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Gute Interviews
führen und schreiben
Meine Erfahrungen aus meinem Blog www.40stunden.de
Was soll ein Interview?
„Ein gutes Interview zur Person
unterhält und belehrt, zeigt dem Leser
den Gesprächspartner als Mensch mit
Ecken und Kanten, mit Stärken und
Schwächen, wie er tickt und wie er
spricht, was er lustig findet und was
nicht.“
Christian Thiele: „Interviews führen“, S.11
Wissen was man will…
• Warum der?
• Was ist das Thema?
• Was erwarte ich?
• Was erwarten die Leser?
Egal wen ich vor mir habe…
• Wer ist das?
• Wie sieht der aus? Was sagt mir das?
• Was hat der erlebt? Wie wird er sein?
• Was denkt der? Wofür ist er bekannt?
• Wo gibt es Hacken/Anekdoten?
• Womit schmeicheln wir ihm? Erfolge?
• Was wird ihn provozieren?
• Was nehme ich wahr, was er nicht sagt?
Und dann… FRAGEN
Alles aufschreiben, was dir in den Kopf
kommt.
Sortieren. Welche Fragen lassen sich zu
einem Thema clustern?
Gibt es Themen, die ich hier unbedingt ansprechen
muss und habe ich schon Fragen dazu?
Andere nach Fragen fragen!
Vom Konzept zum fertigen Fragen-Zettel
THEMA: Barkeeper als Psychologe
Was war die krasseste Geschichte, die dir
mal anvertraut wurde?
Was muss ich jemandem bestellen, wenn
ich ihn an der Bar anquatschen will?
THEMA: Betrunkene Menschen
Was ist toll an betrunkenen Menschen?
Verkaufst du einem Alkoholiker sein Gift?
THEMA: Der Beruf
Was macht einen guten Barkeeper aus?
Was ist Erfolg in deinem Job?
Und dann die Fragen
verteilen, dass ein
Gespräch fließt.
DER EINSTIEG
Geschüttelt oder gerührt?
Denkt ein Barkeeper ähnlich schlecht über alkoholfreie
Cocktails, wie ich als Fleischfresser über vegane
Currywürste?
Wem würdest du gerne mal einen Drink mixen?
Überraschen!!!
Selber Kante zeigen!!!
Fahrt aufnehmen
Themen abarbeiten und langsam herleiten
THEMA: Betrunkene Menschen
• Was ist toll an betrunkenen Menschen?
• Verkaufst du einem Alkoholiker sein Gift?
Was magst du an betrunkenen Menschen?
Du merkst das wahrscheinlich, wenn jemand
Alkoholiker ist, oder?
Und gibst du ihm Alkohol?
Hast du da ein schlechtes Gewissen?
Und wenn ihr „normale“ Gäste habt, schürt ihr da,
dass die mehr trinken?
Abholen!!!
Direkte, klare Frage
Gefühle ausdrücken
Übergang neues Thema
DER AUSSTIEG
Den Leser entlassen, nicht feuern!
Wenn es gelingt, eine Klammer schließen.
Live ≠ Geschrieben => kann nachbearbeitet werden
Barkeeper
Einstieg:
Geschüttelt oder gerührt?
Ausstieg:
Aber auch nur, weil James Bond
auch ein Weichei-Trinker ist. Ich
brauche jetzt nen Drink. Sag mir, was
ich nehme!
Müllmann
Einstieg:
Ist das eigentlich ok, wenn man zu
Ihnen Müllmann sagt?
Ausstieg:
Gibt’s eigentlich auch Müllfrauen?
Während des Interviews
• den Fragenablauf kennen
• Stift für Notizen / eine Seite
• nicht nur aus Blatt starren / flexibel bleiben
• Zuhören / Nachfragen. Warum? Warum? Warum?
• Pausen aushalten. Ihr fragt die Frage, der andere ist am
Zug. #durchhalten #Überlegen lassen
• beim Konzept bleiben bzw. zurück kommen
• auf die Zeit achten!
• ruhig bleiben (hahaha!)
• DANKE sagen!
2 Diktiergeräte…
Transkribieren
Hinhören
Was fällt an der Sprache auf?
Gefühle hören!!!
Und ja, es nervt. Seht es als Meditation!
Verschriftlichen
• Was brauche ich wirklich?
• Kürzen, kürzen, kürzen
• Schieben, puzzeln, schieben
• Sich immer mal wieder fragen, was eigentlich
die einzelnen Themen waren.
• Sich immer mal wieder Fragen, was man
eigentlich will.
• An den Leser denken. #Dramaturgie
#Abwechslung
Sonstiges
• Freigabe
• Überschrift
• Teaser
• Fragetechniken
Andere Quellen:
• Alles zum Interview auf einen Blick
Thiele: Interviews führen, S. 116
• Geniale Interviews als Bücher:
Arno Luik: „Wer zum Teufel sind Sie nun?“
Alexander Gorkow: „Draußen scheint die Sonne“
Charlotte Roche in „Fast Forward“ auf YouTube
Schmidt/Di Lorenz: „Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt“
Moritz von Uslar: „100 Fragen an…“
Eure Fragen? Mein Kontakt!
www.40stunden.de
Wir brauchen noch Likes auf Facebook ;)
Julia Kottkamp
+49 (0)176 20 81 54 91
mail@juliakottkamp.de
www.juliakottkamp.de
Portfolio: www.about.me/julia.kottkamp

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  • 5. Und dann… FRAGEN Alles aufschreiben, was dir in den Kopf kommt. Sortieren. Welche Fragen lassen sich zu einem Thema clustern? Gibt es Themen, die ich hier unbedingt ansprechen muss und habe ich schon Fragen dazu? Andere nach Fragen fragen!
  • 6. Vom Konzept zum fertigen Fragen-Zettel THEMA: Barkeeper als Psychologe Was war die krasseste Geschichte, die dir mal anvertraut wurde? Was muss ich jemandem bestellen, wenn ich ihn an der Bar anquatschen will? THEMA: Betrunkene Menschen Was ist toll an betrunkenen Menschen? Verkaufst du einem Alkoholiker sein Gift? THEMA: Der Beruf Was macht einen guten Barkeeper aus? Was ist Erfolg in deinem Job? Und dann die Fragen verteilen, dass ein Gespräch fließt.
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