SlideShare uma empresa Scribd logo
1 de 4
Baixar para ler offline
JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER
Markteinschätzung
Aktienmärkte
Seit Monaten beschäftigt die Märkte der mögliche Zeit-
punkt einer ersten Leitzinserhöhung der US-
amerikanischen Notenbank Fed. Immer wieder schwank-
ten die Erwartungen zwischen September und Dezem-
ber hin und her. Zwischenzeitlich erwogen Analysten
sogar einen Zeitpunkt im nächsten Jahr. Zahlreiche Äu-
ßerungen einflussreicher Notenbanker in den USA und
zuletzt relativ eindeutige Aussagen der Fed-Chefin Janet
Yellen lassen die Investoren nun relativ sicher auf den
September setzen. Dies lässt den Eurokurs zum USD
sinken und stützt somit die europäische Wirtschaft sowie
die deutschen und europäischen Aktien.
Unterdessen beschäftigen kräftige Kursstürze in China
und Griechenland die Börsen. Da die griechische Börse
fünf Wochen geschlossen war, verwundern die
crashartigen Zustände, insbesondere bei Bankaktien,
kaum und lassen die Investoren kalt. Dagegen ist die
Angst vor einem ausgewachsenen Crash in China groß.
Die chinesische Regierung stützt zwar das Geschehen
mit Aktienkäufen und Regulierungen, kann aber das
Unbehagen internationaler Investoren vor den möglichen
negativen Auswirkungen der Aktienkrise auf die Real-
wirtschaft nicht mindern. Es wird Zeit, dass die Aktien-
märkte endlich in die ruhige Sommerspur finden.
Währungen
Der Eurokurs hat es trotz eines zwischenzeitlichen Auf-
bäumens nicht geschafft, die 1,10 USD/EUR-Marke zu
überschreiten. Gegenwärtig hängt alles vom Zeitpunkt
der Leitzinserhöhung in den USA ab. Sollten die Markt-
erwartungen umgesetzt werden und zu ein bis zwei klei-
nen Zinsschritten in Höhe von 0,25% führen, dürfte der
Euro weiter zwischen der Parität und 1,10 USD schwan-
ken. Sollte der Zinserhöhungszyklus 2016 fortgesetzt
werden, sind die 1:1-Parität des Euro zum US-Dollar
beziehungsweise Kurse darunter in Reichweite.
Rohstoffe
Nun ist es also soweit – der Goldpreis bewegt sich auf
die Marke zu, bei der ihn große US-amerikanische In-
vestmentbanken gesehen haben: In Richtung 1000 US-
Dollar pro Feinunze. Gemessen am ehemaligen Höchst-
stand von knapp 1920 USD im September 2011 bedeu-
tet der aktuelle Kurs von 1093 USD einen veritablen
Rückgang von 43 Prozent. Zum Jahresbeginn gerech-
net, beläuft sich der Preisrückgang in USD auf 7,5 Pro-
zent. Aus Sicht eines Euroanlegers verbleibt durch die
USD-Aufwertung sogar ein Plus von 4,5 Prozent. In der
Summe ist dies jedoch eine enttäuschende Entwicklung
für all jene, die im Gold das sichere Investment schlecht-
hin erblickt haben.
Weniger ruhig schlafen derzeit die Manager von Minen-
unternehmen. Deren Kosten und Verschuldungsquoten
sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen und ein
Goldpreis von 1000 USD oder sogar darunter wird viele
Minenunternehmen an ihre Existenzgrenze bringen. Eine
alte Börsenweisheit ruft sich hier in Erinnerung: Sehr
günstige Titel sind nicht davor gefeit, noch günstiger zu
werden. Innerhalb einer diversifizierten, global ausge-
richteten Aktienstrategie kann zumindest antizyklisch
daran gedacht werden, Positionen aus dieser Branche
zu verbilligen oder aufzubauen. Insbesondere Industrie-
metalle haben so günstige Preise erreicht, dass auch die
Minenwerte einen Blick Wert sind. Den Schwerpunkt
sollten Anleger dabei aber sicherheitshalber auf hoch
diversifizierte Branchenfonds legen.
Quo vadis deutscher Immobilien-
markt?
Der Immobilienboom in deutschen Metropolregionen ist
derzeit in aller Munde. Angesichts stark gestiegener
Preise hinterlässt ein Blick in die Wochenzeitung bei
Immobiliensuchenden vielerorts ratlose Gesichter.
Der Immobilienmarkt in Deutschland ist gegenwärtig
durch ein geringes Angebot und eine hohe Nachfrage an
Wohnungen und Häusern gekennzeichnet. Die Gründe
für diese Marktentwicklung sind sehr vielfältig und hän-
gen eng mit aktuellen politischen Entwicklungen einer-
seits und mit historischen Gegebenheiten und gewach-
senen Strukturen andererseits zusammen.
Deutschland ist ein Land, das aus vielen großen regiona-
len Zentren besteht. Damit unterscheidet sich die Bun-
desrepublik etwa von Frankreich oder Großbritannien,
die durch ihre Großmetropolen geprägt sind. Die wirt-
schaftlich wichtigen und großen regionalen deutschen
Zentren wuchsen langsamer und entwickelten sich erst
in den letzten Jahrzehnten zu den sieben, heutigen Top-
Standorte – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg,
Köln, München und Stuttgart. Der Zuzug vieler Men-
schen hat die Suche nach Immobilien speziell in diesen
Städten erst im Laufe der Jahre verstärkt. In diesen Bal-
lungszentren traf – und trifft – eine hohe Nachfrage auf
ein geringes Angebot. Die Immobilienpreise sind deshalb
vor allem an den Top-Standorten in der Vergangenheit
stark gestiegen – auch wenn sich die Immobilienpreise
im internationalen Vergleich nur moderat entwickelt ha-
ben.
Einer der wichtigsten Gründe für die Angebotsknappheit
liegt in der zunehmenden Urbanisierung – ein Trend, der
sich weltweit beobachten lässt. So leben seit 2007 erst-
malig in der Geschichte mehr Menschen in Städten als in
ländlichen Regionen. Vor allem stabile Arbeitsmärkte an
Deutschlands Top-Standorten und die damit verbunde-
nen höheren Einkommen locken immer mehr Menschen
aus dem In- und Ausland in die Großstädte. Dies wiede-
rum zieht den Einzelhandel, Unternehmen und Firmen
an, die ihren potentiellen Kunden und gesuchten Fach-
kräften folgen. Auch ältere Menschen ziehen verstärkt
zurück in die Stadt und genießen die Nähe zu kulturellen
Angeboten, die öffentliche Infrastruktur, kurze Fußwege
zu Einkaufsmöglichkeiten, eine gute ärztliche Versor-
gung vor Ort und insbesondere bei Neubauten
