1. Klassen- und Schulklima
Philipps-Universität Marburg
FB 21: Institut für Schulpädagogik
Wintersemester 2011/12
Seminar: Qualitätsentwicklung-Schule als
lernende Organisation
Leiter: Herr Hartmut Schrewe
Ausarbeitung: Sarah Gierlich, Marc
Hampel, Miriam Lindgens
2. Gliederung
• Klassen- und Schulklima: Definition, Einflussfaktoren, Modelle, Umsetzung
in der Schule
• Die Stationen auf dem Weg zu einem besseren Klassen- und Schulklima
• Schulbeispiel für eine Schule mit bewährter Klimapraxis: August-Bebel
Schule in Wetzlar
3. Klassen- und Schulklima - Definition
„Klima lässt sich inhaltlich beschreiben als eine von den Betroffenen
(Schüler, Eltern und Lehrer) wahrgenommene spezifische Konfiguration
wesentlicher Merkmale des erzieherischen Verhältnisses zwischen Lehrern
und Schülern, des Verhältnisses von Schülern untereinander sowie
erzieherisch bedeutsamer kollektiver Einstellungen und
Verhaltensbereitschaften von Lehrern und Schülern innerhalb der jeweiligen
Lernumwelt“
(vgl. Eder, 1989a, in Balser, Hartmut (2003): Auf dem Weg zu einem besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum
gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S. 6)
4. Klassen- und Schulklima
Viele verschiedene Einflussfaktoren müssen berücksichtigt werden
Hat eine breite Fächerung der verschiedenen Ansatzpunkte zu Folge
Müssen weitgehend alle berücksichtigt werden
Die als wichtig erachteten Einflussaspekte werden hier näher beleuchtet, um
mögliche Verbesserungen darzulegen
Wichtiger Faktor: beteiligten Akteure - nehmen die hauptsächliche Rolle ein
und bestimmen das Klima maßgeblich
Differenzierte Akteure: Schüler, Lehrer, Schulleitung, Eltern etc.
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem besseren
Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.21)
5. Klassen- und Schulklima
Können noch einmal jeweils einzeln oder in gesonderter Stellung z.B. als
Schülergesamtheit oder in Peer Groups betrachtet werden
Verändern jeweils ihre soziale Rolle
Diese einzelnen Peer Groups sollen und wollen die Sozialisationsinstanz
Schule verändern und mitgestalten (vgl. Oswald et al. 1989, S. 14)
Angenehmer Schulalltag: Interaktionen der beteiligten Gruppen, durch
ausgeprägtes soziales Verhalten
Mitbestimmungsrecht aller beteiligten Parteien während des Unterrichts und
Schullebens, sowie ein gutes Verhältnis untereinander
unabhängig von der sozialen Rolle des Lehrers im Kollegium oder des
Schülers in seiner Peer Group
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem besseren
Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.23)
6.
7. Klassen- und Schulklima
gegenseitige Anerkennung, sowie das Respektieren des Gegenübers führt zu
Kooperation, Vertrauen und gegenseitiger Hilfe
wohl wissend, dass nicht jeder mit jedem befreundet sein kann
Dennoch entsteht dadurch ein professioneller Umgang miteinander, indem
durch ordentliches Benehmen der Lernstoff durch gewecktes Interesse
vermittelt werden kann
Schule als Ort an dem man sich wohlfühlt d.h. Lernangebote machen Spaß
und entfalten selbstständig ihre erdachte Wirkung
psychosozialen Ebene: Offenheit herrscht vor, welche genutzt werden muss
mündet in Integration jedes einzelnen Mitglieds und es herrscht ein reger
kommunikativer Austausch untereinander
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.21)
8.
9. Klassen- und Schulklima
Verantwortungsübernahme z.B. von Seiten der Lehrer zu den SuS muss gefördert
werden
in Projekten oder Ausarbeitungen, zeigen die SuS ihre Kreativität und
Lernbereitschaft, in dem sie sich selbst aktiv und intensiv mit einem Thema
auseinandersetzen
Begreifen heißt in diesem Zusammenhang vor allem auch „greifen“, d.h. eigene
Erfahrungen werden aktiv gestaltend erlebt und führen somit zu einer Aneignung des
Lernstoffs
organisatorische Ebene: gefestigtes Leitbild muss verfolgt werden
Schuleigene Schwerpunkte müssen angeeignet werden
(naturwissenschaftlich, musikalisch oder sprachlich)
frühzeitig Schwerpunktwünsche der SuS angehen
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem besseren
Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S. 25; 29.)
