SlideShare uma empresa Scribd logo
1 de 4
Baixar para ler offline
D 1.13
Mut zu mehr Wettbewerb
Städtewettbewerbe und ihre kulturellen Wirkungen




                                                Elke Sieber
                                     Daniel Wensauer-Sieber



Kommunen stehen in einem immer härter werdenden Standortwettbewerb. Eine Möglichkeit, sich
zu differenzieren und das eigene Profil zu schärfen, sind Wettbewerbsteilnahmen. Mit vielen Bei-
spielen aus Wettbewerben wie der Kulturhauptstadt Europas 2010 zeigen die Autoren Chancen und
Risiken auf. Der Beitrag richtet sich an Kulturmanager und Entscheider in Kommunen.


Gliederung                                                                                Seite

1.     Einleitung                                                                             2
2.     Die Wettbewerbslandschaft                                                              2
3.     Wie wirkt sich die Teilnahme an einem Wettbewerb auf die Stadt aus                     7
4.     Die besondere Rolle der Kultur                                                        13
5.     Beispiel: Die Bewerbung Karlsruhes als Kulturhauptstadt Europas 2010                  14
6.     Fazit und Ausblick                                                                    17




                                                                                               1
D 1.13                                                                 Planung und Steuerung

Strategie und Entwicklung




                            1.    Einleitung
Mehr als der                Mit diesem Beitrag möchten die Autoren all denen Mut machen, sich
Titelgewinn                 Wettbewerben zu stellen, die vielleicht heute noch zögern. Denn unse-
                            re Erfahrung ist, dass Wettbewerbe viel mehr sein können als der Ge-
                            winn eines Titels. Man kann als Bewerber auch zu den Gewinnern
                            gehören, wenn man den Titel zwar nicht erhält, es aber dennoch ver-
                            steht, einen Wettbewerb für die eigene Weiterentwicklung zu nutzen.
                            Zum Beispiel lassen sich die Ergebnisse aus dem Ideen-Prozess, aus
                            den Bewerbungsunterlagen und nicht zuletzt aus dem Momentum, das
                            eine Bewerbung freisetzt, weiterentwickeln. Ziel ist, mit einer ent-
                            sprechenden Anschluss-Strategie zu den Gewinnern zu gehören – auch
                            wenn man nicht Sieger ist.

Wettbewerbe gewinnen        Der Beitrag möchte aber auch aufzeigen, dass Wettbewerbe durch und
durch und mit Kultur        mit Kultur an Kraft gewinnen. Es ist die Kultur, die Wettbewerbern
                            Individualität verleiht, Identifikation ermöglicht und emotionalisiert –
                            Kultur ist Differenzierungsfaktor und Identitätsstifterin.

                            Die Autoren waren selbst Teil des Leitungsteams für die Bewerbung
                            Karlsruhes als „Kulturhauptstadt Europas 2010“ und haben in der
                            Bewerbung viele Erfahrungen gesammelt, die sie mit diesem Artikel
                            weitergeben möchten.

                            Viele der in dem Artikel herausgearbeiteten Punkte sind auch auf Stra-
                            tegieprozesse im Kulturbereich anwendbar, die in Zeiten knapper Kas-
                            sen und eines verstärkten Profilierungsdrucks von Kommunen mit und
                            durch Kultur immer wichtiger werden.



                            2.    Die Wettbewerbslandschaft

                            2.1 Wettbewerbe = Wettbewerbe?

                            Unter Wettbewerb versteht das Gabler Wirtschaftslexikon „[…] das
                            Streben von zwei oder mehr Personen bzw. Gruppen nach einem Ziel
                            […], wobei der höhere Zielerreichungsgrad des einen i.d.R. einen
                            geringeren Zielerreichungsgrad des (der) anderen bedingt (z.B. sport-
                            licher, kultureller oder wirtschaftlicher Wettkampf)“.1

Wettbewerbslandschaft:      Im Folgenden wird es um den Wettbewerb von Städten, Kommunen
lokal bis international     oder Regionen gehen, die sich um Veranstaltungen, Events und Aus-
                            zeichnungen bewerben. Die Wettbewerbslandschaft ist überschaubar
                            und reicht von internationalen Titeln wie dem UNESCO-Welterbe
                            oder der Kulturhauptstadt Europas bis hin zu Heimattagen oder „Un-
                            ser Dorf soll schöner werden“ auf kommunaler Ebene. Weitere Wett-




2
Planung und Steuerung                                                                     D 1.13

                                                                         Strategie und Entwicklung




bewerbe sind „Orte der Ideen“, zahlreiche Stadtmarketing-Initiativen
auf Länderebene oder auch Bundes- und Landesgartenschauen. Eines
haben alle diese Wettbewerbe gemeinsam: Kultur ist der mögliche
Differenzierungsfaktor.

Anhand einer Kurzdarstellung ausgewählter Wettbewerbe werden
zunächst unterschiedliche Charaktere skizziert.


