1. dp payoff all about derivative investments
Nr. 10 | Oktober 2007 | 4. Jahrgang | www.payoff.ch
CHF 12.50 | EUR 8.–
Basta mit Pasta?
Immer rarer, immer teurer!
3
Hebelprodukte im Vergleich
6
Lookback-Option sichert
günstige Einstiegskurse
9
Ertragsoptimierung in
Seitwärts- oder Abwärtsphasen
mit inversen Produkten
29
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
2. 2
OPINION
INHALT
SEITE
OPINION
«Ackern und düngen ist besser als beten und singen»
2
FOCUS
Basta mit Pasta? Agrarrohstoffe – immer rarer, immer teurer! 3
Hebelprodukte im Vergleich
6
Lookback-Option sichert günstige Einstiegskurse
9
Strukturierte Produkte fordern
einen erhöhten Informationsbedarf
13
Daniel Manser
Chefredaktor payoff
INTERVIEW
Interview mit Edith Thouin
16
PRODUCT NEWS
Innovative Kombination aus Kapitalschutz und Twin-Win
«Ackern und düngen ist
besser als beten und
singen»
In der Markt-Korrektur der letzten Wochen ist
eines aufgefallen, die Rohstoffe konnten sich dem
allgemeinen Abwärtstrend entziehen. Ganz im Gegenteil, Agrar-Rohstoffe legten gar eine eindrückliche Rally hin. Doch was ist davon zu halten? Ist
dieser Anstieg nachhaltig oder erleben wir einmal
mehr ein Investitions-Strohfeuer?
Die Meinungen der Experten sind gemacht, landwirtschaftliche Güter, die sogenannten «Soft-Commodities», werden nicht mehr günstiger werden
sondern noch deutlich zulegen. Gründe die hierfür
sprechen gibt es viele, doch lesen Sie selbst in unserem Lead-Artikel und dem Experten-Interview.
Am 17./18. Oktober findet die erste Messe für
Strukturierte Produkte im Zürcher Kongresshaus
statt. Zu diesem für die Branche bedeutungsvollen
Anlass publizieren wir ein payoff special. In dieser
Spezialausgabe werfen wir einen Blick zurück, zu
den Ursprüngen der Derivate und Strukturierten
Produkte. Wir wagen aber auch einen Ausblick,
Fachleute der führenden Emittenten Strukturierter
Produkte verraten, was sie von der Zukunft erwarten. Dies und vieles mehr können Sie in unserem
special lesen, es erscheint am 13. Oktober.
Das kürzlich gefeierte Erntedankfest machte
einem wieder einmal bewusst, dass es ein Privileg
ist, gesunde Lebensmittel in ausreichendem Masse zur Verfügung zu haben. Auch wenn wir dafür
künftig etwas tiefer in die Tasche greifen müssen,
auf die Landwirtschaft wird Verlass sein, denn wie
sagt ein alte Bauernregel: «Ackern und düngen ist
besser als beten und singen.»
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
18
Spieglein, Spieglein an der Wand…
19
Ernte gut, alles gut –
Investieren in die boomende Landwirtschaft
20
Erfolgreich mit CO2-Emissions-Zertifikaten investieren
21
MUSTERPORTFOLIOS
Musterportfolio Optimierung:
Wenn die Barrieren halten, geht die Rechnung auf
22
DERIVE
SYNGENTA AG
24
NIKKEI 225
25
CORNA – die lukrativsten Spekulation auf Mais
27
LEARNING CURVE
Ertragsoptimierung in Seitswärts- oder
Abwärtsphasen mit inversen Produkten
29
INVESTMENT IDEAS
Vom Potenzial des Ölpreises profitieren
31
ML China Consumer Brand Index Zertifikat
32
CAREER
Jobwechsel und Beförderungen
33
MARKET MONITOR
Attraktive Neuemissionen
34
Meistgesuchte derivative Hebelprodukte
35
Meistgesuchte derivative Anlageprodukte
36
STYLE
Rund um Lifestyle
38
READERS SERVICE
Readers Voice
40
Ticker News
41
Impressum
41
3. 3
FOCUS
Basta mit Pasta?
Agrarrohstoffe – immer rarer, immer teurer!
www.sxc.hu
Rasant gestiegene Weizenpreise haben in jüngster Zeit aufhorchen lassen und den Fokus auf
die bislang wenig beachteten Agrarrohstoffe gelenkt. Die sehr heterogene Gruppe ist gespickt
mit Perlen, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.
Findige Köpfe betiteln die Kursavancen der
Agrargüter bereits mit dem Ausdruck «Agflation» und meinen damit eine durch Landwirtschaftsprodukte angeheizte Inflation.
Die aktuellen Kursavancen sind nicht auf
Sand gebaut, sondern stehen auf einem
soliden Fundament. Den Nährboden für
die zunehmende Attraktivität der Agrarrohstoffe bilden vor allem drei Faktoren: eine
steigende Nachfrage, verursacht durch das
Wachstum und die Wohlstandszunahme
der Weltbevölkerung, der Klimawandel und
die Suche nach einem Ersatz für den Energieträger Öl.
Bei dem hohen Bedarf an Agrarrohstoffen bedarf es in Zukunft riesiger Flotten an
Mähdreschern, um die steigende Nachfrage decken zu können.
Dieter Haas| Getrieben durch eine anhaltend hohe Nachfrage und äusserst niedrige
Lager (siehe Derive in der payoff Juli-Ausgabe) schossen die Kurse von Weizen in
den letzten Wochen nahezu senkrecht in
die Höhe. Im Sog des Klassenprimus verteuerten sich auch Raps, Mais und Sojabohnen. Ein Ende der langfristigen Hausse ist
nicht in Sicht. Zu vielversprechend sind die
langfristigen fundamentalen Aussichten.
Streiks in unserem südlichen Nachbarland gegen geplante Preiserhöhungen bei
den Nudelpreisen haben nur symbolische
Auswirkungen. «Basta mit Pasta» ist auf
die Dauer nicht durchzuhalten. Eines zeigen diese Unmutsäusserungen aber mit
aller Deutlichkeit: Die Kursanstiege vieler
Agrarrohstoffe (vgl. Grafik) haben das Leben teurer gemacht und sorgen für Unruhe
in der Bevölkerung. So führte vor wenigen
Monaten die Tortilla-Krise, ausgelöst durch
kräftige Preiserhöhungen des wichtigen
Grundnahrungsmittels Mais, zu einer innenpolitischen Zerreissprobe in Mexiko.
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Zertifikate als Türöffner für
Privatanleger
So schön die Lage sich darstellt, so schwierig ist eine Umsetzung für den Anleger.
Zertifikate sprangen und springen in diese Angebotslücke und haben den Markt
der Agrarrohstoffe für den Privatanleger
zugänglich gemacht. Dank zahlreicher
Hebel- und Anlageprodukte lassen sich
Zucker, Kaffee, Mais mittlerweile fast so
einfach handeln wie Novartis- oder Nestlé-Aktien. Manch einer hat sich dabei allerdings schon böse die Finger verbrannt.
Aufgrund der Eigenheiten im Handel mit
Landwirtschaftserzeugnissen entpuppten
sich etliche Instrumente als Rohrkrepierer
und brachten nicht den erhofften Renditesegen. Im Gegensatz zu Aktien erfolgen
Investitionen im Agrarbereich indirekt über
die internationalen Warenterminmärkte.
Für Privatanleger mit geringen Kenntnissen
empfiehlt sich daher der Weg über In- >
4. 4
FOCUS
Prozentuale Kursveränderung ausgewählter Agrarrohstoffe in US-Doller (31.12.05 – 19.9.07)
Weizen
etwa den GSCI Agriculture Index ist kein
Allheilmittel. Immerhin lässt sich das Risiko vermindern und sind die Rollverluste
im Regelfall geringer als bei Einzel-Invest-
Zucker
«Bereits heute ist Kaffee nach
Erdöl das zweitwichtigste Handelsprodukt.»
Soyabohnen
Orangensaft
Mais
Baumwolle
Kaffee
Kakao
-40
0
40
80
120
160
Quelle: Bloomberg
dex-Zertifikate. Wer auf einzelne Rohstoffe
setzen möchte, kommt nicht umhin, sich
mit den Gesetzmässigkeiten dieser Anlagekategorie vertraut zu machen. Zweifellos
das Hindernis schlechthin bei Rohstoffanlagen ist das ständig notwendige Rollen
der Futures-Kontrakte. Die Partizipationsrate von Tracker-Zertifikaten im Vergleich
zum Kassakurs nimmt beim Vorliegen einer
Contango-Situation stetig ab. Mit anderen
Worten werden für Lieferungen in der Zukunft höhere Preise verlangt als am Kas-
samarkt. Leider weisen fast alle Agrarrohstoffe derartige Terminkurven auf. Einzig
bei Weizen hat sich durch die Knappheit
jüngst eine Backwardation gebildet, in der
zukünftige Kurse unter den aktuellen Notierungen liegen.
Wie sehr diese Eigenheiten der Rohstoffe
ins Auge gehen können, zeigt die unterschiedliche Kursentwicklung von COFOE,
einem Tracker-Zertifikat auf Kaffee mit dem
zugrunde liegenden Basiswert (vgl. Grafik).
Das Ausweichen auf Index-Zertifikate wie
ments. Grundsätzlich ungünstiger sind Excess-Return Konstruktionen. Sie errechnen
sich nur aus den reinen Kursveränderungen
der enthaltenen Produkte. Demgegenüber
beinhaltet die Total-Return-Variante zusätzlich Zinserträge, die aus dem nicht am
Warenterminmarkt benötigten Teil des Kapitals stammen.
Mehr Erfolg bei Anlagen im Agrarsektor
als die Tracker-Produkte versprechen
Bonus-Zertifikate. Sind sie mit einer
anständigen Seitwärtsrendite ausgestattet, lassen sich allfällige Rollverluste überkompensieren. Zur Kategorie sehr empfehlenswert zählen auch Twin-Win- oder
Outperformance-Zertikate.
Wer mehr möchte als mitschwimmen, der
sollte sich neben einer Basisanlage gezielt
den einen oder anderen Mini-Future Long
auf einzelne Agrarrohstoffe mit in den Korb
legen. Am besten wählt man gleich zwei
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dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
5. 5
FOCUS
oder drei, ist doch das Timing und die Auswahl der nächsten Kursrakete selbst für
den Experten eine äusserst schwierige Angelegenheit. Zu den Kandidaten mit Starpotenzial zählt Kaffee.
Highflyer ante portas
Der braunen Bohne wird von etlichen Experten eine rosige Zukunft bescheinigt.
Vorausgesetzt, es gelingt in Ländern wie
China, Russland und Osteuropa Kaffee
als Getränk zu etablieren, dürfte sich das
Nachfragewachstum weiter beschleunigen.
Allein in den letzten 20 Jahren stieg der
Bedarf um rund 50 Prozent. Bereits heute
«Im Gegensatz zu Aktien erfolgen
Investitionen im Agrarbereich
indirekt über die internationalen
Warenterminmärkte.»
ist Kaffee nach Erdöl das zweitwichtigste
Handelsprodukt. Die Schlüsselrolle in der
Marktbeurteilung spielt Brasilien, das rund
einen Drittel der Weltproduktion liefert.
Weitere wichtige Anbaugebiete sind Kolumbien und Vietnam. Die neusten Schätzungen für Brasilien prognostizieren für das
laufende Jahr eine unterdurchschnittliche
Ernte. Gesamthaft wird nur eine Produktion
von 120 Millionen Bags erwartet. Ein Bag
entspricht 60 Kilogramm. Ist auch im kommenden Jahr mit einer mageren Ernte zu
rechnen, kann demnächst mit steigenden
Preisen gerechnet werden. Ein Anstieg der
Kurse über die Marke von USD 1.25 bis
USD 1.30 pro Pfund kann als Startschuss
für eine Fortsetzung der Hausse betrachtet
werden.
Agrarmischung für ambitionierte
Anleger
Wer es wagt, ausserhalb der Standardpfade
zu wandeln, kann mit einer geschickten
Wahl einen Mehrertrag mit vernünftigem
Risiko erzielen. Erfolg verspricht etwa die
Kombination einer Kernanlage wie dem
Bonusprodukt GSAGT als Basis mit drei
kleinen Portionen Mini-Future Long als Zugabe. CORNA für Mais (siehe dp-Derive)
und SUGMT für Zucker sind potenzielle
Kandidaten, und als Dritter im Bunde sollte
XXLCE, der einzige kotierte Mini-Future
Long auf Kaffee, nicht fehlen.
Diese Mischung eröffnet beste Chancen für
eine überdurchschnittliche Partizipation an
der langfristigen Hausse bei den Agrarprodukten. Es braucht vielleicht einzig ein wenig Geduld, bis die Saat aufgeht, oder wie
ein Sprichwort sagt: «Nur Geduld bringt
Rosen».
KAFFEE versus Derivate indexiert
OPEN-END-ZERTIFIKATE
AUF DIE S-BOX DR. HÖLLER
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der Zukunft investieren!
Mit vier Zertifikaten auf den
S-BOX Dr. Höller
__Cool Climate Index
__Clean Energy Index
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__New Materials Index
__Gezielte Auswahl: Die S-BOX
Dr. Höller Index-Familie bietet die
Möglichkeit, gezielt in die Zukunftsthemen „Klimaschutz“, „Erneuerbare
Energien“, „Sauberes Wasser“ und
„Neue Materialien“ zu investieren.
