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Professur für Leistungselektronik                                Leistungselektronische Systeme 1
und Messtechnik

Prof. Dr. J.W. Kolar                                                                                      Übung Nr. 7

          Name, Vorname                                        Testat




                                     Thyristorlöschschaltungen
Der Antriebsmotor (Gleichstrommaschine) eines Batteriefahrzeuges, zum Beispiel eines Gabelstap-
lers wird über einen selbstgeführten Thyristor-Tiefsetzsteller nach Abb.1 (schematisiert) gespeist.

                                                    uT1

                            id          iT1                T1                 iLA    Ld


                             Ck       uCk
                                        iT2                T2


             Ud -
                  +                                 uT2
                                                                        DF     uLA          M
                                                                                                           If
                                      Du      iLu         Lu            iDF




                                                          Abbildung 1

                       Batterie-Nennspanung                        Ud = 48 V
                       Nenn-Laststrom                              ILA,N = 150 A
                       Laststrombereich                            iLA = 0,1….1,8 ILA,N
                       Taktfrequenz                                fT = 400 Hz
                       Freiwerdezeit fürT1, T2                     tq = 20 µs
                       Sicherheitsfaktor für tq                    tc / tq = 1,5 (Schonzeit / Freiwerdezeit)

Beim Einschalten des Gerätes sorgt eine in Abbildung 1 nicht dargestellte Hilfsschaltung dafür, dass
der Kondensator CK vor der ersten Schalthandlung auf den Wert uCk = -Ud vorgeladen wird. Die Dio-
den Du und DF seien ideal.

           Zum Erfüllen der Testatbedingungen sind die Aufgabenpunkte A1) – A4) zu lösen.

1) Skizzieren Sie für einen Ein-/Ausschaltzyklus im stationären Betrieb den Zeitverlauf der Lastspan-
   nung uLA, des Laststromes iLA, des Hauptthyristorstromes iT1, der Löschkondensatorspannung uCk,
   der Hauptthyristorspannung uT1 und Hilfsthyristorspannung uT2 und des Stromes in der Freilaufdio-
   de iDF.
   Beginnen Sie am besten mit dem Ausschaltzyklus und nehmen uCk = Ud und iLu = 0 als Bedingun-
   gen während des Leitens von T1 vor dem Ausschalten an.
   Welche maximale Sperrspannung tritt am Hauptthyristor T1, am Hilfsthyristor T2 und an der Frei-
   laufdiode DF auf?

2) Berechnen Sie die Kapazität des Kommutierungskondensators Ck und die Induktivität Lu des
   Umschwingkreises.
Professur für Leistungselektronik                 Leistungselektronische Systeme 1
und Messtechnik

Prof. Dr. J.W. Kolar                                                                     Übung Nr. 7



3) Wie hoch ist der Mindestwert der „Einschaltzeit“ von T1 (+T2) (entspricht der Sperrdauer der Frei-
   laufdiode DF) und die dabei erzeugte minimale Ausgangsspannung bei Nennstrom. Wie geht der
   Laststrom iLA in diese Überlegung ein? Skizzieren Sie die Abhängigkeit der Sperrdauer der Frei-
   laufdiode und der unteren Ausgangsspannungsgrenze vom Laststrom. In welchem Bereich ist die
   Ausgangsspannung bei iLA = 0,1 ILA,N steuerbar?

4) Berechnen Sie die Abhängigkeit des Spannungsübersetzungsverhältnisses uLA/Ud von Laststrom
   iLA bei vorgegebenem D, wenn anstelle der Gleichstrommaschine eine Widerstandslast RLA mit Se-
   rieninduktivität (vernachlässigbare Schwankung des Stromes iLA) gespeist wird.

5) Wie hoch ist die minimale Ausschaltzeit (Leitdauer der Freilaufdiode) und welche maximale Aus-
   gangsspannung kann erzeugt werden, wenn man periodisches Ein- und Ausschalten des Haupt-
   thyristors voraussetzt? Begründen Sie Ihre Antwort.

6) Wie ist die Schaltung in der Praxis zu erweitern, damit für den Löschthyristor T2 eine maximale
   Stromsteilheit von (diT2/dt)max= 100 A/µs nicht überschritten wird? Skizzieren Sie den dann vorlie-
   genden Zeitverlauf der Ströme iT1 und iT2 unmittelbar nach Zünden des Löschthyristors bis zur
   Übernahme des vollen Laststromes durch iT2. Welche Relation besteht zwischen der Stromsteilheit
   und dem theoretisch (ohne Berücksichtigung der Freiwerdezeit von T1) maximal löschbaren Last-
   strom iLA?

