3. Wintergedicht
Schneeweißes Funkeln
in tiefdunkler Nacht
Schneetanz im Dunkeln
in leuchtender Pracht.
*
Eisspiegel flirren
so trügerisch fest
auf Meeres Wirren
in Form gepresst.
*
Ein eisiger Wind
erstarrt totes Land
denn sein Weg beginnt
in unendlicher Hand.
*
Nur ein heller Stern
strahlt am Firmament
wie des Winters Kern
der sein Geheimnis kennt.
*
Unberührte Schönheit
glänzt im hellen Licht,
das sich weit und breit,
auf Winters Antlitz bricht.
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6. Lied im Advent -
von Matthias Claudius
Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
daß er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.
Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.
Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!
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9. - Advent -
von Rainer Maria Rilke
Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt
und manche Tanne ahnt wie bald
sie fromm und lichter heilig wird;
und lauscht hinaus. Den weißen
Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit
und wehrt dem Wind und wächst
entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit.