben in Prozent
► Mehr als jeder dritte Mittelständler gibt an, durch die schwache Konjunkturlage in den von der
Schuldenkrise betroffenen Ländern derzeit Umsatzeinbußen zu erleiden. Bei 8 Prozent der
Unternehmen betragen diese nach eigenen Aussagen sogar mehr als 3 Prozent.
Seite 21 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
22. Verschärfung der Schuldenkrise erwartet
„Inwiefern stimmen Sie den folgenden Aussagen zu?
zu?“
Auch Österreich muss am Ende in erheblichem Umfang für
16 84
die Schulden von Euro-Ländern zahlen.
Der schlimmste Teil der EU-Schuldenkrise steht noch bevor. 25 75
Ich rechne mit einem Auseinanderfallen der europäischen
76 24
Währungsunion.
Stimme nicht zu Stimme zu
Angaben in Prozent
► Drei von Unternehmen gehen davon aus, dass der schlimmste Teil der EU
EU-Schuldenkrise noch
bevorsteht. 84 Prozent der Befragten rechnen sogar damit, dass auch Österreich am Ende in
erheblichem Umfang für die Schulden von Euro
Euro-Ländern wird aufkommen müssen.
► Immerhin jeder vierte Manager rechnet sogar mit einem Auseinanderfallen der Währungsunion.
Seite 22 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
23. Mittelstand hält Griechenland
Griechenland-Exit für wenig
wahrscheinlich und wenig sinnvoll
„Wie beurteilen Sie einen möglichen Austritt Griechenlands aus der europäischen
Währungsunion?“
Wahrscheinlich Sinnvoll Gefährlich
31 36
50 50
69 64
Nicht wahr- Nicht Nicht
scheinlich sinnvoll gefährlich
Angaben in Prozent
► Einen Austritt Griechenlands aus der europäischen Währungsunion halten zwei von drei Managern
für nicht wahrscheinlich und für nicht sinnvoll. Dagegen ist jeder zweite Befragte der Ansicht, dass
ein Austritt Griechenlands gefährlich sein würde.
Seite 23 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
24. Mittelstand auf möglichen Zerfall der
Währungsunion kaum vorbereitet
„Haben Sie Vorkehrungen getroffen, um sich auf einen möglichen Zerfall der Währungsunion
(bzw. den Austritt einzelner Länder aus der Währungsunion) vorzubereiten?
vorzubereiten?“
Ja
Nein, aber geplant
5
Summe „ja“ & „nein, aber geplant“
7
Umsatzklasse Branche
> 100 Mio. Euro 14 Industrie 17
50 bis 100 Mio. Euro 11 Handel 16
< 50 Mio. Euro 12 Bau/Energie 12
88 Dienstleistung 6
Nein
Angaben in Prozent
► Nur jeder 20. Mittelständler hat für den Fall des Auseinanderbrechens der europäischen
Währungsunion bereits Vorkehrungen getroffen – obwohl fast jeder dritte Befragte einen Austritt
Griechenlands mittlerweile für wahrscheinlich hält.
► Besonders wenig risikobewusst in dieser Hinsicht zeigen sich Dienstleister.
Seite 24 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
25. Absicherung gegen Währungsrisiken als
bevorzugte Strategie
„Welche Vorkehrungen haben Sie getroffen / geplant?“
Absicherung gegen Währungsrisiken / Hedging 68
Vertragliche Absicherung gegenüber Kunden/Lieferanten 47
Prüfung günstiger Akquisitionsmöglichkeiten in den betroffenen 35
Ländern
Prüfung/Zurückfahren der Zusammenarbeit mit Unternehmen, 28
die in den betroffenen Ländern agieren
Reduzierung der Geldbestände in den betroffenen Ländern 23
Generelle Reduzierung der eigenen geschäftlichen Aktivität oder
Präsenz in den betroffenen Ländern 20
Angaben in Prozent; Mehrfachnennungen möglich;
Grundgesamtheit: Unternehmen, die Vorkehrungen getroffen haben oder planen
► Von den Mittelständlern, die Vorkehrungen für den Fall des Auseinanderbrechens der Währungs
Währungs-
union getroffen haben oder diese planen, wählen zwei von drei als Strategie die Absicherung gegen
Währungsrisiken, fast jeder zweite die vertragliche Absicherung gegenüber Kunden/ Lieferanten
und mehr jeder dritte die Prüfung günstiger Akquisitionsmöglichkeiten in den betroffenen Ländern.
Seite 25 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
27. Finanzierung über Banken für jeden vierten
schwieriger geworden
„Wie hat sich die Finanzierung über Banken für Ihr Unternehmen in den vergangenen
12 Monaten tendenziell entwickelt?“
Leichter geworden
Schwieriger geworden
Anteil „schwieriger
4 geworden“
23
Bau/Energie 26
Dienstleistung 24
Industrie 23
73
Handel 19
Gleich geblieben
Angaben in Prozent
► Fast jeder vierte Mittelständler (23 Prozent) gibt an, dass die Finanzierung über Banken in den
vergangenen 12 Monaten schwieriger geworden ist. Für die Mehrheit der Unternehmen hat sich
die Finanzierung über Banken allerdings nach eigenen Angaben nicht verändert.
Seite 27 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
28. Basel III: Mittelstand rechnet mit schlechteren
Kreditkonditionen
„Mit welchen Auswirkungen durch Basel III rechnen Sie ab 2013 für Ihr Geschäft?“
Kreditkonditionen werden sich verschlechtern 51
Höhere Dokumentations- und Sicherheitsanforderungen 50
von Seiten der Banken
Finanzierung durch Hausbank wird schwieriger 41
Kreditlaufzeiten werden sich verkürzen 30
Planungssicherheit nimmt ab 27
Wahl des richtigen Finanzierungspartners wird an
Bedeutung gewinnen 21
Alternative Finanzierungsformen, z.B. über den
11
Kapitalmarkt, werden zunehmen
Angaben in Prozent; Mehrfachnennungen möglich
► Jeder zweite Manager rechnet als Folge von Basel III mit schlechteren Kreditkonditionen für das
eigene Unternehmen und mit höheren Dokumentations und Sicherheitsanforderungen von Seiten
Dokumentations-
der Banken. Dennoch gehen nur relativ wenige Befragte (11 Prozent) davon aus, dass alternative
Finanzierungsformen zunehmen werden.
Seite 28 Ernst & Young Mittelstandsbarometer
29. Helmut Maukner Erich Lehner
Ernst & Young Ernst & Young
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