2. Virginia Harmony Amazing Grace
Ks. Edward Gauntt
Mitch Leigh Impossible Dream
aus Man Of La Mancha
Ks. Edward Gauntt
Opern-Potpourri mit Auszügen aus
Gioacchino Rossini Der Barbier von Sevilla
Peter I. Tschaikowsky Eugen Onegin
Georges Bizet Carmen
Ks. Edward Gauntt
Frederick Loewe Wäre das nicht wundaschön?
Bin ein Mann wie jedermann
Es grünt so grün
Ich hätt’ getanzt heut nacht
aus My Fair Lady
Ks. Tiny Peters & Ks. Edward Gauntt
Franz Lehár Lippen schweigen
Jetzt geh ich ins Maxim
aus Die lustige Witwe
Ks. Tiny Peters & Ks. Edward Gauntt
– PAUSE –
THERE’S NO BUSINESS LIKE SHOWBUSINESS
EIN ABEND MIT FREUNDEN UND WEGGEFÄHRTEN VON UND MIT
KS. EDWARD GAUNTT ZUM 30. KARLSRUHER BÜHNENJUBILÄUM
3. 1.7.15 20.00 KLEINES HAUS
Dauer 2 ¼ Stunden, eine Pause
Leonard Bernstein Glitter And Be Gay
aus Candide
Lisa Hähnel
Leon Jessel Erklingen zum Tanze die Geigen
aus Schwarzwaldmädel
Lisa Hähnel & Ks. Edward Gauntt
Franz Lehár Dein ist mein ganzes Herz
aus Land des Lächelns
Kai Kluge
Giacomo Puccini O Mimì, tu più non torni
aus La Bohème
Kai Kluge & Ks. Edward Gauntt
Emmerich Kálmán Einmal möcht’ ich wieder tanzen
aus Gräfin Mariza
Lisa Hähnel & Kai Kluge
Richard Rodgers You’ll Never Walk Alone
aus Carousel
Ensemble
Lisa Hähnel Sopran
Ks. Tiny Peters Sopran
Kai Kluge Tenor
Ks. Edward Gauntt Bariton & Moderation
Steven Moore Klavier
4. 4
Zeugnis Prof. Dr. Erik Werba, Wien, 11.2.1980. Empfehlungsschreiben
von Hilde Zadek an Lorin Maazel, 3.2.1982. Beide Privatarchiv Gauntt
Edward Gauntt wurde 1985 von Generalin-
tendant Günter Könemann als Nachfolger
des Baritons Paul Yoder aus Krefeld-
Mönchengladbach ans STAATSTHEATER
KARLSRUHE geholt. Es war das Jahr, als
die Musikwelt den 300. Geburtstag Georg
Friedrich Händels feierte und Könemann
aus diesem Anlass die 1978 gegründeten
Händel-Tage in Festspiele umwandelte. In
den folgenden Jahren sollte Gauntt auch
in diesem Rahmen vielfach zu hören sein,
etwa als Arsamenes in Xerxes, Imeneo,
Achilla in Julius Cäsar, Lotario in Flavio,
Luzifer in dem Händel-Pasticcio Die Pla-
gen und sogar als Händel selbst in Sieg-
fried Matthus’ Händel-Oper Farinelli.
Seine erste Rolle war allerdings der ra-
debrechende Chevalier Astolfi. In Uwe
Wands Fassung der Komischen Oper Il
Campiello (Der kleine Platz) von Ermanno
Wolf-Ferrari flieht der Franzose vor seinen
Gläubigern in die Stadt der Abenteurer,
Venedig, um durch die Heirat mit einer
reichen Kaufmannswitwe, die sich nichts
sehnlicher als einen Adelstitel wünscht,
seine Finanzen zu sanieren. Die Insze-
nierung hatte Ende der Spielzeit 1984/85
Premiere und wurde am 29.9.1985 mit
Gauntt wieder aufgenommen. Das Thema
der Nicht-Muttersprachlichkeit sollte den
Perfektionisten aus Texas immer wieder
umtreiben, wie die folgenden Erinnerungen
seiner Kolleginnen und Kollegen belegen.
Insofern war Wolf-Ferraris Chevalier ein
Karlsruher Debüt mit Symbolcharakter.
Edward Gauntt wurde 1955 in Clifton,
Texas, geboren. Dort kam er mit der Musik
seiner Baptistengemeinde in Berührung.
Seit seinem 15. Lebensjahr leitete er deren
Chor. Daneben sang er gemeinsam mit
seinen Eltern Country & Western, Gos-
pels und Black Minstrel. Mit 18 sah er in
Houston seine erste Oper: Carlisle Floyds
amerikanische Nationaloper Susannah von
EIN BARITON
KS. EDWARD GAUNTT ZUM 30-JÄHRIGEN
KARLSRUHER BÜHNENJUBILÄUM
GENTLEMAN
&
6. 6
1955. „Schade, dass die in Deutschland
niemand aufführt“, bedauert Gauntt. Die
männliche Hauptpartie wurde seine erste
Opernrolle im Rahmen seines Studiums an
der Baylor University in Waco, Texas, der-
selben Stadt, in der Robert Wilson geboren
wurde. „Wir sind uns aber nie begegnet.“
Nachdem Gauntt seinen Bachelor in Büh-
nen- und Liedgesang sowie Musikpädago-
gik gemacht hatte, ging er 1979 mit einem
Rotary-Stipendium und seiner Frau Cae
Gauntt zur Fortsetzung seines Studiums
an die Wiener Akademie für Musik und
Darstellende Kunst. Margarete Bence,
Hilde Zadek und Erik Werba (Liedgesang)
wurden seine Lehrerinnen. Rita Streich,
Hans Hotter u. a. verliehen ihm den Hugo-
Wolf-Preis. Daneben jobbte der Bariton
als 1. Priester in Jesus Christ Superstar
im Theater an der Wien, wo seine Frau
die Maria Magdalena sang. 1982 nahm
Lorin Maazel ihn ins Studio der Wiener
Staatsoper auf, bevor er 1983 fest an die
Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchen-
gladbach engagiert wurde und zwei Jahre
später nach Karlsruhe kam.
In Karlsruhe sang Gauntt drei Jahrzehnte
lang ein Repertoire, das sich vom Barock
bis zu Uraufführungen, von Mozart bis
Musical erstreckt. Sein Rollenverzeichnis
im Anhang dieser Festschrift vermittelt
einen Eindruck von der Vielseitigkeit seiner
Begabung und Interessen. Und dort sind
seine zahlreichen Konzerte mit klassischer
und populärer Musik nicht einmal enthal-
ten. Besonders lieb in der langen Reihe
seiner Kreationen sind ihm Papageno, Hen-
ry Higgins in My Fair Lady und Wagners
Beckmesser, den er in den Inszenierungen
Hans Neugebauers und Tobias Kratzers
ernst nahm und mit Würde verkörperte. Zu
seinen Kollegen gehörten Jorma Silvasti,
Günter von Kannen, Lioba Braun, Keith
Olsen, Matthias Hölle, Oleg Bryjak, Stefan
Vinke und Torsten Kerl. Fragt man ihn nach
seiner Lieblingsoper, denkt er nicht lange
nach: La Bohème. Nicht wegen seiner
Partie, dem Marcello, den er 18 Jahre in
Karlsruhe sang, sondern wegen des Duetts
Rodolfo / Mimì am Ende der Oper. „Puccini
ist mein Lieblingskomponist.“
Diese Festschrift möchte die vielen Facet-
ten des Künstlers und Menschen Edward
Gauntt aus den unterschiedlichen Pers-
pektiven seiner Kolleginnen und Kollegen
erschließen. Wie beliebt er ist, machte
die umgehende Zusage aller Angefragten
deutlich, sich an ihr zu beteiligen. Ihre Bei-
träge sind so facettenreich, umfassend und
persönlich, dass das Porträt des Jubilars
genau zum 300. Geburtstag der Stadt zu
einer kleinen Kultur- und Sozialgeschichte
des Karlsruher Musiktheaters der letzten
30 Jahre wurde. Den Gratulanten schlossen
sich die Fotografen an, die Edward Gauntt
ihre Bilder ebenso spontan als Geschenk
für diese Festschrift zur Verfügung stellten.
Das historische Fotoarchiv des STAATS-
THEATERS KARLSRUHE wurde im Frühjahr
2015 an das Landesarchiv Baden-Württem-
berg, Abteilung Generallandesarchiv Karls-
ruhe abgegeben. Herr Dr. Jürgen Treffeisen
und Frau Valentina Mazzola als Sachbear-
beiterin stellten die Druckvorlagen des dort
archivierten Materials freundlicherweise
unentgeltlich zur Verfügung. Allen Beiträ-
gern sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Ich selbst bin erst sechs Monate am
STAATSTHEATER. Sie reichten, um auch
mich zum Gauntt-Fan zu machen. Meine
Lieblingspartie ist sein Benoît in Anna
Bergmanns La Bohème. Wenn Eddie im
eleganten Pelzkragenmantel zu den Jungs
und Mädels am Angel-of-the-Waters-
Eddies Lieblingsrolle: Sixtus Beckmesser. In Hans Neugebauers Die Meistersinger von Nürnberg von 1991.