175
__Best-of-Prinzip: Die Indizes enthalten jeweils 15 Unternehmen aller
Grössen (60 % Small und Mid Caps).
150
125
www.oppenheim-derivate.ch
100
75
Intelligent investieren!
Mit Europas
grösster Privatbank.
50
30.12.04
KAFFE
30.06.05
COFOE
30.12.05
30.06.06
XXLCE
Quelle: Scoach, Bloomberg
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
30.12.06
30.06.07
6. 6
FOCUS
Hebelprodukte im Vergleich
www.flickr.com
«Womit fahre ich besser, mit dem Kauf eines Mini-Futures oder mit dem Kauf eines Warrants?»
Mit dieser Frage wandte sich ein Leser an die payoff-Redaktion. Da diese Thematik den Rahmen
der Rubrik «Reader’s Voice» sprengt, widmen wir ihr heute einen Focus-Beitrag.
Mit der Betätigung eines Hebels kann man mit geringem Kraftaufwand viel in
Bewegung setzen – so auch an den Kapitalmärkten.
Martin Plüss| Neben den längst bekannten
herkömmlichen Put- und Call-Warrants (so
genannten Plain-vanilla Warrants) sind etliche weitere Optionstypen auf dem Markt.
Die wichtigsten sind die Knock-out Warrants
und die Mini-Futures. Um zu klären, welcher dieser Typen für welche Situation am
besten geeignet ist, muss man sich zuerst
mit ihren Eigenheiten und Funktionsweisen vertraut machen. Dabei beschränken
wir uns auf Call-Warrants und Long MiniFutures. Die Situation bei Put-Warrants
und Short Mini-Futures ist im wesentlichen
«spiegelverkehrt». Da Knock-out Warrants
und Mini-Futures nie «aus dem Geld» sein
können, werden ausserdem nur Optionen
betrachtet, welche «im Geld» sind.
Der Zeitwert ist der entscheidende
Unterschied
Der Preis eines Plain-vanilla Warrants
setzt sich zusammen aus seinem inneren
Wert und dem Zeitwert. Der innere Wert
entspricht der Differenz zwischen dem
aktuellen Kurs des Basiswertes und dem
Ausübungspreis, dividiert durch das Bezugsverhältnis (Ratio). Der Zeitwert stellt
die Prämie dar, welche der Options-Käufer
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
dem Emittenten zum Erwerb der Option
bezahlt. Der Zeitwert ist vor allem abhängig von der Restlaufzeit und von der Volatilität des Basiswerts. Aber auch Faktoren
wie der risikofreie Zinssatz, künftige Dividenden und die Nähe des Basiswerts zum
Strike beeinflussen den Zeitwert. Bei höherer Volatilität und längerer Restlaufzeit
ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass
der Kurs des Basiswertes das erwartete
Niveau erreicht. Entsprechend ist in diesem Fall der Zeitwert grösser als bei kurzer
Restlaufzeit oder niedriger Volatilität. Ausführlichere Angaben über die Einflüsse auf
den Optionspreis finden sich auf unserer
Webseite www.warrants.ch unter Know
How -> Akademie -> Optionsgrundlagen.
Der Käufer eines Plain-vanilla Warrants
bezahlt fast immer mehr als den inneren
Wert. Der entsprechende Aufschlag wird
als Prämie bezeichnet. Sie gibt an, um
wie viele Prozent der Basiswert steigen
muss, um am Ende der Laufzeit die Gewinnschwelle zu erreichen. Ein Gewinn
«Da der Zeitwert stark
von der Volatilität abhängt,
kann der Kurs eines Calls
trotz steigendem Basiswert
zurückgehen.»
kann somit erst erzielt werden, wenn der
Anstieg des inneren Werts den Verlust des
Zeitwerts übertrifft. Dies ist dann der Fall,
wenn der Kurs des Basiswerts den so ge-
7. 7
FOCUS
nannten Break-Even überschreitet. Damit
wird derjenige Kurs bezeichnet, den der
Basiswert am Verfalltag erreichen muss,
damit der Anleger weder einen Gewinn
noch einen Verlust erzielt.
Am folgenden Beispiel von SMIU, einem
Call-Warrant auf den SMI mit einer Laufzeit bis zum 20. Juni 2008, werden diese
Kennzahlen erläutert (vgl. Tabelle) .
Da der Zeitwert stark von der Volatilität abhängt, kann der Kurs eines Calls trotz steigendem Basiswert zurückgehen. Aus diesem Grund ist es kaum ratsam, unmittelbar
nach einem Kurssturz einer Aktie Warrants
zu erwerben, da dann im Allgemeinen die
Volatilität am höchsten ist.
Die Tatsache, dass gleich bleibende, aber
auch nur leicht steigende Kurse zu einem
Verlust führen, ist oft ärgerlich. Einen Ausweg bieten die im vergangenen Jahr erstmals in der Schweiz eingeführten MiniFutures. Bei diesen Produkten erwirbt der
Käufer im Prinzip den Basiswert, bezahlt
dafür aber nur einen Teil des Preises. Den
Rest des Kaufpreises übernimmt die Emissionsbank. Dafür verlangt sie aber einen
Zins, der sich aus dem Libor-Zinssatz und
einer Marge der Bank zusammensetzt. Die
Verrechnung geschieht dadurch, dass der
Ausübungspreis (hier Finanzierungslevel
genannt) täglich um einen kleinen Betrag
angehoben wird. Hingegen werden die Dividenden dem Halter des Mini-Futures gutgeschrieben. Dies erfolgt ebenfalls durch
Anpassung des Finanzierungslevels. Der
Preis der Mini-Futures entspricht immer
ihrem inneren Wert und ist damit vola- >
Kennzahlen von SMIU
Ausübungspreis
8’300
Ratio
1’000
Stand SMI am 21.9.2007
8’897
Preis Warrant am 21.9.2007
0.97
Innerer Wert
(8’897 – 8’300) : 1’000
0.597
Zeitwert
0.97 – 0.373
0.373
Break-Even
8’300 + 1’000 x 0.97
9’270
Prämie
9’270 – 8’897
373
Prämie in Prozent
(373 : 8’897) x 100
4.19
Quelle: Derivative Partners AG
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dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
8. 8
FOCUS
tilitätsunabhängig. Damit der Wert der MiniFutures nicht negativ wird und eine Nachschusspflicht entsteht (analog zum Margin
Call bei herkömmlichen Futures), sind MiniFutures mit einem Sicherungsmechanismus
«Mini-Futures und Knock-out
Warrants sind vor allem für
Warrants-Käufer geeignet, die
bei ihren Engagements
ohnehin mit Stop Loss Limiten
arbeiten.»
ausgestattet. Dazu wird eine Stop Loss
Marke festgelegt, bei deren Erreichen die
Position automatisch verkauft wird und dem
Besitzer der Restwert ausbezahlt bekommt
(Differenz zwischen Finanzierungslevel und
Stop Loss). Diese Stop Loss Marke liegt im
Allgemeinen – je nach Volatilität des Basiswerts – zwischen 2 und 10 Prozent über
dem Finanzierungslevel und wird ebenfalls
regelmässig angepasst. Eine Besonderheit
dieser Instrumente ist, dass sie keine fixe
Laufzeit haben, sondern als Open-end Zertifikate ausgegeben werden.
Eine ähnliche Funktionsweise haben die
schon länger bekannten Knock-out Warrants.
Sie haben aber eine feste Laufzeit und einen
festen Ausübungspreis. Der Besitzer dieser
Warrants muss also keine Zinsen bezahlen,
erhält aber auch keine Dividenden gutgeschrieben. Im Unterschied zu den Mini-Futures haben diese Produkte keinen eigentlichen Stop Loss. Stattdessen verfallen sie
sofort wertlos, wenn der Knock-out Level erreicht wird. Da eine hohe Volatilität die Wahrscheinlichkeit eines Knock-outs erhöht, kann
es sein, dass sie bei hohen Schwankungen
des Basiswerts sogar mit einem Abschlag
gehandelt werden. Zuweilen können sie aber
auch eine Prämie aufweisen.
Plain-vanilla Warrants für stürmische,
Mini-Futures für ruhige Zeiten
Nachdem die wesentlichen Eigenheiten der
verschiedenen Optionstypen bekannt sind,
kann nun der Versuch gewagt werden, die
eingangs gestellte Frage zu beantworten.
Als Grundlage für den Vergleich zieht man
am besten nicht den eingesetzten Betrag,
sondern die Anzahl abgedeckter Basiswerte
in Betracht. Da Mini-Futures und Knock-out
Warrants immer billiger sind als Plain-vanilla Warrants, sind sie diesen deutlich überlegen, solange in der Kursentwicklung des
Basiswerts keine allzu grossen Schwankungen eintreten. Während der Käufer von
Mini-Futures und Knock-out Warrants immer den vollen Anstieg des Basiswerts als
Gewinn verbuchen kann, muss der Besitzer
von Plain-vanilla Warrants davon den Rückgang des Zeitwerts abziehen. Kommt es
dagegen zu heftigen Kursschwankungen,
so kann es sein, dass Knock-out Warrants
und Mini-Futures ausgestoppt werden.
Von einer allfälligen Kurserholung kann
dann nicht mehr profitiert werden. Da bei
steigenden Volatilitäten auch der Zeitwert
steigt, schneiden Plain-vanilla Warrants in
stürmischen Zeiten besser ab, sofern man
vor dem «Sturm» eingestiegen ist. Dies
zeigt exemplarisch der folgende Vergleich:
Bei einem Stand des SMI von 9’231 Punkten kostete am 20. Juli der Mini Future
MINIK mit einem Finanzierungslevel von
8’281 Punkten CHF 9.52. Bei einem Ratio
von 100 mussten also CHF 952 bezahlt
werden, um einmal den Index abzudecken.
Der Call SMIDV mit einem Ausübungspreis
von 8’300 Punkten kostete zur gleichen
Zeit CHF 2.38. Bei einem Ratio von 500
«Die regelmässige Anpassung
des Finanzierungslevels darf
nicht vernachlässigt werden.»
entspricht dies einem deutlich höheren
Preis von CHF 1’190 pro Basiswert. Beim
starken Rückgang der Aktienkurse im August wurde MINIK ausgestoppt. Der Anleger musste sich mit einer Rückzahlung
von CHF 240 begnügen und erlitt damit
einen Verlust von CHF 712. SMIDV dagegen verlor zwar ebenfalls deutlich an Wert,
notiert aber am 21. September 2007 bei
CHF 1.48. Für 500 Einheiten bedeutet
das immer noch einen Wert von CHF 740.
Der Verlust beträgt somit nur CHF 450.
Hier zeigt sich, dass der tiefere Preis der
Mini-Futures und Knock-out Warrants mit
einem zusätzlichen Risiko erkauft wird.
Wer diese Produkte erwirbt, sollte deshalb
die Entfernung des Basiswerts zur Barriere regelmässig überwachen. Damit sind
Mini-Futures und Knock-out Warrants vor
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
allem für Käufer geeignet, die bei ihren Engagements ohnehin mit Stop Loss Limiten
arbeiten. Wegen ihres vorteilhaften Preises
sollten sie aber von allen Marktteilnehmern
in Betracht gezogen werden.
Die Besonderheiten der
Open-end-Struktur
Die Tatsache, dass Mini-Futures eine unbeschränkte Laufzeit haben, bietet den
Vorteil, dass – im Unterschied zu den anderen Optionstypen – keine Kosten für das
Rollen von einem auslaufenden auf einen
neuen Warrant anfallen. Allerdings darf
die regelmässige Anpassung des Finanzierungslevels nicht vernachlässigt werden.
Auf Grund des hohen Zinsniveaus ist dies
vor allem bei Produkten in USD von Bedeutung. So stieg zum Beispiel der Finanzierungslevel bei XAGMH, einem in USD gehandelten Mini-Future auf Silber, innerhalb
von dreizehn Monaten von USD 9.50 auf
USD 10.46, also um rund 10 Prozent. Bei
Basiswerten mit Dividendenzahlung kann
dieser Effekt teilweise ausgeglichen werden. Der Finanzierungslevel von XXLCK,
einem Mini-Future auf Zurich Financial Services stieg innerhalb eines Jahres nur von
CHF 265 auf CHF 268. Damit erweisen sich
Mini-Futures vor allem bei Basiswerten mit
hoher Dividendenzahlung als besonders
attraktiv. Beim Vergleich von Mini-Futures
und Knock-out Warrants müssen daher die
geplante Haltedauer, die Höhe der Dividendenzahlung und das Zinsniveau mitberücksichtigt werden.
Fazit
Eine eindeutige Antwort auf die Anfangsfrage gibt es nicht. Wenn man als Investor fallende Kurse erwartet, welche auch
meistens stark steigende Volatilitäten mit
sich ziehen, bieten Warrants grundsätzlich
die besseren Möglichkeiten. Während bei
steigenden Kursen und sinkenden Volatilitäten die Mini-Futures und die Knock-out
Warrants die attraktiveren Anlagemöglichkeiten bieten, da man bei diesen keine
grossen Zeitwertverluste erwarten muss.
Welches die richtige Investition ist, zeigt
jeweils erst der zukünftige Kursverlauf des
Basiswerts. Wichtig ist in jedem Fall ein
sorgfältiger Vergleich der verschiedenen
Instrumente unter Einbezug der erwarteten
Entwicklung an den Märkten.
