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ebetsmühlenartig hatten es die Ducati-Manager jahre-
lang wiederholt: Nein, die Multistrada sei nicht als Kon-
kurrenz zur BMW GS gedacht, es handele sich um ein
anderes Konzept. Der Versuch, die GS zu kopieren, sei
immer danebengegangen, so die Bologneser, man wolle sich in
diesen Reigen der Erfolglosen nicht einreihen.
Und jetzt das. Ducati bringt die Multistrada 1200 Enduro, und
eindeutiger kann eine GS-Konkurrentin kaum aussehen: hochbei-
nig und athletisch, mit zugespitztem Schnabel, langen Federwe-
gen, höhergelegtem Auspuff, großem Tank, robustem Motorschutz
und Traveller-Koffern als Zubehör. Woher der Sinneswandel? „Ist
es gar nicht“, sagt Chefdesigner Gianandrea Fabbro. „Wir haben die
GS ja nicht kopiert, wie es andere schon getan haben, sondern ein
eigenständiges Konkurrenzkonzept aufgebaut.“ Doch wo soll die
Neue im Vergleich zu den zahlreichen anderen Reiseenduros punk-
ten? „Offroad“, antwortet Projektingenieur Davide Previtera wie
aus der Pistole geschossen. „Wir sind überzeugt, dass wir die beste
Gelände-Performance bieten.“ Ausgerechnet offroad? Bislang nicht
gerade eine Kernkompetenz von Ducati. „Stimmt so nicht“, wider-
spricht der Design-Direktor, der Ingenieur Andrea Ferraresi. „Die
Cagiva Elefant hat zweimal die Dakar gewonnen, und die hatte
einen Ducati-Motor und wurde bei uns entwickelt.“ Doch das war
in den 90er-Jahren; um heute im Offroad-Bereich zu bestehen, das
gibt das Entwicklungsteam unumwunden zu, habe man sich an
aktuellen Motorrädern der Konkurrenz orientiert, speziell an der
BMW GS Adventure und der KTM Super Adventure – an der einen
wegen der beeindruckenden Verkaufszahlen, an der anderen
wegen ihres fulminanten Motors.
Offroad
Das Team entwickelte die Enduro gleichzeitig mit der neuen
Multistrada 1200, die im letzten Jahr auf den Markt kam. Und
zwar nicht etwa mit einem simplen Gelände-Kit, sondern als
neues Modell. In technischen Daten gesprochen heißt das:
etwas kürzerer Radstand, flacherer Lenkkopfwinkel, längerer
Nachlauf.Die Einarm- wurde durch eine Zweiarmschwinge
ersetzt, für die Entwickler im Gelände die deutlich bessere, weil
stabilere Wahl. „Das Motorrad ist praktisch mit dem Fahrer im
Sattel entstanden“, erzählt Design-Direktor Ferraresi. „Schon beim
Clay-Modell war ein Offroad-Profi dabei, der beispielsweise aus-
probierte, ob Fußrasten und -hebel so positioniert sind, dass sie
auch für Cross-Stiefel perfekt passen.“ Das hätte man eigentlich
gern gesehen, wie die Ducati-Werker da mit Knetmasse um
einen Menschen herummodellieren…
Besonders große Sorgfalt verwendeten die Ingenieure
auf die Offroad-Abstimmung der Sachs-Federele-
MEHR IM DRECK„More than Red“ lautet der neue Marketing-Slogan von Ducati. Was die Italiener damit
meinen, zeigt die neue Multistrada Enduro. Martialisch aufgerüstet, driftet die schnelle Desmo-
Langgablerin mitten ins Terrain von BMW, KTM & Co. Hat sie eine Chance?
Von Eva Breutel und Michael Pfeiffer; Fotos: Hersteller, Breutel (3), markus-jahn.com
Ducati Multistrada 1200 Enduro
1. MOTOR KTM 1290 SUPER ADVENTURE
2. AUSSTATTUNG APRILIA CAPONORD 1200 RALLY
3. PUNKTEWERTUNG BMW R 1200 GS ADVENTURE
5. PREIS YAMAHA XT 1200 ZE SUPER TÉNÉRÉ WORLDCROSSER
Die Referenz
4. OFFROAD HONDA CRF 1000 L AFRICA TWIN
mente des semiaktiven Fahrwerks. Mit Erfolg: „Laut unseren Testern
meistert die Enduro im Gelände Hindernisse, die mit der KTM kaum
und mit der GS Adventure gar nicht zu bewältigen sind“, erzählt
Projektingenieur Previtera, selber ganz begeistert. „Das liegt an der
Abstimmung, aber auch an der ausgewogenen Gewichtsvertei-
lung: 49 Prozent vorn, 51 Prozent hinten.“
Ebenfalls zur Offroad- und damit Wüstentauglichkeit gehört
der 30-Liter-Tank aus Stahl. Vorn reichlich pausbäckig, verjüngt er
sich nach hinten stark, der Übergang zur Sitzbank fällt schmal aus.
