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GPA-djp
     Jour Fix für BetriebsrätInnen der Bezirke 4. ,5., 10., 12. und 23.



       Präsentation und Diskussion des, von der GPA-djp in Auftrag gegebenen Buchs:



                                     Betriebsratsrealitäten


AutorInnen: Mag. Mario Becksteiner, Mag.a Elisabeth Steinklammer, Mag. Florian Reiter


Erscheinungsdatum: voraussichtlich Mai 2010



Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen.
Globalisierung, Neoliberalismus und Turbo Kapitalismus sind nur einige Stichworte die man
immer wieder zu hören bekommt. Diese Veränderungen gehen auch an der österreichischen
Gewerkschaftsbewegung nicht spurlos vorbei. Es existiert ein weit verbreitetes Gefühl, dass
Betriebsrätinnen und Gewerkschaften in die Defensive gekommen sind. Für manche steht gar
die Tradition der Sozialpartnerschaft zur Disposition.

Erstmals stehen in diesem Buch die BetriebsrätInnen und die Probleme und Herausforderungen
denen sie sich täglich im Betrieb stellen, im Zentrum einer qualitativen Untersuchung.
Ausgehend     von     den     unterschiedlichen   Machtpotentialen       von     Gewerkschaften    und
BetriebsrätInnen wird, basierend auf prolemzentrierten Interviews mit BetriebsrätInnen im
Lebensmitteleinzelhandel und GewerkschaftssekretärInnen der GPA-djp, eine Verortung von
Gewerkschaft und BetriebsrätInnen in den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen
vorgenommen.        Die     beiden   zentralen    kulturellen   Praxen     der     Sozialpartnerschaft,
Vertrauensbeziehung und Verrechtlichung, auf betrieblicher Ebene werden dabei einer
kritischen Untersuchung unterzogen und Potentiale zur Steigerung der betriebsrätlichen und
Gewerkschaftlichen Durchsetzungsfähigkeit offengelegt.
Zentrale Thesen des Buchs „Betriebsratsrealitäten“


These 1: Globalisierung = Internationalisierung und Beschleunigung
    -   Wohlfahrtsstaat wird umgebaut zum internationalen Wettbewerbsstaat
    -   Internationale Wettbewerbsfähigkeit wird zum Orientierungspunkt der Ökonomie
    -   Europäischer Integrationsprozess intensiviert Konkurrenzverhältnisse
    -   Technische Entwicklungen beschleunigen Informationsfluss
    -   Beschleunigung ist wichtiges Strukturmerkmal des neoliberalen globalen Kapitalismus
    -   Die neuen Managementkulturen sind ausgerichtet auf kurz fistige Gewinne und
        erschweren Vertrauensbeziehungen im Betrieb


Zitat: „Der erreichte Wohlstand hängt wesentlich damit zusammen, dass sich Österreich mit
Qualität, Flexibilität und Kreativität erfolgreich auf den Weltmärkten durchsetzen konnte. Zur
Fortsetzung der Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft gibt es keine Alternative.“
(Quelle:
http://www.bmwfj.gv.at/Aussenwirtschaft/Internationalisierungsoffensive/Documents/Aussenwirt
schaftsleitbild.pdf)




These 2: Auf betrieblicher Ebene ist die Sozialpartnerschaft aufgekündigt
    -   Rechtliche Regelungen werden von den ArbeitgeberInnen unterwandert und müssen im
        Betrieb neu erkämpft werden
    -   Die BetriebsrätInnen sind zunehmender Repression durch die ArbeitgeberInnen
        ausgesetzt.
    -   Neue Managementkulturen erschweren ein partnerschaftliches Aushandeln, der Ton
        wird rauer
    -   Kündigungen können die BetriebsrätInnen nur wenig entgegensetzen.