9. 9
FOCUS
Lookback-Option sichert günstige
Einstiegskurse
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Den richtigen Einstiegszeitpunkt zu erwischen, erweist sich in volatilen Märkten oft
als schwierig. Mit Lookback-Optionen kann im Nachhinein der beste Einstiegspreis bei
Strukturierten Produkten fixiert werden.
die stark gefragten (Multi) Barrier Reverse
Convertibles, Bonus-Zertifikate (Zertifikat
Plus) sowie diverse andere Strukturen zusammengestellt. Bei all diesen Produkten
ist das Niveau des Basiswertes zur Bestimmung des Fixierungslevels sowie des
Barrier-Levels von entscheidender Bedeutung. Schwanken die Kurse aber kurzfristig
stark, ist der ideale Einstiegszeitpunkt oft
nur schwer abzuschätzen.
«Schwanken die Kurse
kurzfristig stark, ist der ideale
Einstiegszeitpunkt oft
nur schwer abzuschätzen.»
Wie mit einem Fernrohr kann der Anleger mit der Lookback-Option die günstigsten
Kurse anvisieren.
Thomas Schmidlin, Clariden Leu AG|
Der Anstieg der Volatilitäten an den Aktienmärkten erfordert von den Emittenten
Strukturierter Produkte vermehrt innovative Ideen, um den Bedürfnissen der Anleger gerecht zu werden. Strukturierte Produkte haben in den letzten Jahren enorm
an Bedeutung gewonnen und erleben einen wahren Boom. Die kontinuierlich starken Börsen und tiefen Zinsen unterstützten diesen Trend zusätzlich. Veränderte
Rahmenbedingungen oder eine Abkehr von
steigenden Aktienmärkten stellen sowohl
Investoren als auch Emittenten vor neue
Herausforderungen. In solchen Momenten
müssen Strukturierte Produkte ihre «Allwettertauglichkeit» unter Beweis stellen.
Knacknuss Einstiegszeitpunkt
Barrier-Optionen sind eine ideale Grundlage für verschiedene Arten von Strukturierten Produkten. Daraus werden zum Beispiel
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
In volatilen Aktienmärkten sehen einerseits
die Coupons bei Barrier Reverse Convertibles attraktiver aus, weil die nun höheren
impliziten Volatilitäten in die Preisbildung
der Produkte miteinbezogen werden. Andererseits muss damit gerechnet werden,
dass nach Einstieg und erfolgter Preisfixierung des Produktes die Kurse der Basiswerte innert kurzer Zeit fallen können.
Schon wenige Tage später wäre die Fixierung möglicherweise optimaler gewesen.
Das Markttiming wird unter diesen Umständen zur eigentlichen Knacknuss.
Zur Lösung der erwähnten Problemstellung bieten exotische Optionen fast unbegrenzte Möglichkeiten, um spezifische
Payoff-Strukturen abzubilden. Die Lookback-Option, am Beispiel der Barrier Reverse Convertibles erläutert, verschafft
10. 10 FOCUS
Lookback Barrier Reverse Convertible auf Aktien A,B und C mit 69% Barriere
In CHF
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Aktie A
440
410
390*
415
467
390
269.10
Aktie B
64.25*
65
64.75
67
65
64.25
44.3325
Aktie C
73
67.15*
73.75
76
80.25
67.15
46.3335
Ausübungspreis Barriere 69%
Innerhalb der Lookback-Periode von einer Woche werden die jeweils niedrigsten Schlusskurse zur Fixierung
des Ausübungspreises und damit des Barrier Levels herangezogen.
*Tiefste Schlusskurse
Quelle: Schweizerischer Verband für Struckturierte Produkte (SVSP)
dem Investor einen klaren Vorteil beim Einstieg in volatile Märkte.
Bei Barrier Reverse Convertibles hängt der
bedingte Kapitalschutz bei der Rückzahlung
davon ab, ob während der Laufzeit der Basiswert eine im Voraus bestimmte Barriere
unter- oder überschreitet. Berührt er die
Barriere, geht der Kapitalschutz verloren.
Barrier Reverse Convertibles gehören zu
den beliebtesten Strukturierten Produkten
in der Schweiz. Ende August waren allein
an der Schweizer Derivat-Börse Scoach
über 1’800 Barrier Reverse Convertibles
kotiert.
Besseres Markt-Timing
Die Rückzahlungsbedingungen sind bei der
Lookback-Variante gleich wie beim Barrier
Reverse Convertible, jedoch wird die Fixierung der Ausübungspreise und der Barrieren der jeweiligen Basiswerte nicht auf dem
«Lookback als Zusatzeigen –
schaft kostet einen Teil
der Rendite, bringt jedoch gerade in einem volatilen Markt
mit schwer berechenbarem Kursverlauf einen substanziellen
und geldwerten Vorteil.»
Tagesschlusskurs nach Zeichnungsschluss,
sondern erst nach einer Lookback-Periode
von beispielsweise einem Monat festgelegt.
Demzufolge verkürzt sich auch der Barrier-
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dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Beobachtungszeitraum um die Laufzeit der
Lookback-Periode. Als Ausübungspreis gilt
der tiefste tägliche Schlusskurs des entsprechenden Basiswertes während der
Lookback-Periode. Der Barrier-Level wird
wie immer in Prozent vom festgelegten
Ausübungspreis berechnet. Der Investor
profitiert somit von potentiellen Kursrückgängen während der Lookback-Periode und
verbessert dadurch sein Markt-Timing. Am
Beispiel der Aktie A in der Tabelle würde
bei Zeichnungsschluss ein Ausübungspreis
von CHF 440.– und ein Barrier-Level von
CHF 303.60 (69 Prozent) fixiert. In der
Lookback-Periode sinkt der Preis hingegen
auf ein Minimum von CHF 390.– und der
Barrier-Level wird daher bei CHF 269.10
festgesetzt.
11. 11 FOCUS
Payoff-Diagramm Barrier Reverse Convertible
Gewinn
Cap
Knock-in
0
Verlust
Ba
sis
we
rt
Strike
Barrier Reverse Convertibles
eignen sich bei seitwärts
tendierenden bis leicht steigenden
Basiswerten und der Erwartung,
dass der Basiswert nicht unter
den Barrier Level (Knock-in) fällt.
Quelle: Schweizerischer Verband für Strukturierte Produkte (SVSP)
Defensive Eigenschaften
Wie sieht es mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis solcher exotischer Eigenschaften
aus? Durch die Lookback-Option geht der
Investor ein geringeres Risiko im Vergleich
zu einem herkömmlichen Barrier Reverse
Convertible ein. Dieser Vorteil wird durch
eine tiefere Prämie (Coupon) kompensiert.
Die moderne Finanztheorie wird logischerweise, wie bei jedem Pricing von Strukturierten Produkten, auch hier bestätigt und
angewendet. Je höher das Risiko, desto
höher die erwartete Rendite, je tiefer das
Risiko, desto tiefer die erwartete Rendite.
Der Investor muss sich also fragen, ob er
den Lookback Barrier Reverse Convertible als eine defensivere Variante mit einer
reduzierten Barrier-Periode und einem
verbesserten Markt-Timing einem konventionellen Barrier Reverse Convertible mit
einem höheren Coupon vorzieht.
Lookback als Zusatzeigenschaft kostet einen Teil der Rendite, bringt jedoch gerade
«Ende August waren allein an
der Schweizer Derivat-Börse
Scoach über 1’800 Barrier
Reverse Convertibles kotiert.»
in einem volatilen Markt mit schwer berechenbarem Kursverlauf einen substanziellen und geldwerten Vorteil. Schliesst eine
Aktie während der Lookback-Periode tiefer
im Vergleich zum Niveau bei Zeichnungs-
schluss und erholt sich später schnell wieder, hat der Investor schon beim Start der
Barrier-Periode einen zusätzlichen Risikopuffer gewonnen.
Der Lookback Barrier Reverse Convertible
ist ein gutes Beispiel, wie mit Strukturierten Produkten auf neue Marktsituationen
reagiert werden kann. Geht der Investor
von seitwärts tendierenden oder leicht steigenden Basiswerten aus, ist der Lookback
Barrier Reverse Convertible eine Variante,
die eine nähere Betrachtung verlangt.
Die Lookback-Option kann ebenfalls auf
diverse andere Produkte angewendet werden. Bei Bonus-Zertifikaten (Zertifikat Plus)
beispielsweise wird die Lookback-Option
mit dem gleichen Ziel, nämlich einem verbesserten Markt-Timing, eingesetzt.
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dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
13. 13 FOCUS
Strukturierte Produkte fordern einen
erhöhten Informationsbedarf
www.flickr.com
Strukturierte Produkte haben in den letzten Jahren in der Schweiz wie auch in Deutschland einen
beispiellosen Boom erlebt. Indem eine zunehmende Zahl von Privatanlegern in diesen verbrieften
Derivaten investiert, wächst auch der Informations- und Ausbildungsbedarf. Banken als Emittenten
Strukturierter Produkte, der Schweizerische Verband für Strukturierte Produkte (SVSP) ebenso wie
die deutsch-schweizerische Derivatbörse Scoach engagieren sich dafür, dass der Informationsstand über Strukturierte Produkte sowohl in der Breite wie auch in der Tiefe wächst. In wenigen
Wochen organisieren der SVSP und Scoach in Zürich die erste Messe für Strukturierte Produkte.
von Hebel- und Strukturierten Produkten
wesentlich mehr Kapazität zur Verfügung
stellte. Zweitens kam die Börse den Emittenten mit dem Internet Basel Listing (IBL)
entgegen, einem Online-Verfahren zur provisorischen Handelszulassung von verbrieften
Derivaten. Durch das IBL ist es möglich, ein
Produkt innert 24 Stunden in den Handel
zu bringen, was bei bestimmten Marktsituationen von entscheidender Bedeutung sein
kann. Drittens gestaltete die SWX Swiss
Exchange die Kotierung von Warrants und
Strukturierten Produkten insofern attraktiver, als Emittenten attraktivere Preise erhalten, je grösser das Paket von erworbenen
Kotierungen ist.
Dank der modernen Handelsplattform von Scoach können sich die Händler auch
einmal eine kleine Auszeit gönnen.
Giorgio Saraco, Scoach Schweiz AG|
Strukturierte Produkte erleben seit mehreren Jahren einen Boom, dessen Ende noch
lange nicht abzusehen ist. Ende 2006 waren
an der SWX Swiss Exchange 10’742 Produkte
kotiert. Derzeit werden auf der Plattform von
Scoach Schweiz AG (dem Joint Venture von
Deutsche Börse AG und SWX Group) 17’606
Produkte gehandelt (vgl. Grafik).
Im Monat August 2007 wurden im Segment Strukturierte Produkte und Warrants
242’312 Abschlüsse bei einem Gesamtumsatz von CHF 6,9 Mrd. getätigt. Dies war
eine Steigerung gegenüber dem Vorjahresmonat von 114 Prozent.
Erfolgreiches Massnahmenpaket
Zu dieser erfreulichen Entwicklung trugen
drei Elemente wesentlich bei: Zum einen
lancierte die SWX Swiss Exchange im November 2005 eine Hochtransaktionsplattform, die den Market Makern im Handel
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Massiv gesteigertes Interesse
Strukturierte Produkte erzielten im Jahr
2006 den höchsten Zuwachs aller Wertschriftenkategorien auf Schweizer Bankdepots. Per Ende November 2006 waren
CHF 266 Mrd. auf Schweizer Bankdepots
in Strukturierten Produkten angelegt. Dies
entspricht einem Zuwachs von 46,5 Prozent im Vergleich zum durchschnittlichen
Bestand im Jahr 2005 und einem Wachstum von 22,58 Prozent seit Jahresbeginn.
48,12 Prozent der Anlagen in Strukturierten Produkten liegen in Depots von institutionellen Anlegern. 42,10 Prozent werden in Depots von Privatkunden gehalten,
14. 14 FOCUS
Ausstehende verbriefte Derivate an der Scoach
17’717
20’000
170-Warrants
180-Structured Products
16’020
5’186
5’441
13’883
4’916
4’551
4’435
3’897
4’193
4’757
10’048
4.07
12’276
3.07
10’834
2.07
9’528
3’738
3’642
10.06 11.06 12.06 1.07
10’556
9.06
9’332
8.06
8’448
7.06
9’018
6.06
7’855
5.06
6’310
4.06
6’838
3.06
9’494
8’631
2.06
3’412
3’219
5’412
1
.06
6’082
8’876
5’769
3’107
8299
5’328
2’971
8’141
5’263
2’878
8’972
2’781
2’626
7’886
2’506
7’815
2’301
6’943
2’125
5’688
6’246
1’966
1’840
1’726
5’320
1’625
9.05 10.05 1 .05 12.05
1
6’191
7.05
5’788
7.05
5’380
6.05
5’514
5.05
4’818
4.05
4’280
3.05
4’717
3’838
2.05
3’962
3’395
Zeit 1.05
2’000
3’695
5’387
3’078
1’549
4’853
3’631
1’458
4’498
3’378
1’420
4’940
3’285
1’309
3’738
1’203 4’581
3’487
4’000
1’129 4’414
1’040 4’527
6’000
1’077 4’815
8’000
6’557
10’000
8’414
12’000
10’480
11’752
14’000
12’883
13’211
16’000
14’444
15’313
18’000
5.07 6.07
7.07
8.07
Bestand Ende Monat
Quelle: Scoach Schweiz AG
die restlichen 9,77 Prozent verteilen sich
auf die Depots kommerzieller Kunden.
