Der erst im Februar 2008 vom börsennotierten Emissionshaus HCI aufgelegte HCI Schiffsfonds Shipping Select 26 geht wahrscheinlich seinem Ende zu. Auf der Strecke bleiben einmal mehr die Anleger, die erhebliche Verluste erwarten können.
Nachdem Anfang Februar 2012 die zum Fonds gehörenden Produktentanker "Hellespont Centurion", "Hellespont Challenger", "Hellespont Charger" und "Hellespont Chieftain", die für die Reedereigruppe Hellespont fuhren, Insolvenzantrag stellen mussten, sollen die nunmehr verbliebenen Fondsschiffe verkauft werden. Wie den Anlegern mitgeteilt wurde, läge ein durchaus attraktives Kaufangebot für die vier Plattformversorger vor. Der Markt für Plattformversorger ist von der Krise der weltweiten Schifffahrtsmärkte nicht in gleicher Weise betroffen, wie die sonstigen Teilmärkte Container, Bulker oder Tanker.
Für die rund 1.900 Anleger, die insgesamt rund 65 Mio. € in den Fonds investiert haben, bliebe nach einem Verkauf der Plattformversorger ein Verlust von rund 40 % des investierten Kapitals. Im Fondsprospekt war ihnen eine annähernde Verdoppelung ihres eingesetzten Geldes in Aussicht gestellt worden.
Kommanditgesellschaft MS Santa Giorgina Offen Reederei GmbH & Co. KG
HCI Shipping Select 26: Bei Verkauf der D-Schiffe für Anleger rund 40% Verlust
1. HCI Shipping Select 26: Beim Verkauf der D-Schiffe bleibt für die Anleger ein Verlust
von rund 40%
Der erst im Februar 2008 vom börsennotierten Emissionshaus HCI aufgelegte HCI
Schiffsfonds Shipping Select 26 geht wahrscheinlich seinem Ende zu. Auf der Strecke
bleiben einmal mehr die Anleger, die erhebliche Verluste erwarten können.
Nachdem Anfang Februar 2012 die zum Fonds gehörenden Produktentanker "Hellespont
Centurion", "Hellespont Challenger", "Hellespont Charger" und "Hellespont Chieftain", die für
die Reedereigruppe Hellespont fuhren, Insolvenzantrag stellen mussten, sollen die nunmehr
verbliebenen Fondsschiffe verkauft werden. Wie den Anlegern mitgeteilt wurde, läge ein
durchaus attraktives Kaufangebot für die vier Plattformversorger vor. Der Markt für
Plattformversorger ist von der Krise der weltweiten Schifffahrtsmärkte nicht in gleicher Weise
betroffen, wie die sonstigen Teilmärkte Container, Bulker oder Tanker.
Für die rund 1.900 Anleger, die insgesamt rund 65 Mio. € in den Fonds investiert haben,
bliebe nach einem Verkauf der Plattformversorger ein Verlust von rund 40 % des investierten
Kapitals. Im Fondsprospekt war ihnen eine annähernde Verdoppelung ihres eingesetzten
Geldes in Aussicht gestellt worden.
Schadenersatz für Anleger des HCI SFonds hipping Select 26
Vor dem Hintergrund der sich konkret abzeichnenden erheblichen Kapitalverluste sollten
Anleger die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen ernsthaft ins Auge fassen – die
Chancen hierfür stehen nicht schlecht.
Völlig unzureichende Aufklärung über Risiken
Aus Gesprächen mit zahlreichen Anlegern wissen wir, dass diese über die Risiken, die sich
in der gegenwärtigen Krise des Fonds verwirklicht haben, von ihren Beratern vor der
Zeichnung des Fonds nicht informiert wurden. Geschlossene Fonds sind, wie der
Bundesgerichtshof in seinem Urteil zu Az. III ZR 249/09 formuliert, unternehmerische
Beteiligungen die als solche das Risiko bergen, dass das eingesetzte Kapital zumindest zu
einem Teil, wenn nicht sogar vollständig (Totalverlust) verloren gehen kann. Die Risiken der
Beteiligung hätten daher einen wesentlichen Teil der Beratung bilden müssen.
Nur 56,6 % der Anlegergelder flossen in die Schiffsinvestition: Dem Prospekt
muss sich nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ohne großes
Nachrechnen ermitteln lassen, welcher Teil des vom Anleger aufgebrachten Kapitals
werthaltig in die Schiffsinvestition fließt und welcher Teil für nicht investive Zwecke, so
genannte Weichkosten verbraucht wird. Hierauf muss auch der Berater, der die
Anlage empfiehlt hinweisen.
2. Der Prospekt des HCI Fonds Shipping Select 26 enthält solche Aussage nicht. Erst
durch gesonderte Berechnungen lässt sich dies ermitteln. Das aus Anlegersicht
erschreckende Ergebnis: 43,4 % des von den Anlegern aufzubringenden
Kommanditkapital incl. Agio wurde für nicht investive Zwecke einschließlich
Bauzeitzinsen und vorbereitender Bereederung aufgewandt. Nur 56,6 % flossen
tatsächlich in den Kauf der Schiffe.
