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Kai	
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  Henning	
  und	
  Jan	
  Ehlers



Human- und Tiermedizin
Technologieeinsatz im Gesundheitswesen
In	
  der	
  human-­‐	
  und	
  Cermedizinischen	
  Bildung	
  spielt	
  E-­‐Learning	
  bei	
  der	
  VermiElung	
  prakCscher	
  und	
  theore-­‐
Cscher	
  Kompetenzen	
  eine	
  zentrale	
  Rolle.	
  AuWauend	
  auf	
  begleitenden	
  E-­‐Learning-­‐Modulen	
  stellen	
  die	
  Ein-­‐
führung	
   virtueller	
   PaCenten	
   und	
   die	
   Weiterentwicklung	
   von	
   Simulatoren	
   die	
   wichCgsten	
   Neuerungen
technologiebasierten,	
   kontextorienCerten	
   Lernens	
   für	
   die	
   Gesundheitsberufe	
   dar.	
   Virtuelle	
   PaCenten	
   er-­‐
lauben	
   neben	
   der	
   Entlastung	
   schwerkranker	
   und	
   schutzbedürHiger	
   Menschen	
   eine	
   intensivere	
   theore-­‐
Csche	
  Vorbereitung	
  der	
  Lernenden	
  auf	
  den	
  Alltag	
  in	
  der	
  klinischen	
  Praxis.	
  Karteikartenbasiert	
  oder	
  in	
  si-­‐
mulaCven	
   3-­‐D-­‐Umgebungen	
   durchlaufen	
   die	
   Lernenden	
   alle	
   Stadien	
   ambulanter	
   und	
   klinischer	
   Behand-­‐
lungsszenarien	
  und	
  erwerben	
  so	
  Kompetenzen	
  in	
  klinischem	
  Denken	
  und	
  Handeln.	
  Simulatoren	
  stellen	
  die
nächste	
   Trainingsstufe	
   dar,	
   um	
   prakCsche	
   und	
   theoreCsche	
   Kompetenzen	
   zu	
   verCefen.	
   Die	
   Trainingssze-­‐
narien	
   werden	
   durch	
   computergestützte	
   Prüfungsszenarien	
   vervollständigt,	
   die	
   die	
   Einführung	
   inhaltlich
neuer	
  und	
  nur	
  computerbasiert	
  einsetzbarer	
  mulCmedialer	
  Prüfungsformate	
  ermöglichen.	
  Für	
  die	
  Quali-­‐
tätssicherung	
   der	
   Angebote	
   ist	
   eine	
   auf	
   anerkannten	
   Qualitätsicherungsstandards	
   basierende	
   Akkredi-­‐
Cerung	
   und	
   eine	
   logisCsche	
   und	
   didakCsche	
   Unterstützung	
   durch	
   hochschulübergreifende	
   InsCtuConen
notwendig.	
  




Quelle:	
  Universitätsmedizin	
  Berlin



                                                                               #medizin
                                                                               #spezial
                                                                               #fachgegenstand

                                                                               Version	
  vom	
  1.	
  Februar	
  2011



                                                                      Für	
  dieses	
  Kapitel	
  wird	
  noch	
  ein	
  Pate	
  gesucht,
 Jetzt Pate werden!                                         mehr	
  InformaConen	
  unter:	
  hEp://l3t.eu/patenschaH
2	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


                                                                                         steigende Realitätsnähe eine zunehmende Ver-
1. Einleitung
                                                                                         breitung. Innovative elektronische Prüfungsformate
Man kann die Aufgaben, die für die Ausbildungen                                          ermöglichen die Überprüfung des kognitiven Wissens
und Studiengänge in den Gesundheitsberufen vorbe-                                        und klinisch-praktischer Handlungs- und Entschei-
reiten sollen wie folgt zusammenfassen: Medizini-                                        dungskompetenzen. Gleichbleibend hohe inhaltliche,
scher Fachmann, Teamworker/in, Gesundheitsbe-                                            didaktische und technische Qualität der Lernsze-
rater/in für die Gesellschaft, Manager/in, Standes-                                      narien sowohl im Bereich der universitären Aus-
vertreter/in und lebenslang Lernende (Öchsner &                                          bildung als auch in der beruflichen Qualifikation,
Forster, 2005). In der Tiermedizin werden die klini-                                     wurden mit der Übertragung medizinischer Qualitäts-
schen Tätigkeiten durch die Bereiche Forschung, Le-                                      kriterien, die eine hochwertige medizinische Versor-
bensmittelüberwachung und staatliche Aufgaben er-                                        gungsqualität gewährleisten sollen, institutionell für
weitert. Neben den diagnostisch- therapeutischen                                         technologiegestützte Lernszenarien etabliert.
Kompetenzen, sind auch Kompetenzen im Bereich
                                                                                         2. Strukturelle	
  Rahmenbedingungen	
  für	
  den	
  Technolo-­‐
der Selbstreflexion, des lebenslangen Lernens, der
                                                                                         gieeinsatz
Selbsteinschätzung, des wissenschaftlichen Denkens
und Arbeitens, der Kommunikation und Teamarbeit,                                         In der tiermedizinischen Aus- und Fortbildung ist
sowie Gesundheitsförderung, Wissen weitergeben                                           zum Beispiel in Deutschland laut §2 TAppV (BGBl,
und medizinische Entscheidungsfindung unmittelbar                                        2006) es möglich, Teile der Lehrveranstaltungen
durch den Einsatz innovativer Lerntechnologien för-                                      durch E-Learning zu ersetzen. Bis zu 25% der erfor-
derbar. (EAEVE, 2009).                                                                   derlichen Fortbildungspunkte dürfen durch
                                                                                         E-Learning-Maßnahmen erworben werden. Alle
         Die	
   medizinische	
   Ausbildung	
   muss	
   aufgrund	
   der	
   viel-­‐   deutschsprachigen tiermedizinischen Bildungsstätten
   !     fälCgen,	
   auf	
   die	
   Studierenden	
   zukommenden,	
   Auf-­‐
         gaben	
   sowohl	
   Fachkompetenz	
   als	
   auch	
   hohe	
   Sozial-­‐
                                                                                         treffen sich halbjährlich, um eine gemeinsame
                                                                                         E-Learning-Strategie festzulegen, Lernmedien aus-
         kompetenz	
  und	
  prakCsche	
  FerCgkeiten	
  vermiEeln.                      zutauschen und gemeinsam die elektronische Lehre
                                                                                         fortzuentwickeln (Koch et al., 2008). In Österreich
    Seit 1999 sind zahlreiche Curricula humanmedizi-                                     und der Schweiz entwickeln sich ähnliche Konzepte
nischer Studiengänge umstrukturiert worden. Ziel der                                     (Veterinärakademie, 2007). E-Learning spielt im
Veränderungen war die Umsetzung kompentenzori-                                           Studium der Tiermedizin eine wichtige Rolle. Die Zu-
entierter Ausbildungsziele und der patientennahe Un-                                     sammenlegung der Fakultäten in Bern und Zürich
terricht. Diese Rahmenbedingungen sowie der mit                                          zur VetSuisse wäre zum Beispiel ohne eine Internet-
ihrer Einführung verbundene Innovationsschub er-                                         übertragung von Vorlesungen von einem Hörsaal
weitern die Möglichkeiten für den Einsatz innova-                                        zum anderen (siehe Kapitel #videokonferenz) nicht
tiver, technologiegestützter Lernszenarien. Die klas-                                    möglich gewesen.
sische Trennung der „patientenfreien Vorklinik“ von                                         In der Humanmedizin existiert eine derartig
der klinischen Ausbildung wird zugunsten einer inter-                                    grundsätzliche Regelung nicht. Da zusätzliche (auch
disziplinären und problemorientierten Wissensver-                                        elektronische) Lehrangebote die gerichtliche Vergabe
mittlung aufgegeben. Praktisches und theoretisches                                       weiterer Studienplätze nach sich ziehen, werden
Wissen werden durch Kleingruppenunterricht                                               E-Learning-Angebote in den humammedizinischen
anhand von typischen und häufigen Krankheits-                                            Studiengängen momentan vor allem ergänzend einge-
bildern während des gesamten Studienverlaufes selb-                                      setzt. Dies erschwert die Umsetzung von E-Learning-
ständig erworben und vertieft (Lernspirale). Fallbei-                                    Angeboten, sofern diese nicht gefördert werden (zum
spiele werden sowohl in der Tier- als auch in der Hu-                                    Beispiel wird der Austausch von Lernmedien durch
manmedizin ergänzend zum Präsenzunterricht als                                           Verbundprojekte wie k-MED und Caseport ge-
standardisierte elektronische, respektive als virtuelle                                  fördert, die überregional Hochschulen miteinander
Lernfälle angeboten. Der Erwerb der unbedingt er-                                        vernetzen). Damit soll die aufwendige Erstellung und
forderlichen theoretischen und naturwissenschaft-                                        der Austausch von fakultativen elektronischen Lehr-
lichen Grundkenntnisse wird mit der Entwicklung                                          materialen erleichtert werden (Zimmer et al., 2005).
übergreifender Kompetenzen (zum Beispiel Diffe-                                          Das erste humanmedizinische Curriculum, das eine
rentialdiagnostisches Denken) und klinischen                                             auf das Lehrdeputat anrechenbare Integration von
Aspekten der Ausbildung verknüpft. Simulationen er-                                      E-Learning als eigenständiger Unterrichtsveran-
leben durch die ständige Weiterentwicklung und Ver-                                      staltung vorsieht, ist der Modellstudiengang Medizin
billigung der zugrundeliegenden Technik und ihrer                                        der Charité in Berlin (ab Wintersemester 2010/2011).
Human-­‐	
  und	
  Tiermedizin.	
  Technologieeinsatz	
  im	
  Gesundheitswesen—	
  3


    Im ärztlichen Fort- und Weiterbildungsbereich ist                   und die so erworbenen Kenntnisse in praktischen
als Beispiel für den gelungenen informellen Informa-                    Kursen und mit realen Patienten/innen zu vertiefen
tionsaustausch das Netzwerk Allgemeinmedizin zu                         (Woltering et al., 2009).
nennen (Waldmann et al., 2008; Fischer, 2004). Der                         Rapid-Learning-Techniken wie Vodcast oder Pod-
freie Austausch von Daten, obwohl technisch                             casts (als Vorlesungsaufzeichnungen, siehe #educast)
durchaus möglich, wird zusätzlich durch patienten-                      werden den Studierenden zur Ergänzung von klassi-
rechtliche Datenschutzfragen erschwert.                                 schen Frontalveranstaltungen für das Selbststudium
    Das lebenslange Lernen der medizinischen Fach-                      angeboten (Schreiber et al., 2010). Diese Angebote
kräfte wird durch den Begriff „Continuing Medical                       haben eine große Bedeutung in der Vorbereitung auf
Education“ (kurz CME) beschrieben. Ziel der Fort-                       das sogenannte „Hammerexamen“, das zweite Staats-
bildung ist die qualitativ hochwertige medizinische                     examen (vier Studienjahre Lerninhalte), das am Ende
Versorgung der Bevölkerung auf dem jeweils aktu-                        des Studiums von allen Studierenden absolviert
ellen medizinischen Wissensstand. Das Angebot der                       werden muss. Einige Fakultäten befinden sich mit
Veranstaltungen muss sich in den Berufs- und Leben-                     einem breiten Angebot in iTunes-University (zum
salltag der medizinischen Fachkräfte integrieren                        Beispiel Ludwigs-Maximilian-Universität München).
lassen, der durch eine starke Verdichtung der Arbeits-                  Bei hochschulübergreifenden Angeboten oder in der
abläufe geprägt ist. Die Berufsordnung verpflichtet                     Fortbildung werden zusätzlich Veranstaltungen in vir-
zur Fortbildung durch den vorgeschriebenen Erwerb                       tuellen Klassenräumen angeboten. Ein besonderes
von CME Punkten, bei Ärztinnen und Ärzten 250 in                        Format sind die in diesem Rahmen eingesetzten Live-
fünf Jahren, andernfalls drohen Sanktionen. Die ak-                     Übertragungen von Patientenvisiten, da hier be-
tuellen E-Learning-Angebote bieten zunehmend die                        sondere datenschutzrechtliche hohe Anforderungen
Möglichkeit, kleinere Lerneinheiten entsprechend                        an die Übertragungssicherheit der Online-Veran-
einem Lernportfolio zu absolvieren. Meistens handelt                    staltung stellen (Jones et al., 2009).
es sich um reine Online-Angebote, selten werden
                                                                        4. ProblemorienCertes	
  und	
  fallbasiertes	
  Lernen
Blended-Learning-Veranstaltungen mit interaktiven
Komponenten (skriptbasierte Diskussionsforen,                           Die Untersuchung realer Patienten/innen soll und
Webinare, Chats) angeboten. Die für die Nutzung der                     kann nicht durch E-Learning ersetzt werden. Vir-
dargestellten Szenarien erforderliche Medienkom-                        tuelle Fallbeispiele ermöglichen aber den Lehrenden
petenz muss während der Hochschulzeit vermittelt                        eine größere Anzahl von Patienten/innen zu zeigen,
werden. Gewünscht werden mehrheitlich barrie-                           sie größeren Gruppe von Lernenden gleichzeitig an-
rearme Angebote mit entsprechender Bediener-                            zubieten und die Belastung von schwerstkranken
freundlichkeit (Henning & Schnur, 2009; Ehlers et al.;                  Menschen aller Altersgruppen durch den für eine
2007).                                                                  hochwertige Ausbildung unbedingt notwendigen Un-
                                                                        terricht zu vermindern.
3. Technologiebasierte	
  formale	
  Lernszenarien	
  in	
  der
Tier-­‐	
  und	
  Humanmedizin
                                                                                Fallbasiertes	
   E-­‐Learning	
   mit	
   dem	
   Schwerpunkt	
   auf	
   vir-­‐
Medizinische Curricula sind seit der Einführung des
Reformstudiengangs Medizin in Berlin 1999 einem                            !    tuellen	
   PaCenten	
   wird	
   in	
   der	
   Medizin	
   etabliert,	
   um
                                                                                das	
   konstrukCve	
   Erlernen	
   der	
   DiagnosCk	
   zu	
   ver-­‐
ständigen Reformprozess unterworfen, der die Um-                                bessern.
setzung innovativer technologiegestützter Unter-
richtsformate begünstigt (Weninger et al., 2009). Die                       Die charakteristische Form des curricular inte-
Mehrheit der medizinischen Hochschulen bieten Stu-                      grierten E-Learning in den medizinischen Fächern ist
dierenden und Dozierenden klassische Lernplatt-                         das problemorientierte, fallbasierte Lernen mit virtu-
formen an, auf denen die begleitenden Unterrichts-                      ellen Krankheitsfällen. Hier geht es um den selbstge-
materialien und E-Learning-Module angeboten                             steuerten Wissenserwerb an konkreten, impliziten
werden. Durch die Modularisierung der Studienab-                        und mehrfach interpretierbaren Fallbeispielen unter
schnitte wird das Angebot ergänzender E-Learning-                       Vermeidung von „trägem Wissen“. Im Sinne von fall-
oder Blended-Learning-Szenarien vereinfacht. Die                        basierten Schlussfolgerungen soll Erfahrungswissen
traditionellen E-Learning-Techniken wie Web-Based                       mit hohem Praxisbezug erworben werden. Dafür hat
Training (WBT) und Computer-Based Training                              sich die Arbeit mit den bereits beschriebenen virtuali-
(CBT) werden zunehmend in Blended-Learning-Sze-                         sierten echten Patientenfällen als Möglichkeit zur
narien integriert, um Grundlagenwissen zu vermitteln                    Vorstellung typischer nicht ad hoc durch Patien-
                                                                        ten/innen repräsentierter Krankheitsbilder und ihrer
4	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)



   In der Praxis: Pflegeausbildung
   In	
   Hessen	
   wurde	
   unter	
   dem	
   Titel	
   InnovaConsverbund	
   Pflege-­‐   dungswissenschaHen	
   und	
   Management	
   für	
   Pflege-­‐	
   und	
   Ge-­‐
   wissen	
  (Kobbert,	
  2007)	
  Lernprogramme	
  zur	
  VermiElung	
  von                sundheitsberufe	
   an	
   der	
   FH	
   Hannover	
   ist	
   ein	
   eigenes	
   Modul
   komplexen	
   Pflegehandlungen	
   entwickelt,	
   die	
   sich	
   über                  „Lehren	
  und	
  Lernen	
  mit	
  neuen	
  Medien“	
  integriert.
   mobile	
  Endgeräte	
  abrufen	
  lassen.	
  Im	
  Masterstudiengang	
  Bil-­‐



Symptome als nützlich erwiesen. Ziel des Einsatzes                                          modell. Ein an einen Mundhöhlensimulator ange-
dieses Werkzeuges ist es aufgrund der Diagnose-                                             schlossenes Computerprogramm misst die Fort-
stellung die geeignete Behandlung festzulegen und                                           schritte bei der Geschicklichkeit des Studierenden,
mit den Vorschlägen der Experten und Expertinnen                                            sowie den Behandlungserfolg direkt. Bei ihrer Arbeit
abzugleichen, so als würde die Lernenden direkt an                                          werden die Studierenden von erfahrenen Tutorinnen
einer Visite teilnehmen. Es werden den zu vermit-                                           und Tutoren begleitet, die die erforderlichen Hand-
telnden Kompetenzen entsprechend Systeme mit un-                                            griffe und Behandlungen erklären. Die verschiedenen
terschiedlich starkem Simulationsgrad eingesetzt. Zu-                                       genannten Trainingsangebote werden mit ihren
sätzlich wird Verknüpfung von Grundlagenwissen                                              Präsenz- und Online-Anteilen miteinander ver-
mit dem simulativen Training des klinischen, diffe-                                         bunden. Die Präsenzphasen finden zum Teil zentral
rentialdiagnostischen Denkens angeregt (Huwendiek                                           in Trainingszentren statt, die mittlerweile von fast
et al., 2009). Das Spektrum reicht von einer sehr                                           jeder Universität vorgehalten werden.
starken Führung entlang eines Expertenweges (ge-                                                In der Pflegeausbildung spielt E-Learning vor
nannt „Scaffolding“ wie zum Beispiel bei CASUS,                                             allem in den Studiengängen zum Pflegemanagement
CAMPUS), bis zu vollständigen diagnostischen Simu-                                          eine Rolle. Aber auch in der Fortbildung werden elek-
lationen wie zum Beispiel Inmedea. Die Anwendung                                            tronische Lehr- und Lernmedien inzwischen einge-
der virtuellen Fallbeispiele kann in Präsenz, zum                                           setzt, vor allem in der ambulanten Pflege.
Selbstlernen, für kollaboratives oder problemorien-
                                                                                            5. Spezielle	
  E-­‐Learning-­‐Angebote
tiertes Lernen in einem Blended-Learning-Szenario
oder als „Task-Based Learning“ also als Lernen an                                           Virtuelle	
  PaCenten(VIP)
einer Aufgabe erfolgen. Auch von Studierenden ge-                                           Die Innovationen und der Mehrwert durch den
nerierte Fälle im Sinne eines „Lernen durch Lehren“                                         Einsatz von E-Learning in der Humanmedizin er-
sind eine Variante des Lernens mit virtuellen Fällen                                        geben sich aus der Möglichkeit, physikalische und
(Ehlers, 2009).                                                                             biologische Prozesse als Modelle der Entstehung von
    Simulatoren und haptische Werkzeuge bilden die                                          Krankheiten in Form von eigenständigen Lernmo-
Brücke zwischen den rein virtuellen E-Learning-Si-                                          dulen anzubieten. In diesem Kapitel wird als eine Be-
mulationen und dem Lernen im Umgang mit echten                                              sonderheit der medizinischen Ausbildung der Einsatz
Patienten/innen. Vorrangig besteht das Ziel ihres                                           virtueller Patientinnen und Patienten (fallbasierte
Einsatzes in der Virtualisierung diagnostischer und                                         Lernprogramme) beschrieben. Diese Programme
therapeutischer Interventionen. Sie haben einen                                             haben durch kontinuierliche Weiterentwicklung der
festen Platz in der Ausbildung zur minimal invasiven                                        Virtualisierungstechniken und Abstimmung der In-
Chirurgie, bei Schulung an Ultraschallgeräten, bis hin                                      halte und Prüfungsformate auf die Anforderungen
zum Training der rektalen Untersuchung bei der Kuh                                          kompetenzorientierter Curricula einen großen Stel-
erlangt (Baillie et al., 2005). Augmented-Reality-                                          lenwert in den medizinischen Curricula erlangt. Fall-
Training wird beim Einüben basischer Nahttechniken                                          basierte Lernprogramme (Casus, CAMPUS, Prome-
ebenso eingesetzt, wie im Training komplexer chirur-                                        theus, Inmedea) virtualisieren zu diesem Zweck di-
gischer Eingriffe (Botden et al., 2009). Kritische                                          daktisch verkürzt komplette klinische und ambulante
Notfall-Situationen können ohne Risiko für Pati-                                            Verläufe von realen Patientinnen und Patienten Den
enten/innen an Fullscale-Simulatoren mit einem                                              Nutzern wird ein echter Patient oder eine echte Pati-
ähnlich hohen Standard wie dem Training von Pi-                                             entin vorgestellt, deren gesamte Falldaten multi-
loten/innen in Flugsimulatoren eingeübt werden.                                             medial aufbereitet wurden. Fotos, Videos und Audio-
    In der Zahnmedizin lernen Studierende an den                                            materialien dokumentieren die wichtigsten klinischen
Universitäten Heidelberg und Ulm nach der theoreti-                                         Befunde und Symptome, beispielsweise können Hus-
schen Grundausbildung zunächst an einem Kopf-                                               tengeräusche mit dem klinischen Zustand des Pati-
Human-­‐	
  und	
  Tiermedizin.	
  Technologieeinsatz	
  im	
  Gesundheitswesen—	
  5


enten oder der Patientin durch Videos in Einklang
                                                                     Was	
   versteht	
   man unter	
   virtuellen	
   PaCenten/innen?
                                                                                                    	
  
gebracht werden. Die Anwender/innen führen eine
virtuelle Anamnese durch, erheben körperliche Be-               ?    Recherchieren	
   Sie	
   und	
   beschreiben	
   Sie	
   welche	
   Vor-­‐
                                                                     teile	
   der	
   Einsatz	
   virtueller	
   PaCenten/innen	
   mit	
   sich
funde und ordnen gezielt Untersuchungen an, mit                      bringt?	
   Stellen	
   Sie	
   Ihr	
   Ergebnis	
   möglichen	
   Nachteilen
dem Ziel, wichtige weiter in Frage kommende Dia-                     gegenüber.
gnosen (Differentialdiagnosen) kritisch zu reflek-
tieren. In dem Moment, in dem die Studierenden den           Wissensmanagement
echten Patient oder die echte Patientin am Kran-             Informelles Lernen findet in allen medizinischen
kenbett antreffen, weist er oder sie die für das Ver-        Fachbereichen momentan vor allem im direkten kol-
ständnis und das Erkennen der Erkrankung notwen-             legialen Austausch statt. Spezielles patientenbezo-
digen Symptome (beispielsweise Hautausschlag,                genens Ergänzungswissen wird vor allem mündlich
Luftnot) oft nicht mehr auf.                                 weiter gegeben. Nicht standardisierte elektronische
    Darüberhinaus ermöglichen standardisierte vir-           Werkzeuge für eine solche Form des Wissensmanage-
tuelle Lernfälle eine realitätsnahe Darstellung (zu-         ments sind derzeit Wikis, Soziale Netzwerke, Foren
meist durch ergänzende Videos, Bild- und Tonmate-            und Medienaggregatoren (Youtube, e-meducati-
rialien, Animationen, sowie Labor- und Bildgebungs-          on.org) (Kim et al., 2010). Diese Elemente können
befunde) schwerstkranker Patienten. Sie helfen diese         durch gezielte Moderation einen ähnlich hohen Lern-
zu entlasten und Studierenden wie auch Ärzten und            effekt erzielen, wie reine Präsenzveranstaltungen.
Ärztinnen besser vorbereitet mit Patienten zu prakti-            Ansätze dazu finden sich im Helios Kliniken-
zieren. Simulatoren erlauben das kontextnahe                 verbund oder im Network of Veterinary ICT in Edu-
Training hochkomplexer praktischer Fertigkeiten              cation (NOVICE). Auch Blogs, Microblogging und
komplexer operativer Eingriffe, die an echten Pati-          RSS-Feeds können zu einem solchen Austausch bei-
enten nicht trainierbar sind (Schout et al, 2009).           tragen und finden zunehmend Verbreitung unter Me-
    Blended-Learning-Szenarien werden über die Vor-          dizinern/innen. Das Hauptproblem solcher Res-
und Nachbereitung von Trainingssituationen hinaus,           sourcen liegt in der fehlenden oder unstandardi-
beispielsweise bei der Simulation geburtshilflicher          sierten Qualitätssicherung. Diese ist ein zentrales An-
Notfälle durch den Einsatz von Schauspieler-Pati-            liegen der Nutzer/innen und Fachvertreter/innen
enten in Verbindung mit einem geburtshilflichen Si-          und muss in den Ausschüssen der Standesorganisa-
mulator oder bei der präventiven Erkennung von Be-           tionen durch entsprechende Regelungen standardi-
handlungsfehlern eingesetzt (Ellaway et al, 2008).           siert werden. Der Zugewinn besteht in der Mög-
    Serious Games (siehe #virtuellewelt, #game) ge-          lichkeit der Intensivierung der Kommunikation mit
hören zu den Lehrkonzepten, deren Nutzen im                  Patientinnen und Patienten.
Rahmen neuer didaktischer Lehrszenarien evaluiert
wird (Sostmann et al., 2011). Innovative Interaktions-
systeme, basierend auf großen Multitouchdisplays,                    Welche	
   Werkzeuge	
   eignen	
   sich	
   zum	
   AuWau	
   von	
   Fach-­‐
die Berührungen von einem oder mehreren Be-                     ?    informaConsnetzwerken?	
   Recherchieren	
   Sie	
   die
                                                                     Nutzung	
   von	
   Blogs,	
   Mircoblogs	
   in	
   medizinischem
nutzern gleichzeitig als Eingabe entgegennehmen wie                  Kontext	
  und	
  beurteilen	
  Sie	
  diese	
  in	
  Hinblick	
  auf	
  Infor-­‐
sie im Kleinen bereits in den Smartphones der                        maConsgehalt	
  und	
  Qualitätssicherung.
neuesten Generation eingesetzt werden (Android,
IOS), werden zukünftig die medizinischen Lernum-             Elektronische	
  Prüfungen
gebungen auf der Hardwareseite prägen. Sie können
helfen die Lücke zwischen kostenintensiven Fullscale-        Die beschriebenen fallbasierten Lernsysteme bieten
Simulatorpuppen (reagieren auf Gabe von echten               auf den Lernfällen basierende digitale Prüfungs-
Medikamenten und manuelle Interventionen, im Hin-            systeme an, die den staatsexamensrelevanten Anfor-
tergrund von Experten/innen ferngesteuert) und               derungen gerecht werden (Rothoff et al., 2006; siehe
karteikartenbasierten virtuellen Patientenlehrsys-           Kapitel #assessment). Die Vorteile elektronischer
temen zu schließen (Wang, 2008; Kaschny et al.,              Prüfungen in der Medizin ergeben sich dabei aus den
2010).                                                       Möglichkeiten, im Verbund mit den neuen Lerntech-
                                                             nologien, den Erfolg der Vermittlung der Kompe-
                                                             tenzen überprüfen zu können. Zusätzlich ist der
                                                             Einsatz der elektronischen Prüfungen mit einer er-
6	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


heblichen Aufwandsreduktion gegenüber der Prä-                                         bereiten. Sie recherchieren und lesen die offiziellen
senzprüfungen verbunden (nach Schaffung der ent-                                       Richtlinien zum Einsatz von Antibiotika in diesem
sprechenden Prüfungspoolkapazitäten).                                                  Fall, tauschen sich zu den Neuerungen aus, treffen
    In der Tiermedizin werden Prüfungen häufig im                                      dann den/die Patientin am Krankenbett an und
Sinne eines Blended-Assessment als schriftliche mit                                    stellen wichtige Anamnesefragen. Anschließend be-
mündlich-praktischen Prüfungen kombiniert (Ehlers                                      sprechen Sie mit den Lehrenden die Befunde und
et al., 2009). E-Assessment kann in diesem Rahmen                                      vergleichen vor Ort und im virtuellen Lernraum
diagnostisch, formativ oder summativ eingesetzt                                        Röntgenbilder von unterschiedlichen Patienten/innen
werden. Diagnostische Prüfungen werden im                                              und Lungenentzündungstypen. Sie lernen die Leit-
Rahmen psychologischer Motivationstests als Teil des                                   linien (Empfehlungen der Fachgesellschaften) auf die
Auswahlverfahrens der Hochschulen oder am Ende                                         jeweiligen Patienten/innen anzuwenden. In der
eines E-Learning-Moduls vor Eintritt in die Präsenz-                                   Klausur erhalten Sie dann einen virtuellen Patienten
phase einer Blended-Learning-Veranstaltung einge-                                      oder eine virtuelle Patientin mit einer dieser Erkran-
setzt. Formatives Prüfen dient der Selbstüberprüfung                                   kungen und müssen selbständig und schrittweise
und der Vermittlung von Feedback an die Studie-                                        weitere diagnostische und therapeutische Schritte ein-
renden. Zu diesem Zweck werden virtuelle Krank-                                        leiten. Ein Zukunftsvision könnte die adaptive An-
heitsfälle, Feedbacksysteme im Präsenzunterricht                                       passung des Schwierigkeitsgrades der Prüfungsfragen
(zum Beispiel mobile Abstimmungssysteme) oder                                          an das Niveau der jeweiligen Prüfungskandidatinnen
E-Portfolios im klinisch-praktischen Jahr eingesetzt.                                  und kandidaten während der Prüfung durch das Prü-
Beispielsweise müssen die Studierenden die Durch-                                      fungssystem sein.
führung bestimmter praktischer Untersuchungen mit
den Bildern der Patienten elektronisch unter Aufsicht
verschiedener Tutorinnen und Tutoren dokumen-                                                 Elektronische	
  Systeme	
  in	
  der	
  Human-­‐	
  und	
  Tiermedizin
tieren, um ein bestimmtes praktisches Leistungszerti-                                    !    ermöglichen	
   ein	
   effizientes	
   und	
   effekCves	
   Prüfen
                                                                                              unter	
   Beachtung	
   der	
   Gütekriterien	
   und	
   werden	
   flä-­‐
fikat zu erhalten.                                                                            chendeckend	
  eingesetzt.	
  