2.2 Wettbewerbe und ihr Charakter

Ein internationaler Wettbewerb ist das von der UNESCO erfasste               UNESCO-Welterbe
Welterbe. Am 16. November 1972 hat die UNESCO das „Überein-
kommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“2 verab-
schiedet. Es setzt sich aus den Welterbestätten (Weltkulturerbe und
Weltnaturerbe) sowie einigen anderen Bereichen, wie dem Weltdoku-
mentenerbe (bewegliche Sachen) oder dem Immateriellen Welterbe
(immaterielle Güter), zusammen. Ein von der UNESCO eingerichtetes
zwischenstaatliches Komitee prüft in einem komplexen Verfahren
jährlich, welche Stätten neu in die Liste des Welterbes aufgenommen
werden und ob die von den Mitgliedstaaten vorgeschlagenen Stätten
die in der Welterbekonvention festgelegten Kriterien erfüllen. Hierzu
zählen die Kriterien der „Einzigartigkeit“ und der „Authentizität“
eines Kulturdenkmals oder der „Integrität“ einer Naturerbestätte. Ne-
ben dem aktuellen Erhaltungszustand muss auch ein überzeugender
Erhaltungsplan vorgelegt werden. Die Idee der Welterbekonvention ist
die „Erwägung, dass Teile des Kultur- oder Naturerbes von außerge-
wöhnlicher Bedeutung sind und daher als Bestandteil des Welterbes
der ganzen Menschheit erhalten werden müssen“3. Die Auszeichnung
Welterbe erhält man in der Regel dauerhaft; bei groben Verstößen
kann der Titel entzogen werden, wie dies in Dresden durch den Bau
der Waldschlößchenbrücke 2009 geschehen ist. Die Auszeichnung ist
von internationaler Bedeutung. Wichtig ist die kontinuierliche Pflege,
um als Standort daraus Nutzen ziehen zu können.

Die Kulturhauptstadt Europas ist eine Initiative der Europäischen              Kulturhauptstadt
Union, die auf einen Vorschlag der damaligen griechischen Kulturmi-                    Europas
nisterin Melina Mercouri zurückging. Jährlich wird der Titel Kultur-
hauptstadt Europas an mindestens zwei Städte der Europäischen Uni-
on vergeben. Zusätzlich können Nicht-Mitgliedstaaten Kulturhaupt-
städte stellen. Die Benennung soll die Vielfalt und die Gemeinsamkei-
ten des kulturellen Erbes in Europa herausstellen und ein besseres
Verständnis der Bürger Europas füreinander ermöglichen. Der Titel
wird durch eine europäische Jury vergeben und ist bezüglich des In-
nen- und Außenmarketings der Bewerberstädte eine gute Möglichkeit,
sich zu positionieren und zu profilieren.




                                                                                                3
D 1.13                                                                 Planung und Steuerung

Strategie und Entwicklung




Stadt der                   Um Städte und Stadtregionen zu mehr Leistung und Förderung im
Wissenschaft                Bereich Wissenschaft zu motivieren, vergibt der Stifterverband für die
                            Deutsche Wissenschaft seit 2004 den Preis „Stadt der Wissenschaft“.
                            Der Titelträger wird durch eine Jury bestimmt. Hervorgehoben werden
                            dabei insbesondere Regionen, in denen Wissenschaft, Wirtschaft und
                            Kultur eng miteinander vernetzt sind. Eine wesentliche Rolle dabei
                            spielt, dass Wissenschaft in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird
                            und die Städte herausfinden, über welche großartigen Schätze sie ver-
                            fügen. Der Titel Stadt der Wissenschaft ist ein nationaler Titel. Er eig-
                            net sich gut für die Bündelung innerstädtischer Projekte und als Kata-
                            lysierungsinstrument für Binnenmarketing und Zielprozesse.

Bundesgartenschau           Die Bundesgartenschau (BUGA) ist eine Ausstellung für Gartenbau
                            und Landschaftsarchitektur. Sie findet in einem Zweijahresturnus in
                            deutschen Städten und alle zehn Jahre als Internationale Gartenbau-
                            ausstellung (IGA) statt. Daneben gibt es die Landesgartenschauen der
                            Bundesländer. Als Organisation steht hinter der Vergabe, neben Bun-
                            desbehörden und den ausrichtenden Städten, die 1993 gegründete
                            Deutsche Bundesgartenschau GmbH (DBG) mit dem Zentralverband
                            Gartenbau e. V. (ZVG), der Bundesverband Garten-, Landschafts- und
                            Sportplatzbau (BGL) und der Bund deutscher Baumschulen (BdB).
                            Die Schirmherrschaft einer Bundesgartenschau wird vom jeweiligen
                            Bundespräsidenten übernommen. Die BUGA eignet sich für Städte,
                            umfangreiche Freiraumgestaltungen umzusetzen, die regionalen Ent-
                            wicklungszielen dienen und viele Bereiche, wie Stadtentwicklung,
                            Kultur, Gartenbau, bündeln können. Meistens erreichen die Bundes-
                            gartenschauen eine große Zahl an Besucherinnen und Besuchern.