Das wiederum soll zum einen dem Fahren im Stehen förderlich
sein, zum anderen das Erklimmen der 87 Zentimeter hohen Sitz-
bank erleichtern. Den Auspuff legten die Entwickler höher, „damit
Wasserdurchfahrten klappen“, wie Chefdesigner Fabbro zu Proto-
koll gibt, profanere Gründe gibt es dafür aber auch: Die Touratech-
Alukoffer im Dakar-Dress, die es als Zubehör gibt, sehen so einfach
viel besser aus. Ein faszinierendes Detail ist der Fußbremshebel aus
Stahl, der sich mit zwei Handgriffen einfach umdrehen lässt: Dann
sitzt er 15 Millimeter höher und eignet sich deshalb und wegen der
gezahnten Oberfläche besser fürs Fahren im Gelände.
Erprobt wurde die Enduro sogar auf Motocross-
Strecken. „Wir wissen natürlich, dass 95 Prozent der
Käufer mit ihr nie und nimmer auf die Cross-
Piste gehen, dafür ist sie ja auch nicht ge-
2/2016 www.motorradonline.de
N E U H E I T E N
8 NEUHEITEN NEUHEITEN 9
MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 8-9MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 8-9 11.01.2016 17:28:5011.01.2016 17:28:50
Mit 744 Punkten in der MOTORRAD-1000-Punktewertung steht
die dicke BMW ganz oben. Beste Alltagstauglichkeit, gute Serien-
ausstattung und viele Sicherheits-
features setzen immer noch
den Standard, an dem sich
alle Konkurrenten messen
lassen müssen. Ob es
die Ducati schafft?
Möglich ist es, denn
vieles wurde noch-
mals überarbeitet
und verbessert.
Bisher vorn in Sachen Serienausstattung: Aprilia Caponord 1200
Rally. Vom Sturzbügel über Zusatzscheinwerfer bis hin zum
semiaktiven Fahrwerk mit automa-
tischer Federbasiseinstellung
glänzt die seltene Norditalie-
nerin mit vollständiger Aus-
stattung. Selbst die Koffer
sind im Preis von 16390
Euro enthalten. Die
Multistrada Enduro
kann mithalten,
ist aber viel teurer.
Keine Frage: Das Hubraummonster aus Mattighofen setzt in fast
jeder Hinsicht den Maßstab. Echte 159 PS, Drehmoment ohne Ende
und beste Laufkultur mit sanftem
Ansprechverhalten. Da muss
sich der Desmo-V2 trotz
variabler Steuerzeiten
beugen, wohl auch in der
Euro 4-Enduroversion. Viel
fehlt ihm aber nicht,
vielleicht etwas
Schwungmasse für
den Drehzahlkeller.
macht“, erklärt Design-Direktor Ferraresi. „Doch wenn das Motor-
rad unter so extremen Bedingungen funktioniert, bedeutet
das einen großen Zugewinn an Sicherheit.“ Ob sich die Enduro
offroad aber besser schlägt als unsere Referenz, die neue Africa
Twin, darf bezweifelt werden. „Die verfolgt ein anderes Konzept
und ist daher nicht mit der Enduro vergleichbar“, protestiert Pro-
duktmanager Federico Valentini. „Mit 95 PS fällt die Africa Twin
nicht in den Bereich der Maxi-Enduros.“ Stimmt auch wieder.
Motor
160 PS gibt Ducati für den Desmo-V2 mit variabler Ventilsteue-
rung an, er stammt vom Multistrada-Basismodell. Bei dem ergab
eine MOTORRAD-Messung allerdings nur 150 PS an der Kurbel-
welle, während die Referenz in dieser Hinsicht, die KTM Super
Adventure, auf dem Prüfstand immerhin echte 159 PS zustande
brachte. Doch übers Fahrvergnügen entscheiden nicht die reinen
Zahlen, sondern Ansprechverhalten, Laufruhe und Lastwechsel.
Da ist die Ducati Enduro noch eine Unbekannte, denn ihre Riding-
Modes wurden neu abgestimmt: „Sie braucht veränderte Algo-
rithmen, denn die Schwungmassen unterscheiden sich deutlich
von denen des Basismodells“, erklärt Projektingenieur Previtera.