Foto Gerd Weiss / Landesarchiv Karlsruhe
7. 7
Brunnen im New Yorker Central Park
kommt, um die Miete zu kassieren, hinter
ihm in gebührendem Abstand sein Chauf-
feur, dann füllt mit seiner Präsenz eine
ganz neue Welt den Raum. Es ist das Flair
lässiger Eleganz, selbstverständlichen
Reichtums, zu der Zugang zu finden sich
die kleine Mimì den ganzen Abend lang
vergeblich abmühen wird. Ihre Lebens-
kurve führt im Laufe des Stücks aber nicht
nach oben, sondern unaufhaltsam nach
unten. Erst ihr Tod, der Gesang und der
Gestus des Wasserengels befreien sie aus
dem zugemauerten Elend. Nach oben.
Eddie gehört zu jenen Vollbluttheatermen-
schen, die Charisma haben. Ein fünfminü-
tiger Auftritt, ein Lächeln, eine gesungene
Phrase genügen, um einen Raum dauer-
haft zu „besetzen“. Die Würde der Figur
überlebt sogar Puccinis Ironie, wenn der
Komponist die frechen Mieter ihren „Land-
lord“ mit seinen unterdrückten erotischen
Sehnsüchten und seiner erstarrten Ehe
aufziehen lässt. Was die Regie nicht unter-
schlägt. Das ist es, was mich an Eddie am
meisten begeistert: Eine klare, aber huma-
ne Sicht auf Figuren mit ihren Schwächen
und ihren Stärken. Kurz: Würde, Humor,
Poesie.
Herzlichen Glückwunsch, lieber Eddie,
zu Deinem Jubiläum!
Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,
eine spannende Lektüre!
Boris Kehrmann
8. 8
Günter Könemann
1977–1997 Generalintendant des
STAATSTHEATERS KARLSRUHE
I dream the impossible dream …
Lieber Herr Gauntt!
Es war wohl eine glückliche Fügung, dass
Ihnen zur Spielzeit 1985/86 von der The-
ateragentur Friedrich Paasch die Vakanz
eines Lyrischen und Kavaliersbaritons am
STAATSTHEATER KARLSRUHE genannt
wurde, Sie am 22. Juni 1984, von den
Vereinigten Städtischen Bühnen Kre-
feld-Mönchengladbach kommend, erfolg-
reich vorsangen und engagiert wurden.
Damals ahnten Sie allerdings nicht, dass
Sie im Jahre 2015 Ihr 30-jähriges Karlsru-
her Bühnenjubiläum feiern würden! Sehr
schnell hatten Sie zum Karlsruher Ensemb-
le Kontakt gefunden. Dieses umso mehr, da
mit Ihnen zwei weitere Sänger der Krefel-
der Oper an das STAATSTHEATER wech-
selten: der Bassist Reinhard Dorn und der
finnische Tenor Jorma Silvasti. Das Vorsin-
gen begleitete – Christian Thielemann. So
entstehen Karrieren!
Nahezu alle großen Partien Ihres Faches
haben Sie in diesen Jahren gesungen:
Carmen / Escamillo, Don Giovanni / Ti-
telpartie, Eugen Onegin / Titelpartie, La
Bohème / Marcello, Madama Butterfly
/ Sharpless, Zar und Zimmermann / Zar
Peter I, Figaros Hochzeit / Figaro und
Graf Almaviva, Fidelio / Minister, Manon
/ Lescaut, Falstaff / Ford, Die Meistersin-
ger von Nürnberg / Beckmesser, Ariadne
auf Naxos / Harlekin, Der Rosenkavalier
/ Faninal; in der klassischen Operette Die
Fledermaus / Eisenstein, Zigeunerbaron /
Graf Homonay, Bettelstudent / Oberst Oll-
endorf, Die schöne Helena / Agamemnon,
Die lustige Witwe / Danilo; im Musical
My Fair Lady / Prof. Higgins, Evita / Perón,
Der Mann von La Mancha / Cervantes,
Don Quixote. Und auch zwei Opern Georg
Friedrich Händels befinden sich in Ihrem
Repertoire: Xerxes / Arsamenes, Imeneo /
Titelpartie.
Unglaublich, diese Aufzählung, die nicht
einmal Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Alle Ihnen übertragenen Aufgaben erfüllten
Sie mit großem Einfühlungsvermögen, Kön-
nen und Einsatzbereitschaft. Im Kollegen-
kreis sind Sie nach wie vor äußerst beliebt,
von Vorständen und der Theaterleitung
gleichermaßen sehr geschätzt. 2006 wurde
Ihnen die offizielle Ehrung durch die Ernen-
nung zum Kammersänger zuteil.
Und das Publikum? In der ‚Beliebtheitsska-
la‘ halten Sie seit Jahren einen guten Platz
im oberen Bereich; mit dem Papageno in
der Zauberflöte 1987/88 wurden Sie die
Nr. 1! Die reizende Tiny Peters-Papagena
hatte Ihnen 7 Kinder geschenkt – „erst ei-
nen kleinen Papageno, dann eine Papage-
na…“, die natürlich beim Schlussapplaus
alle mit auf die Bühne kamen!
Und selbst im Fernsehen erzielten Sie eine
imponierende Einschaltquote – 2008 beim
Endspiel der deutschen Nationalmann-
schaft um die Fußball-Europameisterschaft
in Wien. Sie sangen die deutsche Natio-
nalhymne! 1995/96 waren Sie Don Quixote
in Der Mann von La Mancha, eine Ihrer
Glanzpartien. „I dream the impossible dream“.
Wenn Sie jemals, lieber Herr Gauntt, in Ihrer
Studienzeit den Traum hatten, als erfolg-
reicher Sänger auf einer Bühne zu stehen,
Beifall und Ehrungen eines begeisterten
Publikums entgegen zu nehmen – Karlsruhe
hat diesen Traum wahr werden lassen! Ich
gratuliere Ihnen herzlich!
Pamela Pantos und Edward Gauntt als Hanna und Danilo in Die lustige Witwe, 1999.
Foto Bettina Strauss / Landesarchiv Karlsruhe
10. 10
Pavel Fieber
1997–2002 Generalintendant des
STAATSTHEATERS KARLSRUHE
Eddie Gauntt ist aus dem Karlsruher Thea-
ter nicht wegzudenken. Er hat das Gesicht
des Theaters über viele Jahre mitgeprägt.
Ich selbst habe mehrmals mit ihm insze-
niert und hatte immer großen Spaß, mit
ihm zu arbeiten. Er ist ein absoluter Profi
vom alten Schlag, der nie während der
Arbeit sagte: Das geht nicht oder das kann
ich nicht. Er war immer bereit, alles aus-
zuprobieren, mit großem Engagement und
Ernsthaftigkeit, aber auch mit viel Humor
und Witz. Wir haben ja auch oft zusammen
auf der Bühne gestanden und auch das
war immer ein Vergnügen.
Lieber Eddie, ich wünsche Dir noch viele
schöne Vorstellungen und vor allem Freude
im Leben. Behalte Deine positive Einstel-
lung und bleib noch lange, lange gesund.
*
Achim Thorwald
2002–2011 Generalintendant des
STAATSTHEATERS KARLSRUHE
Lieber Eddie!
Selbst hier in Zentral-Asien, in Ashgabat,
der Hauptstadt von Turkmenistan, wo ich
gerade inszeniere, erreicht mich die Nach-
richt von Deinem dreißigsten Karlsruher
Bühnenjubiläum. Da möchte und muss ich
mich einfach zu Wort melden. Immerhin
haben wir fast ein Drittel dieser Zeit zu-
sammen verbracht. Und das war vom
ersten Gespräch mit Dir ein ganz großes
Bedürfnis, sowohl künstlerisch wie
menschlich. Nicht von ungefähr wollte
ich Dich ja in jeder meiner Inszenierungen
haben, in denen eine Besetzungsmöglich-
keit war. Angefangen mit dem Escamillo
in Carmen, meiner Antrittsinszenierung in
Karlsruhe, über den Besenbinder in Hänsel
und Gretel, Le Bret in Cyrano de Bergerac,
den Musiklehrer in Ariadne auf Naxos bis
zu der kleinen Partie des Douphol in mei-
ner geliebten Traviata. Gerade da zeigte
sich Deine Einstellung, dass es Dir immer
um die Sache und nicht um persönliche
Eitelkeiten ging. Und in jeder Rolle hast Du
Deine ganz persönliche Note mit einge-
bracht. Selbst der Macho Escamillo hatte
durch Dich noch etwas Menschliches.