    Summative elektronische Prüfungen werden über-
wiegend unter Anwesenheitsbedingungen durchge-                                         6. 	
  Problemfeld	
  Qualitätssicherung
führt. Die am häufigsten verwendeten Fragetypen
sind bei den summativen Prüfformaten Multiple                                          Grundsätzlich ist für den nachhaltigen Erfolg der
Choice und Bildanalysefragen. In laufenden Pro-                                        elektronischen Lernszenarien in den medizinischen
jekten wird die Nutzung neuer Fragetypen und Prü-                                      Fachdisziplinen eine zertifizierte Qualitätssicherung
fungsformate entwickelt, mit denen die klinische Ent-                                  der technischen und didaktischen Qualität elektroni-
scheidungskompetenz formativ durch die Studie-                                         scher Lernangebote im Rahmen der curricularen Ein-
renden selbst bestimmt getestet werden kann                                            bindung entscheidend. Die Qualitätssicherung kann
(Möltner et al., 2006). Diese Fragen-Formate bieten                                    über universitätsinterne Gremien organisiert werden,
sich in Kombination mit den beschriebenen fallba-                                      die ein Gütesiegel vergeben oder über eine externe
sierten VIP-Fällen als Prüfungswerkzeuge mit multi-                                    Zertifizierung. Ein Gütesiegel für die Humanmedizin
medialem Mehrwert an. Der Vorteil liegt in der adap-                                   wurde von der Charité-Universitätsmedizin entwi-
tiven Prüfbarkeit des kognitiven Wissens und der Er-                                   ckelt. Es wurde von der Bundesärztekammer durch
weiterung der prüfbaren Kompetenzen auf den klini-                                     weitere Standards ergänzt und wird als Rahmenricht-
schen Bereich und der Ergänzung der Fragen durch                                       linie für Fortbildungsanbieter empfohlen (Borg et al.,
interaktive und multimediale Inhalte. Beispielsweise                                   2010). Dieses Zertifikat kann gleichzeitig als
können lebensbedrohliche Hautausschläge, die an vir-                                   Grundlage für ein Anreizsystem, wie es die Vergabe
tuellen Patienten demonstriert wurden, mit diesem                                      von leistungsorientierten Mitteln darstellt, dienen.
Format auch in der Prüfung von nicht lebensbedroh-                                     Ein weiteres Muster für Qualitätssicherungsmaß-
lichen unterschieden werden. Auf der Ebene der                                         nahmen in den Gesundheitsberufen könnten die Ber-
Entscheidungskompetenz können den Studierenden                                         liner Multimedia-Kriterien oder das Gütesiegel des
dann weitere diagnostische oder therapeutische                                         VEBN sein (IB&M-Projekt ETHIKMEDIA, 2008;
Schritte abverlangt werden.                                                            VEBN, 2010). Deutlich umfangreicher ist eine Quali-
    Ein Blended-Learning-Prüfungsszenario könnte                                       tätssicherung nach DIN PAS 1032-1/2, die im medi-
so aussehen, dass die Studierenden sich vorab online                                   zinischen Bereich aus logistischen Gründen bisher
mit dem virtuellen Patienten oder der virtuellen Pati-                                 kaum durchgeführt wird.
entin auf das Krankheitsbild Lungenentzündung vor-
Human-­‐	
  und	
  Tiermedizin.	
  Technologieeinsatz	
  im	
  Gesundheitswesen—	
  7


   Als direkte Konsequenz der Förderprojekte des                                     ▸ EAEVE - European Association of Establishments for Vete-
Bundes wurde die Einrichtung von zentralen                                             rinary Education (2009). Annex IV: List of Recommended Es-
E-Learning-Beratungsstellen an medizinischen Fakul-                                    sential Competencies at Graduation: "Day-one-Skills". In:
täten empfohlen. Momentan ist dies in einigen deut-                                    EAEVE Standard Operating Procedures, May 2009, URL:
schen Bundesländern fakultätsübergreifend (Berlin,                                     http://www.eaeve.org/fileadmin/downloads/sop/SOP_An-
Baden-Württemberg), fakultätsintern aber nur an we-                                    nex4to8_Hanover09.pdf [2010-12-28].
nigen, großen medizinischen Fakultäten umgesetzt.                                    ▸ Ebert, M. (2006). Konzeption und Implementierung einer
Die Weiterentwicklung der Kriterien für qualitativ                                     policy-basierten Privacy Management Architektur für föderierte
hochwertige medizinische E-Learning-Szenarien ist                                      Identitätsmanagementsysteme am Beispiel Shibboleth.
über die Fachgesellschaften, wie die Deutsche Gesell-                                  München: LMU München, Diplomarbeit, URL: http://ww-
schaft für Medizinische Ausbildung (GMA), die euro-                                    w.mnm-team.org/proj/www/mnm/htdocs/pub/Diplomar-
päische Fachgesellschaft für medizinische Ausbildung                                   beiten/eber06/PDF-Version/eber06.pdf [2010-12-28].
(AMEE) oder deren tiermedizinischen Ableger                                          ▸ Ehlers, J.P. (2009). Peer-to-Peer-Learning in der tiermedizini-
ViEW gewährleistet.                                                                    schen Lehre : Am Beispiel von CASUS-Fällen. Bremen: Di-
   In Österreich ist es möglich bis zu zwei Drittel der                                plomica Verlag.
geforderten ärztlichen Fortbildungspunkte durch                                      ▸ Ehlers, J.P.; Carl, T.; Wind, K-H., Möbs, D.; Rehage, J. &
qualitätsgesicherte E-Learning-Angebote zu erlangen                                    Tipold, A. (2009). Blended Assessment: Mündliche und elek-
(Arztakademie, 2010). Die Schweizer Fortbildungs-                                      tronische Prüfungen im klinischen Kontext. In: Zeitschrift für
ordnung sieht E-Learning ebenfalls als reguläres                                       Hochschulentwicklung 4, 3, URL: http://www.fnm-
Fortbildungsformat vor.                                                                austria.at/zfhe/xowiki/264786 [2010-12-28], 24-36.
   Tiermedizinische Bildungsstätten werden euro-                                     ▸ Ehlers, J.P.; Wittenberg, B.; Fehrlage, K.F. & Neumann, S.
paweit vergleichend regelmäßig von der European                                        (2007). VETlife - continuing veterinary education arranged by
Association of Establishments for Veterinary Edu-                                      eLearning. In: D. Remenyi (Hrsg.), ECEL 2007 - 6th European
cation (EAEVE) evaluiert und im Hinblick auf ihr                                       Conference on e-Learning, Reading: Academic Conferences,
Qualitätsmanagement in der Lehre akkreditiert. Der                                     2007, 183-187.
Einsatz elektronischer Lehr- und Lernmedien wird                                     ▸ Ellaway, R.; Poulton, T.; Fors, U.; McGee J.B. & Albright, S.
durch diese Institution wertgeschätzt. Dies hat den                                    (2008). Building a virtual patient commons. In: Med Teach.
Stellenwert der E-Learning-Angebote in dieser Dis-                                     2008, 30(2), 170-4.
ziplin deutlich gesteigert und damit direkte Auswir-                                 ▸ Fischer, M.R. (2004). Caseport. URL:
kungen auf die Ausbildungsqualität der betroffenen                                     http://www.charite.de/elearning/projekte/caseport.htm
Bildungsstätten. Für die Humanmedizin existiert eine                                   [2010-12-28].
vergleichbare Plattform noch nicht.                                                  ▸ Henning, J. & Schnur, A. (2009). Neue Medien in der medizini-
                                                                                       schen Bildung. Berlin: uni-edition.
                                                                                     ▸ Huwendiek, S.; Reichert, F.; Bosse, H.M.; de Leng, B.A.; van
        Erst	
   eine	
   funkConierende	
   Qualitätssicherung	
   ist	
   die        der Vleuten, C.P.; Haag, M.; Hoffmann, G.F. & Tönshoff, B.
  !     Voraussetzung,	
   dass	
   E-­‐Learning-­‐Module	
   sinnvoll	
   ein-­‐
        gesetzt	
  werden	
  können.
                                                                                       (2009). Design principles for virtual patients: a focus group
                                                                                       study among students. In: Med Educ., 09 Jun, 43(6), 580-8.
                                                                                     ▸ IB&M-Projekt ETHIKMEDIA (2008). Qualitätsanforde-
Literatur                                                                              rungen und Qualitätsprüfung des Institutes für Bildung und
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8	
  —	
  Lehrbuch	
  für	
  Lernen	
  und	
  Lehren	
  mit	
  Technologien	
  (L3T)


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  trolled trial. In: BJU Int., 2010 Jul, 106(2), 226-31.                                 http://www.bmbf.de/pub/neue_medien_in_der_beruflichen_
▸ Schreiber, B.E.; Fukuta, J. & Gordon, F. (2010). Live lecture                          bildung.pdf [2011-01-09].
  versus video podcast in undergraduate medical education: A
  randomised controlled trial. In: BMC Med Educ., 2010, Oct 8,
  10:68.

