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Walther	
  Nagler



Vom Online-Skriptum zum E-Book
Lehr- und Lernunterlagen als elektronische Bücher
Das	
   Kapitel	
   „Vom	
   Online-­‐Skriptum	
   zum	
   E-­‐Book“	
   erschließt	
   das	
   weite	
   Feld	
   der	
   Möglichkeiten,	
   Lehr-­‐	
   und
Lernunterlagen	
   als	
   elektronische	
   Bücher	
   in	
   die	
   eigene	
   Lehre	
   mit	
   einzubinden.	
   Schwerpunkt	
   liegt	
   in	
   der	
   Er-­‐
arbeitung	
   der	
   Vorteile	
   sogenannter	
   E-­‐Books,	
   sowie	
   darin,	
   deren	
   Interak(ons-­‐	
   und	
   Anwendungsmöglich-­‐
keiten	
   kennenzulernen.	
   Der	
   AbschniF	
   „EPUB-­‐Format“	
   gibt	
   Einblick	
   in	
   aktuelle	
   Entwicklungen	
   auf	
   dem
Sektor	
   von	
   E-­‐Book-­‐Readern.	
   Die	
   Verwendbarkeit	
   für	
   E-­‐Reader	
   sollte	
   unbedingt	
   angestrebt	
   werden,	
   da
gerade	
  der	
  E-­‐Reader-­‐Markt	
  ein	
  zukunIsweisender	
  ist.	
  Es	
  kann	
  angenommen	
  werden,	
  dass	
  die	
  Lesbarkeit
und	
   Interak(onsmöglichkeiten	
   von	
   E-­‐Reader-­‐Formaten	
   in	
   absehbarer	
   Zeit	
   wesentlich	
   umfangreicher
werden.	
  Die	
  in	
  diesem	
  Kapitel	
  angeschniFenen	
  Inhalte	
  gerade	
  in	
  Bezug	
  auf	
  E-­‐Reader	
  sind	
  demnach	
  als	
  ak-­‐
tueller	
  Stand	
  zu	
  betrachten.	
  Es	
  lohnt	
  sich,	
  die	
  Entwicklung	
  in	
  diesem	
  Bereich	
  im	
  Auge	
  zu	
  behalten,	
  um	
  so
Lehr-­‐	
  und	
  Lernunterlagen	
  effek(v	
  zu	
  gestalten	
  und	
  anbieten	
  zu	
  können.




Quelle	
  Walther	
  Nagler




                                                                                      #ebook
                                                                                      #ver(efung	
  
                                                                                      #werkzeugmethode

                                                                                      Version	
  vom	
  1.	
  Februar	
  2011



                                                                            Für	
  dieses	
  Kapitel	
  wird	
  noch	
  ein	
  Pate	
  gesucht,
  Jetzt Pate werden!                                              mehr	
  Informa(onen	
  unter:	
  hFp://l3t.eu/patenschaI
2	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


                                                                                              bücher und auf PDA (Personal Digital Assistants)
1. Online-­‐Unterlagen	
  –	
  das	
  elektronischen	
  Buch
                                                                                              lesbaren Werke (Garrod, 2003) bis hin zu multimedial
Ein	
  guter	
  Grund	
  für	
  E-­‐Books                                                     interaktiv aufbereiteten Inhalten, die auch auf E-
Basis und Kern jedes Lehrens und Lernens sind die                                             Readern lesbar sind. Unabhängig davon um welche
eigentlichen Lehr- und Lerninhalte. Um eine didak-                                            Art E-Book es sich handelt, der Medienmarkt ist
tisch adäquate Aufbereitung und Vermittlung bzw.                                              schon lange auf den gewinnbringenden Zug aller der
auch kollaborative Erarbeitung derselben zu gewähr-                                           nun folgenden drei unterschiedlichen Interpreta-
leisten, sind Lehr- und Lernunterlagen meist uner-                                            tionen von E-Books aufgesprungen (Hillesund,
lässlich. In der universitären Bildung haben sich                                             2001).
neben dem klassischen (Lehr-) Buch elektronische
(digitale) Skripten in Textformaten (wie MS Word,                                                   Hinweis:	
   Das	
   Projekt	
   Gutenberg	
   aus	
   den	
   1970er
Adobe PDF, LaTex) etabliert. Diese werden zwar di-
gital verfasst und ebenso meist über Lernplattformen
                                                                                                !   Jahren	
   ist	
   ein	
   gutes	
   Beispiel	
   für	
   die	
   Digitalisierung	
   von
                                                                                                    Büchern	
   und	
   bietet	
   eine	
   Sammlung	
   von	
   freien	
   E-­‐
zum Download angeboten, in der Regel passiert das                                                   Books	
  an	
  –	
  hFp://www.gutenberg.org
Lernen aber zum größten Teil noch über eine ausge-
druckte Form solcher Unterlagen. Das haptische                                                   Die bekannteste Definition von E-Books ist jene,
Empfinden einerseits und die Möglichkeit der ein-                                             die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Auf-
fachen Mitschrift, sowie die zum Lernen nach wie                                              kommen der Digitalisierung von Büchern beste-
vor ungewohnte Verwendung eines Bildschirms sind                                              hender Bibliotheken steht. Darunter versteht man
Hauptgründe dafür (Polsani, 2003). In subjektiv emp-                                          einerseits die digitalisierte Fassung und andererseits
funden zunehmendem Maße werden auch Präsenta-                                                 das zugehörige Online-Angebot zumeist eines Biblio-
tionsformate (zum Beispiel MS PowerPoint) als                                                 thekbetriebes (exklusive von Online-Zeitschriften,
Skripten verteilt, wobei deren Zweckmäßigkeit und                                             siehe Kapitel #literatur). In diese Definition fallen
Eignung als Lernunterlage im Allgemeinen ange-                                                also alle über ein Bibliotheksportal oder sonstige Be-
zweifelt werden darf. Präsentationen bieten meist zu                                          treiber beziehbaren Dokumente (wie Bücher, Publi-
wenig Information, sind zu plakativ oder von ihrer                                            kationen) die vorwiegend im PDF-Format zu be-
Strukturierung zu schlecht lesbar, um auch als Lern-                                          trachten und herunterzuladen sind. Dabei kann es
skriptum Anklang zu finden. Damit einhergehend                                                sich eben um später digitalisierte Ausgaben von ge-
sehen sich Lehrende und Lernende oft der großen                                               druckten Büchern handeln oder die digitale Form
Diskrepanz zwischen Präsentationsunterlagen und                                               eines neuen Buches. Interaktionsmöglichkeiten sind
Skriptum konfrontiert. E-Books können hier aus-                                               bei solchen E-Books in der Regel kaum vorhanden.
helfen, da sie durch ihren interaktiven Charakter dem                                         E-Books in diesem Sinne gehören heute zum Alltag
Lehrenden und dem Lernenden neue Möglichkeiten                                                der Studierenden. Der große Vorteil liegt in deren
der Gestaltung und Erarbeitung der Inhalte bieten.                                            schneller, einfacher Verfügbarkeit. Zum Lesen ist
Was versteht man nun aber unter einem E-Book mit                                              grundsätzlich kein spezielles Endgerät notwendig, da
den gerade beschriebenen Qualitäten?                                                          das Format meist ein sehr weit verbreitetes ist
                                                                                              (Adobe PDF, seltener MS Word oder andere).
         Hinweis:	
   Alle	
   im	
   Kapitel	
   erwähnte	
   Links	
   und	
   weitere
   !     sind	
   bei	
   Mister	
   Wong	
   in	
   der	
   L3T	
   Gruppe	
   mit	
   dem
         Hashtag	
  #l3t	
  und	
  #ebook	
  abgelegt.	
                                            E-­‐Books	
   im	
   herkömmlichen	
   Sinne,	
   sind	
   digitalisierte
                                                                                               !    und	
   druckbare	
   Dokumente	
   von	
   Büchern	
   und	
   Zeit-­‐
                                                                                                    schriIen.
Defini>on	
  von	
  „E-­‐Books“

