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Baixar para ler offline
2	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


                                                                                       Streams; siehe Kapitel #educast und Kapitel #vi-
1. Die	
  Bedeutung	
  von	
  Kommunika3on	
  im	
  Lernprozess	
  
                                                                                       deokonferenz) möglich und findet immer mehr Ver-
Viele denken beim technologiegestützten Lernen an                                      breitung. Mit entsprechender technischer Ausrüstung
einsame Lernende, alleingelassen vor Bildschirmen in                                   ist heute das Telefonieren im bzw. über das Internet
abgedunkelten Zimmern. Zwar kann das isolierte An-                                     (Voice-Over-IP) oder die Verwendung von Software
eignen von Informationen in manchen Fällen aus-                                        für Online-Videokonferenzen möglich.
reichen. Insbesondere für komplexe Themen und                                              Die zahlreichen Anwendungsformen computer-
kompetenzorientiertes Lernen ist Kommunikation                                         vermittelter Kommunikation im Internet umfassen
für das (technologiegestützte) Lernen jedoch essen-                                    diverse Tools und Medien, wie beispielsweise E-Mail,
tiell: Sozial-konstruktivistische Lerntheorien gehen                                   Diskussionsforen, Chats, Webkonferenzen, Blogs,
davon aus, dass der Wissensaufbau vor allem an                                         Microblogs, Wikis und eine Vielzahl anderer webba-
aktive Teilnahme und Partizipation gebunden ist. Die                                   sierter Kommunikationsmöglichkeiten.
Gestaltung von Lernumgebungen soll daher „dazu                                             Zur Beschreibung und Differenzierung der vielfäl-
anregen, die Aktivität und Konstruktivität der Ler-                                    tigen computervermittelten Kommunikationsmög-
nenden zu fördern“ (Gräsel et al., 1997). Dement-                                      lichkeiten können mehrere Parameter herangezogen
sprechend sollen Lernende unterstützt werden, ihre                                     werden (Beck, 2006; Hartmann, 2004; Hesse &
eigenen Vorstellungen zu artikulieren und sie mit                                      Schwan, 2005):
denen von anderen zu vergleichen (ebenda, S. 6).                                       ▸ Zeitdimension (synchron versus asynchron),
    In Diskussionen wird einerseits Erlerntes erprobt                                  ▸ Zahl der Empfänger/innen beziehungsweise
und Stellung bezogen, andererseits werden andere                                           Sender/innen (1:1, 1:N, N:N),
Sichtweisen aufgezeigt. Insbesondere beim Erfassen                                     ▸ Symbolsystem (textbasiert, audio-visuell),
von komplexen Zusammenhängen steigern kommu-                                           ▸ Modus (schriftlich, mündlich, mit Video),
nikative und diskursive Elemente den Lernerfolg
                                                                                       ▸ Nutzungsmechanismen (auf Angebots- bzw.
(Kerres, 2000). Schulmeister (2006) stellt zur Rolle
                                                                                           Nachfragebetrieben),
der Kommunikation fest: „Kommunikation ist Dia-
log, Dialog impliziert Rückmeldung, Lernen basiert                                     ▸ Informationsfluss (unidirektional, bidirektional,
                                                                                           polydirektional),
auf Verstehen, Verstehen benötigt Rückmeldung.
Ohne Rückmeldung ist demnach Lernen nicht                                              ▸ Öffentlichkeitsgrad (persönlich, geschlossene Be-
möglich“.                                                                                  nutzergruppe, öffentlich),
    Gute Kommunikation zu ermöglichen ist eine der                                     ▸ Personalisierungsgrad (anonym versus identifi-
wesentlichen Anforderungen an erfolgreiche Lern-                                           zierbar) und
szenarien, das gilt gleichermaßen für Präsenzsitua-                                    ▸ Kopräsenz (kopräsent versus isoliert).
tionen wie auch Online-Arrangements. In diesem                                             Computervermittelte Kommunikation hat eine
Kapitel betrachten wir die Besonderheiten computer-                                    Vielzahl an Konsequenzen und Besonderheiten. Auf
vermittelter Kommunikation, sowie die Möglich-                                         zwei Aspekte möchten wir dabei im Folgenden ge-
keiten und Formen der Unterstützung der Bildung                                        nauer eingehen: die Symbole zur Darstellung von Ge-
von Online-Lerngemeinschaften durch E-Mode-                                            fühlen sowie die Kommunikation von Vielen.
ration.
                                                                                       Symbole	
  und	
  Codes	
  als	
  Ersatz	
  für	
  fehlende	
  Gefühlsdar-­‐
                                                                                       stellungen	
  
         Computervermi<elte	
  Kommunika@on	
  (engl.	
  „Com-­‐
   !     puter-­‐mediated	
  communica@on“)	
  ist	
  die	
  Bezeichnung
         für	
  unterschiedliche	
  Anwendungsformen	
  der	
  elektro-­‐
                                                                                       Die Nutzung von computervermittelter Kommuni-
                                                                                       kation bringt - nicht nur in Bildungskontexten -
         nischen	
  Übermi<lung,	
  der	
  Speicherung	
  und	
  des                   einige Besonderheiten mit sich. Rein textbasierte
         Abrufs	
  von	
  Daten	
  zum	
  Zwecke	
  der	
  Kommunika@on
         durch	
  Menschen	
  über	
  miteinander	
  vernetzte	
  Com-­‐
                                                                                       computervermittelte Kommunikation wird folgen-
         puter	
  (nach	
  Pelz,	
  1995,	
  32).	
                                    dermaßen charakterisiert (Döring 2003, 187; Misoch
                                                                                       2006, 63ff): Sie erscheint aufgrund der wenigen ange-
2. Computervermi;elte	
  Kommunika3on	
                                                sprochenen Wahrnehmungskanäle im Vergleich zur
                                                                                       Präsenzkommunikation als defizitär und unper-
Bewegte sich computervermittelte Kommunikation                                         sönlich. Aus der Perspektive sozialer Interaktion be-
anfangs auf schriftlicher Basis (E-Mail, Chats, News-                                  trachtet, ermöglicht computervermittelte Kommuni-
groups, Mailinglisten) ist durch die stetig zunehmend                                  kation dadurch nur einen geringen Grad an so-
verfügbaren Bandbreiten nun auch die Übertragung                                       zialer Präsenz, weil soziale Hinweisreize wie Mimik,
von Ton und Bewegtbild (Podcasts, Videos, Life-                                        Gestik oder Intonation ausgefiltert werden. „Internet
Kommunika@on	
  und	
  Modera@on.	
  Internetgestützte	
  Kommunika@on	
  zur	
  Lernunterstützung	
  —	
  3