Auf dem Papier stimmen die Voraussetzungen der Enduro für
einen Platz weit vorn, doch hier kann erst ein Test wirklich Auf-
schluss geben.
Ausstattung
Die Ausstattungsliste der Enduro nimmt schier kein Ende: semi-
aktives Fahrwerk, Full-LED-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, TFT-Info-
Display, abschaltbares ABS, Kurven-ABS, vier Riding-Modes, Trak-
tions- und Wheeliekontrolle, Tempomat, elektronische Anfahr-
hilfe am Berg, höhenverstellbare Fußbremse, dazu Hauptständer,
Handprotektoren, Alu-Spiegel und robuster Motorschutz – „keine
andere Maxi-Enduro“, versichert Produktmanager Valentini,
„hat eine so umfassende Serienausstattung“. Die hat Ducati mit
Bedacht gewählt, um deutlich vor der Konkurrenz zu liegen.
Ein wenig drängt sich allerdings der Verdacht auf, dass man auch
auf die Punktewertung von MOTORRAD schielte, denn gerade
sicherheitsrelevante Features bringen bei uns ein ordentliches
Plus, erst recht, wenn sie serienmäßig an Bord sind.
Design
Am schwierigsten zu gestalten, so Designer Gianfelice Marasco,
war der Tank: „Wenn man 30 Liter unterbringen will, wird das
einfach ein Riesending.“ Aber man müsse auch die positive Seite
2. AUSSTATTUNG APRILIA CAPONORD 1200 RALLY
3. PUNKTEWERTUNG BMW R 1200 GS ADVENTURE
Immer wieder weiterentwickelt: Der 90-Grad-Desmo-V2
besitzt eine riesige Ahnengalerie, wird aber seit Jahren
immer mehr auf Laufkultur und Durchzug optimiert
Dicke Komfortsitz-
bank, große Koffer
(Sonderausstat-
tung), hohe Verklei-
dungsscheibe und
mächtiger 30-Liter-
Tank erfreuen
Fernreise-Freaks
Drahtspeichen-
räder, längere
Federwege,
erhöhte Boden-
freiheit und
stabiler Motor-
und Kühlerschutz
machen die
Ducati offroad-
tauglicher
Ducati Multistrada 1200 Enduro
1. MOTOR KTM 1290 SUPER ADVENTURE
2/2016 www.motorradonline.de10 NEUHEITEN
MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 10-11MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 10-11 11.01.2016 17:29:1111.01.2016 17:29:11
sehen, fügt er schmunzelnd hinzu: „Wir haben ihn jetzt so aufge-
baut, dass er die Beine bestens vor Regen und Wind schützt.“ Um
den nötigen Unkaputtbar-Eindruck zu erwecken, verwendeten
die Designer für die Enduro vor allem runde und eckige Basisfor-
men sowie spezielle Materialien. So bestehen die seitlichen Front-
verkleidungen aus eloxiertem Aluminium, das nicht nur wider-
standsfähig aussieht, sondern sich auch so anfühlt; die deutlich
sichtbaren Verschraubungen unterstreichen den
Abenteuercharakter, obwohl Do-it-yourself-Repara-
turen angesichts der komplexen Elektronik wohl
nicht wirklich klappen. Der massive Motorschutz und
der flache Eintopf-Auspuff verstärken den Eindruck der
Unverwüstlichkeit. Allerdings geriet auch die Endu-
ro recht groß und mit 254 Kilogramm fahrfertig
auch massig, gerade angesichts der Tatsache,
dass Ducati die Kundschaft damit ins Gelände
schicken möchte. „Kommt drauf an, woran man
sie misst“, sagt Designer Marasco.„Wenn sie
zwischen der GS Adventure und KTM Super
Adventure steht, wirkt sie eher zierlich.“
Preis
Mit 19990 Euro liegt die Enduro am obersten Ende unserer Skala.
Selbst im Vergleich zu der direkten Konkurrentin KTM Super Ad-
venture fällt der Preis hoch aus, was die Entwickler mit der
guten Ausstattung, der starken Motorleistung und nicht
zuletzt den hochwertigen Materialien rechtfertigen.
Noch teurer geht’s immer, nämlich mit zusätzlichen
Ausstattungspaketen wie dem Touring Package.
Es bietet Heizgriffe, Touratech-Alukoffer und Len-
kertasche für weitere 1550 Euro und übertrifft
dann sogar die BMW mit Vollausstattung.