Seit den 1990er Jahren wird die Bezeichnung E-Book                                                Die wohl zurzeit populärste Interpretation von E-
für elektronisch lesbare Inhalte geläufig. Dabei hat                                          Books ist jene, die für sogenannte E-Reader lesbar
sich ihre Bedeutung im Laufe der Jahre stark ge-                                              ist. E-Reader sind Endgeräte, die in erster Linie zum
wandelt. Wurde zu Beginn beinah jede portierbare                                              Lesen von eigens für diesen Zweck digitalisierter oder
Druckdatei als „electronic book“ bezeichnet, wobei                                            neu digital erstellter Bücher (häufig literarische
damit oft das damals neue Format PDF gemeint war,                                             Werke), eben E-Books, gedacht sind. Die Ent-
ist der Begriff heute schon lange kein eindeutiger                                            wicklung von E-Reader-Endgeräten geht in die
mehr. Die Palette an Interpretationen und Varianten                                           1990er Jahre zurück, wobei sich damalige Endgeräte
reicht von der (navigierbaren) PDF-Datei (Schul-                                              auf das Lesen von E-Books im zuvor genannten
meister, 2005) über die in Mode gekommenen Hör-                                               Sinne beschränkten und kein eigenes Format ver-
Vom	
  Online-­‐Skriptum	
  zum	
  E-­‐Book.	
  Lehr-­‐	
  und	
  Lernunterlagen	
  als	
  elektronische	
  Bücher	
  —	
  3


langten. Moderne E-Reader erfordern bestimmte
Formate und können bislang nur bestimmte, zum                                                        E-­‐Books	
   können	
   auch	
   in	
   anderen	
   Formaten	
   (wie
Teil proprietäre Formate lesen. Es beginnt sich inzwi-                                         !     HTML,	
   Flash)	
   mit	
   Autorenwerkzeugen	
   erstellt	
   und	
   in
                                                                                                     Lernumgebungen	
  angeboten	
  werden.
schen ein Standard, das sogenannte EPUB-Format,
durchzusetzen. Ziel solcher E-Reader ist es, das Buch
digital zu imitieren, Benutzer/innen das Lesen eines                                            Sofern nicht anders hervorgehoben, wird in-
digitalen Buches zu bieten. Der Abschnitt EPUB-                                              nerhalb des folgenden Abschnittes in weiterer Folge
Format befasst sich genauer mit dieser Definition                                            die Bezeichnung E-Book im zuletzt genannten Sinn
von E-Books, es kann aber schon an dieser Stelle die                                         eines E-Books für Lernumgebungen verwendet.
Behauptung aufgestellt werden, dass zukünftige E-
Reader-Endgeräte weitaus mehr können werden, als                                             Charakteris>ka	
   und	
   Vorteile	
   von	
   E-­‐Books	
   gegenüber
eine auf bestimmte Formate beschränkte Lesefunk-                                             klassischen	
  Lehrunterlagen	
  (Skripten)
tionen darzustellen.                                                                         Klassische digitale Lernunterlagen unterscheiden sich
                                                                                             kaum von ihrem traditionellen analogen Pendant.
                                                                                             Meist zeichnen sie sich durch gut strukturierten
      E-­‐Reader	
  sind	
  mobile	
  Endgeräte,	
  die	
  auf	
  den	
  Anzeige-­‐
                                                                                             Fließtext mit Abbildungen aus. In zunehmendem
  !   techniken	
   des	
   elektronischen	
   Papiers	
   beruhen.	
   Das
      besondere	
   an	
   der	
   Anzeigetechnik	
   ist,	
   dass	
   es	
   für	
   das
                                                                                             Maß werden den Lernenden auch Lehrunterlagen in
      Anzeigen	
   von	
   Texten	
   oder	
   Bildern	
   keine	
   Erhaltungs-­‐           Folienform („PowerPoint-Lehrunterlage“) als Un-
      spannung	
   nö(g	
   ist,	
   daher	
   sind	
   sie	
   stromsparend	
   und         terlage angeboten. Diese sind jedoch auf Grund ihres
      augenschonend.	
   Die	
   bekanntesten	
   Geräte	
   sind	
   derzeit                Präsentationscharakters oft schlecht zum Lernen ge-
      der	
  Sony	
  E-­‐Book	
  Reader	
  und	
  Amazon	
  Kindle.                          eignet. E-Books können nun genau diese Lücke zwi-
                                                                                             schen Buch und Präsentation schließen. Sie sind
   E-Books für Lernumgebungen stellen im Un-                                                 online verfügbar, meist didaktisch strukturiert, er-
terschied zu den beiden anderen Definitionen meist                                           lauben die Einbettung und das Abspielen verschie-
mit spezieller Autoren-Software erstellte Lehr- und                                          dener multimedialer Formate, sowie die Vernetzung
Lerninhalte dar. Sie sind im Allgemeinen noch nicht                                          mit anderen Inhalten und verfügen im Allgemeinen
mit E-Readern lesbar, könnten aber meist als PDF-                                            über Interaktions- und Kommunikationsmöglich-
Version (auch in Online-Bibliotheken) angeboten                                              keiten wie zum Beispiel Annotationsfunktion, Lese-
werden. Der Unterschied zu den beiden vorherge-                                              zeichen, Chats oder Foren.
henden Varianten liegt in der Erstellung der Inhalte                                             Zur Erstellung der Inhalte kommt sogenannte Au-
und im Format der Verwendung bzw. Präsentation.                                              torensoftware zum Einsatz. Diese kann in ihrer
Während E-Reader-Inhalte meist über kommerzielle                                             Komplexität und Benutzerfreundlichkeit sehr diver-
Anbieter abonnierbar sind (es gibt auch freie An-                                            gieren. Editoren für Offline-Betrieb sind genauso
bieter) und das Angebot von Online-Bibliotheken für                                          vorhanden wie Online-Varianten. Mit vielen können
die Benutzer/innen schwer beeinflussbar ist, erstellt                                        nicht nur der eigentliche Inhalt editiert und struktu-
dieser im Falle von E-Books für Lernumgebungen                                               riert, sondern auch entsprechende Test- und Prü-
den Inhalt meist selbst. Das Ausgabeformat ist dabei                                         fungsinhalte erstellt werden. Meist stehen auch um-
für Internetbrowser optimiert. Oft bietet die Ler-                                           fangreiche Möglichkeiten zur Administration der In-
numgebung, in welche das E-Book eingebettet ist,                                             halte zur Verfügung. Auch die (zum Teil vollautoma-
umfangreiche Navigations- und Interaktionsmöglich-                                           tische) Möglichkeit zur audiovisuellen Unterstützung,
keiten; so kann eine Notizfunktion in solchen Ler-                                           vorwiegend für Inhalte, die zum Selbststudium oder
numgebungen vorausgesetzt werden, wodurch sie                                                der Fernlehre geeignet sein sollen, wird von mancher
sich gerade für den Lehr- und Lernbetrieb besonders                                          Autorensoftware angeboten. Neben kurzen Lehr-
eignen. Ebenso im Gegensatz zu E-Books für Online                                            videos kommen hier gerne auch sogenannte Avatare
Bibliotheken oder E-Readern ist diese Art von E-                                             zum Einsatz. Ein Avatar ist eine künstliche Person
Books auch die einzige mit Forschungsansätzen.                                               oder ein grafischer Stellvertreter einer echten Person
Dabei spielt die didaktisch sinnvolle Aufbereitung                                           in der virtuellen Welt, wodurch eine subjektiv ange-
von Inhalten, die meist im Rahmen von Fernlehre                                              nehmere Lernumgebung geschaffen werden soll.
oder Selbststudien Szenarien angeboten werden, die                                               Welche Vor- oder Nachteile Autorensoftware auch
zentrale Rolle (Armstrong, 2008; Weitl et al., 2002;                                         hat, bei der Erstellung von E-Books ist es von essen-
Weitl u.a., 2005).                                                                           tieller Bedeutung E-Learning-Inhalte effizient zu ent-
                                                                                             wickeln und effektiv einzusetzen (Barton et al., 2009).
                                                                                             So begünstigen Inhalte mit audiovisuellen interak-
4	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