Relay Chat“, kurz IRC, war eine populäre netzwerk-                              Gesetz von Metcalfe sowie das Gesetz von Reed;
gestützte Form der schriftlichen Echtzeitkommuni-                               Schaffert & Wieden-Bischof, 2009, 36ff). In der
kation in den 1980er Jahre. Hier verbreiteten und ent-                          Praxis zeigt sich jedoch häufig, dass das Interakti-
wickelten sich eine Vielzahl zeichenbasierte Gefühls-                           onsverhalten nicht (über-) proportional zu der
äußerungen, die sogenannten Emoticons und andere                                Zahl von Mitgliedern zunimmt. Auch dauert es oft
Zeichenkürzel, welche die eigenen Gefühle darstellen                            länger, bis überhaupt wahrnehmbare Kommuni-
sollen. So wird beispielsweise Freude durch die Zei-                            kation beginnt. Dieses bekannte Phänomen, dass nur
chenfolge :-) und Ironie durch ein Zwinkern ;-) dar-                            ein Teil der potentiell interessierten Personen aktiv an
gestellt (siehe Abbildung 1). Diese Weitergabe von                              Online-Interaktionen teilnimmt, greift die Theorie
sozialen Hinweisreizen scheint unter computerver-                               der kritischen Masse auf (Morris & Ogan, 1996):
mittelter Kommunikation nicht weniger wichtig als in                            Erst ab einer bestimmten Zahl von Personen, die sich
der Präsenzkommunikation (Derks et al., 2008).                                  zum Beispiel für eine Mailingliste oder eine Gruppe
                                                                                bei Facebook anmelden, beginnt die Interaktion.
                                                                                Diese Zahl ist von vielen Faktoren abhängig, sodass
           Der	
  Mangel	
  an	
  sozialen	
  Hinweisreizen	
  über	
  andere
                                                                                sie schwer zu erfassen ist.
   !       Wahrnehmungskanäle	
  wird	
  in	
  textbasierter	
  computer-­‐
           vermi<elter	
  Kommunika@on	
  durch	
  Verwendung	
  von                Gleichzeitig können solche Kommunikations-
           speziellen	
  Zeichenkürzel	
  und	
  Symbolen	
  kompensiert.	
     formen keinen optimalen Kommunikationsfluss
                                                                                mehr gewährleisten, wenn die Zahl der Teilneh-
                                                                                mer/innen zu sehr ansteigt. Zwei Theorien bieten
                                                                                dafür Erklärungen (Beck, 2006, 26ff): Die Social-
                                                                                Loafing-Theorie führt aus, dass Menschen für ge-
                                                                                meinsame, kollektive Aufgaben weniger Aufwand be-
                                                                                treiben als für individuelle Aufgaben (Karau & Wi-
                                                                                liams, 2001). Dass eine wachsende Zahl von (potenti-
                                                                                ellen) Beitragenden nicht immer hilfreich ist, lässt
                                                                                sich auch mit Informationsüberflutung (engl. „in-
                                                                                formation overlad“) erklären: Menschen können
                                                                                demnach nur eine endliche Zahl von Informationen
                                                                                adäquat verarbeiten. Asynchrone Medien wie Diskus-
                                                                                sionsforen sind dabei prinzipiell hilfreich, weil Infor-
                                                                                mationseinheiten zeitlich gestaffelt wahrgenommen
                                                                                werden können. Allerdings stoßen Nutzer/innen an
                                                                                Grenzen, wenn die einzelnen Diskussionsstränge
                                                                                nicht mehr zu überblicken sind, also eine Informati-
                                                                                onsüberflutung statt findet. Auch große Mailinglisten
                                                                                ziehen zwar kurzfristig viele Nutzer/innen an, ver-
                                                                                lieren aber auch viele wieder (Butler, 2001).
                                                                                    Dass bei großen Nutzerzahlen auch viele einfach
                                                                                nur lesen und passiv sind, überrascht nicht. Das Phä-
       Abbildung	
  1:	
  Emoticons	
  und	
  Abkürzungen	
                     nomen wird als Lurking bezeichnet (auf deutsch:
                                                                                „herumschleichen“, „verheimlichen“, „sich versteckt
Kommunika3on	
  von	
  und	
  mit	
  Vielen	
                                   halten“). Lurking ist Gegenstand groß angelegter Un-
Ein weiterer besonderer Aspekt von computerver-                                 tersuchungen (Nonnecke & Preece, 2001; Ebner &
mittelter Kommunikation ist die hohe Zahl poten-                                Holzinger, 2005). Als „Lurker“ bezeichnet man all
tiell beteiligter Personen, die durch bestimmte                                 jene, die in Foren zwar Beiträge lesen, aber sich selbst
Formen der computervermittelten Kommunikation                                   nicht aktiv beteiligen. Sie bleiben also im Hintergrund
erreicht werden können bzw. sich daran beteiligen                               und werden üblicherweise von der Online-Gemein-
können. Ein Beispiel dafür sind Mailinglisten, Dis-                             schaft nicht als aktive Teilnehmer/innen wahrge-
kussionsforen oder Chats.                                                       nommen. Lurking-Verhalten ist oft notwendig, um
   So ist zunächst davon auszugehen, dass mit der                               nicht in Informationsüberflutung zu ersticken (Taka-
Zahl der Beteiligten in Netzwerken die Möglichkeiten                            hashi et al., 2003). Es wäre beispielsweise regelrecht
der Interaktion und damit auch verbunden die Moti-                              unproduktiv und störend, wenn jeder einfach in
vation zur Interaktion zum Quadrat steigt (siehe                                Foren Nachrichten hinterlässt ohne bestehende Bei-
4	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


träge zu lesen und zu berücksichtigen (Preece et al.,
                                                                                                         Eine	
  Online-­‐Lerngemeinscha^	
  ist	
  eine	
  Gruppe	
  von
2003). Für unterschiedliche Systeme und Anwen-
dungsbeispiele gibt es Zahlen, wie groß der Anteil                                                !      Personen,	
  die	
  sich	
  formal	
  organisiert	
  oder	
  informell	
  zu
                                                                                                         einem	
  Themen-­‐	
  bzw.	
  einem	
  Lerngegenstand	
  aus-­‐
aktiv Beitragender ist, bei Wiki-Systemen liegt dieser                                                   tauscht,	
  sich	
  dabei	
  gegensei@g	
  kennt	
  und	
  gemeinsame
Anteil oft im Prozent- bzw. Promillebereich.                                                             internetbasierte	
  Kommunika@onskanäle	
  nutzt
                                                                                                         (Schaffert	
  &	
  Wieden-­‐Bischof,	
  2009).

          Eine	
  Lurking-­‐Phase	
  ist	
  für	
  das	
  Erfassen	
  von	
  computer-­‐
   !      vermi<elter	
  Kommunika@on	
  ein	
  notwendiger	
  Beginn,
          um	
  später	
  gegebenenfalls	
  ak@v	
  und	
  zielgerichtet	
  in
                                                                                                  Wesentlich erscheint der Hinweis, dass durch in-
                                                                                               tensive Kommunikation in diesen Lerngemein-
          den	
  Kommunika@onsprozess	
  einzusteigen.	
  
                                                                                               schaften trotz räumlicher Distanz eine persönliche
                                                                                               Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden
3. LerngemeinschaIen	
  im	
  Web                                                              ebenso entstehen kann, wie zwischen Lernenden un-
Gruppenbasiertes Lernen wird im Unterricht seit                                                tereinander (Kerres & Jechle, 2000).
vielen Jahren eingesetzt. Mit steigender Internet-                                                Online-Lerngemeinschaften unterscheiden sich
nutzung und voranschreitenden technischen Mög-                                                 von traditionellen gruppenbasierten Lernformen in
lichkeiten gewinnt die Zusammenarbeit in Online-                                               folgender Weise:
Lerngemeinschaften in den letzten Jahren an Be-                                                ▸ Online-Lerngemeinschaften erlauben eine zeitlich
deutung. Online-Lerngemeinschaften basieren auf                                                   und räumlich flexiblere Gestaltung von Lehren
der Idee vom gemeinschaftsorientierten Lernen in                                                  und Lernen, sowie eine stärker an individuelle An-
einem „virtuellen Raum“. Kommunikation ermög-                                                     sprüche ausgerichtete Auseinandersetzung mit In-
licht dabei die Entstehung persönlicher Beziehungen                                               halten.
und von Online-Lerngemeinschaften. Insbesondere                                                ▸ Lernen in Online-Lerngemeinschaften fördert die
in örtlich verteilten Lernsituationen ist die Bildung                                             Medienkompetenz und es können motivationale
von Lerngemeinschaften oft ein ausgewiesenes Ziel
der computergestützten Lehre.



   In der Praxis : Samanthanet
   Samanthanet	
   ist	
   eine	
   Online-­‐Lern-­‐Community,	
   die	
   2010	
   ge-­‐      reits	
  von	
  Anfang	
  an	
  wurde	
  auf	
  eine	
  sehr	
  strenge	
  Einhaltung
   gründet	
   wurde	
   und	
   sich	
   noch	
   in	
   der	
   Aucauphase	
   befindet.      der	
   Kommunika@onsregeln	
   geachtet	
   und	
   einen	
   wertschät-­‐
   Ziel	
  ist	
  es,	
  besonders	
  Frauen	
  Weiterbildungsmöglichkeiten	
  zu              zenden	
  Umgang	
  miteinander.	
  
   bieten,	
   die	
   aufgrund	
   hoher	
   zeitlicher	
   Belastung	
   oder	
   wegen      Die	
  Lernak@vitäten	
  selbst	
  finden	
  dabei	
  in	
  moderierten	
  Foren
   Familienzeiten	
   nicht	
   oder	
   nur	
   unter	
   erschwerten	
   Bedin-­‐            und	
   Gruppen	
   sta<	
   beziehungsweise	
   durch	
   Nutzung	
   eines
   gungen	
   in	
   der	
   Lage	
   sind,	
   an	
   Präsenzveranstaltungen	
   teilzu-­‐    Lernmanagementsysteme	
   wie	
   Moodle	
   und	
   entsprechenden
   nehmen.	
   Zunächst	
   einmal	
   stand	
   die	
   Aufgabe	
   an,	
   die               Demonstra@onen,	
  Simula@onen	
  und	
  Online-­‐Prüfungen.	
  