Aber auch Dein Einsatz als Ensemblespre-
cher bleibt mir in Erinnerung. Dein Einsatz
für Kollegen war immer geprägt von Fair-
ness dem Kollegen wie dem Theater bezie-
hungsweise dem Intendanten gegenüber.
Und auch unsere Gespräche nach den
wenigen Nichtverlängerungen – die uns
beiden immer viel zu schaffen machten –
waren davon geprägt.
Getragen wurde diese Deine Haltung wohl
vor allem durch Deinen Glauben, den Du
nie vor Dir hergetragen, sondern ganz
gelebt hast. Und dass Du ihn gemeinsam
mit Deiner Frau den Menschen durch Eure
schönen Stimmen auch noch ganz emoti-
onal vermittelt hast, hat mir immer große
Bewunderung abgenötigt.
Nun feierst Du das 30-jährige Jubiläum
Deines Wirkens in Karlsruhe. Das heißt,
die Kollegen, Freunde, Bewunderer tun
es. Du bist viel zu bescheiden, um selbst
etwas daraus zu machen. Lass Dich feiern.
Du hast Großartiges erreicht, und dafür
hast Du alles Lob und alle Glückwünsche
verdient. Deshalb reihe auch ich mich gern
in die Schar der Gratulanten ein, als Inten-
dant, als Regisseur und als Freund.
11. 11
Peter Spuhler
Seit 2011 Generalintendant des
STAATSTHEATERS KARLSRUHE
Die hervorstechendsten Eigenschaften
unseres von allen hier am Hause verehrten
Kollegen Edward Gauntt sind sein großes
Herz, seine positive Ausstrahlung und sei-
ne Authentizität. Umso erstaunlicher, dass
er sich mir zu Beginn meiner Intendanz in
einer tief schwarzen Rolle, als Monterone
besonders eingeprägt hat: Der Vater der
geschändeten Tochter bringt die Tragödie
des Hofnarren Rigoletto mit einem Fluch
von antiker Wucht ins Rollen.
Wenn es eine Oper über den Lieben Gott
gäbe, müsste Eddie ihn spielen. Oder
Noah. Oder die alttestamentarischen Pro-
pheten. In Thomas Leiningers Kinderoper
Dino und die Arche hat er das für uns tat-
sächlich getan. Da war er nicht nur Noah
sondern auch Charles Darwin. Ich werde
sein berührendes Duett mit Tiny Peters
nie vergessen. Er war wirklich gütig wie
der Liebe Gott. Diese Ruhe und Würde
hat er auch Wagners Beckmesser, seiner
Lieblingspartie, mitgegeben. Das war kein
panischer Pedant mehr, sondern ein typi-
scher „Gauntt“: ein großer Liebender.
Eddie Gauntts warmes Herz und Mensch-
lichkeit spricht am unverstelltesten in seinen
Konzerten zu uns. Wer ihn in seinen Weih-
nachtskonzerten hört, erlebt das Fest mit
allen Sinnen. In seinen Crossover-Abenden
mit dem Vokalquartett 4 Your Souls umfängt
er mit typisch amerikanischer Großzügigkeit
den ganzen Radius der Musik von Rock, Pop,
Soul bis hin zu Händel, Mozart, Humperdinck.
Und es gelingt ihm, das Publikum auf ganz
intime, authentische Weise zu einer großen
Familie zu machen. Zu seiner Familie. Das ist
Eddie. Das ist großartig. Auch dafür: Danke!
Ivan Törzs
1985–1991 Kapellmeister und Assistent des
GMD der BADISCHEN STAATSKAPELLE
Ich habe viele schöne Erinnerungen an
gemeinsame Auftritte mit Eddie, aber wor-
an ich am liebsten zurückdenke, sind seine
Thanksgiving-Feste. Jedes Jahr freuten
sich alle amerikanischen Ensemblemitglie-
der (und andere auch) auf die Einladung,
Thanksgiving mit Eddie und seiner Familie
zu feiern. Ihre Gastfreundschaft und Groß-
zügigkeit kamen immer von Herzen und
wurden von allen geschätzt.
Ich kann mich auch erinnern, dass er bei
einer der ersten Proben zu Rigoletto sagte:
„Mein Sohn ist erst zehn Jahre alt, und er
ist schon größer als der Dirigent.“
*
Günter Neuhold
1989–1995 Generalmusikdirektor der
BADISCHEN STAATSKAPELLE
Hohe künstlerische Qualität, Verlässlich-
keit, Disziplin, Bühnenpräsenz sind die
Säulen eines wertvollen Opernensembles.
Dies alles haben Sie, lieber Edward Gauntt,
in sich vereinigt und dafür möchte ich Ihnen
von Herzen danken.
Da ich dem Festkonzert nicht beiwohnen
kann, empfangen Sie auf diesem Weg mei-
ne Glückwünsche zu Ihrem Jubiläum.
*
12. 12
Kazushi Ono
1996–2002 Generalmusikdirektor der
BADISCHEN STAATSKAPELLE
Lieber Eddie,
es ist mir eine große Freude, Dein 30-jähri-
ges Karlsruher Bühnenjubiläum mit Dir fei-
ern zu können. Egal wo ich bin, mein Herz
ist bei Dir bei diesem besonderen Anlass.
Dein erleuchtendes Dasein in unserem
Theater ist für immer mit meinen schöns-
ten Erinnerungen in Karlsruhe verbunden.
*
Wolfgang Quetes
1985–1997 Gastregisseur am
STAATSTHEATER KARLSRUHE
Edward Gauntt war für mich als Regisseur
ein einzigartiger Glücksfall. Immerhin
haben wir acht Partien gemeinsam am
STAATSTHEATER erarbeitet. Neben sei-
ner virtuosen Gesangskunst habe ich im-
mer seine Fähigkeit bewundert, lebendige
Charaktere fernab aller Rollenklischees
singend darzustellen. Ebenso eindrucks-
voll war seine Art, Dialoge zu sprechen
– etwa als Peter I. in Lortzings Zar und
Zimmermann. In bester Erinnerung habe
ich auch seine Darstellung des Barbiers
in Die schweigsame Frau, insbesondere
in den Szenen als Partner von Günter von
Kannen. Die Herausforderung, Koloraturen
psychologisch zu motivieren, setzte Gauntt
als Titelheld zwischen zwei Frauen in
Händels Imeneo mit virtuoser Komödiantik
um. Dabei war er auch dem Regisseur ein
intelligenter und einfallsreicher Partner in
der Gestaltung seiner Rollen.
An ein Detail erinnere ich mich besonders
gerne: Ohne Anweisung des Regisseurs
stellte Edward in Zar und Zimmermann, als
anonymer Handwerker dazu aufgefordert,
die Stühle schräg an die Hochzeitstafel,
wie dies in adeligen Kreisen mit Rück-
sicht auf die ausladenden Krinolinen der
Damen seinerzeit üblich war, und verriet
sich dadurch beinahe als verkleideter Zar.
Ich staunte damals über dieses durchaus
unübliche Anliegen des Sängers, auch das
historische Umfeld seiner Partie miteinzu-
bringen.
Ich wünsche Herrn Ks. Edward Gauntt,
der sich in der Zusammenarbeit stets als
freundschaftlicher und humorvoller Kolle-
ge erwies, noch viele weiterhin erfolgrei-
che Jahre als Mitglied des STAATSTHEA-
TERS KARLSRUHE.
*
Ks. Tiny Peters
Seit 1981 Lyrischer Sopran am
STAATSTHEATER KARLSRUHE
Als ich Eddie vor 30 Jahren kennenlernte,
sprach er Deutsch mit stark texanischem
Akzent. Zwei seiner Haupteigenschaften
sind Disziplin und eiserner Wille. Mit be-
wundernswerter Ausdauer ließ er sich
nicht von seinem Ziel abbringen, auf der
Bühne perfektes Deutsch zu singen und
zu sprechen. Das führte dazu, dass er als
Phonetikprofessor Higgins in My Fair Lady
besser zu verstehen war, als sein deut-
scher Schauspielkollege.
Über all die Jahre habe ich Eddie als un-
gewöhnlich zuverlässigen, hilfsbereiten,
freundlichen, charmanten, feinen und kor-
rekten Kollegen und warmherzigen Men-
schen kennen und schätzen gelernt. Jeder,
der ihm begegnet ist, bewundert seinen
vornehmen Charakter und seine ruhige,
Edward Gauntt, Wilja Masuraitis, Salvatore Champagne, Ks. Tiny Peters in Madame Favart,
1993. Foto Gerd Weiss / Landesarchiv Karlsruhe
14. 14
ausgeglichene Art. In unseren 30 gemein-
samen Jahren am STAATSTHEATER habe
ich es nie erlebt, dass er ausgerastet wäre,
schlechte Laune gehabt oder „Szenen“ ge-
macht hätte. Immer behielt er seine Cont-
enance. Sogar als ich dem Mafioso in dem
Musical Guys und Dolls als Heilsarmee-
schwester eine Ohrfeige verpassen muss-
te, die statt auf Eddies Hals auf seinem Ohr
landete. Er war auch immer bereit, einem
mit Rat und Tat beizustehen und vor allem
junge KollegInnen zu unterstützen.
In seiner natürlichen Art ist Eddie sich
selbst und seiner Lebensaufgabe, Men-
schen mit Musik und Worten zu erfreuen,
bis heute treu geblieben.
*
Ks. Hans-Jörg Weinschenk
1980–2012 Tenor am
STAATSTHEATER KARLSRUHE
Eddie und ich haben 30 Jahre lang in zahl-
losen Rollen gemeinsam auf der Bühne
des STAATSTHEATERS gestanden. Eddie
war Beckmesser und ich David, Eddie war
Ford in Falstaff und ich Bardolfo, Eddie war
der Sprecher in der Zauberflöte und ich
Monostatos … Wir mögen uns sehr. Wenn
Eddie irgendwo „Scheißamerikaner“ rufen
hörte, wusste er: Das war ich. Wir haben
so viel Zeit auf Proben und in Aufführun-
gen miteinander verbracht, dass wir uns
gerne freundschaftlich kabbelten.
Meine liebste Erinnerung an diese Zeit
spielt in Dresden. Dort gastierten wir 1998
mit Michael Hampes Ur-Inszenierung
Farinelli über Händels Star-Kastraten an
der Semperoper. Der Komponist Siegfried
Matthus war einer der führenden Kom-
ponisten der DDR. Nach der Aufführung,
in der Eddie den Händel sang, kehrten
wir in unser Hotel zurück. Es war das
Taschenbergpalais. Dort stand auf dem
Treppenabsatz ein Flügel, an den wir Sän-
ger uns sogleich setzten, um Opernarien
zu schmettern. Eddie, der gut Klavier
spielen konnte, übernahm die Begleitung,
bis unser Dirigent Kazushi Ono ihn ablöste.
Schließlich verfielen wir auf „Nessun dor-
ma“, bei dem wir uns wie die „Drei Tenöre“
gegenseitig zu übertönen versuchten. Ed-
die hatte eine gute Höhe. Als er zum hohen
b ansetzte, sprang Kazushi auf und hielt
sich die Ohren zu, weil er wusste, dass
Eddie es mit voller Stimme singen konnte.
Schließlich lief unser Intendant Pavel Fie-
ber die Treppe herunter. Er gönne uns ja
unseren Spaß, sagte er, aber jetzt war es
weit über Mitternacht. Wir sollten die Gäs-
te bitte schlafen lassen.
Eine unserer ersten gemeinsamen Pro-
duktionen war 1986 Rainer Kunads Der
Meister und Margarita, ebenfalls eine
Uraufführung. Regie führte der sowjeti-
sche Dissidenzregisseur Jurij Ljubimow,
der Bulgakows verbotenen Klassiker
1977 in einer legendäre Inszenierung an
seinem Moskauer Taganka-Theater her-
ausgebracht hatte. Eddie, die Sopranistin
Gabriele Rossmanith und ich spielten die
drei Teufel. Wir fragten Ljubimow: „Was
machen denn die Teufel?“ Ljubimow ant-
wortete: „Das weiß ich auch nicht. Spielt
mir was vor!“ Ab da hatten wir freie Hand
und haben uns jede Probe etwas Neues
ausgedacht. Dabei spielten wir uns gegen-
seitig richtig hoch. Ljubimow war begeis-
tert und sah schließlich nur noch auf uns.
Die Inszenierung erhielt glänzende Kritiken
und wurde ein Riesenerfolg.
*
Oben als Händel in Farinelli, 1998. Foto Bettina Strauss.
Unten rechts als Achilla in Julius Cäsar, 1992. Foto Gerd Weiss / Landesarchiv Karlsruhe
16. 16
Ks. Tero Hannula
1994–2011 Bariton am
BADISCHEN STAATSTHEATER
Ich kann leider keine spannenden oder
lustigen Geschichten über Eddie erzählen.
Und zwar aus einem einfachen Grunde:
Wir waren Fachkollegen. Wir haben fast
immer die gleichen Rollen gesungen.
Entweder stand Eddie abends auf der
Bühne oder ich. Trotzdem haben wir uns
gut verstanden und uns bei den Proben
gegenseitig die guten Ideen „geklaut“. Das
taten wir im gegenseitigen Einvernehmen.
Anscheinend passen die Mentalitäten von
Texanern und Finnen gut zusammen. Er
ist immer ein fairer Kollege gewesen. Wir
standen auch persönlich eng im Kontakt,
waren also vorgewarnt, wenn es Einem
von uns nicht so gut ging und wir einsprin-
gen mussten, weil beim Anderen eine Er-
kältung im Anmarsch war.
Lieber Eddie, ich gratuliere Dir ganz herz-
lich zu Deinem 30-jährigen Bühnenjubilä-
um am selben Haus. Das ist heute keine
Selbstverständlichkeit mehr.
*
John Pickering
1997–2009 Tenor am
STAATSTHEATER KARLSRUHE
Wie Edward Gauntt wurde ich von Gün-
ter Könemann für das STAATSTHEATER
KARLSRUHE entdeckt. Hier fing ich 1977
meine Karriere als Gast an, bevor ich über
Bielefeld, Braunschweig, Hannover und
Leipzig 1997 als festes Ensemblemitglied
zurückkehrte. Meine erste Produktion 1997
waren Die Meistersinger von Nürnberg
zur Eröffnung der Ära Pavel Fieber. Edward
war Beckmesser: Einer der besten, die
ich in 40 Jahren Opernarbeit erlebt habe.
Fieber verlängerte daraufhin umgehend
Edwards Engagement!
In den zwölf Jahren bis zu meiner Pensio-
nierung standen wir in 18 Produktionen ge-
meinsam auf der Bühne. Er war und ist ein
überragender Sänger und Darsteller. Aber
auch darüber hinaus hat sich eine enge
Freundschaft zwischen uns und unseren
Familien entwickelt, die bis heute anhält.
Ich bedauere es sehr, dass ich aus beruf-
lichen Gründen nicht bei seinem Festkon-
zert anwesend sein kann.
*
Christina Niessen
Seit 2006 Dramatischer Sopran am
STAATSTHEATER KARLSRUHE
Eddie ist ein feiner Mann!
Dieser Ausspruch, der bei uns zum geflü-
gelten Wort geworden ist, kommt lapidar
daher, enthält aber umso mehr Wahrheit.
Äußerlich betrachtet bedeutet das näm-
lich: Eddie ist gepflegt, vornehm, elegant.
– Und wie!
Im Umgang mit Menschen ist er angenehm,
nett, einfühlsam und feinsinnig. – Immer
wieder! Als Künstler ist Eddie von ausge-
zeichneter Qualität, erlesen, vorzüglich,
exquisit. – Jepp!
Edward Gauntt war mein erster Bühnen-
ehemann. Diese Liebe, die erste, wird
immer bleiben. Ich habe so viel von ihm
lernen dürfen – beruflich und menschlich.
Ich werde es nie vergessen.
Das klingt verdammt lobhudelnd. Aber
jedes Wort ist wahr und ich werde immer
Privatarchiv John Pickering: Mit Ks. Barbara Dobrzanska & Ks. Ina Schlingensiepen in der Kantine,
als Escamillo, in der Maske, mit Pickering in Hänsel und Gretel und Hoffmanns Erzählungen
18. 18
wieder bezeugen: Eddie, Du bist ein feiner
Mann. I love you!
*
Ulrich Wagner
Seit 2003 Chordirektor & Kapellmeister am
STAATSTHEATER; seit 2012 Musikalischer
Leiter der Volksschauspiele Ötigheim
Von den vielen Aufführungen, in denen Ed-
ward Gauntt und ich zusammenarbeiteten,
denke ich besonders gern an Hänsel und
Gretel zurück. Eddie spielt den Vater. Auch
nach einigen Dutzend Vorstellungen seit
2003 freue ich mich jedes Mal, wenn ich
ihn durch den Zuschauerraum auftreten
sehe. Um als Erwachsener größer zu er-
scheinen, trägt er in unserer Inszenierung
hohe Schuhe. Über die „flucht“ er jedes-
mal, wenn wir die Produktion für eine neue
Aufführungsserie wieder einstudieren.
Einmal lösten sich die Plateausohlen wäh-
rend der Vorstellung. Bei solchen Pannen
erweist sich Eddies Bühneninstinkt. Auch
als ihm die Einkäufe aus der Kiepe auf sei-
nem Rücken mehrmals über die Bühne und
sogar in den Orchestergraben kullerten.