Weitere Beispiele           Kleinere, regionale Wettbewerbe sind beispielsweise die Heimattage
                            Baden-Württemberg, der Hessentag oder der Rheinland-Pfalz-Tag,
                            bzw. „Unser Dorf hat Zukunft“, bis 1997 „Unser Dorf soll schöner
                            werden“, ein Bundeswettbewerb, der seit 1961 in fast allen deutschen
                            Bundesländern durchgeführt wird. Teilnehmen können Orte mit bis zu
                            3000 Einwohnern.

Preisverleihungen und       Eine andere Möglichkeit für Städte ist es, sich im Wettbewerb mit
eigene Veranstaltungen      anderen Städten über Preise und eigene Veranstaltungen ein Differen-
                            zierungsmerkmal zu schaffen, nach dem Motto „Nicht bewerben –
                            selbst vergeben und veranstalten“ Beispiele sind:

                            –   Documenta Kassel,
                            –   Karlspreis Aachen,
                            –   Medienpreis Baden-Baden,
                            –   Stadtschreiber in verschiedenen Städten.




4

Mais conteúdo relacionado

Destaque

Posselt: Der (Kultur-) Verein in Krise und Insolvenz — Teil II
Posselt: Der (Kultur-) Verein in Krise und Insolvenz — Teil IIPosselt: Der (Kultur-) Verein in Krise und Insolvenz — Teil II
Posselt: Der (Kultur-) Verein in Krise und Insolvenz — Teil IIRaabe Verlag
 
Anhaltendes Wachstum im ersten Quartal 2011
Anhaltendes Wachstum im ersten Quartal 2011Anhaltendes Wachstum im ersten Quartal 2011
Anhaltendes Wachstum im ersten Quartal 2011Faurecia Deutschland
 
Prof. Dr. Susanne Keuchel: Analyse und Typologie des Kulturpublikums
Prof. Dr. Susanne Keuchel: Analyse und Typologie des KulturpublikumsProf. Dr. Susanne Keuchel: Analyse und Typologie des Kulturpublikums
Prof. Dr. Susanne Keuchel: Analyse und Typologie des KulturpublikumsRaabe Verlag
 
Karin Janner: Internet-Marketing in Kulturbetrieben
Karin Janner: Internet-Marketing in KulturbetriebenKarin Janner: Internet-Marketing in Kulturbetrieben
Karin Janner: Internet-Marketing in KulturbetriebenRaabe Verlag
 
Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-KunstPfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-KunstRaabe Verlag
 
Klein: Grundlagen des öffentlichen Haushaltsrecht – Teil 2
Klein: Grundlagen des öffentlichen Haushaltsrecht – Teil 2Klein: Grundlagen des öffentlichen Haushaltsrecht – Teil 2
Klein: Grundlagen des öffentlichen Haushaltsrecht – Teil 2Raabe Verlag
 
Brune, Schmitz-Scholemann: Arbeitsverhältnisse der Künstler – Teil 1
Brune, Schmitz-Scholemann: Arbeitsverhältnisse der Künstler – Teil 1Brune, Schmitz-Scholemann: Arbeitsverhältnisse der Künstler – Teil 1
Brune, Schmitz-Scholemann: Arbeitsverhältnisse der Künstler – Teil 1Raabe Verlag
 
Adventskalender2011 loesungen
Adventskalender2011 loesungenAdventskalender2011 loesungen
Adventskalender2011 loesungenMartin Reti
 
Urban Mining - Definition, Potenzial, Aufgaben
Urban Mining - Definition, Potenzial, AufgabenUrban Mining - Definition, Potenzial, Aufgaben
Urban Mining - Definition, Potenzial, AufgabenUrbanMiningAT
 

Destaque (11)

Posselt: Der (Kultur-) Verein in Krise und Insolvenz — Teil II
Posselt: Der (Kultur-) Verein in Krise und Insolvenz — Teil IIPosselt: Der (Kultur-) Verein in Krise und Insolvenz — Teil II
Posselt: Der (Kultur-) Verein in Krise und Insolvenz — Teil II
 
Anhaltendes Wachstum im ersten Quartal 2011
Anhaltendes Wachstum im ersten Quartal 2011Anhaltendes Wachstum im ersten Quartal 2011
Anhaltendes Wachstum im ersten Quartal 2011
 
Prof. Dr. Susanne Keuchel: Analyse und Typologie des Kulturpublikums
Prof. Dr. Susanne Keuchel: Analyse und Typologie des KulturpublikumsProf. Dr. Susanne Keuchel: Analyse und Typologie des Kulturpublikums
Prof. Dr. Susanne Keuchel: Analyse und Typologie des Kulturpublikums
 
Karin Janner: Internet-Marketing in Kulturbetrieben
Karin Janner: Internet-Marketing in KulturbetriebenKarin Janner: Internet-Marketing in Kulturbetrieben
Karin Janner: Internet-Marketing in Kulturbetrieben
 
Kulu
KuluKulu
Kulu
 
Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-KunstPfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
 
Klein: Grundlagen des öffentlichen Haushaltsrecht – Teil 2
Klein: Grundlagen des öffentlichen Haushaltsrecht – Teil 2Klein: Grundlagen des öffentlichen Haushaltsrecht – Teil 2
Klein: Grundlagen des öffentlichen Haushaltsrecht – Teil 2
 
Brune, Schmitz-Scholemann: Arbeitsverhältnisse der Künstler – Teil 1
Brune, Schmitz-Scholemann: Arbeitsverhältnisse der Künstler – Teil 1Brune, Schmitz-Scholemann: Arbeitsverhältnisse der Künstler – Teil 1
Brune, Schmitz-Scholemann: Arbeitsverhältnisse der Künstler – Teil 1
 
Adventskalender2011 loesungen
Adventskalender2011 loesungenAdventskalender2011 loesungen
Adventskalender2011 loesungen
 
Dner ie004-94
Dner ie004-94Dner ie004-94
Dner ie004-94
 
Urban Mining - Definition, Potenzial, Aufgaben
Urban Mining - Definition, Potenzial, AufgabenUrban Mining - Definition, Potenzial, Aufgaben
Urban Mining - Definition, Potenzial, Aufgaben
 

Mais de Raabe Verlag

Martina Herring: Besucherorientierung im Museum. Qualifizierung von Mitarbeit...
Martina Herring: Besucherorientierung im Museum. Qualifizierung von Mitarbeit...Martina Herring: Besucherorientierung im Museum. Qualifizierung von Mitarbeit...
Martina Herring: Besucherorientierung im Museum. Qualifizierung von Mitarbeit...Raabe Verlag
 
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im KulturbetriebDr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im KulturbetriebRaabe Verlag
 
David Scherer: Crowdfunding im Social Web
David Scherer: Crowdfunding im Social WebDavid Scherer: Crowdfunding im Social Web
David Scherer: Crowdfunding im Social WebRaabe Verlag
 
Birgit Walter: Ökonomische Rechtfertigung öffentlicher Kulturförderung
Birgit Walter: Ökonomische Rechtfertigung öffentlicher KulturförderungBirgit Walter: Ökonomische Rechtfertigung öffentlicher Kulturförderung
Birgit Walter: Ökonomische Rechtfertigung öffentlicher KulturförderungRaabe Verlag
 
Dr. Burkhard Bastuck: Der Intendantenvertrag
Dr. Burkhard Bastuck: Der IntendantenvertragDr. Burkhard Bastuck: Der Intendantenvertrag
Dr. Burkhard Bastuck: Der IntendantenvertragRaabe Verlag
 
Prof. Dr. Gerhard Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
Prof. Dr. Gerhard Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-KunstProf. Dr. Gerhard Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
Prof. Dr. Gerhard Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-KunstRaabe Verlag
 
Robert Kirchmaier: Kulturgüteraustausch und Staatsgarantien
Robert Kirchmaier: Kulturgüteraustausch und StaatsgarantienRobert Kirchmaier: Kulturgüteraustausch und Staatsgarantien
Robert Kirchmaier: Kulturgüteraustausch und StaatsgarantienRaabe Verlag
 
Stephanie Koopmann: Großspenden-Fundraising
Stephanie Koopmann: Großspenden-FundraisingStephanie Koopmann: Großspenden-Fundraising
Stephanie Koopmann: Großspenden-FundraisingRaabe Verlag
 
Antonella Tanca: „Lebenslanges Lernen“ - Das Museum als Lernort
Antonella Tanca:  „Lebenslanges Lernen“ - Das Museum als LernortAntonella Tanca:  „Lebenslanges Lernen“ - Das Museum als Lernort
Antonella Tanca: „Lebenslanges Lernen“ - Das Museum als LernortRaabe Verlag
 
Peter Loock: Beispiele für Mediations-Güteverfahren
Peter Loock: Beispiele für Mediations-GüteverfahrenPeter Loock: Beispiele für Mediations-Güteverfahren
Peter Loock: Beispiele für Mediations-GüteverfahrenRaabe Verlag
 
Gordon K. Strahl: Marketing in der Freien Kulturszene
Gordon K. Strahl: Marketing in der Freien KulturszeneGordon K. Strahl: Marketing in der Freien Kulturszene
Gordon K. Strahl: Marketing in der Freien KulturszeneRaabe Verlag
 
Markus Edlefsen: Was machen die eigentlich? Transparenz in der Zivilgesellschaft
Markus Edlefsen: Was machen die eigentlich? Transparenz in der ZivilgesellschaftMarkus Edlefsen: Was machen die eigentlich? Transparenz in der Zivilgesellschaft
Markus Edlefsen: Was machen die eigentlich? Transparenz in der ZivilgesellschaftRaabe Verlag
 
Gereon Röckrath: Leistungsstörungen bei der Abwicklung von Verträgen im Kultu...
Gereon Röckrath: Leistungsstörungen bei der Abwicklung von Verträgen im Kultu...Gereon Röckrath: Leistungsstörungen bei der Abwicklung von Verträgen im Kultu...
Gereon Röckrath: Leistungsstörungen bei der Abwicklung von Verträgen im Kultu...Raabe Verlag
 
