DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Aktienmärkte erleiden einen Trendbruch
1. Presseinformation
Stuttgart, 07. März 2012
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienmärkte erleiden einen Trendbruch
Wird der 6. März 2012 für die Aktienmärkte zu einem Datum, an
dem Kursgewinne abrupt beendet wurden? Am Donnerstag
müssten sich die privaten Inhaber von griechischen
Staatsanleihen entscheiden, ob sie an der „freiwilligen
Umschuldung“ teilnehmen. Die Gefahr, dass nicht alle Investoren
dies tun werden, hat viele Anleger dazu veranlasst, ihre seit
Jahresanfang kräftig gewachsenen Gewinne mitzunehmen. Auch
die Aussagen von EU-Währungskommissar Rehn, dass die
Eurozone in einer Rezession stecken würde, und die Mitteilung
aus China, das seine Wachstumsprognose für das Jahr 2012 auf
7,5 % zurückgenommen hat, waren weitere Faktoren, um
Aktienverkäufe einzuläuten. So scheint die große
Liquiditätsbereitschaft der EZB und damit viel Geld für den
Aktienmarkt nicht mehr die dominante Rolle zu spielen. Davon in
Mitleidenschaft gezogen sind auch die Rohstoffmärkte,
insbesondere Gold und Silber mussten erhebliche Kursverluste
erleiden. Nur das Rohöl bleibt weiterhin unbeeindruckt und
verharrt auf hohem Niveau. Die Aktienindizes haben einen
Trendbruch erleiden müssen, der DAX hat trotz mehrmaliger
Versuche die 7.000-Punkte-Marke nicht überschreiten können
und liegt nun knapp vor der wichtigen Unterstützungslinie von
6.500 Punkten. Der Euro Stoxx 50 konnte die 2.700-Punkte-
Marke nicht erreichen und könnte somit wieder zurück auf die
Unterstützungslinie von 2.300 Punkten fallen. Der Dow-Jones-
.
.
2. Index hat ebenfalls den Rückwärtsgang eingelegt und läuft in
Richtung 12.500 Punkte. Entscheidend wird die 12.350-Punkte-
Marke, da hier auch die 100-Tages-Durchschnittslinie verläuft.
Bis zum Donnerstagabend wird an den Börsen das Thema
griechischer Anleihentausch weiter dominant bleiben und die
Aktienkurse beeinflussen. Sollten die erforderlichen 60 Prozent
der Gläubiger nicht erreicht werden, dürfte der DAX kurzfristig in
Richtung 6.250 Punkte zurückfallen. Wahrscheinlich wird aber
doch alles „gut gehen“ und die Arbeitsmarktdaten aus den USA
am Freitag werden voraussichtlich ebenfalls wieder positiv
ausfallen, so dass die Kurse nach diesem Rückschlag wieder in
die positive Richtung einschwenken werden. Selbst wenn es dem
DAX wieder gelingen könnte, in Richtung 7.000 Punkte
anzusteigen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dies der letzte
Versuch war, bevor es zu einem stärkeren Rückgang kommen
wird, denn die schwierigen Themen bleiben weiterhin vorhanden.
Dazu gehört in jedem Fall der wahrscheinlich anstehende
Regierungswechsel in Frankreich sowie die sich
verschlechternde konjunkturelle Situation in Spanien, Portugal
und Italien. Die EZB wird Peripherieanleihen nicht weiterhin in
diesem Ausmaß kaufen. Falls es in Griechenland zu
Parlamentswahlen kommen sollte, sind die Reformbefürworter in
der Minderheit. Hinzu kommt noch, dass Schweden als erstes
skandinavisches Land von der anhaltenden Wirtschaftsflaute
betroffen ist und ein hohes Haushaltsdefizit aufweisen muss.
Dahingehend ist es Anlegern anzuraten, die Märkte mit größter
Vorsicht zu beobachten. Sollte es kurzfristig noch zu weiteren
Rückschlägen kommen, dann sind die zyklischen Unternehmen
davon am stärksten betroffen. Hier könnten Käufe vorgenommen
werden, um bei der anstehenden Gegenbewegung dabei zu sein,
die aber wie erwähnt nicht lange anhalten wird, so dass
anschließend auch an den Verkauf gedacht werden sollte. Nicht
betroffen von dem augenblicklichen Umfeld sind die Ölwerte, die
2
3. ein stabiler Faktor in den Depots bleiben werden, wie zum
Beispiel eine Total, Royal Dutch oder Statoil.
Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
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