tiven Elementen eindeutig das Lernen gegenüber ver-                                             Bei der Auswahl eines Autorensystems sollte auch
gleichbaren, die das nicht bieten (Rowhani & Sedig,                                          überprüft werden, ob das Lernmanagementsystem
2005). Gerade in Hinblick auf die Verwendung als                                             den für E-Learning Inhalte gerne verwendeten
Lehr- und Lernunterlage ist eine didaktisch wohl                                             Standard SCORM unterstützt, da SCORM von vielen
überlegte Strukturierung und Aufbereitung der In-                                            Autorensystemen als ein Ausgabeformat angeboten
halte die zentrale und meist schwierigste Aufgabe bei                                        wird.
der Erstellung von E-Books. Hier kann die Autoren-
                                                                                             SCORM:	
   Der	
   Versuch	
   einer	
   Vereinheitlichung	
   von
software jedoch auch hilfreich sein.
                                                                                             Online-­‐Inhalten
    So bietet zum Beispiel die Autorensoftware
namens ABC-Manager der Technischen Universität                                               Seit dem Aufkommen von Lernplattformen in den
Graz bereits ein didaktisches Schema zur Erstellung                                          1990er Jahren gab es immer wieder Versuche, das
von Inhalten (siehe auch Kasten „In der Praxis“, Ab-                                         Format von elektronischen, interaktiven Lerninhalten
bildung 2). Diese werden in einzelnen Seiten                                                 zu standardisieren. Es ist wohl hauptsächlich der un-
(Screens) von fixer Größe erstellt und in sogenannten                                        überschaubaren Vielfalt und Unterschiedlichkeit von
Screen-Pools unabhängig von ihrer späteren Zu-                                               Lehrinhalten zu verdanken, dass es bis heute keinen
ordnung zu einem E-Book gespeichert. Es kann eine                                            Standard gibt, der sich etabliert hat. SCORM ist die
Screen-Vorlage gewählt werden, welche die Glie-                                              Abkürzung für „Sharable Content Object Reference
derung des Inhalts in zentrale und ergänzende In-                                            Model“ und bezieht sich damit auf die technische
halte erleichtert. Die Zuordnung eines Screens zu                                            Wiederverwendbarkeit von einzelnen Lernpaketen;
einem der frei gestaltbaren Layouts schafft eine zu-                                         Wiederverwendbarkeit in Bezug auf verschiedene
sätzliche Strukturierungsmöglichkeit. Als weiteres di-                                       Lernumgebungen. Es ist wohl der erfolgreichste
daktisches Element können einem Screen Legenden                                              Versuch, einen Standard für E-Learning-Inhalte
und Fragen (Verständnisfragen, prüfungsrelevante                                             durchzusetzen. Auf der Seite SCORM Explained
Fragen) beigefügt werden. Die Lehrenden können                                               (http://scorm.com/scorm-explained/) ist zu lesen:
nun bei der Erstellung eines E-Books auf die von                                             „it is the de facto industry standard for e-learning in-
ihnen im Pool abgespeicherten Screens zugreifen,                                             teroperability“. SCORM ist seit 1999 ein Standard der
diese beliebig aneinander reihen, mischen und abspei-                                        1997 gegründeten ADL-Initiative (Advanced Distri-
chern. Screens können so mehrfach wiederverwendet                                            buted Learning). Das Ziel dieser gemeinsamen In-
und E-Books schnell aus vorhandenen Inhalten er-                                             itiative des White House Office of Science and Tech-
stellt werden (Nagler et al., 2007; Huber et al., 2008).                                     nology Policy (OSTP) und des Office of the Se-
    Die Untergliederung der Inhalte erfolgt in der                                           cretary of Defense (OSD) der Vereinigten Staaten
Regel in einzelne Inhaltspakete, deren Aufbau didak-                                         von Amerika sollte es sein, Lehr- und Informations-
tisch orientiert ist. Die klassische Lehrbuch-Ein-                                           Technologien zu entwickeln und zu benutzen, um
teilung in Einführung in die Thematik, Hauptteil und                                         Bildung und Ausbildung zu modernisieren, sowie die
Zusammenfassung samt angehängter Übungsein-                                                  Entwicklung von E-Learning-Standards in Zusam-
heiten ist auch hier oft anzufinden und erinnert stark                                       menarbeit mit weiteren Initiativen zu fördern.
an die in den späten 1980er aufgekommenen und den
1990er Jahren beliebten Lern-CD-ROMs.                                                        Interak>on	
  und	
  Vernetzung	
  der	
  Inhalte

                                                                                             Auch wenn das Format SCORM nicht verwendet
         Eine	
   Auswahl	
   verschiedener	
   Autorensysteme	
   zur	
   Er-­‐
                                                                                             wird, sollte besonders im universitären Einsatz von
  !      stellung	
   von	
   E-­‐Books	
   kann	
   in	
   der	
   L3T	
   Gruppe	
   bei
         Mister	
   Wong	
   unter	
   Verwendung	
   von	
   #ebook	
   #l3t	
   ab-­‐      E-Books darauf geachtet werden, dass selbige in das
         gerufen	
   werden.	
   Neben	
   kommerziellen	
   Angeboten                       verwendete Lernmanagementsystem eingebettet oder
         sind	
   auch	
   eine	
   Reihe	
   von	
   kostenlosen	
   Open-­‐Source-­‐       zumindest verlinkt werden können. Auch für E-
         Angeboten	
  angeführt.                                                             Books gilt, dass die Verwendung einer Vielzahl ver-
                                                                                             schiedener Einzelsysteme, die eventuell nicht einmal
   Die Auswahl, welche Autorensoftware zum                                                   miteinander in Verbindung stehen, Lehrende wie Stu-
Einsatz kommen soll, richtet sich hauptsächlich nach                                         dierende vor unnötige Herausforderungen stellen.
dem Zweck der Lehr- und Lernunterlagen, sowie der                                            Gemeint ist hiermit, dass Strategien, welche die Qua-
Einbindung der so erstellten Inhalte in ein eventuell                                        litäten von Einzelanwendungen miteinander ver-
verwendetes übergeordnetes Lernmanagement-                                                   knüpfen, bevorzugt werden sollten. So könnten zum
system.                                                                                      Beispiel Inhalte eines E-Books, welche in einer Lehr-
                                                                                             veranstaltung verwendet wurden, automatisch mit
Vom	
  Online-­‐Skriptum	
  zum	
  E-­‐Book.	
  Lehr-­‐	
  und	
  Lernunterlagen	
  als	
  elektronische	
  Bücher	
  —	
  5




Aufzeichnungen dieser Lehrveranstaltung verknüpft                                      2. EPUB-­‐Format
werden. Auch die Verwendung eines einheitlichen                                        E-­‐Reader-­‐Formate
Identifikationssystems für mehrere verwendete
Systeme (Single-Sign-On) ist in diesem Zusam-                                          Seit Adobe im Herbst 2007 sein E-Reader-Endgerät
menhang ein integraler Bestandteil eines Gesamtkon-                                    namens Kindle in den USA herausgebracht hat, er-
zepts. So können Annotationen zu Inhalten eines E-                                     fährt das Thema E-Books einen bisher ungeahnten
Books über eine Benutzerkennung ebenso in einem                                        Höhenflug. Im Frühjahr 2009 kam das Folgemodell
themenrelevanten Blog oder Newsgroup-System au-                                        heraus und startete einen breiten internationalen Sie-
tomatisiert personenbezogen Eingang finden, wie                                        geszug für E-Books. Spätestens seit Herbst 2009, als
zum Beispiel in einen zum Inhalt nebenher geführten                                    Kindle auch im deutschsprachigen Raum erhältlich
Chat. Die Möglichkeiten vernetzter Systeme sind                                        war, ist das Thema E-Books auch hierzulande sehr
zahlreich. E-Books und E-Book-Umgebungen                                               populär. Der E-Reader-Markt boomt; es gibt eine
sollten hier nicht ausgeklammert, sondern ihr Inter-                                   Vielzahl an Endgeräten und eine noch überschaubare
aktionspotential ausgeschöpft werden.                                                  Menge an verschiedenen Formaten (einige davon
   Besonders wichtig sind Annotationsmöglich-                                          sind auch proprietär). Das bedeutendste Format ist
keiten. Erst die Möglichkeit zum Online-Inhalt per-                                    das sogenannte EPUB-Format für „electronic publi-
sönliche Notizen, Kommentare und Fragen hinzu-                                         cation“. Daneben hat sich auch „Mobipocket“ (Fir-
fügen zu können, verleiht dem E-Book die Qualität                                      menbezeichnung und Software) als durchaus konkur-
eines Skriptums. Darüber hinaus sollte es möglich                                      renzfähig erwiesen. In weiterer Folge wird hier nun
sein, Annotationen öffentlich oder privat anzufügen.                                   auf das EPUB-Format eingegangen.
Wird eine druckbare Form des E-Books angeboten,
so müssen auch die getätigten Annotationen an den                                               SoIware,	
   mit	
   der	
   Inhalte	
   im	
   EPUB-­‐Format	
   erzeugt
richtigen Stellen im Ausdruck vorhanden sein; je
nach Wahl nur die eigenen privaten oder auch jene
                                                                                          !     bzw.	
  bestehende	
  konver(ert	
  werden	
  können,	
  sind	
  be-­‐
                                                                                                reits	
   in	
   großer	
   Zahl	
   vorhanden.	
   Eine	
   gute	
   Übersicht
von anderen Benutzerinnen und Benutzern. Dies ist                                               bietet
aber weniger eine Anforderung an das Autoren-                                                   hFp://www.lexcycle.com/faq/how_to_create_epub
system, sondern vielmehr an die verwendete E-Book-                                              Weitere	
   Lösungen	
   sind	
   in	
   der	
   L3T	
   Gruppe	
   bei	
   Mister
Umgebung bzw. an das Lernmanagementsystem, in                                                   Wong	
  unter	
  #ebook	
  #l3t	
  #konver(erung	
  abrurar.
welches E-Books eingebettet sind.
                                                                                                SoIware	
   mit	
   der	
   E-­‐Reader-­‐Formate	
   auch	
   ohne	
   E-­‐
                                                                                          !     Reader-­‐Endgerät	
   gelesen	
   werden	
   können	
   sind	
   in	
   der
                                                                                                L3T	
   Gruppe	
   bei	
   Mister	
   Wong	
   unter	
   #ebook	
   #l3t	
   #lese-­‐
                                                                                                soIware	
  auffindbar.