barrierefreie Wohnungen mit einem auf ihre Bedürfnisse
zugeschnittenen Wohnraum.
Aber auch junge Familien zieht es in die Großstädte.
Insbesondere wenn beide Elternteile arbeiten, bieten
Städte im Gegensatz zu ländlichen Regionen meist ein
größeres und besser ausgebautes Angebot an Kinderbe-
treuung und Schulen.
Zudem dominieren in Städten inzwischen die Single-
Haushalte. Auch dies führt dazu, dass der Wohnungsbe-
darf schneller als die Einwohnerzahl wächst.
Die City lockt also immer mehr Menschen aus unter-
schiedlichsten Beweggründen und mit grundverschiede-
nen Wohnbedürfnissen an. Diese Tendenz wird sich
künftig fortsetzen. Mit der Folge, dass sich das Angebot
an Infrastruktur, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und
medizinischer Versorgung in ländlichen Regionen mit
weiterem Wegzug verschlechtern wird, wohingegen es
sich in den Städten stetig verbessert.
Gleichzeitig hat es Deutschland verpasst, der steigenden
Nachfrage nach Immobilien rechtzeitig zu begegnen.
Nach dem Bauboom der 90er Jahre wurden in den Städ-
ten schlicht zu wenige Wohnungen gebaut.
All diese Entwicklungen führen nach wie vor zur Ver-
knappung des Wohnraums und damit verbunden zu
steigenden Miet- und Kaufpreisen.
Attraktives Marktumfeld
Aufgrund der vielerorts hohen Kaufpreise stellt sich die
Frage, ob es sich noch lohnt, eine Immobilie in Deutsch-
land zu erwerben. Diese Frage kann ganz klar mit Ja
beantwortet werden. Gerade die historisch niedrige
Zinsphase bietet für viele private Haushalte die Chance,
eine Immobilie zu erwerben, anstatt sie zu mieten. Damit
könnte Deutschland auch im internationalen Vergleich
der privaten Immobilienbesitzer aufholen.
Der deutsche Wohnungsmarkt bietet allerdings nicht nur
Privatpersonen, sondern auch in- und ausländischen
institutionellen Investoren einschließlich Family Offices
ein hohes Maß an Attraktivität.
Diese fuhren in der Vergangenheit oftmals eine eher
defensive Anlagestrategie. Daher verfügen sie häufig
über relativ hohe Barreserven. Weil deutsche Immobilien
mit einem hohen Maß an Stabilität punkten, bieten aus
Investorensicht sowohl private als auch gewerblich ge-
nutzte Immobilien in A- und B-Lagen zurzeit gute Vo-
raussetzungen, um das Geld in „Betongold“ anzulegen.
Hinzu kommt: Die derzeitige Geldpolitik der Europäi-
schen Zentralbank, welche sich in Negativzinsen bei
Depots und geringen Renditen bei Rentenpapieren äu-
ßert, schreckt viele institutionelle Anleger vor alternativen
Anlagemöglichkeiten ab – sie sehen zum Immobiliener-
werb kaum Alternativen, stabile Erträge zu erzielen.
-30
-20
-10
0
10
20
30
2003 2006 2009 2012
Frankreich Deutschland
Spanien Großbritannien
Niederlande
Der Immobilienmarkt in Deutschland schwankt im Ver-
gleich geringer, Gesamtrenditen in %.
Anleger schätzen am hiesigen Immobilienmarkt insbe-
sondere die niedrige Volatilität. Im europäischen Ver-
gleich unterliegt der deutsche Immobilienmarkt nur ge-
ringen Schwankungen. Auch in starken Auf- und
Abschwungphasen ist Deutschland weniger schwan-
kungsanfällig als andere Länder (siehe Grafik 1).
Keine Immobilienblase in Sicht
Dies wird weiterhin zu steigenden Immobilienpreisen in
Deutschland führen, mit einer flächendeckenden Über-
hitzung ist nicht zu rechnen. Es ist zu erwarten, dass die
Immobilienpreise in sehr guten Wohnlagen im Miet- und
Kaufsegment auf dem derzeitigen, hohen Niveau blei-
ben. Eine Steigerung der Preise in dem Maße wie es in
den vergangenen Jahren stattgefunden hat, ist nicht zu
erwarten. Aufgrund der Wohnungsknappheit werden
jedoch die Kaufpreise in guten und mittleren Lagen noch
steigen.
Zu einer Marktüberhitzung im Immobiliensektor gehört
typischerweise auch eine starke Expansion im Kreditwe-
sen. Auch hier verläuft die deutsche Entwicklung im Ge-
gensatz zu europäischen Nachbarländern eher linear.
Seit 2008 ist die Zahl der Immobilienkredite in Deutsch-
land um lediglich 15 Prozent gewachsen, obwohl sich die
Zinsen halbiert haben – langfristige Hypothekenzinsen
sind seit 2008 von rund 5 auf 2 Prozent gesunken. Die
meisten privaten Haushalte nutzen die Niedrigzinsphase
zur Entschuldung und erhöhen die Tilgungsrate. Das
Kreditvolumen ist in Deutschland seit 2008 um 1 Prozent
pro Jahr auf gerade einmal 7 Prozent angestiegen. An-
dere europäische Länder, bei denen Immobilienblasen
entstanden und bereits geplatzt sind, hatten meist einen
Anstieg der Immobilienkredite von 10 Prozent pro Jahr
zu verzeichnen.
Immobilienpreise in Deutschland sind im internationalen
Vergleich nur moderat gestiegen sind. Für die einzelnen
privaten Haushalte ist der Preisanstieg dennoch so
hoch, dass sie oft in das Umland verdrängt werden.
Neue Herausforderungen
Die große Herausforderung für Deutschlands Immobi-
lienlandschaft besteht darin, diesem Nachfrageüberhang
zu begegnen und das Wohnen auch für breite Schichten
der Bevölkerung bezahlbar zu machen. Dies funktioniert
nur, wenn das Wohnungsangebot in den Ballungszen-
tren und dem Umland zunimmt, und wenn Bauen in
Deutschland für in- und ausländische Bauherren attraktiv
ist.
Ein wesentlicher Faktor für die geringe Bauaktivität ist
die zu geringe Ausweisung von neuem Bauland in den
Städten und in ihrer Umgebung. Hier sind die Kommu-
nen und die städtebauliche Entwicklung gefragt. Be-
bauungspläne und Bauvorschriften zwingen den Bau-
herrn, sich an enge Vorgaben zu halten und führen zu
einer Einschränkung der baulichen Nutzbarkeit von
Grundstücken und somit zu weiterer Angebotsknappheit.
Ausgewiesenes Bauland im Umland der Ballungszentren
ist für Bauherren und später für die Bewohner nur dann
attraktiv, wenn öffentlicher Nahverkehr und eine gute
Infrastruktur vorhanden sind oder diese bei Nicht-
Vorhandensein seitens der Städte und Gemeinden ge-
fördert wird.
Auch die langwierigen und oftmals zähen Genehmi-