10. Klassen- und Schulklima
Dabei gilt es vor allem den zeitlichen Rahmen zu definieren d.h. ob 45
Minuten Stunde oder Blockgestaltung
möglicherweise intensiver und dementsprechend werden andere
Ergebnisse gefördert
Mehr noch gilt es die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen, um mit
finanziellen Mitteln sinnvoll zu haushalten
daraus resultieren Räumlichkeiten
SuS sollten bewusst sagen können, dass sie diese gerne nutzen
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.22)
11. Klassen- und Schulklima
Hell gestaltete Räume bieten ein gutes Lernklima oder
Rückzugsmöglichkeiten für die SuS langfristig führt dies zu einem
leistungsorientierten Arbeiten und mündet in guten Lernergebnissen
SuS adaptieren Schule als einen positiven Ort, den sie gerne besuchen und
an dem Lernen Spaß macht
SuS fühlen sich dadurch nicht nur wohl, sondern ihre Persönlichkeit wird
zusätzlich gestärkt und ihnen wird effektiv auf dem Weg ihrer
Identitätsbildung geholfen bzw. diese positiv begünstigt
Stresssituationen werden vermieden
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.24)
12.
13. Stationen auf dem Weg zu einem besseren Klassen- und
Schulklima
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem besseren
Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.24)
14. 1. Station: Motivation- Warum?
a) Innere Motivation
in der Person begründet, in Form von:
Neugier auf Entwicklungen und Herausforderung etwas zu Bewegen
Sich selbst an der Gestaltung zu beteiligen
Langfristig Entlastung durch besseres Klima zu schaffen
Beispiele für innere Motivation:
Schulleitung
Ein Motiv kann sein ein Leitbild der Schule zu verwirklichen
LehrerInnen
Entlastung; Zufriedenheit bei der Arbeit
Eltern
Gute Lernbedingungen schaffen; Aktivitäten an der Schule können Eltern
mitreißen
SchülerInnen
Mitbestimmung der Lerninhalte; Gute Beziehungen und Kommunikation mit
LehrerInnen und MitschülerInnen; Mitgestaltung der räumlichen Verhältnisse
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem besseren
Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.28)
15. b) äußere Motivation
Ausgelöst durch Ereignisse, die sich in der Umwelt der Personen
ereignen, z.B.:
-Gesellschaftliche Veränderungen
-Probleme in der Schulgemeinde
-Druck von außen
-Lösen Wunsch nach Veränderung aus
Motivation ist besonders hoch, wenn jeder das Gefühl hat eingebunden zu
sein und etwas dazu beitragen zu können, dass tatsächlich eine spürbare
und positive Veränderung stattfindet.
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.29)
16. 2. Station: Teambildung- Wer macht mit?
Schritte zur Teambildung:
Gemeinsames Leitbild entwickeln Förderung der Identifikation mit der Schule
Nicht alle KollegInnen sind zur Umsetzung des Leitbildes zu motivieren, mit
kleinem motivierten Team anfangen, im Laufe der Zeit andere KollegInnen mit
einbeziehen
Wie sieht Teamarbeit aus?
Heißt nicht, dass alle alles machen
Individuelle Interessen und Fähigkeiten eines jeden Einzelnen nutzen
Wichtig: kontinuierliches arbeiten des Teams
Wichtig: die Schulöffentlichkeit stets nach Sanduhrprinzip einbeziehen:
Auf breiter Basis über die Inhalte der Arbeit informieren
Konzentriert in der kleinen Gruppe des Teams arbeiten
Transparenz der Arbeit durch regelmäßige Präsentation der Fortschritte und
Ergebnisse schaffen
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem besseren
Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.30)
17. 3. Station: Wahrnehmung- Wer sind wir?
Bestandsaufnahme, Besonderheiten einer Schule erfassen
Prüfen ob Problemfelder einheitlich wahrgenommen werden, indem man
1. das Thema an die Schulöffentlichkeit bringt
(Berichterstattung/Veranstaltungen)
2. eine objektive Erfassung des Ist-Zustands erfolgt
Objektive Erfassung des Ist-Zustandes
Durch angeleitete Fragebogenuntersuchungen
Ist-Zustand gibt Ansatzpunkte für konkrete Arbeit
Auf breiter Ebene (Schulöffentlichkeit) Ergebnisse kritisch
diskutieren, um Basis für Projektarbeit zu schaffen
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem besseren
Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.31)
18. Vorteile die sich aus Befragungen zum Schul- und Klassenklima ergeben:
- Rückmeldung
- Diagnose
- Kommunikation
- Training
Macht subjektive Empfindungen von SchülerInnen und LehrerInnen
objektivierbar
Entwicklung von Idealvorstellungen
Ergebnisse einer objektiven Erfassung stellen Grundlage für Prozess der
Zielfindung dar und weisen konkret auf zu entwickelnde Bereiche hin
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.31)
19. 4. Station: Zielfindung- Was wollen wir?