Ducati Multistrada 1200 Enduro
Die robuste Yamaha glänzt nicht nur mit hohem Fahrkomfort
und einem unkaputtbaren Motor, sie bietet zudem noch einen
wartungsfreien Kardanantrieb.
Selbst in der mit zahlreichen
Anbauteilen aufgepeppten
Worldcrosser-Version und
mit elektronischem Fahr-
werk kostet die 1200er
einige Tausender
weniger. Eine echte
Alternative für
Reisefreaks.
Pfiffiges Detail: Einfach ein Stück herausziehen und umdre-
hen und schon wird aus der Asphalt- eine 15 mm höher posi-
tionierte Offroad-Fußbremse
Die Köpfe des Enduro-Entwicklungsteams (von links): Chef-
designer Gianandrea Fabbro, Projektingenieur Davide Previtera,
Senior-Designer Gianfelice Marasco, Design-Direktor Andrea
Ferraresi, Produktmanager Federico Valentini
Mit stabiler Zweiarm-
schwinge und schlankem
Auspuff scheint die Multi-
strada Enduro für den
härteren Einsatz gerüstet
Noch ganz frisch: Die gerade die ersten Tests durchlaufende neue
Honda Africa Twin glänzt mit bester Offroad-Tauglichkeit. Dank
21-Zoll-Vorderrad, viel Federweg
und ausgewogenem Handling
macht ihr von den Großenduros
kaum eine etwas vor. Und dank
DCT-Getriebe kann sie im Ge-
lände sogar stressfreier
bewegt werden als alle
anderen. Ob da die
Ducati rankommen
kann? Wird schwierig.
5. PREIS YAMAHA XT 1200 ZE SUPER TÉNÉRÉ WORLDCROSSER
4. OFFROAD HONDA CRF 1000 L AFRICA TWIN
DATEN Aprilia
Caponord 1200
Rally
BMW
R 1200 GS
Adventure
Ducati
Multistrada 1200
Enduro
KTM
1290 Super
Adventure
Honda
CRF 1000 L Africa
Twin
Yamaha
XT 1200 ZE Super
Ténéré Worldcrosser
Hubraum 1197 cm³ 1170 cm³ 1198,4 cm³ 1301 cm³ 998 cm³ 1199 cm³
Leistung 92 kW (125 PS)
bei 8000/min
92 kW (125 PS)
bei 7750/min
117,7 kW (160 PS)
bei 9500/min
118 kW (160 PS)
bei 8750/min
70 kW (95 PS)
bei 7500/min
82 kW (112 PS)
bei 7250/min
Drehmoment 115 Nm
bei 6800/min
125 Nm
bei 6500/min
136 Nm
bei 7500/min
140 Nm
bei 6750/min
98 Nm
bei 6000/min
117 Nm
bei 6000/min
Reifen 120/70 R 19;
170/60 R 17
120/70 R 19;
170/60 R 17
120/70 R 19;
170/60 R 17
120/70 ZR 19;
170/60 ZR 17
90/90 21;
150/70 18
110/80 R 19;
150/70 R 17
Radstand 1575 mm 1510 mm 1556 mm 1560 mm 1575 mm 1540 mm
Federwege 170/150 mm 210/220 mm 200/200 mm 200/200 mm 230/220 mm 190/190 mm
Sitzhöhe 880 mm 890–910 mm 870 mm 860–875 mm 850–870 mm 845 mm
Gewicht 267 kg 272 kg 254 kg 256 kg 232 kg 271 kg
Tankinhalt 24 Liter 30 Liter 30 Liter 30 Liter 18,8 Liter 23 Liter
Service k.A. 10000 km 15000 km 15000 km k.A. k.A.
Preis 16390 Euro 21115 Euro 19990 Euro 17995 Euro 13525 Euro 16695 Euro
Fazit
Ganz schön mutig von Ducati, bei der ersten echten Reiseenduro
des Hauses ausgerechnet auf Offroad-Qualitäten zu setzen.