gungsverfahren der Bauanträge sind für in- und auslän-
dische Investoren und Bauherren unattraktiv.
Die Kapazitätsauslastung im Bausektor ist derzeit zwar
auf einem historischen Niveau, dennoch gibt es Indizien,
die auf eine rückläufige Baudynamik hinweisen. Viele
Bauunternehmen beklagen den Mangel an Fach- und
Arbeitskräften. Die Ausbildungszahlen im Baugewerbe
sind rückläufig und viele Arbeitnehmer aus dieser Bran-
che beantragen die Rente ab 63. Damit verschärft sich
der Fachkräftemangel, anstatt sich zu entspannen. Bau-
firmen sind darauf angewiesen, Unterstützung seitens
der Politik zu erfahren, in dem beispielweise eine geziel-
te Ausbildungs- und/oder auch Einwanderungspolitik für
den Bausektor erarbeitet wird.
Für Immobilienunternehmen sollten zudem Anreize ge-
schaffen werden, Neubauten zu realisieren. Dafür muss
die Politik vernünftige Rahmenbedingungen schaffen.
Denkbar wären beispielsweise verbesserte Abschrei-
bungsmöglichkeiten. Diese entsprechen im Wohnungs-
bau über eine Dauer von 50 Jahren oftmals nicht mehr
dem tatsächlichen Werteverzehr. Denn der Anteil an
technischen Anlagen im Gebäude – auch aufgrund ge-
setzlicher Vorgaben – nimmt immer weiter zu.
GRAFIK 1: DEUTSCHLAND - NIEDRIGE VOLATILITÄT
Quelle: https://www.deutsche-bank.de/pfb/data/docs/deutsche-
bank-immobilien-spezial.pdf
Ein weiterer Lösungsansatz wäre eine gezielte Bereit-
stellung von Landesförderprogrammen sowie eine preis-
günstige Baulandabgabe durch die Kommunen.
Die zurückhaltende Baudynamik in Deutschland hängt
auch mit dem Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ zusam-
men, das die Politiker seit Mitte 2013 im Bundestags-
wahlkampf in den Vordergrund stellten – dies verunsi-
cherte viele Investoren, da nicht klar war, welche rechtli-
chen Auswirkungen zu erwarten waren. Inzwischen wur-
de die sogenannte Mietpreisbremse verabschiedet. De-
ren Umsetzung trägt jedoch nicht dazu bei, dass mehr
Wohnungen gebaut werden.
Gesetzliche Vorschriften und ständig neu verabschiedete
Verordnungen machen es noch nicht einmal den kom-
munalen und städtischen Wohnungsbaugesellschaften
möglich, günstiger zu bauen. Die durch die Energiewen-
de eingeführten Vorschriften im Bereich der Sanitär- und
Heizungsanlagen, die Pflicht zur Verwendung von er-
neuerbaren Energien sowie Vorschriften im Wärme- und
Feuerschutz erhöhen regelmäßig die Baukosten. Dabei
ist die Wirtschaftlichkeit vieler dieser Punkte kritisch zu
sehen.
All dies zeigt: Bauherren kämpfen mit Preissteigerungen
auf vielen Ebenen, die wiederum die Immobilienpreise
erhöhen: Miet- und Kaufpreiserhöhungen führen zu stei-
genden Baulandpreisen, die Handwerkerauslastung führt
zu höheren Baukosten und gesetzliche Vorgaben zwin-
gen zu zusätzlichen Baumaßnahmen.
Die privaten Immobilienkäufer belasten nicht nur die
hohen Kaufpreise, sondern auch die stetig steigenden
Erwerbsnebenkosten. Eine regelmäßige Anhebung der
Gewerbesteuer – in einigen Bundesländern hat sich der
Steuersatz in den vergangenen Jahren fast verdoppelt
und liegt bundesweit zwischen 3,5 % und 6,5 % –
schlägt für den Käufer genauso zu Buche wie die Erhö-
hung der Notarkosten seit August 2013.
Nachholbedarf ist groß
Nicht nur die Städte und Gemeinden sollten daran inte-
ressiert sein, Wohnraum zu schaffen, sondern auch der
Bund. Mit jedem Neubau wird die Wertschöpfung und die
Anzahl der Beschäftigten gesteigert, wodurch die Ein-
nahmen des Staates und die der Sozialversicherungs-
systeme steigen.
Um den Nachholbedarf auszugleichen und um sozialen
Problemen vorzubeugen beziehungsweise diese zu ent-
schärfen, müssten bei der aktuellen Marktsituation circa
30 000 bis 50 000 Wohnungen pro Jahr zusätzlich ge-
baut werden. Und dies in einem Preissegment, das es
Haushalten mit mittlerem Einkommen ermöglicht, Eigen-
tum zu erwerben oder zu mieten und finanziell nicht
überfordert zu sein.
Deutschland muss es gelingen, die Attraktivität für Neu-
bauprojekte zu erhöhen und die Wohnungsnot in den
Ballungsgebieten in den Griff zu bekommen. Nur so
kann der Preisdruck auf Wohnimmobilien reduziert wer-
den.
Impressum Wichtige Hinweise
BANKHAUS ELLWANGER & GEIGR KG
Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart
Amtsgericht Stuttgart HRA 738
Persönlich haftender Gesellschafter:
Dr. Volker Gerstenmaier, Mario Caroli
Ihr Ansprechpartner:
Michael Beck
Leiter Portfolio Management
Telefon 0711 / 21 48-242, Telefax 0711 / 2148-250
Michael.Beck@privatbank.de
Redaktion:
Michael Beck, Christine Narr
www.privatbank.de/kapitalmarkt
Ausgabe August 2015
Die Darstellungen geben die aktuellen Meinungen und Einschätzungen zum Zeitpunkt
der Erstellung dieses Dokuments wieder. Sie können ohne Vorankündigung ange-
passt oder geändert werden. Die enthaltenen Informationen wurden sorgfältig geprüft
und zusammengestellt. Eine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht
übernommen werden. Die Informationen sind keine Anlageberatung, Empfehlung
oder Finanzanalyse. Für individuelle Anlageempfehlungen und umfassende Beratun-
gen stehen Ihnen die Berater unseres Hauses gerne zur Verfügung. Die Urheberrech-
te für die gesamte inhaltliche und graphische Gestaltung liegen beim Herausgeber
und dürfen gerne, jedoch nur mit schriftlicher Genehmigung, verwendet werden.
Ergänzende Hinweise:
(1) Angaben zur steuerlichen Situation sind nur allgemeiner Art.
Für eine individuelle Beurteilung der für Sie steuerlich relevanten Aspekte und
ggf. abweichende Bewertungen sollten Sie Ihren Steuerberater hinzuziehen.
(2) Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für
zukünftige Entwicklungen.
(3) Finanzinstrumente oder Indizes können in Fremdwährungen notiert sein. Deren
Renditen können daher auch aufgrund von Währungsschwankungen steigen
oder fallen.