   Lerngemeinscha^	
   bekannt	
   zu	
   machen,	
   für	
   die	
   ein	
   soziales         Als	
   besonderer	
   Anreiz	
   wurde	
   ein	
   Ak@vitätsindex	
   entwickelt,
   Netzwerk	
   konzipiert	
   wurde.	
   Dazu	
   wurden	
   unter	
   anderem	
   die        der	
   individuelles	
   Engagement	
   einzelner	
   Mitglieder/innen	
   der
   Microblogging-­‐Plahorm	
   Twi<er	
   als	
   auch	
   Facebook	
   benutzt                Gemeinscha^	
  anzeigt,	
  welches	
  dadurch	
  sichtbar	
  und	
  belohnt
   und	
   bei	
   Koopera@onspartner/innen	
   und	
   anderen	
   um	
   Weiter-­‐           wird.	
  Schließlich	
  sind	
  reale	
  Treffen	
  ein	
  wich@ger	
  Baustein	
  für
   leitung	
   und	
   Werbung	
   für	
   das	
   Angebot	
   gebeten	
   sowie	
   ständig   Samanthanet.de.
   über	
  die	
  eigenen	
  Kanäle	
  informiert	
  und	
  kommen@ert.	
  Zudem
   wurden	
   auch	
   andere	
   Netzwerke	
   angesprochen.	
   Neben
   diesen	
   Online-­‐Ak@vitäten	
   wurde	
   auch	
   in	
   tradi@onellen
   Medien	
   und	
   im	
   Bildungsbereich	
   geworben,	
   zum	
   Beispiel	
   in
   Frauenzeitschri^en,	
   Tageszeitungen	
   oder	
   auf	
   Bildungs-­‐
   messen.	
  
   Samanthanet	
   bildet	
   daneben	
   Trainer/innen	
   aus,	
   die	
   im
   deutschsprachigen	
   Raum	
   Kurse	
   zur	
   Plahorm	
   anbieten.
   Durch	
   Koopera@onen	
   mit	
   Bildungsanbietern	
   wie	
   VHS	
   und
   Akademien	
   wird	
   die	
   A<rak@vität	
   des	
   Angebots	
   erhöht.	
   Be-­‐       Abbildung	
  2:	
  Startseite	
  von	
  Samanthanet.de	
  
Kommunika@on	
  und	
  Modera@on.	
  Internetgestützte	
  Kommunika@on	
  zur	
  Lernunterstützung	
  —	
  5


  Impulse gesetzt werden (Hasan & Ali, 2007;                     das Vorhandensein einer Netiquette und die Ge-
  Ehsan et al. 2008; Bodemer et al. 2009; Stahl et al.           staltung der Partizipation genannt (Johnson et al.,
  2006).                                                         2009, 1172).
▸ Online-Lerngemeinschaften ermöglichen die In-
  tensivierung von sozialen Beziehungen und Wis-
  sensaustausch zwischen Mitglieder/innen auf-
  grund unterschiedlicher Kommunikations- und
  Interaktionsmöglichkeiten sowie hierarchieflachen
  Organisationsformen.
▸ Lernräume für die Förderung kommunikativer
  und sozialer Kompetenzen entstehen, in denen
  Lernprozesse für die im späteren Berufsleben es-
  sentielle Zusammenarbeit in heterogenen und
  räumlich verteilten Teams abgebildet werden
                                                                       Abbildung	
  3:	
  Kommunikationsarten	
  in	
  Lehr-­‐	
  und
  können.
                                                                       Lernumgebungen	
  aus	
  Perspektive	
  Lehrender
Computerbasierte Lerngemeinschaften sind kein
ganz neues Konzept (Schaffert & Wieden-Bischof,                  4. Kommunika3onsformen	
  beim	
  Online-­‐Lernen	
  und
                                                                 Modera3on	
  von	
  Online-­‐LerngemeinschaIen	
  
2009). Frühere Ansätze des Lernens mit dem Com-
puter haben die Einbindung von anderen Lernenden                 Kommunika3onsformen	
  
zunächst nicht berücksichtigt. Die soziale Ein-
bindung und das gemeinsame Lernen ist aber ent-                  Abbildung 3 zeigt eine reduzierte Darstellung der
scheidend für Lernerfolge (Pfister & Wessner, 1999).             Eingangs geschilderten Kommunikationsformen, die
Im Fachgebiet „Computerunterstütztes koopera-                    heute typischerweise innerhalb einer konkreten Lehr-
tives Lernen“ (Computer Supported Collaborative                  und Lernumgebung zum Einsatz kommen.
Learning; CSCL) wird so seit Anfang der 1990er                       Herangezogen werden dafür die drei Parameter
Jahre zum gemeinsamen, kooperativen Lernen ge-                   Zeitdimension, Betreuung und Verhältnis der Betei-
forscht. Beispielsweise wurde in einer Studie von                ligten: Zunächst unterscheidet man zwischen syn-
Campione, Brown und Jay (1992) die Gruppe der                    chroner (zeitgleicher) und asynchroner (zeitver-
Lernenden im Klassenzimmer mit Hilfe des Com-                    setzter) Kommunikation. Aus Sicht der Lehrenden
puters und des World Wide Web erweitert und damit                gibt es Situationen in den sie betreuend tätig sind
andere Klassen aus anderen Ländern miteinbezogen:                oder die ein Angebot an Lernende darstellen, ohne
So korrespondierten Schüler/innen aus drei verschie-             dass dabei eine zusätzliche Betreuung erfolgt. Dann
denen Städten via Quickmail, einem Mail-System, das              wird die Art der Kommunikation im Hinblick auf die
noch vor der Einführung des World Wide Web ent-                  Zahl der Beteiligten und wer mit wem kommuniziert
wickelt wurde, und konnten so erfolgreich ge-                    dargestellt. So können Einzelgespräche (1:1) statt-
meinsame Projektarbeiten erstellen.                              finden, sich einzelne Lehrende mehreren Lernenden
   Die Forschung zur Entstehung von Online-                      austauschen (1:n) oder auch eine Vielzahl von Betei-
Lerngemeinschaften zeigt, dass diese tatsächlich oft             ligten auf einer Plattform in Austausch treten (n:n).
ohne Zutun von Bildungseinrichtungen oder Leh-                   Beispielsweise findet in Newsgroups in der Regel
renden entstehen. Ein Beispiel dafür sind „Commu-                keine Betreuung durch Lehrende statt, während Dis-
nities of Practice“ (Lave & Wenger, 1991), die aus in-           kussionsforen, sofern sie in der Lehre eingesetzt
teressierten Personen, Expertinnen und Experten be-              werden, meist durch eine oder mehrere Lehrpersonen
stehen, die zu einem bestimmten Themenfeld Erfah-                betreut werden. Je nach didaktischer Zielsetzung ist
rungen und Wissen austauschen.                                   der Einsatz verschiedener Kommunikationsarten und
   Bezeichnend für Online-Lerngemeinschaften ist,                Medien in einem entsprechenden Lernszenario
dass sie in der Regel nur „auf Zeit“ gegründet                   sinnvoll.
werden. Gerade bei für Bildungszwecke initiierten
Online-Lerngemeinschaften steht für die stattfin-                         Computervermi<elte	
   Kommunika@on	
   und	
   Prozesse
denden Lern- und Kommunikationsprozesse meist
ein vorab klar definierter Zeitrahmen zu Verfügung.
                                                                   !      des	
   Lernens	
   können	
   nach	
   verschiedenen	
   Parametern
                                                                          beschrieben	
   werden.	
   Die	
   gebräuchlichsten	
   sind:	
   Zeit-­‐
Als Erfolgsfaktoren für Lerngemeinschaften werden                         dimension,	
   Empfängerzahl,	
   Symbolsystem,	
   Informa@-­‐
dabei der von allen Teilnehmenden erkannte Zweck,                         onsfluss,	
  Öffentlichkeitsgrad	
  und	
  Betreuung.
6	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