Von den Daten, den Materialien und der Ausstattung her wirkt
die Enduro gelungen: Was sie wirklich kann, muss sie ab März in
Tests beweisen. Bedenken, dass die neue der Basis-Multistrada
die Kunden wegschnappen könnte, haben die Entwickler übri-
gens nicht. „Wir haben die Motorräder parallel entwickelt und
bewusst unterschiedlich ausgelegt“, sagt Andrea Ferraresi. „Der
Unterschied ist ganz klar und einfach zu erklären: Die Multistrada
rennt, die Enduro springt.“
www.motorradonline.de/neuheiten
Angebote zu
diesen Motor-
rädern finden
Sie hier:
motorradonline.de/201602008
Die Konkurrenten im Überblick
2/2016 www.motorradonline.de12 NEUHEITEN NEUHEITEN 13
MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 12-13MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 12-13 11.01.2016 17:29:1611.01.2016 17:29:16

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  • 1. G ebetsmühlenartig hatten es die Ducati-Manager jahre- lang wiederholt: Nein, die Multistrada sei nicht als Kon- kurrenz zur BMW GS gedacht, es handele sich um ein anderes Konzept. Der Versuch, die GS zu kopieren, sei immer danebengegangen, so die Bologneser, man wolle sich in diesen Reigen der Erfolglosen nicht einreihen. Und jetzt das. Ducati bringt die Multistrada 1200 Enduro, und eindeutiger kann eine GS-Konkurrentin kaum aussehen: hochbei- nig und athletisch, mit zugespitztem Schnabel, langen Federwe- gen, höhergelegtem Auspuff, großem Tank, robustem Motorschutz und Traveller-Koffern als Zubehör. Woher der Sinneswandel? „Ist es gar nicht“, sagt Chefdesigner Gianandrea Fabbro. „Wir haben die GS ja nicht kopiert, wie es andere schon getan haben, sondern ein eigenständiges Konkurrenzkonzept aufgebaut.“ Doch wo soll die Neue im Vergleich zu den zahlreichen anderen Reiseenduros punk- ten? „Offroad“, antwortet Projektingenieur Davide Previtera wie aus der Pistole geschossen. „Wir sind überzeugt, dass wir die beste Gelände-Performance bieten.“ Ausgerechnet offroad? Bislang nicht gerade eine Kernkompetenz von Ducati. „Stimmt so nicht“, wider- spricht der Design-Direktor, der Ingenieur Andrea Ferraresi. „Die Cagiva Elefant hat zweimal die Dakar gewonnen, und die hatte einen Ducati-Motor und wurde bei uns entwickelt.“ Doch das war in den 90er-Jahren; um heute im Offroad-Bereich zu bestehen, das gibt das Entwicklungsteam unumwunden zu, habe man sich an aktuellen Motorrädern der Konkurrenz orientiert, speziell an der BMW GS Adventure und der KTM Super Adventure – an der einen wegen der beeindruckenden Verkaufszahlen, an der anderen wegen ihres fulminanten Motors. Offroad Das Team entwickelte die Enduro gleichzeitig mit der neuen Multistrada 1200, die im letzten Jahr auf den Markt kam. Und zwar nicht etwa mit einem simplen Gelände-Kit, sondern als neues Modell. In technischen Daten gesprochen heißt das: etwas kürzerer Radstand, flacherer Lenkkopfwinkel, längerer Nachlauf.Die Einarm- wurde durch eine Zweiarmschwinge ersetzt, für die Entwickler im Gelände die deutlich bessere, weil stabilere Wahl. „Das Motorrad ist praktisch mit dem Fahrer im Sattel entstanden“, erzählt Design-Direktor Ferraresi. „Schon beim Clay-Modell war ein Offroad-Profi dabei, der beispielsweise aus- probierte, ob Fußrasten und -hebel so positioniert sind, dass sie auch für Cross-Stiefel perfekt passen.