Mais conteúdo relacionado

Destaque

DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART - Konjunktursorgen belasten die Aktienmärkte
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART - Konjunktursorgen belasten die AktienmärkteDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART - Konjunktursorgen belasten die Aktienmärkte
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART - Konjunktursorgen belasten die AktienmärkteEllwanger & Geiger Privatbankiers
 
FIESTAS PATRIAS CON SABOR
FIESTAS PATRIAS CON SABORFIESTAS PATRIAS CON SABOR
FIESTAS PATRIAS CON SABORISAC PANAMA
 
Definiciones
DefinicionesDefiniciones
DefinicionesAnylara
 
THAK Workshop »Kunst und Kommunikation im Social Web« am 09. April 2014
THAK Workshop »Kunst und Kommunikation im Social Web« am 09. April 2014THAK Workshop »Kunst und Kommunikation im Social Web« am 09. April 2014
THAK Workshop »Kunst und Kommunikation im Social Web« am 09. April 2014Frank Koebsch
 
Open [Research, Government etc.] Data: Ueberblick und Fokus Geoinformation EG...
Open [Research, Government etc.] Data: Ueberblick und Fokus Geoinformation EG...Open [Research, Government etc.] Data: Ueberblick und Fokus Geoinformation EG...
Open [Research, Government etc.] Data: Ueberblick und Fokus Geoinformation EG...Hans Ulrich Wiedmer
 
Unsere Kunst. Ihr Wert.
Unsere Kunst. Ihr Wert.Unsere Kunst. Ihr Wert.
Unsere Kunst. Ihr Wert.Frank Koebsch
 
IID-Designprojekt Präsentation
IID-Designprojekt PräsentationIID-Designprojekt Präsentation
IID-Designprojekt PräsentationGexTM
 
INSTITUTIONELLES IMMOBILIENGESCHAFT UND DAS GEWISSE EXTRA MEHR.
INSTITUTIONELLES IMMOBILIENGESCHAFT UND DAS GEWISSE EXTRA MEHR.INSTITUTIONELLES IMMOBILIENGESCHAFT UND DAS GEWISSE EXTRA MEHR.
INSTITUTIONELLES IMMOBILIENGESCHAFT UND DAS GEWISSE EXTRA MEHR.Ellwanger & Geiger Privatbankiers
 
E&G: Netzwerk für Stuttgarter Geschäftsfrauen startet durch
E&G: Netzwerk für Stuttgarter Geschäftsfrauen startet durch  E&G: Netzwerk für Stuttgarter Geschäftsfrauen startet durch
E&G: Netzwerk für Stuttgarter Geschäftsfrauen startet durch Ellwanger & Geiger Privatbankiers
 
E&G: Den Kapitalmärkten steht ein turbulentes Jahr 2012 bevor
E&G: Den Kapitalmärkten steht ein turbulentes Jahr 2012 bevorE&G: Den Kapitalmärkten steht ein turbulentes Jahr 2012 bevor
E&G: Den Kapitalmärkten steht ein turbulentes Jahr 2012 bevorEllwanger & Geiger Privatbankiers
 
Immobilienaktien bleiben auch in Krisenzeiten stets handelbar
Immobilienaktien bleiben auch in Krisenzeiten stets handelbarImmobilienaktien bleiben auch in Krisenzeiten stets handelbar
Immobilienaktien bleiben auch in Krisenzeiten stets handelbarEllwanger & Geiger Privatbankiers
 
Präsentation Monitoring 31.1.2011
Präsentation Monitoring 31.1.2011Präsentation Monitoring 31.1.2011
Präsentation Monitoring 31.1.2011Maikel Hahahup
 
Netbiscuits - 9 Tipps
Netbiscuits - 9 Tipps Netbiscuits - 9 Tipps
Netbiscuits - 9 Tipps Daniel Haller
 

Destaque (17)

DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART - Konjunktursorgen belasten die Aktienmärkte
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART - Konjunktursorgen belasten die AktienmärkteDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART - Konjunktursorgen belasten die Aktienmärkte
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART - Konjunktursorgen belasten die Aktienmärkte
 
FIESTAS PATRIAS CON SABOR
FIESTAS PATRIAS CON SABORFIESTAS PATRIAS CON SABOR
FIESTAS PATRIAS CON SABOR
 
Definiciones
DefinicionesDefiniciones
Definiciones
 
THAK Workshop »Kunst und Kommunikation im Social Web« am 09. April 2014
THAK Workshop »Kunst und Kommunikation im Social Web« am 09. April 2014THAK Workshop »Kunst und Kommunikation im Social Web« am 09. April 2014
THAK Workshop »Kunst und Kommunikation im Social Web« am 09. April 2014
 
Open [Research, Government etc.] Data: Ueberblick und Fokus Geoinformation EG...
Open [Research, Government etc.] Data: Ueberblick und Fokus Geoinformation EG...Open [Research, Government etc.] Data: Ueberblick und Fokus Geoinformation EG...
Open [Research, Government etc.] Data: Ueberblick und Fokus Geoinformation EG...
 