Bei diesem fulminanten Zuwachs fragt es
sich, ob sich namentlich auf der Privatkundenseite das für den Erwerb und Handel
solcher Finanzinstrumente notwendige
Wissen im gleichen Tempo entwickelt hat.
Ende März 2007 warnte die «Weltwoche»
in einem mit dem Hinweis «Verstehen Sie
die Packungsbeilage» überschriebenen
Artikel vor Ignoranz im Umgang mit komplexen Finanzmarktinstrumenten und erinnerte an die alte Weisheit im Umgang mit
Geld: eine gesteigerte Gewinnaussicht geht
immer und überall mit einem gesteigerten
Risiko einher.
Strukturierte Produkte – Wo kriege ich
Informationen?
Der Schweizerische Verband für Strukturierte Produkte (SVSP) hat es sich zum Ziel
gesetzt, den allgemeinen Informationsstand
zu diesen Finanzinstrumenten zu verbessern. Mit der «Swiss Derivative Map» wurden
Kategorien für die jeweiligen Produktarten
erstellt. Zudem sind die unterschiedlichen
Namensbezeichnungen der Emittenten in
den Kategorien konsolidiert. Ob in dieser
Hinsicht in Zukunft eine Harmonisierung unter den Anbietern zu Stande kommt, ist aber
noch unklar. In einer gemeinsamen Initiative können Anleger über die Website www.
svsp-verband.ch die «Swiss Derivative Map»
kostenlos bestellen. Scoach hat zudem eine
neue Website unter (www.scoach.ch) lanciert, wo sämtliche Marktinformationen zu
Strukturierten Produkten abrufbar sind.
Welche Kategorien gibt es?
Die verschiedenen Produkte werden nach
dem Payoff-Diagramm kategorisiert und in
folgende vier Hauptkategorien eingeteilt:
Hebel-Produkte: Wie der Name schon sagt
handelt es sich um Produkte mit einem
Hebel. Dieser Hebel kommt zustande, indem man mit geringerem Kapitaleinsatz
voll an einem Produkt partizipieren kann.
Hebel-Produkte beinhalten unter anderem
Anzeige
+ ++ Gleich hier +++ Strukturierte Produkte +++ Kapitalschu
tz +++ Basketzertifikate +++ Kick-In +++ Knock-Out Warra
nts +++ One-Touch Warrants +++ Call Warrants +++ Put Warr
ants +++ Real Time +++ Jetzt handeln +++ Klug investieren
+++ online unter www.gottardo-fs.com +++ Gleich hier +++
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
15. 15 FOCUS
das meist gelistete Produkt an Scoach, die
herkömmlichen Call- und Put-Warrants.
Die Liste wird ergänzt durch die Spread und
Knock-out Warrants und die Mini-Futures.
Letztere erfreuen sich grosser Beliebtheit
aufgrund einer einfachen Funktionsweise
und weil sie volatilitätsunabhängig sind.
Da der Hebel-Effekt sowohl positiv als
auch negativ auftreten kann, ist diese
Produkte-Kategorie insbesonders attraktiv
für Investoren, die das Risiko lieben. HebelProdukte werden auch zur Absicherung von
Vermögenspositionen eingesetzt.
Somit ist ihm auch in sehr volatilen Märkten eine Mindestrückerstattung garantiert.
Zudem können Anleger bei einer positiven
Marktentwicklung mit einer fixen Partizipationsrate unbeschränkt (ohne Cap) oder beschränkt (mit Cap) am Gewinn teilhaben. Investoren in Kapitalschutz-Produkte erwarten
eine steigende bzw. sehr hohe Volatilität und
mögliche grössere Kursrückschläge.
investiert man mit einem gewissen Bezugsverhältnis in einen Basiswert, im obigen Beispiel beträgt es im Normalfall 0,1 respektive
10 Prozent. Partizipations-Produkte sind für
die Investoren ideal, die keine Gewinnbeschränkung und gleichzeitig kein höheres Risiko gegenüber einer Direktinvestition in den
Basiswert eingehen wollen.
Renditeoptimierungs-Produkte sind im
Unterschied zu den Partizipations-Produkten
immer mit einem Cap respektive einer Gewinnbeschränkung ausgestattet. Allerdings
sind Produkte dieser Kategorie besser gegen
leicht sinkende Märkte geschützt und weisen somit ein tieferes Risikoprofil auf. Barrier Reverse Convertibles, geeignet für seitwärts bzw. moderat steigende Märkte, sind
die meist angebotene Produktart und eines
der beliebtesten Strukturierten Produkte
überhaupt. Für Anleger, die auf eine gegenüber Obligationen höhere Rendite aus sind
und trotzdem gegen leicht sinkende Märkte
abgesichert sein möchten, ergeben sich mit
Renditeoptimierungs-Produkten interessante
Investitionsmöglichkeiten.
Partizipations-Produkte sind ausschliesslich Zertifikate. Sie zeichnen sich dadurch
aus, dass sie mindestens 1:1 am Gewinn
partizipieren und gegen unten kein höheres
«Im Monat August 2007 wurden
im Segment Strukturierte Produkte und Warrants 242’312 Abschlüsse bei einem Gesamtumsatz von CHF 6,9 Mrd. getätigt.»
Informations-Inititative
Mit dem Ziel, eine möglichst breite Öffentlichkeit besser über Strukturierte Produkte zu
informieren, organisiert Scoach zusammen
mit dem SVSP am 17. und 18. Oktober 2007
die erste spezialisierte Fachmesse zu diesem
Thema im Züricher Kongresshaus. Während
zwei Tagen haben alle Interessenten die Möglichkeit, sich einen umfassenden Überblick
zu Strukturierten Produkten zu verschaffen.
Sämtliche Emissionshäuser engagieren sich
mit eigenen Auftritten und der Beteiligung an
einer namhaften Anzahl von Foren. An beiden Tagen finden diverse Referate, Roundtables und Ausbildungsseminare statt.
Weitere Informationen sind unter www.stpmesse.ch erhältlich. Sie können kostenlos Eintrittsgutscheine bei Scoach bestellen (maximal
2, solange der Vorrat reicht). Schreiben Sie ein
E-Mail an contact@scoach.com mit dem Betreff «Eintrittsgutscheine» und Ihrer Adresse.
Kapitalschutz-Produkte sind gegen unten
mit einer Schutzschwelle abgesichert, beispielsweise bei 95 Prozent, d.h. dem Investor
werden am Ende der Laufzeit mindestens 95
Prozent des Nominalwertes zurückerstattet.
Risiko gegenüber einer Direktanlage aufweisen. Mit einem Tracker-Zertifikat kann man
beispielsweise an einem Index voll partizipieren, ohne für den ganzen Index bezahlen
zu müssen. Wie bei den meisten Zertifikaten
Umsatz in Mio. CHF an der Scoach (Einfachzählung)
Abschlüsse Total
8’000
7.05
8.05
9.05
242’313
218’718
223’472
217’957
2’170
3’009
2’848
2’476
224’842
2’340
2’245
1’368
150’000
100’000
4’187
3’663
3’902
1’898
9.06
4’264
1’606
8.06
3’691
1’615
7.06
4’805
2’054
6.06
4’235
2’839
5.06
4’830
2’390
4.06
3’096
2’751
3.06
2’990
2’749
2.06
2’362
2’869
2’019
1.06
1.07
2.07
3.07
4.07
5.07
6.07
7.07
8.07
0
Warrants
250’000
200’000
2’182
1’792
139’905
2’135
189’835
160’212
161’020
134’801
1’491
1’636
108’338
121’432
1’218
-6.3%
-12.5%
2’257
207’723
151’954
+9%
1’702
1’384
1’554
1’508
1’362
+4.5%
+8.9%
123’764
116’514
111’097
98’658
1’207
1’278
97’456
80’368
1’139
6.05
-28%
-16.9%
+18.5%
50’000
2’074
1’304
4.05
1’963
1’392
3.05
1’554
1’255
2.05
1’253
1’001 1’349
1’137
Zeit 1.05
1’570
72’921
88’121
5.05
1’000
1’397
1’153
838
1’023
88’594
75’431
2’000
1’093
+21.9%
3’000
96’574
+1%
1’070
+ 12.8%
-6.3%
1’816
+3.2%
-10.9%
+ 17.3%
1’178
+1.9%
+2.2%
4’000
145’555
+ 12.7%
+5.2%
+34.1%
1’363
+4%
5’000
181’562
180’327
+ 30.8%
1’704
6’000
192’092
-15.3%
- 3.8%
-6.7%
300’000
+19.8%
192’546
+20.3%
+4.6%
216’305
+56%
7’000
232’960
+10%
-6.8%
Structured Products
10.05 11.05 12.05
Market Number of Trades
Quelle: Scoach Schweiz AG
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
10.06 11.06 12.06
0
16. 16
INTERVIEW
Interview mit Edith Thouin
Edith Thouin, Senior Equity Analyst Chemical/Agriculture Sector, ABN AMRO über
den Rohstoffmarkt und die erwartete Preisentwicklung bei den Agrar-Rohstoffen.
Daniel Manser| Rohstoffe können in die
Bereiche Agrar-Rohstoffe, Energie, Industrie- und Edelmetalle unterteilt werden.
In welchem dieser Segmente erwarten
Sie am meisten Dynamik und weshalb?
Vor allem Agrar-Rohstoffe stehen im Vordergrund, hier ist die Beschleunigung der
Nachfrage noch relativ jung. Auch die Industriemetalle sind aufgrund des anhaltenden globalen Wirtschaftsaufschwungs
nach wie vor stark gefragt. Für Energie und
Edelmetalle sind wir nur verhalten positiv,
hier sind die Vorräte zurzeit nicht mehr so
niedrig, wie dies vor kurzem noch der Fall
gewesen ist.
In den letzten Jahren sind Agrar-Rohstoffe immer wieder stark angestiegen, nur
um dann wieder deutlich nachzugeben.
Gibt es einen Grund, warum die fundamentale Situation nun eine andere ist?
Wegen der zunehmenden Nachfrage aus
den Schwellenländern, bedingt durch den
steigenden Wohlstand und die verstärkte
Nachfrage aus dem Bereich der Bio-Energieträger welche subventioniert sind, erwarten
wir keine Kurseinbrüche bei den Agrar-Rohstoffen.
Ist nun von auch längerfristig steigenden
Agrar-Rohstoffen auszugehen?
Wir gehen davon aus, dass sich der Welthandel nicht stark abschwächen wird, deshalb
sind wir «bullish» auf Agrar-Rohstoffe. Preiskorrekturen aufgrund externer Faktoren
wie politische Instabilitäten oder grössere
Naturkatastrophen sind natürlich nie auszuschliessen.
Wenn man davon ausgeht, dass sich die
Situation substantiell geändert hat –
welche Faktoren sind dafür im Wesentlichen verantwortlich?
Die wachsende Weltbevölkerung, welche
auch in den industrialisierten Ländern trotz
demografischer Verschiebung zunimmt, und
die Tatsache, dass sich Ethanol zu einem
wichtigen alternativen Energieträger entwickelte, sind Gründe, die zur substantiellen
Änderung der Lage beigetragen haben.
Die Agrarmärkte sind alle stark subventioniert. Wenn die Preise steigen, werden
dann nicht einfach die Subventionen fallen und somit unter dem Schnitt gar keine höheren Erlöse für die Landwirtschaft
dabei herauskommen?
Auch wenn man die Subventionen, zum Beispiel in den USA, dem grössten Agrarmarkt
der Welt, kürzen würde, ist bereits jetzt gemäss Statistik des US Department of Agriculture klar, dass die höheren Einkommen der
US-Bauern grösstenteils (momentan bis zu 80
Prozent) von der verbesserten Marktsituation
stammen. Auch in Europa dürfte die bevorstehende Revision der Agrarpolitik vermehrt
in Richtung freier Marktwirtschaft gehen.
Dass die Öffnung eines bis anhin geschlossenen Marktes in kürzester Zeit zu einer besseren Lage führen kann, hat die Entwicklung
in Australien und Neuseeland gezeigt.
Welche Firmen werden von langfristig
steigender Nachfrage wohl am ehesten
profitieren?
Zulieferer des Landwirtschaftssektors werden die grössten Profiteure sein, wobei nicht
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
nur die Hersteller von Landwirtschaftsmaschinen wie «Deere Co.», «Bucher Industries» und die Fiat Tochter «CNH» profitieren
sollten. Auch Agrochemie- und Saatgut-Konzerne wie «Potash Corp.» und «Monsanto» in
den USA, «Syngenta» in der Schweiz, «Yara»
aus Norwegen und der Deutsche SaatgutProduzent «KWS Saat» erfreuen sich bereits
jetzt an den steigenden Volumen. Höchst
interessant sind auch die stark auf Biotechnologie ausgerichtete Unternehmen wie
Monsanto, BASF, Bayer und Syngenta. Diese eher kleine Gruppe arbeitet vermehrt zusammen und beherrscht weltweit der Markt
für GM Saatgut (GM = genetically modified).
Agrar-Rohstoffe wie Zucker oder Mais
werden zunehmend als Energieträger
verwendet. Ein Interessenkonflikt zwischen der Nahrungs- und der Energieproduktion zeichnet sich mittelfristig ab.