                                                                                       Defini>on	
  und	
  Charakteris>ka	
  des	
  EPUB-­‐Formates

                                                                                       EPUB ist ein vom International Digital Publishing
                                                                                       Forum (IDPF) 2007 entwickelter offener Standard
                                                                                       für E-Books auf Basis der Web-Auszeichnungs-
                                                                                       prache XML. In erster Linie werden Inhalte mit Text-
   Abbildung	
  1:	
  Icon	
  für	
  EPUB-­‐Format	
                                   und Bildanteilen unterstützt, wobei das EPUB-
                                                                                       Format eine dynamische Anpassung der Inhalte an
6	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)



   In der Praxis: Ablaufprozess bei der Erstellung von E-Books
   An	
   der	
   Technischen	
   Universität	
   Graz	
   wird	
   seit	
   2007	
   ein	
   ei-­‐
   genes	
   Autorensystem	
   zur	
   Erstellung	
   von	
   Online-­‐Inhalten	
   ent-­‐
   wickelt,	
   der	
   bereits	
   beschriebene	
   ABC-­‐Manager
   (hFp://ebook.tugraz.at),	
  welches	
  sich	
  an	
  didak(schen	
  Richt-­‐
   linien	
   und	
   Erkenntnissen	
   zur	
   Aurereitung	
   von	
   digitalen	
   In-­‐
   halten	
   orien(ert	
   (Weitl	
   u.a.,	
   2002;	
   Weitl	
   u.a.,	
   2005).	
   In
   Zusammenhang	
   mit	
   der	
   Lernplavorm	
   des	
   TU	
   Graz	
   Teach-­‐
   Centers,	
  in	
  welcher	
  die	
  E-­‐Books	
  des	
  ABC-­‐Managers	
  veröffent-­‐
   licht	
   werden,	
   bilden	
   E-­‐Books	
   der	
   TU	
   Graz	
   einen	
   weiteren
   Baustein	
   in	
   der	
   Strategie	
   des	
   freien	
   Zugangs	
   und	
   der	
   Ver-­‐
   breitung	
   von	
   Bildungsinhalten,	
   von	
   „Open	
   Educa(onal	
   Re-­‐
   sources“.	
   Die	
   Grafik	
   veranschaulicht	
   die	
   Möglichkeiten,	
   mit
   denen	
   Lehrende	
   an	
   der	
   TU	
   Graz	
   E-­‐Books	
   erstellen	
   und	
   im	
   Te-­‐
   achCenter	
  veröffentlichen	
  können.	
  So	
  ist	
  eine	
  EinbeFung	
  von
   E-­‐Books	
   in	
   die	
   Lernplavorm	
   TeachCenter	
   grundsätzlich
   ebenso	
   möglich.	
   Die	
   Grafik	
   veranschaulicht	
   auch	
   die	
   Inte-­‐
   gra(on	
  von	
  E-­‐Reader	
  Formaten	
  als	
  Ausgabeformat	
  beliebiger
   Inhalte	
   im	
   TU	
   Graz	
   TeachCenter,	
   sofern	
   die	
   Inhalte	
   grund-­‐
   sätzlich	
   E-­‐Reader	
   tauglich	
   sind;	
   audiovisuelle	
   Daten	
   sind                      Abbildung	
   2:	
   Ablaufprozesse	
   beim	
   Erstellen	
   eines	
   E-­‐Books.
   damit	
  noch	
  ausgenommen.                                                                            Quelle:	
  Nagler	
  et	
  al.,	
  2010



den Bildschirm des Endgerätes erlaubt. Da dieses                                                            3. Zentrale	
  Erkenntnisse
Format von vielen (nicht aber Kindle) E-Readern ge-                                                         Mit den Möglichkeiten des modernen Internets
lesen werden kann, ist es mittlerweile das gängigste                                                        (Web 2.0) kann Lehre immer vielfältiger stattfinden.
am E-Book-Markt. Nachteil des EPUB-Standards                                                                Für den universitären Lehr- und Lernalltag sind
aus didaktischer Sicht ist eine fehlende Fähigkeit zur                                                      „handfeste“ Inhalte und Unterlagen mit denen gear-
Notizmöglichkeit sowie der Umstand, dass (bislang)                                                          beitet werden kann nach wie vor zentrale Elemente.
keine Audio- und Videodateien abgespielt werden                                                             Mit E-Books kann beides gut kombiniert werden.
können (Stand Ende Juli 2010); im Unterschied zu                                                            Voraussetzung dafür ist, dass E-Book-Umgebungen
Adobe Kindle, welches immerhin das Audioformat                                                              zum Einsatz kommen, die auch über Interaktions-
MP3 unterstützt.                                                                                            funktionalitäten wie Annotations- und Kommunikati-
                                                                                                            onsmöglichkeiten verfügen und die E-Books selbst
                                                                                                            didaktisch aufbereitet sind. Die Verwendbarkeit für
           Sie	
   sind	
   eine	
   technologiebegeisterte	
   LehrkraI	
   an                             E-Reader sollte unbedingt angestrebt werden.
  ?        einer	
  Schule.	
  Nachdem	
  Sie	
  von	
  den	
  Möglichkeiten	
  er-­‐
           fahren	
   haben,	
   die	
   neue	
   Formate	
   für	
   die	
   elektroni-­‐
                                                                                                            Literatur

           schen	
   Distribu(on	
   bringen,	
   müssen	
   Sie	
   sich	
   bald	
   mit                  ▸ Armstrong, C. (2008). Books in a virtual world: The evolution
           einer	
   Person	
   im	
   Kollegium	
   mit	
   angeborener	
   Technik                          of the e-book and its lexicon. In: Journal of Librarianship and
           skepsis	
   treffen	
   und	
   versuchen,	
   jene	
   zu	
   einem	
   Buch-­‐
                                                                                                              Information Science, 40(3), 193-206. URL: http://eprint-
           projekt	
  mit	
  Schülerinnen	
  und	
  Schülern	
  zu	
  überzeugen
            ▸ Welche	
  Einwände	
  akzep(eren	
  Sie?                                                        s.rclis.org/14626/ [2010-09-21].
            ▸ Wie	
  fordern	
  Sie	
  die	
  Anerkennung	
  der	
  Vorteile	
  ein?                        ▸ Barton, T.; Fuchs, G.; Kuhn, E.; Lämmel, U. & Müller, C.
            ▸ Welche	
   Gliederung	
   würden	
   Sie	
   ins	
   E-­‐Book	
   über-­‐                       (2009). E-Learning-Inhalte: effizient entwickeln und effektiv
              nehmen?                                                                                         einsetzen. Tagungsband zur AKWI-Fachtagung vom 13. bis
                                                                                                              15.09.2009 an der Hochschule Wismar.
                                                                                                            ▸ Garrod, P. (2003). Ebooks in UK Libraries: Where are we now?
                                                                                                              In: Ariadne, 37. URL:
           Erstellen	
   Sie	
   in	
   Ihrem	
   Fach	
   mit	
   Hilfe	
   einer	
   freien
   ?       SoIware	
   ein	
   kurzes	
   E-­‐Book	
   (10	
   Seiten)	
   im	
   EPUB-­‐
           Format	
  und	
  lesen	
  Sie	
  es	
  mit	
  einer	
  E-­‐Reader-­‐SoIware.
                                                                                                              http://www.ariadne.ac.uk/issue37/garrod/ [2010-09-21].
                                                                                                            ▸ Hillesund, T. (2001). Will E-books Change the World? In: First
                                                                                                              Monday 6(10). URL:
Vom	
  Online-­‐Skriptum	
  zum	
  E-­‐Book.	
  Lehr-­‐	
  und	
  Lernunterlagen	
  als	
  elektronische	
  Bücher	
  —	
  7