SALSAS BBQ
SALSAS BBQSALSAS BBQ
SALSAS BBQ
 
Unsere Kunst. Ihr Wert.
Unsere Kunst. Ihr Wert.Unsere Kunst. Ihr Wert.
Unsere Kunst. Ihr Wert.
 
IID-Designprojekt Präsentation
IID-Designprojekt PräsentationIID-Designprojekt Präsentation
IID-Designprojekt Präsentation
 
INSTITUTIONELLES IMMOBILIENGESCHAFT UND DAS GEWISSE EXTRA MEHR.
INSTITUTIONELLES IMMOBILIENGESCHAFT UND DAS GEWISSE EXTRA MEHR.INSTITUTIONELLES IMMOBILIENGESCHAFT UND DAS GEWISSE EXTRA MEHR.
INSTITUTIONELLES IMMOBILIENGESCHAFT UND DAS GEWISSE EXTRA MEHR.
 
Xxx ecos
Xxx ecosXxx ecos
Xxx ecos
 
E&G: Netzwerk für Stuttgarter Geschäftsfrauen startet durch
E&G: Netzwerk für Stuttgarter Geschäftsfrauen startet durch  E&G: Netzwerk für Stuttgarter Geschäftsfrauen startet durch
E&G: Netzwerk für Stuttgarter Geschäftsfrauen startet durch
 
Elche
ElcheElche
Elche
 
E&G: Den Kapitalmärkten steht ein turbulentes Jahr 2012 bevor
E&G: Den Kapitalmärkten steht ein turbulentes Jahr 2012 bevorE&G: Den Kapitalmärkten steht ein turbulentes Jahr 2012 bevor
E&G: Den Kapitalmärkten steht ein turbulentes Jahr 2012 bevor
 
Immobilienaktien bleiben auch in Krisenzeiten stets handelbar
Immobilienaktien bleiben auch in Krisenzeiten stets handelbarImmobilienaktien bleiben auch in Krisenzeiten stets handelbar
Immobilienaktien bleiben auch in Krisenzeiten stets handelbar
 
Präsentation Monitoring 31.1.2011
Präsentation Monitoring 31.1.2011Präsentation Monitoring 31.1.2011
Präsentation Monitoring 31.1.2011
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGARTDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART
 
Netbiscuits - 9 Tipps
Netbiscuits - 9 Tipps Netbiscuits - 9 Tipps
Netbiscuits - 9 Tipps
 

Mais de Ellwanger & Geiger Privatbankiers

GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2
GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2
GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2Ellwanger & Geiger Privatbankiers
 

Mais de Ellwanger & Geiger Privatbankiers (20)

DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Unsichere Zeiten
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Unsichere ZeitenDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Unsichere Zeiten
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Unsichere Zeiten
 
DER MARKTBERICHT MÜNCHEN, 1. - 3. Quartal 2015
DER MARKTBERICHT MÜNCHEN, 1. - 3. Quartal 2015DER MARKTBERICHT MÜNCHEN, 1. - 3. Quartal 2015
DER MARKTBERICHT MÜNCHEN, 1. - 3. Quartal 2015
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Herbst-Tief
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Herbst-TiefDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Herbst-Tief
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Herbst-Tief
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Die Immobilie im Dax
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Die Immobilie im DaxDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Die Immobilie im Dax
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Die Immobilie im Dax
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Zittrige Hände
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Zittrige HändeDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Zittrige Hände
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Zittrige Hände
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: China-Tage
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: China-TageDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: China-Tage
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: China-Tage
 
GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2
GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2
GPP INVESTMENT/BÜROVERMIETUNG GEWERBE-IMMOBILIENMARKT DEUTSCHLAND 2015/Q1-2
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Konjunkturdämpfer
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Konjunkturdämpfer DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Konjunkturdämpfer
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Konjunkturdämpfer
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Unbehagen
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Unbehagen DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Unbehagen
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Unbehagen
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Schrecksekunde
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: SchrecksekundeDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Schrecksekunde
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Schrecksekunde
 
Kapital & Märkte: Ausgabe Juli 2015
Kapital & Märkte: Ausgabe Juli 2015Kapital & Märkte: Ausgabe Juli 2015
Kapital & Märkte: Ausgabe Juli 2015
 
Kapital & Märkte, Ausgabe Juni 2015
Kapital & Märkte, Ausgabe Juni 2015Kapital & Märkte, Ausgabe Juni 2015
Kapital & Märkte, Ausgabe Juni 2015
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Erleichterungsrally
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: ErleichterungsrallyDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Erleichterungsrally
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Erleichterungsrally
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Normalisierung statt Crash
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Normalisierung statt CrashDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Normalisierung statt Crash
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Normalisierung statt Crash
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Verschnaufpause
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: VerschnaufpauseDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Verschnaufpause
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Verschnaufpause
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Alle sieben Jahre
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Alle sieben JahreDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Alle sieben Jahre
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Alle sieben Jahre
 
Investmentmarktbericht Stuttgart 2014/2015
Investmentmarktbericht Stuttgart 2014/2015Investmentmarktbericht Stuttgart 2014/2015
Investmentmarktbericht Stuttgart 2014/2015
 
Investmentmarktbericht 2014 GPP
Investmentmarktbericht 2014 GPPInvestmentmarktbericht 2014 GPP
Investmentmarktbericht 2014 GPP
 
Kapital & Märkte, Ausgabe Februar 2015
Kapital & Märkte, Ausgabe Februar 2015Kapital & Märkte, Ausgabe Februar 2015
Kapital & Märkte, Ausgabe Februar 2015
 
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in EuropaDIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
 

