1. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 1
Evaluierung psychischer
Arbeitsbelastungen gemäß ASchGfhgfh
Seekirchen am Wallersee, 2017
Univ. Prof. Dr. Harald Stummer und Mag. Sabine Katzdobler
2. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 2
Agenda
Kurzvorstellung Privatuniversität Schloss Seeburg und
Institut für Gesundheitsmanagement und Innovation (IGeMI)
Darstellung der gesetzlichen Rahmenbedingungen zur
Evaluierung psychischer Belastungen
Präsentation eines Best-Practice Projekts
mit Erfolgsfaktoren und Risiken
3. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 3
Die Privatuniversität Schloss Seeburg
im Überblick
2007 gegründet
Durch AQ Austria offiziell akkreditiert
Ca. 640 Studierende in den Studiengängen
BWL BSc./MSc.
Wirtschaftspsychologie BSc./MSc.
Sport- & Eventmanagement BSc.
MBA General Management
Weiterbildungslehrgänge u.a. im
Immobilienmanagement, Online-Marketing,
Logistikmanagement
Semi-virtuelles Studienkonzept
Privatwirtschaftlich geführt und durch Studiengebühren und
Drittmittel finanziert
4. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 4
Überblick über Fachbereiche
und Forschungsschwerpunkte
BWL
Wirtschafts-
psychologie
Sport- und
Eventmgmt.
• Innovationsmanagement• Sport Sponsorship
• Ambush Marketing • Digitale Transformation
• Economic
Decision-Making
• Healthcare Management
• Diversity Management
• Persönlichkeits-
testentwicklung
• Corporate Social
Responsibility
• Brand Personality
& Image
• Vereinsmanagement
• Integration und
Inklusion
5. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 5
Das Institut für Gesundheitsmanagement
und Innovation (IGeMI)
Das IGeMI bietet Forschung, Beratung und Weiterbildung im Healthcare
Management für
Unternehmen
Gesundheitseinrichtungen
Politik und öffentliche Verwaltung
Aktuelle Themenschwerpunkte sind
Betriebliche Gesundheitsförderung
Management von Gesundheitseinrichtungen
Ambulante und stationäre Versorgungsstrukturen
Enge Kooperation mit einem Netzwerk starker Partner, u.a. GÖG Gesundheit
Österreich GmbH, VAMED AG, TILAK Tiroler Landeskrankenanstalten, Kranken-
haus der Elisabethinen GmbH, UMIT Private Universität für
Gesundheitswissen-schaften, Medizinische Informatik und Technik,
GP Gesellschaft für Prozess-management, Johannes Kepler Universität Linz,
Rebmann Research, Universität Wien, Sozialversicherung der gewerblichen
Wirtschaft, Waldhausklinik Deuringen u.v.m.
6. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 6
Agenda
Kurzvorstellung Privatuniversität Schloss Seeburg und
Institut für Gesundheitsmanagement und Innovation (IGeMI)
Präsentation eines Best-Practice Projekts
mit Erfolgsfaktoren und Risiken
Darstellung der gesetzlichen Rahmenbedingungen
zur Evaluierung psychischer Belastungen
7. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 7
Seit 1. Jänner 2013 …
… ist im Rahmen der „Fürsorgepflicht“ des Arbeitgebers auch die
Evaluierung psychischer Belastungen unter Anwendung der
Gefahrenverhütung gemäß § 7 ASchG (gemäß ÖNORM EN ISO 10 075)
vorgesehen
Psychische Belastungen sind „… alle Einflüsse, die von außen auf den
Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken“ (gemäß ÖNORM
EN ISO 10 075-1)
8. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 8
Arbeitsplatzevaluierung
§ 4 ASchG, § 7 ASchG und § 5 ASchG, § 23 KJBG, §2a MSchG
Ermittlung von Gefahren
Beurteilung von Gefahren
Maßnahmenfestlegung
Dokumentation
Ziele
Identifikation psychischer Belastungen, die zu Fehlbeanspruchungen
führen
Systematische Gestaltung menschengerechter Arbeitsbedingungen
9. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 9
Verpflichtende Inhalte
Anforderungen der Arbeitsaufgaben und Art der Tätigkeiten
Umgang mit Menschen, einseitige und gleichförmige Tätigkeiten,
hohe Informationsdichte, etc.