Zitat: „Du engagierst dich und keiner hat eine Freude damit. Ich meine, das haben sie bei mir
nicht gehabt, und das hat keiner. Dir werden einfach Steine in den Weg gelegt. Du kriegst nicht
die bessere Arbeitsbedingung weil du BR bist. Du kriegst die schlechtere. Du kriegst die
schlechtere Stundeneinteilung, du kriegst sicher mehr Arbeit. Du kämpfst von Anfang an. Aber
du musst dich einfach platzieren.“
These 3: Die BetriebsrätInnen sind Puffer im Betrieb.
   -   Die BetriebsrätInnen stehen zwischen allen Stühlen.
   -   Die BetriebsrätInnen versuchen den gestiegenen Druck auf die Angestellten zu mildern
       und Menschen in sozial schwierigen Situationen beizustehen
   -   Die BetriebsrätInnen werden zu „ÜbersetzerInnen“ der Firmenstrategien
   -   Kündigungen kann nichts entgegengesetzt werden und so werden BetriebsrätInnen zu
       VerwalterInnen des Personalabbaus.


Zitat: „Denn der BR steht doch meiner Meinung nach zwischen den Fronten, muss auf der einen
Seite uns Personal vertreten und aber doch für die Firma arbeiten.“




These 4: Der Betrieb wird zum Kampffeld. Gleichzeitig wird die Beziehung zwischen
BetriebsrätInnen und Gewerkschaft loser
   -   Viele BetriebsrätInnen fühlen sich in der betrieblichen Arbeit von der Gewerkschaft im
       Stich gelassen
   -   Die    Beziehung       zwischen    BetriebsrätInnen   und      Gewerkschaft   ist   stark
       serviceorientierten.
   -   Die     BetriebsrätInnen     werden      zwischen     der       Konzernbürokratie    und
       Gewerkschaftsbürokratie zerrieben
   -   Konflikte können immer weniger auf makropolitischer Ebene bearbeitet werden, sie
       werden verstärkt auf betrieblicher Ebene ausgefochten.


Zitat: „Also früher war es einfach so, dass die Betriebsräte, ich sag einmal nicht mehr Zeit
gehabt haben, aber nicht so dermaßen, im Betrieb selber gefordert worden sind. Weil viele
Sachen wirklich von selbst gerannt sind. … . Jetzt müssen sie drum rennen. Jetzt müssen
hergehen und sagen, ein Gutachten einfordern und das Gutachten kommt ein Gegengutachten
eben von der Geschäftsleitung und irgendwann streiten sie sich einmal zusammen.“