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Human- und Tiermedizin Technologieeinsatz im Gesundheitswesen

  • 1. Kai  Sostmann,  Jacqueline  Henning  und  Jan  Ehlers Human- und Tiermedizin Technologieeinsatz im Gesundheitswesen In  der  human-­‐  und  Cermedizinischen  Bildung  spielt  E-­‐Learning  bei  der  VermiElung  prakCscher  und  theore-­‐ Cscher  Kompetenzen  eine  zentrale  Rolle.  AuWauend  auf  begleitenden  E-­‐Learning-­‐Modulen  stellen  die  Ein-­‐ führung   virtueller   PaCenten   und   die   Weiterentwicklung   von   Simulatoren   die   wichCgsten   Neuerungen technologiebasierten,   kontextorienCerten   Lernens   für   die   Gesundheitsberufe   dar.   Virtuelle   PaCenten   er-­‐ lauben   neben   der   Entlastung   schwerkranker   und   schutzbedürHiger   Menschen   eine   intensivere   theore-­‐ Csche  Vorbereitung  der  Lernenden  auf  den  Alltag  in  der  klinischen  Praxis.  Karteikartenbasiert  oder  in  si-­‐ mulaCven   3-­‐D-­‐Umgebungen   durchlaufen   die   Lernenden   alle   Stadien   ambulanter   und   klinischer   Behand-­‐ lungsszenarien  und  erwerben  so  Kompetenzen  in  klinischem  Denken  und  Handeln.  Simulatoren  stellen  die nächste   Trainingsstufe   dar,   um   prakCsche   und   theoreCsche   Kompetenzen   zu   verCefen.   Die   Trainingssze-­‐ narien   werden   durch   computergestützte   Prüfungsszenarien   vervollständigt,   die   die   Einführung   inhaltlich neuer  und  nur  computerbasiert  einsetzbarer  mulCmedialer  Prüfungsformate  ermöglichen.  Für  die  Quali-­‐ tätssicherung   der   Angebote   ist   eine   auf   anerkannten   Qualitätsicherungsstandards   basierende   Akkredi-­‐ Cerung   und   eine   logisCsche   und   didakCsche   Unterstützung   durch   hochschulübergreifende   InsCtuConen notwendig.   Quelle:  Universitätsmedizin  Berlin #medizin #spezial #fachgegenstand Version  vom  1.  Februar  2011 Für  dieses  Kapitel  wird  noch  ein  Pate  gesucht, Jetzt Pate werden! mehr  InformaConen  unter:  hEp://l3t.eu/patenschaH
  • 2. 2  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) steigende Realitätsnähe eine zunehmende Ver- 1. Einleitung breitung. Innovative elektronische Prüfungsformate Man kann die Aufgaben, die für die Ausbildungen ermöglichen die Überprüfung des kognitiven Wissens und Studiengänge in den Gesundheitsberufen vorbe- und klinisch-praktischer Handlungs- und Entschei- reiten sollen wie folgt zusammenfassen: Medizini- dungskompetenzen. Gleichbleibend hohe inhaltliche, scher Fachmann, Teamworker/in, Gesundheitsbe- didaktische und technische Qualität der Lernsze- rater/in für die Gesellschaft, Manager/in, Standes- narien sowohl im Bereich der universitären Aus- vertreter/in und lebenslang Lernende (Öchsner & bildung als auch in der beruflichen Qualifikation, Forster, 2005). In der Tiermedizin werden die klini- wurden mit der Übertragung medizinischer Qualitäts- schen Tätigkeiten durch die Bereiche Forschung, Le- kriterien, die eine hochwertige medizinische Versor- bensmittelüberwachung und staatliche Aufgaben er- gungsqualität gewährleisten sollen, institutionell für weitert. Neben den diagnostisch- therapeutischen technologiegestützte Lernszenarien etabliert. Kompetenzen, sind auch Kompetenzen im Bereich 2. Strukturelle  Rahmenbedingungen  für  den  Technolo-­‐ der Selbstreflexion, des lebenslangen Lernens, der gieeinsatz Selbsteinschätzung, des wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens, der Kommunikation und Teamarbeit, In der tiermedizinischen Aus- und Fortbildung ist sowie Gesundheitsförderung, Wissen weitergeben zum Beispiel in Deutschland laut §2 TAppV (BGBl, und medizinische Entscheidungsfindung unmittelbar 2006) es möglich, Teile der Lehrveranstaltungen durch den Einsatz innovativer Lerntechnologien för- durch E-Learning zu ersetzen. Bis zu 25% der erfor- derbar. (EAEVE, 2009). derlichen Fortbildungspunkte dürfen durch E-Learning-Maßnahmen erworben werden. Alle Die   medizinische   Ausbildung   muss   aufgrund   der   viel-­‐ deutschsprachigen tiermedizinischen Bildungsstätten ! fälCgen,   auf   die   Studierenden   zukommenden,   Auf-­‐ gaben   sowohl   Fachkompetenz   als   auch   hohe   Sozial-­‐ treffen sich halbjährlich, um eine gemeinsame E-Learning-Strategie festzulegen, Lernmedien aus- kompetenz  und  prakCsche  FerCgkeiten  vermiEeln. zutauschen und gemeinsam die elektronische Lehre fortzuentwickeln (Koch et al., 2008). In Österreich Seit 1999 sind zahlreiche Curricula humanmedizi- und der Schweiz entwickeln sich ähnliche Konzepte nischer Studiengänge umstrukturiert worden. Ziel der (Veterinärakademie, 2007). E-Learning spielt im Veränderungen war die Umsetzung kompentenzori- Studium der Tiermedizin eine wichtige Rolle. Die Zu- entierter Ausbildungsziele und der patientennahe Un- sammenlegung der Fakultäten in Bern und Zürich terricht. Diese Rahmenbedingungen sowie der mit zur VetSuisse wäre zum Beispiel ohne eine Internet- ihrer Einführung verbundene Innovationsschub er- übertragung von Vorlesungen von einem Hörsaal weitern die Möglichkeiten für den Einsatz innova- zum anderen (siehe Kapitel #videokonferenz) nicht tiver, technologiegestützter Lernszenarien. Die klas- möglich gewesen. sische Trennung der „patientenfreien Vorklinik“ von In der Humanmedizin existiert eine derartig der klinischen Ausbildung wird zugunsten einer inter- grundsätzliche Regelung nicht. Da zusätzliche (auch disziplinären und problemorientierten Wissensver- elektronische) Lehrangebote die gerichtliche Vergabe mittlung aufgegeben. Praktisches und theoretisches weiterer Studienplätze nach sich ziehen, werden Wissen werden durch Kleingruppenunterricht E-Learning-Angebote in den humammedizinischen anhand von typischen und häufigen Krankheits- Studiengängen momentan vor allem ergänzend einge- bildern während des gesamten Studienverlaufes selb- setzt. Dies erschwert die Umsetzung von E-Learning- ständig erworben und vertieft (Lernspirale). Fallbei- Angeboten, sofern diese nicht gefördert werden (zum spiele werden sowohl in der Tier- als auch in der Hu- Beispiel wird der Austausch von Lernmedien durch manmedizin ergänzend zum Präsenzunterricht als Verbundprojekte wie k-MED und Caseport ge- standardisierte elektronische, respektive als virtuelle fördert, die überregional Hochschulen miteinander Lernfälle angeboten. Der Erwerb der unbedingt er- vernetzen). Damit soll die aufwendige Erstellung und forderlichen theoretischen und naturwissenschaft- der Austausch von fakultativen elektronischen Lehr- lichen Grundkenntnisse wird mit der Entwicklung materialen erleichtert werden (Zimmer et al., 2005). übergreifender Kompetenzen (zum Beispiel Diffe- Das erste humanmedizinische Curriculum, das eine rentialdiagnostisches Denken) und klinischen auf das Lehrdeputat anrechenbare Integration von Aspekten der Ausbildung verknüpft. Simulationen er- E-Learning als eigenständiger Unterrichtsveran- leben durch die ständige Weiterentwicklung und Ver- staltung vorsieht, ist der Modellstudiengang Medizin billigung der zugrundeliegenden Technik und ihrer der Charité in Berlin (ab Wintersemester 2010/2011).
  • 3. Human-­‐  und  Tiermedizin.  Technologieeinsatz  im  Gesundheitswesen—  3 Im ärztlichen Fort- und Weiterbildungsbereich ist und die so erworbenen Kenntnisse in praktischen als Beispiel für den gelungenen informellen Informa- Kursen und mit realen Patienten/innen zu vertiefen tionsaustausch das Netzwerk Allgemeinmedizin zu (Woltering et al., 2009). nennen (Waldmann et al., 2008; Fischer, 2004). Der Rapid-Learning-Techniken wie Vodcast oder Pod- freie Austausch von Daten, obwohl technisch casts (als Vorlesungsaufzeichnungen, siehe #educast) durchaus möglich, wird zusätzlich durch patienten- werden den Studierenden zur Ergänzung von klassi- rechtliche Datenschutzfragen erschwert. schen Frontalveranstaltungen für das Selbststudium Das lebenslange Lernen der medizinischen Fach- angeboten (Schreiber et al., 2010). Diese Angebote kräfte wird durch den Begriff „Continuing Medical haben eine große Bedeutung in der Vorbereitung auf Education“ (kurz CME) beschrieben. Ziel der Fort- das sogenannte „Hammerexamen“, das zweite Staats- bildung ist die qualitativ hochwertige medizinische examen (vier Studienjahre Lerninhalte), das am Ende Versorgung der Bevölkerung auf dem jeweils aktu- des Studiums von allen Studierenden absolviert ellen medizinischen Wissensstand. Das Angebot der werden muss. Einige Fakultäten befinden sich mit Veranstaltungen muss sich in den Berufs- und Leben- einem breiten Angebot in iTunes-University (zum salltag der medizinischen Fachkräfte integrieren Beispiel Ludwigs-Maximilian-Universität München). lassen, der durch eine starke Verdichtung der Arbeits- Bei hochschulübergreifenden Angeboten oder in der abläufe geprägt ist. Die Berufsordnung verpflichtet Fortbildung werden zusätzlich Veranstaltungen in vir- zur Fortbildung durch den vorgeschriebenen Erwerb tuellen Klassenräumen angeboten. Ein besonderes von CME Punkten, bei Ärztinnen und Ärzten 250 in Format sind die in diesem Rahmen eingesetzten Live- fünf Jahren, andernfalls drohen Sanktionen. Die ak- Übertragungen von Patientenvisiten, da hier be- tuellen E-Learning-Angebote bieten zunehmend die sondere datenschutzrechtliche hohe Anforderungen Möglichkeit, kleinere Lerneinheiten entsprechend an die Übertragungssicherheit der Online-Veran- einem Lernportfolio zu absolvieren. Meistens handelt staltung stellen (Jones et al., 2009). es sich um reine Online-Angebote, selten werden 4. ProblemorienCertes  und  fallbasiertes  Lernen Blended-Learning-Veranstaltungen mit interaktiven Komponenten (skriptbasierte Diskussionsforen, Die Untersuchung realer Patienten/innen soll und Webinare, Chats) angeboten. Die für die Nutzung der kann nicht durch E-Learning ersetzt werden. Vir- dargestellten Szenarien erforderliche Medienkom- tuelle Fallbeispiele ermöglichen aber den Lehrenden petenz muss während der Hochschulzeit vermittelt eine größere Anzahl von Patienten/innen zu zeigen, werden. Gewünscht werden mehrheitlich barrie- sie größeren Gruppe von Lernenden gleichzeitig an- rearme Angebote mit entsprechender Bediener- zubieten und die Belastung von schwerstkranken freundlichkeit (Henning & Schnur, 2009; Ehlers et al.; Menschen aller Altersgruppen durch den für eine 2007). hochwertige Ausbildung unbedingt notwendigen Un- terricht zu vermindern. 3. Technologiebasierte  formale  Lernszenarien  in  der Tier-­‐  und  Humanmedizin Fallbasiertes   E-­‐Learning   mit   dem   Schwerpunkt   auf   vir-­‐ Medizinische Curricula sind seit der Einführung des Reformstudiengangs Medizin in Berlin 1999 einem ! tuellen   PaCenten   wird   in   der   Medizin   etabliert,   um das   konstrukCve   Erlernen   der   DiagnosCk   zu   ver-­‐ ständigen Reformprozess unterworfen, der die Um- bessern. setzung innovativer technologiegestützter Unter- richtsformate begünstigt (Weninger et al., 2009). Die Die charakteristische Form des curricular inte- Mehrheit der medizinischen Hochschulen bieten Stu- grierten E-Learning in den medizinischen Fächern ist dierenden und Dozierenden klassische Lernplatt- das problemorientierte, fallbasierte Lernen mit virtu- formen an, auf denen die begleitenden Unterrichts- ellen Krankheitsfällen. Hier geht es um den selbstge- materialien und E-Learning-Module angeboten steuerten Wissenserwerb an konkreten, impliziten werden. Durch die Modularisierung der Studienab- und mehrfach interpretierbaren Fallbeispielen unter schnitte wird das Angebot ergänzender E-Learning- Vermeidung von „trägem Wissen“. Im Sinne von fall- oder Blended-Learning-Szenarien vereinfacht. Die basierten Schlussfolgerungen soll Erfahrungswissen traditionellen E-Learning-Techniken wie Web-Based mit hohem Praxisbezug erworben werden. Dafür hat Training (WBT) und Computer-Based Training sich die Arbeit mit den bereits beschriebenen virtuali- (CBT) werden zunehmend in Blended-Learning-Sze- sierten echten Patientenfällen als Möglichkeit zur narien integriert, um Grundlagenwissen zu vermitteln Vorstellung typischer nicht ad hoc durch Patien- ten/innen repräsentierter Krankheitsbilder und ihrer
  • 4. 4  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) In der Praxis: Pflegeausbildung In   Hessen   wurde   unter   dem   Titel   InnovaConsverbund   Pflege-­‐ dungswissenschaHen   und   Management   für   Pflege-­‐   und   Ge-­‐ wissen  (Kobbert,  2007)  Lernprogramme  zur  VermiElung  von sundheitsberufe   an   der   FH   Hannover   ist   ein   eigenes   Modul komplexen   Pflegehandlungen   entwickelt,   die   sich   über „Lehren  und  Lernen  mit  neuen  Medien“  integriert. mobile  Endgeräte  abrufen  lassen.  Im  Masterstudiengang  Bil-­‐ Symptome als nützlich erwiesen. Ziel des Einsatzes modell. Ein an einen Mundhöhlensimulator ange- dieses Werkzeuges ist es aufgrund der Diagnose- schlossenes Computerprogramm misst die Fort- stellung die geeignete Behandlung festzulegen und schritte bei der Geschicklichkeit des Studierenden, mit den Vorschlägen der Experten und Expertinnen sowie den Behandlungserfolg direkt. Bei ihrer Arbeit abzugleichen, so als würde die Lernenden direkt an werden die Studierenden von erfahrenen Tutorinnen einer Visite teilnehmen. Es werden den zu vermit- und Tutoren begleitet, die die erforderlichen Hand- telnden Kompetenzen entsprechend Systeme mit un- griffe und Behandlungen erklären. Die verschiedenen terschiedlich starkem Simulationsgrad eingesetzt. Zu- genannten Trainingsangebote werden mit ihren sätzlich wird Verknüpfung von Grundlagenwissen Präsenz- und Online-Anteilen miteinander ver- mit dem simulativen Training des klinischen, diffe- bunden. Die Präsenzphasen finden zum Teil zentral rentialdiagnostischen Denkens angeregt (Huwendiek in Trainingszentren statt, die mittlerweile von fast et al., 2009). Das Spektrum reicht von einer sehr jeder Universität vorgehalten werden. starken Führung entlang eines Expertenweges (ge- In der Pflegeausbildung spielt E-Learning vor nannt „Scaffolding“ wie zum Beispiel bei CASUS, allem in den Studiengängen zum Pflegemanagement CAMPUS), bis zu vollständigen diagnostischen Simu- eine Rolle. Aber auch in der Fortbildung werden elek- lationen wie zum Beispiel Inmedea. Die Anwendung tronische Lehr- und Lernmedien inzwischen einge- der virtuellen Fallbeispiele kann in Präsenz, zum setzt, vor allem in der ambulanten Pflege. Selbstlernen, für kollaboratives oder problemorien- 5. Spezielle  E-­‐Learning-­‐Angebote tiertes Lernen in einem Blended-Learning-Szenario oder als „Task-Based Learning“ also als Lernen an Virtuelle  PaCenten(VIP) einer Aufgabe erfolgen. Auch von Studierenden ge- Die Innovationen und der Mehrwert durch den nerierte Fälle im Sinne eines „Lernen durch Lehren“ Einsatz von E-Learning in der Humanmedizin er- sind eine Variante des Lernens mit virtuellen Fällen geben sich aus der Möglichkeit, physikalische und (Ehlers, 2009). biologische Prozesse als Modelle der Entstehung von Simulatoren und haptische Werkzeuge bilden die Krankheiten in Form von eigenständigen Lernmo- Brücke zwischen den rein virtuellen E-Learning-Si- dulen anzubieten. In diesem Kapitel wird als eine Be- mulationen und dem Lernen im Umgang mit echten sonderheit der medizinischen Ausbildung der Einsatz Patienten/innen. Vorrangig besteht das Ziel ihres virtueller Patientinnen und Patienten (fallbasierte Einsatzes in der Virtualisierung diagnostischer und Lernprogramme) beschrieben. Diese Programme therapeutischer Interventionen. Sie haben einen haben durch kontinuierliche Weiterentwicklung der festen Platz in der Ausbildung zur minimal invasiven Virtualisierungstechniken und Abstimmung der In- Chirurgie, bei Schulung an Ultraschallgeräten, bis hin halte und Prüfungsformate auf die Anforderungen zum Training der rektalen Untersuchung bei der Kuh kompetenzorientierter Curricula einen großen Stel- erlangt (Baillie et al., 2005). Augmented-Reality- lenwert in den medizinischen Curricula erlangt. Fall- Training wird beim Einüben basischer Nahttechniken basierte Lernprogramme (Casus, CAMPUS, Prome- ebenso eingesetzt, wie im Training komplexer chirur- theus, Inmedea) virtualisieren zu diesem Zweck di- gischer Eingriffe (Botden et al., 2009). Kritische daktisch verkürzt komplette klinische und ambulante Notfall-Situationen können ohne Risiko für Pati- Verläufe von realen Patientinnen und Patienten Den enten/innen an Fullscale-Simulatoren mit einem Nutzern wird ein echter Patient oder eine echte Pati- ähnlich hohen Standard wie dem Training von Pi- entin vorgestellt, deren gesamte Falldaten multi- loten/innen in Flugsimulatoren eingeübt werden. medial aufbereitet wurden. Fotos, Videos und Audio- In der Zahnmedizin lernen Studierende an den materialien dokumentieren die wichtigsten klinischen Universitäten Heidelberg und Ulm nach der theoreti- Befunde und Symptome, beispielsweise können Hus- schen Grundausbildung zunächst an einem Kopf- tengeräusche mit dem klinischen Zustand des Pati-