Als geistesgegenwärtiger Vollblutkomödi-
ant weiß er mit solchen Situationen witzig
umzugehen. Sehr zur Freude des Publi-
kums! Bei einer Silvestervorstellung des
Barbiers von Sevilla brachte er alle zum
Lachen, als er unseren gerade auftreten-
den brasilianischen Kollegen Luiz Molz im
Rezitativ als „Don Brasilio“ begrüßte.
Neben meiner Tätigkeit am STAATS-
THEATER bin ich Musikalischer Leiter der
Volksschausiele Ötigheim, der größten
Freilichtbühne Deutschlands. Als wir dort
2013 Leon Jessels Schwarzwaldmädel
planten, wollte ich Eddie unbedingt in der
Hauptpartie des Domkapellmeisters ha-
ben. Er bat sich Bedenkzeit aus. Von Zeit
zu Zeit fragte ich nach, ob er seinen Ver-
trag endlich unterschrieben habe, bekam
aber stets negative Antwort. Schließlich
stellte sich heraus, dass er zögerte, weil er
sich nicht sicher war, ob er das Badische
in den Sprechszenen glaubwürdig würde
„schwätze könne“. Dieser Perfektionismus
ist „typisch Eddie“. Darauf brachte ich ihn
mit dem Ötigheimer Urgestein Hannes Be-
ckert als Sprachcoach zusammen. Es wur-
de eine unvergessliche Zusammenarbeit
und ein Riesenerfolg mit 18 Vorstellungen
vor jeweils 4000 Zuschauern. In derselben
Produktion war Lisa Hähnel sein Bärbele.
Ich hatte die junge Sopranistin im Extrachor
des STAATSTHEATERS entdeckt. Umso
mehr freue ich mich, dass Eddie sie jetzt zu
seinem Jubiläumskonzert eingeladen hat.
Seit seinen Ötigheimer Produktionen ist
Edward Gauntt mit seiner humorvollen und
zugänglichen Art der Liebling des gesam-
ten Ensembles und der Gemeinde.
*
Lisa Hähnel
2013/14 Partnerin von Ks. Edward Gauntt
bei den Volksschauspielen Ötigheim
Eddie und ich haben einige ungewöhnliche
Situationen auf der Freilichtbühne Ötig-
heim erlebt. Unsere erste Begegnung fand
mit Handschuhen und Mütze im dicksten
Wintermantel statt. Dafür ließ bei unseren
Tanzproben im Hochsommer die sengende
Mittagssonne den Schweiß in Strömen
fließen. Wir mussten uns aufeinander ab-
stimmen: Es ist nicht leicht, dieselbe Tanz-
strecke zurückzulegen, wenn der Partner
anderthalb Köpfe größer ist. Ich musste
im Bauerntanz Riesenschritte machen und
Oben mit Lisa Hähnel in Schwarzwaldmädel, Volkschauspiele Ötigheim. Foto Andrea Fabry.
Unten mit Ks. Ina Schlingensiepen u. a. in Hänsel und Gretel. Fotogr. unbek. / Landesarchiv Karlsruhe.
20. 20
besonders hoch springen, während sich
Eddie in Trippelschritten fortbewegte und
die Hopser nur andeutete.
Ach das Schwäbische! Das ist nunmal mei-
ne Spezialität. Deshalb erteilte ich Eddie
privaten Sprachunterricht der besonderen
Art. Wir arbeiteten daran, im die Rolle „in
die Kehle fallen“ zu lassen. Zum Schluss
klang: „Do schdehsch machtlos vis a vis“
geradezu perfekt! Kleiner Tipp: Der Satz „I
hann a Grädda Breschdling de Suddrai ra
dra“ eignet sich besonders, um rasch Fort-
schritte zu erzielen.
*
Werner Sachsenmaier
Geschäftsführender Vorstand der
Volksschauspiele Ötigheim
Edward Gauntt hat die Volksschauspiele
Ötigheim neben seiner solistischen Tä-
tigkeit bei den Festlichen Konzerten mit
seiner hervorragenden Stimme und Büh-
nenpräsenz sowohl 2004 als Prof. Higgins
in My Fair Lady als auch in der Rolle des
Blasius Römer im Schwarzwaldmädel
unterstützt. Wie Eddie selbst einmal be-
merkte: Er fühlte sich auf Deutschlands
größter Freilichtbühne pudelwohl. Dieses
Kompliment können wir nur zurückgeben:
Edward Gauntt hat sich professionell in un-
ser Ensemble eingefügt und uns Amateure
als vollwertige Kollegen akzeptiert.
*
Dr. Bernd Krüger
Vorstand der GESELLSCHAFT DER FREUNDE
DES BADISCHEN STAATSTHEATERS e. V.
Lieber Eddie,
ich kann es kaum glauben: 30 Jahre sind
seit unserem Kennenlernen in Karlsruhe
vergangen. In dieser Zeit hat sich eine
Freundschaft entwickelt, die mit vielen
schönen Erinnerungen verbunden ist.
Neben Deinen Opernaufführungen bleiben
mir besonders zwei Erlebnisse im Gedächt-
nis. Du warst einer der ersten Gäste in der
von mir für die Theaterfreunde gegründeten
Reihe „Talk im Cafe – Gespräche mit The-
aterschaffenden“ (heute „Talk im Studio“).
Es war ein hoch informativer und vergnüg-
licher Abend auf dem „Roten Sofa“. Zum
anderen hast Du ein besonderes Fest mei-
ner Familie mit Deiner Kunst verschönt.
Da Du und Deine Stimme jung geblieben
sind, freuen wir uns auf viele kommende
Opernabende und musikalische Ereignisse
mit Dir im STAATSTHEATER KARLSRUHE.
Im Namen der Mitglieder und des Vorstan-
des der GESELLSCHAFT DER FREUNDE
DES BADISCHEN STAATSTHEATERS e. V.
übermittle ich Dir unsere besten Wünsche
für die Zukunft und besonderen Dank für
drei Jahrzehnte unvergesslicher Abende
im STAATSTHEATER KARLSRUHE.
*
Volker Kramer
Besucher des STAATSTHEATERS seit
1978, Schatzmeister der GESELLSCHAFT
DER FREUNDE seit 2013
Ein Texaner als Beckmesser
Die erste große Rolle, in der ich Edward
Gauntt erlebte, war am 8. Januar 1987
Eugen Onegin, noch in deutscher Sprache
und in der Regie des Hausherrn Günter Kö-
nemann. Schon damals beeindruckte mich
die sonore, warme Baritonstimme und die
elegante Erscheinung des Texaners.
Als Beckmesser auf der Festwiese mit dem BADISCHEN STAATSOPERNCHOR
in Hans Neugebauers Meistersingern, 1991. Foto Peter Bastian / Landesarchiv Karlsruhe
22. 22
Nur einen Monat später war Gauntt der
ränkeschmiedende Barbier in der sel-
ten gespielten Oper Die schweigsame
Frau von Richard Strauss (Premiere am
14.2.1987) in einer wunderbaren Inszenie-
rung von Wolfgang Quetes und an der Sei-
te des unvergessenen Günter von Kannen.
Auch hier brillierte er mit seiner wendigen,
ausdrucksstarken Stimme und konnte dar-
über hinaus erstmals sein komödiantisches
Talent voll ausspielen, eine Gabe, mit der
er sich in den folgenden Jahren tief in die
Herzen seines Publikums spielen sollte.
Es folgten Paraderollen wie Papageno (mit
Kathleen Cassello), Sharpless in Madama
Butterfly, Zar Peter in Zar und Zimmer-
mann, Harlekin in Ariadne auf Naxos, Fi-
garo in Der Barbier von Sevilla, Belcore in
Der Liebestrank, Silvio in Der Bajazzo und
natürlich, ein Muss für einen Amerikaner,
Cervantes in Der Mann von La Mancha.
Ein Meilenstein in der Karriere Edward
Gauntts stellt für mich jedoch sein Beck-
messer in Die Meistersinger von Nürnberg
dar, den er erstmals am 16.11.1991 sang,
wieder an der Seite Günter von Kannens.
Abgesehen von der grandiosen musika-
lischen Darbietung erwuchs Hans Sachs
in Gauntts Interpretation ein ernsthafter
Charakter als Gegenspieler, eine Figur mit
tragikomischer Tiefe abseits möglichen
Klamauks. Konsequenterweise reichte
Sachs Beckmesser in dieser Inszenierung
am Schluss auf der Festwiese die Hand
zur Versöhnung, die dieser auch annahm.
Edward Gauntt WAR Beckmesser, was
dem Vernehmen nach wenige Jahre später
dazu führte, dass der designierte neue Ge-
neralintendant Pavel Fieber, begeistert von
Gauntts Rollenidentifikation, dessen be-
reits gekündigten Vertrag verlängerte und
ihn so für unser STAATSTHEATER rettete.