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  • 1. GPA-djp Jour Fix für BetriebsrätInnen der Bezirke 4. ,5., 10., 12. und 23. Präsentation und Diskussion des, von der GPA-djp in Auftrag gegebenen Buchs: Betriebsratsrealitäten AutorInnen: Mag. Mario Becksteiner, Mag.a Elisabeth Steinklammer, Mag. Florian Reiter Erscheinungsdatum: voraussichtlich Mai 2010 Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen. Globalisierung, Neoliberalismus und Turbo Kapitalismus sind nur einige Stichworte die man immer wieder zu hören bekommt. Diese Veränderungen gehen auch an der österreichischen Gewerkschaftsbewegung nicht spurlos vorbei. Es existiert ein weit verbreitetes Gefühl, dass Betriebsrätinnen und Gewerkschaften in die Defensive gekommen sind. Für manche steht gar die Tradition der Sozialpartnerschaft zur Disposition. Erstmals stehen in diesem Buch die BetriebsrätInnen und die Probleme und Herausforderungen denen sie sich täglich im Betrieb stellen, im Zentrum einer qualitativen Untersuchung. Ausgehend von den unterschiedlichen Machtpotentialen von Gewerkschaften und BetriebsrätInnen wird, basierend auf prolemzentrierten Interviews mit BetriebsrätInnen im Lebensmitteleinzelhandel und GewerkschaftssekretärInnen der GPA-djp, eine Verortung von Gewerkschaft und BetriebsrätInnen in den veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen vorgenommen. Die beiden zentralen kulturellen Praxen der Sozialpartnerschaft, Vertrauensbeziehung und Verrechtlichung, auf betrieblicher Ebene werden dabei einer kritischen Untersuchung unterzogen und Potentiale zur Steigerung der betriebsrätlichen und Gewerkschaftlichen Durchsetzungsfähigkeit offengelegt.
  • 2. Zentrale Thesen des Buchs „Betriebsratsrealitäten“ These 1: Globalisierung = Internationalisierung und Beschleunigung - Wohlfahrtsstaat wird umgebaut zum internationalen Wettbewerbsstaat - Internationale Wettbewerbsfähigkeit wird zum Orientierungspunkt der Ökonomie - Europäischer Integrationsprozess intensiviert Konkurrenzverhältnisse - Technische Entwicklungen beschleunigen Informationsfluss - Beschleunigung ist wichtiges Strukturmerkmal des neoliberalen globalen Kapitalismus - Die neuen Managementkulturen sind ausgerichtet auf kurz fistige Gewinne und erschweren Vertrauensbeziehungen im Betrieb Zitat: „Der erreichte Wohlstand hängt wesentlich damit zusammen, dass sich Österreich mit Qualität, Flexibilität und Kreativität erfolgreich auf den Weltmärkten durchsetzen konnte. Zur Fortsetzung der Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft gibt es keine Alternative.“ (Quelle: http://www.bmwfj.gv.at/Aussenwirtschaft/Internationalisierungsoffensive/Documents/Aussenwirt schaftsleitbild.pdf) These 2: Auf betrieblicher Ebene ist die Sozialpartnerschaft aufgekündigt - Rechtliche Regelungen werden von den ArbeitgeberInnen unterwandert und müssen im Betrieb neu erkämpft werden - Die BetriebsrätInnen sind zunehmender Repression durch die ArbeitgeberInnen ausgesetzt. - Neue Managementkulturen erschweren ein partnerschaftliches Aushandeln, der Ton wird rauer - Kündigungen können die BetriebsrätInnen nur wenig entgegensetzen. Zitat: „Du engagierst dich und keiner hat eine Freude damit. Ich meine, das haben sie bei mir nicht gehabt, und das hat keiner. Dir werden einfach Steine in den Weg gelegt. Du kriegst nicht die bessere Arbeitsbedingung weil du BR bist. Du kriegst die schlechtere. Du kriegst die schlechtere Stundeneinteilung, du kriegst sicher mehr Arbeit. Du kämpfst von Anfang an. Aber du musst dich einfach platzieren.“
  • 3. These 3: Die BetriebsrätInnen sind Puffer im Betrieb. - Die BetriebsrätInnen stehen zwischen allen Stühlen. - Die BetriebsrätInnen versuchen den gestiegenen Druck auf die Angestellten zu mildern und Menschen in sozial schwierigen Situationen beizustehen - Die BetriebsrätInnen werden zu „ÜbersetzerInnen“ der Firmenstrategien - Kündigungen kann nichts entgegengesetzt werden und so werden BetriebsrätInnen zu VerwalterInnen des Personalabbaus. Zitat: „Denn der BR steht doch meiner Meinung nach zwischen den Fronten, muss auf der einen Seite uns Personal vertreten und aber doch für die Firma arbeiten.“ These 4: Der Betrieb wird zum Kampffeld. Gleichzeitig wird die Beziehung zwischen BetriebsrätInnen und Gewerkschaft loser - Viele BetriebsrätInnen fühlen sich in der betrieblichen Arbeit von der Gewerkschaft im Stich gelassen - Die Beziehung zwischen BetriebsrätInnen und Gewerkschaft ist stark serviceorientierten. - Die BetriebsrätInnen werden zwischen der Konzernbürokratie und Gewerkschaftsbürokratie zerrieben - Konflikte können immer weniger auf makropolitischer Ebene bearbeitet werden, sie werden verstärkt auf betrieblicher Ebene ausgefochten. Zitat: „Also früher war es einfach so, dass die Betriebsräte, ich sag einmal nicht mehr Zeit gehabt haben, aber nicht so dermaßen, im Betrieb selber gefordert worden sind. Weil viele Sachen wirklich von selbst gerannt sind. … . Jetzt müssen sie drum rennen. Jetzt müssen hergehen und sagen, ein Gutachten einfordern und das Gutachten kommt ein Gegengutachten eben von der Geschäftsleitung und irgendwann streiten sie sich einmal zusammen.“