Kapital & Märkte: Ausgabe August 2015

  • 1. JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER Markteinschätzung Aktienmärkte Seit Monaten beschäftigt die Märkte der mögliche Zeit- punkt einer ersten Leitzinserhöhung der US- amerikanischen Notenbank Fed. Immer wieder schwank- ten die Erwartungen zwischen September und Dezem- ber hin und her. Zwischenzeitlich erwogen Analysten sogar einen Zeitpunkt im nächsten Jahr. Zahlreiche Äu- ßerungen einflussreicher Notenbanker in den USA und zuletzt relativ eindeutige Aussagen der Fed-Chefin Janet Yellen lassen die Investoren nun relativ sicher auf den September setzen. Dies lässt den Eurokurs zum USD sinken und stützt somit die europäische Wirtschaft sowie die deutschen und europäischen Aktien. Unterdessen beschäftigen kräftige Kursstürze in China und Griechenland die Börsen. Da die griechische Börse fünf Wochen geschlossen war, verwundern die crashartigen Zustände, insbesondere bei Bankaktien, kaum und lassen die Investoren kalt. Dagegen ist die Angst vor einem ausgewachsenen Crash in China groß. Die chinesische Regierung stützt zwar das Geschehen mit Aktienkäufen und Regulierungen, kann aber das Unbehagen internationaler Investoren vor den möglichen negativen Auswirkungen der Aktienkrise auf die Real- wirtschaft nicht mindern. Es wird Zeit, dass die Aktien- märkte endlich in die ruhige Sommerspur finden. Währungen Der Eurokurs hat es trotz eines zwischenzeitlichen Auf- bäumens nicht geschafft, die 1,10 USD/EUR-Marke zu überschreiten. Gegenwärtig hängt alles vom Zeitpunkt der Leitzinserhöhung in den USA ab. Sollten die Markt- erwartungen umgesetzt werden und zu ein bis zwei klei- nen Zinsschritten in Höhe von 0,25% führen, dürfte der Euro weiter zwischen der Parität und 1,10 USD schwan- ken. Sollte der Zinserhöhungszyklus 2016 fortgesetzt werden, sind die 1:1-Parität des Euro zum US-Dollar beziehungsweise Kurse darunter in Reichweite. Rohstoffe Nun ist es also soweit – der Goldpreis bewegt sich auf die Marke zu, bei der ihn große US-amerikanische In- vestmentbanken gesehen haben: In Richtung 1000 US- Dollar pro Feinunze. Gemessen am ehemaligen Höchst- stand von knapp 1920 USD im September 2011 bedeu- tet der aktuelle Kurs von 1093 USD einen veritablen Rückgang von 43 Prozent. Zum Jahresbeginn gerech- net, beläuft sich der Preisrückgang in USD auf 7,5 Pro- zent. Aus Sicht eines Euroanlegers verbleibt durch die USD-Aufwertung sogar ein Plus von 4,5 Prozent. In der Summe ist dies jedoch eine enttäuschende Entwicklung für all jene, die im Gold das sichere Investment schlecht- hin erblickt haben. Weniger ruhig schlafen derzeit die Manager von Minen- unternehmen. Deren Kosten und Verschuldungsquoten sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen und ein Goldpreis von 1000 USD oder sogar darunter wird viele Minenunternehmen an ihre Existenzgrenze bringen. Eine alte Börsenweisheit ruft sich hier in Erinnerung: Sehr günstige Titel sind nicht davor gefeit, noch günstiger zu werden. Innerhalb einer diversifizierten, global ausge- richteten Aktienstrategie kann zumindest antizyklisch daran gedacht werden, Positionen aus dieser Branche zu verbilligen oder aufzubauen. Insbesondere Industrie- metalle haben so günstige Preise erreicht, dass auch die Minenwerte einen Blick Wert sind. Den Schwerpunkt sollten Anleger dabei aber sicherheitshalber auf hoch diversifizierte Branchenfonds legen.
  • 2. Quo vadis deutscher Immobilien- markt? Der Immobilienboom in deutschen Metropolregionen ist derzeit in aller Munde. Angesichts stark gestiegener Preise hinterlässt ein Blick in die Wochenzeitung bei Immobiliensuchenden vielerorts ratlose Gesichter. Der Immobilienmarkt in Deutschland ist gegenwärtig durch ein geringes Angebot und eine hohe Nachfrage an Wohnungen und Häusern gekennzeichnet. Die Gründe für diese Marktentwicklung sind sehr vielfältig und hän- gen eng mit aktuellen politischen Entwicklungen einer- seits und mit historischen Gegebenheiten und gewach- senen Strukturen andererseits zusammen. Deutschland ist ein Land, das aus vielen großen regiona- len Zentren besteht. Damit unterscheidet sich die Bun- desrepublik etwa von Frankreich oder Großbritannien, die durch ihre Großmetropolen geprägt sind. Die wirt- schaftlich wichtigen und großen regionalen deutschen Zentren wuchsen langsamer und entwickelten sich erst in den letzten Jahrzehnten zu den sieben, heutigen Top- Standorte – Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Der Zuzug vieler Men- schen hat die Suche nach Immobilien speziell in diesen Städten erst im Laufe der Jahre verstärkt. In diesen Bal- lungszentren traf – und trifft – eine hohe Nachfrage auf ein geringes Angebot. Die Immobilienpreise sind deshalb vor allem an den Top-Standorten in der Vergangenheit stark gestiegen – auch wenn sich die Immobilienpreise im internationalen Vergleich nur moderat entwickelt ha- ben. Einer der wichtigsten Gründe für die Angebotsknappheit liegt in der zunehmenden Urbanisierung – ein Trend, der sich weltweit beobachten lässt. So leben seit 2007 erst- malig in der Geschichte mehr Menschen in Städten als in ländlichen Regionen. Vor allem stabile Arbeitsmärkte an Deutschlands Top-Standorten und die damit verbunde- nen höheren Einkommen locken immer mehr Menschen aus dem In- und Ausland in die Großstädte. Dies wiede- rum zieht den Einzelhandel, Unternehmen und Firmen an, die ihren potentiellen Kunden und gesuchten Fach- kräften folgen. Auch ältere Menschen ziehen verstärkt zurück in die Stadt und genießen die Nähe zu kulturellen Angeboten, die öffentliche Infrastruktur, kurze Fußwege zu Einkaufsmöglichkeiten, eine gute ärztliche Versor- gung vor Ort und insbesondere bei Neubauten barrierefreie Wohnungen mit einem auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Wohnraum. Aber auch junge Familien zieht es in die Großstädte. Insbesondere wenn beide Elternteile arbeiten, bieten Städte im Gegensatz zu ländlichen Regionen meist ein größeres und besser ausgebautes Angebot an Kinderbe- treuung und Schulen. Zudem dominieren in Städten inzwischen die Single- Haushalte. Auch dies führt dazu, dass der Wohnungsbe- darf schneller als die Einwohnerzahl wächst. Die City lockt also immer mehr Menschen aus unter- schiedlichsten Beweggründen und mit grundverschiede- nen Wohnbedürfnissen an. Diese Tendenz wird sich künftig fortsetzen. Mit der Folge, dass sich das Angebot an Infrastruktur, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und medizinischer Versorgung in ländlichen Regionen mit weiterem Wegzug verschlechtern wird, wohingegen es sich in den Städten stetig verbessert. Gleichzeitig hat es Deutschland verpasst, der steigenden Nachfrage nach Immobilien rechtzeitig zu begegnen. Nach dem Bauboom der 90er Jahre wurden in den Städ- ten schlicht zu wenige Wohnungen gebaut. All diese Entwicklungen führen nach wie vor zur Ver- knappung des Wohnraums und damit verbunden zu steigenden Miet- und Kaufpreisen. Attraktives Marktumfeld Aufgrund der vielerorts hohen Kaufpreise stellt sich die Frage, ob es sich noch lohnt, eine Immobilie in Deutsch- land zu erwerben. Diese Frage kann ganz klar mit Ja beantwortet werden. Gerade die historisch niedrige Zinsphase bietet für viele private Haushalte die Chance, eine Immobilie zu erwerben, anstatt sie zu mieten. Damit könnte Deutschland auch im internationalen Vergleich der privaten Immobilienbesitzer aufholen. Der deutsche Wohnungsmarkt bietet allerdings nicht nur Privatpersonen, sondern auch in- und ausländischen institutionellen Investoren einschließlich Family Offices ein hohes Maß an Attraktivität. Diese fuhren in der Vergangenheit oftmals eine eher defensive Anlagestrategie. Daher verfügen sie häufig über relativ hohe Barreserven. Weil deutsche Immobilien mit einem hohen Maß an Stabilität punkten, bieten aus Investorensicht sowohl private als auch gewerblich ge- nutzte Immobilien in A- und B-Lagen zurzeit gute Vo- raussetzungen, um das Geld in „Betongold“ anzulegen. Hinzu kommt: Die derzeitige Geldpolitik der Europäi- schen Zentralbank, welche sich in Negativzinsen bei Depots und geringen Renditen bei Rentenpapieren äu- ßert, schreckt viele institutionelle Anleger vor alternativen Anlagemöglichkeiten ab – sie sehen zum Immobiliener- werb kaum Alternativen, stabile Erträge zu erzielen.
  • 3. -30 -20 -10 0 10 20 30 2003 2006 2009 2012 Frankreich Deutschland Spanien Großbritannien Niederlande Der Immobilienmarkt in Deutschland schwankt im Ver- gleich geringer, Gesamtrenditen in %. Anleger schätzen am hiesigen Immobilienmarkt insbe- sondere die niedrige Volatilität. Im europäischen Ver- gleich unterliegt der deutsche Immobilienmarkt nur ge- ringen Schwankungen. Auch in starken Auf- und Abschwungphasen ist Deutschland weniger schwan- kungsanfällig als andere Länder (siehe Grafik 1). Keine Immobilienblase in Sicht Dies wird weiterhin zu steigenden Immobilienpreisen in Deutschland führen, mit einer flächendeckenden Über- hitzung ist nicht zu rechnen. Es ist zu erwarten, dass die Immobilienpreise in sehr guten Wohnlagen im Miet- und Kaufsegment auf dem derzeitigen, hohen Niveau blei- ben. Eine Steigerung der Preise in dem Maße wie es in den vergangenen Jahren stattgefunden hat, ist nicht zu erwarten. Aufgrund der Wohnungsknappheit werden jedoch die Kaufpreise in guten und mittleren Lagen noch steigen. Zu einer Marktüberhitzung im Immobiliensektor gehört typischerweise auch eine starke Expansion im Kreditwe- sen. Auch hier verläuft die deutsche Entwicklung im Ge- gensatz zu europäischen Nachbarländern eher linear. Seit 2008 ist die Zahl der Immobilienkredite in Deutsch- land um lediglich 15 Prozent gewachsen, obwohl sich die Zinsen halbiert haben – langfristige Hypothekenzinsen sind seit 2008 von rund 5 auf 2 Prozent gesunken. Die meisten privaten Haushalte nutzen die Niedrigzinsphase zur Entschuldung und erhöhen die Tilgungsrate. Das Kreditvolumen ist in Deutschland seit 2008 um 1 Prozent pro Jahr auf gerade einmal 7 Prozent angestiegen. An- dere europäische Länder, bei denen Immobilienblasen entstanden und bereits geplatzt sind, hatten meist einen Anstieg der Immobilienkredite von 10 Prozent pro Jahr zu verzeichnen. Immobilienpreise in Deutschland sind im internationalen Vergleich nur moderat gestiegen sind. Für die einzelnen privaten Haushalte ist der Preisanstieg dennoch so hoch, dass sie oft in das Umland verdrängt werden. Neue Herausforderungen Die große Herausforderung für Deutschlands Immobi- lienlandschaft besteht darin, diesem Nachfrageüberhang zu begegnen und das Wohnen auch für breite Schichten der Bevölkerung bezahlbar zu machen. Dies funktioniert nur, wenn das Wohnungsangebot in den Ballungszen- tren und dem Umland zunimmt, und wenn Bauen in Deutschland für in- und ausländische Bauherren attraktiv ist. Ein wesentlicher Faktor für die geringe Bauaktivität ist die zu geringe Ausweisung von neuem Bauland in den Städten und in ihrer Umgebung. Hier sind die Kommu- nen und die städtebauliche Entwicklung gefragt. Be- bauungspläne und Bauvorschriften zwingen den Bau- herrn, sich an enge Vorgaben zu halten und führen zu einer Einschränkung der baulichen Nutzbarkeit von Grundstücken und somit zu weiterer Angebotsknappheit. Ausgewiesenes Bauland im Umland der Ballungszentren ist für Bauherren und später für die Bewohner nur dann attraktiv, wenn öffentlicher Nahverkehr und eine gute Infrastruktur vorhanden sind oder diese bei Nicht- Vorhandensein seitens der Städte und Gemeinden ge- fördert wird. Auch die