  http://firstmonday.org/issues/issue6_10/hillesund/index.html                ▸ Polsani, P. R. (2003). Use and Abuse of Reusable Learning Ob-
  [2010-09-21].                                                                 jects. Journal of Digital Information, 3(4). URL: http://jour-
▸ Huber, T.; Nagler, W. & Ebner, M. (2008). The ABC-eBook                       nals.tdl.org/jodi/article/viewArticle/89/88 [2010-09-21].
  System: From Content Management Application to Mash-up                      ▸ Rowhani, S. & Sedig, K. (2005). E-Books Plus: Role of Inter-
  Landscape; In: Proceedings of the 20th World Conference on                    active Visuals in Exploration of Mathematical Information and
  Educational Multimedia, Hypermedia and Telecommunications                     E-Learning. In: Journal of Computers in Mathematics and
  (ED-Media), 6015–6022. URL:                                                   Science Teaching, 24(3), 273-298.
  http://www.slideshare.net/mebner/the-abc-ebook-system?                      ▸ Schulmeister, R. (2005). Zur Didaktik des Einsatzes von Lern-
  from=ss_embed [2010-09-21].                                                   plattformen. In: M. Franzen (Hrsg.), Lernplattformen. Web-
▸ Nagler, W.; Ebner, M. & Scerbakov, N. (2007). Flexible tea-                   based Training 2005, Dübendorf (Schweiz): Empa-Akademie,
  ching with structured micro-content: How to structure content                 11-19.
  for sustainable multiple usage with recombinable character. In:             ▸ Weitl, F.; Süß, C. & Kammerl, R. (2002). Didaktische Struktu-
  ePortfolio and Quality in e-Learning, 1-8. URL:                               rierung von Online-Inhalten. IFIS-Report 2002/01, Passau:
  http://lamp.tu-graz.ac.at/~i203/ebner/publication/07_IC-                      Universität Passau.
  L.pdf [2010-09-21].                                                         ▸ Weitl, F.; Freitag, B.; Grass, W.; Sick, B.; Kammerl, R. &
▸ Nagler, W.; Huber, T.; Scerbakov, N.; Taraghi, B. & Ebner, M.                 Wiesner, A. (2004). Mediendidaktische Aufbereitung von Vor-
  (2010). The TU Graz E-Book System - From Content Mana-                        lesungsinhalten für das Online-Lernen. In: Tagungsband zum
  gement Application to Mash-up Landscape. In: Review for                       Workshop Structured eLearning: Wissenswerkstatt Rechen-
  AACE Journal (AACEJ).                                                         systeme, Rostock: Universität Rostock.

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Vom Online-Skriptum zum E-Book - Lehr- und Lernunterlagen als elektronische Bücher