Ulrich Poser: Die beschränkte Steuerpflicht ausländischer Künstler
Ulrich Poser: Die beschränkte Steuerpflicht ausländischer KünstlerUlrich Poser: Die beschränkte Steuerpflicht ausländischer Künstler
Ulrich Poser: Die beschränkte Steuerpflicht ausländischer KünstlerRaabe Verlag
 
Dr. Tobias Holzmüller: Die öffentliche Hand im Wettbewerb mit privaten Kultur...
Dr. Tobias Holzmüller: Die öffentliche Hand im Wettbewerb mit privaten Kultur...Dr. Tobias Holzmüller: Die öffentliche Hand im Wettbewerb mit privaten Kultur...
Dr. Tobias Holzmüller: Die öffentliche Hand im Wettbewerb mit privaten Kultur...Raabe Verlag
 
Prof. Dr. Gernot Wolfram: Die Bedeutung der Creative Industries für internati...
Prof. Dr. Gernot Wolfram: Die Bedeutung der Creative Industries für internati...Prof. Dr. Gernot Wolfram: Die Bedeutung der Creative Industries für internati...
Prof. Dr. Gernot Wolfram: Die Bedeutung der Creative Industries für internati...Raabe Verlag
 
Lansnicker, Schwirtzek: Private Arbeitsvermittlung durch Künstleragenturen – ...
Lansnicker, Schwirtzek: Private Arbeitsvermittlung durch Künstleragenturen – ...Lansnicker, Schwirtzek: Private Arbeitsvermittlung durch Künstleragenturen – ...
Lansnicker, Schwirtzek: Private Arbeitsvermittlung durch Künstleragenturen – ...Raabe Verlag
 
Dr. Achim Gmilkowsky: Vertragsgestaltung für Fotografen, Teil 1
Dr. Achim Gmilkowsky: Vertragsgestaltung für Fotografen, Teil 1 Dr. Achim Gmilkowsky: Vertragsgestaltung für Fotografen, Teil 1
Dr. Achim Gmilkowsky: Vertragsgestaltung für Fotografen, Teil 1 Raabe Verlag
 
Poser: Rechtsprechungsübersicht zu Verkehrssicherungs- und Betreiberpflichten...
Poser: Rechtsprechungsübersicht zu Verkehrssicherungs- und Betreiberpflichten...Poser: Rechtsprechungsübersicht zu Verkehrssicherungs- und Betreiberpflichten...
Poser: Rechtsprechungsübersicht zu Verkehrssicherungs- und Betreiberpflichten...Raabe Verlag
 
Ohde, Brendler-Lodigkeit: Steuerliche Aspekte im Hospitality- Bereich, Teil 2
Ohde, Brendler-Lodigkeit: Steuerliche Aspekte im Hospitality- Bereich, Teil 2Ohde, Brendler-Lodigkeit: Steuerliche Aspekte im Hospitality- Bereich, Teil 2
Ohde, Brendler-Lodigkeit: Steuerliche Aspekte im Hospitality- Bereich, Teil 2Raabe Verlag
 

Mais de Raabe Verlag (20)

Martina Herring: Besucherorientierung im Museum. Qualifizierung von Mitarbeit...
Martina Herring: Besucherorientierung im Museum. Qualifizierung von Mitarbeit...Martina Herring: Besucherorientierung im Museum. Qualifizierung von Mitarbeit...
Martina Herring: Besucherorientierung im Museum. Qualifizierung von Mitarbeit...
 
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im KulturbetriebDr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb
Dr. Annett Baumast: Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb
 
David Scherer: Crowdfunding im Social Web
David Scherer: Crowdfunding im Social WebDavid Scherer: Crowdfunding im Social Web
David Scherer: Crowdfunding im Social Web
 
Birgit Walter: Ökonomische Rechtfertigung öffentlicher Kulturförderung
Birgit Walter: Ökonomische Rechtfertigung öffentlicher KulturförderungBirgit Walter: Ökonomische Rechtfertigung öffentlicher Kulturförderung
Birgit Walter: Ökonomische Rechtfertigung öffentlicher Kulturförderung
 
Dr. Burkhard Bastuck: Der Intendantenvertrag
Dr. Burkhard Bastuck: Der IntendantenvertragDr. Burkhard Bastuck: Der Intendantenvertrag
Dr. Burkhard Bastuck: Der Intendantenvertrag
 
Prof. Dr. Gerhard Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
Prof. Dr. Gerhard Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-KunstProf. Dr. Gerhard Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
Prof. Dr. Gerhard Pfennig: Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
 
Robert Kirchmaier: Kulturgüteraustausch und Staatsgarantien
Robert Kirchmaier: Kulturgüteraustausch und StaatsgarantienRobert Kirchmaier: Kulturgüteraustausch und Staatsgarantien
Robert Kirchmaier: Kulturgüteraustausch und Staatsgarantien
 