  • 5. Human-­‐  und  Tiermedizin.  Technologieeinsatz  im  Gesundheitswesen—  5 enten oder der Patientin durch Videos in Einklang Was   versteht   man unter   virtuellen   PaCenten/innen?   gebracht werden. Die Anwender/innen führen eine virtuelle Anamnese durch, erheben körperliche Be- ? Recherchieren   Sie   und   beschreiben   Sie   welche   Vor-­‐ teile   der   Einsatz   virtueller   PaCenten/innen   mit   sich funde und ordnen gezielt Untersuchungen an, mit bringt?   Stellen   Sie   Ihr   Ergebnis   möglichen   Nachteilen dem Ziel, wichtige weiter in Frage kommende Dia- gegenüber. gnosen (Differentialdiagnosen) kritisch zu reflek- tieren. In dem Moment, in dem die Studierenden den Wissensmanagement echten Patient oder die echte Patientin am Kran- Informelles Lernen findet in allen medizinischen kenbett antreffen, weist er oder sie die für das Ver- Fachbereichen momentan vor allem im direkten kol- ständnis und das Erkennen der Erkrankung notwen- legialen Austausch statt. Spezielles patientenbezo- digen Symptome (beispielsweise Hautausschlag, genens Ergänzungswissen wird vor allem mündlich Luftnot) oft nicht mehr auf. weiter gegeben. Nicht standardisierte elektronische Darüberhinaus ermöglichen standardisierte vir- Werkzeuge für eine solche Form des Wissensmanage- tuelle Lernfälle eine realitätsnahe Darstellung (zu- ments sind derzeit Wikis, Soziale Netzwerke, Foren meist durch ergänzende Videos, Bild- und Tonmate- und Medienaggregatoren (Youtube, e-meducati- rialien, Animationen, sowie Labor- und Bildgebungs- on.org) (Kim et al., 2010). Diese Elemente können befunde) schwerstkranker Patienten. Sie helfen diese durch gezielte Moderation einen ähnlich hohen Lern- zu entlasten und Studierenden wie auch Ärzten und effekt erzielen, wie reine Präsenzveranstaltungen. Ärztinnen besser vorbereitet mit Patienten zu prakti- Ansätze dazu finden sich im Helios Kliniken- zieren. Simulatoren erlauben das kontextnahe verbund oder im Network of Veterinary ICT in Edu- Training hochkomplexer praktischer Fertigkeiten cation (NOVICE). Auch Blogs, Microblogging und komplexer operativer Eingriffe, die an echten Pati- RSS-Feeds können zu einem solchen Austausch bei- enten nicht trainierbar sind (Schout et al, 2009). tragen und finden zunehmend Verbreitung unter Me- Blended-Learning-Szenarien werden über die Vor- dizinern/innen. Das Hauptproblem solcher Res- und Nachbereitung von Trainingssituationen hinaus, sourcen liegt in der fehlenden oder unstandardi- beispielsweise bei der Simulation geburtshilflicher sierten Qualitätssicherung. Diese ist ein zentrales An- Notfälle durch den Einsatz von Schauspieler-Pati- liegen der Nutzer/innen und Fachvertreter/innen enten in Verbindung mit einem geburtshilflichen Si- und muss in den Ausschüssen der Standesorganisa- mulator oder bei der präventiven Erkennung von Be- tionen durch entsprechende Regelungen standardi- handlungsfehlern eingesetzt (Ellaway et al, 2008). siert werden. Der Zugewinn besteht in der Mög- Serious Games (siehe #virtuellewelt, #game) ge- lichkeit der Intensivierung der Kommunikation mit hören zu den Lehrkonzepten, deren Nutzen im Patientinnen und Patienten. Rahmen neuer didaktischer Lehrszenarien evaluiert wird (Sostmann et al., 2011). Innovative Interaktions- systeme, basierend auf großen Multitouchdisplays, Welche   Werkzeuge   eignen   sich   zum   AuWau   von   Fach-­‐ die Berührungen von einem oder mehreren Be- ? informaConsnetzwerken?   Recherchieren   Sie   die Nutzung   von   Blogs,   Mircoblogs   in   medizinischem nutzern gleichzeitig als Eingabe entgegennehmen wie Kontext  und  beurteilen  Sie  diese  in  Hinblick  auf  Infor-­‐ sie im Kleinen bereits in den Smartphones der maConsgehalt  und  Qualitätssicherung. neuesten Generation eingesetzt werden (Android, IOS), werden zukünftig die medizinischen Lernum- Elektronische  Prüfungen gebungen auf der Hardwareseite prägen. Sie können helfen die Lücke zwischen kostenintensiven Fullscale- Die beschriebenen fallbasierten Lernsysteme bieten Simulatorpuppen (reagieren auf Gabe von echten auf den Lernfällen basierende digitale Prüfungs- Medikamenten und manuelle Interventionen, im Hin- systeme an, die den staatsexamensrelevanten Anfor- tergrund von Experten/innen ferngesteuert) und derungen gerecht werden (Rothoff et al., 2006; siehe karteikartenbasierten virtuellen Patientenlehrsys- Kapitel #assessment). Die Vorteile elektronischer temen zu schließen (Wang, 2008; Kaschny et al., Prüfungen in der Medizin ergeben sich dabei aus den 2010). Möglichkeiten, im Verbund mit den neuen Lerntech- nologien, den Erfolg der Vermittlung der Kompe- tenzen überprüfen zu können. Zusätzlich ist der Einsatz der elektronischen Prüfungen mit einer er-
  • 6. 6  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) heblichen Aufwandsreduktion gegenüber der Prä- bereiten. Sie recherchieren und lesen die offiziellen senzprüfungen verbunden (nach Schaffung der ent- Richtlinien zum Einsatz von Antibiotika in diesem sprechenden Prüfungspoolkapazitäten). Fall, tauschen sich zu den Neuerungen aus, treffen In der Tiermedizin werden Prüfungen häufig im dann den/die Patientin am Krankenbett an und Sinne eines Blended-Assessment als schriftliche mit stellen wichtige Anamnesefragen. Anschließend be- mündlich-praktischen Prüfungen kombiniert (Ehlers sprechen Sie mit den Lehrenden die Befunde und et al., 2009). E-Assessment kann in diesem Rahmen vergleichen vor Ort und im virtuellen Lernraum diagnostisch, formativ oder summativ eingesetzt Röntgenbilder von unterschiedlichen Patienten/innen werden. Diagnostische Prüfungen werden im und Lungenentzündungstypen. Sie lernen die Leit- Rahmen psychologischer Motivationstests als Teil des linien (Empfehlungen der Fachgesellschaften) auf die Auswahlverfahrens der Hochschulen oder am Ende jeweiligen Patienten/innen anzuwenden. In der eines E-Learning-Moduls vor Eintritt in die Präsenz- Klausur erhalten Sie dann einen virtuellen Patienten phase einer Blended-Learning-Veranstaltung einge- oder eine virtuelle Patientin mit einer dieser Erkran- setzt. Formatives Prüfen dient der Selbstüberprüfung kungen und müssen selbständig und schrittweise und der Vermittlung von Feedback an die Studie- weitere diagnostische und therapeutische Schritte ein- renden. Zu diesem Zweck werden virtuelle Krank- leiten. Ein Zukunftsvision könnte die adaptive An- heitsfälle, Feedbacksysteme im Präsenzunterricht passung des Schwierigkeitsgrades der Prüfungsfragen (zum Beispiel mobile Abstimmungssysteme) oder an das Niveau der jeweiligen Prüfungskandidatinnen E-Portfolios im klinisch-praktischen Jahr eingesetzt. und kandidaten während der Prüfung durch das Prü- Beispielsweise müssen die Studierenden die Durch- fungssystem sein. führung bestimmter praktischer Untersuchungen mit den Bildern der Patienten elektronisch unter Aufsicht verschiedener Tutorinnen und Tutoren dokumen- Elektronische  Systeme  in  der  Human-­‐  und  Tiermedizin tieren, um ein bestimmtes praktisches Leistungszerti- ! ermöglichen   ein   effizientes   und   effekCves   Prüfen unter   Beachtung   der   Gütekriterien   und   werden   flä-­‐ fikat zu erhalten. chendeckend  eingesetzt.   Summative elektronische Prüfungen werden über- wiegend unter Anwesenheitsbedingungen durchge- 6.  Problemfeld  Qualitätssicherung führt. Die am häufigsten verwendeten Fragetypen sind bei den summativen Prüfformaten Multiple Grundsätzlich ist für den nachhaltigen Erfolg der Choice und Bildanalysefragen. In laufenden Pro- elektronischen Lernszenarien in den medizinischen jekten wird die Nutzung neuer Fragetypen und Prü- Fachdisziplinen eine zertifizierte Qualitätssicherung fungsformate entwickelt, mit denen die klinische Ent- der technischen und didaktischen Qualität elektroni- scheidungskompetenz formativ durch die Studie- scher Lernangebote im Rahmen der curricularen Ein- renden selbst bestimmt getestet werden kann bindung entscheidend. Die Qualitätssicherung kann (Möltner et al., 2006). Diese Fragen-Formate bieten über universitätsinterne Gremien organisiert werden, sich in Kombination mit den beschriebenen fallba- die ein Gütesiegel vergeben oder über eine externe sierten VIP-Fällen als Prüfungswerkzeuge mit multi- Zertifizierung. Ein Gütesiegel für die Humanmedizin medialem Mehrwert an. Der Vorteil liegt in der adap- wurde von der Charité-Universitätsmedizin entwi- tiven Prüfbarkeit des kognitiven Wissens und der Er- ckelt. Es wurde von der Bundesärztekammer durch weiterung der prüfbaren Kompetenzen auf den klini- weitere Standards ergänzt und wird als Rahmenricht- schen Bereich und der Ergänzung der Fragen durch linie für Fortbildungsanbieter empfohlen (Borg et al., interaktive und multimediale Inhalte. Beispielsweise 2010). Dieses Zertifikat kann gleichzeitig als können lebensbedrohliche Hautausschläge, die an vir- Grundlage für ein Anreizsystem, wie es die Vergabe tuellen Patienten demonstriert wurden, mit diesem von leistungsorientierten Mitteln darstellt, dienen. Format auch in der Prüfung von nicht lebensbedroh- Ein weiteres Muster für Qualitätssicherungsmaß- lichen unterschieden werden. Auf der Ebene der nahmen in den Gesundheitsberufen könnten die Ber- Entscheidungskompetenz können den Studierenden liner Multimedia-Kriterien oder das Gütesiegel des dann weitere diagnostische oder therapeutische VEBN sein (IB&M-Projekt ETHIKMEDIA, 2008; Schritte abverlangt werden. VEBN, 2010). Deutlich umfangreicher ist eine Quali- Ein Blended-Learning-Prüfungsszenario könnte tätssicherung nach DIN PAS 1032-1/2, die im medi- so aussehen, dass die Studierenden sich vorab online zinischen Bereich aus logistischen Gründen bisher mit dem virtuellen Patienten oder der virtuellen Pati- kaum durchgeführt wird. entin auf das Krankheitsbild Lungenentzündung vor-