Werden künftig die Industrieländer ihre
Autos mit den Nahrungsmitteln der Armen betreiben?
So schlimm wie es die Presse schildert,
wird es nicht kommen. Man muss jedoch
vermehrt akzeptieren, dass die Menschheit
die Natur seit ihrem Bestehen verändert
und ihren Bedürfnissen angepasst hat. Dazu
gehört auch, dass genetisch veränderte
Saatsorten zunehmend akzeptiert werden
sollten. Nur durch Anwendung dieser neuen
Saatsorten kann die steigende Nachfrage
befriedigt werden, ohne dass es zu grösseren Engpässen kommt.
Der Rohstoff «Wasser» geht in der aktuellen Rohstoff-Diskussion oftmals ver-
17. 17
INTERVIEW
gessen. Wird Wasser mit dem grösseren
Bedarf an Agrar-Rohstoffen nicht auch
zu einem globalen Investment-Thema
werden?
Die Wasserthematik wird uns in Zukunft
Sorgen bereiten. Abgesehen von verbesserten Anbaumethoden bietet auch hier
GM Saatgut eine Lösung, da diese modifizierten Pflanzen auch in Dürreregionen
gedeihen. Zudem sollte die westliche Welt
ihr veraltetes Rohrnetzwerk erneuern, um
weitere Verschwendung zu stoppen.
Wie kann ein Privatanleger am sinnvollsten in «Wasser» investieren?
Es gibt zurzeit mehrere «Wasser-Zertifikate» und «Wasser-Baskets», welche man
als Anleger kaufen kann. Firmenspezifisch
finden wir vor allem Unternehmen, die im
Rohrleitungsbereich tätig sind, wie z.B. Wavin in Holland und Geberit in der Schweiz,
längerfristig interessant.
Wie viel Prozent seines Vermögens sollte ein Privatanleger Ihrer Meinung nach
in Rohstoffen anlegen?
Wir empfehlen zurzeit keine Direktanlagen in Rohstoffe, sondern bevorzugen
eine Auswahl der erwähnten Aktien, welche vor allem von der steigenden Nachfrage des Landwirtschaftssektors profitieren
werden.
Edith Thouin, geborene Holländerin,
arbeitet bei der ABN Amro Bank als
Senior Equity Analyst Chemical/Agriculture Sector. Zuvor war sie bei der gleichen
Bank als Senior Equity Analyst Chemicals
and Swiss Stocks tätig. Zudem war Thouin
als Fondmanagerin bei der Zurich FS und
der Bank Julius Bär tätig, wo sie jeweils
einen Europäischen Aktienfonds verwaltete. Sie verfügt über einen Master of
Dutch Law der Universität Leiden.
Herzlichen Dank für dieses Interview.
Kaum auf dem Markt und sorgt
schon für repräsentative Daten:
Scoach – Die europäische Börse
für strukturierte Produkte.
Als Veranstalter der Messe für strukturierte
Produkte 2007 halten wir dort ein Freiexemplar für Sie bereit: vom 17. bis 18. Okt.,
Kongresshaus Zürich – Stand E9.
Die SWX Group und die Deutsche Börse bündeln ihre Stärken im
Bereich strukturierte Produkte und gründen Scoach. Das schafft
vertiefende Einblicke. Scoach fördert auch die erste repräsentative Marktstudie zu strukturierten Produkten in der Schweiz.
Gezieltes Handeln ist angesagt: www.scoach.ch
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
18. 18 PRODUCT NEWS
JPABE – 2Y Absolut Barrier 100% CPN von JP Morgan auf den DJ Eurostoxx 50 Index
Innovative Kombination
aus Kapitalschutz und Twin-Win
Die aktuelle Börsenlage geht ganz schön an die Nieren. Kein Wunder sagen sich aktuell viele Anleger: «Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach». Zertifikate, die das zunehmende
Sicherheitsbedürfnis der Anleger abdecken, ihn aber nicht jeglicher Chancen berauben, sind daher
gesuchter denn je.
Dieter Haas| Zu dieser Kategorie zählt JPABE, ein innovatives kapitalgeschütztes Twin-Win-Zertifikat auf den Dow Jones Eurostoxx 50
Index (SX5E). Wohl hätte man es sich im Nachhinein gewünscht, das
Zertifikat wäre etwas später lanciert worden und nicht gerade zum
Höhepunkt der aktuellen Hausse. Aber auch so besitzt das Produkt
seine Reize.
«JPABE schützt das eingesetzte Kapital
zu 100 Prozent, selbst bei einer Auslösung
der Barriere.»
Ausgehend vom Referenzkurs von 4’538.1 Punkten wurde eine
Knock-out Barriere bei 3’403.73 oder 75 Prozent des Ausgabekurses
festgelegt. Hält diese bis zum Verfall, partizipiert der Anleger auf beide Seiten zu 55 Prozent. Schliesst der SX5E am Ende der Laufzeit
beispielsweise bei 5’000 oder 4’075 Punkten resultiert ein Gewinn
gemessen am Referenzkurs von jeweils 10,2 Prozent. Davon erhält
der Inhaber von JPABE 5,6 Prozent, zusätzlich zum vollen Nominalwert von 1’000 Euro ausbezahlt. Das JP Morgan Produkt hat noch
eine Laufzeit von gut zwei Jahren bis zum 17. Juli 2009 und kann börsentäglich an der Scoach erworben werden.
Dow Jones Eurostoxx 50 Index
Aufgrund der etwas unsicheren Marktperspektiven kann ein Eintreten
des Knock-out-Ereignisses nicht ausgeschlossen werden (vgl. Grafik).
Fällt der Index tatsächlich unter die Marke von 3’403.75 Punkten,
wäre der Anleger bei einem normalen Twin-Win-Zertifikat auf der
negativen Seite nicht mehr geschützt und würde denselben Verlust
erleiden wie ein Index-Zertifikat. Dieses Manko überwindet JPABE
auf Kosten einer reduzierten Gewinnbeteiligung. JPABE schützt das
eingesetzte Kapital zu 100 Prozent, selbst bei einer Auslösung der
Barriere. Bei einem aktuellen Briefkurs von 98,61 Prozent erhält er
per Fälligkeit somit mindestens 100 Prozent oder den Nominalwert
von 1’000 Euro zurück. Dies gilt für alle Kurse unterhalb eines Indexstands von 4’538.31 Punkten. Steigt der SX5E wieder über den
Referenzkurs, profitiert der Investor mit JPABE im Ausmass der festgeschriebenen Partizipationsrate von 55 Prozent. In diesem Fall hätte
ein klassisches Twin-Win-Produkt, dass sich bei einer Verletzung der
Knock-out-Schwelle in ein Outperformance-Zertifikat wandelt, die
grösseren Gewinnchancen. Sicherheit hat halt ihren Preis.
payoff-Einschätzung: Ein Zertifikat für den vorsichtigen Anleger, der
nicht gerade den Teufel an die Wand malt, sprich eine kräftige Börsenbaisse herannahen sieht. Selbst wenn, hält sich die Tür für rosigere
Zeiten offen.
Risk-Return-Diagramm
5’500
5’000
Hebel
4’500
Return
4’000
3’500
Partizipation
3’000
JPABE
2’500
Renditeoptimierung
2’000
Kapitalschutz
1’500
31.12.97 31.12.98 31.12.99 31.12.00 31.12.01 31.12.02 31.12.03 31.12.04 31.12.05 31.12.06
SX5E
Ø-200-Tage
Referenzkurs
Risk
Knock-out-Barriere
Quelle: Bloomberg
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Quelle: Derivative Partners AG
19. 19 PRODUCT NEWS
CPEXU–3Y USD Capped-Bonus-Zertifikat auf den GSCI ER-Index von Goldman Sachs
Spieglein, Spieglein an der Wand…
Für all jene, die auf breiter Basis an der Rohstoffhausse teilhaben und ein Schwergewicht auf Öl und
seine Derivate legen möchten, ist der Goldman Sachs Commodity Index die beste Wahl.
Dieter Haas| Auf der Suche nach dem ultimativen Knaller wurden die attraktivsten in US-Dollar emittierten Exemplare verglichen
(vgl. Grafik). Der beste Tracker GSTRX basiert als einziger auf dem
GSCI Total Return Index, bei dem im Gegensatz zum GSCI Excess Return Index die gesamte Futureposition mit Kapital unterlegt ist. Dieses
wird verzinst, so dass sich der GSCI TR-Index vor allem in Phasen
«Die geringsten Chancen, den Siegerpokal einzuheimsen, räumen wir GSBOZ ein.»
hoher Zinsen besser entwickelt als der GSCI ER-Index. Die erzielte
Outperformance von GSTRX gegenüber dem GSCI-ER Index ist somit
folgerichtig und nur logisch. Ein gutes Zertifikat, aber wie sich zeigen
wird, noch nicht das Beste. Vorausgesetzt der Rohstoffindex setzt
nicht den Turbo ein, scheinen die ausgewählten Bonus-Zertifikate
grössere Gewinnpotenziale zu besitzen. Alle drei (GSBOZ, GSCIU und
CPEXU) vermögen dank der Seitwärtsrendite die Indexentwicklung
bislang deutlich zu übertreffen. Die Beantwortung der Frage nach der
Nummer eins hängt in erster Linie vom Anlagehorizont des Anlegers
und seinen Erwartungen bezüglich der künftigen Entwicklung des
GSCI-ER versus Zertifikate indexiert per 29.12.2006
GSCI-ER-Index (Kurs am 24. September 2007: 664,06 Punkte) ab.
Die geringsten Chancen, den Siegerpokal einzuheimsen, räumen wir
GSBOZ ein. Seine Überlegenheit im Vergleich zum Basiswert hält nur
bis zu einem Indexstand von 852. Dies mutet angesichts einer Restlaufzeit bis zum 24.3.2011 etwas bescheiden an. Wesentlich günstiger
stehen die Sterne für GSCIU und CPEXU. Im ersten Fall ist das BonusZertifikat einem Tracker bis zu einem Indexstand von 973 überlegen.
Das entspricht einem Anstieg des GSCI ER-Index von 15,6 Prozent
per annum bis zur Fälligkeit des Zertifikates. Bei CPEXU ist der Vorteil
gegenüber einem Tracker zwar bereits bei 899 zu Ende. Wegen der
kurzen Restlaufzeit müsste der GSCI ER-Index aber mit einer Jahresrate von satten 19,9 Prozent zulegen, damit ein Index-Zertifikat seine
Nachteile gegenüber dem Bonus-Produkt wettmachen kann. Nichts
ist unmöglich, aber aus heutiger Sicht doch eher unwahrscheinlich.
Das Gesagte gilt aber nur unter der Voraussetzung, dass CPEXU die
bei 520 festgelegte Barriere während der Laufzeit bis zum 26.06.2009
nicht berührt oder unterschreitet.
payoff-Einschätzung: CPEXU ist aus unserer Sicht gegenwärtig das
attraktivste Zertifikat auf breit gefasste Rohstoffindizes mit Bias auf
den Energiesektor und würde ein höhere Nachfrage von Anlegerseite
verdienen.
Risk-Return-Diagramm
125
120
Hebel
115
Return
110
105
100
Partizipation
CPEXU
Renditeoptimierung
95
90
Kapitalschutz
85
26.12.06
GSCI-ER
28.02.07
GSTRX
CPEXU
29.04.07
GSCIU
29.06.07
29.08.07
Risk
GSBOZ
Quelle: Bloomberg, Scoach
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Quelle: Derivative Partners AG
20. 20 PRODUCT NEWS
Tracker-Zertifikate der ABN AMRO auf den Global Farmers TR Index
Ernte gut, alles gut –
Investieren in die boomende Landwirtschaft
Mit drei Open-End-Zertifikaten in den Währungen CHF, EUR und USD haben Anleger die Möglichkeit, an den weltweit steigenden Preisen der Landwirtschaftsgüter auf den Agrarmärkten und den
davon profitierenden Unternehmen teilzuhaben. Es handelt sich um sogenannte Bull Tracker-Zertifikate, in Erwartung eines steigenden Basiswerts.
Martin Egli| Das Basisgut für die Tracker-Zertifikate der ABN AMRO
ist der Global Farmers TR Index. Dieser wird von Standard & Poor’s
gerechnet. Er setzt sich momentan aus Aktien von 19 weltweit
tätigen Unternehmen der Agrar-Sektoren Agrochemie, Saatgut,
Landwirtschaftsmaschinen sowie Operatives Geschäft (Anbau und
Handel) zusammen. Mit je 8 Prozent Anteil stellen dabei Syngenta,
Deere & CO., Monsanto, Archer Daniells und die Potash Corp.
die grössten Anteile im breitgefächerten Index. Alle Dividendenzahlungen werden in den Index reinvestiert.
Aus Untersuchungen geht hervor, dass die Weltbevölkerung bis
mindestens 2050 wachsen wird. Die Ernährung ihrer Bevölkerung
wird für nicht wenige Länder aus verschiedenen Gründen immer
problematischer werden. Ausserdem stellen viele Millionen Menschen dank Kaufkraftzuwachs ihre Ernährung um. Von einfachen
Landwirtschaftsgütern wie Mais, Weizen oder Reis hin zu Fleisch,
dessen Herstellung ein Vielfaches dieser Ressourcen erfordert.