Sozial- und Organisationsklima
Zusammenarbeit mit Führungskräften und MitarbeiterInnen,
Feedbackkultur, etc.
Arbeitsumgebung und Arbeitsraum
Lärm, Klima, Platzverhältnisse, etc.
Arbeitsabläufe und Arbeitsorganisation
Unterbrechungen, fehlende Information, Doppelarbeit,
Arbeitszeitgestaltung, etc.
10. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 10
Idealtypischer Ablauf zur Durchführung
der Evaluation psychischer Arbeitsbelastungen (1)
1. Sekundäranalyse über psychische Belastungen in der Branche
basierend auf aktueller Literatur und Studien bzw. bisheriger
Projekterfahrungen
2. Analyse der Ausgangssituation und vorhandener Firmendaten:
Personalstruktur, Fehlzeiten, Fluktuation, Arbeitsfähigkeit
3. Interviews zu Besonderheiten der zu evaluierenden
Organisation
4. Adaptierung bestehender Befragungsinstrumente auf die
spezifische Situation unter Anwendung neuester
wissenschaftlicher Standards
5. Strukturierte Durchführung der Befragung über ein Online-Tool
6. Statistische Auswertung der erhobenen Daten
7. Aufbereitung und Interpretation der Ergebnisse
…
11. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 11
Idealtypischer Ablauf zur Durchführung
der Evaluation psychischer Arbeitsbelastungen (2)
…
8. Erstellung des deskriptiven Ergebnisberichtes für die lokalen
Behörden
9. Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Identifikation sinnvoller
Maßnahmen und Interventionen
10. Interne Dokumentation und Kommunikation der Ergebnisse und
geplanten Maßnahmen
11. Neutrale Moderation des internen Kommunikationsprozesses*
12. Planung und Durchführung von Interventionen*
13. Evaluation der durchgeführten Interventionen*
* gegebenenfalls im Rahmen eines Folgeprojekts
12. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 12
Vorgeschriebener Rahmenablauf
nach Vorbereitungsphase
Quelle: nach Molnar, M. (2012). Praxis der Evaluierung arbeitsbedingter psychischer (Fehl-)belastungen. Was ist das und wie
geht das? Fachtagung der AG Verkehr und Transport. Forum Prävention 2012 in Innsbruck.
13. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 13
Agenda
Kurzvorstellung Privatuniversität Schloss Seeburg und
Institut für Gesundheitsmanagement und Innovation (IGeMI)
Darstellung der gesetzlichen Rahmenbedingungen
zur Evaluierung psychischer Belastungen
Präsentation eines Best-Practice Projektbeispiels
mit Erfolgsfaktoren und Risiken
14. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 14
Kurzvorstellung
eines Best-Practice Projekts
Unternehmen
(Ordens-) Krankenhaus
400 MitarbeiterInnen
Integriertes Qualitätsmanagementsystem
Messung der MitarbeiterInnen- und PatientInnenzufriedenheit
Audit Familie und Beruf bereits vorhanden
Projekt
Zeitraum: August 2013 bis März 2014
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Harald Stummer
Als Best-Practice Beispiel vom Arbeitsinspektorat vorgeschlagen
15. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 15
Vorarbeiten
Gespräche mit der Geschäftsführung
Sichtung der vorhandenen Daten (MitarbeiterInnenzufriedenheit,
Audit Familie und Beruf, Beschwerden, …)
Einrichtung einer Steuerungsgruppe (Geschäftsführung, Arbeitsmedizin,
Betriebsrat, Kollegiale Führung, Arbeitspsychologie, Seelsorge)
Präsentation des Zeit- und Projektablaufs vor der Steuerungsgruppe
Interviews und Fokusgruppen
18. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 18
Abstimmungen in der Steuerungsgruppe
Kleinere Adaptierungen im Zeitplan
Finale Freigabe des Befragungsinstruments
Erstdiskussion der Ergebnisse (vor der Info an MitarbeiterInnen)
Enddiskussion der Handlungsempfehlungen
19. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 19
Einbindung von Fokusgruppen
Diskussion von Besonderheiten mit ausgewählten TeilnehmerInnen
(nicht verpflichtend nach ASchG)
Fragen passend adaptieren
Akzeptanz innerhalb des Unternehmens erhöhen
20. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 20
Adaptierung des Befragungsinstruments
Auf Grund der vorherigen Daten
Auf Grund der Einbindung von Fokusgruppen
21. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 21
Freigabe des Befragungsinstruments
Durch die Steuerungsgruppe (inkl. Geschäftsführung)
Kontaktaufnahme mit dem Arbeitsinspektorat
Vorstellungen des Zeit- und Projektplans
Vorstellung und Freigabe des Befragungsinstruments
(auch inkl. der demographischen Abfragen)
22. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 22
Durchführung der Befragung
Durchführung in Papierform (auch online möglich, wegen einiger
Berufsgruppen (Gärtnerei, …) in diesem Fall aber nicht gewünscht)