7) Stellen Sie die Spannung des Löschkondensators uCk und den Strom iLu in der Induktivität Lu in ei-
   nem rechtwinkligen Koordinatensystem (iLU über uCk) graphisch dar und ordnen Sie die Eckpunkte
   des Diagramms den Schaltzeitpunkten der Zeitverläufe zu.
Ausschalten




Ud




iLA




                    t




-Ud
Einschalten




Ud




iLA




                    t




-Ud

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  • 1. Professur für Leistungselektronik Leistungselektronische Systeme 1 und Messtechnik Prof. Dr. J.W. Kolar Übung Nr. 7 Name, Vorname Testat Thyristorlöschschaltungen Der Antriebsmotor (Gleichstrommaschine) eines Batteriefahrzeuges, zum Beispiel eines Gabelstap- lers wird über einen selbstgeführten Thyristor-Tiefsetzsteller nach Abb.1 (schematisiert) gespeist. uT1 id iT1 T1 iLA Ld Ck uCk iT2 T2 Ud - + uT2 DF uLA M If Du iLu Lu iDF Abbildung 1 Batterie-Nennspanung Ud = 48 V Nenn-Laststrom ILA,N = 150 A Laststrombereich iLA = 0,1….1,8 ILA,N Taktfrequenz fT = 400 Hz Freiwerdezeit fürT1, T2 tq = 20 µs Sicherheitsfaktor für tq tc / tq = 1,5 (Schonzeit / Freiwerdezeit) Beim Einschalten des Gerätes sorgt eine in Abbildung 1 nicht dargestellte Hilfsschaltung dafür, dass der Kondensator CK vor der ersten Schalthandlung auf den Wert uCk = -Ud vorgeladen wird. Die Dio- den Du und DF seien ideal. Zum Erfüllen der Testatbedingungen sind die Aufgabenpunkte A1) – A4) zu lösen. 1) Skizzieren Sie für einen Ein-/Ausschaltzyklus im stationären Betrieb den Zeitverlauf der Lastspan- nung uLA, des Laststromes iLA, des Hauptthyristorstromes iT1, der Löschkondensatorspannung uCk, der Hauptthyristorspannung uT1 und Hilfsthyristorspannung uT2 und des Stromes in der Freilaufdio- de iDF. Beginnen Sie am besten mit dem Ausschaltzyklus und nehmen uCk = Ud und iLu = 0 als Bedingun- gen während des Leitens von T1 vor dem Ausschalten an. Welche maximale Sperrspannung tritt am Hauptthyristor T1, am Hilfsthyristor T2 und an der Frei- laufdiode DF auf? 2) Berechnen Sie die Kapazität des Kommutierungskondensators Ck und die Induktivität Lu des Umschwingkreises.
  • 2. Professur für Leistungselektronik Leistungselektronische Systeme 1 und Messtechnik Prof. Dr. J.W. Kolar Übung Nr. 7 3) Wie hoch ist der Mindestwert der „Einschaltzeit“ von T1 (+T2) (entspricht der Sperrdauer der Frei- laufdiode DF) und die dabei erzeugte minimale Ausgangsspannung bei Nennstrom. Wie geht der Laststrom iLA in diese Überlegung ein? Skizzieren Sie die Abhängigkeit der Sperrdauer der Frei- laufdiode und der unteren Ausgangsspannungsgrenze vom Laststrom. In welchem Bereich ist die Ausgangsspannung bei iLA = 0,1 ILA,N steuerbar? 4) Berechnen Sie die Abhängigkeit des Spannungsübersetzungsverhältnisses uLA/Ud von Laststrom iLA bei vorgegebenem D, wenn anstelle der Gleichstrommaschine eine Widerstandslast RLA mit Se- rieninduktivität (vernachlässigbare Schwankung des Stromes iLA) gespeist wird. 5) Wie hoch ist die minimale Ausschaltzeit (Leitdauer der Freilaufdiode) und welche maximale Aus- gangsspannung kann erzeugt werden, wenn man periodisches Ein- und Ausschalten des Haupt- thyristors voraussetzt? Begründen Sie Ihre Antwort. 6) Wie ist die Schaltung in der Praxis zu erweitern, damit für den Löschthyristor T2 eine maximale Stromsteilheit von (diT2/dt)max= 100 A/µs nicht überschritten wird? Skizzieren Sie den dann vorlie- genden Zeitverlauf der Ströme iT1 und iT2 unmittelbar nach Zünden des Löschthyristors bis zur Übernahme des vollen Laststromes durch iT2. Welche Relation besteht zwischen der Stromsteilheit und dem theoretisch (ohne Berücksichtigung der Freiwerdezeit von T1) maximal löschbaren Last- strom iLA? 7) Stellen Sie die Spannung des Löschkondensators uCk und den Strom iLu in der Induktivität Lu in ei- nem rechtwinkligen Koordinatensystem (iLU über uCk) graphisch dar und ordnen Sie die Eckpunkte des Diagramms den Schaltzeitpunkten der Zeitverläufe zu.