Weltweit wird also in den nächsten rund 50 Jahren mit einem
kontinuierlichen Wachstum der Nachfrage nach Nahrungsmitteln
gerechnet. Demgegenüber stagniert das Angebot. Mögliche Vorteile der Klimaerwärmung, wie z.B. Anbau in neuen, nördlicheren
Gebieten Kanadas oder Russlands, sind noch nicht realisiert. Aus-
serdem wachsen die Wüsten weltweit und in allen Ländern werden
Landwirtschaftsflächen nach wie vor menschlichen Siedlungen
geopfert. Die Folgen sind Verknappung und steigende Preise bei
den meisten Landwirtschaftsprodukten. Die skizzierten Faktoren
stellen die Basis für die Chance dar, mit den Tracker-Zertifikaten
eine rentable Vermögensanlage in einem boomenden Wirtschaftszweig aufzubauen.
Die Zertifikate sind unter folgenden Ticker-Symbolen börsentäglich an der Scoach handelbar: FARMA (USD), FARMR (CHF) und
FARMI (EUR). Der Emittent offeriert im Sekundärmarkt unter
normalen Marktbedingungen einen Spread von 1,5 Prozent. Es
muss angemerkt werden, dass die historische Entwicklung des
Global Farmers Index auf Backtesting Daten der ABN AMRO beruhen (vgl. Grafik). Die jährliche Management Fee von einem Prozent wird täglich pro rata vom Wert des Zertifikates abgezogen.
Der Global Farmers TR Index im Vergleich
Risk-Return-Diagramm
payoff-Einschätzung: Die neuen Produkte bieten eine Chance, an
der Preisentwicklung verschiedener Aktien von Agrar-Unternehmen
zu partizipieren. Weil der gewählte Index breit abgestützt ist, entfällt das Klumpenrisiko, zumindest innerhalb des Landwirtschaftssektors. Die Gebühren sind mit einem Prozent im Jahr fair.
350
300
250
FARMI, FARMR, FARMA
Return
200
150
Partizipation
100
Renditeoptimierung
50
SMI Index
Global Farmers TR Index
MSCI World Index
15.08.07
15.06.07
15.04.07
15.02.07
15.12.06
15.10.06
15.08.06
15.06.06
15.04.06
15.02.06
15.12.05
15.10.05
15.08.05
15.06.05
15.04.05
15.02.05
15.12.04
15.10.04
15.08.04
15.06.04
15.02.04
15.12.03
15.10.03
15.08.03
0
Kapitalschutz
Risk
GSCI Agriculture TR Index
Quelle: Bloomberg, ABN AMRO
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Quelle: Derivative Partners AG
Hebel
21. 21 PRODUCT NEWS
BRUMI – Butterfly Zertifikat auf CO2 von der Valartis Bank
Erfolgreich mit CO2-Emissions-Zertifikaten
investieren
Die Klimaveränderung ist in aller Munde. Das 1997 vereinbarte Kyoto-Protokoll sieht vor, im Zeitraum von 2008 bis 2012 die CO2-Emissionen um 5,2 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Die
EU hat sich das ambitiöse Ziel gesetzt, ihre CO2-Emissionen um satte 8 Prozent zu reduzieren.
Massimo Bardelli| Der Markt für Emissionsrechte in Europa funktioniert wie folgt: Die jeweiligen Mitgliedsstaaten der EU weisen grossen
CO2-Emittenten einen maximalen Ausstoss an Kohlendioxid zu – und
zwar einen Wert unter dem vorherigen Emissionsniveau. Wird dieser
Wert unterschritten, kann diese «Einsparung» in Form von Emissionsrechten verkauft werden. Bei einem CO2-Ausstoss über dem geplanten
Level müssen zusätzliche Emissionsrechte zugekauft werden, ansonsten riskiert der CO2-Emittent eine Geldstrafe.
Das Butterfly-Zertifikat BRUMI setzt nun an diesem Punkt an – denn
es hat als Underlying den ICE-Future auf CO2-Emissionsrechte. Es kombiniert den Kauf einer Call-Option mit tiefem Strike, den Kauf einer
Call-Option mit hohem Strike und den Verkauf zweier Call-Optionen bei
mittlerem Ausübungspreis. Der Anleger partizipiert daher von einem
Anstieg des Basiswertes zunehmend am Kurs des Basiswertes von EUR
18 bis zum Cap Level von EUR 30 und abnehmend von EUR 30 bis zum
Stop Level von EUR 42 (vgl. Grafik). Der maximale Payoff wird folglich beim Kurs des CO2 Futures von EUR 30 erreicht. Dieser wäre EUR
12. Beim aktuellen Briefkurs von CHF 5.30 (26.9.) und einem Umrechnungskurs von 1.65 errechnet sich folglich eine theoretische Maximalrendite per Verfall von 270 Prozent.
Schliesst der Basiswert am letzten Handelstag, dem 28.11.2008, unter dem Ausübungspreis von EUR 18 oder über dem Stop Level von
EUR 42, so verfällt das Zertifikat wertlos. Notiert der Basiswert jedoch
Payoff-Diagramm BRUMI
zwischen EUR 18 und EUR 30, errechnet sich der Wert wie folgt: Kurs
Basiswert minus EUR 18. Schliesst der Basiswert am letzten Handelstag auf einem Wert zwischen EUR 30 und EUR 42, so erhält der Anleger
das Resultat folgender Formel ausbezahlt: EUR 42 minus den Kurs des
Basiswertes. Momentan notiert das CO2 Future bei USD 21.75.
payoff-Einschätzung: Der Handel mit Emissionsrechten und damit auch
der Preis für die Zertifikate wird ab 2008 an Dynamik gewinnen, da
im nächsten Jahr die Bestimmungen des Kyoto-Protokolls zum Tragen
kommen. Daher ist der Emissionszeitpunkt dieses Butterfly-Zertifikates
optimal. Interessant für den Schweizer Anleger könnte sich der Wechselkurs auswirken, da die Rückzahlung in EUR erfolgt und danach in
CHF umgerechnet wird.
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Risk-Return-Diagramm
Payoff (D)
14
BRUMI
12
Hebel
Return
10
8
6
Partizipation
Renditeoptimierung
4
2
Kapitalschutz
0
17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43
Payoff BRUMI
Risk
Schlusskurs Basiswert (D)
Quelle: Valartis Bank
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Quelle: Derivative Partners AG
22. 22 MUSTERPORTFOLIOS
Musterportfolio Optimierung: Wenn die
Barrieren halten, geht die Rechnung auf
Martin Plüss| Das Musterportfolio Optimierung verfolgt das Ziel,
mit Hilfe der vielfältigen Möglichkeiten, welche die Strukturierten
Produkte bieten, einerseits das Risiko zu vermindern, andererseits
aber auch attraktive Renditechancen zu nutzen. Vom Start am 23.
März bis zum August gelang dies ausgezeichnet, konnte doch der
durch die Kaufgebühren und die Geld-Brief-Spanne bedingte Rückstand auf den SPI vollständig aufgeholt werden. Leider versuchten
wir dann aber, aus den Turbulenzen im August Profit zu schlagen
und trafen einige Investitionsentscheide, die sich bis jetzt nicht
bewährt haben. Wir verkauften einen Teil der Discount-Zertifikate
und der Kapitalschutz-Produkte und erwarben mit LBAAR und
PPHAD zwei Multi Bonus-Zertifikate, welche grosszügige Renditen versprachen für den Fall, dass keine der beteiligten Aktien
ihre Barriere verletzt. Dazu nahmen wir mit VZBSM und IVRAB
zwei Bärenmarkt-Zertifikate und ausserdem drei Barrier Range
Reverse Convertibles in das Portfolio auf. Mit diesen Produkten
sollten allfällige Verluste bei den Multi Bonus-Zertifikaten teilweise
kompensiert werden. Für den Fall eines Wiederanstiegs der Kurse
rechneten wir dagegen mit überproportionalen Gewinnen bei den
Multi Bonus-Zertifikaten, welche die Verluste der anderen Produkte
übertreffen sollten. Bis zum 10. September ging diese Rechnung
einigermassen auf und der Wert des Musterportfolios bewegte
sich ähnlich wie der SPI. Im darauf folgenden deutlichen Kursanstieg an den Börsen kamen aber die Multi Bonus-Zertifikate nicht
vom Fleck, während die Absicherungsprodukte deutlich an Wert
einbüssten. So blieb unser Musterportfolio innerhalb von nur zwei
Wochen fast zwei Prozent hinter dem SPI zurück. Vom Start bis
zum 24. September hat es 2,5 Prozent an Wert verloren, während
dieser Verlust beim SPI nur 0,5 Prozent und beim SMI 2,1 Prozent
ausmachte. Der Grund dieser unerfreulichen Entwicklung liegt in
der Tatsache, dass die beiden neuen Multi Bonus-Zertifikate mit
Adecco beziehungsweise Petroplus je eine Aktie enthalten, die seit
dem Kauf der Produkte massiv an Wert verloren hat. Entschieden
ist damit allerdings noch nichts. Solange keine Barriere verletzt
wird, besteht nach wie vor die Chance, dass sich das Musterportfolio doch noch besser entwickelt als der Gesamtmarkt. Allerdings
Zusammensetzung Musterportfolio Optimierung
Symbol
Basiswert
SMICH
JESSJ
SMIAO
VZBSM
VZDZH
DBOER
ACRCH
SMI
SMIM
SMI
SMI
Zurich
Oerlikon
ABB
Credit Suisse
Roche GS
LBAAR
ABB
Adecco
Holcim
PPHAD
Petroplus
Swiss Re
UBS
VON6LT Richemont
VON6MB Nestlé
VON6FF SMI
SUNBB
Sulzer
ATLCA
Actelion
OPSMI
SMI
Marchzinsen
Cash
Total
Emittent
Verfall
Stückzahl/
Nominalwert
15‘000
10‘000
125
5
15
9
5000
Kurs vom
24.9.
104.70%
106.00%
113.8
1028
348
402.25
99.91%
Wert
CHF
15705
10600
14225
5140
5220
3620
4996
Produkttyp
30.05.11
28.10.11
13.04.10
06.06.08
16.07.10
20.06.08
14.08.08
Strike bzw.
Bonuslevel
9040
1734
148
7840.79
443.55
522.28
131%
UBS
Julis Bär
Sal.Oppenheim
Vontobel
Vontobel
Deutsche Bank
Dresdner
Bank
Lehman
Brothers
07.08.08
135%
4
984.5
3938
Multi Bonus-Zertifikat
Sal.Oppenheim
12.01.09
1360
4
758
3032
Multi Bonus-Zertifikat
Vontobel
Vontobel
Vontobel
UBS
ZKB
Goldman Sachs
21.12.07
21.12.07
28.02.08
21.12.07
17.01.08
18.06.10
64.81
431.50
8084.18
1600
57
9102.15
5000
3000
3000
3
20
120
90.25 %
83.85 %
91.25 %
1460
272
87.8
4513
2516
2738
4380
5440
10536
740
180
97519
Barrier Reverse Convertible
Barrier Reverse Convertible
Barrier Reverse Convertible
Discount-Zertifikat
Discount-Zertifikat
Outperformance-Zertifikat, Hebel 1.52
Quelle: Derivative Partners AG
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Exchangeable Bond
Exchangeable Bond
Twin-Win Zertifikat, Hebel 1.25
Reverse Bonus-Zertifikat
Bonus-Zertifikat
Bonus-Zertifikat
Multi Bonus-Zertifikat
23. 23 MUSTERPORTFOLIOS
Barrierenprodukte
Basiswerte
SMIAO
VZBSM
VZDZH
DBOER
ACRCH
LBAAR
PPHAD
VON6LT
VON6MB
VON6FF
Verfall
Untere
Barriere
SMI
SMI
Zurich
Oerlikon
ABB
Credit Suisse
Roche GS
ABB
Adecco
Holcim
Petroplus
Swiss Re
UBS
Richemont
Nestlé
SMI
13.04.10
06.06.08
16.07.10
20.06.08
14.08.08
5488.55
07.08.08
12.01.09
21.12.07
21.12.07
28.02.08
Obere
Barriere
10788.54
244.48
261.14
17.48
66.64
175.13
17.47
61.35
95.25
87.5
76.44
51.07
42.71
323.63
6467.34
88.70
539.38
9701.02
Kurs des
Basiswerts
am 24.09.
Abstand zur
Barriere
in Prozent
8906.13
8906.13
347
414
30.46
77.75
214
30.46
69.75
127
100.5
101
62.9
76.3
513
8906.13
38.4
21.1
29.5
36.9
42.6
14.3
18.2
42.6
12
25
12.9
24.3
18.8
16.3
5.1
8.9
Quelle: Derivative Partners AG
sind im Moment starke Nerven gefordert, liegen doch in einigen
Fällen die Barrieren in bedrohlicher Nähe, wie aus der Tabelle der
Barrierenprodukte hervorgeht. Bei IVRAB war die Gefahr so gross,
dass wir dieses Produkt am 21. September verkauft und gegen
DBOER getauscht haben, ein Capped Bonus-Zertifikat auf die Aktie von OC Oerlikon, die nach dem Kursverfall im Sommer wieder
vernünftig bewertet ist.
