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KOMMA Vortrag Vals Asla Studientag Feb 2015
1. Mehrsprachige Perspektiven auf den
Schriftspracherwerb:
L1-Textkompetenzen bei Südtiroler
MaturandInnen
Helen Engemann, Katharina Schuhmann, Nikolay
Stankov, Alexander Glück, Rita Franceschini
Inter- und transdisziplinäre Zugänge zum Schriftspracherwerb
Studientag der VALS-ASLA
Universität Freiburg/CH
05. Februar 2015
2. A Sprachlicher & Schulischer Hintergrund Südtirol
B Projektüberblick KOMMA:
• Daten
• Fragestellungen
C Vorläufige Beobachtungen und Ergebnisse
5. A Title of Part 1 of the presentation
B Title of Part 2 of the presentation
C Title of Part 3 of the presentation
Bozen
6. Autonome Provinz Südtirol/Alto Adige:
einige Zahlen und Fakten
Spracherklärungen 2011
Deutsch 69,41% (314.604)
Italienisch 26,06% (118.120)
Ladinisch 4,53% (20.548)
In Bolzano/Bozen überwiegt Italienisch (73,8%)
(ASTAT 2012, Tab. 1)
7. Schulsystem in Südtirol
auf allen Stufen freie Wahl der Eltern für eine
deutschsprachige vs. italienischsprachige Schule
(‚Slalomfahren‘ möglich)
In den ladinischsprachigen Tälern Gröden und Gadertal: einzig ein
DREI-sprachiges System steht für alle zur Verfügung
(Alphabetisierung und integrierter Unterricht in Ladinisch, Deutsch
und Italienisch, ab 4. Klasse Englischunterricht als EFL).
8. Teil B: Projektüberblick KOMMA
KOMMA: Kompetenzen von MaturandInnen:
Schulsprache Deutsch und Kontaktphänomene im
mehrsprachigen Kontext
9. DISKUSSIONEN
(10 x 4 Pers.)
NARRATIONEN (40)
ERKLÄRUNGEN (41)
SPRACHBIOGRAFIEN (41)
MATURA-AUFSÄTZE
(77)
KLASSENARBEITEN
(203)
Datenüberblick KOMMA Projekt
Mündliche Daten Schriftliche Daten
13. Fragestellungen:
• Unterschiede zu anderen deutschsprachigen
Gebieten (Ö, CH, D)?
• Einfluss des Italienischen?
• Einfluss des regionalen Dialekts?
• Unterschiede zwischen mündlichen und schriftlichen
Kompetenzen (individuelle Vergleiche)?
• Argumentative Fähigkeiten der MaturandInnen?
14. Fokus für heute:
• I. Linguistische Besonderheiten
• Morphologie
• Satzbau
• Syntax-Semantik-Schnittstelle
• Lexik
• Semantik-Pragmatik-Schnittstelle
• II. Besonderheiten bei der Argumentationsführung
• Stil/Rhetorik
• III. Indikatoren für argumentative Kompetenzen
• Kohäsionsmittel
• Adressatenführung
• Metalinguistische Bewusstheit
19. Linguistische Besonderheiten:
• Morphologie:
„Kann es sein, dass jemand einen anderen sagen darf,
dass er es nicht länger wert sei zu Leben?“ (Beispiel 8)
• Satzbau
• Syntax-Semantik-Schnittstelle
• Lexik
• Semantik-Pragmatik-Schnittstelle
20. Linguistische Besonderheiten:
• Morphologie
• Satzbau:
„[…] da die Ärzte aus kostengründen eine notwendige
Therapie dem Patienten vorenthalten“(Beispiel 21)
• Syntax-Semantik-Schnittstelle
• Lexik
• Semantik-Pragmatik-Schnittstelle
21. Linguistische Besonderheiten:
• Morphologie
• Satzbau
• Syntax-Semantik-Schnittstelle:
„[…] genug Personal […], um sie beim Essen zu helfen”
(Beispiel 25)
• Lexik
• Semantik-Pragmatik-Schnittstelle
22. Linguistische Besonderheiten:
• Morphologie
• Satzbau
• Syntax-Semantik-Schnittstelle
• Lexik:
„Rentiert sich Ihre Krankenverpflegung?“(Beispiel 29)
• Semantik-Pragmatik-Schnittstelle
24. Besonderheiten in der
Argumentationsführung:
• Stil/Rhetorik
„Wir würden uns schlichtweg so fühlen, als wären wir im
falschen Film. Aber halt, der Film ist ja auch ein Kind der
Technik, also wäre es wohl besser, wenn man schreiben
würde, dass wir uns so fühlen würden, als wären wir im
falschen Theater.“ (Beispiel 71)
„[…] weil keine ausreichende Pflegekraft vorhanden ist;
kostet ja auch zu viel.“(Beispiel 74)
25. Indikatoren für argumentative
Kompetenzen:
• Kohäsionsmittel:
„Gesundheitslandesrat Richard Theiner rechtfertigte die
Kürzungen damit, dass die Südtiroler Volkspartei zum
Sparen gezwungen sei, da das Gesundheitswesen weit
mehr Kosten verursacht als anderen Sektoren
zusammen. Daher müsse zum Beispiel das
Bildungswesen mit viel weniger Budget auskommen.“
(Beispiel 78)
• Adressatenführung
• Metalinguistische Bewusstheit
28. Diskussion:
• Parlando (Sieber 1998, 1994) auch in Südtiroler
Matura-Aufsätzen
• Komplexe Kontaktsituation:
a) Spannungsfelder Deutsch-Dialekt-Italienisch
b) Weniger Input in Standarddeutsch
Standard-
deutsch
32. References:
• Becker-Mrotzek, M. (2004). Schreibentwicklung und
Textproduktion. Radolfzell.
• Bialystok, E. (2001). Bilingualism in development: Language,
literacy, and cognition. New York.
• Riehl, C. M. (2001). Schreiben, Text und Mehrsprachigkeit.
Tübingen.
• Sieber, P. (1994). Sprachfähigkeiten – Besser als ihr Ruf und
nötiger denn je! Aarau.