Was ist ein guter Manager? Er fördert seine Leute, denkt ans große Ganze, sieht im Vordergrund den Durchsatz anstelle der Kosten und kocht auch mal eine heiße Zitrone, wenn Mitarbeiter krank werden, die einen Engpass darstellen. Stimmen diese Aussagen? Lassen Sie sich in dieser Session zu unabhängigem, systemischem Denken verführen. Matthias Bohlen verkündet sein Credo und provoziert zugleich.
2. Matthias Bohlen : Coach für
effektive Produktentwicklung
Werthaltiges Produkt für den Kunden "Matthias ist
ein genialer
Hohe Motivation und Produktivität der Teams Team- und
Management-
Geringe Fluktuation der Mitarbeiter flüsterer.
Das Team hier
Entlastung für Executives in der Entwicklung gehört zu den
angenehmsten
Mit gleichem Einsatz mehr erreichen Arbeitsumge-
bungen, die es
Freude an der Arbeit haben gibt."
2
Dienstag, 3. Mai 2011
8. Was ist Führung?
http://www.youtube.com/watch?v=voAntzB7EwE
8
Dienstag, 3. Mai 2011
9. Führung
• Führen bedeutet Lenken der
Aufmerksamkeit auf das gewünschte Ziel
• Manager kann eine Richtung vorgeben
• Selbst-organisierte Teams können ihren
eigenen Weg in diese Richtung finden.
9
Dienstag, 3. Mai 2011
13. Führung aufteilen
• Es braucht den Blick aus der Ferne
• Es braucht Informationen aus der Nähe
• Der Manager hat den Überblick
• Das Team hat die Details
• Beide zusammen üben Führung aus.
13
Dienstag, 3. Mai 2011
18. Entscheidungen dezentral fällen mittels Regeln
Boeing 777 Entscheidungsgewalt für Gewichtsreduktion
$2500
Dollar
pro
Pfund
Gewicht $600
$300
Engineer Supervisor Program
manager
15
Dienstag, 3. Mai 2011
19. Entscheidungsregeln...
• erlauben die Logik von Entscheidungen
zu beeinflussen, ohne sie zu verzögern
• ermöglichen uns, Entscheidungen mit
systemweitem Optimum zu fällen
• senken die Kosten für die Entscheidungs-
findung und erlauben uns, auf viel mehr
Entscheidungen Einfluss zu nehmen
• machen unsere Entscheidungen
schneller, korrekter und transparenter.
16
Dienstag, 3. Mai 2011
21. Steuern != führen
Aufgabe Bedeutung Beispiel:
Scrum
Führen = Aufmerksamkeit lenken, Product Owner
Richtung vorgeben
Steuern = Menschen dazu bringen, Scrum Master
den Rahmen einzuhalten
18
Dienstag, 3. Mai 2011
22. Steuern
Führen Folgen
Rahmen verletzen
Nigeria / Japan U20, 2010 19
Dienstag, 3. Mai 2011
23. Steuern durch gemeinsam
akzeptierten Rahmen
• Definition of Done
• TDD: Test first
• Einchecken: erst, wenn alle Tests auf grün
• Gebrochener Build hat Prio (erst fixen,
dann weiter programmieren)
• Anforderungen sind umso dringender, je
höher die Kosten ihrer Verzögerung sind
• usw.
20
Dienstag, 3. Mai 2011
25. Selbstorganisation
• Am Anfang war das Nichts.
• Dann kamen Membranen und Strings.
• Dann kamen...
– Protonen, Neutronen, Elektronen = Atome
– Moleküle
– Sterne, Planeten, Kometen
– Replizierende Moleküle (RNS, DNS...)
– Viren, Bakterien, Tiere, Mensch, Bewusstsein!
– Stämme, Gesellschaft, Städte, Firmen...
22
Dienstag, 3. Mai 2011
26. Befehl und Kontrolle
• ...entstanden erst 13,7 Milliarden Jahre
nach der Selbstorganisation!
• Selbstorganisation ist (historisch gesehen)
der natürliche Standard
• Befehl und Kontrolle wurden erst
nachträglich, künstlich hinzugefügt.
23
Dienstag, 3. Mai 2011
27. System
• Eine Sammlung von Elementen, die
untereinander in Beziehung stehen und
miteinander wechselwirken.
• Beispiel: Eine Firma ist ein System aus
Menschen, Maschinen, Information,
Wissen, Beziehungen, Vorschriften,
Prozessen, Geld, usw.