Misserfolge sind dazu da, um aus ihnen zu lernen. Deshalb ist es
entscheidend, für die Zukunft die richtigen Schlussfolgerungen zu
ziehen. In unserem Fall sind das zwei. Einerseits sind Multi Bonus-Zertifikate in unsicheren Börsenzeiten offensichtlich nicht die
beste Wahl. Vor allem wenn die Korrelation der beteiligten Aktien
klein ist, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich unter
dem Trio eine «Verliereraktie» befindet. Zum anderen hat sich ge-
zeigt, dass der Versuch einer Absicherungsstrategie zumindest im
vorliegenden Fall gescheitert ist. Wir halten trotzdem vorläufig sowohl an den Multi Bonus-Zertifikaten wie an den Barrier Range Reverse Convertibles fest. Verkauft werden sie erst, wenn eine Barriere verletzt wird. Auf dem jetzigen Kursniveau ist der zusätzliche
Verlust, der sich in diesem Fall ergibt, deutlich kleiner als der
mögliche Gewinn im Falle einer Rückzahlung zum Nominal- beziehungsweise Bonuswert.
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Musterportfolios «Schweiz-Wachstum», «Schweiz-Optimierung»
und «Rohstoffe» können Sie auf www.warrants.ch (Community/
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dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
24. 24 DERIVE
SYNGENTA AG
Diese Analyse wird Ihnen präsentiert von the Screener:
Der Standard für unabhängige Aktienratings, www.thescreener.com
SYNGENTA AG
CH0011037469|SYNN|Schweiz
CHF 251.00
Analyse vom 20-Sep-07
Schlusskurs vom 28-Sep-07
SYNGENTA AG gehört zur Branche «Chemie» und dort zum Sektor
«Spezialitäten Chemie». Mit einer Marktkaptalisierung von 21.84
Milliarden US Dollar zählt sie zu den «large-cap» Gesellschaften.
Vergleich (20. September – 19. September 2007)
Preis
– Fundamentales Kurspotenzial bei CHF 257.00 bis 5 Prozent.
– Branchenpotential Chemie & Spezialitäten Chemie: Gut.
Gewinnprognosen
– Die Analysten haben ihre Gewinnprognosen negativ revidiert. Dieser
Trend hat am 25.7.2007 bei einem Kurs von CHF 231.60 eingesetzt.
Technische Tendenz
– Der Titel befindet sich seit dem 12.9.2007 in einem positiven technischen Trend und zeigte zuletzt eine stark verbesserte Outperformance von 15,2 Prozent gegenüber dem Markt.
Risiko
– Moderates bis defensives Risikoprofil mit einem Bad News Factor von
217 und einem Bear Market Factor von -17, d.h. der Titel zeigte eine
hohe Resistenz bei spezifischen Problemen sowie eine durchschnittliche Anfälligkeit bei Marktproblemen.
Symbol: SYNLG
Produktkategorie
SYNN – CHF 252.–
Emittent
Credit Suisse
Verfall
17.12.2007
Handelsplatz
Scoach
Briefkurs (26.9.07 – 15.00 Uhr)
CHF 1.38
Strike
CHF 220.–
Ratio
1:50
Prämie p.a.
4.52 Prozent
Leverage
2.85
Payoff Rating
* * * * *
Risikoklasse
hoch
Daten, Kurse, Termsheets
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Knock-Out Warrants
Basiswert
Boomende Agrarmärkte bieten gute Voraussetzungen
Das Unternehmen wird mittel- bis langfristig vom Boom der Agrarmärkte profitieren und weiterhin zu den Börsengewinnern oder zumindest zu den relativen Outperformern zählen. Das ist so sicher wie
das Amen in der Kirche.
Mit der Wahl des richtigen Hebel-Produktes lässt sich an dieser Entwicklung überdurchschnittlich teilhaben. Da kein Ende der Hausse
bei den Agrargütern in Sicht ist, sollten Produkte mit einer langen
Restlaufzeit bevorzugt werden. Bei den klassischen Call-Warrants erachten wir SYNLG als gute Wahl. Wer mehr Risiko auf sich nehmen
möchte, sollte sich SYNME vorknöpfen (Strike CHF 265 und Verfall
19.12.08). Für alle Warrants empfiehlt es sich, den Simulator auf
www.warrants.ch unter der Rubrik Tools aufzurufen, um ein Gespür
Hebel-Produkte
Produkttyp
Quelle: Derivative Partners AG
Valor: 2’772’712
www.warrants.ch
zu bekommen, wie reagibel der Call auf Kursveränderungen ist. Bei
den Mini-Futures Long ist derzeit SYNMD (Stop Loss CHF 203.6 und
Finanzierungslevel CHF 185.41) die aggressivste Variante mit dem
höchsten Hebel. Nach dem Kurssprung im Anschluss an den Zinsentscheid der US-Notenbank erachten wir das Risiko einer Ausstoppung
als gering. Angesichts des grossen Kurspotenziales sind Renditeoptimierungs-Produkte keine gute Alternative. Kommt hinzu, dass der
aktuelle Kurs der Aktie bereits deutlich über dem höchsten Cap der
angebotenen Produkte liegt. Hände weg heisst somit die Devise und
Mut zum Risiko. Es dürfte sich mehr als auszahlen. Der Bogen muss
ja nicht gleich überspannt werden, sprich auch vorsichtige Hebelprodukte bringen Erfolg.
25. 25 DERIVE
NIKKEI 225
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NIKKEI 225 Index
JPY
NIKKEI 225 INDEX [N225 LAST Täglich] 2007/09/21 - 0:16284.43 H:16353.97 L: 16245.94 C:16312.61
Moving Average Simple [Close, 200, Nein] 17282.95 {.N 225}
18760.65
18300.39
18000,00
17563.37
17615.49
17000,00
16532.91
16000,00
1561 5.56
15756.17
15000,00
Basisaufwärtstrend seit 2003
MACD[12,26,9] - 125.39 Trigger -203.42 {.N225}
MACD
0,00
Relative Strength Index [Close, 14, 30, 70, Nein] 50.30 {.N225
RSI
50,00
25,00
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez 2007 Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Quelle: www.tradesignal.com
Nikkei225 - Befreiungsschlag steht noch aus!
Obwohl der Nikkei225 im internationalen Vergleich seit Jahresanfang unverändert zu den schwächsten Aktienindizes zählt, lassen
sich auch am japanischen Aktienmarkt Stabilisierungsansätze ausmachen. Zunächst einmal wurde im Zuge der jüngsten Abwärtsbewegung das Verlaufstief vom 17. August bei 15’262 Punkten nicht
mehr ausgelotet, so dass sich ein kurzfristiger Aufwärtstrend (akt.
bei 15’756 Punkten) ergibt. Zudem ist zuletzt die Rückkehr in den
seit April 2003 bestehenden Basisaufwärtstrend (akt. bei 16’196
Punkten) gelungen. In Verbindung mit der extrem wichtigen Widerstandszone aus dem Märztief und dem jüngsten Korrekturhoch
bei 16’533/76 Punkten bildet die o.g. Trendlinie ein aufsteigendes
Dreieck. Ein Sprung über die beschriebene Demarkationszone
käme einer Bodenbildung und der Negierung des grossen Doppeltops (siehe Chart) gleich, wodurch sich weiteres Anschlusspotenzial bis zum Hoch vom 9. August bei 17.274 Punkten eröffnet. Die
Bedeutung dieser Marke wird durch die auf nahezu identischem
Niveau verlaufende 200-Tages-Linie (akt. bei 17’283 Punkten) untermauert. Danach stellt die Kurslücke vom 27. Juli bei 17’455/679
Punkten, in die auch das Hoch vom April 2006 (17’563 Punkte) fällt,
die nächste Anlaufmarke dar. Auch die Indikatorenlage hat sich inzwischen aufgehellt. Insbesondere der MACD, der zuletzt auf seiner
Signallinie aufgesetzt hat, um sofort wieder nach oben abzudrehen,
ist hier hervorzuheben. Zudem konnte der Stochastik ein frisches
Kaufsignal generieren. Auf der Unterseite wäre ein Abtauchen unter
den o.g. Aufwärtstrend ein erstes Warnsignal, wobei die Bären bei
einem neuen zyklischen Tief unterhalb von 15’262 Punkten endgültig wieder die Oberhand gewinnen.
Jörg Scherer, HSBC
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Untergehende Sonne im Land des Lächelns?
Leider vermochte Japan, auch bekannt als Land des Lächelns, in der
letzten Zeit kaum ein Lächeln auf die Gesichter der Anleger zaubern.
Japans Aktienmarkt kommt nicht auf Touren. Die jüngste Korrektur
hat das Chartbild stark eingetrübt. Die Wahlen ins Oberhaus waren
ein Desaster für die aktuelle Regierung und erschweren notwendige
Reformen. Dies sind leider keine günstigen Vorzeichen für die Börse.
Die Turbulenzen der jüngsten Wochen führten zu deutlich höheren Volatilitäten. Dadurch sind Put-Warrants mittlerweile ziemlich teuer und
unattraktiv geworden. Wer sich daher gegen weitere Kursrückgänge
absichern möchte, fährt aktuell günstiger mit einem Engagement in
Knock-out Warrants oder Mini-Future Short. Alle kotierten Short-Minis weisen Stop-Loss Niveaus auf, die aus heutiger Sicht betrachtet
halten müssten. Das grösste Kurspotenzial weist derzeit NKYMA auf
(SL: 18’130) gefolgt von XXSNN (SL: 18’550). Wesentlich riskanter
ist der aggressivste Knock-out Put-Warrant SNIKK (KO: 17’500).
SNIKK könnte sich auszahlen, liegt doch die KO-Schwelle leicht über
der 200-Tage-Durchschnittslinie. Unter den Anlagezertifikaten ist das
Twin-Win-Zertifikat NIKAA eine Überlegung wert. Für optimistischere
Anleger eignet sich auch das Power-Zertifikat NIKXL, zumal es derzeit
eine kleine Seitwärtsrendite aufgebaut hat. Wer es vorsichtiger mag,
dem seien einige der Bonus-Zertifikate ans Herz gelegt. Unser Favorit ist JPBNN, sofern gleichzeitig der US-Dollar abgesichert wird. Als
Alternative kämen sonst am ehesten NIKBO und eventuell NIKBY in
Betracht, die in Euro bzw. CHF denominiert sind.
Symbol: JPBNN
Valor: 3’239’132
Produktkategorie
Partizipations-Produkte
Produkttyp
Bonus-Zertifikat
Basiswert
Nikkei 225 Index – JPY 16’435.74
Emittent
JP Morgan
Verfall
09.07.2007
Handelsplatz
Scoach
Briefkurs (26.09.07 – 15.00 Uhr)
USD 933.–
Bonus-Level
25’201.53 bzw. USD 1’380.-
Bonusrendite p.a.
9.9%
Knock-out-Barriere
JPY 9‘678.85
Ratio
1:1
Payoff Rating
* * *
Risikoklasse
mittel
Daten, Kurse, Termsheets
www.warrants.ch
26. Sie denken an
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Zusammenhang mit Anlagen in strukturierte Produkte sind in der entsprechenden Produktdokumentation aufgeführt.
27. 27 DERIVE
CORNA – die lukrativste Spekulation auf Mais
Derivative Partners – Empfehlung für Oktober 2007
Mais versus CORNO indexiert (30.12.04=100%)
220
200
180
160
140
120
100
Mais
30.06.07
30.12.06
30.06.06
30.12.05
30.06.05
60
30.12.04
80
CORNO
Quelle: Bloomberg, Scoach
Kommentar Derivative Partners AG
Mais zählt, langfristig betrachtet, zu den attraktivsten Agrarrohstoffen. Wie bei Weizen sind die weltweiten Lagerbestände äusserst niedrig. Nach einem starken Kursanstieg im vergangenen
Herbst/Winter gaben die Kurse infolge der starken Ausweitung
der Anbauflächen etwas nach. Diese Konsolidierung dürfte aber
nur von kurzer Dauer sein. Der weltweite Energiehunger und
die ungebrochene Nachfrage bieten beste Voraussetzungen für
einen langfristigen Bullenmarkt. Wer sich übrigens selber über
Mais informieren möchte, dem sei die Internetseite www.cbot.
com/cbot/pub/page/0,3181,204,00.html#wp ans Herz gelegt.
Nach der Preisexplosion bei Weizen rechnen viele Experten mit
einer gewissen Verlagerung der Anbauflächen. Das ginge zu
Lasten der anderen Agrargüter. Mais, welches die Ausweitung
preislich gut überstanden hat, dürfte von dieser Situation profitieren. Der ungestillte Hunger Chinas nach Rohstoffen wird noch
auf Jahre hinaus die Nachfrage hochhalten. In der Zwischenzeit
konsumiert der gelbe Riese, absolut betrachtet, bereits mehr Getreide, Fleisch, Kohle und Stahl als die USA. Einzig beim Öl sind
die Amerikaner noch Verbrauchsspitzenreiter. Vorausgesetzt das
Wachstumstempo in China setzt sich in einem ähnlichen Tempo
fort, werden die bereits heute festzustellenden Knappheitstendenzen beim Öl zunehmen und Alternativen immer wichtiger. Die
von politischer Seite speziell geförderte Ethanol-Produktion basierend auf Mais dürfte immer mehr an Bedeutung gewinnen und
die Nachfrage nach diesem Agrargut hoch halten.
