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Der kritische Blick Hilzensauer & Schaffert (2011, S. 285-295)
Ein E-Portfolio ist keine „Wollmilchsau“ ,[object Object]
Sie kritisieren das uneinheitliche Verständnis von E-Portfolios, hinterfragen die Vermittlung von Selbstorganisation durch E-Portfolios, für sie können Tools Segen oder Fluch der Portfolioarbeit sein, sie fragen, ob es ein lebensbegleitendes E-Portfolio gibt und konstatieren, dass E-Portfolios allein im Bildungssystem nicht ausreichen.,[object Object]
Wenn das E-Portfolio als Werkzeug/Tool bzw. elektronische Sammlung gesehen wird (enge Fassung), dann sind die Ergebnisse der E-Portfolioarbeit als gesammelte Materialien sichtbar.
Das E-Portfolio kann als Methode eines zeitlich befristeten Prozesses beschrieben werden, der mit unterschiedlichen Zielsetzungen oder Schwerpunkten verfolgt wird. Ein Seminar, eine Unterrichtseinheit, ein Projekt, eine Kompetenzentwicklung – alle durchlaufen diese E-Portfolioprozesse: Zielsetzung, Sammeln, Reflektieren, Präsentieren, Evaluieren.
Das E-Portfolio als ein pädagogisches Konzept, als pädagogisches Rahmenmodell einer Institution - wurde bis jetzt nur vereinzelt eingeführt. E-Portfolioarbeit ist die Grundlage für die ganze Institution. Alle Tätigkeiten, alle Ergebnisse der Beteiligten werden in E-Portfolios dokumentiert.,[object Object]
SchülerInnen sammeln Materialien im Sprachunterricht am E-Portfolio.
Das E-Portfolio wird nur befristet eingesetzt – für ein Projekt, ein Modul.
Die Institution „Arbeitgemeinschaft der KroatischlehrerInnen im Burgenland“ verwendet das E-Portfolio ausschließlich für ihre Arbeit und für alle ihre Tätigkeiten.
„Wenn sich zwei Experten über E-Portfolios unterhalten, ist also fast immer eine kurze Abklärung notwendig.“ (Hilzensauer & Schaffert 2011, S. 287),[object Object]
Ein positiver Effekt von E-Portfolioarbeit ist nicht gleichermaßen bei jedem/r SchülerIn nachweisbar. Der „Matthäus-Effekt“ benannt nach dem Bibelzitat nach Matthäus 25,29: „Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, dass er in Fülle hat.“ Es beschreibt ein Phänomen, welches auch bei vielen pädagogischen Maßnahmen nachweisbar ist: SchülerInnen mit besseren Bildungsvoraus-setzungen profitieren auch in größerem Maße von Lerninterventionen, verzeichnen größere Lernerfolge.,[object Object]
Analysen von Softwaretools zeigen, dass nicht alle einen umfangreichen Portfolioprozess unterstützen (vgl. dazu auch Himpsl & Baumgartner 2009).

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Der kritische blick 2

  • 1. Der kritische Blick Hilzensauer & Schaffert (2011, S. 285-295)
  • 2.
  • 3.
  • 4. Wenn das E-Portfolio als Werkzeug/Tool bzw. elektronische Sammlung gesehen wird (enge Fassung), dann sind die Ergebnisse der E-Portfolioarbeit als gesammelte Materialien sichtbar.
  • 5. Das E-Portfolio kann als Methode eines zeitlich befristeten Prozesses beschrieben werden, der mit unterschiedlichen Zielsetzungen oder Schwerpunkten verfolgt wird. Ein Seminar, eine Unterrichtseinheit, ein Projekt, eine Kompetenzentwicklung – alle durchlaufen diese E-Portfolioprozesse: Zielsetzung, Sammeln, Reflektieren, Präsentieren, Evaluieren.
  • 6.
  • 7. SchülerInnen sammeln Materialien im Sprachunterricht am E-Portfolio.
  • 8. Das E-Portfolio wird nur befristet eingesetzt – für ein Projekt, ein Modul.
  • 9. Die Institution „Arbeitgemeinschaft der KroatischlehrerInnen im Burgenland“ verwendet das E-Portfolio ausschließlich für ihre Arbeit und für alle ihre Tätigkeiten.
  • 10.
  • 11.
  • 12. Analysen von Softwaretools zeigen, dass nicht alle einen umfangreichen Portfolioprozess unterstützen (vgl. dazu auch Himpsl & Baumgartner 2009).
  • 13.
  • 14. Viele E-Portfolioinitiativen streben eine Interoperabilität der Portfolios und eine allgemeingültige Struktur für die Übertragung der Daten an. E-Portfolios können so plattformunabhängig genutzt werden.
  • 15. Ein Zeitraum von mehr als fünfzehn Jahren scheint aber nicht realistisch zu sein, die Daten auf einer Software elektronisch zu erfassen.
  • 16.
  • 17. Es bedarf vieler begleitender Maßnahmen und passender Rahmenbedingungen, wenn E-Portfolios im Bildungsbereich erfolgreich sein sollen.
  • 18. LehrerInnen sollen selbst auch ein Portfolio führen, wenn sie es von ihren SchülerInnen verlangen.
  • 19. Hilzensauer & Schaffert (2011, S. 294) resümieren: „Die E-Portfoliomethode stellt eher einen Rahmen für pädagogisches Handeln zur Verfügung, als das sie die konkreten Lernszenarien im Einzelnen beschreiben würde. Prinzipiell passen alle Formen offenen Unterrichts und selbstorganisierten Lernen gut zum Portfolioansatz … die Portfolioarbeit lässt aber viel Spielraum für das Lernen.“
  • 20.
  • 21.
  • 22.
  • 23. Einzelne Phasen können schneller durchlaufen werden als andere.
  • 24.
  • 25. Denn gerade bei der Implementierung neuer Konzepte und Methoden im Sprachunterricht spielen Vorreiter eine wegweisende Rolle.
  • 26. In der Zukunft gilt es, die positiven Aspekte des E-Portfoliogedankens aus pädagogischer und sprachlicher Sicht weiterzuverfolgen, durch praktische Erfahrungen zu stärken um auf eine Ebene der Produktivität und der Zufriedenheit des Erreichten zu kommen. (vgl. dazu auch Hilzensauer & Schaffert, 2011, S. 294-295).