Stephanie Koopmann: Großspenden-Fundraising
Stephanie Koopmann: Großspenden-FundraisingStephanie Koopmann: Großspenden-Fundraising
Stephanie Koopmann: Großspenden-Fundraising
 
Antonella Tanca: „Lebenslanges Lernen“ - Das Museum als Lernort
Antonella Tanca:  „Lebenslanges Lernen“ - Das Museum als LernortAntonella Tanca:  „Lebenslanges Lernen“ - Das Museum als Lernort
Antonella Tanca: „Lebenslanges Lernen“ - Das Museum als Lernort
 
Peter Loock: Beispiele für Mediations-Güteverfahren
Peter Loock: Beispiele für Mediations-GüteverfahrenPeter Loock: Beispiele für Mediations-Güteverfahren
Peter Loock: Beispiele für Mediations-Güteverfahren
 
Gordon K. Strahl: Marketing in der Freien Kulturszene
Gordon K. Strahl: Marketing in der Freien KulturszeneGordon K. Strahl: Marketing in der Freien Kulturszene
Gordon K. Strahl: Marketing in der Freien Kulturszene
 
Markus Edlefsen: Was machen die eigentlich? Transparenz in der Zivilgesellschaft
Markus Edlefsen: Was machen die eigentlich? Transparenz in der ZivilgesellschaftMarkus Edlefsen: Was machen die eigentlich? Transparenz in der Zivilgesellschaft
Markus Edlefsen: Was machen die eigentlich? Transparenz in der Zivilgesellschaft
 
Gereon Röckrath: Leistungsstörungen bei der Abwicklung von Verträgen im Kultu...
Gereon Röckrath: Leistungsstörungen bei der Abwicklung von Verträgen im Kultu...Gereon Röckrath: Leistungsstörungen bei der Abwicklung von Verträgen im Kultu...
Gereon Röckrath: Leistungsstörungen bei der Abwicklung von Verträgen im Kultu...
 
Ulrich Poser: Die beschränkte Steuerpflicht ausländischer Künstler
Ulrich Poser: Die beschränkte Steuerpflicht ausländischer KünstlerUlrich Poser: Die beschränkte Steuerpflicht ausländischer Künstler
Ulrich Poser: Die beschränkte Steuerpflicht ausländischer Künstler
 
Dr. Tobias Holzmüller: Die öffentliche Hand im Wettbewerb mit privaten Kultur...
Dr. Tobias Holzmüller: Die öffentliche Hand im Wettbewerb mit privaten Kultur...Dr. Tobias Holzmüller: Die öffentliche Hand im Wettbewerb mit privaten Kultur...
Dr. Tobias Holzmüller: Die öffentliche Hand im Wettbewerb mit privaten Kultur...
 
Prof. Dr. Gernot Wolfram: Die Bedeutung der Creative Industries für internati...
Prof. Dr. Gernot Wolfram: Die Bedeutung der Creative Industries für internati...Prof. Dr. Gernot Wolfram: Die Bedeutung der Creative Industries für internati...
Prof. Dr. Gernot Wolfram: Die Bedeutung der Creative Industries für internati...
 
Lansnicker, Schwirtzek: Private Arbeitsvermittlung durch Künstleragenturen – ...
Lansnicker, Schwirtzek: Private Arbeitsvermittlung durch Künstleragenturen – ...Lansnicker, Schwirtzek: Private Arbeitsvermittlung durch Künstleragenturen – ...
Lansnicker, Schwirtzek: Private Arbeitsvermittlung durch Künstleragenturen – ...
 
Dr. Achim Gmilkowsky: Vertragsgestaltung für Fotografen, Teil 1
Dr. Achim Gmilkowsky: Vertragsgestaltung für Fotografen, Teil 1 Dr. Achim Gmilkowsky: Vertragsgestaltung für Fotografen, Teil 1
Dr. Achim Gmilkowsky: Vertragsgestaltung für Fotografen, Teil 1
 
Poser: Rechtsprechungsübersicht zu Verkehrssicherungs- und Betreiberpflichten...
Poser: Rechtsprechungsübersicht zu Verkehrssicherungs- und Betreiberpflichten...Poser: Rechtsprechungsübersicht zu Verkehrssicherungs- und Betreiberpflichten...
Poser: Rechtsprechungsübersicht zu Verkehrssicherungs- und Betreiberpflichten...
 