E-­‐Modera3on                                                                                    Modera3onsabläufe	
  und	
  -­‐modelle
Die ohnehin hohe Komplexität des gruppenbasierten                                                Levin und Cervantes (2002) beschreiben den Le-
Lernens wird durch die Besonderheiten der compu-                                                 benszyklus von Online-Lerngemeinschaften fol-
tervermittelten Kommunikation oft noch zusätzlich                                                gendermaßen (S. 207f):
verstärkt. Zur Strukturierung des gemeinsamen Lern-                                              ▸ In der Antragsphase geht es darum, alle Mitglieder
prozesses bietet sich daher der Einsatz von E-Mode-                                                 der Lerngemeinschaft davon zu überzeugen, sich
ratorinnen und E-Moderatoren an.                                                                    an einem gemeinsamen Lernprozess zu beteiligen,
   Diese erfüllen eine Reihe von Aufgaben, die sich                                                 und die Lerngemeinschaft als solche zu initiieren.
den idealtypischen Betreuungsbereichen Inhalt, Orga-                                             ▸ Darauf folgt die Verfeinerungsphase, in deren
nisation, Technik und Lernklima zuordnen lassen, je                                                 Verlauf die Idee eines gemeinsamen Lernpro-
nach Lernszenario aber natürlich kontextspezifisch                                                  zesses konkretisiert und hinsichtlich der Zielset-
auszufüllen sind. Insbesondere das Lernklima, also                                                  zungen präzisiert wird.
die psychosoziale Betreuung und Motivation der Ler-                                              ▸ In der Organisationsphase werden die Formen
nenden, ist für den Erfolg gruppenbasierter Lernsze-                                                und Arten der Kommunikation beschlossen, sowie
narien wichtig.                                                                                     Zeitpläne vereinbart und ausgetauscht.
                                                                                                 ▸ Nun folgt die Ausführungsphase, in der die eigent-
         Lesen	
   Sie	
   das	
   Beispiel	
   von	
   Samantha.net	
   (siehe	
   Box             lichen Lernprozesse stattfinden, und die ge-
   ?     „In	
   der	
   Praxis“).	
   Wie	
   würden	
   Sie	
   ein	
   Angebot	
   konzi-­‐
         pieren,	
   dass	
   den	
   Aucau	
   und	
   die	
   Pflege	
   von	
   Lernge-­‐
                                                                                                    meinsam festgelegten Ziele verfolgt werden.
         meinscha^en	
   in	
   Ihrem	
   Studium	
   op@mal	
   unterstützt?                       Während andere Online-Communitys in aller
         Welche	
   Merkmale	
   und	
   Kommunika@onsmöglichkeiten                                 Regel ohne definierten Endzeitpunkt betrieben
         sollte	
  ein	
  solches	
  Angebot	
  haben?	
  Bi<e	
  illustrieren	
  Sie               werden, ist bei Online-Lerngemeinschaften oft ein
         Ihren	
   Entwurf	
   und	
   vergleichen	
   Sie	
   ihn	
   mit	
   den	
   Vor-­‐       bestimmter Zeitraum für diese Phase vorgesehen.
         schlägen	
  von	
  anderen.	
  Vergleichen	
  Sie	
  Ihren	
  Vorschlag                    Die Ausführungsphase endet häufig mit einer Zu-
         auch	
   mit	
   dem	
   Entwurf	
   zur	
   Online-­‐Gemeinscha^	
   Me-­‐
                                                                                                    sammenfassung oder einem Dankeschön der In-
         diencommunity	
  (Buchem	
  &	
  Hamelmann,	
  2010,	
  online
         zugänglich!)                                                                               itiator/innen.
                                                                                                 ▸ In der letzten Phase, der Publikationsphase,
Gruppendynamisches	
  Ablaufmodell	
                                                                werden schließlich die Ergebnisse des gemein-
                                                                                                    samen Lernens dargestellt und veröffentlicht, ge-
Viele Moderationsmodelle, so auch Vorschläge für
                                                                                                    gebenenfalls auch reflektiert.
E-Moderations-Abläufe beziehen sich dabei bewusst
a u f gruppendynamische Ablaufmodelle (vor allem                                                 Das wohl am weitesten verbreitete Modell für reine
auf Tuckmans Stufenmodell zur Gruppendynamik,                                                    Online-Veranstaltungen ist das von Salmon (2002).
1965): In der Formierungsphase (engl. „forming“)                                                 Sie empfiehlt ein sehr strukturiertes Vorgehen beim
lernen sich die Gruppenmitglieder kennen, die Kon-                                               Online-Lehren und -Lernen. Während jedes Ab-
fliktphase (engl. „storming“) ist durch unterschwel-                                             schnittes gibt es bestimmte Tätigkeiten seitens der
lige Konflikte aufgrund der Selbstdarstellung der                                                E-Moderatorinnen und E-Moderatoren, wobei die
(neuen) Teammitglieder und Cliquenbildungen ge-                                                  Interaktivität zwischen den Lernenden mit jeder
prägt. In der folgenden Phase werden Regeln und                                                  Phase stark zunimmt. Die fünf Stufen sind (siehe
Normen geklärt (engl. „norming“), so dass schließ-                                               Abbildung 4):
lich produktives Agieren (engl. „performing“) mög-                                               ▸ Die erste Phase betrifft Zugang und Motivation:
lich wird und Zusammenarbeit und das zielgerichtete                                                 Am Beginn muss sichergestellt sein, dass alle Teil-
Handeln der Gemeinschaft im Vordergrund steht.                                                      nehmenden einen problemlosen und schnellen
Schließlich löst sich eine Gemeinschaft wieder auf                                                  Zugang zu den Online-Ressourcen haben. Die
(engl. „adjourning“). E-Moderation soll diese Grup-                                                 technische Komponente darf dabei nicht zum
penprozesse nun bewusst unterstützen und opti-                                                      Hindernis werden. Darüber hinaus sollten die Ler-
mieren.                                                                                             nenden immer wieder ermutigt und motiviert
                                                                                                    werden auf die Lernplattform zurückzukehren.
                                                                                                    Salmon weist auf die Bedeutung einer Vorstel-
                                                                                                    lungsrunde hin und auch auf eine explizite Ein-
                                                                                                    weisung und Erprobung der Kommunikations-
         E-­‐Modera@on	
   ist	
   die	
   ziel-­‐	
   bzw.	
   curriculumsorien@erte               möglichkeiten.
   !     Steuerung	
   und	
   Leitung	
   der	
   Kommunika@on	
   und	
   des
         Austauschs	
  von	
  Lern-­‐	
  und	
  Arbeitsgruppen.	
  
                                                                                                 ▸ In der Phase der Online-Sozialisation soll die
                                                                                                    lehrende Person versuchen, eine Gemeinschaft zu
Kommunika@on	
  und	
  Modera@on.	
  Internetgestützte	
  Kommunika@on	
  zur	
  Lernunterstützung	
  —	
  7




   Abbildung	
  4:	
  	
  Das	
  Fünf-­‐Stufen-­‐Modell	
  der	
  E-­‐Moderation	
  nach	
  Salmon	
  (2002)


  bilden. Sozialisationsphase und Beseitigung kultu-                                      5. Fazit
  reller Barrieren kennzeichnen diesen Schritt zur                                        Zwar kann Online-Kommunikation zum Lernen und
  Bildung der Lerngemeinschaft.                                                           das Lernen in Online-Gemeinschaften zu einem
▸ Im Zuge des Informationsaustauschs sichten,                                             Selbstläufer werden, denn man möchte sich austau-
  sammeln und verarbeiten die Lernenden Informa-                                          schen, engagiert zeigen und auch anerkannt werden.
  tionen. Es sollten vorwiegend asynchrone Kom-                                           Jedoch können durch die soziale Interaktion und Ex-
  munikationstools verwendet werden, damit jeder                                          position auch Ängste, Konkurrenzsituationen und
  Lernende sein Tempo selbst bestimmen kann und                                           Frustrationen auftreten, gerade wenn gemeinsame
  sich an die Nutzung der technischen Möglich-                                            Arbeiten und Ergebnisse vorgelegt werden müssen.
  keiten gewöhnt.                                                                         Diese Probleme müssen frühzeitig erkannt und ange-
▸ Erst in der Phase der Wissenskonstruktion wird                                          messen behandelt werden, um ein „Einschlafen“ der
  zuerkannt, dass die Lernenden das Potential der                                         Kommunikation und damit ein Scheitern des Lern-
  Kommunikationstools ausschöpfen. Es erfolgt                                             prozesses zu verhindern. Im Unterschied zum
  laut Salmon aktiver Austausch. Das neu erworbene                                        Präsenz-Setting unterscheiden sich Online-Lernge-
  Wissen wird mit der eigenen Erfahrung und jener                                         meinschaften auf der einen Seite in der wahrgenom-
  der anderen kombiniert. Diese Phase ist durch In-                                       menen Verbindlichkeit und auf der anderen in der
  teraktivität und Aktivität gekennzeichnet.                                              besseren Transparenz der Beiträge und Aktivitäten
▸ In der Phase der Entwicklung übernehmen die                                             der Beteiligten.
  Lernenden selbst die Verantwortung für das
  Lernen. Die Anwendung des neuen Wissens steht                                                     Entwerfen	
  Sie	
  einen	
  Ablaufplan	
  für	
  eine	
  gelungene	
  E-­‐
  ab jetzt im Vordergrund. Reflexion und kritische
  Auseinandersetzung sollten mit den entspre-
                                                                                             ?      Modera@on	
   einer	
   Lerngruppe	
   zu	
   einer	
   Lehrveran-­‐
                                                                                                    staltung	
   Ihrer	
   Wahl.	
   Bi<e	
   beziehen	
   Sie	
   sich	
   zunächst
  chenden Applikationen unterstützt werden. E-Mo-                                                   auf	
   ein Kommunika@onsmedium,	
   dass	
   Sie	
   kennen.
                                                                                                                   	
  
  derator/innen sollen Hinweise auf vertiefende                                                     Welche	
   Fragen	
   stellen	
   Sie,	
   wie	
   gewährleisten	
   Sie,	
   dass
  Materialien geben und beenden die Veranstaltung                                                   alle	
  zur	
  Sprache	
  kommen,	
  wie	
  gehen	
  Sie	
  vor?	
  Präsen-­‐
                                                                                                    @eren	
  Sie	
  und	
  vergleichen	
  Sie	
  Ihren	
  Entwurf!
  mit einer Abschlussrunde.
8	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


Literatur                                                                              ▸ Karau, S. J. & Wiliams, K.D. (2001). Understanding individual
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▸ Hesse, F. W. & Schwan, S. (2005). Einführung in die Medien-                          ▸ Stahl, G.; Koschmann, T. & Suthers, D. (2006). Computer-sup-
  und Kommunikationspsychologie. URL: http://www.e-tea-                                  ported collaborative learning: An historical perspective. In:
  ching.org/didaktik/theorie/medienpsychologie/hesse-                                    Sawyer RK (Hrsg), The Cambridge handbook of the learning
  schwan.pdf.pdf [2010-11-08].                                                           sciences, Cambridge: Cambridge University Press, 409-426.
▸ Johnson, J.; Dyer, J.; Chapman, C.; Hebenton, R.; Lockyer, B. &                      ▸ Takahashi, M.; Fujimoto, M. & Yamasaki, N. (2003). The
  Luck, K. (2008). Literature Review on Online Communities,                              Active Lurker: Influence of an In-house Online Community
  Deliverable D 3.1, Projekt „ComeIn“. URL: http://www.-                                 on its Outside Enviroment. In: Proceedings of the 2003 inter-
  comein-project.eu/scientific/index.php?                                                national ACM SIGGROUP, 1-10.
  option=com_docman&task=doc_download&gid=33&Itemid                                    ▸ Tuckman, B. W. (1965). Developmental Sequence in Small
  =11 [2010-05-06].                                                                      Groups. Psychological Bulletin, 63 (6), 384-399.

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Kommunikation und Moderation - Internetgestützte Kommunikation zur Lernunterstützung