  • 1. Walther  Nagler Vom Online-Skriptum zum E-Book Lehr- und Lernunterlagen als elektronische Bücher Das   Kapitel   „Vom   Online-­‐Skriptum   zum   E-­‐Book“   erschließt   das   weite   Feld   der   Möglichkeiten,   Lehr-­‐   und Lernunterlagen   als   elektronische   Bücher   in   die   eigene   Lehre   mit   einzubinden.   Schwerpunkt   liegt   in   der   Er-­‐ arbeitung   der   Vorteile   sogenannter   E-­‐Books,   sowie   darin,   deren   Interak(ons-­‐   und   Anwendungsmöglich-­‐ keiten   kennenzulernen.   Der   AbschniF   „EPUB-­‐Format“   gibt   Einblick   in   aktuelle   Entwicklungen   auf   dem Sektor   von   E-­‐Book-­‐Readern.   Die   Verwendbarkeit   für   E-­‐Reader   sollte   unbedingt   angestrebt   werden,   da gerade  der  E-­‐Reader-­‐Markt  ein  zukunIsweisender  ist.  Es  kann  angenommen  werden,  dass  die  Lesbarkeit und   Interak(onsmöglichkeiten   von   E-­‐Reader-­‐Formaten   in   absehbarer   Zeit   wesentlich   umfangreicher werden.  Die  in  diesem  Kapitel  angeschniFenen  Inhalte  gerade  in  Bezug  auf  E-­‐Reader  sind  demnach  als  ak-­‐ tueller  Stand  zu  betrachten.  Es  lohnt  sich,  die  Entwicklung  in  diesem  Bereich  im  Auge  zu  behalten,  um  so Lehr-­‐  und  Lernunterlagen  effek(v  zu  gestalten  und  anbieten  zu  können. Quelle  Walther  Nagler #ebook #ver(efung   #werkzeugmethode Version  vom  1.  Februar  2011 Für  dieses  Kapitel  wird  noch  ein  Pate  gesucht, Jetzt Pate werden! mehr  Informa(onen  unter:  hFp://l3t.eu/patenschaI
  • 2. 2  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) bücher und auf PDA (Personal Digital Assistants) 1. Online-­‐Unterlagen  –  das  elektronischen  Buch lesbaren Werke (Garrod, 2003) bis hin zu multimedial Ein  guter  Grund  für  E-­‐Books interaktiv aufbereiteten Inhalten, die auch auf E- Basis und Kern jedes Lehrens und Lernens sind die Readern lesbar sind. Unabhängig davon um welche eigentlichen Lehr- und Lerninhalte. Um eine didak- Art E-Book es sich handelt, der Medienmarkt ist tisch adäquate Aufbereitung und Vermittlung bzw. schon lange auf den gewinnbringenden Zug aller der auch kollaborative Erarbeitung derselben zu gewähr- nun folgenden drei unterschiedlichen Interpreta- leisten, sind Lehr- und Lernunterlagen meist uner- tionen von E-Books aufgesprungen (Hillesund, lässlich. In der universitären Bildung haben sich 2001). neben dem klassischen (Lehr-) Buch elektronische (digitale) Skripten in Textformaten (wie MS Word, Hinweis:   Das   Projekt   Gutenberg   aus   den   1970er Adobe PDF, LaTex) etabliert. Diese werden zwar di- gital verfasst und ebenso meist über Lernplattformen ! Jahren   ist   ein   gutes   Beispiel   für   die   Digitalisierung   von Büchern   und   bietet   eine   Sammlung   von   freien   E-­‐ zum Download angeboten, in der Regel passiert das Books  an  –  hFp://www.gutenberg.org Lernen aber zum größten Teil noch über eine ausge- druckte Form solcher Unterlagen. Das haptische Die bekannteste Definition von E-Books ist jene, Empfinden einerseits und die Möglichkeit der ein- die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Auf- fachen Mitschrift, sowie die zum Lernen nach wie kommen der Digitalisierung von Büchern beste- vor ungewohnte Verwendung eines Bildschirms sind hender Bibliotheken steht. Darunter versteht man Hauptgründe dafür (Polsani, 2003). In subjektiv emp- einerseits die digitalisierte Fassung und andererseits funden zunehmendem Maße werden auch Präsenta- das zugehörige Online-Angebot zumeist eines Biblio- tionsformate (zum Beispiel MS PowerPoint) als thekbetriebes (exklusive von Online-Zeitschriften, Skripten verteilt, wobei deren Zweckmäßigkeit und siehe Kapitel #literatur). In diese Definition fallen Eignung als Lernunterlage im Allgemeinen ange- also alle über ein Bibliotheksportal oder sonstige Be- zweifelt werden darf. Präsentationen bieten meist zu treiber beziehbaren Dokumente (wie Bücher, Publi- wenig Information, sind zu plakativ oder von ihrer kationen) die vorwiegend im PDF-Format zu be- Strukturierung zu schlecht lesbar, um auch als Lern- trachten und herunterzuladen sind. Dabei kann es skriptum Anklang zu finden. Damit einhergehend sich eben um später digitalisierte Ausgaben von ge- sehen sich Lehrende und Lernende oft der großen druckten Büchern handeln oder die digitale Form Diskrepanz zwischen Präsentationsunterlagen und eines neuen Buches. Interaktionsmöglichkeiten sind Skriptum konfrontiert. E-Books können hier aus- bei solchen E-Books in der Regel kaum vorhanden. helfen, da sie durch ihren interaktiven Charakter dem E-Books in diesem Sinne gehören heute zum Alltag Lehrenden und dem Lernenden neue Möglichkeiten der Studierenden. Der große Vorteil liegt in deren der Gestaltung und Erarbeitung der Inhalte bieten. schneller, einfacher Verfügbarkeit. Zum Lesen ist Was versteht man nun aber unter einem E-Book mit grundsätzlich kein spezielles Endgerät notwendig, da den gerade beschriebenen Qualitäten? das Format meist ein sehr weit verbreitetes ist (Adobe PDF, seltener MS Word oder andere). Hinweis:   Alle   im   Kapitel   erwähnte   Links   und   weitere ! sind   bei   Mister   Wong   in   der   L3T   Gruppe   mit   dem Hashtag  #l3t  und  #ebook  abgelegt.   E-­‐Books   im   herkömmlichen   Sinne,   sind   digitalisierte ! und   druckbare   Dokumente   von   Büchern   und   Zeit-­‐ schriIen. Defini>on  von  „E-­‐Books“ Seit den 1990er Jahren wird die Bezeichnung E-Book Die wohl zurzeit populärste Interpretation von E- für elektronisch lesbare Inhalte geläufig. Dabei hat Books ist jene, die für sogenannte E-Reader lesbar sich ihre Bedeutung im Laufe der Jahre stark ge- ist. E-Reader sind Endgeräte, die in erster Linie zum wandelt. Wurde zu Beginn beinah jede portierbare Lesen von eigens für diesen Zweck digitalisierter oder Druckdatei als „electronic book“ bezeichnet, wobei neu digital erstellter Bücher (häufig literarische damit oft das damals neue Format PDF gemeint war, Werke), eben E-Books, gedacht sind. Die Ent- ist der Begriff heute schon lange kein eindeutiger wicklung von E-Reader-Endgeräten geht in die mehr. Die Palette an Interpretationen und Varianten 1990er Jahre zurück, wobei sich damalige Endgeräte reicht von der (navigierbaren) PDF-Datei (Schul- auf das Lesen von E-Books im zuvor genannten meister, 2005) über die in Mode gekommenen Hör- Sinne beschränkten und kein eigenes Format ver-
  • 3. Vom  Online-­‐Skriptum  zum  E-­‐Book.  Lehr-­‐  und  Lernunterlagen  als  elektronische  Bücher  —  3 langten. Moderne E-Reader erfordern bestimmte Formate und können bislang nur bestimmte, zum E-­‐Books   können   auch   in   anderen   Formaten   (wie Teil proprietäre Formate lesen. Es beginnt sich inzwi- ! HTML,   Flash)   mit   Autorenwerkzeugen   erstellt   und   in Lernumgebungen  angeboten  werden. schen ein Standard, das sogenannte EPUB-Format, durchzusetzen. Ziel solcher E-Reader ist es, das Buch digital zu imitieren, Benutzer/innen das Lesen eines Sofern nicht anders hervorgehoben, wird in- digitalen Buches zu bieten. Der Abschnitt EPUB- nerhalb des folgenden Abschnittes in weiterer Folge Format befasst sich genauer mit dieser Definition die Bezeichnung E-Book im zuletzt genannten Sinn von E-Books, es kann aber schon an dieser Stelle die eines E-Books für Lernumgebungen verwendet. Behauptung aufgestellt werden, dass zukünftige E- Reader-Endgeräte weitaus mehr können werden, als Charakteris>ka   und   Vorteile   von   E-­‐Books   gegenüber eine auf bestimmte Formate beschränkte Lesefunk- klassischen  Lehrunterlagen  (Skripten) tionen darzustellen. Klassische digitale Lernunterlagen unterscheiden sich kaum von ihrem traditionellen analogen Pendant. Meist zeichnen sie sich durch gut strukturierten E-­‐Reader  sind  mobile  Endgeräte,  die  auf  den  Anzeige-­‐ Fließtext mit Abbildungen aus. In zunehmendem ! techniken   des   elektronischen   Papiers   beruhen.   Das besondere   an   der   Anzeigetechnik   ist,   dass   es   für   das Maß werden den Lernenden auch Lehrunterlagen in Anzeigen   von   Texten   oder   Bildern   keine   Erhaltungs-­‐ Folienform („PowerPoint-Lehrunterlage“) als Un- spannung   nö(g   ist,   daher   sind   sie   stromsparend   und terlage angeboten. Diese sind jedoch auf Grund ihres augenschonend.   