Noch in dieser Spielzeit beglückte er mit
„seinem“ Beckmesser sein Publikum.
In all den Jahren in Karlsruhe blieb Eddie
Gauntt stets der ehrliche, bescheidene
Sänger, der es auf unnachahmliche Wei-
se versteht, selbst aus kleinsten Rollen
singschauspielerische Kabinettstückchen
zu zaubern. Er war und ist eine Stütze des
Ensembles und hat sich um unser Haus ver-
dient gemacht. Der Titel „Kammersänger“
ist eine verdiente Würdigung seiner Arbeit.
Für die unzähligen Aufführungen in den
letzten 30 Jahren in Karlsruhe, in denen er
mich mit seiner Stimme und seiner Persön-
lichkeit begeisterte, sage ich von Herzen:
Thank you so much, Eddie. God bless you!
ICH TRÄUME DAVON,
PUCCINIS „NESSUN DORMA“
EINEN CHRISTLICHEN
TEXT ZU UNTERLEGEN
23. 23
Oben als Marcello in La Bohème. Fotogr. unbek. Unten mit Pamela Pantos auf der
Probe zu Die lustige Witwe, 1999. Foto Bettina Strauss / Landesarchiv Karlsruhe
24. 24
ML Musikalische Leitung IN Inszenierung B Bühnenbild A Ausstattung (Bühnen- und
Kostümbild). Falls dahinter ein Premierendatum angegeben ist, hat Edward Gauntt erst
die Wiederaufnahme gesungen. Dann folgen Rolle und – soweit eruierbar – die Laufzeit.
Pro Spielzeit sind nur Karlsruher Rollendebüts beziehungsweise Neuinszenierungen ver-
zeichnet. Nicht verzeichnet sind Partien früherer Spielzeiten, die im Repertoire blieben.
Quelle sind die Theaterzettel- und Programmheftsammlungen des STAATSTHEATERS
KARLSRUHE sowie die Sammlung von Ks. Edward Gauntt. Da alle drei unvollständig
sind, ließen sich nicht alle Premieren- und Auftrittsdaten auf dieser Grundlage ermitteln.
1985/86
29.9. Ermanno Wolf-Ferrari Il Campiello (ML Frithjof Haas IN Uwe Wand B Heinz Balthes
Premiere 25.5.1985. Chevalier Astolfi, bis 1990)
3.10. Jacques Offenbach La Périchole (ML Ivan Törzs IN Kurt Pscherer B Gerard
Howland. Premiere 13.4.1985. 2. Notar, bis 1986)
20.11. Georges Bizet Carmen (Fassung Walter Felsenstein ML José Maria Collado / Ivan
Törzs IN Erhard Fischer B Heinz Balthes. Premiere 28.9.1985. Moralès, bis 1988)
17.12. Albert Lortzing Der Wildschütz (ML Ivan Törzs IN Tobias Richter B Heinz Balthes
Premiere 22.9.1984. Graf von Eberbach, bis 1986)
9.3. Rainer Kunad Der Meister und Margarita (UA ML Peter Sommer
ROLLEN-
KS. EDWARD GAUNTT AM
STAATSTHEATER KARLSRUHE 1985–2015
VERZEICHNIS
25. 25
IN Jurij P. Ljubimow B Heinz Balthes. Behemot, ein Kater, bis 1987)
31.3. Richard Wagner Tristan und Isolde (ML Christof Prick IN Erhard Fischer
B Roland Aeschlimann. Premiere 29.11.1980. Steuermann, bis 1986)
22.6. Georg Friedrich Händel Xerxes (Fassung Joachim Herz ML Charles Farncombe
IN Uwe Wand B Heinz Balthes. Arsamenes, bis 1988)
Jules Massenet Werther (ML Peter Sommer IN René Terrasson B Heinz Balthes.
Premiere 17.11.1984. Albert, bis 1986)
1986/87
26.10. Riccardo Zandonai Francesca da Rimini (ML Baldo Podic IN Giancarlo del
Monaco B Dominik Hartmann. Premiere 1.2.1986. Der Türmer, bis 1988)
8.1. Peter I. Tschaikowsky Eugen Onegin (ML Boguslaw Madey IN Günter Könemann
A Michael Scott. Premiere 25.12.1986. Eugen Onegin, bis 1988)
14.2. Richard Strauss Die schweigsame Frau (ML Peter Sommer IN Wolfgang Quetes
B Heinz Balthes. Barbier)
16.5. Wolfgang Amadeus Mozart Don Giovanni (ML José Maria Collado IN Jean-Claude
Auvray B Bernard Arnould. Titelpartie, bis 1988)
1987/88
19.9. Wolfgang Amadeus Mozart Die Zauberflöte (ML Bruno Weil IN Günter Könemann
B Heinz Balthes. Papageno, bis 1993)
Giacomo Puccini La Bohème (ML José Maria Collado IN Giancarlo del Monaco
A Michael Scott. Premiere 7.11.1987. Marcello, bis 2007)
20.11. Richard Wagner Die Meistersinger von Nürnberg (ML David Lloyd-Jones
IN Nathaniel Merrill A Robert O’Hearn. Premiere 25.12.1975. Hermann Ortel)
2.4. Alban Berg Wozzeck (ML Peter Sommer IN Jean-Pierre Valentin
A Jean-Marie Fievez. 2. Handwerksbursch)
30.4. Opernball Musical – Musical (Ausschnitte aus Cabaret, Hello, Dolly!, West Side
Story und Porgy und Bess)
14.2. Benjamin Britten Albert Herring (ML Ivan Törzs IN Hans Peter Knell
B Peter Werner. Sid, bis 1989)
26. 26
1988/89
17.9. Modest P. Mussorgsky Boris Godunow (Fassung Rimski-Korsakow ML Peter
Erckens IN Günter Könemann B Dominik Hartmann. Schtschelkalow)
29.10. Giuseppe Verdi Rigoletto (ML Horia Andreescu IN Wolfgang Quetes B Heinz
Balthes. Marullo, später Monterone, bis 1990)
3.12. Wolfgang Amadeus Mozart Die Hochzeit des Figaro (ML Peter Sommer
IN Pierre-Jean Valentin A Jean-Marie Fievez. Graf Almaviva, bis 1990)
23.2. Georg Friedrich Händel Imeneo (Kleines Haus; Fassung Josef Heinzelmann;
ML Charles Farncombe IN Wolfgang Quetes B Heinz Balthes. Titelpartie, bis 1992)
14.7. Siegfried Matthus Graf Mirabeau (UA ML Peter Sommer IN Eike Gramss
B Eberhard Matthies. Barnave)
1989/1990
14.10. Giacomo Puccini Madame Butterfly (ML Peter Sommer IN Giancarlo del Monaco
A Michael Scott. Sharpless, bis 2008)
27.1. Jacques Offenbach Ritter Blaubart (ML Peter Sommer IN Wolfgang Quetes
B Heinz Balthes. Einstudierung der Fechtszenen: Edward Gauntt!)
1990/1991
6.10. Johann Strauß jr. Der Zigeunerbaron (ML Peter Sommer IN Günter Könemann
B Heinz Balthes. Homonay, bis 1992)
22.12. Albert Lortzing Zar und Zimmermann (ML Ivan Törzs IN Wolfgang Quetes
Heinz Balthes. Zar Peter I., bis 1992)
8.6. Richard Strauss Ariadne auf Naxos (ML Günter Neuhold IN Albert-André Lheureux
B Ezio Frigerio. Harlekin, bis 1992)
Georg Friedrich Händel Julius Cäsar (ML Charles Farncombe IN Jean-Louis Martinoty
B Heinz Balthes. Premiere 16.6.1984. Achilla, bis 1992)
1991/1992
28.9. Richard Wagner Die Meistersinger von Nürnberg (ML Günter Neuhold
IN Hans Neugebauer B Dieter Flimm. Beckmesser, bis 1998)
Als Imeneo in Händels gleichnamiger Oper, mit Jean Nirouet als Tirinto, 1992.