Insgesamt 391 Fragebögen
17 Personen nicht anwesend auf Grund Urlaub, etc.
256 Fragebögen mit hoher Vollständigkeitsquote
Rücklauf von 65,473 %
Zumindest demographische Repräsentativität
wegen der Verteilung der Organisationsdemographie
Streuung der Antworten weist auf kein Fernbleiben
wegen hostilen Einstellungen oder Ängsten hin
24. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 24
Information für MitarbeiterInnen
Änderungen in meinem Arbeitsumfeld werden
langfristig geplant.
Ich werde bei meiner eigentlichen Arbeit immer
wieder unterbrochen (z.B. Telefon)
Die Arbeitsabläufe in meinem Arbeitsumfeld
sind gut strukturiert.
Für die in meinem Arbeitsumfeld anfallende
Arbeit ist genügend Zeit verfügbar.
Vergleich der Aussagen zur sozialen Rückendeckung und Zusammenarbeit – Teil 2
27. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 27
Mögliche Probleme
Arbeitsinspektorat erkennt Befragung und Umsetzung nicht an, wenn
Instrument nicht passend
Geplante Intervention nicht umgesetzt wurde
Keine Unterscheidungsmöglichkeit vulnerabler Gruppen
oder spezifischer Merkmale
28. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 28
Sonstige Hinweise
Mitwirkungsrecht des Betriebsrats
Im Gegensatz zu sonstigen MitarbeiterInnenbefragungen aber keine
Zustimmungspflicht
Üblich: partizipatives Vorgehen
Abgeleitete Interventionen können durch den Fonds Gesundes
Österreich gefördert werden
29. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 29
Vorteile aus der Zusammenarbeit
mit dem Institut für Gesundheitsmanagement und Innovation (IGeMI)
Hohe Akzeptanz des Arbeitsinspektorats durch die Nutzung neuester
wissenschaftlicher Standards
Umfangreiche Erfahrung aus einer Vielzahl von Wissenschafts- und
Praxisprojekten
Neutrale Moderation des gesamten Evaluationsprozesses
Hohe Akzeptanz der MitarbeiterInnen durch neutrale Moderation und
Garantie der Anonymität und Datensicherheit
Forschungsgeleitete individualisierte Begleitung bei der Evaluierung
psychischer Belastungen (z.B.: Ableitung individueller Maßnahmen)
Bei Bedarf begleitende Durchführung von Workshops und Schulungen
30. Evaluierung psychischer Belastungen Seite 30
Kontakt
Weitere Fragen? Wir beraten Sie gerne.
Univ.-Prof. Dr. Harald Stummer
-
Professor für Management mit Schwerpunkt
Organisation und Gesundheitsmanagement
-
Leitung des Instituts für
Gesundheitsmanagement und Innovation
(IGeMI)
Kontakt für Anfragen & Termine:
Frau Mag. Sabine Katzdobler
Telefon: +43 (0) 6212 / 26 26-30
sabine.katzdobler@igemi.at