22,9 % der Anlegergelder flossen in Vertriebsprovisionen: Bankberater müssen
nach der kickback-Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs immer darauf hinweisen,
welche Provisionen ihre Bank oder Sparkasse, für die Vermittlung eines Fondsanteils
erhält. Nicht bankgebundene Berater müssen nach der Rechtsprechung des
Bundesgerichtshofs ausdrücklich darauf hinweisen, wenn der Anteil der
Vertriebskosten an dem von den Anlegern aufgebrachten Kapital mehr als 15 %
beträgt. Beim HCI Fonds Shipping Select 26 belief sich die Vertriebsprovision auf
sagenhafte 22,9 % des von den Anlegern investierten Kapitals. Hierüber klärt weder
der Prospekt explizit auf, noch wurden die uns bekannten Anleger hierüber im
Beratungsgespräch informiert.
Hohes Risiko durch Kreditaufnahme in Japanischem Yen: Da ein Teil der von den
Schiffen des HCI Shipping Select 26 aufzunehmenden Kreditmittel in Japanischen
Yen (JPY) aufgenommen wurde, die Einnahmen des Fonds aber in US$ erzielt
werden sollten, besteht ein erhebliches Währungsrisiko. Steigt der Wert des Yen
gegenüber dem US-$, was in den zurückliegenden Jahren der Fall war, muss der
Fonds deutlich mehr US-$ für Zinsen und eventuelle Tilgungen aufwenden, als
geplant. Im Ergebnis wurde der gesamten Kalkulation des Fonds der Boden
entzogen. Auf diese Risiken hätten die Berater die Anleger ausdrücklich hinweisen
müssen.
Kein Zweitmarkt für „gebrauchte“ Fondsbeteiligungen – Anleger kommen bis
2023 nicht mehr an ihr Geld: Die Anlegern des HCI Fonds Shipping Select 26
können die Beteiligung nicht vor dem 31.12.2021 kündigen. Vorher besteht keine
Chance, an ihr Geld zu kommen. Da es keinen geregelten Zweitmarkt für gebrauchte
Fondsbeteiligungen gibt ist eine Veräußerung nahezu ausgeschlossen. Außerdem ist
äußerst unwahrscheinlich, dass sie, sollte ein Käufer gefunden werden, das
investierte Kapital als Preis erhalten. Hier sind regelmäßig erhebliche Abstriche
hinzunehmen.
Keine Informationen über Kickbacks: Banken und Sparkassen haben die
Fondsbeteiligungen nicht aus purer Nächstenliebe empfohlen. Dem Rat, eine
Beteiligung am HCI Fonds Shipping Select 26 zu zeichnen lagen ganz handfeste
wirtschaftliche Interessen zu Grunde: Die Banken und Sparkassen haben
Vertriebsprovisionen in Höhe von 10-15 % erhalten. Haben sie die Anleger über
dieses Provisionsinteresse nicht aufgeklärt, sind Sie nach der kickback-
Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zum Schadenersatz verpflichtet.
Keine Aufklärung über wirtschaftliche Verflechtungen: Dem Prospekt ist zu
entnehmen, dass die allermeisten Vertragspartner der Anleger bzw. des Fonds eng
miteinander verflochten sind. Über diese Verflechtungen und die daraus für die
Anleger resultierenden Risiken hätte der Berater im Beratungsgespräch aufklären
müssen.
Keine Information über Sondervergütungen: Die zu den Unternehmensgruppen
HCI/Hellespont/Hammonia gehörenden Gesellschaften, die an den Fonds die Schiffe
verkauft haben, haben, wie dem Prospekt zu entnehmen ist, einen
Zwischenhandelsgewinn in Höhe von insgesamt 600.000 US$ dadurch erzielt, dass
3. sie die Schiffe gekauft und an den Fonds weiterverkauft haben. Hierüber hätte der
Anlageberater vor der Zeichnung aufklaren müssen.
Dies sind nur einige wenige Punkte, über die nach unserer Erfahrung falsch beraten wurde.
Zahlreiche weitere Punkte, über die Sie hätten beraten werden müssen, können wir mit
Ihnen gerne im persönlichen Kontakt klären.
Haben Sie Fragen zu Ihrer Fondsbeteiligung am HCI Fonds Shipping Select 26?
Möchten Sie wissen, ob wie Ihre Chancen stehen, Schadenersatzansprüche
durchzusetzen? Rufen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne.
Nittel | Kanzlei für Bank- und Kapitalmarktrecht
Ihr Ansprechpartner
Michael Minderjahn, Rechtsanwalt
Heidelberg:
Hans-Böckler-Straße 2 A, 69115 Heidelberg
Tel.: 06221 - 915770 | Fax: 06221 – 9157729
München:
Residenzstraße 25, 80333 München
Tel.: 089 – 25549850 | Fax: 089 – 25549855
Hamburg:
Dörpfeldstraße 6, 22609 Hamburg
Tel.: 040 - 53799042 | Fax: 040 - 53799043
Berlin:
Rotherstraße 19, 10245 Berlin
Tel.: 030 - 95999280 | Fax: 030 - 95999279
www.nittel.co
info@nittel.co
http://www.nittel.co/kanzlei/aktuell/hci-shipping-select-26-hilfe-fuer-anleger-des-
insolvenzbedrohten-hci-schiffsfonds.html