Die   bekanntesten   Geräte   sind   derzeit Präsentationscharakters oft schlecht zum Lernen ge- der  Sony  E-­‐Book  Reader  und  Amazon  Kindle. eignet. E-Books können nun genau diese Lücke zwi- schen Buch und Präsentation schließen. Sie sind E-Books für Lernumgebungen stellen im Un- online verfügbar, meist didaktisch strukturiert, er- terschied zu den beiden anderen Definitionen meist lauben die Einbettung und das Abspielen verschie- mit spezieller Autoren-Software erstellte Lehr- und dener multimedialer Formate, sowie die Vernetzung Lerninhalte dar. Sie sind im Allgemeinen noch nicht mit anderen Inhalten und verfügen im Allgemeinen mit E-Readern lesbar, könnten aber meist als PDF- über Interaktions- und Kommunikationsmöglich- Version (auch in Online-Bibliotheken) angeboten keiten wie zum Beispiel Annotationsfunktion, Lese- werden. Der Unterschied zu den beiden vorherge- zeichen, Chats oder Foren. henden Varianten liegt in der Erstellung der Inhalte Zur Erstellung der Inhalte kommt sogenannte Au- und im Format der Verwendung bzw. Präsentation. torensoftware zum Einsatz. Diese kann in ihrer Während E-Reader-Inhalte meist über kommerzielle Komplexität und Benutzerfreundlichkeit sehr diver- Anbieter abonnierbar sind (es gibt auch freie An- gieren. Editoren für Offline-Betrieb sind genauso bieter) und das Angebot von Online-Bibliotheken für vorhanden wie Online-Varianten. Mit vielen können die Benutzer/innen schwer beeinflussbar ist, erstellt nicht nur der eigentliche Inhalt editiert und struktu- dieser im Falle von E-Books für Lernumgebungen riert, sondern auch entsprechende Test- und Prü- den Inhalt meist selbst. Das Ausgabeformat ist dabei fungsinhalte erstellt werden. Meist stehen auch um- für Internetbrowser optimiert. Oft bietet die Ler- fangreiche Möglichkeiten zur Administration der In- numgebung, in welche das E-Book eingebettet ist, halte zur Verfügung. Auch die (zum Teil vollautoma- umfangreiche Navigations- und Interaktionsmöglich- tische) Möglichkeit zur audiovisuellen Unterstützung, keiten; so kann eine Notizfunktion in solchen Ler- vorwiegend für Inhalte, die zum Selbststudium oder numgebungen vorausgesetzt werden, wodurch sie der Fernlehre geeignet sein sollen, wird von mancher sich gerade für den Lehr- und Lernbetrieb besonders Autorensoftware angeboten. Neben kurzen Lehr- eignen. Ebenso im Gegensatz zu E-Books für Online videos kommen hier gerne auch sogenannte Avatare Bibliotheken oder E-Readern ist diese Art von E- zum Einsatz. Ein Avatar ist eine künstliche Person Books auch die einzige mit Forschungsansätzen. oder ein grafischer Stellvertreter einer echten Person Dabei spielt die didaktisch sinnvolle Aufbereitung in der virtuellen Welt, wodurch eine subjektiv ange- von Inhalten, die meist im Rahmen von Fernlehre nehmere Lernumgebung geschaffen werden soll. oder Selbststudien Szenarien angeboten werden, die Welche Vor- oder Nachteile Autorensoftware auch zentrale Rolle (Armstrong, 2008; Weitl et al., 2002; hat, bei der Erstellung von E-Books ist es von essen- Weitl u.a., 2005). tieller Bedeutung E-Learning-Inhalte effizient zu ent- wickeln und effektiv einzusetzen (Barton et al., 2009). So begünstigen Inhalte mit audiovisuellen interak-
  • 4. 4  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) tiven Elementen eindeutig das Lernen gegenüber ver- Bei der Auswahl eines Autorensystems sollte auch gleichbaren, die das nicht bieten (Rowhani & Sedig, überprüft werden, ob das Lernmanagementsystem 2005). Gerade in Hinblick auf die Verwendung als den für E-Learning Inhalte gerne verwendeten Lehr- und Lernunterlage ist eine didaktisch wohl Standard SCORM unterstützt, da SCORM von vielen überlegte Strukturierung und Aufbereitung der In- Autorensystemen als ein Ausgabeformat angeboten halte die zentrale und meist schwierigste Aufgabe bei wird. der Erstellung von E-Books. Hier kann die Autoren- SCORM:   Der   Versuch   einer   Vereinheitlichung   von software jedoch auch hilfreich sein. Online-­‐Inhalten So bietet zum Beispiel die Autorensoftware namens ABC-Manager der Technischen Universität Seit dem Aufkommen von Lernplattformen in den Graz bereits ein didaktisches Schema zur Erstellung 1990er Jahren gab es immer wieder Versuche, das von Inhalten (siehe auch Kasten „In der Praxis“, Ab- Format von elektronischen, interaktiven Lerninhalten bildung 2). Diese werden in einzelnen Seiten zu standardisieren. Es ist wohl hauptsächlich der un- (Screens) von fixer Größe erstellt und in sogenannten überschaubaren Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Screen-Pools unabhängig von ihrer späteren Zu- Lehrinhalten zu verdanken, dass es bis heute keinen ordnung zu einem E-Book gespeichert. Es kann eine Standard gibt, der sich etabliert hat. SCORM ist die Screen-Vorlage gewählt werden, welche die Glie- Abkürzung für „Sharable Content Object Reference derung des Inhalts in zentrale und ergänzende In- Model“ und bezieht sich damit auf die technische halte erleichtert. Die Zuordnung eines Screens zu Wiederverwendbarkeit von einzelnen Lernpaketen; einem der frei gestaltbaren Layouts schafft eine zu- Wiederverwendbarkeit in Bezug auf verschiedene sätzliche Strukturierungsmöglichkeit. Als weiteres di- Lernumgebungen. Es ist wohl der erfolgreichste daktisches Element können einem Screen Legenden Versuch, einen Standard für E-Learning-Inhalte und Fragen (Verständnisfragen, prüfungsrelevante durchzusetzen. Auf der Seite SCORM Explained Fragen) beigefügt werden. Die Lehrenden können (http://scorm.com/scorm-explained/) ist zu lesen: nun bei der Erstellung eines E-Books auf die von „it is the de facto industry standard for e-learning in- ihnen im Pool abgespeicherten Screens zugreifen, teroperability“. SCORM ist seit 1999 ein Standard der diese beliebig aneinander reihen, mischen und abspei- 1997 gegründeten ADL-Initiative (Advanced Distri- chern. Screens können so mehrfach wiederverwendet buted Learning). Das Ziel dieser gemeinsamen In- und E-Books schnell aus vorhandenen Inhalten er- itiative des White House Office of Science and Tech- stellt werden (Nagler et al., 2007; Huber et al., 2008). nology Policy (OSTP) und des Office of the Se- Die Untergliederung der Inhalte erfolgt in der cretary of Defense (OSD) der Vereinigten Staaten Regel in einzelne Inhaltspakete, deren Aufbau didak- von Amerika sollte es sein, Lehr- und Informations- tisch orientiert ist. Die klassische Lehrbuch-Ein- Technologien zu entwickeln und zu benutzen, um teilung in Einführung in die Thematik, Hauptteil und Bildung und Ausbildung zu modernisieren, sowie die Zusammenfassung samt angehängter Übungsein- Entwicklung von E-Learning-Standards in Zusam- heiten ist auch hier oft anzufinden und erinnert stark menarbeit mit weiteren Initiativen zu fördern. an die in den späten 1980er aufgekommenen und den 1990er Jahren beliebten Lern-CD-ROMs. Interak>on  und  Vernetzung  der  Inhalte Auch wenn das Format SCORM nicht verwendet Eine   Auswahl   verschiedener   Autorensysteme   zur   Er-­‐ wird, sollte besonders im universitären Einsatz von ! stellung   von   E-­‐Books   kann   in   der   L3T   Gruppe   bei Mister   Wong   unter   Verwendung   von   #ebook   #l3t   ab-­‐ E-Books darauf geachtet werden, dass selbige in das gerufen   werden.   Neben   kommerziellen   Angeboten verwendete Lernmanagementsystem eingebettet oder sind   auch   eine   Reihe   von   kostenlosen   Open-­‐Source-­‐ zumindest verlinkt werden können. Auch für E- Angeboten  angeführt. Books gilt, dass die Verwendung einer Vielzahl ver- schiedener Einzelsysteme, die eventuell nicht einmal Die Auswahl, welche Autorensoftware zum miteinander in Verbindung stehen, Lehrende wie Stu- Einsatz kommen soll, richtet sich hauptsächlich nach dierende vor unnötige Herausforderungen stellen. dem Zweck der Lehr- und Lernunterlagen, sowie der Gemeint ist hiermit, dass Strategien, welche die Qua- Einbindung der so erstellten Inhalte in ein eventuell litäten von Einzelanwendungen miteinander ver- verwendetes übergeordnetes Lernmanagement- knüpfen, bevorzugt werden sollten. So könnten zum system. Beispiel Inhalte eines E-Books, welche in einer Lehr- veranstaltung verwendet wurden, automatisch mit