langwierigen und oftmals zähen Genehmi- gungsverfahren der Bauanträge sind für in- und auslän- dische Investoren und Bauherren unattraktiv. Die Kapazitätsauslastung im Bausektor ist derzeit zwar auf einem historischen Niveau, dennoch gibt es Indizien, die auf eine rückläufige Baudynamik hinweisen. Viele Bauunternehmen beklagen den Mangel an Fach- und Arbeitskräften. Die Ausbildungszahlen im Baugewerbe sind rückläufig und viele Arbeitnehmer aus dieser Bran- che beantragen die Rente ab 63. Damit verschärft sich der Fachkräftemangel, anstatt sich zu entspannen. Bau- firmen sind darauf angewiesen, Unterstützung seitens der Politik zu erfahren, in dem beispielweise eine geziel- te Ausbildungs- und/oder auch Einwanderungspolitik für den Bausektor erarbeitet wird. Für Immobilienunternehmen sollten zudem Anreize ge- schaffen werden, Neubauten zu realisieren. Dafür muss die Politik vernünftige Rahmenbedingungen schaffen. Denkbar wären beispielsweise verbesserte Abschrei- bungsmöglichkeiten. Diese entsprechen im Wohnungs- bau über eine Dauer von 50 Jahren oftmals nicht mehr dem tatsächlichen Werteverzehr. Denn der Anteil an technischen Anlagen im Gebäude – auch aufgrund ge- setzlicher Vorgaben – nimmt immer weiter zu. GRAFIK 1: DEUTSCHLAND - NIEDRIGE VOLATILITÄT Quelle: https://www.deutsche-bank.de/pfb/data/docs/deutsche- bank-immobilien-spezial.pdf
  • 4. Ein weiterer Lösungsansatz wäre eine gezielte Bereit- stellung von Landesförderprogrammen sowie eine preis- günstige Baulandabgabe durch die Kommunen. Die zurückhaltende Baudynamik in Deutschland hängt auch mit dem Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ zusam- men, das die Politiker seit Mitte 2013 im Bundestags- wahlkampf in den Vordergrund stellten – dies verunsi- cherte viele Investoren, da nicht klar war, welche rechtli- chen Auswirkungen zu erwarten waren. Inzwischen wur- de die sogenannte Mietpreisbremse verabschiedet. De- ren Umsetzung trägt jedoch nicht dazu bei, dass mehr Wohnungen gebaut werden. Gesetzliche Vorschriften und ständig neu verabschiedete Verordnungen machen es noch nicht einmal den kom- munalen und städtischen Wohnungsbaugesellschaften möglich, günstiger zu bauen. Die durch die Energiewen- de eingeführten Vorschriften im Bereich der Sanitär- und Heizungsanlagen, die Pflicht zur Verwendung von er- neuerbaren Energien sowie Vorschriften im Wärme- und Feuerschutz erhöhen regelmäßig die Baukosten. Dabei ist die Wirtschaftlichkeit vieler dieser Punkte kritisch zu sehen. All dies zeigt: Bauherren kämpfen mit Preissteigerungen auf vielen Ebenen, die wiederum die Immobilienpreise erhöhen: Miet- und Kaufpreiserhöhungen führen zu stei- genden Baulandpreisen, die Handwerkerauslastung führt zu höheren Baukosten und gesetzliche Vorgaben zwin- gen zu zusätzlichen Baumaßnahmen. Die privaten Immobilienkäufer belasten nicht nur die hohen Kaufpreise, sondern auch die stetig steigenden Erwerbsnebenkosten. Eine regelmäßige Anhebung der Gewerbesteuer – in einigen Bundesländern hat sich der Steuersatz in den vergangenen Jahren fast verdoppelt und liegt bundesweit zwischen 3,5 % und 6,5 % – schlägt für den Käufer genauso zu Buche wie die Erhö- hung der Notarkosten seit August 2013. Nachholbedarf ist groß Nicht nur die Städte und Gemeinden sollten daran inte- ressiert sein, Wohnraum zu schaffen, sondern auch der Bund. Mit jedem Neubau wird die Wertschöpfung und die Anzahl der Beschäftigten gesteigert, wodurch die Ein- nahmen des Staates und die der Sozialversicherungs- systeme steigen. Um den Nachholbedarf auszugleichen und um sozialen Problemen vorzubeugen beziehungsweise diese zu ent- schärfen, müssten bei der aktuellen Marktsituation circa 30 000 bis 50 000 Wohnungen pro Jahr zusätzlich ge- baut werden. Und dies in einem Preissegment, das es Haushalten mit mittlerem Einkommen ermöglicht, Eigen- tum zu erwerben oder zu mieten und finanziell nicht überfordert zu sein. Deutschland muss es gelingen, die Attraktivität für Neu- bauprojekte zu erhöhen und die Wohnungsnot in den Ballungsgebieten in den Griff zu bekommen. Nur so kann der Preisdruck auf Wohnimmobilien reduziert wer- den. Impressum Wichtige Hinweise BANKHAUS ELLWANGER & GEIGR KG Börsenplatz 1, 70174 Stuttgart Amtsgericht Stuttgart HRA 738 Persönlich haftender Gesellschafter: Dr. Volker Gerstenmaier, Mario Caroli Ihr Ansprechpartner: Michael Beck Leiter Portfolio Management Telefon 0711 / 21 48-242, Telefax 0711 / 2148-250 Michael.Beck@privatbank.de Redaktion: Michael Beck, Christine Narr www.privatbank.de/kapitalmarkt Ausgabe August 2015 Die Darstellungen geben die aktuellen Meinungen und Einschätzungen zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Dokuments wieder. Sie können ohne Vorankündigung ange- passt oder geändert werden. Die enthaltenen Informationen wurden sorgfältig geprüft und zusammengestellt. Eine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Die Informationen sind keine Anlageberatung, Empfehlung oder Finanzanalyse. Für individuelle Anlageempfehlungen und umfassende Beratun- gen stehen Ihnen die Berater unseres Hauses gerne zur Verfügung. Die Urheberrech- te für die gesamte inhaltliche und graphische Gestaltung liegen beim Herausgeber und dürfen gerne, jedoch nur mit schriftlicher Genehmigung, verwendet werden. Ergänzende Hinweise: (1) Angaben zur steuerlichen Situation sind nur allgemeiner Art. Für eine individuelle Beurteilung der für Sie steuerlich relevanten Aspekte und ggf. abweichende Bewertungen sollten Sie Ihren Steuerberater hinzuziehen. (2) Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Entwicklungen. (3) Finanzinstrumente oder Indizes können in Fremdwährungen notiert sein. Deren Renditen können daher auch aufgrund von Währungsschwankungen steigen oder fallen.