- Kreative, sehr sensible Phase in Projektentwicklung
- Idealvorstellungen zu äußern (Was wäre wenn man die Möglichkeit
hätte, ohne Einschränkungen zu agieren, Wie sähe Schule bzw. Projekt aus?)
Diese Ideale als Richtungen! ≠ Ziele, da Ideale nie zu 100 % erreicht werden
können
- Killerphrasen unterbinden, da diese Kreativität und konstruktive Lösungen
verhindern (Das kostet zu viel, keine Zeit, dafür sind wir nicht ausgebildet..)
Zielfindung/ Festlegung auf konkretes Ziel:
- Systematisch vorgehen
- Ziele am Leitbild der Schule orientieren
- Abwägen: Chancen und Risiken/ Stärken und Schwächen -> Bilanz ziehen
(ggf. Vor- und Nachteile auflisten)
- Entscheidung über ein konkretes übergeordnetes Ziel und
- Reihenfolge der Detailziele festlegen
- Ergebnisse schriftl. Festhalten
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.33)
20. 5. Station: Konkrete Planung- Wie wollen wir es
erreichen?
Drei Bereiche: Wer? Was? Wie?
Wer?
Zunächst beteiligte Personen
Für welche Zielgruppe wird gearbeitet? Differenzierte Beschreibung der
Zielgruppe
Wer führt geplante Aktivitäten durch? Verbindliche Festlegung der
Projektmitarbeiter
Was?
Inhalte und Methoden -> siehe Broschüre „Verbesserung des Klassen und
Schulklimas“
Wie?
Zeitplan erstellen
Finanzplan erstellen
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.34)
21. 6. Station: Mittelsuche- Wer unterstützt uns?
Je klarer Zielsetzung und geplante Aktivitäten umschrieben, desto eher findet
man Unterstützung
Formen der Unterstützung:
Zustimmung, personeller Einsatz, Geld- und Sachmittel
Aus folgenden Bereichen:
Kollegium, Schulleitung, Schüler, Eltern, Förderverein, Schulamt
Unterstützung von außerschulischen Partnern durch Netzwerkbildung :
V.a. Kooperation mit jugendbezogenen regionalen Einrichtungen, wie z.B.
Allgemeiner sozialer Dienst
Fachstelle für Suchtprävention
Jugendamt
Jugendgerichtshilfe
Polizei
Örtliches Jugendzentrum
Andere Schulen im Erfahrungsaustausch
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.35)
22. Entstehung personeller Netzwerke, versch. Mitarbeiter kennen sich
persönlich, reagieren im Bedarfsfall unverzüglich und gemeinsam
Bsp: Butzbach: Mangelnde finanzielle oder personelle Ausstattung als
Chance!
Unterstützung der Schule wurde nachdem sie den Anfang machte
kontinuierlich erweitert:
Enge Zusammenarbeit mit Verein Jugendberatung und Jugendhilfe
e.V., Sozialarbeiter der Kirche, es ergab sich Schularbeiterstelle finanziert
aus Mitteln des Landkreises, der Stadt und einer Wohnungsbaugesellschaft
Sponsoring:
Wichtig: gute Präsentation des Projekts!
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.35)
23. 7. Station: Realisierung-So kann es laufen!
Handlungsplan erstellen, der Aufgaben der einzelnen Teammitglieder
konkret zuordnet und Zeitfaktor berücksichtigt
siehe Film Grundschule Hadamar und Kapitel 5
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.36)
8. Station: Evaluation und Nachhaltigkeit- Was haben wir erreicht und wie
geht es weiter?
Evaluation
Bewertung einer geleisteten Arbeit am Ende des Projekts oder eines
Teilabschnitts
Objektive Daten sammeln
Viele Meinungen einholen
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.37)
24. Hilfreiche Fragen:
Was ist gut gelaufen?
Was können wir verbessern?
Was lernen wir für das nächste Projekt?
Liefert neben Verbesserungsvorschlägen auch Anregungen für Folgeprojekt
Nachhaltigkeit
Faktoren zur Sicherung von Nachhaltigkeit:
Sicherung personeller Kontinuität
Etablierung von horizontalen und vertikalen Stufenmodellen
Festschreibung im Schulprogramm
Vernetzung mit außerschulischen Institutionen
Nachhaltige Entwicklungen brauchen Zeit!