  • 1.
  • 2. 2  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) Streams; siehe Kapitel #educast und Kapitel #vi- 1. Die  Bedeutung  von  Kommunika3on  im  Lernprozess   deokonferenz) möglich und findet immer mehr Ver- Viele denken beim technologiegestützten Lernen an breitung. Mit entsprechender technischer Ausrüstung einsame Lernende, alleingelassen vor Bildschirmen in ist heute das Telefonieren im bzw. über das Internet abgedunkelten Zimmern. Zwar kann das isolierte An- (Voice-Over-IP) oder die Verwendung von Software eignen von Informationen in manchen Fällen aus- für Online-Videokonferenzen möglich. reichen. Insbesondere für komplexe Themen und Die zahlreichen Anwendungsformen computer- kompetenzorientiertes Lernen ist Kommunikation vermittelter Kommunikation im Internet umfassen für das (technologiegestützte) Lernen jedoch essen- diverse Tools und Medien, wie beispielsweise E-Mail, tiell: Sozial-konstruktivistische Lerntheorien gehen Diskussionsforen, Chats, Webkonferenzen, Blogs, davon aus, dass der Wissensaufbau vor allem an Microblogs, Wikis und eine Vielzahl anderer webba- aktive Teilnahme und Partizipation gebunden ist. Die sierter Kommunikationsmöglichkeiten. Gestaltung von Lernumgebungen soll daher „dazu Zur Beschreibung und Differenzierung der vielfäl- anregen, die Aktivität und Konstruktivität der Ler- tigen computervermittelten Kommunikationsmög- nenden zu fördern“ (Gräsel et al., 1997). Dement- lichkeiten können mehrere Parameter herangezogen sprechend sollen Lernende unterstützt werden, ihre werden (Beck, 2006; Hartmann, 2004; Hesse & eigenen Vorstellungen zu artikulieren und sie mit Schwan, 2005): denen von anderen zu vergleichen (ebenda, S. 6). ▸ Zeitdimension (synchron versus asynchron), In Diskussionen wird einerseits Erlerntes erprobt ▸ Zahl der Empfänger/innen beziehungsweise und Stellung bezogen, andererseits werden andere Sender/innen (1:1, 1:N, N:N), Sichtweisen aufgezeigt. Insbesondere beim Erfassen ▸ Symbolsystem (textbasiert, audio-visuell), von komplexen Zusammenhängen steigern kommu- ▸ Modus (schriftlich, mündlich, mit Video), nikative und diskursive Elemente den Lernerfolg ▸ Nutzungsmechanismen (auf Angebots- bzw. (Kerres, 2000). Schulmeister (2006) stellt zur Rolle Nachfragebetrieben), der Kommunikation fest: „Kommunikation ist Dia- log, Dialog impliziert Rückmeldung, Lernen basiert ▸ Informationsfluss (unidirektional, bidirektional, polydirektional), auf Verstehen, Verstehen benötigt Rückmeldung. Ohne Rückmeldung ist demnach Lernen nicht ▸ Öffentlichkeitsgrad (persönlich, geschlossene Be- möglich“. nutzergruppe, öffentlich), Gute Kommunikation zu ermöglichen ist eine der ▸ Personalisierungsgrad (anonym versus identifi- wesentlichen Anforderungen an erfolgreiche Lern- zierbar) und szenarien, das gilt gleichermaßen für Präsenzsitua- ▸ Kopräsenz (kopräsent versus isoliert). tionen wie auch Online-Arrangements. In diesem Computervermittelte Kommunikation hat eine Kapitel betrachten wir die Besonderheiten computer- Vielzahl an Konsequenzen und Besonderheiten. Auf vermittelter Kommunikation, sowie die Möglich- zwei Aspekte möchten wir dabei im Folgenden ge- keiten und Formen der Unterstützung der Bildung nauer eingehen: die Symbole zur Darstellung von Ge- von Online-Lerngemeinschaften durch E-Mode- fühlen sowie die Kommunikation von Vielen. ration. Symbole  und  Codes  als  Ersatz  für  fehlende  Gefühlsdar-­‐ stellungen   Computervermi<elte  Kommunika@on  (engl.  „Com-­‐ ! puter-­‐mediated  communica@on“)  ist  die  Bezeichnung für  unterschiedliche  Anwendungsformen  der  elektro-­‐ Die Nutzung von computervermittelter Kommuni- kation bringt - nicht nur in Bildungskontexten - nischen  Übermi<lung,  der  Speicherung  und  des einige Besonderheiten mit sich. Rein textbasierte Abrufs  von  Daten  zum  Zwecke  der  Kommunika@on durch  Menschen  über  miteinander  vernetzte  Com-­‐ computervermittelte Kommunikation wird folgen- puter  (nach  Pelz,  1995,  32).   dermaßen charakterisiert (Döring 2003, 187; Misoch 2006, 63ff): Sie erscheint aufgrund der wenigen ange- 2. Computervermi;elte  Kommunika3on   sprochenen Wahrnehmungskanäle im Vergleich zur Präsenzkommunikation als defizitär und unper- Bewegte sich computervermittelte Kommunikation sönlich. Aus der Perspektive sozialer Interaktion be- anfangs auf schriftlicher Basis (E-Mail, Chats, News- trachtet, ermöglicht computervermittelte Kommuni- groups, Mailinglisten) ist durch die stetig zunehmend kation dadurch nur einen geringen Grad an so- verfügbaren Bandbreiten nun auch die Übertragung zialer Präsenz, weil soziale Hinweisreize wie Mimik, von Ton und Bewegtbild (Podcasts, Videos, Life- Gestik oder Intonation ausgefiltert werden. „Internet
  • 3. Kommunika@on  und  Modera@on.  Internetgestützte  Kommunika@on  zur  Lernunterstützung  —  3 Relay Chat“, kurz IRC, war eine populäre netzwerk- Gesetz von Metcalfe sowie das Gesetz von Reed; gestützte Form der schriftlichen Echtzeitkommuni- Schaffert & Wieden-Bischof, 2009, 36ff). In der kation in den 1980er Jahre. Hier verbreiteten und ent- Praxis zeigt sich jedoch häufig, dass das Interakti- wickelten sich eine Vielzahl zeichenbasierte Gefühls- onsverhalten nicht (über-) proportional zu der äußerungen, die sogenannten Emoticons und andere Zahl von Mitgliedern zunimmt. Auch dauert es oft Zeichenkürzel, welche die eigenen Gefühle darstellen länger, bis überhaupt wahrnehmbare Kommuni- sollen. So wird beispielsweise Freude durch die Zei- kation beginnt. Dieses bekannte Phänomen, dass nur chenfolge :-) und Ironie durch ein Zwinkern ;-) dar- ein Teil der potentiell interessierten Personen aktiv an gestellt (siehe Abbildung 1). Diese Weitergabe von Online-Interaktionen teilnimmt, greift die Theorie sozialen Hinweisreizen scheint unter computerver- der kritischen Masse auf (Morris & Ogan, 1996): mittelter Kommunikation nicht weniger wichtig als in Erst ab einer bestimmten Zahl von Personen, die sich der Präsenzkommunikation (Derks et al., 2008). zum Beispiel für eine Mailingliste oder eine Gruppe bei Facebook anmelden, beginnt die Interaktion. Diese Zahl ist von vielen Faktoren abhängig, sodass Der  Mangel  an  sozialen  Hinweisreizen  über  andere sie schwer zu erfassen ist. ! Wahrnehmungskanäle  wird  in  textbasierter  computer-­‐ vermi<elter  Kommunika@on  durch  Verwendung  von Gleichzeitig können solche Kommunikations- speziellen  Zeichenkürzel  und  Symbolen  kompensiert.   formen keinen optimalen Kommunikationsfluss mehr gewährleisten, wenn die Zahl der Teilneh- mer/innen zu sehr ansteigt. Zwei Theorien bieten dafür Erklärungen (Beck, 2006, 26ff): Die Social- Loafing-Theorie führt aus, dass Menschen für ge- meinsame, kollektive Aufgaben weniger Aufwand be- treiben als für individuelle Aufgaben (Karau & Wi- liams, 2001). Dass eine wachsende Zahl von (potenti- ellen) Beitragenden nicht immer hilfreich ist, lässt sich auch mit Informationsüberflutung (engl. „in- formation overlad“) erklären: Menschen können demnach nur eine endliche Zahl von Informationen adäquat verarbeiten. Asynchrone Medien wie Diskus- sionsforen sind dabei prinzipiell hilfreich, weil Infor- mationseinheiten zeitlich gestaffelt wahrgenommen werden können. Allerdings stoßen Nutzer/innen an Grenzen, wenn die einzelnen Diskussionsstränge nicht mehr zu überblicken sind, also eine Informati- onsüberflutung statt findet. Auch große Mailinglisten ziehen zwar kurzfristig viele Nutzer/innen an, ver- lieren aber auch viele wieder (Butler, 2001). Dass bei großen Nutzerzahlen auch viele einfach nur lesen und passiv sind, überrascht nicht. Das Phä- Abbildung  1:  Emoticons  und  Abkürzungen   nomen wird als Lurking bezeichnet (auf deutsch: „herumschleichen“, „verheimlichen“, „sich versteckt Kommunika3on  von  und  mit  Vielen   halten“). Lurking ist Gegenstand groß angelegter Un- Ein weiterer besonderer Aspekt von computerver- tersuchungen (Nonnecke & Preece, 2001; Ebner & mittelter Kommunikation ist die hohe Zahl poten- Holzinger, 2005). Als „Lurker“ bezeichnet man all tiell beteiligter Personen, die durch bestimmte jene, die in Foren zwar Beiträge lesen, aber sich selbst Formen der computervermittelten Kommunikation nicht aktiv beteiligen. Sie bleiben also im Hintergrund erreicht werden können bzw. sich daran beteiligen und werden üblicherweise von der Online-Gemein- können. Ein Beispiel dafür sind Mailinglisten, Dis- schaft nicht als aktive Teilnehmer/innen wahrge- kussionsforen oder Chats. nommen. Lurking-Verhalten ist oft notwendig, um So ist zunächst davon auszugehen, dass mit der nicht in Informationsüberflutung zu ersticken (Taka- Zahl der Beteiligten in Netzwerken die Möglichkeiten hashi et al., 2003). Es wäre beispielsweise regelrecht der Interaktion und damit auch verbunden die Moti- unproduktiv und störend, wenn jeder einfach in vation zur Interaktion zum Quadrat steigt (siehe Foren Nachrichten hinterlässt ohne bestehende Bei-