Foto Gerd Weiss / Landesarchiv Karlsruhe
28. 28
19.10. Gioacchino Rossini Der Barbier von Sevilla (ML Myron Romanul IN Gert Hagen
Seebach A Olaf Zombeck. Figaro)
1992/93
31.10. Gaetano Donizetti Der Liebestrank (ML Peter Sommer IN Günter Könemann
B Heinz Balthes. Belcore)
4.4. Miro Belamaric Geschichten aus dem Wiener Wald (UA ML Helmut Weese
IN István Bödy A Peter Sykora. Mister)
15.5. Ruggiero Leoncavallo Der Bajazzo (ML Günter Neuhold IN Hans-Peter Lehmann
B Thomas Pekny. Silvio, bis 1994)
3.7. Jacques Offenbach Madame Favart (ML Wolfgang Heinzel IN Petra Wolko
B Heinz Balthes. Charles Favart)
1993/94
23.10. Frank Loesser Guys and Dolls (ML Wolfgang Heinzel IN James Brookes
A Rolf Langenfass. Sky Masterson)
25.6. Maurice Ravel Die spanische Stunde / Carl Orff Die Kluge (ML Peter Sommer
IN Wolfram Mehring B Heinz Balthes. Ramiro / 2. Strolch, bis 1995)
1994/95
30.10. Carl Millöcker Der Bettelstudent (ML Wolfgang Heinzel IN Günter Könemann
B Karin Fritz. Ollendorf, alternierend mit Ks. Tero Hannula, bis 1996)
30.6. Frederick Loewe My Fair Lady (ML Wolfgang Heinzel IN Karl Absenger
B Heinz Balthes. Prof. Higgins, alternierend mit Reinhard Sannemann, bis 1996)
1995/1996
20.1. Mitch Leigh Der Mann von La Mancha (ML Wolfgang Heinzel IN Lothar Trautmann
B Ekkehard Kröhn. Cervantes / Don Quixote, bis 1997)
26.5. Dmitri Schostakowitsch Lady Macbeth von Mzensk (Urfassung ML Wolfgang
Heinzel IN Günter Könemann B Roland Aeschlimann. Polizeichef. Auch auf CD)
1996/1997
18.1. John Gay / Benjamin Britten The Beggar’s Opera (ML Wolfgang Heinzel
Oben als Sekretär in Der junge Lord, 1997. Unten als Figaro in Der Barbier von Sevilla, 1992.
Fotos Peter Bastian, Gerd Weiss / Landesarchiv Karlsruhe
30. 30
IN Wolfgang Zörner B Heinz Balthes. Lockit)
8.3. Musical in Concert. Auschnitte aus Candide, Cabaret, Show Boat, Kiss Me, Kate,
Der Rattenfänger, Porgy und Bess und West Side Story (ML Wolfgang Heinzel
IN/CH Buenaventura Braunstein B Silke Engel)
29.3. Jules Massenet Manon (ML Ulrich Windfuhr IN Wolfgang Quetes B Heinz Balthes;
De Brétigny. bis 1998)
1.6. Hans Werner Henze Der junge Lord (ML Kazushi Ono IN Georges Delnon B Roland
Aeschlimann. Sir Edgars Sekretär)
1997/98
22.11. Ernst Krenek Jonny spielt auf (ML Uwe Sandner IN Ulrich Peters B Christian
Floeren. Daniello)
27.2. Siegfried Matthus Farinelli (UA; ML Kazushi Ono IN Michael Hampe B Heinz
Balthes. Händel)
29.3. Ambroise Thomas Hamlet (ML Wolfgang Heinzel IN Thomas Schulte-Michels
A Wolf Münzner. Hamlet)
27.5. KunstStücke Baden-Baden 1927. Paul Hindemith Hin und Zurück. Darius Milhaud
Die Entführung der Europa. Ernst Toch Die Prinzessin auf der Erbse. Kurt Weill Kleines
Mahagonny-Songspiel (ML Wolf-Michael Stork IN Patrick Guinand B Claude Santerre
Professor. Pergamon. Kanzler. Bobby)
1998/1999
29.11. Wolfgang Amadeus Mozart Die Zauberflöte (ML Uwe Sandner IN Ulrich Peters
B Christian Floeren. Sprecher, noch im Repertoire)
25.12. Jacques Offenbach Die schöne Helena (ML Wolf-Michael Storz
IN Ralf Nürnberger B Heinz Balthes. Agamemnon)
30.4. Joseph Haydn Armida (Premiere in Schwetzingen ML Uwe Sandner
IN Niels Peter Rudolph B Roland Aeschlimann. Idreno)
10.7. Franz Schrecker Der Schatzgräber (ML Kazushi Ono IN Thomas Schulte-Michels
B Wolf Münzner. Der Vogt)
1999/2000
18.12. Franz Lehár Die lustige Witwe (ML Wolfgang Heinzel IN Katharina Rupp
Eddie Gauntt in Musical in Concert, 1997. Foto Peter Bastian / Landesarchiv Karlsruhe
33. 33
Mit Ks. Hans-Jörg Weinschenk und Douglas Nasrawi in Die Prinzessin auf der Erbse, 1998.
Foto Bettina Strauss / Landesarchiv Karlsruhe
34. 34
B Cornelia Brunn. Danilo, bis 2001)
15.1. Charles Gounod Roméo et Juliette (ML Oliver von Dohnányi IN Patrick Guinand
B Heinz Balthes. Escalus, Herzog von Verona, bis 2002)
25.2. Georg Friedrich Händel Flavio, Re de’ Longobardi (ML Andreas Spering
IN Michael Hampe B Carlo Tommasi. Lotario)
22.4. Erich Wolfgang Korngold Die tote Stadt (ML Uwe Sandner IN Ansgar Haag
B Christian Floeren. Fritz, der Pierrot)
2000/2001
21.10. Gaetano Donizetti Sitten und Unsitten am Theater (Fassung Stefan A. Troßbach;
KLEINES HAUS ML Wolfgang Heinzel IN Andreas Geier B Heinz Balthes. Mamm‘Agata)
26.11. Charles Gounod Faust (ML Uwe Sandner IN Thomas Schulte-Michels
B Wolf Münzner. Valentin, bis 2002)
23.12. Andrew Lloyd Webber Evita (ML Wolfgang Heinzel IN Pavel Fieber
B Heinz Balthes. Perón, bis 2002)
20.1. Wolfgang Amadeus Mozart Die Hochzeit des Figaro (ML Kazushi Ono
IN Pavel Fieber B Christian Floeren. Graf Almaviva)
7.7. Richard Wagner Lohengrin (ML Kazushi Ono IN John Dew B Heinz Balthes.
Heerrufer, bis 2002)
2001/2002
20.10. Gaetano Donizetti Il campanello / Die Nachtglocke (ML Wolfgang Heinzel
IN Andreas Geier B Heinz Balthes. Enrico, alternierend mit Ks. Tero Hannula)
22.12. Johann Strauß jr. Die Fledermaus (ML Johannes Willig IN Pavel Fieber
B Christian Floeren. Eisenstein, bis 2008)
22.2. Sven Severin Die Plagen. Oper nach Werken von Georg Friedrich Händel (UA
ML Andreas Spering IN Sven Severin B Helmut Stürmer. Luzifer)
2002/2003
9.10. Giuseppe Verdi Falstaff (ML Anthony Bramall IN Alexander Schulin B Christoph
Sehl. Ford, alternierend mit Ks. Tero Hannula)
Oben als Mamma Agata in Sitten und Unsitten, 2000. Unten als Heerrufer in Lohengrin
mit Robert Künzli und Florian Cerny, 2001. Fotos Jochen Klenk / Landesarchiv Karlsruhe
36. 36
23.11. Georges Bizet Carmen (ML Uwe Sandner IN Achim Thorwald B Christian Floeren.
Escamillo, noch im Repertoire)