  • 7. Human-­‐  und  Tiermedizin.  Technologieeinsatz  im  Gesundheitswesen—  7 Als direkte Konsequenz der Förderprojekte des ▸ EAEVE - European Association of Establishments for Vete- Bundes wurde die Einrichtung von zentralen rinary Education (2009). Annex IV: List of Recommended Es- E-Learning-Beratungsstellen an medizinischen Fakul- sential Competencies at Graduation: "Day-one-Skills". In: täten empfohlen. Momentan ist dies in einigen deut- EAEVE Standard Operating Procedures, May 2009, URL: schen Bundesländern fakultätsübergreifend (Berlin, http://www.eaeve.org/fileadmin/downloads/sop/SOP_An- Baden-Württemberg), fakultätsintern aber nur an we- nex4to8_Hanover09.pdf [2010-12-28]. nigen, großen medizinischen Fakultäten umgesetzt. ▸ Ebert, M. (2006). Konzeption und Implementierung einer Die Weiterentwicklung der Kriterien für qualitativ policy-basierten Privacy Management Architektur für föderierte hochwertige medizinische E-Learning-Szenarien ist Identitätsmanagementsysteme am Beispiel Shibboleth. über die Fachgesellschaften, wie die Deutsche Gesell- München: LMU München, Diplomarbeit, URL: http://ww- schaft für Medizinische Ausbildung (GMA), die euro- w.mnm-team.org/proj/www/mnm/htdocs/pub/Diplomar- päische Fachgesellschaft für medizinische Ausbildung beiten/eber06/PDF-Version/eber06.pdf [2010-12-28]. (AMEE) oder deren tiermedizinischen Ableger ▸ Ehlers, J.P. (2009). Peer-to-Peer-Learning in der tiermedizini- ViEW gewährleistet. schen Lehre : Am Beispiel von CASUS-Fällen. Bremen: Di- In Österreich ist es möglich bis zu zwei Drittel der plomica Verlag. geforderten ärztlichen Fortbildungspunkte durch ▸ Ehlers, J.P.; Carl, T.; Wind, K-H., Möbs, D.; Rehage, J. & qualitätsgesicherte E-Learning-Angebote zu erlangen Tipold, A. (2009). Blended Assessment: Mündliche und elek- (Arztakademie, 2010). Die Schweizer Fortbildungs- tronische Prüfungen im klinischen Kontext. In: Zeitschrift für ordnung sieht E-Learning ebenfalls als reguläres Hochschulentwicklung 4, 3, URL: http://www.fnm- Fortbildungsformat vor. austria.at/zfhe/xowiki/264786 [2010-12-28], 24-36. Tiermedizinische Bildungsstätten werden euro- ▸ Ehlers, J.P.; Wittenberg, B.; Fehrlage, K.F. & Neumann, S. paweit vergleichend regelmäßig von der European (2007). VETlife - continuing veterinary education arranged by Association of Establishments for Veterinary Edu- eLearning. In: D. Remenyi (Hrsg.), ECEL 2007 - 6th European cation (EAEVE) evaluiert und im Hinblick auf ihr Conference on e-Learning, Reading: Academic Conferences, Qualitätsmanagement in der Lehre akkreditiert. Der 2007, 183-187. Einsatz elektronischer Lehr- und Lernmedien wird ▸ Ellaway, R.; Poulton, T.; Fors, U.; McGee J.B. & Albright, S. durch diese Institution wertgeschätzt. Dies hat den (2008). Building a virtual patient commons. In: Med Teach. Stellenwert der E-Learning-Angebote in dieser Dis- 2008, 30(2), 170-4. ziplin deutlich gesteigert und damit direkte Auswir- ▸ Fischer, M.R. (2004). Caseport. URL: kungen auf die Ausbildungsqualität der betroffenen http://www.charite.de/elearning/projekte/caseport.htm Bildungsstätten. Für die Humanmedizin existiert eine [2010-12-28]. vergleichbare Plattform noch nicht. ▸ Henning, J. & Schnur, A. (2009). Neue Medien in der medizini- schen Bildung. Berlin: uni-edition. ▸ Huwendiek, S.; Reichert, F.; Bosse, H.M.; de Leng, B.A.; van Erst   eine   funkConierende   Qualitätssicherung   ist   die der Vleuten, C.P.; Haag, M.; Hoffmann, G.F. & Tönshoff, B. ! Voraussetzung,   dass   E-­‐Learning-­‐Module   sinnvoll   ein-­‐ gesetzt  werden  können. (2009). Design principles for virtual patients: a focus group study among students. In: Med Educ., 09 Jun, 43(6), 580-8. ▸ IB&M-Projekt ETHIKMEDIA (2008). Qualitätsanforde- Literatur rungen und Qualitätsprüfung des Institutes für Bildung und ▸ Baillie, S.; Mellor, D.J.; Brewster, S.A. & Reid, S.W. (2005). Inte- Medien der Gesellschaft für Pädagogik und Information zur grating a bovine rectal palpation simulator into an undergra- Beurteilung von didaktischen Multimediaprodukten. URL: duate veterinary curriculum. In: JVME 32/1 2005, 79-85. http:// www.inmedea-simulator.net [2010-12-28]. ▸ BGBl (2006). Verordnung zur Approbation von Tierärztinnen ▸ Jones, R.B.; Maramba, I.; Boulos, M.N. & Alexander, T. (2009). und Tierärzten (TAppV) vom 27. Juli 2006. In: Bundesgesetz- Use of live interactive webcasting for an international postgra- blatt I/38, Bonn, 1827-1856. duate module in ehealth: case study evaluation. In: J Med In- ▸ Borg, E.; Waschkau, A. W.; Engelbrecht, J. & Brösicke, K. ternet Res., 2009, Nov 13, 11(4), e46. (2010). Ärztliche Fortbildung im Internet: Kriterien für gutes ▸ Kaschny, M.; Buron, S.; von Zadow, U. & Sostmann, K. 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  • 8. 8  —  Lehrbuch  für  Lernen  und  Lehren  mit  Technologien  (L3T) ▸ Kobbert, E. (2007). Innovationsverbund PflegeWissen. Weiter- ▸ Sostmann, K.; Tolks, D.; Buron, S. & Fischer, M.R. (2011). Se- bildung in der Pflege - multimedial und mobil. Abschlussbe- rious Games for Health: Learning and healing with video richt 2007. games?. In: MIBE-Sonderheft 2011. ▸ Koch, M.; Fischer, M.R. ;Vandefelde M.; Tipold A. & Ehlers ▸ VEBN: Gütesiegel des Verbandes eLearning Business Nord- J.P. (2010). Erfahrungen aus Entwicklung und Einsatz eines in- deutschland (2011). URL: http://www.vebn.de [2011-01-09]. terdisziplinären Blended-Learning-Wahlpflichtfaches an zwei ▸ Veterinärakademie der österreichischen Tierärzte (2007). Infor- tiermedizinischen Hochschulen. In: ZfHE 5/1, März 2010, 88- mation zur Bildungsordung, Fachtierarzt, Bildungspunkteaner- 107. kennung, 2007. URL: http://is.gd/d6IVhD [2011-01-09]. ▸ McLaughlin, S.; Fitch, M.T.; Goyal, D.G.; Hayden, E.; Kauh, ▸ Waldmann, U.A.; Gensichen, J.; Sönnichsen,A. & Vollmar,H.C. C.Y.; Laack, T.A.; Nowicki, T.; Okuda, Y.; Palm, K.; Pozner, (2008). Netzwerk E-Learning in der Allgemeinmedizin. URL: C.N.; Vozenilek, J.; Wang, E.; Gordon, J.A. & SAEM Tech- http://www.e-learning-allgemeinmedizin.de [2011-01-09]. nology in Medical Education Committee and the Simulation ▸ Wang, M. (2008). Java Settlers. Intelligente agentenbasierte Interest Group (2008). Simulation in graduate medical edu- Spielsysteme für intuitive Multi-Touch-Umgebungen. Berlin: cation 2008: a review for emergency medicine. In: Acad Emerg Freie Universität Berlin, Diplomarbeit, URL: http://page.- Med. 2008, Nov, 15(11), 1117-29. mi.fu-berlin.de/block/Wang_Diplom.pdf [2011-01-09]. ▸ NOVICE: Network of Veterinary ICT in Education. URL: ▸ Weninger, L.; Keller, F.; Fegert, J.M. & Libal, G. (2009). Docs‘n http://www.noviceproject.eu [2010-12-28]. Drugs-an E-learning program for medical students. Feasibility ▸ Öchsner,W. & Forster, J. (2005). Approbierte Ärzte - kompe- and evaluation of the acceptance in student training in child tente Ärzte?: Die neue Approbationsordnung für Ärzte als and adolescent psychiatry at the University Hospital in Ulm. In: Grundlage für kompetenzbasierte In: Curricula, GMS Zeit- Z Kinder Jugendpsychiatr Psychother, 2009, Mar, 37(2), 123-8. schrift für Medizinische Ausbildung, Januar 2005. ▸ Woltering, V.; Herrler, A.; Spitzer, K. & Spreckelsen, C. (2009). ▸ Österreichische Ärztekammer (2010). Verordnung über ärzt- Blended learning positively affects students‘ satisfaction and liche Fortbildung, Kundmachung 3/2010. URL: the role of the tutor in the problem-based learning process: re- http://is.gd/rQ53Ti [2011-01-09]. sults of a mixed-method evaluation. In: Adv Health Sci Educ ▸ Rotthoff, T.; Baehring, T.; Dicken, H.D.; Fahron, U.; Richter, Theory Pract., 2009, Dec, 14(5), 725-38. B.; Fischer, M.R. & Scherbaum, W.A. (2006). Comparison ▸ Zaucher, S.; Zobel, A.; Bauer, R.; Hupfer, M.; Herber, E. & between Long-Menu and Open-Ended Questions in compute- Baumgartner, P. (2010). Technologien für lebenslanges Lernen rized medical assessments. A randomized controlled trial. In: Wie eine Ära nach Learning-Management-Systemen aussehen BMC Med Educ., 2006, Oct 10, 6:50. könnte. In: N. Tomaschek & E. Gornik (Hrsg.), The Lifelong ▸ Scheuermann, F. & Pereira, A.G. (2008). Towards a Research Learning University - Perspektiven für die Universität der Zu- Agenda on Computer-Based Assessment. In: European Com- kunft. mission, Joint Research Centre (Hrsg.), URL: ▸ Zimmer, G.; Elz, W.; Esser, F.-H.; Gaiser, B.; Grotlüschen, A.; http://crell.jrc.it/CBA/EU-Report-CBA.pdf [2010-12-28]. Härtel, M.; Littig, P.; Michel, L.P.; Payome, T. & Petersheim, ▸ Schout, B.M.; Ananias, H.J.; Bemelmans, B.L.; d'Ancona, F.C.; A.K. (2005). Förderprogramm Neue Medien in der Bildung Muijtjens, A.M.; Dolmans, V.E.; Scherpbier, A.J. & Hendrikx Auditempfehlungen zum Förderbereich: Neue Medien in der AJ. (2009). Transfer of cysto-urethroscopy skills from a virtual- beruflichen Bildung. Bonn: Bundesministerium für Bildung reality simulator to the operating room: a randomized con- und Forschung (BMBF), Referat Publikationen, URL: trolled trial. In: BJU Int., 2010 Jul, 106(2), 226-31. http://www.bmbf.de/pub/neue_medien_in_der_beruflichen_ ▸ Schreiber, B.E.; Fukuta, J. & Gordon, F. (2010). Live lecture bildung.pdf [2011-01-09]. versus video podcast in undergraduate medical education: A randomised controlled trial. In: BMC Med Educ., 2010, Oct 8, 10:68.