  • 4. 4  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) träge zu lesen und zu berücksichtigen (Preece et al., Eine  Online-­‐Lerngemeinscha^  ist  eine  Gruppe  von 2003). Für unterschiedliche Systeme und Anwen- dungsbeispiele gibt es Zahlen, wie groß der Anteil ! Personen,  die  sich  formal  organisiert  oder  informell  zu einem  Themen-­‐  bzw.  einem  Lerngegenstand  aus-­‐ aktiv Beitragender ist, bei Wiki-Systemen liegt dieser tauscht,  sich  dabei  gegensei@g  kennt  und  gemeinsame Anteil oft im Prozent- bzw. Promillebereich. internetbasierte  Kommunika@onskanäle  nutzt (Schaffert  &  Wieden-­‐Bischof,  2009). Eine  Lurking-­‐Phase  ist  für  das  Erfassen  von  computer-­‐ ! vermi<elter  Kommunika@on  ein  notwendiger  Beginn, um  später  gegebenenfalls  ak@v  und  zielgerichtet  in Wesentlich erscheint der Hinweis, dass durch in- tensive Kommunikation in diesen Lerngemein- den  Kommunika@onsprozess  einzusteigen.   schaften trotz räumlicher Distanz eine persönliche Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden 3. LerngemeinschaIen  im  Web ebenso entstehen kann, wie zwischen Lernenden un- Gruppenbasiertes Lernen wird im Unterricht seit tereinander (Kerres & Jechle, 2000). vielen Jahren eingesetzt. Mit steigender Internet- Online-Lerngemeinschaften unterscheiden sich nutzung und voranschreitenden technischen Mög- von traditionellen gruppenbasierten Lernformen in lichkeiten gewinnt die Zusammenarbeit in Online- folgender Weise: Lerngemeinschaften in den letzten Jahren an Be- ▸ Online-Lerngemeinschaften erlauben eine zeitlich deutung. Online-Lerngemeinschaften basieren auf und räumlich flexiblere Gestaltung von Lehren der Idee vom gemeinschaftsorientierten Lernen in und Lernen, sowie eine stärker an individuelle An- einem „virtuellen Raum“. Kommunikation ermög- sprüche ausgerichtete Auseinandersetzung mit In- licht dabei die Entstehung persönlicher Beziehungen halten. und von Online-Lerngemeinschaften. Insbesondere ▸ Lernen in Online-Lerngemeinschaften fördert die in örtlich verteilten Lernsituationen ist die Bildung Medienkompetenz und es können motivationale von Lerngemeinschaften oft ein ausgewiesenes Ziel der computergestützten Lehre. In der Praxis : Samanthanet Samanthanet   ist   eine   Online-­‐Lern-­‐Community,   die   2010   ge-­‐ reits  von  Anfang  an  wurde  auf  eine  sehr  strenge  Einhaltung gründet   wurde   und   sich   noch   in   der   Aucauphase   befindet. der   Kommunika@onsregeln   geachtet   und   einen   wertschät-­‐ Ziel  ist  es,  besonders  Frauen  Weiterbildungsmöglichkeiten  zu zenden  Umgang  miteinander.   bieten,   die   aufgrund   hoher   zeitlicher   Belastung   oder   wegen Die  Lernak@vitäten  selbst  finden  dabei  in  moderierten  Foren Familienzeiten   nicht   oder   nur   unter   erschwerten   Bedin-­‐ und   Gruppen   sta<   beziehungsweise   durch   Nutzung   eines gungen   in   der   Lage   sind,   an   Präsenzveranstaltungen   teilzu-­‐ Lernmanagementsysteme   wie   Moodle   und   entsprechenden nehmen.   Zunächst   einmal   stand   die   Aufgabe   an,   die Demonstra@onen,  Simula@onen  und  Online-­‐Prüfungen.   Lerngemeinscha^   bekannt   zu   machen,   für   die   ein   soziales Als   besonderer   Anreiz   wurde   ein   Ak@vitätsindex   entwickelt, Netzwerk   konzipiert   wurde.   Dazu   wurden   unter   anderem   die der   individuelles   Engagement   einzelner   Mitglieder/innen   der Microblogging-­‐Plahorm   Twi<er   als   auch   Facebook   benutzt Gemeinscha^  anzeigt,  welches  dadurch  sichtbar  und  belohnt und   bei   Koopera@onspartner/innen   und   anderen   um   Weiter-­‐ wird.  Schließlich  sind  reale  Treffen  ein  wich@ger  Baustein  für leitung   und   Werbung   für   das   Angebot   gebeten   sowie   ständig Samanthanet.de. über  die  eigenen  Kanäle  informiert  und  kommen@ert.  Zudem wurden   auch   andere   Netzwerke   angesprochen.   Neben diesen   Online-­‐Ak@vitäten   wurde   auch   in   tradi@onellen Medien   und   im   Bildungsbereich   geworben,   zum   Beispiel   in Frauenzeitschri^en,   Tageszeitungen   oder   auf   Bildungs-­‐ messen.   Samanthanet   bildet   daneben   Trainer/innen   aus,   die   im deutschsprachigen   Raum   Kurse   zur   Plahorm   anbieten. Durch   Koopera@onen   mit   Bildungsanbietern   wie   VHS   und Akademien   wird   die   A<rak@vität   des   Angebots   erhöht.   Be-­‐ Abbildung  2:  Startseite  von  Samanthanet.de  
  • 5. Kommunika@on  und  Modera@on.  Internetgestützte  Kommunika@on  zur  Lernunterstützung  —  5 Impulse gesetzt werden (Hasan & Ali, 2007; das Vorhandensein einer Netiquette und die Ge- Ehsan et al. 2008; Bodemer et al. 2009; Stahl et al. staltung der Partizipation genannt (Johnson et al., 2006). 2009, 1172). ▸ Online-Lerngemeinschaften ermöglichen die In- tensivierung von sozialen Beziehungen und Wis- sensaustausch zwischen Mitglieder/innen auf- grund unterschiedlicher Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten sowie hierarchieflachen Organisationsformen. ▸ Lernräume für die Förderung kommunikativer und sozialer Kompetenzen entstehen, in denen Lernprozesse für die im späteren Berufsleben es- sentielle Zusammenarbeit in heterogenen und räumlich verteilten Teams abgebildet werden Abbildung  3:  Kommunikationsarten  in  Lehr-­‐  und können. Lernumgebungen  aus  Perspektive  Lehrender Computerbasierte Lerngemeinschaften sind kein ganz neues Konzept (Schaffert & Wieden-Bischof, 4. Kommunika3onsformen  beim  Online-­‐Lernen  und Modera3on  von  Online-­‐LerngemeinschaIen   2009). Frühere Ansätze des Lernens mit dem Com- puter haben die Einbindung von anderen Lernenden Kommunika3onsformen   zunächst nicht berücksichtigt. Die soziale Ein- bindung und das gemeinsame Lernen ist aber ent- Abbildung 3 zeigt eine reduzierte Darstellung der scheidend für Lernerfolge (Pfister & Wessner, 1999). Eingangs geschilderten Kommunikationsformen, die Im Fachgebiet „Computerunterstütztes koopera- heute typischerweise innerhalb einer konkreten Lehr- tives Lernen“ (Computer Supported Collaborative und Lernumgebung zum Einsatz kommen. Learning; CSCL) wird so seit Anfang der 1990er Herangezogen werden dafür die drei Parameter Jahre zum gemeinsamen, kooperativen Lernen ge- Zeitdimension, Betreuung und Verhältnis der Betei- forscht. Beispielsweise wurde in einer Studie von ligten: Zunächst unterscheidet man zwischen syn- Campione, Brown und Jay (1992) die Gruppe der chroner (zeitgleicher) und asynchroner (zeitver- Lernenden im Klassenzimmer mit Hilfe des Com- setzter) Kommunikation. Aus Sicht der Lehrenden puters und des World Wide Web erweitert und damit gibt es Situationen in den sie betreuend tätig sind andere Klassen aus anderen Ländern miteinbezogen: oder die ein Angebot an Lernende darstellen, ohne So korrespondierten Schüler/innen aus drei verschie- dass dabei eine zusätzliche Betreuung erfolgt. Dann denen Städten via Quickmail, einem Mail-System, das wird die Art der Kommunikation im Hinblick auf die noch vor der Einführung des World Wide Web ent- Zahl der Beteiligten und wer mit wem kommuniziert wickelt wurde, und konnten so erfolgreich ge- dargestellt. So können Einzelgespräche (1:1) statt- meinsame Projektarbeiten erstellen. finden, sich einzelne Lehrende mehreren Lernenden Die Forschung zur Entstehung von Online- austauschen (1:n) oder auch eine Vielzahl von Betei- Lerngemeinschaften zeigt, dass diese tatsächlich oft ligten auf einer Plattform in Austausch treten (n:n). ohne Zutun von Bildungseinrichtungen oder Leh- Beispielsweise findet in Newsgroups in der Regel renden entstehen. Ein Beispiel dafür sind „Commu- keine Betreuung durch Lehrende statt, während Dis- nities of Practice“ (Lave & Wenger, 1991), die aus in- kussionsforen, sofern sie in der Lehre eingesetzt teressierten Personen, Expertinnen und Experten be- werden, meist durch eine oder mehrere Lehrpersonen stehen, die zu einem bestimmten Themenfeld Erfah- betreut werden. Je nach didaktischer Zielsetzung ist rungen und Wissen austauschen. der Einsatz verschiedener Kommunikationsarten und Bezeichnend für Online-Lerngemeinschaften ist, Medien in einem entsprechenden Lernszenario dass sie in der Regel nur „auf Zeit“ gegründet sinnvoll. werden. Gerade bei für Bildungszwecke initiierten Online-Lerngemeinschaften steht für die stattfin- Computervermi<elte   Kommunika@on   und   Prozesse denden Lern- und Kommunikationsprozesse meist ein vorab klar definierter Zeitrahmen zu Verfügung. ! des   Lernens   können   nach   verschiedenen   Parametern beschrieben   werden.   Die   gebräuchlichsten   sind:   Zeit-­‐ Als Erfolgsfaktoren für Lerngemeinschaften werden dimension,   Empfängerzahl,   Symbolsystem,   Informa@-­‐ dabei der von allen Teilnehmenden erkannte Zweck, onsfluss,  Öffentlichkeitsgrad  und  Betreuung.