“ Das hätte man eigentlich gern gesehen, wie die Ducati-Werker da mit Knetmasse um einen Menschen herummodellieren… Besonders große Sorgfalt verwendeten die Ingenieure auf die Offroad-Abstimmung der Sachs-Federele- MEHR IM DRECK„More than Red“ lautet der neue Marketing-Slogan von Ducati. Was die Italiener damit meinen, zeigt die neue Multistrada Enduro. Martialisch aufgerüstet, driftet die schnelle Desmo- Langgablerin mitten ins Terrain von BMW, KTM & Co. Hat sie eine Chance? Von Eva Breutel und Michael Pfeiffer; Fotos: Hersteller, Breutel (3), markus-jahn.com Ducati Multistrada 1200 Enduro 1. MOTOR KTM 1290 SUPER ADVENTURE 2. AUSSTATTUNG APRILIA CAPONORD 1200 RALLY 3. PUNKTEWERTUNG BMW R 1200 GS ADVENTURE 5. PREIS YAMAHA XT 1200 ZE SUPER TÉNÉRÉ WORLDCROSSER Die Referenz 4. OFFROAD HONDA CRF 1000 L AFRICA TWIN mente des semiaktiven Fahrwerks. Mit Erfolg: „Laut unseren Testern meistert die Enduro im Gelände Hindernisse, die mit der KTM kaum und mit der GS Adventure gar nicht zu bewältigen sind“, erzählt Projektingenieur Previtera, selber ganz begeistert. „Das liegt an der Abstimmung, aber auch an der ausgewogenen Gewichtsvertei- lung: 49 Prozent vorn, 51 Prozent hinten.“ Ebenfalls zur Offroad- und damit Wüstentauglichkeit gehört der 30-Liter-Tank aus Stahl. Vorn reichlich pausbäckig, verjüngt er sich nach hinten stark, der Übergang zur Sitzbank fällt schmal aus. Das wiederum soll zum einen dem Fahren im Stehen förderlich sein, zum anderen das Erklimmen der 87 Zentimeter hohen Sitz- bank erleichtern. Den Auspuff legten die Entwickler höher, „damit Wasserdurchfahrten klappen“, wie Chefdesigner Fabbro zu Proto- koll gibt, profanere Gründe gibt es dafür aber auch: Die Touratech- Alukoffer im Dakar-Dress, die es als Zubehör gibt, sehen so einfach viel besser aus. Ein faszinierendes Detail ist der Fußbremshebel aus Stahl, der sich mit zwei Handgriffen einfach umdrehen lässt: Dann sitzt er 15 Millimeter höher und eignet sich deshalb und wegen der gezahnten Oberfläche besser fürs Fahren im Gelände. Erprobt wurde die Enduro sogar auf Motocross- Strecken. „Wir wissen natürlich, dass 95 Prozent der Käufer mit ihr nie und nimmer auf die Cross- Piste gehen, dafür ist sie ja auch nicht ge- 2/2016 www.motorradonline.de N E U H E I T E N 8 NEUHEITEN NEUHEITEN 9 MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 8-9MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 8-9 11.01.2016 17:28:5011.01.2016 17:28:50
  • 2. Mit 744 Punkten in der MOTORRAD-1000-Punktewertung steht die dicke BMW ganz oben. Beste Alltagstauglichkeit, gute Serien- ausstattung und viele Sicherheits- features setzen immer noch den Standard, an dem sich alle Konkurrenten messen lassen müssen. Ob es die Ducati schafft? Möglich ist es, denn vieles wurde noch- mals überarbeitet und verbessert. Bisher vorn in Sachen Serienausstattung: Aprilia Caponord 1200 Rally. Vom Sturzbügel über Zusatzscheinwerfer bis hin zum semiaktiven Fahrwerk mit automa- tischer Federbasiseinstellung glänzt die seltene Norditalie- nerin mit vollständiger Aus- stattung. Selbst die Koffer sind im Preis von 16390 Euro enthalten. Die Multistrada Enduro kann mithalten, ist aber viel teurer. Keine Frage: Das Hubraummonster aus Mattighofen setzt in fast jeder Hinsicht den Maßstab. Echte 159 PS, Drehmoment ohne Ende und beste Laufkultur mit sanftem Ansprechverhalten. Da muss sich der Desmo-V2 trotz variabler Steuerzeiten beugen, wohl auch in der Euro 4-Enduroversion. Viel fehlt ihm aber nicht, vielleicht etwas Schwungmasse für den Drehzahlkeller. macht“, erklärt Design-Direktor Ferraresi. „Doch wenn das Motor- rad unter so extremen Bedingungen funktioniert, bedeutet das einen großen Zugewinn an Sicherheit.“ Ob sich die Enduro offroad aber besser schlägt als unsere Referenz, die neue Africa Twin, darf bezweifelt werden. „Die verfolgt ein anderes Konzept und ist daher nicht mit der Enduro vergleichbar“, protestiert Pro- duktmanager Federico Valentini. „Mit 95 PS fällt die Africa Twin nicht in den Bereich der Maxi-Enduros.