Ohde, Brendler-Lodigkeit: Steuerliche Aspekte im Hospitality- Bereich, Teil 2
Ohde, Brendler-Lodigkeit: Steuerliche Aspekte im Hospitality- Bereich, Teil 2Ohde, Brendler-Lodigkeit: Steuerliche Aspekte im Hospitality- Bereich, Teil 2
Ohde, Brendler-Lodigkeit: Steuerliche Aspekte im Hospitality- Bereich, Teil 2
 

Elke Sieber, Daniel Wensauer-Sieber: Mut zu mehr Wettbewerb. Städtewettbewerbe und ihre kulturellen Wirkungen

  • 1. D 1.13 Mut zu mehr Wettbewerb Städtewettbewerbe und ihre kulturellen Wirkungen Elke Sieber Daniel Wensauer-Sieber Kommunen stehen in einem immer härter werdenden Standortwettbewerb. Eine Möglichkeit, sich zu differenzieren und das eigene Profil zu schärfen, sind Wettbewerbsteilnahmen. Mit vielen Bei- spielen aus Wettbewerben wie der Kulturhauptstadt Europas 2010 zeigen die Autoren Chancen und Risiken auf. Der Beitrag richtet sich an Kulturmanager und Entscheider in Kommunen. Gliederung Seite 1. Einleitung 2 2. Die Wettbewerbslandschaft 2 3. Wie wirkt sich die Teilnahme an einem Wettbewerb auf die Stadt aus 7 4. Die besondere Rolle der Kultur 13 5. Beispiel: Die Bewerbung Karlsruhes als Kulturhauptstadt Europas 2010 14 6. Fazit und Ausblick 17 1
  • 2. D 1.13 Planung und Steuerung Strategie und Entwicklung 1. Einleitung Mehr als der Mit diesem Beitrag möchten die Autoren all denen Mut machen, sich Titelgewinn Wettbewerben zu stellen, die vielleicht heute noch zögern. Denn unse- re Erfahrung ist, dass Wettbewerbe viel mehr sein können als der Ge- winn eines Titels. Man kann als Bewerber auch zu den Gewinnern gehören, wenn man den Titel zwar nicht erhält, es aber dennoch ver- steht, einen Wettbewerb für die eigene Weiterentwicklung zu nutzen. Zum Beispiel lassen sich die Ergebnisse aus dem Ideen-Prozess, aus den Bewerbungsunterlagen und nicht zuletzt aus dem Momentum, das eine Bewerbung freisetzt, weiterentwickeln. Ziel ist, mit einer ent- sprechenden Anschluss-Strategie zu den Gewinnern zu gehören – auch wenn man nicht Sieger ist. Wettbewerbe gewinnen Der Beitrag möchte aber auch aufzeigen, dass Wettbewerbe durch und durch und mit Kultur mit Kultur an Kraft gewinnen. Es ist die Kultur, die Wettbewerbern Individualität verleiht, Identifikation ermöglicht und emotionalisiert – Kultur ist Differenzierungsfaktor und Identitätsstifterin. Die Autoren waren selbst Teil des Leitungsteams für die Bewerbung Karlsruhes als „Kulturhauptstadt Europas 2010“ und haben in der Bewerbung viele Erfahrungen gesammelt, die sie mit diesem Artikel weitergeben möchten. Viele der in dem Artikel herausgearbeiteten Punkte sind auch auf Stra- tegieprozesse im Kulturbereich anwendbar, die in Zeiten knapper Kas- sen und eines verstärkten Profilierungsdrucks von Kommunen mit und durch Kultur immer wichtiger werden. 2. Die Wettbewerbslandschaft 2.1 Wettbewerbe = Wettbewerbe? Unter Wettbewerb versteht das Gabler Wirtschaftslexikon „[…] das Streben von zwei oder mehr Personen bzw. Gruppen nach einem Ziel […], wobei der höhere Zielerreichungsgrad des einen i.d.R. einen geringeren Zielerreichungsgrad des (der) anderen bedingt (z.B. sport- licher, kultureller oder wirtschaftlicher Wettkampf)“.1 Wettbewerbslandschaft: Im Folgenden wird es um den Wettbewerb von Städten, Kommunen lokal bis international oder Regionen gehen, die sich um Veranstaltungen, Events und Aus- zeichnungen bewerben. Die Wettbewerbslandschaft ist überschaubar und reicht von internationalen Titeln wie dem UNESCO-Welterbe oder der Kulturhauptstadt Europas bis hin zu Heimattagen oder „Un- ser Dorf soll schöner werden“ auf kommunaler Ebene. Weitere Wett- 2
  • 3. Planung und Steuerung D 1.13 Strategie und Entwicklung bewerbe sind „Orte der Ideen“, zahlreiche Stadtmarketing-Initiativen auf Länderebene oder auch Bundes- und Landesgartenschauen. Eines haben alle diese Wettbewerbe gemeinsam: Kultur ist der mögliche Differenzierungsfaktor. Anhand einer Kurzdarstellung ausgewählter Wettbewerbe werden zunächst unterschiedliche Charaktere skizziert. 