  • 6. 6  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) E-­‐Modera3on Modera3onsabläufe  und  -­‐modelle Die ohnehin hohe Komplexität des gruppenbasierten Levin und Cervantes (2002) beschreiben den Le- Lernens wird durch die Besonderheiten der compu- benszyklus von Online-Lerngemeinschaften fol- tervermittelten Kommunikation oft noch zusätzlich gendermaßen (S. 207f): verstärkt. Zur Strukturierung des gemeinsamen Lern- ▸ In der Antragsphase geht es darum, alle Mitglieder prozesses bietet sich daher der Einsatz von E-Mode- der Lerngemeinschaft davon zu überzeugen, sich ratorinnen und E-Moderatoren an. an einem gemeinsamen Lernprozess zu beteiligen, Diese erfüllen eine Reihe von Aufgaben, die sich und die Lerngemeinschaft als solche zu initiieren. den idealtypischen Betreuungsbereichen Inhalt, Orga- ▸ Darauf folgt die Verfeinerungsphase, in deren nisation, Technik und Lernklima zuordnen lassen, je Verlauf die Idee eines gemeinsamen Lernpro- nach Lernszenario aber natürlich kontextspezifisch zesses konkretisiert und hinsichtlich der Zielset- auszufüllen sind. Insbesondere das Lernklima, also zungen präzisiert wird. die psychosoziale Betreuung und Motivation der Ler- ▸ In der Organisationsphase werden die Formen nenden, ist für den Erfolg gruppenbasierter Lernsze- und Arten der Kommunikation beschlossen, sowie narien wichtig. Zeitpläne vereinbart und ausgetauscht. ▸ Nun folgt die Ausführungsphase, in der die eigent- Lesen   Sie   das   Beispiel   von   Samantha.net   (siehe   Box lichen Lernprozesse stattfinden, und die ge- ? „In   der   Praxis“).   Wie   würden   Sie   ein   Angebot   konzi-­‐ pieren,   dass   den   Aucau   und   die   Pflege   von   Lernge-­‐ meinsam festgelegten Ziele verfolgt werden. meinscha^en   in   Ihrem   Studium   op@mal   unterstützt? Während andere Online-Communitys in aller Welche   Merkmale   und   Kommunika@onsmöglichkeiten Regel ohne definierten Endzeitpunkt betrieben sollte  ein  solches  Angebot  haben?  Bi<e  illustrieren  Sie werden, ist bei Online-Lerngemeinschaften oft ein Ihren   Entwurf   und   vergleichen   Sie   ihn   mit   den   Vor-­‐ bestimmter Zeitraum für diese Phase vorgesehen. schlägen  von  anderen.  Vergleichen  Sie  Ihren  Vorschlag Die Ausführungsphase endet häufig mit einer Zu- auch   mit   dem   Entwurf   zur   Online-­‐Gemeinscha^   Me-­‐ sammenfassung oder einem Dankeschön der In- diencommunity  (Buchem  &  Hamelmann,  2010,  online zugänglich!) itiator/innen. ▸ In der letzten Phase, der Publikationsphase, Gruppendynamisches  Ablaufmodell   werden schließlich die Ergebnisse des gemein- samen Lernens dargestellt und veröffentlicht, ge- Viele Moderationsmodelle, so auch Vorschläge für gebenenfalls auch reflektiert. E-Moderations-Abläufe beziehen sich dabei bewusst a u f gruppendynamische Ablaufmodelle (vor allem Das wohl am weitesten verbreitete Modell für reine auf Tuckmans Stufenmodell zur Gruppendynamik, Online-Veranstaltungen ist das von Salmon (2002). 1965): In der Formierungsphase (engl. „forming“) Sie empfiehlt ein sehr strukturiertes Vorgehen beim lernen sich die Gruppenmitglieder kennen, die Kon- Online-Lehren und -Lernen. Während jedes Ab- fliktphase (engl. „storming“) ist durch unterschwel- schnittes gibt es bestimmte Tätigkeiten seitens der lige Konflikte aufgrund der Selbstdarstellung der E-Moderatorinnen und E-Moderatoren, wobei die (neuen) Teammitglieder und Cliquenbildungen ge- Interaktivität zwischen den Lernenden mit jeder prägt. In der folgenden Phase werden Regeln und Phase stark zunimmt. Die fünf Stufen sind (siehe Normen geklärt (engl. „norming“), so dass schließ- Abbildung 4): lich produktives Agieren (engl. „performing“) mög- ▸ Die erste Phase betrifft Zugang und Motivation: lich wird und Zusammenarbeit und das zielgerichtete Am Beginn muss sichergestellt sein, dass alle Teil- Handeln der Gemeinschaft im Vordergrund steht. nehmenden einen problemlosen und schnellen Schließlich löst sich eine Gemeinschaft wieder auf Zugang zu den Online-Ressourcen haben. Die (engl. „adjourning“). E-Moderation soll diese Grup- technische Komponente darf dabei nicht zum penprozesse nun bewusst unterstützen und opti- Hindernis werden. Darüber hinaus sollten die Ler- mieren. nenden immer wieder ermutigt und motiviert werden auf die Lernplattform zurückzukehren. Salmon weist auf die Bedeutung einer Vorstel- lungsrunde hin und auch auf eine explizite Ein- weisung und Erprobung der Kommunikations- E-­‐Modera@on   ist   die   ziel-­‐   bzw.   curriculumsorien@erte möglichkeiten. ! Steuerung   und   Leitung   der   Kommunika@on   und   des Austauschs  von  Lern-­‐  und  Arbeitsgruppen.   ▸ In der Phase der Online-Sozialisation soll die lehrende Person versuchen, eine Gemeinschaft zu
  • 7. Kommunika@on  und  Modera@on.  Internetgestützte  Kommunika@on  zur  Lernunterstützung  —  7 Abbildung  4:    Das  Fünf-­‐Stufen-­‐Modell  der  E-­‐Moderation  nach  Salmon  (2002) bilden. Sozialisationsphase und Beseitigung kultu- 5. Fazit reller Barrieren kennzeichnen diesen Schritt zur Zwar kann Online-Kommunikation zum Lernen und Bildung der Lerngemeinschaft. das Lernen in Online-Gemeinschaften zu einem ▸ Im Zuge des Informationsaustauschs sichten, Selbstläufer werden, denn man möchte sich austau- sammeln und verarbeiten die Lernenden Informa- schen, engagiert zeigen und auch anerkannt werden. tionen. Es sollten vorwiegend asynchrone Kom- Jedoch können durch die soziale Interaktion und Ex- munikationstools verwendet werden, damit jeder position auch Ängste, Konkurrenzsituationen und Lernende sein Tempo selbst bestimmen kann und Frustrationen auftreten, gerade wenn gemeinsame sich an die Nutzung der technischen Möglich- Arbeiten und Ergebnisse vorgelegt werden müssen. keiten gewöhnt. Diese Probleme müssen frühzeitig erkannt und ange- ▸ Erst in der Phase der Wissenskonstruktion wird messen behandelt werden, um ein „Einschlafen“ der zuerkannt, dass die Lernenden das Potential der Kommunikation und damit ein Scheitern des Lern- Kommunikationstools ausschöpfen. Es erfolgt prozesses zu verhindern. Im Unterschied zum laut Salmon aktiver Austausch. Das neu erworbene Präsenz-Setting unterscheiden sich Online-Lernge- Wissen wird mit der eigenen Erfahrung und jener meinschaften auf der einen Seite in der wahrgenom- der anderen kombiniert. Diese Phase ist durch In- menen Verbindlichkeit und auf der anderen in der teraktivität und Aktivität gekennzeichnet. besseren Transparenz der Beiträge und Aktivitäten ▸ In der Phase der Entwicklung übernehmen die der Beteiligten. Lernenden selbst die Verantwortung für das Lernen. Die Anwendung des neuen Wissens steht Entwerfen  Sie  einen  Ablaufplan  für  eine  gelungene  E-­‐ ab jetzt im Vordergrund. Reflexion und kritische Auseinandersetzung sollten mit den entspre- ? Modera@on   einer   Lerngruppe   zu   einer   Lehrveran-­‐ staltung   Ihrer   Wahl.   Bi<e   beziehen   Sie   sich   zunächst chenden Applikationen unterstützt werden. E-Mo- auf   ein Kommunika@onsmedium,   dass   Sie   kennen.   derator/innen sollen Hinweise auf vertiefende Welche   Fragen   stellen   Sie,   wie   gewährleisten   Sie,   dass Materialien geben und beenden die Veranstaltung alle  zur  Sprache  kommen,  wie  gehen  Sie  vor?  Präsen-­‐ @eren  Sie  und  vergleichen  Sie  Ihren  Entwurf! mit einer Abschlussrunde.
  • 8. 8  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) Literatur ▸ Karau, S. J. & Wiliams, K.D. (2001). Understanding individual ▸ Beck, K. (2006). Computervermittelte Kommunikation im In- motivation in groups: The Collective Effort Model. In: M.E. ternet. München: Oldenbourg. Turner (Hrsg.), Groups at work: Theory and Research. New ▸ Bodemer, D.; Gaiser, B. & Hesse, F.W. (2009). Kooperatives York: Lawrence Erlbaum, 113-141. netzbasiertes Lernen. In: L.J. Issing & P. Klimsa (Hrsg), ▸ Kerres, M. & Jechle, T. (2000). Betreuung des Lernens in tele- Online-Lernen. Handbuch für Wissenschaft und Praxis, medialen Lernumgebungen. In: Unterrichtswissenschaft, 28 München: Oldenbourg, 151-158. (3), 257-277. ▸ Buchem, I. & Hamelmann, H. (2010). Microlearning: a strategy ▸ Kerres, M. (2000). Entwicklungslinien und Perspektiven medi- for ongoing professional development. In: eLearning Papers, endidaktischer Forschung. 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