“ Stimmt auch wieder. Motor 160 PS gibt Ducati für den Desmo-V2 mit variabler Ventilsteue- rung an, er stammt vom Multistrada-Basismodell. Bei dem ergab eine MOTORRAD-Messung allerdings nur 150 PS an der Kurbel- welle, während die Referenz in dieser Hinsicht, die KTM Super Adventure, auf dem Prüfstand immerhin echte 159 PS zustande brachte. Doch übers Fahrvergnügen entscheiden nicht die reinen Zahlen, sondern Ansprechverhalten, Laufruhe und Lastwechsel. Da ist die Ducati Enduro noch eine Unbekannte, denn ihre Riding- Modes wurden neu abgestimmt: „Sie braucht veränderte Algo- rithmen, denn die Schwungmassen unterscheiden sich deutlich von denen des Basismodells“, erklärt Projektingenieur Previtera. Auf dem Papier stimmen die Voraussetzungen der Enduro für einen Platz weit vorn, doch hier kann erst ein Test wirklich Auf- schluss geben. Ausstattung Die Ausstattungsliste der Enduro nimmt schier kein Ende: semi- aktives Fahrwerk, Full-LED-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, TFT-Info- Display, abschaltbares ABS, Kurven-ABS, vier Riding-Modes, Trak- tions- und Wheeliekontrolle, Tempomat, elektronische Anfahr- hilfe am Berg, höhenverstellbare Fußbremse, dazu Hauptständer, Handprotektoren, Alu-Spiegel und robuster Motorschutz – „keine andere Maxi-Enduro“, versichert Produktmanager Valentini, „hat eine so umfassende Serienausstattung“. Die hat Ducati mit Bedacht gewählt, um deutlich vor der Konkurrenz zu liegen. Ein wenig drängt sich allerdings der Verdacht auf, dass man auch auf die Punktewertung von MOTORRAD schielte, denn gerade sicherheitsrelevante Features bringen bei uns ein ordentliches Plus, erst recht, wenn sie serienmäßig an Bord sind. Design Am schwierigsten zu gestalten, so Designer Gianfelice Marasco, war der Tank: „Wenn man 30 Liter unterbringen will, wird das einfach ein Riesending.“ Aber man müsse auch die positive Seite 2. AUSSTATTUNG APRILIA CAPONORD 1200 RALLY 3. PUNKTEWERTUNG BMW R 1200 GS ADVENTURE Immer wieder weiterentwickelt: Der 90-Grad-Desmo-V2 besitzt eine riesige Ahnengalerie, wird aber seit Jahren immer mehr auf Laufkultur und Durchzug optimiert Dicke Komfortsitz- bank, große Koffer (Sonderausstat- tung), hohe Verklei- dungsscheibe und mächtiger 30-Liter- Tank erfreuen Fernreise-Freaks Drahtspeichen- räder, längere Federwege, erhöhte Boden- freiheit und stabiler Motor- und Kühlerschutz machen die Ducati offroad- tauglicher Ducati Multistrada 1200 Enduro 1. MOTOR KTM 1290 SUPER ADVENTURE 2/2016 www.motorradonline.de10 NEUHEITEN MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 10-11MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 10-11 11.01.2016 17:29:1111.01.2016 17:29:11
  • 3. sehen, fügt er schmunzelnd hinzu: „Wir haben ihn jetzt so aufge- baut, dass er die Beine bestens vor Regen und Wind schützt.“ Um den nötigen Unkaputtbar-Eindruck zu erwecken, verwendeten die Designer für die Enduro vor allem runde und eckige Basisfor- men sowie spezielle Materialien. So bestehen die seitlichen Front- verkleidungen aus eloxiertem Aluminium, das nicht nur wider- standsfähig aussieht, sondern sich auch so anfühlt; die deutlich sichtbaren Verschraubungen unterstreichen den Abenteuercharakter, obwohl Do-it-yourself-Repara- turen angesichts der komplexen Elektronik wohl nicht wirklich klappen. Der massive Motorschutz und der flache Eintopf-Auspuff verstärken den Eindruck der Unverwüstlichkeit. Allerdings geriet auch die Endu- ro recht groß und mit 254 Kilogramm fahrfertig auch massig, gerade angesichts der Tatsache, dass Ducati die Kundschaft damit ins Gelände schicken möchte. „Kommt drauf an, woran man sie misst“, sagt Designer Marasco.„Wenn sie zwischen der GS Adventure und KTM Super Adventure steht, wirkt sie eher zierlich.