24.5. Jules Massenet Cendrillon (ML Johannes Willig IN Renaud Doucet A André Barbe.
König, bis 2004)
14.6. Engelbert Humperdinck Hänsel und Gretel (ML Anthony Bramall
IN Achim Thorwald B Christian Floeren. Peter, Besenbinder, noch im Repertoire)
5.7. Bedřich Smetana Dalibor (ML Uwe Sandner IN Hans Hollmann A rosalie. Budivoy,
alternierend mit Christian Rieger, bis 2004)
2003/2004
4.10. Jacques Offenbach Hoffmanns Erzählungen (ML Anthony Bramall
IN Dominik Neuner B Hans-Dieter Schaal. Herrmann /Schlemil, bis 2006)
2004/2005
18.9. Giacomo Puccini Das Mädchen aus dem Goldenen Westen (ML Uwe Sandner
IN Georg Köhl A Peter Werner. Sid)
22.1. Gaetano Donizetti Der Liebestrank (ML Jochem Hochstenbach
IN Robert Tannenbaum B Christian Floeren. Belcore, bis 2006)
18.6. Peter I. Tschaikowsky Eugen Onegin (ML Jochem Hochstenbach
IN Robert Tannenbaum A Peter Werner, Titelpartie)
2005/2006
1.10. Giuseppe Verdi Simon Boccanegra (ML Uwe Sandner IN Robert Tannenbaum
B Peter Werner. Paolo, alternierend mit Tero Hannula)
17.12. Jacques Offenbach Pariser Leben (ML Daniel Carlberg IN Dominique Mentha
B Christian Floeren. Baron Gondremarck)
15.7. Carl Maria von Weber Der Freischütz (ML Jochem Hochstenbach
IN Achim Thorwald B Christian Floeren. Ottokar, bis 2009)
2006/2007
11.11. Franz von Suppé Boccaccio (ML Daniel Carlberg IN Ulrich Peters
B Christian Floeren. Majordomus des Herzogs von Toskana)
37. 37
21.4. Jules Massenet Werther (ML Daniel Carlberg IN Robert Tannenbaum
B Christian Floeren. Albert, bis 2008)
2007/2008
27.10. Richard Strauss Die Frau ohne Schatten (ML Anthony Bramall
IN Robert Tannenbaum B Peter Werner. Geisterbote, bis 2009)
17.5. Alan Menken Der kleine Horrorladen (ML Stefan Veselka IN Pavel Fieber
B Christoph Wagenknecht. Orin Scrivello, bis 2009)
5.7. Franco Alfano Cyrano de Bergerac (ML Jochem Hochstenbach IN Achim Thorwald
B Christian Floeren. Le Bret, bis 2010)
2008/2009
11.10. Umberto Giordano Andrea Chenier (ML Jochem Hochstenbach
IN Alexander Schulin B Christoph Sehl. Mathieu, ein Sansculotte)
20.12. Paul Burkhard Das Feuerwerk (ML Ulrich Wagner IN Peer Boysen A Ulrike
Schlemm. Zirkusdirektor Obolski, bis 2010)
24.5. Richard Strauss Ariadne auf Naxos (ML Jochem Hochstenbach
IN Achim Thorwald B Christian Floeren. Musiklehrer, bis 2010)
11.7. Gioacchino Rossini Der Barbier von Sevilla (ML Justin Brown
IN Dominique Mentha B Christian Floeren. Bartolo, bis 2010)
2009/2010
3.10. Ludwig van Beethoven Fidelio (ML Justin Brown IN Robert Tannenbaum
A Peter Werner. Don Ferrando)
10.7. Richard Strauss Der Rosenkavalier (ML Justin Brown IN Dominique Mentha
B Christian Floeren. Faninal, noch im Repertoire)
2010/2011
17.12. Giuseppe Verdi La Traviata (ML Justin Brown IN Achim Thorwald
B Christian Floeren. Baron Douphol, noch im Repertoire)
9.7. Gottfried von Einem Dantons Tod (ML Jochem Hochstenbach IN Alexander Schulin
B Bettina Meyer. Hermann, bis 2012)
38. 38
2011/2012
6.11. Giuseppe Verdi Rigoletto (ML Johannes Willig IN Jim Lucassen B Jeroen van Eck.
Monterone, bis 2014)
17.12. Jacques Offenbach Ritter Blaubart (ML Markus Bieringer IN Aron Stiehl B Jürgen
Kirner. Popolani)
28.1. Frederick Delius Romeo und Julia auf dem Dorfe (ML Justin Brown IN Arila Siegert
B Frank Philipp Schlößmann. Manz, bis 2013)
19.2. Thomas Leininger Dino und die Arche (KLEINES HAUS ML Markus Bieringer
IN Daniel Pfluger A Flurin Borg Madsen. Darwin / Noah, bis 2013)
20.5. Frank Schwemmer Robin Hood (ML Christoph Gedschold IN Nelly Danker
A Rainer Sellmaier. Little John)
7.7. Sven-Erkki Tüür Wallenberg (ML Johannes Willig IN Tobias Kratzer
A Rainer Sellmaier. Deutscher Offizier / Ronald Reagan, bis 2013)
2012/2013
20.4. Gaetano Donizetti Die Regimentstochter (ML Johannes Willig IN Aurelia Eggers
A Rainer Sellmaier. Sulpice, bis 2014)
2013/2014
14.12. Johann Strauß jr. Die Fledermaus (ML Justin Brown IN Lorenzo Fioroni / Thilo
Reinhardt B Ralf Käselau. Frank, bis 2015)
27.4. Richard Wagner Die Meistersinger von Nürnberg (ML Justin Brown
IN Tobias Kratzer A Rainer Sellmaier. Beckmesser, noch im Repertoire)
2014/2015
24.1. Giacomo Puccini La Bohème (ML Johannes Willig IN Anna Bergmann B Ben Baur.
Monsieur Benoît, noch im Repertoire)
Oben als Noah in Dino und die Arche, 2012. Unten als Reagan in Wallenberg, 2012. Fotos Jochen Klenk
39.
40. 40
LISA HÄHNEL
Die gebürtige Schwäbin studiert seit 2011 bei Prof. Friedemann Röhlig
an der Hochschule für Musik Karlsruhe und arbeitet mit Prof. Barbro
Marklund-Petersone in Oslo. Zur gleichen Zeit trat sie in den Extrachor
des STAATSTHEATERS KARLSRUHE ein. Dort entdeckte Ulrich Wagner
die Sopranistin und verpflichtete sie 2013 und 2014 als Bärbele an der
Seite Edward Gauntts in Leon Jessels Schwarzwaldmädel an die Volks-
schauspiele Ötigheim. 2015 ist sie am selben Ort auch als Engel in Josef
Saiers Passion zu erleben.
KAI KLUGE
Der Preisträger zahlreicher Musikwettbewerbe wurde in Sindelfin-
gen geboren und sammelte früh Bühnenerfahrung bei den Aurelius
Sängerknaben in Calw. Seit 2010 studiert er bei Prof. Friedemann Röhlig
an der Hochschule für Musik Karlsruhe, in deren Verband er an mehr-
eren Opernproduktionen mitwirkte. Weitere Opernengagements führten
ihn nach Calw, Bremen und Rheinsberg. Außerdem besuchte der Tenor
Meisterkurse für Operette bei Prof. Regina Werner-Dietrich und Belcan-
to bei Peter Berne.
KS. TINY PETERS
Tiny Peters wurde in Hoenbroek geboren und studierte in Aachen. Über
Engagements in Aachen und Saarbrücken kam die Sopranistin 1981
ans STAATSTHEATER KARLSRUHE. Gastspiele führten sie bis nach Sri
Lanka, Hongkong und Singapur. In Karlsruhe sang sie Händel, die großen
Mozartpartien, Hauptrollen in Lortzings Spielopern, die klassischen
Operettenpartien, Gretel in Hänsel und Gretel, Puccinis Lauretta in
Gianni Schicchi, Eliza in My Fair Lady und vieles mehr. Aktuell ist sie als
Despina in Così fan tutte zu erleben.
STEVEN MOORE
Der australische Dirigent studierte Orgel, Klavierbegleitung und Gesang
in seiner Heimat, bevor er an der Londoner Guildhall School of Music
and Drama seinen Master in Repetition machte. Im Rahmen ihres Nach-
wuchsprogramms wirkte er als Repetitor und Dirigent am Royal Opera
House Covent Garden, leitete aber auch das San Francisco Opera Or-
chestra, die Southbank Sinfonia und West London Sinfonia. 2011 wech-
selte er ans STAATSTHEATER KARLSRUHE, seit 2014 als Studienleiter
mit Dirigierverpflichtung. Hier begleitet er nicht nur nahezu sämtliche
Liederabende, sondern leitet aktuell auch Der Widerspenstigen
Zähmung und 2015/16 die Neuproduktion My Fair Lady.
Als Sulpice mit Ks. Ina Schlingensiepen in Die Regimentstochter, 2013. Foto Jochen Klenk
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IMPRESSUM
HERAUSGEBER
STAATSTHEATER KARLSRUHE
GENERALINTENDANT
Peter Spuhler
VERWALTUNGSDIREKTOR
Michael Obermeier
OPERNDIREKTOR
Michael Fichtenholz
LEITENDER DRAMATURG OPER
Carsten Jenß
REDAKTION
Dr. Boris Kehrmann
KONZEPT
DOUBLE STANDARDS BERLIN
www.doublestandards.net
GESTALTUNG
Kristina Schwarz
DRUCK
medialogik GmbH, Karlsruhe
TEXTNACHWEISE
Alle Texte wurden speziell für diese Fest-
schrift geschrieben. Das Vorwort und das
Rollenverzeichnis stammen von Dr. Boris
Kehrmann.
Die Zitate stammen aus Andreas Dippel,
Mehr als Oper, Edward Gauntt im Inter-
view, in: Pro Christliches Medienmagazin,
21.1.2010
Sollten wir Rechteinhaber übersehen
haben, bitten wir um Nachricht.
Siehe auch www.gauntt.de
BILDNACHWEISE
TITEL Ks. Edward Gauntt als Mann
von La Mancha, 1996;
Foto: Peter Bastian /
Landesarchiv Karlsruhe
BIOGRAFIEN Conrad Schmitz (Hähnel,
Kluge), Florian Merdes
(Peters), Sandi Friend
(Moore)
STAATSTHEATER KARLSRUHE 2014/15
Programm Nr. 265
WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE
OPERN SIND
KLASSISCHE LEHRSTÜCKE
FUR DAS LEBEN