24
Dienstag, 3. Mai 2011
28. Komplexität
• Software-Teams sind komplexe, adaptive
Systeme (selbstorganisierend)
• Diese tun, was immer die
Rahmenbedingungen erlauben
• Das Verhalten dieser Teams weist eine
Komplexität auf, die höher ist als die von
Befehl und Kontrolle.
25
Dienstag, 3. Mai 2011
29. Law of Requisite Variety
• W. Ross Ashby (1903-1972):
If a system is to be stable, the number of
states of its control mechanism must be
greater than or equal to the number of
states in the system being controlled.
26
Dienstag, 3. Mai 2011
30. Was bedeutet das?
• Als Manager werden Sie ein Software-Team auf
keinen Fall erfolgreich mittels Befehl und
Kontrolle managen können (auch nicht mit
dokumentierten Prozessen, Tools oder
aufwändigem Design)
• Lassen Sie das Team sich selbst organisieren
und managen Sie stattdessen nur die
Rahmenbedingungen.
• Nebenbei: So haben Sie auch weniger Arbeit! 27
Dienstag, 3. Mai 2011
31. Welche Rahmenbedingungen?
• Wert des entwickelten Produkts
• Dafür ausgegebene Kosten
• Anteil von Verschwendung im System
• Zur Verfügung stehende Ressourcen
(Räume, Maschinen, ...)
• Kopplung zu anderen Systemen
(Stakeholder, Betriebsmannschaft, ...)
• was die Erreichung des Zieles fördert.
28
Dienstag, 3. Mai 2011
33. Motivation
• ...ein auf emotionaler oder neuronaler
Aktivität beruhendes Streben nach Zielen
oder wünschenswerten Zielobjekten.
• intrinsisch = aus sich selbst heraus
• extrinsisch = von außen kommend
30
Dienstag, 3. Mai 2011
34. Komplexität von Motivatoren
hoch
• Selbstorganisation
– Wikipedia, Linux
• Charismatische Führung
– Steve Jobs, Bill Gates
• Belohnung und Strafe
– Zielvereinbarungen
– Befehl und Kontrolle
gering
Steve Jobs Jimmy Wales Bill Gates Linus Torvalds 31
Dienstag, 3. Mai 2011
36. Das Kerzenproblem Karl Duncker, 1940
?
Erste Gruppe: Nur Zeitmessung
Zweite Gruppe: Zeitmessung plus Belohnung
32
Dienstag, 3. Mai 2011
37. Das Kerzenproblem Karl Duncker, 1940
?
Erste Gruppe: Nur Zeitmessung
Zweite Gruppe: Zeitmessung plus Belohnung
32
Dienstag, 3. Mai 2011
38. Das Kerzenproblem Karl Duncker, 1940
?
Erste Gruppe: Nur Zeitmessung
Zweite Gruppe: Zeitmessung plus Belohnung
Belohnte Gruppe braucht im Durchschnitt
3,5 Minuten länger!
32
Dienstag, 3. Mai 2011
44. Motivation - woher?
• Extrinsische Motivation hemmt kreativen
Prozess
• Intrinsische Motivation ist ideal für kreative
Aufgaben
38
Dienstag, 3. Mai 2011
45. Autonomie
• Ich kann es selbst
• Mir redet keiner rein
• Ich habe die Ressourcen,
die ich brauche.
39
Dienstag, 3. Mai 2011
46. Meisterschaft
• Ich bin kompetent
• Das Projekt fordert
mich heraus
• Was gefordert ist, kann
ich auch leisten
• Ich verbessere mich
ständig.
40
Dienstag, 3. Mai 2011
47. Sinn & Zweck
• Was ich hier mache, hat
einen Sinn.
• Die Software, die wir
schreiben, wird gebraucht.
• Der Kunde findet das, was
wir tun, gut.
41
Dienstag, 3. Mai 2011
48. Autonomie
+ Meisterschaft
+ Sinn & Zweck
= Motivation
42
Dienstag, 3. Mai 2011
49. Führen
+ Steuern
+ Motivieren
= Management
für Erwachsene
(die Formel zum Mitnehmen) 43
Dienstag, 3. Mai 2011
50. Wir sind alle Gärtner
• Manager züchten Teams.
• Teams züchten Software.
44
Dienstag, 3. Mai 2011
51. Kontakt
• Matthias Bohlen
• Coach für effektive Produktentwicklung
• mbohlen@mbohlen.de
• http://www.mbohlen.de/
• +49 170 772 8545
Dienstag, 3. Mai 2011