2.2 Wettbewerbe und ihr Charakter Ein internationaler Wettbewerb ist das von der UNESCO erfasste UNESCO-Welterbe Welterbe. Am 16. November 1972 hat die UNESCO das „Überein- kommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“2 verab- schiedet. Es setzt sich aus den Welterbestätten (Weltkulturerbe und Weltnaturerbe) sowie einigen anderen Bereichen, wie dem Weltdoku- mentenerbe (bewegliche Sachen) oder dem Immateriellen Welterbe (immaterielle Güter), zusammen. Ein von der UNESCO eingerichtetes zwischenstaatliches Komitee prüft in einem komplexen Verfahren jährlich, welche Stätten neu in die Liste des Welterbes aufgenommen werden und ob die von den Mitgliedstaaten vorgeschlagenen Stätten die in der Welterbekonvention festgelegten Kriterien erfüllen. Hierzu zählen die Kriterien der „Einzigartigkeit“ und der „Authentizität“ eines Kulturdenkmals oder der „Integrität“ einer Naturerbestätte. Ne- ben dem aktuellen Erhaltungszustand muss auch ein überzeugender Erhaltungsplan vorgelegt werden. Die Idee der Welterbekonvention ist die „Erwägung, dass Teile des Kultur- oder Naturerbes von außerge- wöhnlicher Bedeutung sind und daher als Bestandteil des Welterbes der ganzen Menschheit erhalten werden müssen“3. Die Auszeichnung Welterbe erhält man in der Regel dauerhaft; bei groben Verstößen kann der Titel entzogen werden, wie dies in Dresden durch den Bau der Waldschlößchenbrücke 2009 geschehen ist. Die Auszeichnung ist von internationaler Bedeutung. Wichtig ist die kontinuierliche Pflege, um als Standort daraus Nutzen ziehen zu können. Die Kulturhauptstadt Europas ist eine Initiative der Europäischen Kulturhauptstadt Union, die auf einen Vorschlag der damaligen griechischen Kulturmi- Europas nisterin Melina Mercouri zurückging. Jährlich wird der Titel Kultur- hauptstadt Europas an mindestens zwei Städte der Europäischen Uni- on vergeben. Zusätzlich können Nicht-Mitgliedstaaten Kulturhaupt- städte stellen. Die Benennung soll die Vielfalt und die Gemeinsamkei- ten des kulturellen Erbes in Europa herausstellen und ein besseres Verständnis der Bürger Europas füreinander ermöglichen. Der Titel wird durch eine europäische Jury vergeben und ist bezüglich des In- nen- und Außenmarketings der Bewerberstädte eine gute Möglichkeit, sich zu positionieren und zu profilieren. 3
  • 4. D 1.13 Planung und Steuerung Strategie und Entwicklung Stadt der Um Städte und Stadtregionen zu mehr Leistung und Förderung im Wissenschaft Bereich Wissenschaft zu motivieren, vergibt der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft seit 2004 den Preis „Stadt der Wissenschaft“. Der Titelträger wird durch eine Jury bestimmt. Hervorgehoben werden dabei insbesondere Regionen, in denen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur eng miteinander vernetzt sind. Eine wesentliche Rolle dabei spielt, dass Wissenschaft in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und die Städte herausfinden, über welche großartigen Schätze sie ver- fügen. Der Titel Stadt der Wissenschaft ist ein nationaler Titel. Er eig- net sich gut für die Bündelung innerstädtischer Projekte und als Kata- lysierungsinstrument für Binnenmarketing und Zielprozesse. Bundesgartenschau Die Bundesgartenschau (BUGA) ist eine Ausstellung für Gartenbau und Landschaftsarchitektur. Sie findet in einem Zweijahresturnus in deutschen Städten und alle zehn Jahre als Internationale Gartenbau- ausstellung (IGA) statt. Daneben gibt es die Landesgartenschauen der Bundesländer. Als Organisation steht hinter der Vergabe, neben Bun- desbehörden und den ausrichtenden Städten, die 1993 gegründete Deutsche Bundesgartenschau GmbH (DBG) mit dem Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG), der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) und der Bund deutscher Baumschulen (BdB). Die Schirmherrschaft einer Bundesgartenschau wird vom jeweiligen Bundespräsidenten übernommen. Die BUGA eignet sich für Städte, umfangreiche Freiraumgestaltungen umzusetzen, die regionalen Ent- wicklungszielen dienen und viele Bereiche, wie Stadtentwicklung, Kultur, Gartenbau, bündeln können. Meistens erreichen die Bundes- gartenschauen eine große Zahl an Besucherinnen und Besuchern. Weitere Beispiele Kleinere, regionale Wettbewerbe sind beispielsweise die Heimattage Baden-Württemberg, der Hessentag oder der Rheinland-Pfalz-Tag, bzw. „Unser Dorf hat Zukunft“, bis 1997 „Unser Dorf soll schöner werden“, ein Bundeswettbewerb, der seit 1961 in fast allen deutschen Bundesländern durchgeführt wird. Teilnehmen können Orte mit bis zu 3000 Einwohnern. Preisverleihungen und Eine andere Möglichkeit für Städte ist es, sich im Wettbewerb mit eigene Veranstaltungen anderen Städten über Preise und eigene Veranstaltungen ein Differen- zierungsmerkmal zu schaffen, nach dem Motto „Nicht bewerben – selbst vergeben und veranstalten“ Beispiele sind: – Documenta Kassel, – Karlspreis Aachen, – Medienpreis Baden-Baden, – Stadtschreiber in verschiedenen Städten. 4