DERIVATIVE PARTNERS AG
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
CORNA – dem Mutigen gehört die Welt
Derivate auf Mais sind an der Schweizer Börse Mangelware. Die
wenigen, die es gibt, sind zudem sehr unterschiedlich, was die
Chancen betrifft. Nicht empfehlenswert sind Tracker-Zertifikate
wie GSMOE, GSCNU, CORNQ oder CORNO (vgl. Grafik). Wegen
der Contango-Situation nimmt die laufende Partizipation stetig
ab. Das führt zur grotesken Situation, dass mit ihnen praktisch
kein Geld zu verdienen war, obwohl Mais erheblich gestiegen ist.
Bei CORNO beträgt die Partizipation mittlerweile noch bescheidene 49,7 Prozent.
Das einzige kotierte Express-Zertifikat CORNZ hat dieselben
Schwächen wie die Tracker, da es wie GSMOE und GSCNU auf
dem S&P GSCI Corn Index Excess Return basiert. Für Haussiers
kommt es daher nicht in Frage.
Wer es so richtig krachen lassen möchte, muss sich bei den HebelProdukten umschauen. Das aktuell kotierte Angebot ist allerdings
höchst bescheiden. Gerade ein einziges Exemplar hat sich bislang
an die Börsen verirrt. Dabei ist es alles andere als chancenlos. Der
von ABN AMRO jüngst emittierte Mini-Future Long CORNA bietet beste Voraussetzungen, um an der langfristigen Hausse überdurchschnittlich teilhaben zu können. Die Stop-Loss Marke bei
USD 280.– sollte die aktuelle Konsolidierung überstehen, zumal
die saisonal beste Zeit kurz bevorsteht und die meisten Experten
wieder ins Lager der Haussiers gewechselt haben. «Wer nichts
wagt, der nichts gewinnt»!
Symbol: CORNA
Valor: 3’320’935
Produktkategorie
Hebel-Produkte
Produkttyp
Mini-Futures
Basiswert
Mais – USD 371.–
Emittent
ABN AMRO
Verfall
Open-End
Handelsplatz
Scoach
Briefkurs (26.9.07 – 15.00 Uhr)
CHF 13.06
Stop Loss Marke
USD 280.–
Finanzierungslevel
USD 260.–
Ratio
1:10
Leveragefaktor
3.37
Payoff Rating
* * * * *
Risikoklasse
hoch
Daten, Kurse, Termsheets
www.warrants.ch
28.
29. 29 LEARNING CURVE
Ertragsoptimierung in Seitwärts- oder
Abwärtsphasen mit inversen Produkten
Die Aktienmärkte sind keine Einbahnstrassen. Für den Fall länger andauernder Baissen, aber
auch bei Seitwärtsbewegungen bieten Inverse Reverse Convertibles attraktive Ertragspotenziale.
Dieter Haas| Reverse Convertibles zählen
zu den beliebtesten Zertifikatstypen. Bis vor
kurzem gab es sie nur in der klassischen
Form für seitwärts tendierende oder moderat
steigende Basiswerte. Börsianer wissen allerdings, dass Aktienmärkte nicht nur eine Richtung kennen und zwischendurch auch länger
andauernde Verdauungsphasen oder deutliche Korrekturen durchlaufen. Die Entwicklungen in den letzten Monaten haben dies wieder
einmal plastisch vorgeführt. In dieser Marktphase wurde einer der grossen Vorteile Strukturierter Produkte wieder einmal deutlich. Die
innovativsten Emittenten überlegten sich sofort, welche Zertifikatstypen im Falle einer längeren Börsenschwäche gefragt sein könnten.
Ziel dabei ist es, den Anlegern in jeder Börsenphase bedürfnisgerechte Anlageprodukte
zur Verfügung zu stellen. Eine der Lösungen
hat Goldman Sachs entwickelt: die «inversen»
Multi Barrier Reverse Convertibles (IMBRC).
Der Name ist zwar etwas schwerfällig, die zugrunde liegende Idee dafür umso einfacher.
Sie sollen quasi umgekehrt zur klassischen
Form dem Anleger zu überdurchschnittlichen
Renditen verhelfen für den Fall, dass die im IMBRC zusammengefassten Basiswerte lahmen.
Dank mehrerer Basiswerte lassen sich günstigere Zertifikats-Bedingungen konstruieren.
Das Grundprinzip lässt sich am besten anhand der einfachen Form der «inversen» Reverse Convertibles (IRC) darstellen. IRC sind
wie die Reverse Convertibles mit einem – im
Vergleich zum Kapitalmarktzins – überdurchschnittlichen Coupon versehen. Daneben
erhält der Anleger bei Fälligkeit den Nominalbetrag zurückerstattet, sofern der Basiswert
auf oder unter seinem Kurs im Zeitpunkt der
Emission (Strike) liegt. Hat sich das Underlying aufgewertet, vermindert sich die Rückzahlungssumme. Wird vom Emittenten eine
Barriere festgelegt, dann erhält der Investor
auch im Falle eines leichten Anstiegs des Basiswertes den vollen Nominalbetrag zurück,
sofern während der Laufzeit keine Berührung
der Barriere stattgefunden hat (vgl. Grafik
Szenarium 1). Dieser zusätzliche Schutz geht
allerdings zu Lasten eines etwas geringeren
Coupons. Je mehr Titel zusammenfasst werden, desto vorteilhaftere Bedingungen lassen
sich erzielen. Nachteil dieser Konstruktionen
ist die zunehmende Gefahr einer Barriereverletzung, da das sogenannte «Worst-of»-Prinzip
zur Anwendung gelangt. Das heisst, sobald
einer der Basiswerte die Barriere verletzt, ist
diese ausser Kraft gesetzt und der Anleger
erhält am Ende der Laufzeit unter Umständen
nicht mehr den vollen Nominalbetrag zurückerstattet, es sein denn, alle Basiswerte liegen
per Verfall unter dem Strikelevel (vgl. Grafik
Szenarium 2). Liegt bei einer Barriereverletzung per Fälligkeit eine Aktie über dem Emissionskurs, reduziert sich die Rückzahlung um
den Prozentsatz der positiven Performance
des besten Beteiligungspapiers (vgl. Grafik
Szenarium 3). Im ungünstigsten Fall könnte
einer der Basiswerte um über 100 Prozent
steigen. Damit dies für den Zertifikatsinhaber
keine negativen Folgen in Form einer Nachschusspflicht hat, wurde die Konstruktion so
angelegt, dass der Investor höchstens seinen
Einsatz verlieren kann.
Die Konstruktion des IBRC ist etwas komplexer als diejenige des BRC. Sie besteht
aus einer Geldmarktanlage und einem Verkauf eines Up-and-In-Calls mit einem Strike
Szenarium 1: Rückzahlung 100 Prozent des Nominals (IMBRC)
130
120
110
100
90
80
70
Aktie-1
Quelle: Scoach, Bloomberg
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Aktie-2
Aktie-3
Strike
Barriere
30. 30 LEARNING CURVE
in Höhe des Startkurses des Basiswertes am
Emissionstag und einer Barriere oberhalb
des Startkurses des Basiswertes. Ferner wird
ein Best-of-Call mit einem Strike gekauft,
der doppelt so hoch liegt wie der Kurs des
Basiswertes zum Emissionszeitpunkt. Damit
begrenzt das ausgebende Institut den maximalen Verlust auf 100 Prozent. Je höher die
Einnahmen aus dem Verkauf des Up-and-InCalls, desto höher der Coupon. Mit andern
Worten sind im Falle hoher Volatilitäten attraktivere Bedingungen möglich. Das Ganze
lässt sich durch eine grössere Anzahl an Basiswerten und eine niedrige Korrelation unter
diesen weiter steigern.
Erwirbt ein Anleger einen IMBRC während
der Laufzeit, dann hat eine steigende Volatilität oder eine sinkende Korrelation unter den
Basiswerten kursmindernde Auswirkungen.
Beim Kauf im Sekundärhandel sollte ferner
darauf geachtet werden, ob die Kursstellung
der Zertifikate «dirty» oder «clean» erfolgt.
Optimal ist ein «dirty»-Handel, was bedeutet,
dass die Marchzinsen bereits im Kurs enthalten sind. Der Anleger muss in diesem Fall
nicht erst mühsam eigene Marchzins-Kalkulationen vornehmen.
IRC, IBRC und IMBRC sind attraktive Innovationen für Seitwärts- und Baissephasen.
Mit ihnen erfährt das Anlagespektrum eine
willkommene Erweiterung. Dank der breiten
Palette an Zertifikatstypen ist es möglich,
auch in widrigen Marktphasen interessante
Anlagealternativen zu besitzen.
Szenarium 2: Rückzahlung 100 Prozent des Nominals (IMBRC)
130
120
110
100
90
80
70
60
50
Aktie-1
Aktie-2
Aktie-3
Strike
Barriere
Quelle: Scoach, Bloomberg
Szenarium 3: Rückzahlung 85 Prozent des Nominals (grüne Kurve) (IMBRC)
130
120
110
100
90
80
70
Aktie-1
Aktie-2
Aktie-3
Strike
Barriere
Quelle: Scoach, Bloomberg
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dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
31. 31
INVESTMENT IDEA
Präsentiert von Goldman Sachs
Vom Potenzial des Ölpreises profitieren
Ein Ölpreis von mehr als 90 US-Dollar pro Barrel scheint möglich zu werden.
Wie Anleger profitieren können:
Ein Ölpreis von mehr als 90 US-Dollar pro
Barrel scheint möglich zu werden. Verschiedene Entwicklungen könnten dazu
beitragen: Geringen Lagerbeständen auf
der Angebotsseite steht eine beständige
und steigende Nachfrage aus den Entwicklungsländern gegenüber. Auch langfristige
Investitionen in eine höhere Kapazität, deren Realisation Jahre dauert, haben zum
höheren Preis beigetragen.
Goldman Sachs bietet verschiedene Zertifikate auf den NYMEX Light, Sweet Crude
Oil Future (Generic Front Month Future) mit
unterschiedlichen Auszahlungsprofilen an,
mit denen Anleger je nach ihrer Markterwartung und Risikoneigung von steigenden
Ölpreisen profitieren können.
Weitere Informationen sowie die Produktbroschüre finden Sie auf unserer Webseite
www.goldman-sachs.ch
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
32. 32 INVESTMENT IDEA
Präsentiert von Merrill Lynch
ML China Consumer Brand Index Zertifikat
Das ML China Consumer Brand Index Zertifikat ermöglicht dem Anleger eine Partizipation
am ML China Consumer Brand Index. Im Index sind jene chinesische Aktien enthalten, die durch
ihren hohen Markenwert direkt vom Boom des privaten Konsums in China profitieren können.
Highlights
– Partizipation an der Wertentwicklung des
ML China Consumer Brand Index
– Der Index umfasst aktuell 24 chinesische
Unternehmen mit starken Markennamen
– Das Ziel des Index ist es, in Aktien
von international renommierten chinesischen Unternehmen zu investieren,
die direkt vom Boom des privaten Konsums in China profitieren
– Die Indexzusammensetzung wird
halbjährlich angepasst
(September und März)
– Zeichnungsfrist bis 25. Oktober 2007
Hintergrund
China befindet sich an der Schwelle zu
einem bedeutenden Konsum-Boom. Die
Researchabteilung von Merrill Lynch prognostiziert eine durchschnittliche Wachstumsrate der privaten Konsumausgaben in
Höhe von 10,2 Prozent – eine Steigerung
von 2 Prozent verglichen mit den vorangegangenen fünf Jahren. Daher wird erwartet,
dass die gigantische Konsumentenbasis
von 1,3 Milliarden Menschen zum neuen
Motor für nachhaltiges Wachstum in China
wird. Merrill Lynch erwartet, dass lokale
Unternehmen mit starken Markenwert am
meisten von dieser Konsumnachfrage profitieren werden, da diese Unternehmen im
Vergleich zum Rest des Marktes schneller
wachsen und damit höhere Erträge generieren werden. Ebenfalls ist die Olympiade
2008 in Beijing eine geeignete Platform,
um chinesische Markennamen international bekannt zu machen.
Historische Analyse des ML China
Consumer Brand Index
%
300
ML China Consumer Brand Index
250
200
150
100
Jan.
06
Apr.
06
Jul.
06
Okt.
06
Jan.
07
Apr.
07
Jul.
07
Sep.
07
Quelle: Bloomberg
Die Grafik zeigt die historische Performance des ML China Consumer Brand Index (Bloomberg: MLEICCBI <Index>) seit
seiner Auflegung im Januar 2006. Der Index
konnte in dieser Periode um 208.2 Prozent
(stand 26.09.2007) zulegen.
dp payoff all about derivative investments | Oktober 2007
Der Index
Der ML Consumer Brand Index konnte
seit seinem Berechnungsstart im Januar
2006 bereits 208 Prozent zulegen (Stand:
26.09.2007). Aktuell sind 24 Unternehmen
im Index enthalten. Diese stammen, sinnvoll
diversifiziert, neben klassischen Konsumtiteln, aus Sektoren wie Internet, Finanzwesen, Automobile sowie Telekommunikation.
In die Allokation können dabei nur Werte
aufgenommen werden, die mindestens über
eine Marktkapitalisierung von 500 Mio. USDollar verfügen, sowie ein durchnittiches
Handelsvolumen pro Tag von USD 200 Mio.
erreichen. Der Index wird halbjährlich von
ML Analysten überprüft und angepasst.
Weitere Informationen sowie Produktbroschüren finden Sie auf unserer Webseite
www.mlinvest.ch sowie direkt unter
Tel. 044 297 77 77