  • 5. Vom  Online-­‐Skriptum  zum  E-­‐Book.  Lehr-­‐  und  Lernunterlagen  als  elektronische  Bücher  —  5 Aufzeichnungen dieser Lehrveranstaltung verknüpft 2. EPUB-­‐Format werden. Auch die Verwendung eines einheitlichen E-­‐Reader-­‐Formate Identifikationssystems für mehrere verwendete Systeme (Single-Sign-On) ist in diesem Zusam- Seit Adobe im Herbst 2007 sein E-Reader-Endgerät menhang ein integraler Bestandteil eines Gesamtkon- namens Kindle in den USA herausgebracht hat, er- zepts. So können Annotationen zu Inhalten eines E- fährt das Thema E-Books einen bisher ungeahnten Books über eine Benutzerkennung ebenso in einem Höhenflug. Im Frühjahr 2009 kam das Folgemodell themenrelevanten Blog oder Newsgroup-System au- heraus und startete einen breiten internationalen Sie- tomatisiert personenbezogen Eingang finden, wie geszug für E-Books. Spätestens seit Herbst 2009, als zum Beispiel in einen zum Inhalt nebenher geführten Kindle auch im deutschsprachigen Raum erhältlich Chat. Die Möglichkeiten vernetzter Systeme sind war, ist das Thema E-Books auch hierzulande sehr zahlreich. E-Books und E-Book-Umgebungen populär. Der E-Reader-Markt boomt; es gibt eine sollten hier nicht ausgeklammert, sondern ihr Inter- Vielzahl an Endgeräten und eine noch überschaubare aktionspotential ausgeschöpft werden. Menge an verschiedenen Formaten (einige davon Besonders wichtig sind Annotationsmöglich- sind auch proprietär). Das bedeutendste Format ist keiten. Erst die Möglichkeit zum Online-Inhalt per- das sogenannte EPUB-Format für „electronic publi- sönliche Notizen, Kommentare und Fragen hinzu- cation“. Daneben hat sich auch „Mobipocket“ (Fir- fügen zu können, verleiht dem E-Book die Qualität menbezeichnung und Software) als durchaus konkur- eines Skriptums. Darüber hinaus sollte es möglich renzfähig erwiesen. In weiterer Folge wird hier nun sein, Annotationen öffentlich oder privat anzufügen. auf das EPUB-Format eingegangen. Wird eine druckbare Form des E-Books angeboten, so müssen auch die getätigten Annotationen an den SoIware,   mit   der   Inhalte   im   EPUB-­‐Format   erzeugt richtigen Stellen im Ausdruck vorhanden sein; je nach Wahl nur die eigenen privaten oder auch jene ! bzw.  bestehende  konver(ert  werden  können,  sind  be-­‐ reits   in   großer   Zahl   vorhanden.   Eine   gute   Übersicht von anderen Benutzerinnen und Benutzern. Dies ist bietet aber weniger eine Anforderung an das Autoren- hFp://www.lexcycle.com/faq/how_to_create_epub system, sondern vielmehr an die verwendete E-Book- Weitere   Lösungen   sind   in   der   L3T   Gruppe   bei   Mister Umgebung bzw. an das Lernmanagementsystem, in Wong  unter  #ebook  #l3t  #konver(erung  abrurar. welches E-Books eingebettet sind. SoIware   mit   der   E-­‐Reader-­‐Formate   auch   ohne   E-­‐ ! Reader-­‐Endgerät   gelesen   werden   können   sind   in   der L3T   Gruppe   bei   Mister   Wong   unter   #ebook   #l3t   #lese-­‐ soIware  auffindbar. Defini>on  und  Charakteris>ka  des  EPUB-­‐Formates EPUB ist ein vom International Digital Publishing Forum (IDPF) 2007 entwickelter offener Standard für E-Books auf Basis der Web-Auszeichnungs- prache XML. In erster Linie werden Inhalte mit Text- Abbildung  1:  Icon  für  EPUB-­‐Format   und Bildanteilen unterstützt, wobei das EPUB- Format eine dynamische Anpassung der Inhalte an
  • 6. 6  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) In der Praxis: Ablaufprozess bei der Erstellung von E-Books An   der   Technischen   Universität   Graz   wird   seit   2007   ein   ei-­‐ genes   Autorensystem   zur   Erstellung   von   Online-­‐Inhalten   ent-­‐ wickelt,   der   bereits   beschriebene   ABC-­‐Manager (hFp://ebook.tugraz.at),  welches  sich  an  didak(schen  Richt-­‐ linien   und   Erkenntnissen   zur   Aurereitung   von   digitalen   In-­‐ halten   orien(ert   (Weitl   u.a.,   2002;   Weitl   u.a.,   2005).   In Zusammenhang   mit   der   Lernplavorm   des   TU   Graz   Teach-­‐ Centers,  in  welcher  die  E-­‐Books  des  ABC-­‐Managers  veröffent-­‐ licht   werden,   bilden   E-­‐Books   der   TU   Graz   einen   weiteren Baustein   in   der   Strategie   des   freien   Zugangs   und   der   Ver-­‐ breitung   von   Bildungsinhalten,   von   „Open   Educa(onal   Re-­‐ sources“.   Die   Grafik   veranschaulicht   die   Möglichkeiten,   mit denen   Lehrende   an   der   TU   Graz   E-­‐Books   erstellen   und   im   Te-­‐ achCenter  veröffentlichen  können.  So  ist  eine  EinbeFung  von E-­‐Books   in   die   Lernplavorm   TeachCenter   grundsätzlich ebenso   möglich.   Die   Grafik   veranschaulicht   auch   die   Inte-­‐ gra(on  von  E-­‐Reader  Formaten  als  Ausgabeformat  beliebiger Inhalte   im   TU   Graz   TeachCenter,   sofern   die   Inhalte   grund-­‐ sätzlich   E-­‐Reader   tauglich   sind;   audiovisuelle   Daten   sind Abbildung   2:   Ablaufprozesse   beim   Erstellen   eines   E-­‐Books. damit  noch  ausgenommen. Quelle:  Nagler  et  al.,  2010 den Bildschirm des Endgerätes erlaubt. Da dieses 3. Zentrale  Erkenntnisse Format von vielen (nicht aber Kindle) E-Readern ge- Mit den Möglichkeiten des modernen Internets lesen werden kann, ist es mittlerweile das gängigste (Web 2.0) kann Lehre immer vielfältiger stattfinden. am E-Book-Markt. Nachteil des EPUB-Standards Für den universitären Lehr- und Lernalltag sind aus didaktischer Sicht ist eine fehlende Fähigkeit zur „handfeste“ Inhalte und Unterlagen mit denen gear- Notizmöglichkeit sowie der Umstand, dass (bislang) beitet werden kann nach wie vor zentrale Elemente. keine Audio- und Videodateien abgespielt werden Mit E-Books kann beides gut kombiniert werden. können (Stand Ende Juli 2010); im Unterschied zu Voraussetzung dafür ist, dass E-Book-Umgebungen Adobe Kindle, welches immerhin das Audioformat zum Einsatz kommen, die auch über Interaktions- MP3 unterstützt. funktionalitäten wie Annotations- und Kommunikati- onsmöglichkeiten verfügen und die E-Books selbst didaktisch aufbereitet sind. Die Verwendbarkeit für Sie   sind   eine   technologiebegeisterte   LehrkraI   an E-Reader sollte unbedingt angestrebt werden. ? einer  Schule.  Nachdem  Sie  von  den  Möglichkeiten  er-­‐ fahren   haben,   die   neue   Formate   für   die   elektroni-­‐ Literatur schen   Distribu(on   bringen,   müssen   Sie   sich   bald   mit ▸ Armstrong, C. (2008). Books in a virtual world: The evolution einer   Person   im   Kollegium   mit   angeborener   Technik of the e-book and its lexicon. In: Journal of Librarianship and skepsis   treffen   und   versuchen,   jene   zu   einem   Buch-­‐ Information Science, 40(3), 193-206. URL: http://eprint- projekt  mit  Schülerinnen  und  Schülern  zu  überzeugen ▸ Welche  Einwände  akzep(eren  Sie? s.rclis.org/14626/ [2010-09-21]. ▸ Wie  fordern  Sie  die  Anerkennung  der  Vorteile  ein? ▸ Barton, T.; Fuchs, G.; Kuhn, E.; Lämmel, U. & Müller, C. ▸ Welche   Gliederung   würden   Sie   ins   E-­‐Book   über-­‐ (2009). E-Learning-Inhalte: effizient entwickeln und effektiv nehmen? einsetzen. Tagungsband zur AKWI-Fachtagung vom 13. bis 15.09.2009 an der Hochschule Wismar. ▸ Garrod, P. (2003). Ebooks in UK Libraries: Where are we now? In: Ariadne, 37. URL: Erstellen   Sie   in   Ihrem   Fach   mit   Hilfe   einer   freien ? SoIware   ein   kurzes   E-­‐Book   (10   Seiten)   im   EPUB-­‐ Format  und  lesen  Sie  es  mit  einer  E-­‐Reader-­‐SoIware. http://www.ariadne.ac.uk/issue37/garrod/ [2010-09-21]. ▸ Hillesund, T. (2001). Will E-books Change the World? In: First Monday 6(10). URL:
  • 7. Vom  Online-­‐Skriptum  zum  E-­‐Book.  Lehr-­‐  und  Lernunterlagen  als  elektronische  Bücher  —  7 http://firstmonday.org/issues/issue6_10/hillesund/index.html ▸ Polsani, P. R. (2003). Use and Abuse of Reusable Learning Ob- [2010-09-21]. jects. Journal of Digital Information, 3(4). URL: http://jour- ▸ Huber, T.; Nagler, W. & Ebner, M. (2008). The ABC-eBook nals.tdl.org/jodi/article/viewArticle/89/88 [2010-09-21]. System: From Content Management Application to Mash-up ▸ Rowhani, S. & Sedig, K. (2005). E-Books Plus: Role of Inter- Landscape; In: Proceedings of the 20th World Conference on active Visuals in Exploration of Mathematical Information and Educational Multimedia, Hypermedia and Telecommunications E-Learning. In: Journal of Computers in Mathematics and (ED-Media), 6015–6022. URL: Science Teaching, 24(3), 273-298. http://www.slideshare.net/mebner/the-abc-ebook-system? ▸ Schulmeister, R. (2005). Zur Didaktik des Einsatzes von Lern- from=ss_embed [2010-09-21]. plattformen. In: M. Franzen (Hrsg.), Lernplattformen. Web- ▸ Nagler, W.; Ebner, M. & Scerbakov, N. (2007). Flexible tea- based Training 2005, Dübendorf (Schweiz): Empa-Akademie, ching with structured micro-content: How to structure content 11-19. for sustainable multiple usage with recombinable character. In: ▸ Weitl, F.; Süß, C. & Kammerl, R. (2002). Didaktische Struktu- ePortfolio and Quality in e-Learning, 1-8. URL: rierung von Online-Inhalten. IFIS-Report 2002/01, Passau: http://lamp.tu-graz.ac.at/~i203/ebner/publication/07_IC- Universität Passau. L.pdf [2010-09-21]. ▸ Weitl, F.; Freitag, B.; Grass, W.; Sick, B.; Kammerl, R. & ▸ Nagler, W.; Huber, T.; Scerbakov, N.; Taraghi, B. & Ebner, M. Wiesner, A. (2004). Mediendidaktische Aufbereitung von Vor- (2010). The TU Graz E-Book System - From Content Mana- lesungsinhalten für das Online-Lernen. In: Tagungsband zum gement Application to Mash-up Landscape. In: Review for Workshop Structured eLearning: Wissenswerkstatt Rechen- AACE Journal (AACEJ). systeme, Rostock: Universität Rostock.