(vgl. Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo; Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem
besseren Klassen- und Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB. S.37)
25. Konzepte zur Erfassung des Klassen- und
Schulklimas
• Alle subjektiven und unterschiedlichen Meinungen zur Kenntnis nehmen
Befragung
Vorteile einer Befragung:
• Rückmeldung: Informationen auf direktem Weg und anonym
• Diagnose: Neben bestehenden Konflikten können auch aufkommende
Störungen vermieden werden.
• Kommunikation: Möglichkeit der offenen Kommunikation setzt Kreativität und
Problemlösungsvorschläge frei; Ergebnisse sollen transparent gemacht
werden und als Chance für die Formulierung neuer Ziele gesehen werden
26. Schulbeispiel für eine Schule mit bewährter Klimapraxis
August Bebel Schule Wetzlar:
-Profil: Integrierte Gesamtschule mit Ganztagsangebot; UNESCO
Projektschule; 730 SuS; Klassen 5-7
-Soziales Umfeld: Hoher Ausländeranteil; problematisches; problematisches
Umfeld
-Ziel: SuS sollen sich angenommen fühlen und am Beispiel gelebter
Verantwortung wachsen
-Umfrage positiven Schulentwicklung
Angebot:
• Probleme der Lehrkräfte und der SuS frühzeitig gelöst (vor
Unterrichtsbeginn)
• Präventiv- und Interventionsmöglichkeiten (Trouble Line; AGGAS)
• 30 Arbeitsgemeinschaften Freizeit sinnvoll nutzen, in Schule heimisch
werden, Lehrkräfte kennenlernen
27. • Fülle von Elternaktivitäten
• Besonders geschätzt:
Hausaufgabenhilfe, Nachmittagsangebot, Arbeitsgemeinschaften, Engagem
ent von Kollegen/Schulleitung, soziale Klima, Zusammenarbeit mit den
Eltern
Probleme mit dem Klima …
• intuitiv schnell erfassbar
• sozialwissenschaftlich schwierig zu erforschen
• Indikatoren sind Ausgangspunkt für die Forschung
• wissenschaftliche Instrumente bestätigen oft
die intuitive Wahrnehmung des Schulklimas
28. Kooperation mit außerschulischen Partnern
• Trouble-Line:
Für SuS Möglichkeit sich telefonisch mit Menschen in Verbindung zu
setzten, die ihnen hilfreich zur Seite stehen; wirkt in den meisten Fällen
erfolgreich und präventiv
• Arbeitsgemeinschaft gegen Gewalt an Schulen-AGGAS:
Greift ein, wenn Trouble-Line erfolglos bleibt; Kooperation von
Polizei, Schulen, Schulamt, Jugend- und Sozialämtern
• Hessisches Netzwerk Schule und Gesundheit:
LuL zusätzlichen Belastungen ausgesetzt; SuS müssen gesundheitsfördernd
gestärkt werden An Netzwerkschulen Steuerungsgruppe (von
Schulleitungsmitglied moderiert) eingerichtet; an beteiligten Schulämtern
Koordinierungsgruppen eingerichtet, externe und interne
Kooperationspartner
29. Ziel
• Stärkung der einzelnen Lehrkraft im System Schule
• Stärkung von SuS
• Steigerung von Motivation, Arbeitszufriedenheit, Gesundheit
• Vermittlung von Kenntnissen bezogen auf gesunde Lebensführung
• Kooperation zwischen Schule und inner- wie außerschulischen Partnern
• Entwicklung einer gesundheitsfördernden Netzwerkschule
30. Literaturverzeichnis
• Balser, Hartmut; Hildebrand, Jens; Schrewe, Hartmut; Schulz, Carlo;
Weg, Gabriele (2003): Auf dem Weg zu einem besseren Klassen- und
Schulklima. Begleitheft zum gleichnamigen Film. Wetzlar: GWAB.
• Fend, Helmut (1977): Schulklima: Soziale Einflussprozess in der Schule –
Soziologie der Schule III,1. Weinheim und Basel: Beltz Verlag. S. 27-35; 68-
74; 119-126.
• Hatto, Christian (2003): Das Klassenklima fördern. Ein Methoden-
Handbuch. Berlin: Cornelsen Verlag Scriptor GmbH & Co. KG. S. 17-22; 88-
97; 115-120
• Rüsseler, Harald (1977): Betriebsklima in der Schule –
Machthierarchie, Konkurrenz, fehlende Kooperation, zunehmende Isolation
im Lehrerkollegium. Analyse der sozialen Kontakte am Arbeitsplatz Schule.
München, Wien, Baltimore: Urban und Schwarzenberg. S.15-28; 115-121.