“ Preis Mit 19990 Euro liegt die Enduro am obersten Ende unserer Skala. Selbst im Vergleich zu der direkten Konkurrentin KTM Super Ad- venture fällt der Preis hoch aus, was die Entwickler mit der guten Ausstattung, der starken Motorleistung und nicht zuletzt den hochwertigen Materialien rechtfertigen. Noch teurer geht’s immer, nämlich mit zusätzlichen Ausstattungspaketen wie dem Touring Package. Es bietet Heizgriffe, Touratech-Alukoffer und Len- kertasche für weitere 1550 Euro und übertrifft dann sogar die BMW mit Vollausstattung. Ducati Multistrada 1200 Enduro Die robuste Yamaha glänzt nicht nur mit hohem Fahrkomfort und einem unkaputtbaren Motor, sie bietet zudem noch einen wartungsfreien Kardanantrieb. Selbst in der mit zahlreichen Anbauteilen aufgepeppten Worldcrosser-Version und mit elektronischem Fahr- werk kostet die 1200er einige Tausender weniger. Eine echte Alternative für Reisefreaks. Pfiffiges Detail: Einfach ein Stück herausziehen und umdre- hen und schon wird aus der Asphalt- eine 15 mm höher posi- tionierte Offroad-Fußbremse Die Köpfe des Enduro-Entwicklungsteams (von links): Chef- designer Gianandrea Fabbro, Projektingenieur Davide Previtera, Senior-Designer Gianfelice Marasco, Design-Direktor Andrea Ferraresi, Produktmanager Federico Valentini Mit stabiler Zweiarm- schwinge und schlankem Auspuff scheint die Multi- strada Enduro für den härteren Einsatz gerüstet Noch ganz frisch: Die gerade die ersten Tests durchlaufende neue Honda Africa Twin glänzt mit bester Offroad-Tauglichkeit. Dank 21-Zoll-Vorderrad, viel Federweg und ausgewogenem Handling macht ihr von den Großenduros kaum eine etwas vor. Und dank DCT-Getriebe kann sie im Ge- lände sogar stressfreier bewegt werden als alle anderen. Ob da die Ducati rankommen kann? Wird schwierig. 5. PREIS YAMAHA XT 1200 ZE SUPER TÉNÉRÉ WORLDCROSSER 4. OFFROAD HONDA CRF 1000 L AFRICA TWIN DATEN Aprilia Caponord 1200 Rally BMW R 1200 GS Adventure Ducati Multistrada 1200 Enduro KTM 1290 Super Adventure Honda CRF 1000 L Africa Twin Yamaha XT 1200 ZE Super Ténéré Worldcrosser Hubraum 1197 cm³ 1170 cm³ 1198,4 cm³ 1301 cm³ 998 cm³ 1199 cm³ Leistung 92 kW (125 PS) bei 8000/min 92 kW (125 PS) bei 7750/min 117,7 kW (160 PS) bei 9500/min 118 kW (160 PS) bei 8750/min 70 kW (95 PS) bei 7500/min 82 kW (112 PS) bei 7250/min Drehmoment 115 Nm bei 6800/min 125 Nm bei 6500/min 136 Nm bei 7500/min 140 Nm bei 6750/min 98 Nm bei 6000/min 117 Nm bei 6000/min Reifen 120/70 R 19; 170/60 R 17 120/70 R 19; 170/60 R 17 120/70 R 19; 170/60 R 17 120/70 ZR 19; 170/60 ZR 17 90/90 21; 150/70 18 110/80 R 19; 150/70 R 17 Radstand 1575 mm 1510 mm 1556 mm 1560 mm 1575 mm 1540 mm Federwege 170/150 mm 210/220 mm 200/200 mm 200/200 mm 230/220 mm 190/190 mm Sitzhöhe 880 mm 890–910 mm 870 mm 860–875 mm 850–870 mm 845 mm Gewicht 267 kg 272 kg 254 kg 256 kg 232 kg 271 kg Tankinhalt 24 Liter 30 Liter 30 Liter 30 Liter 18,8 Liter 23 Liter Service k.A. 10000 km 15000 km 15000 km k.A. k.A. Preis 16390 Euro 21115 Euro 19990 Euro 17995 Euro 13525 Euro 16695 Euro Fazit Ganz schön mutig von Ducati, bei der ersten echten Reiseenduro des Hauses ausgerechnet auf Offroad-Qualitäten zu setzen. Von den Daten, den Materialien und der Ausstattung her wirkt die Enduro gelungen: Was sie wirklich kann, muss sie ab März in Tests beweisen. Bedenken, dass die neue der Basis-Multistrada die Kunden wegschnappen könnte, haben die Entwickler übri- gens nicht. „Wir haben die Motorräder parallel entwickelt und bewusst unterschiedlich ausgelegt“, sagt Andrea Ferraresi. „Der Unterschied ist ganz klar und einfach zu erklären: Die Multistrada rennt, die Enduro springt.“ www.motorradonline.de/neuheiten Angebote zu diesen Motor- rädern finden Sie hier: motorradonline.de/201602008 Die Konkurrenten im Überblick 2/2016 www.motorradonline.de12 NEUHEITEN NEUHEITEN 13 MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 12-13MRD_2016_02 NEUHEITEN_Enduros.indd 12-13 11.01.2016 17:29:1611.01.2016 17:29:16